GB 2006_inhalt.indd - Herlitz PBS AG

II. Finanzlage
Der mit der CommerzFactoring GmbH abgeschlossene Vertrag über ein stilles Factoring hatte zur Folge, dass
wesentliche Teile der Forderungen aus Liefe rung und Leistung gegen Dritte verkauft wurden. Die Erlöse aus dem
Verkauf wurden im Wesentlichen zur Rückführung der Bankdarlehen verwendet. Die Netto bankverbindlichkeiten
(Bankverbindlichkeiten abzüglich Zahlungs mittel) des Konzerns belaufen sich am Bilanzstichtag auf EUR 13,2
Mio. und haben sich damit gegenüber dem Vor jahresstichtag um EUR 10 Mio. verringert. Die liquiden Mittel
betragen EUR 4,7 Mio. (Vorjahr EUR 11,3 Mio.). Dadurch konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr die Eigenkapitalquote
auf 35 % (Vorjahr: 29 %) verbessert werden.
Für den Herlitz-Konzern ergibt sich für das Jahr 2006 ein Cashfl ow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von EUR
13,9 Mio., ein Cashfl ow aus Investitions tätigkeit von EUR -7,3 Mio. und ein Cashfl ow aus Finanzie rungstätigkeit
von EUR -13,5 Mio. Insgesamt beläuft sich der Zahlungsmittelabfl uss im Herlitz-Konzern auf EUR 6,9 Mio.
Die aktuelle Finanzierungsvereinbarung mit der Commerzbank AG hat eine Laufzeit bis 30. Juni 2010 und sichert
mittelfristig den Liquiditätsbedarf des Herlitz-Konzerns ab. Sie stellt ein Kreditvolumen aufgeteilt in 3 Tranchen
(A bis C) zur Verfügung. Im Zuge des Abschlusses der Factoringverträge wurde die Kreditlinie um EUR 25 Mio.
auf EUR 55 Mio. reduziert. Die Höhe des Zinssatzes für die Inanspruchnahme der jeweiligen Tranche basiert auf
dem EURIBOR zuzüg lich einer bestimmten Zins marge. Die eff ektive Höhe der Zinsmarge ist abhän gig von der
Zielerreichung fi nanzwirt schaftlicher Kennziff ern (Covenants), die in der Finanzierungsvereinba rung defi niert
sind. Für jede Tranche besteht eine maximale Zinsmarge.
Das Finanzmanagement des Herlitz-Konzerns hat das Ziel, einen ausreichen den Finanzierungsrahmen für die
Durchführung der operativen Geschäftstätig keit bereitzustellen. Dies wird im Wesentlichen dadurch gewährleistet,
dass die Einhaltung der vertraglichen Rahmenbedingungen insbesondere der vereinbarten Covenants
für das Fortbestehen der Finanzierungsvereinbarung mit der Commerzbank AG zeit nah und systematisch überwacht
wird. Eine der Hauptaufgaben dabei betriff t die Absicherung der Risiken aus den vorhande nen Finanzinstrumenten
(Forderungen und Verbindlichkeiten). Durch das Factoring hat sich die Risikoposition der Gesellschaft
hinsichtlich der Forderungen wesentlich verbessert. Weiterhin erfolgen u. a. Zinssicherungsge schäfte,
Warenkreditversicherungen und Bonitätsprüfungen für nicht verkaufte Kundenforderungen sowie die Vereinbarung
länger fristiger Lieferantenverträge mit Preisfest schreibung. Hinzu kommt die Erhaltung des Gleichgewichts
zwischen der direkten Verfügbarkeit von Finanzmitteln und der fl exiblen Nutzung anderer Finanzierungsformen
(z. B. Leasing).
III. Ertragslage
Die Umsatzerlöse des Herlitz-Konzerns belaufen sich im Geschäftsjahr 2006 auf EUR 308,5 Mio. und lagen damit
um EUR 9,1 Mio. oder 3 % niedriger als im Vorjahr.
Der Umsatzrückgang war die Hauptursache für die Verringerung des Rohertra ges um EUR 8,0 Mio. gegenüber
dem Vorjahr auf EUR 142,5 Mio. Sondereff ekte aus den Maßnahmen für Refi nanzierung und Restrukturierung
wie im Jahr 2005 traten im Geschäftsjahr nicht in der Größenordung auf. Allerdings mussten für das Restrukturierungsprogramm
zusätzlich EUR 0,8 Mio. rückgestellt werden. Erhebliche Einsparungen bei den Personal aufwendungen
konnten durch die Umsetzung der Restrukturierungsmaß nahmen erreicht werden. Hinzu kommen
geringere EDV-Kosten durch den Wechsel des externen IT-Dienstleisters für das Rechenzentrum. Gegenläufi g
waren erhöhte Marketing aufwendun gen für die Umsetzung der neuen Unternehmensstrategie. Die Gesamtkosten
in 2006 fallen mit insgesamt EUR 151,9 Mio. um EUR 13,1 Mio. niedriger aus als im Vorjahr.
Das Finanzergebnis hat sich durch die geringere Verschuldung und aufgrund günstigerer Finanzierungskonditionen
verbessert. Eine Sonderbelastung ist aus der zeitanteiligen Berücksichtigung von Kreditfi nanzierungskosten
in Höhe von EUR 0,5 Mio. entstanden. Die erfolgswirksame Berücksichtigung des Zinssicherungsgeschäftes
führt zusammen mit den genannten Punkten zu einer Einsparung gegenüber dem Vorjahr von EUR 0,5 Mio.
34 Geschäftsbericht der Herlitz AG 2006