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Unternehmerisches Denken in der Bildung und bei Mitarbeitenden ...

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Manuela Stier, Ursula Renold, Hans Hess <strong>und</strong> Beat Wenger<br />

<strong>Unternehmerisches</strong> <strong>Denken</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>bei</strong> Mitar<strong>bei</strong>tenden<br />

verankern<br />

Artur Baldauf ı Rico J. Baldegger ı Pius Baschera ı Sab<strong>in</strong>e Bellefeuille-Burri<br />

Hans-Ulrich Bigler ı Herbert B<strong>in</strong>ggeli ı Walter Bircher ı Dom<strong>in</strong>ic Blaesi<br />

Niklaus Bleiker ı Bligg ı Roman Boutellier ı Brigitte Breisacher ı Xaver Büeler<br />

Raphael Jerónimo Cal<strong>der</strong>ón ı Andrea Degen ı Bernhard Emch ı Pascal Gent<strong>in</strong>etta<br />

Ala<strong>in</strong> Georg ı Adrian Forrer ı Nicole Heim ı Robert Heuberger ı Urs Koller<br />

Walter Koller ı Anton Lauber ı Susanne Lebrument ı Christiane Leister ı Hugo Mathys<br />

Matthias Michel ı Andrea Montua ı Stephan Oetiker ı Thomas Probst<br />

Marilena Puntillo ı Mart<strong>in</strong> Reichle ı Alb<strong>in</strong> Reichl<strong>in</strong> ı Kurt Rohrbach ı Beat Schillig<br />

Caitl<strong>in</strong> Schmid ı Rolf G. Schmid ı Jacob Schmidhe<strong>in</strong>y ı Thomas Schmidhe<strong>in</strong>y<br />

Hans Ruedi Schweizer ı Ernst Stocker ı Thorsten Schwenk ı Uwe Tännler ı Ado Vogt<br />

Josef Walker ı Jürg Weber ı Sebastian Wörwag


Manuela Stier, Prof. Dr. Ursula Renold, Hans Hess <strong>und</strong> Beat Wenger<br />

<strong>Unternehmerisches</strong> <strong>Denken</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>bei</strong><br />

Mitar<strong>bei</strong>tenden verankern<br />

Herausgeber<strong>in</strong><br />

Manuela Stier<br />

Verleger<strong>in</strong> <strong>und</strong> Chefredaktor<strong>in</strong><br />

Wirtschaftsmagaz<strong>in</strong>s<br />

www.wirtschaftsmagaz<strong>in</strong>.ch<br />

Mitherausgeber<br />

Prof. Dr. Ursula Renold<br />

Direktor<strong>in</strong> des B<strong>und</strong>esamtes für<br />

Berufsbildung <strong>und</strong> Technologie (BBT)<br />

www.bbt.adm<strong>in</strong>.ch<br />

Hans Hess<br />

Präsident Swissmem<br />

www.swissmem.ch<br />

Beat Wenger<br />

Präsident BCH/FPS, Berufsbildung Schweiz,<br />

Rektor GIBZ (Gewerblich-<strong>in</strong>dustrielles<br />

Berufsbildungszentrum Zug)<br />

www.bch-fps.ch / www.gibz.ch<br />

SONDERBAND | 3<br />

Konzept/Redaktion/Gestaltung<br />

Stier Communications AG, We<strong>in</strong><strong>in</strong>gen<br />

www.stier.ch<br />

Fotos<br />

Peter Ruggle, St. Gallen<br />

www.peter-ruggle.ch<br />

Korrektorat<br />

Text Control AG, Zürich<br />

www.textcontrol.ch<br />

Druck Ausgabe Schweiz<br />

Eff<strong>in</strong>gerhof AG, Brugg<br />

www.eff<strong>in</strong>gerhof.ch<br />

Auflagen<br />

10 000 Ex. deutsch + regionale Ausgaben<br />

5000 Ex. Son<strong>der</strong>ausgabe Swiss Market<strong>in</strong>g Club<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsdatum<br />

30. Juni 2011<br />

Copyright<br />

Weiterverwendung des Inhalts<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung <strong>der</strong><br />

Herausgeber/Redaktion/Autoren<br />

gestattet.<br />

ISBN 978-3-033-02721-3


Inserat Plat<strong>in</strong> Sponsor<br />

210 x 297mm


Unternehmertum heisst,<br />

etwas zu <strong>in</strong>vestieren, um daraus<br />

mehr zu machen.<br />

Unternehmertum ist e<strong>in</strong> Lebenskonzept. <strong>Unternehmerisches</strong> <strong>Denken</strong> <strong>und</strong><br />

Handeln gehört untrennbar auch zu unsrem Leben <strong>und</strong> Alltag. Die Essenz<br />

des Unternehmertums ist es, etwas zu <strong>in</strong>vestieren, um daraus e<strong>in</strong>en Mehrwert,<br />

e<strong>in</strong>en Return auf dieses Investment, zu generieren. Me<strong>in</strong> Grossvater<br />

pflegte zu sagen «von nichts kommt nichts». Er me<strong>in</strong>te damit: ohne dass<br />

man etwas <strong>in</strong>vestiert, kommt auch nichts zurück. Das gilt sowohl für<br />

Beziehungen, als auch für den Sport, für die Ausbildung <strong>und</strong> für den Beruf.<br />

Deshalb ist es so wichtig, dass es uns gel<strong>in</strong>gt, jungen Menschen dieses<br />

wichtige Lebenskonzept «Unternehmertum» <strong>in</strong> attraktiver Form zu vermitteln,<br />

damit sie es <strong>in</strong> ihrem Leben <strong>und</strong> Alltag erfolgreich anwenden können.<br />

Erfolgreiches Unternehmertum braucht e<strong>in</strong>erseits Wissen <strong>und</strong> Können.<br />

Hier spielen die Schulen <strong>und</strong> Ausbildungsstätten auf allen Stufen e<strong>in</strong>e<br />

entscheidende Rolle. Je früher man etwas lernt, desto besser. Aber die<br />

beste Ausbildung nützt nichts, wenn man sie nicht erfolgreich anwenden<br />

<strong>und</strong> daraus e<strong>in</strong>en Return generieren kann. Aber auch das will gelernt se<strong>in</strong>.<br />

Deshalb ist es wichtig, dass unternehmerisches <strong>Denken</strong> <strong>und</strong> Handeln auch<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Erziehung <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong> verankert s<strong>in</strong>d.<br />

Gute Unternehmer wissen: Investitionen <strong>in</strong> die Mitar<strong>bei</strong>tenden zahlen sich<br />

rasch zurück. Nachhaltig denkende Unternehmer <strong>in</strong>vestieren frühzeitig<br />

<strong>in</strong> den Nachwuchs. Nur kompetente <strong>und</strong> unternehmerisch handelnde<br />

Mit ar<strong>bei</strong>tende br<strong>in</strong>gen die Firma weiter. Viele unternehmerisch denkende<br />

Menschen wissen, dass ihre persönliche Investition <strong>in</strong> lebenslanges Lernen<br />

den Marktwert erhöht <strong>und</strong> ihnen <strong>in</strong>teressante Ar<strong>bei</strong>t ermöglicht.<br />

Unternehmertum braucht aber auch Mut <strong>und</strong> Durchhaltewillen. Wer irgendwann<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben den Schritt <strong>in</strong> die Selbständigkeit wagt, wird auch<br />

erfahren, dass nicht immer alles auf Anhieb gel<strong>in</strong>gt. Me<strong>in</strong> Grossvater pflegte<br />

auch zu sagen: «Wer nichts wagt, gew<strong>in</strong>nt nichts». Deshalb wünsche ich<br />

allen Menschen, jung o<strong>der</strong> alt, immer wie<strong>der</strong> den Mut, etwas Neues zu<br />

wagen.<br />

Hans Hess<br />

Präsident Swissmem <strong>und</strong> VR-Präsident von Reichle & De-Massari<br />

VORWORT | 5


6 | HERAUSGEBER<br />

Manuela Stier<br />

Manuela Stier, Dipl. Public-Relations-Berater<strong>in</strong>,<br />

ist Inhaber<strong>in</strong> <strong>und</strong> Geschäftsleiter<strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> 1995 von ihr gegründeten Corporate-<br />

Identity-Agentur Stier Communications<br />

AG <strong>in</strong> We<strong>in</strong><strong>in</strong>gen. Seit 2006 ist sie auch<br />

tätig als Verleger<strong>in</strong> <strong>und</strong> Chefredaktor<strong>in</strong><br />

des «Wirtschaftsmagaz<strong>in</strong>s» <strong>und</strong> seit<br />

2009 als Mit <strong>in</strong>itiant<strong>in</strong> <strong>der</strong> Initiative Lebenskonzept<br />

Unternehmertum.<br />

www.stier.ch<br />

www.wirtschaftsmagaz<strong>in</strong>.ch<br />

Hans Hess<br />

Conseque ne dolliqui tenienias quo es<br />

pre cusaped mi, qui asita sitasped quiatquam<br />

dollupti offic tem con pores aut pro<br />

iduciliquunt qui <strong>in</strong>t offic te volorpo repero<br />

omnis conseque sam quia pe veriorum,<br />

con nonseca temporest, quiass<strong>in</strong> por maion<br />

perum atest et quam doluptisit pe<br />

perfercitis<br />

www.swissmem.ch<br />

Prof. Dr. Ursula Renold<br />

Conseque ne dolliqui tenienias quo es<br />

pre cusaped mi, qui asita sitasped quiatquam<br />

dollupti offic tem con pores aut pro<br />

iduciliquunt qui <strong>in</strong>t offic te volorpo repero<br />

omnis conseque sam quia pe veriorum,<br />

con nonseca temporest, quiass<strong>in</strong> por maion<br />

perum atest et quam doluptisit pe<br />

perfercitis seniet eos alis es quo magnatio.<br />

Itate au<br />

www.bbt.adm<strong>in</strong>.ch<br />

Beat Wenger<br />

Dam nobit voluptia ex et ad molut omnihil<br />

landam, cuptaep ratiam non non net expliam<br />

laborem poreicim rem aut maximus<br />

ciisqui aeriatq uatur? Xeratias arcid et<br />

quis posapel iquiassunte volorem fuga.<br />

Am hicitati doluptament volore necturios<br />

duci re eiur? Quidel is serum venda niet<br />

quaerita<br />

www.bch-fps.ch


Idee des dritten Son<strong>der</strong>bandes<br />

Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren<br />

Als Unternehmer<strong>in</strong>/Unternehmer s<strong>in</strong>d Sie mit wirtschaftlichen <strong>und</strong> unternehmensrelevanten<br />

Themen gut vertraut, <strong>der</strong> Austausch unternehmerischen<br />

<strong>Denken</strong>s unter gleichges<strong>in</strong>nten Kollegen gehört für Sie zur Selbstverständlichkeit.<br />

Wie aber gel<strong>in</strong>gt es den Unternehmern, jungen Menschen<br />

– sei es <strong>in</strong> Ausbildungsstätten o<strong>der</strong> im Betrieb – unternehmerisches <strong>Denken</strong><br />

zu vermitteln <strong>und</strong> sie dafür zu begeistern?<br />

Der Son<strong>der</strong>band 2011 des Wirtschaftsmagaz<strong>in</strong>s «<strong>Unternehmerisches</strong> <strong>Denken</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>bei</strong> Mitar<strong>bei</strong>tenden verankern» greift diese Frage<br />

auf, <strong>in</strong>dem er wissenschaftliche Gedanken <strong>und</strong> praxisnahe Beispiele zum<br />

Thema aufzeigt.<br />

Zu Wort kommen sollen:<br />

– Familien, die wirtschaftliches/unternehmerisches <strong>Denken</strong> <strong>und</strong> Handeln<br />

im Familienalltag vorleben<br />

– Primar- <strong>und</strong> Mittelschulen, die sich dem wirtschaftlichen Verständnis auf<br />

spielerische Weise annähern<br />

– Berufsschulen, die unternehmerische Denkansätze <strong>in</strong> den Unterricht<br />

<strong>in</strong>tegrieren<br />

– Fachhochschulen <strong>und</strong> Universitäten, die Ihre Studierenden mit e<strong>in</strong>er praxisbezogenen<br />

Ausbildung auf das Berufsleben vorbereiten<br />

– Unternehmer, die betriebliche Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsangebote<br />

anbieten, die die Mitar<strong>bei</strong>tenden zu unternehmerischem <strong>Denken</strong> <strong>und</strong><br />

Handeln befähigt<br />

– Stiftungen, die das Thema Jugend <strong>und</strong> unternehmerisches <strong>Denken</strong> <strong>in</strong><br />

konkreten Projekten för<strong>der</strong>n.<br />

Wir würden uns sehr freuen, wenn wir Sie für die aktive Unterstützung<br />

unseres Son<strong>der</strong>bands gew<strong>in</strong>nen könnten.<br />

Herzlichst<br />

Manuela Stier<br />

Chefredaktor<strong>in</strong> <strong>und</strong> Verleger<strong>in</strong> Wirtschaftsmagaz<strong>in</strong><br />

Mit<strong>in</strong>itiant<strong>in</strong> <strong>der</strong> Initiative Lebenskonzept Unternehmertum<br />

www.unternehmertumaktiv.com<br />

Tel. +41 44 752 52 50 · manuela.stier@stier.ch<br />

SONDERBAND | 7


8 | INHALT<br />

DR. PASCAL GEnt<strong>in</strong>EttA<br />

«Unser aller Ziel: E<strong>in</strong>e starke<br />

Wirtschaft.»<br />

Anton LAUBER<br />

«In die Ausbildung junger Nachwuchskräfte<br />

<strong>in</strong>vestieren.»<br />

CHRiSt<strong>in</strong>E LEiStER<br />

«Wir müssen die jungen Nachwuchskräfte<br />

begeistern.»<br />

s e i t e 13<br />

50<br />

96<br />

VORWORT<br />

EINFüHRUNG INS THEMA<br />

Unternehmertum heisst, etwas zu <strong>in</strong>vestieren, um daraus mehr zu machen 5<br />

Hans Hess, Präsident Swissmem <strong>und</strong> VR-Präsident von Reichle & De-Massari<br />

nachwuchs – die erneuerbare Energie 12<br />

Manuela Stier, Verleger<strong>in</strong> Wirtschaftsmagaz<strong>in</strong><br />

Vernetztes <strong>Denken</strong> för<strong>der</strong>t das Unternehmertum 16<br />

Prof. Dr. Ursula Renold, Direktor<strong>in</strong> des B<strong>und</strong>esamtes für Berufsbildung<br />

<strong>und</strong> Technologie (BBT)<br />

Auf dem Weg zu neuen Ufern 20<br />

Beat Wenger, Rektor GIBZ, Präsident Verband Berufsbildung<br />

Schweiz<br />

Anspruch auf nachhaltigkeit 24<br />

Dr. Pius Baschera, Präsident des Verwaltungsrats <strong>der</strong> Hilti AG (Anfrage MS)<br />

Expertengespräch zwischen Unternehmer <strong>und</strong> Hochschule 26<br />

Anton Lauber, CEO Schurter AG <strong>und</strong> Prof. Dr. Xaver Büeler, Direktor<br />

Hochschule Luzern – Wirtschaft


PLATIN-SPONSOR<br />

GOLD-SPONSOREN<br />

MEDIEN-PARTNER<br />

VERANKERUNG IN DER FAMILIE<br />

VERANKERUNG IN DEN PRIMAR-<br />

UND SEKUNDARSCHULEN<br />

VERANKERUNG IN DER<br />

BERUFSBILDUNG/MITTELSCHULEN<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu Unternehmern erziehen: Wird e<strong>in</strong>e natürliche Veranlagung gebremst? 32<br />

Dr. med. Andrea Degen, Inhaber<strong>in</strong> EUrelations AG <strong>und</strong> Mutter<br />

Corporate Volunteer<strong>in</strong>g – Unternehmen engagieren sich für die Jugend 36<br />

Stephan Oetiker, Direktor <strong>und</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsleitung <strong>der</strong> Stiftung<br />

Pro Juventute<br />

<strong>Unternehmerisches</strong> <strong>Denken</strong> als <strong>Bildung</strong>sziel? 40<br />

Prof. Dr. Walter Bircher, Rektor Pädagogische Hochschule Zürich<br />

Wie gewann Pnööö den europäischen Award? 42<br />

Nicole Heim, CEO Young Entreprise Switzerland <strong>und</strong> Pnöö,<br />

Kantonsschule Oerlikon<br />

Sek<strong>und</strong>arschüler tauchen <strong>in</strong> die Wirtschaftswelt e<strong>in</strong> 46<br />

Thomas Schmidhe<strong>in</strong>y, Präsident Ernst Schmidhe<strong>in</strong>y Stiftung<br />

Unternehmertum <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berufsbildung 50<br />

Dr. Herbert B<strong>in</strong>ggeli, Direktor <strong>der</strong> Gewerblich-Industriellen<br />

Berufsschule Bern (GIBB)<br />

KMU unterstützen das unternehmerische <strong>Denken</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berufsbildung 52<br />

Hans Ruedi Schweizer, Inhaber <strong>der</strong> Schweizer Metallbau AG<br />

Jugendliche führt <strong>in</strong>terview mit Jacob Schmidhe<strong>in</strong>y 54<br />

Caitl<strong>in</strong> Schmid, Schüler<strong>in</strong><br />

| 9


10 | INHALT<br />

JACoB SCHMiDHE<strong>in</strong>y<br />

«Die Asiatischen Märkte zeigen uns,<br />

woh<strong>in</strong> es geht»<br />

BRiGittE BREiSACHER<br />

«Wir müssen die jungen Nachwuchskräfte<br />

begeistern.»<br />

BLiGG<br />

«Unternehmer aus Leidenschaft.»<br />

s e i t e 52<br />

94<br />

102<br />

VERANKERUNG IN<br />

DEN HOCHSCHULEN<br />

MITARBEITER ZU<br />

MITUNTERNEHMERN MACHEN<br />

titel 58<br />

Prof. Dr. Roman Boutellier, Vizepräsident ETH Zürich<br />

Verrückt, unternehmerisch, überzeugend 62<br />

Josef Walker, Fachhochschule Ostschweiz HTW Chur<br />

nachwuchsför<strong>der</strong>ung 66<br />

Sebastian Wörwag, Direktor Fachhochschule Ostschweiz FHS St. Gallen (Anfrage)<br />

Start up, Wachstum <strong>und</strong> nachfolge 70<br />

Ado Vogt, Geschäftsführer des KMU-Zentrums <strong>der</strong> Universität Liechtenste<strong>in</strong><br />

(Anfrage)<br />

<strong>in</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>in</strong>vestieren 76<br />

Prof. Rico J. Baldegger, PhD, Professor of Management and Entrepreneurship,<br />

School of Bus<strong>in</strong>ess Management Fribourg<br />

Das Leben ist e<strong>in</strong> Lernprozess 78<br />

Mart<strong>in</strong> Reichle, CEO Reichle & De-Massari AG, Marilena Puntillo, Head HR<br />

Switzerland Reichle & De-Massari AG <strong>und</strong> Lernende<br />

Sozial- <strong>und</strong> Führungskompetenz <strong>und</strong> unternehmerische Fähigkeiten 82<br />

Hugo Mathys, CEO Mathys Ltd Bettlach (Anfrage MS)<br />

Praktikumsstellen für Studenten 84<br />

Rolf G. Schmid, CEO Mammut AG (Anfrage MS)<br />

<strong>in</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>in</strong>vestieren 88<br />

Prof. Dr. Artur Baldauf, Director of the Department of Management and<br />

Entrepreneurship University Bern<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit Mitar<strong>bei</strong>tenden Perspektiven schaffen 90<br />

Adrian Forrer, Unternehmensleiter <strong>der</strong> CREABETON MATERIAUX AG<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter zu Mitunternehmer machen – Beispiel Bühler AG 92<br />

Dr. Walter Koller, Mit<strong>in</strong>haber PRO4S & Partner GmbH<br />

titel 94<br />

Brigitte Breisacher, Inhaber<strong>in</strong> Alpnach Norm Schranksysteme AG (Anfrage)


SACH-SPONSOREN<br />

JUNG- UND NEUUNTERNEHMER<br />

INITIATIVE LEBENSKONZEPT<br />

UNTERNEHMERTUM<br />

Junge nachwuchskräfte begeistern 96<br />

Christiane Leister, Inhaber<strong>in</strong> Leister Process Technologies (Anfrage)<br />

<strong>Bildung</strong> – für’s Läbä 100<br />

Bligg, Unternehmer <strong>und</strong> Musiker<br />

Der Austausch von Wissen <strong>und</strong> Erfahrungen mit Gleichges<strong>in</strong>nten macht Spass 100<br />

Bernhard Emch, Mitglied JCI (Junior Chamber International)<br />

Jungunternehmern e<strong>in</strong>e Starthilfe bieten 102<br />

Robert Heuberger, Heuberger W<strong>in</strong>terthur Jungunternehmerpreis <strong>und</strong><br />

Ala<strong>in</strong> Georg, Inhaber Fluitec<br />

<strong>in</strong>novation <strong>und</strong> Unternehmergeist 106<br />

Beat Schillig, För<strong>der</strong><strong>in</strong>itiative «venture kick» <strong>und</strong> «venture lab»<br />

<strong>und</strong> Dr. Thorsten Schwenk, CEO THELKIN<br />

Ziele setzen, Ziele erreichen 110<br />

Uwe Tännler, Präsident Swiss Market<strong>in</strong>g Club (SMC)<br />

Luft anhalten <strong>und</strong> spr<strong>in</strong>gen! 112<br />

Dom<strong>in</strong>ic Blaesi, Mit<strong>in</strong>haber Flaschenpost Services AG<br />

titel 114<br />

Jürg Weber, Mit<strong>in</strong>haber Censhare Schweiz AG<br />

titel 118<br />

Raphael Jerónimo Cal<strong>der</strong>ón, Präsident EUforIA<br />

(Europeans United for Informed Action)<br />

«Unternehmer»-App macht das Unternehmertum erlebbar 120<br />

Thomas Propst, Mit<strong>in</strong>haber Webgear<strong>in</strong>g AG<br />

Repräsentanten Schweiz <strong>und</strong> Liechtenste<strong>in</strong> 124<br />

Wir unterstützen die <strong>in</strong>itiative Lebenskonzept Unternehmertum 124<br />

Dr. Pascal Gent<strong>in</strong>etta, Niklaus Bleiker, Ernst Stocker, Kurt Rohrbach<br />

<strong>und</strong> Matthias Michel<br />

| 11


12 | EINFüHRUNG<br />

MAnUELA StiER<br />

Nachwuchs – die erneuerbare Energie<br />

DAS BiLDUnGSSyStEM DER SCHWEiZ WiRD Von UntERnEHMERn <strong>in</strong> BEZUG AUF SE<strong>in</strong>E<br />

WiRtSCHAFtSnäHE <strong>in</strong> FRAGE GEStELLt. Wo muss angesetzt werden, um den Nachwuchs für die<br />

Selbstständigkeit zu begeistern <strong>und</strong> damit unternehmerisches Potenzial freizusetzen.<br />

Manuela Stier<br />

Verleger<strong>in</strong> Wirtschaftsmagaz<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> Inhaber<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stier<br />

Communications AG<br />

www.wirtschaftsmagaz<strong>in</strong>.ch<br />

www.stier.ch<br />

www.unternehmertumaktiv.com<br />

© Peter Ruggle


« Nachwuchs bedeutet erneuerbare Energie für das Unternehmertum. Es liegt an uns Unternehmern,<br />

die künftige Generation für die Selbstständigkeit «hungrig» zu machen, <strong>in</strong>dem wir<br />

jungen Menschen die Facetten <strong>und</strong> Attraktivität <strong>der</strong> Unternehmertätigkeit aufzuzeigen.»<br />

Manuela Stier<br />

Die Situation <strong>in</strong> unserem Land sche<strong>in</strong>t auf<br />

den ersten Blick komfortabel. Wir verfügen<br />

im Gegensatz zu weniger entwickelten<br />

Län<strong>der</strong>n zwar nicht über Rohstoffe wie Öl<br />

o<strong>der</strong> Diamanten, besitzen aber e<strong>in</strong>en entscheidenden<br />

Erfolgsfaktor: E<strong>in</strong> im <strong>in</strong>ternationalen<br />

Vergleich nach wie vor hervorragendes<br />

<strong>Bildung</strong>ssystem, das jedem<br />

Schüler e<strong>in</strong>e solide Gr<strong>und</strong>ausbildung<br />

garan tiert <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

bietet. Dieser<br />

Stand ort vorteil wird auch von Unternehmern<br />

erkannt. Was unsere Unternehmer<br />

am System jedoch bemängeln ist die<br />

fehlen de Nähe zur Wirtschaft. Für die<br />

Ausbildung an den Hochschulen gilt diese<br />

Kritik nur <strong>in</strong> beschränktem Mass. Auf<br />

dieser Stufe wird für die Vernetzung von<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> damit <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> unternehmerischen Denkhaltung<br />

bereits viel getan. Was aber<br />

muss unternommen werden, um unternehmerisches<br />

<strong>Denken</strong> <strong>und</strong> Handeln von<br />

Gr<strong>und</strong> auf <strong>bei</strong> unserem Nachwuchs zu<br />

verankern <strong>und</strong> damit letztendlich das für<br />

unsere Wirtschaft wichtige Unternehmerpotenzial<br />

<strong>bei</strong> den nächsten Generationen<br />

freizusetzen?<br />

Es beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familie <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Primarschule<br />

«über Geld spricht man nicht», <strong>und</strong> schon<br />

gar nicht mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Ja, warum denn eigentlich<br />

nicht? Viele Schweizer Familien<br />

s<strong>in</strong>d nicht <strong>der</strong>art auf Rosen gebettet, dass<br />

sie ihren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n jeden (f<strong>in</strong>anziellen)<br />

Wunsch erfüllen können. Und so wie die<br />

Milch nicht aus dem Tetrapack kommt, so<br />

muss jemand als Cash Cow den Lebensunterhalt<br />

<strong>der</strong> Familie – <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel durch<br />

Ar<strong>bei</strong>t – e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Im Idealfall werden<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit den Themen Geld <strong>und</strong> Leistung<br />

bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familie vertraut gemacht.<br />

Dazu braucht es nicht e<strong>in</strong> übergeordnetes<br />

Konzept irgende<strong>in</strong>er Organisation, aber<br />

Eltern <strong>und</strong> Pädagogen mit Allgeme<strong>in</strong>wissen<br />

<strong>und</strong> etwas Phantasie. Abstrakte<br />

Begriffe können im Familien- <strong>und</strong> Schulalltag<br />

durch Analogien meist ganz e<strong>in</strong>fach<br />

erklärt werden. So bietet bereits das<br />

Thema Taschengeld unzählige Learn<strong>in</strong>gs,<br />

wie Konsum, Investition o<strong>der</strong> das Sparen<br />

funktionieren. Diese Art <strong>der</strong> Wissensvermittlung<br />

sollte bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>schule<br />

erfolgen. Dies auch im H<strong>in</strong>blick auf Schüler<br />

aus eher bildungsfernen Schichten. Wollen<br />

wir auch diesen Schülern optimale Chancen<br />

bieten, muss die staatliche <strong>Bildung</strong> dort<br />

e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>gen, wo die Familie nicht unterstüzen<br />

kann. Lehrpersonen (<strong>und</strong> ihre Ausbildner)<br />

s<strong>in</strong>d dementsprechend gefor<strong>der</strong>t.<br />

Angelpunkt Sek<strong>und</strong>ar- <strong>und</strong> Mittelschule<br />

In <strong>der</strong> Oberstufe <strong>und</strong> <strong>in</strong> den Mittelschulen<br />

stehen Schüler <strong>und</strong> ihre Eltern vor e<strong>in</strong>er<br />

grossen Herausfor<strong>der</strong>ung. Es gilt, die<br />

Grossrichtung e<strong>in</strong>zuschlagen, die die jungen<br />

Menschen <strong>in</strong> die richtige beruflich<br />

Zukunft führt. Hier können Unternehmer<br />

die Eltern <strong>und</strong> Lehrpersonen unterstützen,<br />

<strong>in</strong>dem sie Berufsbil<strong>der</strong> vorstellen, die<br />

Schüler <strong>in</strong> ihre Betriebe e<strong>in</strong>laden, ihnen<br />

ZUR PERSon<br />

| 13<br />

Manuela Stier leitet die 1995 von ihr<br />

gegründete Stier Communications AG.<br />

Sie ist Mit<strong>in</strong>itiant<strong>in</strong> <strong>der</strong> 2010 <strong>in</strong>s<br />

Leben gerufenen Initiative Lebenskonzept<br />

Unternehmertum, die sich<br />

dafür e<strong>in</strong>setzt, die Leitgedanken des<br />

Unternehmertums <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

positiv zu verankern. Dazu gehört<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Austausch zwischen<br />

Unternehmern, Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>, um unternehmerisches<br />

<strong>Denken</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familie, Schule, Berufsausbildung<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> den Hochschulen<br />

zu för<strong>der</strong>n. Als Verleger<strong>in</strong> <strong>und</strong> Chefredak<br />

tor<strong>in</strong> des Wirtschaftsmagaz<strong>in</strong>s<br />

engagiert sich Manuela Stier zudem<br />

für den fachlichen Austausch zwischen<br />

Unternehmern.<br />

www.wirtschaftsmagaz<strong>in</strong>.ch


Inserat Goldsponsor<br />

210 x 297mm


© Peter Ruggle<br />

mit Schnuppertagen o<strong>der</strong> Praktikas e<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> den unternehmerischen Alltag<br />

ermöglichen. Und sie sollten ihnen die<br />

Chancen aufzeigen, die ihnen offen stehen,<br />

darunter auch die Möglichkeit, unternehmerisch<br />

tätig zu se<strong>in</strong>.<br />

Berufsschule stärker auf<br />

unternehmerische themen ausrichten<br />

Das duale <strong>Bildung</strong>ssystem <strong>der</strong> Schweiz<br />

basiert auf <strong>der</strong> Erkenntnis, dass Unternehmen<br />

sowohl gute Berufsleute brauchen,<br />

die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Berufslehre ausgebildet<br />

werden, als auch Hochschulabgänger,<br />

die <strong>bei</strong>m E<strong>in</strong>stieg zwar noch nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Praxis erprobte Fachkenntnisse mitbr<strong>in</strong>gen,<br />

dafür das theoretische Rüstzeug, um<br />

später <strong>in</strong> Führungspositionen aktiv mitzuwirken.<br />

In den Hochschulen wird wie<br />

erwähnt schon sehr viel dafür getan,<br />

dass die Lehrgänge den Praxisbedürfnissen<br />

<strong>der</strong> Unternehmen angepasst s<strong>in</strong>d.<br />

E<strong>in</strong> grosser Fortschritt h<strong>in</strong>sichtlich war<br />

sicherlich auch, dass Fachhochschulen<br />

gegründet wurden, die nach <strong>der</strong> Berufsmaturität<br />

e<strong>in</strong>e Vertiefung <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Fachgebiet<br />

ermöglichen. In <strong>der</strong> Berufsausbildung<br />

dürfte aber durchaus noch mehr<br />

dafür getan werden, dass fähige Berufsleute<br />

den Schritt <strong>in</strong> die Selbstständigkeit<br />

wagen. Etwa, <strong>in</strong>dem sie im unternehmerischen<br />

Themen stärker geför<strong>der</strong>t<br />

würden. Dazu gehören Fragestellungen<br />

zu betrieblichen Zusammenhängen, zum<br />

Unternehmertum konkret aufzeigen<br />

Mit <strong>der</strong> Initiative «Lebenskonzept Unternehmertum»<br />

setzen wir an all diesen<br />

Punkten an. Aktives Mitwirken <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Ausbil dung zukünftiger Unternehmer ist<br />

e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> wichtigsten Ziele, <strong>der</strong> Anfang<br />

2010 gegründeten, politisch unabhängigen<br />

Initiative.<br />

Die ersten Pflöcke konnten wir da<strong>bei</strong> bereits<br />

erfolgreich e<strong>in</strong>schlagen. Mitte Jahr<br />

wird die Initiative e<strong>in</strong>en Son<strong>der</strong>band zum<br />

Thema «<strong>Unternehmerisches</strong> <strong>Denken</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>bei</strong> Mitar<strong>bei</strong>tenden verankern»<br />

publizieren. Die Publikation richtet<br />

sich e<strong>in</strong>erseits an Lehrpersonen <strong>und</strong><br />

Unternehmer, die sich e<strong>in</strong>en überblick<br />

verschaffen möchten, welche Projekte<br />

bereits laufen <strong>und</strong> genutzt werden können.<br />

An<strong>der</strong>seits soll sie Schüler, Auszubildenden<br />

<strong>und</strong> Studierenden den Zugang<br />

zum Unternehmertum verschaffen <strong>und</strong><br />

sie motivieren, das Lebenskonzept Unternehmertum<br />

e<strong>in</strong>zugehen.<br />

Zahlreiche namhafte Vertreter aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong> helfen<br />

da<strong>bei</strong> mit, den Son<strong>der</strong>band im jungen<br />

Zielpublikum breit zu streuen <strong>und</strong> bekannt<br />

zu machen. E<strong>in</strong> weiteres Projekt<br />

<strong>der</strong> Initiative ist das Unternehmerspiel,<br />

mit dem Unternehmer ihre (jungen) Mitar<strong>bei</strong>tenden<br />

zu unternehmerischem <strong>Denken</strong><br />

<strong>und</strong> Handeln befähigen. Ziel des<br />

Spiels ist es, die komplexen Zusammen-<br />

« Ich b<strong>in</strong> Unternehmer, weil ich e<strong>in</strong>en unbändigen Wunsch verspüre, e<strong>in</strong> Unternehmen zu<br />

gründen, <strong>in</strong> dem ich me<strong>in</strong>e Kreativität vollkommen frei entfalten kann <strong>und</strong> welches<br />

me<strong>in</strong>em Leben e<strong>in</strong>en tieferen S<strong>in</strong>n gibt. Ich wollte etwas erschaffen, worauf ich e<strong>in</strong>es<br />

Tages stolz se<strong>in</strong> kann.»<br />

Maximilian Büsser<br />

Bus<strong>in</strong>ess-Plan, zu Innovation <strong>und</strong> Mitar<strong>bei</strong>terführung.<br />

Das bed<strong>in</strong>gt, dass<br />

praxis erfahrene Unternehmer sich bereit<br />

erklären, am Lehrplan mitzuar<strong>bei</strong>ten, um<br />

junge Berufsschüler an das Thema heranzuführen<br />

<strong>und</strong> sie für den Weg <strong>in</strong> die<br />

Selbstständigkeit motivieren.<br />

hänge e<strong>in</strong>es Unternehmens auf e<strong>in</strong>fache<br />

<strong>und</strong> verständliche Art darzustellen. Und<br />

schliesslich versuchen wir mit e<strong>in</strong>em Unternehmer-App,<br />

das nächstens kostenlos<br />

auf unserer Website zur Verfügung stehen<br />

wird, den Nachwuchs für unser Anliegen<br />

zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

<strong>in</strong>Fo<br />

| 15<br />

Lebenskonzept Unternehmertum setzt<br />

sich als politisch unabhängige Initiative<br />

dafür e<strong>in</strong>, das Unternehmertum<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit positiv zu positionieren<br />

<strong>und</strong> als wichtigen Pfeiler<br />

unserer Gesellschaft zu verankern.<br />

www.unternehmertumaktiv.com


32 | FAMILIE<br />

AnDREA DEGEn<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu Unternehmern erziehen:<br />

Wird e<strong>in</strong>e natürliche Veranlagung<br />

gebremst?<br />

Dr. med. Andrea Degen<br />

Inhaber<strong>in</strong><br />

EUrelations AG<br />

Bitte schreiben Sie hier <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

kurzer Text über die Person<br />

rechts auf dem Bild/<strong>in</strong> diesem<br />

Artikel.<br />

www.platzhalter.ch<br />

Von Geburt an schöpferisch<br />

Es ist <strong>der</strong> erste Schultag. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d<br />

hellwach. Man sieht ihnen die Freude an.<br />

Endlich beg<strong>in</strong>nt die Welt des Lernens. E<strong>in</strong><br />

Blick <strong>in</strong> die Schulzimmer auf <strong>der</strong> ganzen<br />

Welt wird dies bestätigen.<br />

Jedes K<strong>in</strong>d br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> Bündel eigenständiger<br />

Talente mit. Die Kreativität erstreckt<br />

sich auf viele Gebiete. Man muss K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

nicht von «Herausfor<strong>der</strong>ung» sprechen.<br />

Sie spüren diese ohne weiteres Zutun.<br />

Sie nehmen neue Aufgaben an <strong>und</strong> wollen<br />

an ihnen wachsen. Sie messen gerne<br />

ihre Kräfte mit Gleichaltrigen. Der Wettbewerbsgedanke<br />

ist dem Menschen<br />

angeboren als Produkt <strong>der</strong> Evolution.<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> stehen gerne auf dem Podest. Sie<br />

s<strong>in</strong>d stolz, wenn sie früh Verantwortung<br />

übernehmen können. Diese beg<strong>in</strong>nt mit<br />

e<strong>in</strong>fachen Alltagsaufgaben, z. B. dem


selbständigen E<strong>in</strong>kaufen e<strong>in</strong>er Zwischenverpflegung<br />

im Dorfgeschäft. K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d<br />

ehrlich, offen <strong>und</strong> haben e<strong>in</strong>en natürlichen<br />

Reflex, wenn es darum geht, sich gegen<br />

unfaire Praktiken Dritter zu wehren.<br />

Die Frage stellt sich, warum am Ende <strong>der</strong><br />

Schulzeit nur wenige den Weg <strong>in</strong> die Selbständigkeit<br />

f<strong>in</strong>den, besser f<strong>in</strong>den wollen.<br />

Kann es se<strong>in</strong>, dass die Sozialisierungsbemühungen<br />

<strong>der</strong> Schule den unternehmerischen<br />

Willen <strong>und</strong> Drang gebremst<br />

haben? Die amerikanische Jurist<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />

Mutter Amy Chua mit ch<strong>in</strong>esischen Wurzeln<br />

schreibt, dass sie überzeugt sei,<br />

dass die westliche liberale Art <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>erziehung<br />

versagt habe. Nachzulesen <strong>in</strong>:<br />

Battle Hymn of the Tiger Mother. Es ist<br />

das weltweit meist diskutierte Erziehungsbuch<br />

bezüglich K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Spitzenleistungen.<br />

Die Ideen von Chua treffen<br />

den Zeitgeist. Ch<strong>in</strong>a (Shanghai) überr<strong>und</strong>et<br />

<strong>in</strong> PISA-Tests den Rest <strong>der</strong> Welt.<br />

Gleichzeitig erwirtschaftet diese Region<br />

e<strong>in</strong> Wirtschaftswachstum, wie wir es <strong>in</strong><br />

den westlichen Län<strong>der</strong>n nicht zu träumen<br />

wagen.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Bestseller stammt aus<br />

Indien, <strong>und</strong> zwar aus <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> von Arav<strong>in</strong>d<br />

Adiga. Titel: The white Tiger. Die<br />

Geschichte erzählt den Aufstieg e<strong>in</strong>es<br />

Unternehmers aus <strong>der</strong> bildungsfernen<br />

Schicht <strong>der</strong> Unberührbaren mit e<strong>in</strong>er<br />

wohltuenden Selbstverständlichkeit. Das<br />

Buch schil<strong>der</strong>t unter an<strong>der</strong>em, dass <strong>der</strong><br />

Lebensunternehmer, das s<strong>in</strong>d Leute, welche<br />

ihr Schicksal <strong>in</strong> die eigene Hand nehmen,<br />

Chancen auf erweiterten Lebensgenuss<br />

e<strong>in</strong>schließlich von Spaß hat. E<strong>in</strong>e<br />

westliche blonde Frau vers<strong>in</strong>nbildlicht im<br />

Buch diese Idee. Unter E<strong>in</strong>bezug <strong>der</strong><br />

Armut als <strong>in</strong>nerer Antrieb für unternehmerische<br />

Leistung ist es vorstellbar, dass<br />

wir verstärkt mit Unternehmer/<strong>in</strong>nen aus<br />

östlichen Schwellenlän<strong>der</strong>n rechnen<br />

müssen. E<strong>in</strong>e eigentliche Aufmischung von<br />

neuen Perspektiven <strong>und</strong> absatzfähigen<br />

Leistungen steht uns bevor.<br />

Die Frage stellt sich, ob unsere sklerose,<br />

wohlstandsverwöhnte Gesellschaft mit<br />

<strong>der</strong> sich abzeichnenden Konkurrenz mithalten<br />

kann, nicht zuletzt, weil die un-<br />

genügende Reproduktionsrate zu e<strong>in</strong>er<br />

Schwächung <strong>der</strong> Wirtschaftskraft führen<br />

wird. Kann unsere wohlstandserzogene<br />

vergleichsweise ger<strong>in</strong>ge Zahl an K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

hier noch e<strong>in</strong>en Unterschied machen?<br />

Das erwähnte Buch kann man so <strong>in</strong>terpretieren,<br />

dass sich durch das E<strong>in</strong>gehen von<br />

menschlichen Partnerschaften ch<strong>in</strong>esische<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong>dische Unternehmer f<strong>in</strong>den<br />

lassen, welche die unternehmerische<br />

Lücke im Westen füllen. Erziehung,<br />

Schulsystem, Wertehaltungen zu Ar<strong>bei</strong>t<br />

<strong>und</strong> Lebensstil <strong>und</strong> die Bevölkerungsentwicklung<br />

schlechth<strong>in</strong> werden darüber<br />

entscheiden, wer die «Motoren» <strong>der</strong><br />

künftigen Wirtschaft se<strong>in</strong> werden.<br />

S<strong>in</strong>d unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong> kreativer als solche<br />

aus an<strong>der</strong>en Weltregionen?<br />

Experten behaupten, dass «unsere» K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

im Verhältnis zu asiatischen selbstbestimmter<br />

<strong>und</strong> kreativer seien. Sollte<br />

dies zutreffen, kann man sich fragen, ob<br />

diese Experten schon Blicke <strong>in</strong> Schweizer<br />

Schulzimmer geworfen haben. Auch<br />

wenn wir e<strong>in</strong> fö<strong>der</strong>alistisches Schulsystem<br />

kennen <strong>und</strong> teilweise markante<br />

Qualitätsunterschiede auszumachen s<strong>in</strong>d,<br />

kann etwas zugespitzt Folgendes festgestellt<br />

werden.<br />

An den Wänden hangen uniforme Zeichnungen.<br />

Es kann durchaus se<strong>in</strong>, dass 25<br />

Mal <strong>der</strong>selbe Räuber Hotzenplotz die K<strong>in</strong><strong>der</strong>schar<br />

erschreckt. Im Werkunterricht<br />

ist 25 Mal <strong>der</strong>selbe Elefant «Elmar» aus<br />

Laubsägeholz fe<strong>in</strong> säuberlich <strong>und</strong> haargenau<br />

herausgear<strong>bei</strong>tet worden. Auf<br />

fe<strong>in</strong>motorische o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e <strong>in</strong>dividuelle<br />

Eigenschaften wird <strong>bei</strong> vielen Aufgaben<br />

nicht geachtet. So gilt es z. B., e<strong>in</strong>e Blume<br />

nach Vorschrift zu zeichnen, unabhängig<br />

davon, ob jemand dafür e<strong>in</strong> Talent besitzt.<br />

Ist das im Zeitalter von Grafikprogrammen<br />

<strong>und</strong> ähnlichen Hilfsmitteln noch<br />

| 33<br />

s<strong>in</strong>nvoll? Wird dadurch ernsthaft e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />

auf die heutigen Lebensaufgaben vorbereitet?<br />

Ist nicht die vornehmste Aufgabe<br />

<strong>der</strong> Erziehung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Schule, aus jungen<br />

Menschen lebenstüchtige Menschen zu<br />

machen, welche fähig <strong>und</strong> willens s<strong>in</strong>d,<br />

auf eigenen Füssen zu stehen? Gehört<br />

dazu nicht das rechtzeitige E<strong>in</strong>gehen <strong>und</strong><br />

För<strong>der</strong>n bestehen<strong>der</strong> Stärken anstelle<br />

von repetitiven Aufgaben, <strong>bei</strong> welchen<br />

alle über «denselben Leisten» gezogen<br />

werden?<br />

E<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Rückständigkeit besteht<br />

dar<strong>in</strong>, dass viele Erzieher/<strong>in</strong>nen mit den<br />

mo<strong>der</strong>nen Methoden <strong>und</strong> Ar<strong>bei</strong>ts<strong>in</strong>strumenten<br />

nicht umgehen können. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

merken dies <strong>und</strong> werden e<strong>in</strong>em Autoritätskonflikt<br />

ausgesetzt. Wenn Vorbil<strong>der</strong><br />

Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit repräsentieren,<br />

kann man vom Nachwuchs nicht erwarten,<br />

dass es die Zukunft problemlos bewältigt.<br />

Geht man von <strong>der</strong> Tatsache aus, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>en unbändigen Kreativitätsdrang<br />

haben <strong>und</strong> die eigenen Fähigkeiten weiter<br />

entwickeln möchten, führt das skizzierte<br />

System zu Spannungen zwischen Schule,<br />

K<strong>in</strong>d <strong>und</strong> Elternhaus. Das Wort «auffällig»<br />

für e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, welches <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />

Schulverbandes schon früh eigene Wege<br />

gehen möchte, ist bald zur Hand Anstelle<br />

des überdenkens des Systems wird zwecks<br />

«Ruhestellung» Rital<strong>in</strong> verordnet o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> überlastete schulpsychologische<br />

Dienst e<strong>in</strong>geschaltet.<br />

« Die Schulkarriere beg<strong>in</strong>nt mit Begeisterung. Der Fächer ist weit offen. S<strong>in</strong>d das nicht<br />

dieselben Voraussetzungen <strong>und</strong> Geisteshaltungen zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er Unternehmerlaufbahn?»<br />

Andrea Degen<br />

Bed<strong>in</strong>gt nicht die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kreativität<br />

das E<strong>in</strong>räumen von Gestaltungsräumen<br />

bis h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em produktiven Chaos?<br />

Braucht nicht die Gesellschaft <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

Innovatoren anstelle von Reproduzenten?<br />

För<strong>der</strong>n wir Eigen<strong>in</strong>itiative <strong>und</strong><br />

Eigenständigkeit im H<strong>in</strong>blick auf<br />

wettbewerbsfähige K<strong>in</strong><strong>der</strong>?<br />

Die Schweiz hat bezüglich <strong>Bildung</strong>, Innovation<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Nutzbarmachung im<br />

vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>t viel geleistet.


34 | FAMILIE<br />

Der Erfolg <strong>der</strong> Schweizerischen Volkswirtschaft<br />

basierte seit <strong>der</strong> Gründung des<br />

B<strong>und</strong>esstaates zu bedeutenden Teilen auf<br />

den <strong>Bildung</strong>spfeilern ETH, Universitäten,<br />

aber auch dem dualen System <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>novativen Unternehmergeist.<br />

Wenn wir den Konkurrenzkampf mit<br />

Asien erfolgreich bestehen wollen, s<strong>in</strong>d<br />

jetzt gr<strong>und</strong>legende überlegungen zum<br />

Ausbildungssystem über alle Stufen h<strong>in</strong>weg<br />

notwendig. Die Basis wird da<strong>bei</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Gr<strong>und</strong>stufe, <strong>der</strong> Volksschule, geschaffen.<br />

Ohne e<strong>in</strong>e gr<strong>und</strong>legende Neuausrichtung<br />

<strong>der</strong> «Schulungskultur» <strong>und</strong> <strong>der</strong> da<strong>bei</strong> geltenden<br />

Werteordnung wird dies nicht<br />

möglich se<strong>in</strong>.<br />

Um es deutlich zu machen. Die Schweizer<br />

Volksschule tut sich weiterh<strong>in</strong> schwer mit<br />

mutigen, herausfor<strong>der</strong>nden <strong>und</strong> selbstbestimmten<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, mit verschiedensten<br />

Begabungen <strong>und</strong> dem fähigkeitsori<br />

entierten Hunger <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Es wird die<br />

Pünktlichkeit, die Sorgfalt, die Konzentration,<br />

die realistische E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong><br />

Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> das E<strong>in</strong>halten von<br />

Regeln beurteilt. Im Kle<strong>in</strong>en mag das richtig<br />

se<strong>in</strong>, führt aber nicht zu neuen Horizonten.<br />

Der störungsfreie Unterricht wird<br />

höher bewertet als die Kreativität. Demgegenüber<br />

werden jene Fähigkeiten,<br />

welche oft erfolgreiches Unternehmertum<br />

erst ermöglichen, kaum beachtet. Zeichnen<br />

sich herausragende <strong>und</strong> erfolgreiche<br />

Unternehmer/<strong>in</strong>nen, gerade auf wert-<br />

schöpfungs<strong>in</strong>tensiven neuen Technologien,<br />

nicht dadurch aus, dass sie zunächst<br />

«Träumen, Illusionen <strong>und</strong> Visionen» nach-<br />

gehen, ke<strong>in</strong>en straffen Alltag kennen,<br />

ihren eigenen Takt vorgeben? Auch etwas<br />

übermut <strong>und</strong> Selbstüberschätzung bis<br />

h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em Schuss Naivität gehören<br />

durchaus dazu. Das straffe Organisieren,<br />

die Festlegung von Prozessabläufen,<br />

gehören anschließend dazu, können aber<br />

weitgehend an Menschen delegiert werden,<br />

welche e<strong>in</strong> Persönlichkeitsprofil des<br />

«Ausführens» <strong>und</strong> weniger des «Gestaltens»<br />

aufweisen.<br />

Es ist erstaunlich, dass trotz e<strong>in</strong>es Schulumfeldes,<br />

welches typische Unternehmereigenschaften<br />

nicht pflegt, immer wie<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>e neue Unternehmerschicht entsteht.<br />

Man kann das höchstwahrsche<strong>in</strong>lich nur<br />

dadurch erklären, dass es so etwas wie<br />

e<strong>in</strong> «Unternehmer-Gen» gibt, welches den<br />

Durchbruch auch <strong>bei</strong> unvorteilhaften<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen schafft. Der Zeitverzug,<br />

bed<strong>in</strong>gt durch das beschriebene<br />

System, ist allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> menschlicher<br />

<strong>und</strong> volkswirtschaftlicher Verlust.<br />

Les «petites Suisses» <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

schädliche Hang zur Verniedlichung<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> werden Zuhause oft so angesprochen,<br />

als wären sie Puppen o<strong>der</strong> Plüschtiere,<br />

konkret, sie werden verniedlicht<br />

<strong>und</strong> verherrlicht, im Gr<strong>und</strong>e genommen:<br />

Sie werden nicht ernst genommen. E<strong>in</strong>e<br />

Katze heißt nicht Katze, son<strong>der</strong>n «Miau-<br />

Miau» <strong>und</strong> <strong>der</strong> H<strong>und</strong> «WauWau». Das adrett<br />

gekleidete K<strong>in</strong>d, welches sich dann nicht<br />

herumtollen darf, wird den Bekannten als<br />

«Eigenmuster» vorgeführt, weniger vorgestellt.<br />

Viele Eltern verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n die frühzeitige<br />

Selbsterfahrung <strong>und</strong> die übernahme<br />

<strong>der</strong> Verantwortung aufgr<strong>und</strong> des<br />

eigenen Handelns des K<strong>in</strong>des, selbstverständlich<br />

unter Beachtung des jeweiligen<br />

Alters. überbehütung führt zu Entwicklungshemmung,<br />

ja durchaus zu Rückschritt.<br />

«Wer nie auf die Nase fällt, besser<br />

fallen darf, wird nie selbstbewusst im<br />

rung auch e<strong>in</strong>for<strong>der</strong>n. Kle<strong>in</strong>e Botengänge,<br />

Hilfe im Haushalt o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Bauernbetrieben<br />

auf dem Feld gehören dazu. «Kann<br />

ich helfen?» fragen K<strong>in</strong><strong>der</strong> oft. «Ne<strong>in</strong>, du<br />

bist noch zu kle<strong>in</strong>», ist die falsche Antwort.<br />

S<strong>in</strong>nstiftende «Ar<strong>bei</strong>t» hilft zudem,<br />

dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> frühzeitig <strong>in</strong> e<strong>in</strong> soziales Netz<br />

<strong>in</strong>tegriert werden können.<br />

Wer för<strong>der</strong>t die K<strong>in</strong><strong>der</strong>, wenn nicht wir,<br />

die Erwachsenenwelt, vorab die Eltern?<br />

In <strong>der</strong> Öffentlichkeit wird das Bild vermittelt,<br />

viele heutige Eltern würden sich zu<br />

wenig um den Nachwuchs kümmern. Das<br />

Stichwort «überfor<strong>der</strong>ung» ist allgegenwärtig,<br />

ebenso die Kategorisierung von<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n als «vernachlässigt». Das Klischee<br />

<strong>der</strong> unabkömmlichen berufstätigen Mutter<br />

<strong>und</strong> des wegen se<strong>in</strong>er Berufskarriere<br />

abwesenden Vaters wird zementiert.<br />

Auch wenn die Verhältnisse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Gesellschaft nicht e<strong>in</strong>seitig s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> verschiedene<br />

«Familienmodelle» existieren,<br />

gilt als unumstößliche Tatsache: Ke<strong>in</strong><br />

Staat, ke<strong>in</strong> Lehrer, ke<strong>in</strong> Heim <strong>und</strong> ke<strong>in</strong><br />

an<strong>der</strong>es Familienmitglied wird die aufwendige,<br />

aber erfüllende «Brutpflege» <strong>der</strong><br />

kle<strong>in</strong>en Menschen je besser <strong>und</strong> günstiger<br />

machen als die eigenen Eltern. Zugegeben,<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>, <strong>der</strong>en Eltern nicht harmonieren,<br />

haben es schwerer als an<strong>der</strong>e.<br />

Wenn sich die Eltern um das Wohl <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em umfassenden S<strong>in</strong>ne<br />

« Die Schulkarriere beg<strong>in</strong>nt mit Begeisterung. Der Fächer ist weit offen. S<strong>in</strong>d das nicht<br />

dieselben Voraussetzungen <strong>und</strong> Geisteshaltungen zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er Unternehmerlaufbahn?»<br />

Andrea Degen<br />

Leben stehen, son<strong>der</strong>n immer wie<strong>der</strong><br />

nach Krücken fragen.» Viele Erziehende<br />

setzen Ziele <strong>und</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen zu tief.<br />

Nicht jede Bewegung verdient e<strong>in</strong> Lob.<br />

Die Messlatte darf stufengerecht recht<br />

hoch angesetzt werden. Das spätere<br />

Leben ist so o<strong>der</strong> so <strong>der</strong>maßen ausgelegt.<br />

Wer dies nicht frühzeitig ver<strong>in</strong>nerlichen<br />

kann, wird zu denjenigen Zeitgenossen<br />

zählen, welche <strong>bei</strong> noch so ger<strong>in</strong>gen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen von «Stress» sprechen.<br />

Lebenstüchtigkeit können Eltern u. a. för<strong>der</strong>n,<br />

<strong>in</strong>dem sie den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n schon früh<br />

Aufgaben zuordnen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Ausfüh-<br />

<strong>und</strong> nicht als Verwöhnkultur – kümmern,<br />

ist die Chance groß, dass e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d den<br />

Start <strong>in</strong>s Leben erfolgreich schafft, resp.<br />

sich darauf vorbereiten kann. Als Parade<strong>bei</strong>spiel<br />

gilt das Bestehen des E<strong>in</strong>tritts <strong>in</strong><br />

die Gymnasialstufe als Voraussetzung für<br />

e<strong>in</strong> Studium. Nicht ideale Schulbed<strong>in</strong>gungen<br />

können durch elterliche Unterstützung<br />

kompensiert werden. Dass es gleichzeitig<br />

e<strong>in</strong>e Gr<strong>und</strong><strong>in</strong>telligenz benötigt, versteht<br />

sich von selbst. Die Eltern bleiben für K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

immer die wichtigste Bezugspersonen<br />

<strong>und</strong> das Vorbild schlechth<strong>in</strong>. Die Familie<br />

als prägendes System e<strong>in</strong>er Gesellschaft


muss wie<strong>der</strong> <strong>in</strong>s Zentrum rücken <strong>und</strong><br />

ernst genommen werden. Man kann es im<br />

H<strong>in</strong>blick auf den Titel dieser Abhandlung<br />

auch an<strong>der</strong>s formulieren: Die Familie ist<br />

<strong>der</strong> beste «Bus<strong>in</strong>ess<strong>in</strong>kub<strong>in</strong>ator», aber<br />

noch viel mehr.<br />

Zucht, ordnung <strong>und</strong> Diszipl<strong>in</strong>, bitte!<br />

Aber was, wenn das K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>es<br />

Konzept ver<strong>in</strong>nerlicht hat?<br />

Die Wohlstandsgesellschaft mit ihren<br />

fast unbegrenzten Konsum- <strong>und</strong> Ablenkungsmöglichkeiten<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />

e<strong>in</strong>em gesellschaftlichen Wertewandel<br />

br<strong>in</strong>gt es mit sich, dass die «Sozialisierung»<br />

<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, e<strong>in</strong>e unerlässliche<br />

Erziehungsaufgabe h<strong>in</strong> zu Menschen mit<br />

Sozialkompetenz <strong>und</strong> dem Bestehen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er ar<strong>bei</strong>tsteiligen Welt, immer schwieriger<br />

wird. Viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> treten oft wie<br />

kle<strong>in</strong>e Tyrannen <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung.<br />

Körperliche Zucht, selbstverständlich<br />

untersagt, <strong>in</strong> früheren Zeiten regelmäßig<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, ist bestimmt nicht das<br />

adäquate Mittel, Verhaltensformen von<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n wie das Schlagen <strong>der</strong> eigenen<br />

Eltern abzustellen. Böse Blicke älterer<br />

Menschen an den Kassen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kaufzentren,<br />

wenn K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre Trotzphase<br />

ungeh<strong>in</strong><strong>der</strong>t demonstrieren <strong>und</strong> die Eltern<br />

hoffnungslos überfor<strong>der</strong>t aussehen, lassen<br />

auf e<strong>in</strong> Diskrepanz von Wahrnehmung<br />

<strong>und</strong> erwartetem Erwachsenenverhalten<br />

schließen. Es ist nicht zu leugnen, dass<br />

kle<strong>in</strong>e Wohlstandstyrannen immer öfters<br />

<strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung treten, bis h<strong>in</strong> zu Heranwachsenden,<br />

welche mit dem Gesetz <strong>in</strong><br />

Konflikt geraten.<br />

Die Erziehungswissenschaften kümmern<br />

sich bis dato noch nicht mit <strong>der</strong> gebotenen<br />

Tiefe um diese Phänomene. Es genügt<br />

nicht, Ersche<strong>in</strong>ungen zu beschreiben,<br />

Statistiken zu erstellen o<strong>der</strong> abgehobene<br />

Theorien zu entwickeln. Es braucht klare<br />

Glaubt bloß nicht, wir K<strong>in</strong><strong>der</strong> könnten das<br />

nicht, was Ihr bereits gewagt habt! Wir s<strong>in</strong>d<br />

quasi zu Unternehmern geboren. Alles, was<br />

uns aufhalten kann, seid Ihr: die Erwachsenen.<br />

Stellungnahmen <strong>und</strong> Handlungsanleitungen<br />

für Eltern mit verhaltensschwierigen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Auch wenn Elternse<strong>in</strong> e<strong>in</strong> natürlicher<br />

Vorgang ist, wird man nicht als Eltern<br />

im S<strong>in</strong>ne von Erziehern geboren, schon<br />

gar nicht angesichts unserer komplexen<br />

Lebensweisen. Rat <strong>und</strong> e<strong>in</strong>sichtige, verständliche<br />

<strong>und</strong> wohlwollende Ratschläge<br />

– nicht Rat-Schläge – s<strong>in</strong>d notwendig.<br />

Wer braucht unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal?<br />

Die Wirtschaft?<br />

Es ist erstaunlich, dass die Schweiz trotz<br />

e<strong>in</strong>es fe<strong>in</strong> verästelten Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungssystems<br />

zusehends fehlende Fachkräfte<br />

aus dem Ausland rekrutiert. Schafft<br />

es unser Land nicht, die eigenen «Nachfolger»<br />

heranzubilden? Die Großfirmen<br />

<strong>der</strong> Schweiz werden bald mehrheitlich<br />

durch Auslän<strong>der</strong> geführt. Könnte es nicht<br />

se<strong>in</strong>, dass unser <strong>Bildung</strong>ssystem die falschen<br />

Prioritäten setzt <strong>und</strong> die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong><br />

Heranwachsenden nicht <strong>in</strong> den lebensnotwendigen<br />

Fähigkeiten för<strong>der</strong>t? Man<br />

kann sich des E<strong>in</strong>drucks nicht erwehren,<br />

dass das «System» hierzulande dem<br />

eigenen Nachwuchs nicht voll vertraut. Es<br />

ist höchste Zeit, dieses Dilemma vorurteilsfrei<br />

anzugehen <strong>und</strong> die notwendigen<br />

Korrekturmaßnahmen e<strong>in</strong>zuleiten. Technokratische<br />

Maßnahmen genügen nicht.<br />

Das E<strong>in</strong>gehen auf alle menschlichen<br />

Aspekte <strong>und</strong> Veranlagungen, Herz <strong>und</strong><br />

Verstand, ist notwendig.<br />

Welches Bild zeichnen wir von unseren<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen?<br />

Kaum e<strong>in</strong>e Woche vergeht ohne e<strong>in</strong>e<br />

Hiobsbotschaft bezüglich des Verhaltens<br />

unserer K<strong>in</strong><strong>der</strong> im In- <strong>und</strong> Ausland. «Werde<br />

Hooligan <strong>und</strong> du kommst <strong>in</strong> die Zeitung<br />

noch bevor du volljährig bist!» Ist das<br />

bald e<strong>in</strong>e gängige Parole unter dem<br />

Gegenwartsjargon: Cool, nicht wahr? Vor<br />

Ort s<strong>in</strong>d es die durch Jugendgewalt zer-<br />

| 35<br />

störten Infrastrukturen, die beson<strong>der</strong>e<br />

Erwähnung f<strong>in</strong>den. Sie vermitteln das Bild,<br />

dass unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

schlecht s<strong>in</strong>d. Die positiven Seiten <strong>der</strong><br />

grossen Mehrzahl <strong>der</strong> Jugendlichen kommen<br />

kaum zur Sprache. Sie mögen medial<br />

gesehen unbedeutend <strong>und</strong> nicht schlagzeilenträchtig<br />

se<strong>in</strong>, aber sie s<strong>in</strong>d da <strong>und</strong><br />

prägen weit gehend den Alltag. Wir brauchen<br />

nicht e<strong>in</strong>e Kultur des «Cast<strong>in</strong>gs» <strong>und</strong><br />

«wer wird xy-Star», son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e Öffent-<br />

lichkeits ar<strong>bei</strong>t, welche die Proportionen<br />

richtig darstellt. Eltern, Erzieher, Lehrmeister,<br />

Lehrkräfte, sie alle s<strong>in</strong>d gefor<strong>der</strong>t <strong>und</strong><br />

gefragt, entsprechend positive Beispiele<br />

<strong>in</strong> den öffentlichen Raum zu br<strong>in</strong>gen. Es<br />

genügt, wenn wir auf vielen Bereichen<br />

e<strong>in</strong>e «Verzerrgesellschaft» abgebildet<br />

bekommen, im H<strong>in</strong>blick auf unseren<br />

Nachwuchs ist das beson<strong>der</strong>s schädlich.<br />

Der Traum vom zukünftigem Wachstum<br />

<strong>und</strong> bleibendem Wohlstand fängt <strong>bei</strong> den<br />

eigenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n an. Und <strong>der</strong> Ball liegt<br />

unverkennbar im Spielraum <strong>der</strong> Erwachsenenwelt.<br />

Erwachsene brauchen Träume<br />

<strong>und</strong> Ambitionen für ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die bis <strong>in</strong><br />

den Himmel reichen, wie es die Asiaten<br />

richtig formulieren. Wir brauchen e<strong>in</strong> Konzept<br />

für die Erziehung e<strong>in</strong>es jeden K<strong>in</strong>des.<br />

Wir Erwachsene müssen uns e<strong>in</strong>ig se<strong>in</strong>,<br />

wie die Aufgabenteilung zwischen Schulen,<br />

Eltern, Behörden <strong>und</strong> <strong>der</strong> erweiterten<br />

Öffentlichkeit (Politik <strong>und</strong> Medien) aussehen<br />

soll. Wir stehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflicht, uns<br />

die notwendige Zeit für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu<br />

nehmen. Wir müssen ihnen die Richtung<br />

vorgeben <strong>und</strong> vorleben, sodass sie sich<br />

ihren Fähigkeiten <strong>und</strong> Neigungen entsprechend<br />

unter E<strong>in</strong>bezug gesellschaftlicher<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen entwickeln können.<br />

Eltern von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, die dazu nicht fähig<br />

s<strong>in</strong>d, brauchen Unterstützung ohne dass<br />

man sie entwertet <strong>und</strong> entmündigt.<br />

ist unsere westliche Erziehung<br />

konkurrenzfähig?


34 | FAMILIE<br />

StEPHAn oEtiKER<br />

Corporate Volunteer<strong>in</strong>g –<br />

Unternehmen engagieren sich für<br />

die Jugend<br />

PRo JUVEntUtE HAt SiCH DiE FöRDERUnG UnD StäRKUnG Von K<strong>in</strong>DERn, JUGEnDLiCHEn<br />

UnD ELtERn <strong>in</strong> DER SCHWEiZ ZUR AUFGABE GEMACHt. Da<strong>bei</strong> setzt die Organisation auf die Zusam-<br />

menar<strong>bei</strong>t mit Unternehmen. Mit <strong>der</strong> Unterstützung des F<strong>in</strong>anzdienstleisters Aduno entwickelte Pro Juventute<br />

zwei Angebote zur Vermittlung von F<strong>in</strong>anzkompetenz für K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

Stephan oetiker<br />

Geschäftsleiter<br />

Pro Juventute<br />

Bitte schreiben Sie hier <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

kurzer Text über die Person<br />

rechts auf dem Bild/<strong>in</strong> diesem<br />

Artikel.<br />

www.projuventute.ch


<strong>Unternehmerisches</strong> Handeln ist für e<strong>in</strong>e<br />

Non-Profit-Organisation wie Pro Juventute<br />

entscheidend. Nur so kann die Stiftung<br />

ihre Ziele erreichen: K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz die bestmögliche<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Hilfe bieten.<br />

Mit Angeboten <strong>in</strong> den Bereichen «Medien<br />

& Konsum», «<strong>Bildung</strong> & Beruf» sowie<br />

«Freizeit & Ges<strong>und</strong>heit» setzt sich Pro<br />

Juventute für K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche <strong>und</strong><br />

ihre Eltern <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz e<strong>in</strong>. über<br />

300 000 K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> ganzen Schweiz<br />

profitieren jährlich von Angeboten wie<br />

<strong>der</strong> Pro Juventute «Beratung + Hilfe 147»,<br />

den Pro Juventute Elternbriefen o<strong>der</strong> den<br />

Angeboten zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anz- <strong>und</strong><br />

Medienkompetenz von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />

Jugendlichen. Um den Schritt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

erfolgreiche Zukunft zu schaffen, hat die<br />

Stiftung <strong>in</strong> den letzten zwei Jahren viel<br />

getan: Es wurden zeitgemässe Strukturen<br />

mit lokalen Vere<strong>in</strong>en geschaffen, die<br />

nahe an den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong> ihren Eltern<br />

dran s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong> klares Bekenntnis dazu,<br />

zukunftsgerichtete Dienstleistungen<br />

anzubieten – <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e enge Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

mit <strong>der</strong> Wirtschaft: Der E<strong>in</strong>bezug<br />

von Corporate Partnern ist für Pro Juventute<br />

e<strong>in</strong>e zentrale Massnahme ihrer<br />

Ar<strong>bei</strong>t geworden.<br />

Strategische Unternehmensziele<br />

erfüllen<br />

E<strong>in</strong> massgebliches Beispiel für e<strong>in</strong>e solche<br />

Zusammenar<strong>bei</strong>t ist die Kooperation mit<br />

dem F<strong>in</strong>anzdienstleister Aduno. Als die<br />

Aduno-Gruppe den strategischen Entscheid<br />

fällte, <strong>in</strong>s Konsumkreditgeschäft<br />

e<strong>in</strong>zutreten, wollte sie das auf nachhaltige<br />

Weise tun. Deshalb nahm sie Kontakt<br />

mit <strong>der</strong> Caritas <strong>und</strong> <strong>der</strong> Pro Juventute auf<br />

<strong>und</strong> rief das Projekt «Plan B» <strong>in</strong>s Leben.<br />

Dank den Kompetenzen <strong>und</strong> Netzwerken<br />

dieser drei Organisationen konnte <strong>in</strong>nerhalb<br />

kurzer Zeit e<strong>in</strong> glaubwürdiges <strong>und</strong><br />

erfolgreiches Engagement auf den Ebenen<br />

«Prävention», «Ersthilfe» <strong>und</strong> «Schuldenberatung»<br />

def<strong>in</strong>iert <strong>und</strong> implementiert<br />

werden. Die Zusammenar<strong>bei</strong>t zwischen<br />

| 35<br />

ist oft das Resultat e<strong>in</strong>er unplanbaren<br />

Situation wie Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit, Krankheit<br />

o<strong>der</strong> Scheidung. Die Aduno-Gruppe<br />

möchte sicherstellen, dass <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Vergabe<br />

e<strong>in</strong>es Kredits o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Kreditkarte<br />

ke<strong>in</strong>e überschuldungsituation entsteht.<br />

Mit <strong>der</strong> Kooperation mit Pro Juventute<br />

<strong>und</strong> Caritas setzt das Unternehmen dort<br />

an <strong>und</strong> leistet e<strong>in</strong>en nachhaltigen Beitrag,<br />

dass <strong>der</strong> Umgang mit Geld frühzeitig<br />

gelernt wird. Denn <strong>der</strong> Konsum ist Realität,<br />

je länger je mehr auch <strong>der</strong> kreditf<strong>in</strong>anzierte<br />

Konsum: Daher ist <strong>der</strong><br />

bewusste Umgang mit Geld umso wichtiger.<br />

Mit Caritas <strong>und</strong> Pro Juventute fand<br />

das Unternehmen zwei Partner, welche<br />

über die notwendige Erfahrung <strong>und</strong><br />

Kompetenz <strong>in</strong> Beratung <strong>und</strong> Prävention<br />

verfügen.<br />

« Unternehmen können mit verschiedenen Partnerschaftsmodellen K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche<br />

för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> so aktiv die Zukunft <strong>der</strong> Schweizer Gesellschaft mitgestalten.»<br />

Stefan Oetiker<br />

<strong>der</strong> Aduno-Gruppe <strong>und</strong> Pro Juventute ist<br />

zukunftsweisend: Es geht da<strong>bei</strong> nicht um<br />

Spenden<strong>bei</strong>träge. Vielmehr handelt es sich<br />

um e<strong>in</strong>e echte Partnerschaft, welche zum<br />

Ziel hat, die strategischen Unternehmensziele<br />

auf <strong>bei</strong>den Seiten zu erfüllen. Mit<br />

<strong>der</strong> Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Pro Juventute<br />

strebt die Aduno-Gruppe nachhaltigen<br />

Unternehmenserfolg <strong>und</strong> grösstmöglichen<br />

Wert ihrer Unternehmung an. K<strong>und</strong>en<br />

sollen da<strong>bei</strong> im verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Geld <strong>und</strong> Konsum Unterstützung<br />

erhalten. Denn: E<strong>in</strong>e überschuldung<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Umgang mit Konsum <strong>und</strong> Geld<br />

stärken<br />

Pro Juventute setzt sich gemäss ihrer<br />

Vision für das Empowerment von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen e<strong>in</strong>. Im Rahmen von<br />

«Plan B» entwickelten wir daher zwei<br />

Produkte zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzkompetenz<br />

von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Die Angebote<br />

Pro Juventute K<strong>in</strong><strong>der</strong>-Cash <strong>und</strong> Pro Juventute<br />

Potz Tuusig unterstützen K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong><br />

Jugendliche da<strong>bei</strong>, bewusst <strong>und</strong> nachhaltig<br />

mit Konsum <strong>und</strong> F<strong>in</strong>anzen umzugehen.<br />

Denn: In Zeiten <strong>der</strong> Bankenkrise <strong>und</strong>


KARRI RE<br />

ARBEITEN FÜR R&M<br />

Bei uns fi nden Sie e<strong>in</strong> attraktives Umfeld<br />

mit fl achen Hierachien <strong>und</strong> kurzen<br />

Entscheidungswegen. Wir verb<strong>in</strong>den<br />

menschenorientierte <strong>und</strong> betriebswirtschaftliche<br />

Unternehmensführung <strong>und</strong><br />

übertragen Freiraum <strong>und</strong> Verantwortung,<br />

damit Sie mit Ihrem Engagement<br />

<strong>und</strong> Ihrer hohen Lösungsorientierung<br />

für unsere K<strong>und</strong>en e<strong>in</strong>en Mehrwert<br />

generieren <strong>und</strong> damit zum Erfolg von<br />

R&M <strong>bei</strong>tragen. Mitar<strong>bei</strong>ter, die gerne <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em dynamischen <strong>und</strong> <strong>in</strong>ternationalen<br />

Umfeld ar<strong>bei</strong> ten <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en hohen Grad<br />

an Eigenverantwortung schätzen, fühlen<br />

sich <strong>bei</strong> uns wohl. Getreu dem Motto:<br />

Mitdenken, mitleisten <strong>und</strong> mitwirken.<br />

R&M. Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Schweizer Familienunternehmen,<br />

das sich seit 1964 konsequent <strong>und</strong><br />

erfolgreich auf <strong>in</strong>novative, qualitativ hoch<br />

stehende Verkabelungslösungen für Kommunikationsnetze<br />

konzentriert. Da<strong>bei</strong> machen wir<br />

mit e<strong>in</strong>er k<strong>und</strong>enorientierten Innovationskultur<br />

ke<strong>in</strong>e Kompromisse <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Qualität, sowohl<br />

<strong>bei</strong> Produkten wie auch <strong>bei</strong> unseren Mitar<strong>bei</strong>tenden.<br />

Reichle & De-Massari AG, B<strong>in</strong>zstr. 31, CH-8620 Wetzikon<br />

www.rdm.com


<strong>der</strong> Staatsbankrotte s<strong>in</strong>d Schulden auch<br />

für viele Jugendliche heute Normalität.<br />

Handy schulden, Onl<strong>in</strong>e-Bestellungen,<br />

Markenklei<strong>der</strong> <strong>in</strong> Raten – die Verschuldung<br />

von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schweiz nimmt zu. Fast je<strong>der</strong> dritte junge<br />

Erwachsene <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz hat heute<br />

Schulden. 80 Prozent <strong>der</strong> überschuldeten<br />

haben ihre Schulden vor dem 25. Lebensjahr<br />

gemacht. Diese Problematik beobachtet<br />

Pro Juventute auch <strong>in</strong> ihrer Ar<strong>bei</strong>t.<br />

Bei <strong>der</strong> «Beratung + Hilfe 147» verzeichnet<br />

Pro Juventute viele Jugendliche, die<br />

Rat suchen, weil sie Schulden haben. So<br />

schreibt e<strong>in</strong> 17-jähriger <strong>der</strong> SMS-Beratung:<br />

«Hallo Telefon 147 me<strong>in</strong> problem<br />

ist das ich schulden habe. I habe unbezahlte<br />

rechnungen über 2000.- Wo kriege<br />

ich professionelle hilfe. Ich will nicht <strong>in</strong><br />

schulden tilger kredite geraten. Bitte<br />

schreiben sie zurück. Mit fre<strong>und</strong>lichen<br />

grüssen».<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen frühzeitig,<br />

altersgerecht <strong>und</strong> wie<strong>der</strong>holt den Umgang<br />

mit Geld zu vermitteln ist deshalb für die<br />

Präventionsar<strong>bei</strong>t zentral. Mit den<br />

schweiz weit ersten F<strong>in</strong>anzkompetenz-<br />

Lehrangeboten für K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten <strong>und</strong><br />

Primarschule Pro Juventute Potz Tuusig<br />

<strong>und</strong> Pro Juventute K<strong>in</strong><strong>der</strong>-Cash setzt sich<br />

Pro Juventute gezielt für die Prävention<br />

<strong>der</strong> Jugendverschuldung e<strong>in</strong>.<br />

Das Bildtheater Pro Juventute Potz Tuusig<br />

greift mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenk<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong> Unterstufenschülern<br />

Themen r<strong>und</strong> um Werte<br />

<strong>und</strong> Konsum auf. Mit dem Unterrichtsmodul<br />

Pro Juventute K<strong>in</strong><strong>der</strong>-Cash lernen<br />

Mädchen <strong>und</strong> Buben e<strong>in</strong>en bewussten<br />

Umgang mit Geld <strong>und</strong> Konsum. Die<br />

Themen umfassen die Gr<strong>und</strong>lagen von<br />

Geld, Taschengeld <strong>und</strong> Verdienst, Markenklei<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> Kaufverhalten sowie<br />

Handy <strong>und</strong> Schulden, Budgetplanung,<br />

Bankwesen <strong>und</strong> Investitionen. Es ist als<br />

komplementäres Unterrichtsmodul aus-<br />

gelegt, das <strong>in</strong> den Regelunterricht <strong>in</strong>tegriert<br />

werden kann. Begleitet wird es von<br />

e<strong>in</strong>em k<strong>in</strong>dgerechten übungsheft <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>em Handbuch für Lehrpersonen.<br />

Zusätzlich erhalten K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong> «Pro<br />

Ju ventute K<strong>in</strong><strong>der</strong>-Cash»-Familienpaket.<br />

So können Eltern mit ihren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n das <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Schule Gelernte zu Hause diskutieren<br />

<strong>und</strong> spielerisch anwenden. Infos können<br />

sich Eltern auch <strong>bei</strong> den Elternveranstaltungen<br />

«R<strong>und</strong> ums Geld» holen, welche<br />

Pro Juventute an Schulen durchführt.<br />

Durch die F<strong>in</strong>anzierung des Corporate<br />

Partner können Schulen die F<strong>in</strong>anzkompetenz-Angebote<br />

kostenlos <strong>bei</strong> Pro Juventute<br />

beziehen.<br />

| 37<br />

Für die Zukunft<br />

Das Thema Jugend <strong>und</strong> Familie ist für<br />

viele Unternehmen relevant. Unternehmen<br />

wollen sich aktiv da<strong>bei</strong> e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen,<br />

die Zukunft unserer K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

zu sichern <strong>und</strong> so e<strong>in</strong>en aktiven Beitrag<br />

zur Gesellschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz zu<br />

leisten. Gleichzeitig öffnet die Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

mit Pro Juventute den Unternehmen<br />

e<strong>in</strong>en direkten Zugang zu K<strong>in</strong><strong>der</strong>n,<br />

Jugendlichen <strong>und</strong> Eltern <strong>und</strong><br />

transportiert glaubwürdige Botschaften.<br />

Unternehmen können mit verschiedenen<br />

Partnerschaftsmodellen ganz konkret<br />

300 000 K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche för<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> so aktiv die Zukunft <strong>der</strong> Schweizer<br />

Gesellschaft mitgestalten.<br />

« Mit den schweizweit ersten F<strong>in</strong>anzkompetenz-Lehrangeboten für K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten<br />

<strong>und</strong> Primarschule Pro Juventute Potz Tuusig <strong>und</strong> Pro Juventute K<strong>in</strong><strong>der</strong>-Cash setzt sich<br />

Pro Juventute gezielt für die Prävention <strong>der</strong> Jugendverschuldung e<strong>in</strong>.»<br />

Josef Fel<strong>der</strong>, Präsident Stiftung Pro Juventute


40 | PRIMAR- UND SEKUNDARSCHULEN<br />

WALtER BiRCHER<br />

<strong>Unternehmerisches</strong> <strong>Denken</strong><br />

als <strong>Bildung</strong>sziel?<br />

E<strong>in</strong>E ExPLiZitE FöRDERUnG Von UntERnEHMERiSCHEM DEnKEn UnD HAnDELn WiRD HEUtE<br />

<strong>in</strong> DER VoLKSSCHULE nUR MARG<strong>in</strong>AL WAHRGEnoMMEn. Will sich die Schweiz im künftigen Welt-<br />

markt weiterh<strong>in</strong> behaupten, s<strong>in</strong>d entsprechende För<strong>der</strong>massnahmen im ganzen <strong>Bildung</strong>ssystem unabd<strong>in</strong>gbar.<br />

E<strong>in</strong>e Entwicklung <strong>in</strong> Richtung «Die Lehrperson als Unternehmer/<strong>in</strong>» würde die Anpassung <strong>der</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

für die Lehrprofession bed<strong>in</strong>gen.<br />

Prof. Dr. Walter Bircher<br />

Rektor, Pädagogische<br />

Hochschule Zürich<br />

www.phzh.ch


<strong>Unternehmerisches</strong> <strong>Denken</strong> <strong>und</strong><br />

Handeln als Lernkultur<br />

«Schulen <strong>und</strong> Universitäten müssen verstärkt<br />

für das Unternehmertum als Option<br />

für die spätere Lebensplanung werben.<br />

Europa braucht neue Ar<strong>bei</strong>tgeber, <strong>der</strong>en<br />

Basis für unternehmerisches <strong>Denken</strong> <strong>und</strong><br />

Selbstständigkeit bereits <strong>in</strong> Schule <strong>und</strong><br />

Hochschule gelegt werden sollte. Zudem<br />

muss die ökonomische <strong>Bildung</strong> für alle<br />

Jugendlichen verbessert werden, damit<br />

sie die wachsenden <strong>in</strong>dividuellen Entscheidungen<br />

im Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialsystem<br />

eigenverantwortlicher treffen<br />

können.»<br />

Deutscher Industrie- <strong>und</strong> Handelskammertag,<br />

<strong>Bildung</strong> für Europa (2003, Brüssel)<br />

Die Schule hat e<strong>in</strong>en <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> Erziehungsauftrag<br />

<strong>und</strong> sie soll auf die Berufsausbildung<br />

<strong>und</strong> das Erwerbsleben vorbereiten.<br />

Es wird heute festgestellt, dass<br />

die Volksschule wenig zur För<strong>der</strong>ung <strong>und</strong><br />

Entwicklung von unternehmerischem<br />

<strong>Denken</strong> <strong>und</strong> Handeln unternimmt.<br />

– Im Lehrplan <strong>der</strong> Volksschule (Kt. Zürich)<br />

ist «Wirtschaft» <strong>in</strong> den Generalthemen<br />

«Individuum <strong>und</strong> Gesellschaft» sowie<br />

«Heimat <strong>und</strong> Welt» wohl implizit enthalten,<br />

die Verknüpfung von «Individuum<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft» als Unterrichtsgegenstand<br />

wird aber nicht explizit<br />

erwähnt.<br />

– Es gibt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz wenig curriculare<br />

Modelle zur För<strong>der</strong>ung unternehmerischen<br />

<strong>Denken</strong>s <strong>und</strong> Handelns <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Volksschule.<br />

– Es ist längst bekannt, dass frühe För<strong>der</strong>ung<br />

für den späteren <strong>Bildung</strong>sverlauf<br />

positive Effekte zeigt. Konsequenterweise<br />

müsste die För<strong>der</strong>ung von unternehmerischem<br />

Wissen <strong>und</strong> Handeln<br />

früh, also <strong>in</strong> <strong>der</strong> Elementarstufe e<strong>in</strong>setzen.<br />

Im «Verkäuferliladenspiel» werden<br />

eher Verhaltensweisen <strong>der</strong> Erwachsenen-<br />

welt imitiert <strong>und</strong> es kommt nicht zu<br />

Handlungen aus ökonomischen Intentionen.<br />

– Es werden <strong>in</strong> Schulen auch «unternehmerische<br />

Projekte» wie zum Beispiel:<br />

«Wir betreiben e<strong>in</strong>en Pausenkiosk» realisiert.<br />

Diese guten Beispiele s<strong>in</strong>d oft nur<br />

von kurzer Dauer, weil <strong>der</strong> zentrale<br />

unternehme-rische Ansatz «K<strong>und</strong>enorientierung»<br />

nicht umgesetzt werden<br />

kann – oft werden solche Projekte im<br />

Kontext «Ges<strong>und</strong>e Schule» realisiert;<br />

das Kioskangebot entspricht dann oft<br />

nicht den Vorlieben <strong>der</strong> «K<strong>und</strong><strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en».<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unserer<br />

Gesellschaft sehr wohl e<strong>in</strong> wichtiger wirtschaftlicher<br />

Faktor, <strong>der</strong> auch heftig umworben<br />

wird. Der verträgliche Umgang mit<br />

den Verlockungen des Konsums <strong>und</strong> entsprechenden<br />

Gegenstrategien s<strong>in</strong>d heute<br />

Aspekte des <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> Erziehungsauftrages<br />

<strong>der</strong> Volksschule. Der Umgang<br />

mit Geld bis h<strong>in</strong> zur Schuldenprophylaxe<br />

s<strong>in</strong>d gegenwärtig aktuelle Themen. Die<br />

den Lehrpersonen zugeschriebene mangelnde<br />

Sensibilität für unternehmerische<br />

Themen hat ihren Ursprung <strong>in</strong> fehlenden<br />

unternehmerischen Handlungsopti onen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> eigenen Profession <strong>und</strong> weniger <strong>in</strong><br />

fehlendem Verständnis.<br />

Die Strukturen <strong>der</strong> Profession lassen<br />

wenig unternehmerische Freiheiten <strong>und</strong><br />

Aktivitäten zu. Lehrpersonen agieren <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Feld mit wenig ökonomischen Entscheidungskompetenzen.<br />

Mehr unternehmerische Freiheiten für<br />

die «Profession Lehrer»<br />

Um dem Schulsystem mehr unternehmerisches<br />

Handeln zu entlocken, wären primär<br />

Lehrpersonen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e aktive Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

<strong>in</strong> unternehmerische Aufgaben<br />

im Schulsystem e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den. Ist die Lehr-<br />

| 41<br />

person an ökonomischen Fragen beteiligt,<br />

wird e<strong>in</strong> entsprechendes Engagement gesteigert.<br />

Das entsprechende unternehmerische<br />

Verständnis <strong>der</strong> Lehrperson ist<br />

Voraussetzung für Sensibilisierung für<br />

die Unterrichts<strong>in</strong>halte.<br />

Das bedeutet, dass den e<strong>in</strong>zelnen Schulen<br />

mehr unternehmerische Autonomie zugestanden<br />

werden muss, aber im Rahmen<br />

des öffentlichen Schulsystems. Wir wissen,<br />

dass e<strong>in</strong>e autonome Schule mit delegierten<br />

F<strong>in</strong>anzkompetenzen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

festen Ordnungsrahmen im Wettbewerb<br />

mit an<strong>der</strong>en Schulen steht, mit ihrem<br />

Geld effizienter wirtschaftet. Es müssten<br />

Anreize geschaffen werden, dass Schulen<br />

ihre F<strong>in</strong>anzen nach bestimmten unternehmerischen<br />

Pr<strong>in</strong>zipien e<strong>in</strong>setzen können<br />

<strong>und</strong> dass Erfolge belohnt werden. Dazu<br />

s<strong>in</strong>d entsprechende Kompetenzendelegationen<br />

an die Schulleitungen zu generalisieren.<br />

Ebenso s<strong>in</strong>d Leitungspersonen<br />

entsprechend aus- bzw. weiterzubilden<br />

<strong>und</strong> Strukturen zu schaffen, damit die<br />

Lehrpersonen vermehrt im Beruf unternehmerisch<br />

tätig werden können.<br />

« Es müssten Anreize geschaffen werden, dass Schulen ihre F<strong>in</strong>anzen nach bestimmten<br />

unternehmerischen Pr<strong>in</strong>zipien e<strong>in</strong>setzen können <strong>und</strong> dass Erfolge belohnt werden.»<br />

Prof. Dr. Walter Bircher


42 | PRIMAR- UND SEKUNDARSCHULEN<br />

Wie gewann Pnööö<br />

den europäischen Award?<br />

GAnZ SCHön ABGEFAHREn: GEtREU UnSEREM UntERnEHMEnS-SLoGAn KonntEn WiR UnS<br />

AM «EURoPEAn CoMPAny oF tHE yEAR CoMPEtition» GEGEn UnSERE EURoPäiSCHE Kon-<br />

KURREnZ DURCHSEtZEn. Wir, das ist Pnööö, e<strong>in</strong>e im Rahmen des Company Programmes von Young Enter-<br />

prise Switzerland (YES) gegründete M<strong>in</strong>iunternehmung.<br />

Pnööö, Kantonsschule oerlikon<br />

Elke Mul<strong>der</strong>s, Beat Bannwart,<br />

Andreas Gehri, Fabienne<br />

Herbstrith, Stefanie Ruch<br />

Unser Firmenname Pnööö hat<br />

zum e<strong>in</strong>en direkt mit dem<br />

Produkt zu tun. Ausserdem<br />

verkörpert er unseren Firmengeist,<br />

<strong>der</strong> durch die Coolness<br />

des schweizerischen Dialekts<br />

im Wort wi<strong>der</strong>spiegelt wird. Die<br />

drei ööö’s stehen für ökologisch,<br />

ökonomisch, Örlikon<br />

(ursprünglich Oerlikon).<br />

www.pnööö.ch<br />

nicole Heim<br />

CEO Young Enterprise<br />

Switzerland<br />

www.young-enterprise.ch<br />

Pnööö UnD niCoLE HEiM


« Pnööö ist nicht e<strong>in</strong>fach nur e<strong>in</strong> Name. Dah<strong>in</strong>ter stehen wir, e<strong>in</strong> dynamisches Team mit<br />

genialen Ideen. Den grossen Spass, den uns das Umsetzen unserer Ideen macht, wollen<br />

wir auch auf unsere K<strong>und</strong>en übertragen.»<br />

Nicole Heim<br />

Als angehende Maturanden <strong>der</strong> Kantonsschule<br />

Oerlikon nahmen wir im Rahmen<br />

des Ergänzungsfachs Wirtschaft <strong>und</strong> Recht<br />

am YES-Projekt teil. Die Aufgabe klang<br />

verlockend e<strong>in</strong>fach: Während e<strong>in</strong>em Jahr<br />

durften wir wie richtige Unternehmer am<br />

Wirtschaftsleben teilhaben <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e<br />

M<strong>in</strong>iunternehmung gründen. Im September<br />

fand bereits unsere Gründung statt.<br />

Wir als Team hatten uns zum Ziel gesetzt,<br />

aus alten, ausgedienten Velo schläuchen<br />

neue, stylische Schul-Etuis herzustellen.<br />

Nach anfänglich misslungenen Versuchen,<br />

den verwelkten Schläuchen neues<br />

Leben e<strong>in</strong>zuhauchen, ist es uns schlussendlich<br />

gelungen, e<strong>in</strong> cooles, <strong>und</strong> vor<br />

allem auch praktisches Etui sowie e<strong>in</strong>e<br />

iPhone-Hülle herzustellen.<br />

Unsere Produkte überzeugen aber nicht<br />

nur durch ihren bestechenden Look <strong>und</strong><br />

ihre hohe Qualität. Durch das Recycl<strong>in</strong>g<br />

von gebrauchten Veloschläuchen können<br />

<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Fabrikation von neuen Produkten<br />

auch Unmengen von Abfall e<strong>in</strong>gespart<br />

werden. E<strong>in</strong> weiteres Plus: Die Produkte<br />

werden von Mitar<strong>bei</strong>tenden <strong>in</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenwerkstätten<br />

von Hand produziert <strong>und</strong><br />

somit ist jedes Stück e<strong>in</strong> Unikat.<br />

Während des Jahres standen uns unsere<br />

Lehrpersonen, Wirtschaftspaten sowie<br />

e<strong>in</strong> Betreuer von YES, zur Verfügung.<br />

Zusätzlich nahmen wir an Workshops von<br />

YES teil, wo wir von ehemaligen Projekt-<br />

teilnehmern <strong>und</strong> Wirtschaft-Profis unterstützt<br />

wurden. Der Grossteil unserer<br />

Ar<strong>bei</strong>t war aber «Learn<strong>in</strong>g-by-Do<strong>in</strong>g». So<br />

lernten wir, dass Teamwork nicht nur e<strong>in</strong><br />

Modewort, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Schlüssel zum<br />

Erfolg ist. Ausserdem haben wir gelernt,<br />

offener auf fremde Personen zuzugehen.<br />

Fragen kostet bekanntlich nichts, <strong>und</strong> wir<br />

haben wirklich sehr viel Hilfe von Fachleuten<br />

erhalten, die zum grossen Erfolg<br />

von Pnööö <strong>bei</strong>getragen haben.<br />

Unser Bus<strong>in</strong>essplan sowie e<strong>in</strong> Messeauftritt<br />

an <strong>der</strong> Muba wurden für die Qualifikation<br />

für den Nationalen Wettbewerb<br />

bewertet. Als e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Top 25 M<strong>in</strong>iunternehmung<br />

des Projektjahrganges stellten<br />

wir uns im Juni 2010 den kritischen Fragen<br />

<strong>und</strong> Blicken <strong>der</strong> Fachjury im Grandhotel<br />

Victoria-Jungfrau <strong>in</strong> Interlaken.<br />

Da<strong>bei</strong> wurden von <strong>der</strong> Jury vorgängig zum<br />

Wettbewerb <strong>der</strong> Geschäftsbericht bewertet<br />

<strong>und</strong> vor Ort Punkte vergeben für e<strong>in</strong><br />

15-m<strong>in</strong>ütiges Interview, e<strong>in</strong>er 5-m<strong>in</strong>ütigen<br />

Bühnenpräsentation über das<br />

Geschäftsjahr sowie e<strong>in</strong>em Standauftritt.<br />

Wir konnten die Jury dank unserem hochwertigen<br />

Produkt, dem auffallenden Corporate<br />

Design <strong>und</strong> vor allem unserem<br />

e<strong>in</strong>zigartigen Teamgeist begeistern. Als<br />

YES National Company of the Year 2010<br />

durften wir folglich an <strong>der</strong> 21 st European<br />

Company of the Year Competiton <strong>in</strong> Cagliari,<br />

Sard<strong>in</strong>ien, teilnehmen. Dieser Event<br />

wurde vom Europäischen Dachverband<br />

von YES organisiert.<br />

BEAt BAnnWARt<br />

Funktion: CEO<br />

FABiEnnE HERBStRitH<br />

Funktion: Market<strong>in</strong>g<br />

ELKE MULDERS<br />

Funktion: IT/ Webverkauf<br />

StEPHAniE RUCH<br />

Funktion: Produktion/E<strong>in</strong>kauf<br />

AnDREAS GEHRi<br />

Funktion: F<strong>in</strong>anzen<br />

WiSSEn<br />

| 43<br />

PNÖÖÖ, das s<strong>in</strong>d fünf Maturanden<br />

die sich zum Ziel gesetzt haben, aus<br />

alten Veloschläuchen stylische <strong>und</strong><br />

praktische Etuis sowie iPhone-Hüllen<br />

herzustellen. Das Europäische «Company<br />

of the Year 2010» setzt ihre<br />

Erfolgsgeschichte mit <strong>der</strong> Gründung<br />

e<strong>in</strong>er GmbH fort.<br />

www.pnööö.ch


Inserat<br />

210 x 297mm


Die Konkurrenz war gross, 34 Landessieger<br />

von verschiedenen Europäischen<br />

Län<strong>der</strong>n waren hochmotiviert angereist.<br />

Mit den gleichen Kriterien wie am Nationalen<br />

Wettbewerb wussten wir zwar<br />

<strong>in</strong>haltlich, was wir zu erwarten hatten,<br />

aber die ganze Veranstaltung fand auf<br />

Englisch statt. So mussten wir im Vorfeld<br />

den Geschäftsbericht übersetzen, die<br />

Bühnenpräsentation e<strong>in</strong>studieren <strong>und</strong><br />

Young Enterprise Switzerland setzt <strong>bei</strong><br />

<strong>der</strong> wirtschaftlichen <strong>Bildung</strong> ganzheitlich<br />

an. In den Programmen «Unsere Geme<strong>in</strong>de»<br />

(Primarschule) <strong>und</strong> «Fit für die Wirtschaft»<br />

(Sek<strong>und</strong>arschule) werden altersgerechte<br />

Impulse durch Volunteers aus<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft gegeben. Jugendliche im<br />

Alter von 16 bis 20 Jahre betreiben<br />

schliesslich selbst e<strong>in</strong>e eigene M<strong>in</strong>iunternehmung<br />

während e<strong>in</strong>em Schuljahr. In<br />

Company Programmen werden reale Produkte<br />

entwickelt, produziert <strong>und</strong> verkauft,<br />

wo<strong>bei</strong> je<strong>der</strong> Schüler e<strong>in</strong>e Funktion (z. B.<br />

CEO) ausübt. Begleitet werden die Jungunternehmen<br />

von ehrenamtlichen Beratern<br />

(Wirtschaftspaten), ihren Lehrpersonen<br />

sowie YES. In diesem Schuljahr nehmen<br />

bereits knapp 100 M<strong>in</strong>iunternehmungen<br />

am Programm teil. Die Erfolge am Europäischen<br />

Wettbewerb unterstreichen die<br />

«Pnööö ist nicht nur e<strong>in</strong> Name, ne<strong>in</strong>,<br />

es ist e<strong>in</strong> Motto, nach dem sich das Tun<br />

unseres kompletten Teams richtet:<br />

Ganz schön abgfahre!»<br />

die Interviews üben. Es war e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliger<br />

Anlass, wo wir viele JungunternehmerInnen<br />

aus ganz Europa kennen lernen<br />

<strong>und</strong> unvergessliche Momente erleben<br />

durften. Als <strong>der</strong> Chef-Juror an <strong>der</strong> feierlichen<br />

Preisverleihung das Team aus Confoe<strong>der</strong>atio<br />

Helvetica als Gew<strong>in</strong>ner verkündete,<br />

brauchten wir e<strong>in</strong>e ganze Weile,<br />

um zu realisieren, dass wir diesen sensationellen<br />

Erfolg feiern durften!<br />

YES – Junge Menschen <strong>in</strong>spirieren<br />

<strong>und</strong> motivieren<br />

DiE WiRtSCHAFtLiCHE BiLDUnG Von JUnGEn MEnSCHEn iSt ESSEntiELL WiCHtiG FüR iHRE<br />

BERUFLiCHE ZUKUnFt. Mit Programmen die auf «Learn<strong>in</strong>g-by-Do<strong>in</strong>g» ausgerichtet s<strong>in</strong>d, schafft <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong><br />

Young Enterprise Switzerland (YES) die Brücke zwischen <strong>der</strong> Schule <strong>und</strong> <strong>der</strong> praktischen Wirtschaft.<br />

Qualität <strong>der</strong> Teams: In elf Teilnahmen hat<br />

die Schweiz drei Gold-, e<strong>in</strong>e Silber- <strong>und</strong><br />

drei Bronzemedaillen gewonnen.<br />

Es ist motivierend zu sehen, wie die Jungen<br />

Menschen mit <strong>der</strong> übertragenen Verantwortung<br />

e<strong>in</strong>er Unternehmensgründung<br />

umgehen. Nebst dem Erwerb von<br />

betriebswirtschaftlichem Know-how entwickeln<br />

sie sich auch <strong>in</strong> Ihrer Persönlichkeit.<br />

Sie werden selbstbewusster <strong>und</strong> offener,<br />

wo<strong>bei</strong> dies dank <strong>der</strong> nationalen<br />

Ausstrahlung des Projektes geför<strong>der</strong>t<br />

wird. An zahlreichen Events lernen die<br />

Schüler an<strong>der</strong>e aktuelle <strong>und</strong> ehemalige<br />

M<strong>in</strong>iunternehmer kennen.<br />

Der YES Spirit verbreitet sich allmählich:<br />

2009/2010 nahmen erstmals über 3000<br />

Schüler an e<strong>in</strong>em YES-Projekt teil.<br />

<strong>in</strong>FoRMAtion<br />

| 45<br />

Young Enterprise Switzerland (YES)<br />

ist e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>nütziger Vere<strong>in</strong> mit<br />

dem Ziel, die praktische Wirtschaft<br />

mit <strong>der</strong> Schule zu verknüpfen. Helfen<br />

auch Sie als Mitglied des Vere<strong>in</strong>s mit,<br />

die wirtschaftliche <strong>Bildung</strong> von jungen<br />

Menschen nachhaltig zu för<strong>der</strong>n:<br />

www.young-enterprise.ch


64 | HOCHSCHULEN<br />

Verrückt, unternehmerisch,<br />

überzeugend<br />

WAS MACHt E<strong>in</strong>En UntERnEHMER AUS? Ausgehend von <strong>der</strong> Antwort auf diese Frage erläutert <strong>der</strong> Autor<br />

Josef Walker die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Ausbildung von Unternehmer. Fazit: Innovation braucht es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirt-<br />

schaft wie auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lehre.<br />

Prof. Dr. Josef Walker<br />

M. Sc. <strong>in</strong> Chemistry<br />

M. Sc. <strong>in</strong> Bus<strong>in</strong>ess Adm<strong>in</strong>istration<br />

KTI-Start-up Coach<br />

Hochschule für technik <strong>und</strong><br />

Wirtschaft, Chur<br />

Die HTW Chur bietet Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildungen sowie<br />

angewandte Forschung <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen <strong>in</strong> sechs<br />

Fachbereichen an: Bau <strong>und</strong><br />

Gestaltung, Informationswissenschaft,<br />

Technik, Management,<br />

Medien <strong>und</strong> Tourismus.<br />

www.ktistartup.ch<br />

www.htwchur.ch<br />

www.fh-htwchur.ch<br />

JoSEF WALKER


Die Situation <strong>der</strong> Schweizer Uhren<strong>in</strong>dustrie<br />

<strong>in</strong> den 80er Jahren war symptomatisch:<br />

Schlechtes Management <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Fehle<strong>in</strong>schätzung<br />

<strong>der</strong> Konkurrenz führten fast<br />

zum Verlust von 20 000 Ar<strong>bei</strong>tsplätzen.<br />

Pikant da<strong>bei</strong>: E<strong>in</strong> Schweizer erfand die<br />

Quarzuhr, aber ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heimischer<br />

Uhrenhersteller <strong>in</strong>teressierte sich dafür.<br />

Dafür stellten die Japaner als Erste die<br />

Quarzuhr her <strong>und</strong> stürzten damit die<br />

Schweizer Uhren<strong>in</strong>dustrie <strong>in</strong> die Krise.<br />

Nicolas Hayek, <strong>der</strong> durch <strong>in</strong>novative<br />

Produkte zum Retter <strong>der</strong> Schweizer<br />

Uhren<strong>in</strong>dustrie wurde, diagnostizierte <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Folge allgeme<strong>in</strong>, dass die Schweiz<br />

dr<strong>in</strong>gend mehr Unternehmergeist brauche.<br />

Entrepreneure – Menschen, die ideen<br />

umsetzen<br />

Doch wodurch zeichnen sich Personen<br />

mit Unternehmergeist aus? Sie setzen<br />

Ideen um <strong>und</strong> verän<strong>der</strong>n etwas; sei dies<br />

als Jungunternehmer, durch die Tätigkeit<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bestehenden Unternehmung<br />

o<strong>der</strong> für e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>nützige Organisation.<br />

Sie s<strong>in</strong>d kreativ, <strong>in</strong>novativ <strong>und</strong> entwickeln<br />

ihr Unternehmen ständig weiter. Heute<br />

spricht man <strong>bei</strong> solchen Personen auch<br />

gerne von Entrepreneuren, um sie von<br />

blossen «Unternehmensverwaltern» ab-<br />

zu grenzen. Entrepreneure s<strong>in</strong>d also<br />

dynamische Gestalter, die Chancen<br />

erkennen <strong>und</strong> durch die Umsetzung e<strong>in</strong>er<br />

Idee etwas Neues schaffen <strong>und</strong> zwar im<br />

weitesten S<strong>in</strong>n des Wortes.<br />

Heute existieren bereits zahlreiche Studien<br />

zu den <strong>in</strong>dividuellen Eigenschaften, die<br />

Entrepreneure auszeichnen. Eigenschaften<br />

wie Leistungsorientierung, Risikobereitschaft,<br />

überzeugungs kraft, Unabhängigkeitsstreben,<br />

Ungewissheitstoleranz,<br />

Belastbarkeit <strong>und</strong> Durchsetzungsbereitschaft<br />

spielen da<strong>bei</strong> e<strong>in</strong>e zentrale Rolle.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt etwas, das Anita Roddick,<br />

die Grün<strong>der</strong><strong>in</strong> <strong>der</strong> Body Shops, etwas<br />

überspitzt <strong>in</strong> ihrer Autobiografie geschrie-<br />

ben hat: «E<strong>in</strong>e hauchdünne Grenze verläuft<br />

zwischen e<strong>in</strong>em Unternehmer <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>em Verrückten. Wer verrückt ist, sieht<br />

<strong>und</strong> spürt Phänomene, die an<strong>der</strong>e nicht<br />

erkennen … Was den Unternehmer von<br />

dem Verrückten unterscheidet, ist e<strong>in</strong>zig<br />

<strong>und</strong> alle<strong>in</strong>, dass es ihm gel<strong>in</strong>gt, die an<strong>der</strong>en<br />

von se<strong>in</strong>er Vision zu überzeugen …»<br />

Unternehmer: Born or made?<br />

Doch kann man «unternehmerisches Verrücktse<strong>in</strong>»<br />

auch lernen? Vor <strong>der</strong> Anwort<br />

auf die Frage sollte man drei Typen von<br />

Unternehmern unterscheiden: den geborenen,<br />

geformten <strong>und</strong> gemachten Unternehmer.<br />

Der geborene Unternehmer hat das<br />

Unternehmertum quasi im Blut, <strong>in</strong> den<br />

Genen. Intuitiv erkennt er Chancen <strong>und</strong><br />

trifft angemessene Entscheidungen.<br />

Geborene Unternehmer geben den Weg<br />

vor, überlassen aber ihren Mitar<strong>bei</strong>tern<br />

den Marschrhythmus. Unternehmer greifen<br />

nur wenn nötig <strong>in</strong>s Alltagsgeschäft e<strong>in</strong>.<br />

Sie brauchen nicht Daniel Golemans Kultfibel<br />

über Emotionale Intelligenz zu studieren.<br />

Geborene Unternehmer besitzen sie.<br />

Der geformte Unternehmer erwirbt die<br />

genannten Eigenschaften im Laufe des<br />

Lebens, wo<strong>bei</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss des gesamtwirtschaftlichen<br />

<strong>und</strong> privaten Umfeldes<br />

ausschlaggebend ist. So hängt die hohe<br />

Anzahl von Unternehmensgründungen im<br />

« E<strong>in</strong>e hauchdünne Grenze verläuft zwischen e<strong>in</strong>em Unternehmer <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Verrückten.<br />

Wer verrückt ist, sieht <strong>und</strong> spürt Phänomene, die an<strong>der</strong>e nicht erkennen …<br />

Was den Unternehmer von dem Verrückten unterscheidet, ist e<strong>in</strong>zig <strong>und</strong> alle<strong>in</strong>, dass es<br />

ihm gel<strong>in</strong>gt, die an<strong>der</strong>en von se<strong>in</strong>er Vision zu überzeugen …»<br />

Anita Roddick<br />

Silicon-Valley mit <strong>der</strong> dortigen Start-up-<br />

Mentalität zusammen. Diese Mentalität,<br />

gepaart mit Neugierde, Offenheit, Ausdauer,<br />

Leistungsbereitschaft <strong>und</strong> Diszipl<strong>in</strong>,<br />

welche bereits vom Elternhaus <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

frühen Schuljahren vermittelt werden,<br />

formen Unternehmer.<br />

Der gemachte Unternehmer lässt sich wie<br />

e<strong>in</strong> Arzt, e<strong>in</strong> Chemiker o<strong>der</strong> Rechtsanwalt<br />

zum Unternehmer ausbilden. Entre -<br />

| 65


Inserat Goldsponsor<br />

210 x 297mm<br />

Kaba TouchGo öffnet Türen<br />

durch Berühren<br />

Das elektronische Schliesssystem Kaba TouchGo befreit Sie von <strong>der</strong> Schlüsselsuche.<br />

E<strong>in</strong>e blosse Handberührung des Türdrückers o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Türfalle genügt, <strong>und</strong> das Schloss<br />

erkennt, ob Sie berechtigt s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>zutreten. Kaba TouchGo ist perfekt für alle, die<br />

neben Sicherheit auch Wert auf Komfort legen.<br />

Kaba TouchGo Produkte s<strong>in</strong>d erhältlich <strong>bei</strong> Fachpartnern mit diesem Signet. Adressen unter www.kaba.ch<br />

Kaba AG<br />

Total Access Schweiz<br />

Wetzikon – Rümlang – Crissier<br />

Telefon 0848 85 86 87<br />

www.kaba.ch


«It, que voloriatem volo molorei ciatius t<strong>in</strong>cte<br />

pliquis de pelit magnis aute ex et atempor s<strong>in</strong>is<br />

acerspienis et alit labores suntenim re cor mod<br />

ma quas eos eicid qui rescian d<strong>und</strong>isi tatibea»<br />

preneurship wird als Bündel gelernter<br />

Aktivitäten gesehen, die Kreativität,<br />

Eigenverantwortung, Entscheidungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Selbstständigkeit verknüpft.<br />

Trotz unterschiedlicher Unternehmertypen<br />

gilt dasselbe wie für Konzertpianisten:<br />

wer nicht über Talent verfügt, wird es<br />

nie ganz an die Spitze br<strong>in</strong>gen. Mit Lernen<br />

lässt sich jedoch e<strong>in</strong> bestimmtes Niveau<br />

erreichen. Darum besteht die Aufgabe<br />

<strong>der</strong> <strong>Bildung</strong>s<strong>in</strong>stitutionen dar<strong>in</strong>, die Potenziale<br />

zu för<strong>der</strong>n, <strong>in</strong>dem sie e<strong>in</strong> optimales<br />

Umfeld schaffen <strong>und</strong> das handwerkliche<br />

Rüstzeug mit dem dazu gehörenden<br />

unternehmerischen Spirit vermitteln.<br />

Vorhandene Potenziale müssen geför<strong>der</strong>t<br />

<strong>und</strong> sorgsam gepflegt werden, damit sie<br />

nicht brachliegen o<strong>der</strong> verkümmern.<br />

Entrepreneurship Education kommt <strong>in</strong><br />

die Schweiz<br />

Heute haben sich zahlreiche Hochschulen<br />

dem Thema <strong>der</strong> Unternehmer-Ausbildung<br />

bzw. Entrepreneurial Education angenommen.<br />

Die Idee stammt ursprünglich<br />

aus den USA, gew<strong>in</strong>nt aber auch Schweizer<br />

Hochschulen zunehmend an Bedeutung.<br />

Die Entrepreneurial Education richtet<br />

sich an alle Personen mit <strong>in</strong>novationsorientierten<br />

Projekten o<strong>der</strong> Geschäftsmodellen.<br />

Das Curriculum beschränkt<br />

sich nicht bloss auf betriebswirtschaftliche<br />

Instrumente wie z. B. die Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>es Bus<strong>in</strong>essplans. Es werden auch<br />

gezielt Kreativität, Wachsamkeit, kritisches<br />

<strong>Denken</strong>, Interaktion <strong>und</strong> ähnliche<br />

Fähigkeiten geför<strong>der</strong>t. Die Lernenden<br />

erar<strong>bei</strong>ten den Stoff problemorientiert <strong>in</strong><br />

praxisnahen Fallstudien. Da<strong>bei</strong> wird im<br />

Unterschied zum klassischen Unterricht<br />

<strong>der</strong> Unterrichtende zum Coach, zum Bus<strong>in</strong>ess<br />

Navigator. Er spr<strong>in</strong>gt immer dann<br />

e<strong>in</strong>, wenn es e<strong>in</strong> Problem zu lösen gibt<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagenwissen vonnöten ist.<br />

Zur Vermittlung von handlungsorientiertem<br />

Wissen ersche<strong>in</strong>t auch die Verknüpfung<br />

des problemorientieren Lernens mit<br />

Teamteach<strong>in</strong>g von Dozierenden <strong>und</strong><br />

Unternehmern s<strong>in</strong>nvoll. Da<strong>bei</strong> können<br />

das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis erworbene Know-how des<br />

Entrepreneurs mit <strong>der</strong> didaktischen <strong>und</strong><br />

konzeptionellen Kompetenz des Dozierenden<br />

verknüpft werden. Dies verstärkt die<br />

Orientierung an realen Entscheidungssituationen<br />

e<strong>in</strong>es Unternehmers auf <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>en Seite, ermöglicht aber auch auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite die Weitergabe <strong>der</strong> unternehmerischen<br />

Gr<strong>und</strong>haltung im S<strong>in</strong>ne<br />

e<strong>in</strong>er Vorbildfunktion. In Anlehnung an<br />

Anita Roddick sollten Entrepreneurausbildungen<br />

folgendes Ziel haben: Die<br />

Absolventen s<strong>in</strong>d nach Erhalt ihres Diploms<br />

so verrückt, dass sie das Wagnis Unternehmertum<br />

tatsächlich auch e<strong>in</strong>gehen.<br />

Zum Autor<br />

Josef Walker ist Professor für Entrepreneurship<br />

<strong>und</strong> Leiter des Departementes<br />

«Entrepreneurial Management» an <strong>der</strong><br />

Hochschule für Technik <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

HTW Chur. Zudem gehört er zum Start-up<br />

Coach<strong>in</strong>g Team <strong>der</strong> Kommission für Technologie<br />

<strong>und</strong> Innovation (KTI) des B<strong>und</strong>es.<br />

Mit ihrem konsekutiven Masterstudiengang<br />

MScBA <strong>in</strong> Entrepreneurial Management<br />

bildet die Hochschule für Technik<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft HTW Chur Führungskräfte<br />

aus, die unternehmerisch denken <strong>und</strong><br />

handeln. Das Master-Studium ist auf das<br />

Thema Geschäftsentwicklung ausgerichtet.<br />

Es vertieft die Kenntnisse <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Bus<strong>in</strong>ess Innovation, Bus<strong>in</strong>ess<br />

Internationalisation <strong>und</strong> Bus<strong>in</strong>ess Transformation.<br />

Der Studiengang vermittelt,<br />

wie neue Produkte entstehen, neue<br />

Märkte erschlossen werden <strong>und</strong> wie aus<br />

technologischen, ökologischen <strong>und</strong><br />

gesellschaftlichen Trends gänzlich neue<br />

Geschäftsmodelle resultieren.<br />

WEitERE <strong>in</strong>FoRMAtionEn<br />

| 67<br />

Mit ihrem konsekutiven Masterstudiengang<br />

MScBA <strong>in</strong> Entrepreneurial<br />

Management bildet die Hochschule<br />

für Technik <strong>und</strong> Wirtschaft HTW Chur<br />

Führungskräfte aus, die unternehmerisch<br />

denken <strong>und</strong> handeln. Das<br />

Master-Studium ist auf das Thema<br />

Geschäftsentwicklung ausgerichtet.<br />

www.htwchur.ch/master


80 | UNTERNEHMER / MITARBEITER MARiLEnA PUntiLLo, LEHRL<strong>in</strong>GE UnD MARt<strong>in</strong> REiCHLE<br />

Das Leben ist e<strong>in</strong> Lernprozess<br />

BEi R&M <strong>in</strong> WEtZiKon WERDEn 26 LERnEnDE <strong>in</strong> ViER VERSCHiEDEnEn LEHRBERUFEn AUS-<br />

GEBiLDEt. Das unternehmerische <strong>Denken</strong> wird da<strong>bei</strong> <strong>in</strong>tegriert gelehrt, auf allen Stufen <strong>und</strong> mit gezielten<br />

Massnahmen.<br />

Marilena Puntillo<br />

Head HR Switzerland, Reichle &<br />

De-Massari AG<br />

Mart<strong>in</strong> Reichle<br />

CEO, Reichle & De-Massari AG<br />

Bild: 18 von 26 Lernenden<br />

www.rdm.ch<br />

Die Weichen für unternehmerisches <strong>Denken</strong><br />

<strong>und</strong> Handeln müssen früh gestellt<br />

werden. Bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule <strong>und</strong> später<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung gehört dieses<br />

Thema optimalerweise auf den Lehrplan.<br />

Massgebend da<strong>bei</strong> ist die Vorbildfunktion<br />

von Lehrpersonen, Vorgesetzten<br />

<strong>und</strong> Unternehmern <strong>und</strong> die Möglichkeit,<br />

aktiv <strong>bei</strong> entsprechenden Projekten mitzuwirken.<br />

Was uns vorgelebt wird <strong>und</strong><br />

was wir anhand von praktischen Ar<strong>bei</strong>ten<br />

ver<strong>in</strong>nerlichen können, h<strong>in</strong>terlässt e<strong>in</strong>en<br />

nachhaltigen E<strong>in</strong>druck.<br />

JA zur Ausbildung<br />

Mit <strong>der</strong> Bereitschaft, e<strong>in</strong>e möglichst grosse<br />

Anzahl an Ausbildungsplätzen <strong>in</strong> ihren<br />

Betrieben zu schaffen, leisten Unternehmen<br />

e<strong>in</strong>en massgeblichen Beitrag zur<br />

Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Schweizer Wirtschaft.<br />

Das ausgeklügelte duale <strong>Bildung</strong>ssystem,<br />

von dem wir hierzulande profitie-


«Um unternehmerisch denken zu können,<br />

braucht es Motivation, Interesse <strong>und</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter,<br />

die e<strong>in</strong>em zur Seite stehen.»<br />

Rom<strong>in</strong>a Briceño, Lernende Logistiker<strong>in</strong> EFZ<br />

«Das vernetzte <strong>Denken</strong> wird geför<strong>der</strong>t <strong>und</strong> mittels<br />

effizientem <strong>und</strong> prozessorientiertem Ar<strong>bei</strong>ten lernen wir,<br />

k<strong>und</strong>enspezifische Anfor<strong>der</strong>ungen zu erfüllen.»<br />

Anouk Weber, Lernende Kauffrau 2. Lehrjahr<br />

ren, ermöglicht es jungen Berufsleuten,<br />

e<strong>in</strong>e ihren Fähigkeiten <strong>und</strong> Interessen<br />

entsprechende Ausbildung zu absolvieren<br />

<strong>und</strong> öffnet die Tore für spätere Weiterbildungen.<br />

Mit s<strong>in</strong>nvollen Verb<strong>und</strong>lösungen <strong>und</strong> professionellen<br />

Koord<strong>in</strong>ationsstellen entstehen<br />

umfassende Angebote, die von den<br />

Unternehmen genutzt werden können.<br />

Regelmässiger Erfahrungsaustausch <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>bezug von Verbänden <strong>und</strong> Organisationen<br />

ermöglichen e<strong>in</strong>e sukzessive<br />

Verbesserung des Angebotes, von dem<br />

schlussendlich alle profitieren – Lernende,<br />

Ar<strong>bei</strong>tgeber <strong>und</strong> unser Wirtschaftssystem.<br />

Swiss Rohstoff heisst «Bra<strong>in</strong>»<br />

Wissen ist <strong>der</strong> wertvollste Rohstoff e<strong>in</strong>es<br />

Unternehmens. Diesen Rohstoff gilt es zu<br />

nutzen – gezielt, herausfor<strong>der</strong>nd, nachhaltig<br />

<strong>und</strong> trotzdem <strong>in</strong>dividuell. Die Stärken<br />

jedes E<strong>in</strong>zelnen zu erkennen <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen ist unsere Pflicht <strong>und</strong> führt<br />

zum Erfolg. Bei R&M versuchen wir, nach<br />

dieser Maxime zu leben. Unsere Lernen-<br />

den werden umfassend <strong>in</strong>s Unternehmen<br />

e<strong>in</strong>geführt, durchlaufen während ihrer<br />

Ausbildungszeit die verschiedensten<br />

Bereiche <strong>und</strong> werden an geme<strong>in</strong>sam<br />

def<strong>in</strong>ierten Leistungszielen, die unternehmerischen<br />

Gr<strong>und</strong>sätzen entsprechen<br />

müssen, gemessen. Dem Bedürfnis nach<br />

Wissen versuchen wir auf vielfältige<br />

Weise Rechnung zu tragen.<br />

Eltern, Lehrpersonen <strong>und</strong> Unternehmer<br />

müssen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Schülern <strong>und</strong> Mitar<strong>bei</strong>tenden<br />

Zugang zu Wissen verschaffen,<br />

damit diese sich kont<strong>in</strong>uierlich weiterentwickeln<br />

<strong>und</strong> später selbst Wissen weitergeben<br />

können. Unser <strong>Bildung</strong>ssystem<br />

muss se<strong>in</strong>e eigene Haltung permanent<br />

h<strong>in</strong>terfragen, offen für Verän<strong>der</strong>ungen<br />

se<strong>in</strong> <strong>und</strong> Altlasten abtragen.<br />

«Unser duales Berufsbildungssystem f<strong>in</strong>de ich sehr gut.<br />

Mit <strong>der</strong> BMS hat man bereits e<strong>in</strong>e Ausbildung, wenn man<br />

mit e<strong>in</strong>em Studium beg<strong>in</strong>nt.»<br />

Janick Rohrbach, Lernen<strong>der</strong> Konstrukteur, 3. Lehrjahr<br />

«Mit dem schweizerischen Berufsbildungssystem<br />

kann man se<strong>in</strong>e persönlichen<br />

Ziele über verschiedene Wege erreichen.»<br />

Reto Hess, Lernen<strong>der</strong> Konstrukteur<br />

| 81


Inserat Goldsponsor<br />

210 x 297mm


Es braucht e<strong>in</strong>e Portion Leidenschaft<br />

GERADE iM HEUtiGEn WiRtSCHAFtLiCHEn UMFELD MUSS DAS UntERnEHMERiSCHE DEnKEn<br />

AUF ALLEn StUFEn GEFöRDERt – UnD GEFoRDERt WERDEn. Da<strong>bei</strong> handelt es sich weitgehend um<br />

e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stellungssache <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>haltung jedes e<strong>in</strong>zelnen. Wichtige Voraussetzungen für gutes Gel<strong>in</strong>gen <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>-W<strong>in</strong>-Situation s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e ges<strong>und</strong>e Unternehmenskultur <strong>und</strong> die persönliche S<strong>in</strong>ngebung.<br />

Was aber genau verkörpert das unternehmerische<br />

<strong>Denken</strong>? Man kann dessen<br />

Wesen charakterisieren, <strong>in</strong>dem man sich<br />

das pure Gegenteil vergegenwärtigt.<br />

<strong>Unternehmerisches</strong> <strong>Denken</strong> wird dann<br />

untergraben, wenn man das Rad stets<br />

neu erf<strong>in</strong>den möchte <strong>und</strong> dafür auch noch<br />

wertvolle Zeit <strong>und</strong> hart verdientes Geld<br />

<strong>in</strong>vestiert. Wer zudem den bequemen<br />

Weg <strong>in</strong> ausgetretenen Pfaden <strong>der</strong> Vorgänger<br />

wählt <strong>und</strong> Angst hat, e<strong>in</strong>e eigene Spur<br />

zu ziehen, ist ebenso ke<strong>in</strong> unternehmerisch<br />

<strong>Denken</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Handeln<strong>der</strong>.<br />

Simples Geldhorten anstatt s<strong>in</strong>nvoller<br />

Investitionen <strong>und</strong> erfolgversprechen<strong>der</strong><br />

Innovationen <strong>und</strong> Ideen gehört <strong>in</strong>s gleiche<br />

Kapitel. Auch das egoistische Starren<br />

lediglich auf kurzfristigen Profit <strong>und</strong><br />

Ruhm anstelle e<strong>in</strong>es motivierenden <strong>und</strong><br />

mitreissenden Team-Erfolgs ist nicht zielführend<br />

– ebenso wenig <strong>der</strong> Umstand,<br />

wenn alle überall mitreden, dre<strong>in</strong>reden<br />

<strong>und</strong> motzen, ohne gleichzeitig Verbesserungsvorschläge<br />

e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> selber<br />

Verantwortung zu übernehmen. Und<br />

schliesslich scheitert alles unternehmerische<br />

Tun, wenn nicht ausreichend Leidenschaft<br />

für immer bessere K<strong>und</strong>enlösungen<br />

vorhanden ist. Diese Leidenschaft<br />

gilt es im Interesse aller anzufachen <strong>und</strong><br />

am Leben zu erhalten.<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule starten …<br />

<strong>Unternehmerisches</strong> <strong>Denken</strong> ist <strong>in</strong> erster<br />

L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stellungssache <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Gr<strong>und</strong>haltung. Zwar erlernt man sie nicht<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule, aber diese kann <strong>und</strong> muss<br />

die entsprechende Sensibilität wecken<br />

<strong>und</strong> för<strong>der</strong>n. Richtige Fragestellungen<br />

helfen da<strong>bei</strong> den Heranwachsenden auf<br />

die Sprünge. Wenn also <strong>bei</strong>spielsweise<br />

e<strong>in</strong> Aufsatz zu schreiben ist, soll bewusst<br />

das unternehmerische <strong>Denken</strong> <strong>und</strong> die<br />

Eigenverantwortung angesprochen werden.<br />

Nehmen wir e<strong>in</strong> Beispiel: «Du führst<br />

seit e<strong>in</strong>em Jahr e<strong>in</strong> Gasthaus, das soeben<br />

mit e<strong>in</strong>em ersten Preis ausgezeichnet<br />

worden ist. Wie heisst de<strong>in</strong> persönliches<br />

Erfolgsrezept?»<br />

… <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tswelt för<strong>der</strong>n<br />

Auch am Ar<strong>bei</strong>tsplatz ist unternehmerisches<br />

<strong>Denken</strong> e<strong>in</strong> entscheiden<strong>der</strong><br />

Erfolgsfaktor. Oftmals braucht es e<strong>in</strong><br />

«Reset» <strong>in</strong> <strong>der</strong> Denkhaltung <strong>der</strong> neuen<br />

Mitar<strong>bei</strong>tenden, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e jener, die<br />

lange die Schulbank drückten <strong>und</strong> vor<br />

allem auf das Vermeiden von Fehlern<br />

getrimmt worden s<strong>in</strong>d. Denn zu proaktivem<br />

Verhalten gehört zwangsläufig auch<br />

<strong>der</strong> Umstand, dass man nach dem Pr<strong>in</strong>zip<br />

«Learn<strong>in</strong>g by do<strong>in</strong>g» bisweilen den Kopf<br />

anschlägt – <strong>und</strong> so rasch <strong>und</strong> effizient aus<br />

Fehlern lernt.<br />

| 83<br />

In <strong>der</strong> Regel erweist sich die Berufslehre<br />

als eigentlicher Königsweg h<strong>in</strong> zu unternehmerischem<br />

<strong>Denken</strong> <strong>und</strong> Handeln.<br />

Praxis nahe Projekte werden an junge<br />

Mitar<strong>bei</strong>tende delegiert, wo<strong>bei</strong> sie eigenverantwortlich<br />

den für sie besten Weg<br />

zum Ziel wählen <strong>und</strong> gleichzeitig lernen,<br />

Verantwortung zu übernehmen. Da<strong>bei</strong><br />

erfolgt im H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> e<strong>in</strong> personifiziertes<br />

Coach<strong>in</strong>g. So hat <strong>der</strong> Balanceakt<br />

zwischen Unsicherheit (<strong>und</strong> <strong>der</strong> Angst vor<br />

dem Versagen) <strong>und</strong> Sicherheit (quasi<br />

dem «Gratiserfolg») die besten Chancen.<br />

Selbstverständlich funktioniert dieses<br />

Vorgehen nur dann, wenn e<strong>in</strong>e ges<strong>und</strong>e<br />

Unternehmenskultur herrscht <strong>und</strong> wenn<br />

die persönliche S<strong>in</strong>ngebung den Anreiz<br />

schafft zu gutem Gel<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> nachhaltigem<br />

Erfolg.<br />

Je<strong>der</strong> ist angesprochen <strong>und</strong> engagiert<br />

In diesem Licht betrachtet ist R&M weit<br />

mehr als «nur» e<strong>in</strong> Hersteller mo<strong>der</strong>nster<br />

Kommunikations-Stecker, -Systeme <strong>und</strong><br />

-Lösungen. Denn wir för<strong>der</strong>n die Leidenschaft<br />

aller unserer Mitar<strong>bei</strong>tenden,<br />

e<strong>in</strong>en persönlichen Beitrag für e<strong>in</strong>e ungebremste<br />

Kommunikation zu leisten <strong>und</strong><br />

den ungeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Informationsaustausch<br />

auf dieser Welt zu ermöglichen.<br />

<strong>Unternehmerisches</strong> <strong>Denken</strong> auf<br />

allen Stufen ist da<strong>bei</strong> das A <strong>und</strong> O.


102 | JUNG- UND NEUUNTERNEHMER<br />

<strong>Bildung</strong> – für’s Läbe<br />

MARCo BLiGGEnSDoRFER<br />

DER MUnDARt-RAPPER UnD UntERnEHMER BLiGG SEtZt SiCH ALS BotSCHAFtER DER<br />

SCHWEiZERiSCHEn MEtALLUnion FüR DiE «StiFti» E<strong>in</strong>, DEnn AUCH ER HAt E<strong>in</strong>E BERUFS-<br />

LEHRE ABSoLViERt. Im Interview mit dem «Wirtschaftsmagaz<strong>in</strong>» erklärt er, wieso nebst Träumen auch<br />

Ar<strong>bei</strong>t angesagt ist, wenn man im Leben etwas erreichen möchte.<br />

Bligg<br />

Musiker <strong>und</strong> Unternehmer<br />

www.bligg.ch


BLiGG, du bist e<strong>in</strong> Musik-Star. Was<br />

unterscheidet dich von an<strong>der</strong>en Unternehmern?<br />

Es hängt alles von mir ab. Wenn krank b<strong>in</strong><br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Unfall habe, geht nichts mehr.<br />

Als Beispiel: Wenn ich verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t b<strong>in</strong>, e<strong>in</strong><br />

Konzert zu spielen, dann fällt nicht nur<br />

me<strong>in</strong> Salär aus, son<strong>der</strong>n das von knapp<br />

25 Leuten. Ansonsten funktioniere ich<br />

wie gewöhnliche Unternehmer. Me<strong>in</strong>e<br />

CD’s, Songbücher <strong>und</strong> Website s<strong>in</strong>d<br />

me<strong>in</strong>e Produkte, <strong>und</strong> die Live-Shows<br />

könnte man als e<strong>in</strong>e Art Dienstleistung<br />

betrachten.<br />

Was macht den Unternehmer <strong>in</strong> de<strong>in</strong>en<br />

Augen denn aus?<br />

E<strong>in</strong> Unternehmer ist jemand, <strong>der</strong> es versteht<br />

aus 1+1 = 3 zu machen. Jemand <strong>der</strong><br />

W<strong>in</strong>-W<strong>in</strong>-Situationen schafft, an denen<br />

alle Beteiligten verdienen <strong>und</strong> <strong>der</strong> K<strong>und</strong>e<br />

«happy» ist.<br />

Du setzt dich als Botschafter <strong>der</strong> Schweizerischen<br />

Metallunion konkret für die<br />

Berufsbildung e<strong>in</strong>, wieso?<br />

Weil ich denke, dass es gerade <strong>bei</strong> den<br />

jungen Leuten wichtig ist, dass sie e<strong>in</strong>e<br />

solide Basis schaffen. In <strong>der</strong> heutigen Zeit<br />

träumen viele davon, Fussballer, Model<br />

o<strong>der</strong> Musiker zu werden. Die Realität<br />

zeigt aber: Von 1000 schafft das (wenn<br />

überhaupt) e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er. Ich zum Beispiel<br />

habe e<strong>in</strong>e Lehre als Sanitär-Installateur<br />

absolviert <strong>und</strong> e<strong>in</strong>ige Jahre auf diesem<br />

Beruf gear<strong>bei</strong>tet. Vieles was ich <strong>in</strong><br />

dieser Zeit gelernt habe, kann ich heute<br />

gut gebrauchen.<br />

Was hältst du vom <strong>Bildung</strong>ssystem <strong>der</strong><br />

Schweiz, wird das unternehmerische<br />

<strong>Denken</strong> <strong>bei</strong> Schülern <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stifti<br />

genügend geför<strong>der</strong>t?<br />

Das <strong>Bildung</strong>ssystem <strong>der</strong> Schweiz ist vermutlich<br />

e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> besten überhaupt. Aber<br />

bestimmt nicht lückenfrei. Gerade im<br />

Bereich des unternehmerischen <strong>Denken</strong>s<br />

h<strong>in</strong>kt es gewaltig h<strong>in</strong>ter her. Unser Bil-<br />

dungssystem gibt <strong>der</strong> Jugend das Gefühl,<br />

Unternehmertum sei etwas Elitäres. Das<br />

ist es nicht. Je<strong>der</strong> kann das.<br />

Was denkst du, was ist heute für die<br />

Jugend die grösste Herausfor<strong>der</strong>ung?<br />

Die grösste Herausfor<strong>der</strong>ung besteht<br />

me<strong>in</strong>es Erachtens dar<strong>in</strong>, sich unter <strong>der</strong><br />

grossen Erwartungshaltung e<strong>in</strong>er Leistungsgesellschaft,<br />

die unendliche Möglichkeiten<br />

bietet, für etwas zu entscheiden<br />

<strong>und</strong> dies auch konsequent<br />

durchzuziehen. Heutzutage ist es schwierig,<br />

sich zu konzentrieren. Als Beispiel:<br />

Man will eigentlich nur e<strong>in</strong>e pendente<br />

Email beantworten, läuft aber sehr<br />

schnell Gefahr sich zusätzlich noch im<br />

Internet zu verlieren.<br />

Wie def<strong>in</strong>ierst du für dich persönlich<br />

Erfolg?<br />

Erfolg ist e<strong>in</strong> dehnbarer Begriff, aber ich<br />

glaube wenn man sich Ziele gesteckt hat<br />

<strong>und</strong> sie dann auch erreicht, kann man von<br />

Erfolg sprechen.<br />

Welchen Rat gibst du e<strong>in</strong>em jungen<br />

Menschen, <strong>der</strong> sich selbst verwirklichen<br />

möchte?<br />

Du musst fokussiert <strong>und</strong> hart ar<strong>bei</strong>ten,<br />

an dich glauben <strong>und</strong> nur auf de<strong>in</strong> eigenes<br />

Herz hören. Ganz wichtig: Lass an<strong>der</strong>e<br />

Leute de<strong>in</strong>em Glück nicht im Weg stehen.<br />

Was motiviert dich, Lebenskonzept<br />

Unternehmertum zu unterstützen?<br />

Ich f<strong>in</strong>de das e<strong>in</strong>e gute Sache. Austausch<br />

ist sehr, sehr wichtig. Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> statt<br />

gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Dieses Motto gefällt mir<br />

<strong>und</strong> macht sich auch <strong>in</strong> diesem Magaz<strong>in</strong><br />

breit.<br />

Und zum Schluss – was würdest du<br />

machen, wenn nicht Musik?<br />

Ke<strong>in</strong>e Ahnung. Ich b<strong>in</strong> ke<strong>in</strong> «Was-wärewenn-Typ».<br />

Ich lebe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gegenwart<br />

<strong>und</strong> für die Zukunft. Wenn man sich zu<br />

viele Gedanken über das «Was-wäre-<br />

| 103<br />

wenn» macht, läuft man Gefahr, unsicher<br />

zu werden <strong>und</strong> zu zweifeln. Zwei Eigenschaften,<br />

die im Unternehmertum nichts<br />

zu suchen haben.<br />

Zur Person<br />

BLIGG wurde 1977 geboren. Er hat e<strong>in</strong>e<br />

Lehre als Sanitär-Installateur absolviert<br />

<strong>und</strong> ist seit 1995 im Musik-Bus<strong>in</strong>ess<br />

tätig. E<strong>in</strong> Krampfer war BLIGG schon<br />

immer: Wer se<strong>in</strong>e Karriere verfolgt hat,<br />

weiss, dass er sich kaum je e<strong>in</strong>e Pause<br />

gegönnt hat, immer dran geblieben ist,<br />

wenn es um se<strong>in</strong>e Musik g<strong>in</strong>g – acht Alben<br />

<strong>in</strong> fast zehn Jahren s<strong>in</strong>d da eigentlich<br />

Beweis genug. Se<strong>in</strong> unermüdlicher E<strong>in</strong>satz<br />

hat sich ausbezahlt: 2008 veröffentlichte<br />

Bligg «0816» – <strong>und</strong> avancierte<br />

damit zum zurzeit erfolgreichsten<br />

Schweizer Musiker.<br />

<strong>in</strong>Fo<br />

BLIGG ist Botschafter <strong>der</strong> Schweizerischen<br />

Metall-Union <strong>und</strong> unterstützt<br />

Jugendliche mit Rat <strong>und</strong> Tat <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

Wahl e<strong>in</strong>er Berufslehre. Se<strong>in</strong> Video<br />

«Für’s Läbe» steht als MP3-Download<br />

unter folgendem L<strong>in</strong>k zur Verfügung:<br />

www.metallunion.ch


114 | JUNG- UND NEUUNTERNEHMER<br />

DoM<strong>in</strong>iC BLAESi<br />

Luft anhalten <strong>und</strong> spr<strong>in</strong>gen!<br />

FLASCHEnPoSt iSt AUS DER DiPLoMARBEit ME<strong>in</strong>ES GESCHäFtSPARtnERS REnZo SCHWERi<br />

EntStAnDEn. Renzo hat sich damals mit <strong>der</strong> Frage beschäftigt, <strong>in</strong>wiefern Qualitätswe<strong>in</strong>e als F<strong>in</strong>anzanlage<br />

etwas taugen. Das Resultat: We<strong>in</strong> sollte man tr<strong>in</strong>ken <strong>und</strong> nicht für Investitionszwecke halten.<br />

Dom<strong>in</strong>ic Blaesi & Renzo<br />

Schweri<br />

Inhaber<br />

Flaschenpost Services AG<br />

Flaschenpost ist die führende<br />

Internetwe<strong>in</strong>handlung <strong>der</strong><br />

Schweiz. Dank Partnerschaften<br />

mit über 50 renommierten<br />

We<strong>in</strong>fachhändlern haben<br />

K<strong>und</strong>en die Möglichkeit, auf<br />

www.flaschenpost.ch o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

iPhone App über 10 000<br />

Produkte unterschiedlicher<br />

Anbieter preislich zu<br />

vergleichen, zu bestellen <strong>und</strong><br />

mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen Lieferung<br />

nach Hause zu erhalten.<br />

www.flaschenpost.ch


« Bis heute haben wir unsere Entscheidung – <strong>bei</strong> allen Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Up’s<br />

<strong>und</strong> Down’s – ke<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Tag bereut. Im Gegenteil: Wir fühlen uns privilegiert,<br />

etwas Bleibendes schaffen <strong>und</strong> Verantwortung übernehmen zu können.»<br />

Dom<strong>in</strong>ic Blaesi <strong>und</strong> Renzo Schweri<br />

Neben diesem Ergebnis s<strong>in</strong>d wir aber<br />

auch zum Schluss gekommen, dass das<br />

We<strong>in</strong>suchen- <strong>und</strong> bestellen viel komplizierter<br />

ist, als es eigentlich se<strong>in</strong> könnte:<br />

E<strong>in</strong>en bestimmten We<strong>in</strong> zu f<strong>in</strong>den kann<br />

mit e<strong>in</strong>em erheblichen Suchaufwand verb<strong>und</strong>en<br />

se<strong>in</strong>. Will man dann noch We<strong>in</strong><br />

<strong>bei</strong> verschiedenen Händlern bestellen, so<br />

muss man mehrere Bestellungen vornehmen<br />

<strong>und</strong> bezahlt am Ende erst noch<br />

mehrmals Transportgebühren – von <strong>der</strong><br />

verpassten Möglichkeit e<strong>in</strong>es kumulierten<br />

Mengenrabatts ganz abgesehen. Inspiriert<br />

durch diese Situation haben wir uns<br />

vorgenommen, das We<strong>in</strong>suchen <strong>und</strong><br />

-bestellen so e<strong>in</strong>fach, bequem <strong>und</strong> preiswert<br />

wie nur möglich zu machen <strong>und</strong> für<br />

den We<strong>in</strong> das zu werden, was Amazon<br />

fürs Buch ist.<br />

Probieren geht über studieren<br />

Ich er<strong>in</strong>nere mich noch genau an diesen<br />

Moment vor vier Jahren, wo wir uns dafür<br />

entschieden haben, das Handeln über<br />

das <strong>Denken</strong> zu stellen. Wir kamen zur<br />

E<strong>in</strong>sicht, dass uns we<strong>der</strong> die f<strong>und</strong>ierteste<br />

Analyse noch <strong>der</strong> ausgefeilteste Bus<strong>in</strong>ess-Plan<br />

e<strong>in</strong>e abschliessende Antwort<br />

auf unsere Frage geben kann, ob unsere<br />

Geschäftsidee funktionieren wird o<strong>der</strong><br />

nicht. Schliesslich liefert e<strong>in</strong>em jede Analyse<br />

immer genau so viele Begründungen,<br />

etwas nicht zu tun, wie man braucht.<br />

Somit fassten wir uns e<strong>in</strong> Herz <strong>und</strong> entschieden<br />

uns dafür, unsere Idee «e<strong>in</strong>fach»<br />

<strong>in</strong> die Tat umzusetzen.<br />

Vom Hobbyunternehmer zum<br />

Vollzeit-Flaschenpöstler<br />

Im ersten Jahr haben wir Flaschenpost als<br />

Pilotprojekt neben unseren damaligen<br />

Tätigkeiten geführt. Bevor wir alles auf<br />

e<strong>in</strong>e Karte setzen, wollten wir zunächst<br />

e<strong>in</strong> Gefühl für den Markt bekommen <strong>und</strong><br />

ehrlich gesagt, fehlte uns auch e<strong>in</strong>fach<br />

<strong>der</strong> Mut, um gleich richtig e<strong>in</strong>zusteigen,<br />

so ganz ohne Netz <strong>und</strong> doppelten Boden.<br />

So ar<strong>bei</strong>teten wir also Nachtschicht für<br />

Nachtschicht am Aufbau unseres Startups.<br />

Alles <strong>in</strong> allem kamen wir gut voran,<br />

auch wenn wir uns zuweilen wie Zirkusjongleure<br />

vorkamen, <strong>bei</strong> unseren Bemühungen<br />

gleichzeitig die Erwartungen<br />

unserer damaligen Ar<strong>bei</strong>tgeber <strong>und</strong><br />

unsere Ar<strong>bei</strong>t mit Flaschenpost unter<br />

e<strong>in</strong>en Hut zu br<strong>in</strong>gen. Gleichzeitig war es<br />

e<strong>in</strong>e grossartige Erfahrung, festzustellen,<br />

wie viel Energie <strong>und</strong> Motivation <strong>der</strong><br />

Wunsch, die eigene Idee zu verwirklichen,<br />

freisetzen kann. Doch trotz aller<br />

Bereitschaft zum Extra effort kamen wir<br />

gegen Ende unseres ersten Geschäftsjahres<br />

an e<strong>in</strong>en Punkt, an dem wir uns e<strong>in</strong>gestehen<br />

mussten, dass wir so nicht weitermachen<br />

können. Zum e<strong>in</strong>en, weil die<br />

eigenen Ressourcen nicht unerschöpflich<br />

s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> zum an<strong>der</strong>en, weil die vorhandenen<br />

Ressourcen nicht ausreichend waren,<br />

um Flaschenpost weiter aufbauen zu können.<br />

Nach dem wir also zu dieser E<strong>in</strong>sicht<br />

gelangt waren <strong>und</strong> <strong>der</strong> «proof of concept»<br />

erbracht war, mussten wir uns <strong>der</strong> entscheidenden<br />

Frage stellen: Hören wir auf<br />

| 115<br />

o<strong>der</strong> steigen wir 100 % e<strong>in</strong> <strong>und</strong> kündigen<br />

unsere Jobs zugunsten von Flaschenpost?<br />

Obwohl die Konsequenzen dieser<br />

Entscheidung weit reichend waren (Lohne<strong>in</strong>busse,<br />

f<strong>in</strong>anzielles Risiko, Aufgabe<br />

von Karrieremöglichkeiten <strong>bei</strong>m bisherigen<br />

Ar<strong>bei</strong>tgeber etc.) war schnell klar,<br />

dass wir unser «Baby» nicht sterben lassen<br />

konnten. Und so entschieden wir uns,<br />

unsere Anstellungen zu kündigen, um<br />

uns mit ganzen Kräften dem Aufbau von<br />

Flaschenpost zu widmen. Es ist bis heute<br />

e<strong>in</strong> unvergesslicher Moment: 7. Januar<br />

2008, <strong>der</strong> erste Tag als Vollzeit-Flaschenpöstler.<br />

E<strong>in</strong> Gefühl von Freiheit, überschwänglichkeit<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong> bisschen so, wie<br />

wenn man e<strong>in</strong>e lange Reise antritt: neugierig,<br />

mutig, glücklich <strong>und</strong> nicht ohne<br />

Respekt, vor dem, was e<strong>in</strong>em erwartet.<br />

Gleichzeitig überzeugt davon, dass man<br />

unzählige grossartige D<strong>in</strong>ge erleben <strong>und</strong><br />

alles gut kommen wird, weil man sich mit<br />

aller Energie <strong>und</strong> allem, was man ist, auf<br />

die sich präsentierenden Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

e<strong>in</strong>lässt. Schliesslich die mehr<br />

o<strong>der</strong> weniger unbegründete Gewissheit,<br />

dass die Entscheidung, die Reise zu tun,<br />

goldrichtig ist.<br />

tiPP<br />

… für alle Leute da draussen mit guten<br />

Ideen:<br />

Probieren geht über studieren: Just<br />

Do It!


124 | INITIATIVE<br />

Repräsentanten Schweiz <strong>und</strong><br />

Liechtenste<strong>in</strong><br />

BittE SCHREiBEn SiE HiER E<strong>in</strong>E KURZE E<strong>in</strong>LEitUnG ZU iHREM tExt. Schreiben Sie hier e<strong>in</strong>e kur-<br />

ze E<strong>in</strong>leitung zu Ihrem Text. Schreiben Sie hier e<strong>in</strong>e kurze E<strong>in</strong>leitung zu Ihrem Text. Schreiben Sie hier e<strong>in</strong>e kurze<br />

E<strong>in</strong>leitung zu Ihrem Text. (ca. 300 Zeichen)<br />

K a n t o n a a r g a u K a n t o n B e r n<br />

« Ma dolorro testem a sit ad quis et<br />

aut aut magnatur? Quiae eicaerr uptaepe<br />

rumenet qui cumet <strong>in</strong>.»<br />

Peter Wissmann<br />

Verwaltungsrat Eff<strong>in</strong>gerhof AG, Brugg<br />

Peter Wissmann ist Ihr Ansprechpartner für die Region<br />

Aargau, <strong>in</strong> <strong>der</strong> er tief verwurzelt ist. Er ist Verleger<br />

des zweimal jährlich ersche<strong>in</strong>enden Magaz<strong>in</strong>s<br />

1A!AARGAU, das den Kanton mit vielfältigen Themen<br />

als attraktiven Wirtschaftsstandort, als Wohnraum<br />

o<strong>der</strong> als Ausflugsziel porträtieren will. Bis 2008 war<br />

Peter Wissmann Unternehmensleiter <strong>der</strong> Eff<strong>in</strong>gerhof<br />

AG, Brugg, <strong>der</strong> er heute – nach <strong>der</strong> Übergabe an e<strong>in</strong><br />

jüngeres Führungsteam – als Verwaltungsrat <strong>bei</strong>steht.<br />

Aus se<strong>in</strong>er langjährigen Tätigkeit als Unternehmer<br />

br<strong>in</strong>gt er e<strong>in</strong> breit abgestütztes Netzwerk zu Unternehmern,<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Medien mit.<br />

p.wissmann@eff<strong>in</strong>gerhof.ch<br />

K a n t o n b a s e l<br />

« Ma dolorro testem a sit ad quis et<br />

aut aut magnatur? Quiae eicaerr uptaepe<br />

rumenet qui cumet <strong>in</strong>.»<br />

Matthias Müller<br />

AVO SESSION Basel<br />

Um velloratet re eum illorporae nonem que eaque nim<strong>in</strong><br />

con res aligendit el <strong>in</strong>ullique sequiassi sequatur?<br />

Quias quatio consequuntio blanis consequatum quid<br />

ut asitio enimi, sit mo quid quid quibuscit ditate es<br />

exceped ulparciet qui sit, ommo est re, sim net ist<br />

adignist moditium eum quo dolupisque con pero eum<br />

consect otasperit utatus deles doluptae. Et rem. Nem<br />

nonsediam, que et, que nosae landaepeles non rehenis<br />

et ad ute modit event quatis sero modis nihicia<br />

ditis pro berit pliquam, cor s<strong>in</strong>teca epercidel ilit id<br />

utempero bearit et ut omnimet exerore occullam volupta<br />

erferum excepero qui con nest<br />

matthias mueller@sessionbasel.com<br />

« Ma dolorro testem a sit ad quis et<br />

aut aut magnatur? Quiae eicaerr uptaepe<br />

rumenet qui cumet <strong>in</strong>.»<br />

L<strong>in</strong>da Zurk<strong>in</strong>den-Erismann<br />

StiftungsZentrum.ch GmbH<br />

L<strong>in</strong>da Zurk<strong>in</strong>den-Erismann ist Ihre Ansprechpartner<strong>in</strong><br />

für die Region Bern. Rechtsanwält<strong>in</strong> <strong>und</strong> Mit<strong>in</strong>haber<strong>in</strong><br />

StiftungsZentrum.ch GmbH Me<strong>in</strong>e Überzeugung: Der<br />

Wirtschaftsstandort Schweiz braucht mit Blick auf den<br />

zunehmenden <strong>in</strong>ter nationalen Wettbewerbsdruck<br />

gute Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, die den Gedanken des Un-<br />

ternehmertums stärken, unternehmerische <strong>und</strong> sozi-<br />

ale Verantwortung för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> <strong>in</strong>novative unterneh-<br />

merische Aktivitäten begünstigen.<br />

l<strong>in</strong>da.zurk<strong>in</strong>den@stiftungszentrum.ch


K a n t o n G r a u b ü n d e n<br />

« Ma dolorro testem a sit ad quis et<br />

aut aut magnatur? Quiae eicaerr<br />

uptaepe rumenet qui cumet <strong>in</strong> »<br />

Prof. Walker Josef<br />

Hochschule für Technik <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

Wir freuen uns, Prof. J. Walker, M.Sc. <strong>in</strong> Chemistry,<br />

M.Sc. <strong>in</strong> Bus<strong>in</strong>ess Adm<strong>in</strong>istration Hochschule für<br />

Technik <strong>und</strong> Wirtschaft, Director of Departement Entrepreneurial<br />

Management, Member of the Executive<br />

Board KTI-Start-up Coach als Repräsentant für Graubünden<br />

<strong>bei</strong> uns begrüssen zu dürfen.<br />

josef.walker@htwchur.com<br />

K a n t o n S t . G a l l e n<br />

« Cooperation <strong>und</strong> Competition helfen<br />

exzellente nachhaltige Wege für die<br />

Schweizer Wirtschaft zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> zu verfolgen.»<br />

Dr. Alb<strong>in</strong> Reichl<strong>in</strong><br />

Direktor Fachhochschule Ostschweiz<br />

<strong>Bildung</strong>, Netzwerke <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> praxisori­<br />

entierte Ansatz <strong>der</strong> Fachhochschulen s<strong>in</strong>d die berufli­<br />

chen Schwerpunkte von Alb<strong>in</strong> Reichl<strong>in</strong>. Geme<strong>in</strong>same<br />

Strategien zur Erreichung qualitativ hochstehen<strong>der</strong><br />

Lösungen s<strong>in</strong>d im sehr wichtig. Coopetition – Als Mitglied<br />

von «Schweizer Jugend forscht», dem Hochschulrat<br />

des Eidg. Hochschul<strong>in</strong>stitutes für Berufsbildung<br />

<strong>und</strong> von Swisscontact för<strong>der</strong>t er aktiv Exzellenz,<br />

qualitativ hochstehende <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> vernetztes <strong>Denken</strong>.<br />

alb<strong>in</strong>.reichl<strong>in</strong>@fho.com<br />

K a n t o n L u z e r n<br />

« Die Initiative Lebenskonzept Unternehmertum<br />

verb<strong>in</strong>det etablierte Unternehmer<br />

<strong>und</strong> ihr enormes Wissen <strong>und</strong><br />

Erfahrung mit unserem Nachwuchs.<br />

Bruno Geiger<br />

Neuunternehmer / Coach<br />

Betriebsökonom FH<br />

Bruno Geiger ist Neuunternehmer <strong>und</strong> Coach <strong>und</strong> Ihr<br />

Ansprechpartner für die Region Luzern. Er unterstützt<br />

die Initiative weil er überzeugt ist, dass sie hilft,<br />

Erfahrung <strong>und</strong> Wissen für unternehmerisches <strong>Denken</strong><br />

<strong>und</strong> Handeln für unsere Nachwuchskräfte noch besser<br />

nutzbar zu machen. Bruno Geiger verfügt über langjährige<br />

Projektleitungs- <strong>und</strong> Führungserfahrung <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Unternehmensentwicklung <strong>und</strong> -planung, im<br />

Controll<strong>in</strong>g sowie <strong>in</strong> <strong>der</strong> HR-Beratung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen<br />

Assekuranz, dem Immobilien- sowie dem<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />

K a n t o n o b w a l d e n<br />

« Ma dolorro testem a sit ad quis et<br />

aut aut magnatur? Quiae eicaerr<br />

uptaepe rumenet qui cumet <strong>in</strong> »<br />

Brigitte Breisacher<br />

Inhaber<strong>in</strong> Alpnach Norm Schrankelemente<br />

AG (<strong>in</strong> Abklärung)<br />

| 125<br />

Ich sehe me<strong>in</strong>e Hauptaufgabe primär dar<strong>in</strong>, die Idee/<br />

Lebenshaltung «Unternehmertum» nachhaltig <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Region zu verbreiten <strong>und</strong> mehr Verständnis für das<br />

Unternehmertum als Lebensphilosophie zu wecken.<br />

brigitte.breisacher@alpnachnorm.ch<br />

K a n t o n S c h a f f h a u S e n<br />

« Wir brauchen wie<strong>der</strong> mehr Unternehmergeist,<br />

mehr Pioniergeist <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schweiz. Das br<strong>in</strong>gt uns vorwärts!»<br />

Christian Heydecker<br />

Mit<strong>in</strong>haber Spahn Heydecker Lenherr<br />

Rechtsanwälte<br />

bruno.geiger@unternehmertumaktiv.com Christian Heydecker ist Ihr Ansprechpartner für die<br />

Region Schaffhausen. Als Verwaltungsratspräsident<br />

<strong>der</strong> grössten Regionalbank, <strong>der</strong> Clientis BS Bank<br />

Schaffhausen AG, steht er <strong>in</strong> engem Kontakt mit vielen<br />

regionalen Unternehmen. Er sieht se<strong>in</strong>e Hauptaufgabe<br />

dar<strong>in</strong>, das Verständnis für die wichtigen Anliegen des<br />

Unternehmertums <strong>in</strong> <strong>der</strong> breiten Bevölkerung zu stärken.<br />

Se<strong>in</strong> Credo: Unternehmer se<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e Geisteshaltung!<br />

heydecker@spahnheydecker.ch


Inserat Goldsponsor<br />

210 x 297mm


K a n t o n t h u r g a u<br />

« Im Wort ‹Unternehmertum› steckt<br />

so viel Energie! Es macht Freude,<br />

sich dafür umfassend e<strong>in</strong>zusetzen.»<br />

Daniel Hauri<br />

Inhaber Max Hauri AG, Bischofszell<br />

«E<strong>in</strong> Unternehmer denkt nicht <strong>in</strong> festgefahrenen Kategorien<br />

<strong>und</strong> Aufgaben. Er sucht stets nach Verbesserungen<br />

<strong>und</strong> Gelegenheiten damit K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Mitar<strong>bei</strong>tende<br />

e<strong>in</strong>en Mehrwert generieren können. Nur so bleibt<br />

das Unternehmen robust, persönlich <strong>und</strong> e<strong>in</strong>zigartig.»<br />

Daniel Hauri führt als CEO die Max Hauri AG, Bischofszell,<br />

<strong>und</strong> die ELBET-Gruppe.<br />

daniel.hauri@maxhauri.ch<br />

K a n t o n Z u g<br />

« Ma dolorro testem a sit ad quis et<br />

aut aut magnatur? Quiae eicaerr uptaepe<br />

rumenet qui cumet <strong>in</strong>.»<br />

Christoph Wey<br />

Nestro AG, Zug<br />

Christoph Wey ist Ihr Ansprechpartner <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region<br />

Zug. Als Projektleiter <strong>und</strong> Berater <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Nestro AG,<br />

e<strong>in</strong>em Netzwerk für Public Relations <strong>und</strong> Kommunikation,<br />

engagiert er sich u. a. für die führenden Ka<strong>der</strong>plattformen<br />

«Alpha - Der Ka<strong>der</strong>markt <strong>der</strong> Schweiz»<strong>und</strong><br />

«www.alpha.ch» <strong>der</strong> Tamedia AG. Themen aus <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tswelt<br />

<strong>und</strong> des Unternehmertums s<strong>in</strong>d Bestandteil<br />

se<strong>in</strong>er täglichen Ar<strong>bei</strong>t.<br />

c.wey@nestro.ch<br />

K a n t o n Z ü r i c h<br />

« Ma dolorro testem a sit ad quis et<br />

aut aut magnatur? Quiae eicaerr uptaepe<br />

rumenet qui cumet <strong>in</strong>.»<br />

Sab<strong>in</strong>a Schumacher-He<strong>in</strong>zer<br />

Inhaber<strong>in</strong> <strong>der</strong> Tecalto AG, Zürich<br />

Sab<strong>in</strong>a Schumacher He<strong>in</strong>zer ist diplomierte Betriebs-<br />

wirtschafter<strong>in</strong>, verheiratet <strong>und</strong> hat zwei Söhne. Sie<br />

hat die Unternehmensleitung <strong>in</strong> dritter Generation<br />

von ihrem Vater übernommen <strong>und</strong> führt das Unternehmen<br />

als CEO geme<strong>in</strong>sam mit zwei familienexternen<br />

Mitglie<strong>der</strong>n. Die Tecalto AG ist durch ihre Kompetenz,<br />

Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Effizienz<br />

sab<strong>in</strong>a.schumacher@tecalto.ch<br />

K a n t o n S c h w y z<br />

L i e c h t e n s t e i n<br />

| 127<br />

«Unternehmertum ist e<strong>in</strong>e Lebensphilosophie!<br />

Darum unterstütze ich<br />

Lebenskonzept Unternehmertum<br />

mit Leidenschaft <strong>und</strong> Tatkraft. »<br />

Pascal O. Stocker<br />

Inhaber Wyrsch Unternehmenschule AG,<br />

Geschäftsleiter Periscope AG<br />

Cum iducil i<strong>der</strong>sped que pelestota volorunt prores<br />

dem rerspelis sam essed moluptis illorae pudant.<br />

Usaectent ea consequatiae voles dit, quate culparunt.ncil<br />

molorem porpore omnihicatum.<br />

pascal stocker@periscope.ch<br />

« Ma dolorro testem a sit ad quis et<br />

aut aut magnatur? Quiae eicaerr uptaepe<br />

rumenet qui cumet <strong>in</strong>.»<br />

Mag. Ado Vogt<br />

Universität Liechtenste<strong>in</strong>, KMU Zentrum<br />

Hendebis maximagnis reribus aperfer umquiati dolo-<br />

rit veliciae conse ate voloruptate ea ditem. Nam se<br />

laboraerci cusam late et ipsamen duciatu reriae. Est<br />

aut aut vitempost, sametum, coratio nsecuptatur magnatumquae<br />

doluptate quaereribus doluptati. dolum<br />

<strong>der</strong>um <strong>in</strong> nonserovitia ditature non ratem faccabo.<br />

ado.vogt@kmu-zentrum.li


130 | INITIATIVE<br />

WiR UntERStütZEn DiE <strong>in</strong>itiAtiVE LEBEnSKonZEPt UntERnEHMERtUM<br />

Wir unterstützen die Initiative<br />

Lebenskonzept Unternehmertum<br />

BittE SCHREiBEn SiE HiER E<strong>in</strong>E KURZE E<strong>in</strong>LEitUnG ZU iHREM tExt. Schreiben Sie hier e<strong>in</strong>e kur-<br />

ze E<strong>in</strong>leitung zu Ihrem Text. Schreiben Sie hier e<strong>in</strong>e kurze E<strong>in</strong>leitung zu Ihrem Text. Schreiben Sie hier e<strong>in</strong>e kurze<br />

E<strong>in</strong>leitung zu Ihrem Text. (ca. 300 Zeichen)<br />

Dr. Pascal Gent<strong>in</strong>etta (Zusage)<br />

Est, sequate perunti oraecatissi<br />

consequae nulla sunt.<br />

Hit que non cum quod que cum<br />

audis sites escipic ipsam,<br />

soloria consed quam ullam rem.<br />

Nam quod quias dolo conseni<br />

musdand enectibusda volum<br />

perupis re, quunte s<strong>und</strong>unt que<br />

www.xxx.ch<br />

« Et aut quame evelita tquuntet labo. Ven omnim<br />

vollam, que ni sum nihi et aut aped et a veliquam,<br />

omnim vollam »<br />

Dr. Pascal Gent<strong>in</strong>etta<br />

et eos magni occat aut ipsaperio temped quibus senist, volendae. Enimenis<br />

praturianis solo eicati aut acilian ditatur, sequiae. Ut excerio remperis et ad<br />

essedissit harit quaesectatem volum res nam aut quassi dellab ipsa vit officipis<br />

moloriatur assit, eiunt accaborestia d<strong>und</strong>aes quid el im eum velibus<br />

cipiendae doloria ssimil iditet reptasseque volorro voluptamet odicatum et<br />

moluptaquam que di diore volor modis unt que <strong>in</strong>tur?<br />

Vidus quatur sitat. Eped molor as quias re quia dendit omnieni musdae. Et<br />

dolore id mossimus nis asitat accum volupta dolores corenis doluptur,<br />

seque lat re et molores estrum ipsant.omnim vollam, que ni sum nihilique<br />

dolore id mossimus nis asitat accum volupta dolores corenis doluptur, dolore<br />

id mossimus nis asitat accum volupta dolores corenis doluptur, seque<br />

lat re et molores estrum ipsant.omnim vollam, que ni sum nihilique exceaqui<br />

<strong>der</strong>es alia non pra demo blatem fugat


«Nur wer etwas wagt gew<strong>in</strong>nt, das gilt beson<strong>der</strong>s<br />

im Wirtschaftsleben. Dass es dieses Unternehmertum<br />

braucht, muss noch vermehrt <strong>in</strong> <strong>der</strong> lebenslangen<br />

<strong>Bildung</strong> verankert werden.»<br />

Niklaus Bleiker<br />

Die Schweiz behauptet sich im Weltmarkt, obwohl sie e<strong>in</strong> rohstoffarmes<br />

Land ist. Das zeigen die letzten Bewertungen deutlich auf. Die Schweiz<br />

muss sich aber ständig neuen Herausfor-<strong>der</strong>ungen stellen. Da<strong>bei</strong> lebt sie<br />

von Innovationen <strong>und</strong> vor allem <strong>der</strong> Bereitschaft, diese auch umzusetzen.<br />

Die unternehmerische Landschaft, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Obwalden, ist geprägt<br />

von Persönlichkeiten, die diese Bereitschaft <strong>und</strong> Visionen mit sich brachten.<br />

Diese Unternehmen behaupten sich heute regional, aber auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

erstaunlichen Ausmass weltweit.<br />

Will die Schweiz auch <strong>in</strong> Zukunft ihre Spitzenposition behaupten, braucht<br />

es Personen, die bereit s<strong>in</strong>d, das unternehmerische Wagnis e<strong>in</strong>zugehen.<br />

Weichen dazu können <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausbildung gestellt werden, <strong>in</strong>dem wirtschaftliche<br />

Zusammenhänge aufgezeigt, Unternehmen kennengelernt <strong>und</strong> <strong>der</strong> theoretische<br />

wie spielerische Umgang gelernt werden.<br />

« <strong>Unternehmerisches</strong> <strong>Denken</strong> ist letztlich nichts<br />

an<strong>der</strong>es als das Öl, welches dafür sorgt, dass unser<br />

Wirtschaftmotor wie geschmiert läuft.»<br />

Ernst Stocker<br />

«Nicht für die Schule, für das Leben sollten wir lernen.» Dieses bekannte<br />

Zitat des Philoso-phen Seneca gilt auch für das unternehmerische <strong>Denken</strong>.<br />

Denn egal ob <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule o<strong>der</strong> <strong>der</strong> beruflichen Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung:<br />

<strong>Unternehmerisches</strong> <strong>Denken</strong> sollte mehr als Lebens-philosophie denn als<br />

geschäftliche Notwendigkeit vermittelt werden. Verantwortung für sich <strong>und</strong><br />

se<strong>in</strong> Umfeld, vorausschauendes Handeln <strong>und</strong> haushälterischer Umgang mit<br />

Ressourcen s<strong>in</strong>d Tugenden, die im Beruf wie im Privatleben zählen.<br />

<strong>Unternehmerisches</strong> <strong>Denken</strong> ist letztlich nichts an<strong>der</strong>es als das Öl, welches<br />

dafür sorgt, dass unser Wirtschaftmotor wie geschmiert läuft. Daran hat <strong>der</strong><br />

Kanton Zürich <strong>und</strong> ich als Volks-wirtschaftsdirektor e<strong>in</strong> vitales Interesse.<br />

niklaus Bleiker,<br />

| 131<br />

Regierungsrat des Kantons<br />

obwalden<br />

Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements<br />

Vorstandsmitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Standort Promotion <strong>in</strong> Obwalden<br />

www.obwalden.ch<br />

www.iow.ch<br />

Ernst Stocker,<br />

Regierungsrat Kanton Zürich<br />

Ernst Stocker ist seit dem 1. Mai<br />

2010 Volkswirtschaftsdirektor<br />

des Kantons Zürich. Davor engagierte<br />

er sich während 23 Jahren<br />

im Kantonsrat, den er 2003/2004<br />

präsidierte. Von 1998 bis 2010<br />

sass er im Stadtrat von Wädenswil,<br />

ab 2006 als Stadtpräsident.<br />

Ernst Stocker wurde 1955 <strong>in</strong><br />

Wädenswil geboren <strong>und</strong> ist<br />

diplomierter Meisterlandwirt. Er<br />

ist Mitglied <strong>der</strong> Schweizerischen<br />

Volkspartei (SVP).<br />

www.vd.zh.ch


<strong>Unternehmerisches</strong> <strong>Denken</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>bei</strong> Mitar<strong>bei</strong>tenden<br />

verankern<br />

Dritter Son<strong>der</strong>band des «Wirtschaftsmagaz<strong>in</strong>s»<br />

Das von <strong>der</strong> Stier Communications AG verlegte «Wirtschaftsmagaz<strong>in</strong>»<br />

lädt Schweizer Unternehmer dreimal jährlich e<strong>in</strong>, sich <strong>in</strong> Fach<strong>bei</strong>trägen<br />

<strong>und</strong> Interviews zu aktuellen Fragen <strong>der</strong> Unternehmensführung<br />

mit an<strong>der</strong>en Unternehmern auszutauschen. «Führen durch Vorbild –<br />

Persönlichkeiten im Gespräch» <strong>und</strong> «Lebenskonzept Unternehmertum –<br />

Motivations- <strong>und</strong> Erfolgsfaktoren» waren die ersten zwei Son<strong>der</strong>bände<br />

e<strong>in</strong>er Reihe, welche mit diesem Son<strong>der</strong>band durch e<strong>in</strong>e weitere<br />

praxisorientierte Publikation fortgesetzt werden.<br />

Weitere Informationen: www.wirtschaftsmagaz<strong>in</strong>.ch<br />

Design by www.stier.ch

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