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24 WOrldWIdE russland EIN MYTHOS BEKOMMT KONKURRENZ Mit der Fertigstellung des Strassenteilstücks «M58» wird die Transsibirische Eisenbahn ihr Monopol der Anbindung des russischen Ostens an den Rest des Landes verlieren. Dafür kommt ein neuer Superlativ hinzu: Die Transsibirien-Strasse von Moskau bis zur Pazifikküste misst rund 10 000 Kilometer. Eine Anlage von Ammann liefert den Asphalt dazu. Wer hat noch nicht von der Transsibirischen Eisenbahn gehört oder gelesen? Eine Reise mit der «Transsib» gehört sicher zu den letzten, ganz grossen Eisenbahnabenteuern. Die längste und berühmteste Schienenstrecke der Welt führt quer durch den asiatischen Kontinent – und ein vergleichsweise kleines Stück Europa. Volle sieben Tage dauert die Mammuttour von der russischen Hauptstadt Moskau bis zum Japanischen Meer. An ihren Geleisen liegen 89 Städte. Sie passiert insgesamt 396 Bahnhöfe und überquert 16 grosse Flüsse. Nach unglaublichen 9288 Kilometern und der Überquerung von sieben Zeitzonen erreicht der Zug die Küstenstadt Wladiwostok am Pazifischen Ozean. ein Jahrhundertprojekt kämpft mit extremen randbedingungen Die Entscheidung, Russlands Pazifikregion auch an das Strassennetz des Kernlandes anzuschliessen, fiel bereits unter Leonid Breschnew im Jahr 1966. Baubeginn war 1978. Die Wirtschaftskrise Mitte der 90er Jahre und die die Kälte ist förmlich zu spüren: Bei Streckenkilometer 6906 und –40 C° erreicht die «Transsib» den Bahnhof in Mogotscha in Transbaikalien.
MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE, SEPTEMBER 2010 extremen klimatischen und geologischen Bedingungen Ostsibiriens erschwerten den Bau. Der gut 2000 Kilometer lange Abschnitt M58 von Tschita nach Chabarowsk stellte die grösste Herausforderung dar. Jährliche Temperaturschwankungen von bis zu 100°C und der Bau von 200 Brücken in gänzlich unerschlossenem Gebiet lassen erahnen, wie hoch die Anforderungen waren. Obwohl im Jahr 2004 formell eingeweiht, klaffte auf der M58 noch eine grosse Lücke, die zum Teil nur auf abenteuerlichen Waldwegen durch die Taiga zu passieren war. Auch Jahre später hatte die Strasse noch nichts mit einer modernen Autobahn gemein. Sie glich eher einer transkontinentalen Schotterpiste, da noch über 1000 Kilometer Wegstrecke auf eine Asphaltdecke warteten. montage einer asphalt-mischanlage abseits jeder zivilisation Bei Kilometer 6906 hält die Transsib im Bahnhof von Mogotscha, einer kleinen Stadt mit 12 000 Einwohnern in der Region Transbaikalien. Mit mittleren Temperaturen im Januar von –30°C und bis –62°C in der Spitze ist Mogotscha das im Winter kälteste Gebiet entlang der Transsib. Südlich davon, etwa 70 Kilometer entfernt, verläuft die Trasse der M58. Millionen Tonnen Asphalt wird sie in den nächsten zwei Jahren verschlingen. Asphalt, der auch von einer neuen Ammann JustBlack produziert wird, die im Sommer dieses Jahres dort im Niemandsland – drei Autostunden von Mogotscha – montiert wurde. Die Montagebedingungen waren selbst für die hartgesottenen und erfahrenen Ammann- Monteure und die Hilfsmannschaft aus dem 1200 Kilometer entfernten Ulan Ude etwas Besonderes: kein fliessendes Wasser, kein Strom, kein Mobilfunkempfang – nichts, was an Zivilisation erinnert. Trotz dieser widrigen Umstände gelang es, vier Wochen nach dem Eintreffen der ersten Anlagenteile, Mischgut zu produzieren. Der Kunde stand verständlicherweise unter Zeitdruck, da ab August wieder damit zu rechnen ist, dass Frost den Strassenbau unmöglich macht. Bis zum Jahr 2011 – über 100 Jahre nach Inbetriebnahme der Transsibirischen Eisenbahn – werden die gut sieben Millionen Menschen im fernen Osten Russlands noch warten müssen. Dann werden sie ihr Heimatland auch auf Asphalt durchqueren können. Südlich von Mogotscha produziert die neue asphalt-Mischanlage vom Typ JustBlack der Firma «Ikat-Plus» aus Ulan Ude asphalt für das letzte Teilstück der M58. die Unterkünfte der Montagecrew: der nächste Ort 70 Kilometer entfernt, kein Strom, kein fliessendes Wasser, kein Mobilfunknetz. WOrldWIdE 25 �� die Strecke der Transsibirischen Eisenbahn (gebaut 1891 bis 1916). der zweispurige ausbau wurde nach dem Zweiten Weltkrieg fertig gestellt, die durchgehende Elektrifizierung erst im Jahr 2002 abgeschlossen. �� Baikal-amur-Eisenbahnmagistrale. �� 10 000 Kilometer Strasse von Moskau bis Wladiwostok. �� das letzte Teilstück, die M58 zwischen Tschita und Chabarowsk. Improvisationstalente: Spezialisten von ammann russland aus Moskau vor ihrer Mischanlage.
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