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10/<strong>2010</strong><br />

MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE, SEPTEMBER <strong>2010</strong><br />

MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE<br />

VIEL DYNAMIK IM<br />

arabiscHen markT<br />

Volles angebot am ammann standort in dubai<br />

VORREITER IM<br />

ASPHALT-RECYCLING<br />

Chinesische xiehe erkennt das Potenzial<br />

AMMANN FASST FUSS<br />

IN MITTELAMERIKA<br />

Walzenzüge rollen auf den Strassen Mexikos<br />

10 000 KILOMETER QUER<br />

DURCH RUSSLAND<br />

Extreme Arbeitsbedingungen beim<br />

Strassenbau


02 INhalT<br />

TiTelbild<br />

Über 80 Mischanlagen<br />

von ammann laufen im<br />

Mittleren Osten in heisser<br />

Wüstenumgebung auf<br />

Vollbetrieb.<br />

VIEL DYNAMIK IM<br />

ARABISCHEN MARKT<br />

ON SITE: Leistungsfähiger Service<br />

für Mischanlagen und Maschinen auf<br />

der Arabischen Halbinsel.<br />

AMMANN UND YANMAR GESTAL-<br />

TEN ZUSAMMENARBEIT NEU<br />

FOCUS: Strategische Bereinigung<br />

ermöglicht beiden Partnern unabhängige<br />

Weiterentwicklung mit viel Marktpotenzial.<br />

FOCUS<br />

18 STRASSEN DER WELT: Die längste Strecke<br />

EXPErT<br />

20 ACE: Neu mit standardisiertem Messsystem<br />

04<br />

16<br />

PEOPlE<br />

22 ASPHALTEINBAU IM WINTER: Mutiger Carsten Lundhøj<br />

WOrldWIdE<br />

26 DEUTSCHLAND: Praxisnaher Unterricht<br />

27 FRANKREICH: Flexibler Alleskönner ContiMix<br />

28 MEXIKO: Erfolgreicher Markteintritt<br />

29 NEUSEELAND: Erste <strong>Ammann</strong> Anlage<br />

29 WETTBEWERB: Zehn glückliche Gewinner<br />

30 FOTOARCHIV: Süsse Vergangenheit<br />

31 IMPRESSIONEN AUS DER AMMANN-WELT<br />

31 MESSEVORSCHAU: Termine <strong>2010</strong>/2011<br />

10<br />

VORREITER IM<br />

ASPHALT-RECYCLING<br />

ON SITE: <strong>Ammann</strong>s erste RA-Anlagen<br />

in China bringt Changzhou Xiehe<br />

profitable Strassenbauaufträge.<br />

24<br />

EIN RUSSISCHER MYTHOS<br />

ERHÄLT KONKURRENZ<br />

WOrldWIdE: Bald ist die Transsibirien-<br />

Strasse fertig gestellt. Die berühmte<br />

Eisenbahnstrecke verliert ihr Monopol.


MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE, SEPTEMBER <strong>2010</strong> EdITOrIal 03<br />

LIEBE KUNDINNEN<br />

LIEBE KUNDEN<br />

Dem Jahr <strong>2010</strong> geht langsam die Luft aus. Wenige<br />

Monate bleiben Ihnen und uns, um Angefangenes<br />

erfolgreich zu beenden und die Basis<br />

für Neues zu legen. Auch in vielen Staatshaushalten<br />

fehlt die Luft. Die hohe Verschuldung<br />

und einschneidende Sparprogramme bremsen<br />

die Entwicklung spürbar. Dringend notwendige<br />

Investitionen in die Infrastruktur werden hinausgeschoben.<br />

Der instabile Wechselkurs als<br />

Indikator für das schwindende Vertrauen stellt<br />

uns vor zusätzliche Herausforderungen. Ein<br />

nachhaltiger Aufschwung ist deshalb derzeit<br />

nicht in Sicht, zu gross sind die Unsicherheiten.<br />

Auch wenn das Umfeld also ausgesprochen<br />

anspruchsvoll bleibt, glauben wir unerschütterlich<br />

an die Zukunft des Strassenbaus. Mit<br />

Überzeugung schöpfen wir unseren Atem aus<br />

den folgenden Tatsachen:<br />

ammann ist global verankert<br />

Unsere Produkte liefern beste Qualität in den<br />

eiskalten Zonen Skandinaviens sowie im<br />

heissen Mittleren Osten. Sie sind von West bis<br />

Ost durch unsere Händler und Niederlassungen<br />

bestens betreut.<br />

ammann treibt vielversprechende<br />

Innovationen voran<br />

Unsere Entwickler optimieren die Asphaltmisch-<br />

und Verdichtungstechnologie ebenso<br />

wie die neuen Fertigerprodukte und den<br />

schlagkräftigen Kundendienst.<br />

ammann fokussiert sich voll und ganz<br />

auf die Strassenbauausrüstung<br />

Wir haben die Partnerschaft mit Yanmar in<br />

diesem Sommer neu gestaltet.<br />

ammann hat seine Kosten im Griff<br />

Unsere Organisation ist schlank gehalten. Jede<br />

Ausgabe hat zum Ziel, Sie als Kunden noch<br />

besser zu bedienen.<br />

ammann investiert in seine<br />

Mitarbeitenden<br />

Unsere langjährigen Fachkräfte bilden sich<br />

laufend weiter. Diese werden durch eigene,<br />

höchst motivierte junge Lehrabgänger ergänzt.<br />

ammann baut sein Vertriebsnetz aus<br />

Mit der weiter gestärkten Verkaufskompetenz<br />

sind wir noch näher bei Ihnen und können so<br />

unsere Produkte und Dienstleistungen jederzeit<br />

marktfähig gestalten.<br />

Johann Niklaus Schneider-ammann,<br />

Präsident und delegierter der ammann Gruppe.<br />

«WIR INVESTIEREN IN<br />

DIE ENTWICKLUNG<br />

UNSERER PRODUKTE UND<br />

BAUEN DAS VERTRIEBS-<br />

NETZ WEITER AUS.»<br />

Überzeugen Sie sich selber und lesen Sie die<br />

Beiträge im neuen Magazin. Ich wünsche<br />

Ihnen viel Vergnügen und freue mich auf den<br />

nächsten Kontakt mit Ihnen!<br />

Wir wünschen auch Ihnen einen langen Atem.<br />

<strong>Ammann</strong> hat ihn!<br />

Freundlichst Ihr<br />

Johann N. Schneider-<strong>Ammann</strong>


4 ON SITE<br />

eine JusTblack am<br />

al ain–dubai HigHway<br />

im dauereinsaTz<br />

die in abu dhabi domizilierte<br />

M. a. al-Kharafi & Sons hat ein<br />

Projekt im Umfang von aEd<br />

700 Mio. zur Modernisierung<br />

der Strasse zwischen al-ain<br />

im Emirat abu dhabi bis zur<br />

Grenze zu dubai gestartet. das<br />

Projektmanagement obliegt<br />

der US-amerikanischen Firma<br />

hill International, Kundin ist<br />

die Stadtgemeinde al-ain.<br />

die ammann JustBlack 240<br />

wurde zur Produktion von<br />

asphalt auf einem 50 km<br />

langen Teilstück der autobahn<br />

al ain–dubai ausgewählt. die<br />

anlage läuft jetzt seit über 18<br />

Monaten im Vollzeitbetrieb,<br />

um den ansprüchen des Projekts<br />

gerecht zu werden. die<br />

Teams von adMaK und ammann<br />

NME arbeiten sehr eng<br />

zusammen, um den Betrieb<br />

der anlage auf Top-Niveau zu<br />

gewährleisten.


MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE, SEPTEMBER <strong>2010</strong> ON SITE 5<br />

DYNAMISCHER<br />

STANDORT<br />

IM DYNAMISCHEN<br />

ARABISCHEN<br />

MARKT<br />

Einst eine Wüstenoase, präsentieren<br />

sich die Vereinigten<br />

Arabischen Emirate (VAE)<br />

heute als schicke Metropole, als<br />

wirtschaftlicher und kultureller<br />

Hotspot, an dem Ideen von<br />

Moderne, Luxus und Entwicklung<br />

neu definiert werden. Die<br />

Südküste des unteren Golfes,<br />

noch vor 30 Jahren ein unfruchtbares,<br />

unterbevölkertes<br />

Stück Land, gehört heute zu den<br />

lebendigsten, dynamischsten<br />

Nationen überhaupt. Nach einer<br />

langen Geschichte in der Golfregion<br />

operiert <strong>Ammann</strong> NME<br />

nunmehr seit vier Jahren auch<br />

von der Dubai Airport Free Zone<br />

aus. Das dortige Büro hat ein<br />

voll ausgestattetes Service-Team<br />

und kann die Märkte im Nahen<br />

Osten, im Golf und in Nordafrika<br />

schneller und effizienter mit<br />

Ersatzteilen beliefern.<br />

Die VAE sind eine Föderation aus sieben<br />

Emiraten im Südosten der Arabischen Halbinsel<br />

am Persischen Golf. Die an den Oman und<br />

Saudiarabien grenzende Föderation ist 83 600<br />

Quadratkilometer gross und setzt sich aus den<br />

sieben Staaten Abu Dhabi, Dubai, Sharjah,<br />

Ajman, Umm al-Quwain, Ras al-Khaimah und<br />

Fujairah zusammen.<br />

Ehe sich Anfang der 1960er-Jahre die Ölindustrie<br />

etablierte, war die traditionelle Kultur der<br />

Emirate von zwei Hauptrichtungen geprägt.<br />

Da war die Kultur der nomadischen, wüstenorientierten<br />

Beduinen mit kleiner Oasenbewirtschaftung<br />

und zum anderen die dem Meer<br />

zugewandte Kultur, in deren Zentrum die


6 ON SITE


MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE, SEPTEMBER <strong>2010</strong> ON SITE 7<br />

EINE MULTIKUL-<br />

TURELLE DURCH-<br />

MISCHUNG DER<br />

BEVöLKERUNG<br />

PRÄGT AUCH<br />

DIE ZUSAMMEN-<br />

SETZUNG DER<br />

TEAMS AUF DEN<br />

ASPHALT-MISCH-<br />

ANLAGEN.<br />

Perlenfischerei und der Seehandel standen.<br />

Nach Entdeckung der Ölvorkommen in der Region<br />

ermöglichten die Ressourcen eine massive<br />

Modernisierung. Die Städte wandelten sich<br />

von Lehmhaus-Gemeinschaften zu Wirtschaftskapitalen.<br />

Die Urbanisierung ging mit einem<br />

einzigartigen Wachstum einher.<br />

Dubai und Abu Dhabi gehören heute zu den<br />

modernsten und fortschrittlichsten Städten<br />

dieser Welt. Nicht zuletzt können sie auf einige<br />

der grandiosesten architektonischen Meisterwerke<br />

aller Zeiten stolz sein. In Dubai steht<br />

immerhin das höchste Bauwerk der Welt, der<br />

Burj Khalifa mit 828 Metern, und Abu Dhabi<br />

besitzt die grösste Moschee in den VAE, die<br />

Scheich-Zayed-Moschee. Ganz zu schweigen<br />

von den Shopping-Paradiesen in den beiden<br />

Städten.<br />

multikulturelle bevölkerung und<br />

ernährung<br />

Nach neusten Berichten hat die Bevölkerung<br />

der VAE 8 Millionen erreicht, von denen etwas<br />

unter 20% VAE-Staatsbürger oder Emiratis<br />

sind; 50% kommen aus Südasien, 23% sind<br />

Nicht-Emirati-Araber und Perser. Annähernd<br />

1,75 Millionen Inder wohnen in den VAE. Dubai<br />

ist mit 1,6 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste<br />

Stadt der Region. Verglichen<br />

mit anderen arabischen Staaten gelten in den<br />

VAE relativ liberale Gesetze. Das Land verfügt<br />

über eine zivile Rechtsprechung, wenngleich<br />

die Scharia oder Islamisches Recht nach wie<br />

vor für bestimmte Aspekte massgeblich sind.<br />

Das Landesinnere besteht hauptsächlich aus<br />

Wüsten mit einigen Oasen. Ausserdem wird<br />

das Land vom kargen Hajar-Gebirgszug durchzogen.<br />

Das Klima der VAE ist allgemein sehr<br />

heiss und trocken. Die heissesten Monate sind<br />

Juli und August, wenn die durchschnittlichen<br />

Tageshöchsttemperaturen in der Küstenebene<br />

über 50°C erreichen.<br />

Die traditionelle Ernährung in den Emiraten<br />

war immer Reis, Fisch und Fleisch. Die<br />

Menschen der Vereinigten Arabischen Emirate<br />

haben einen grossen Teil ihrer Nahrung von<br />

den umliegenden Ländern übernommen, namentlich<br />

aus dem Iran, aus Saudi-Arabien und<br />

dem Oman. Seit Jahrhunderten stehen Fische<br />

und Meeresfürchte im Mittelpunkt. Beliebte<br />

Getränke sind Kaffee und Tee, die oft mit Kardamom,<br />

Safran oder Minze versetzt werden,<br />

um ihnen einen ausgeprägten Geschmack zu<br />

verleihen.


8 ON SITE<br />

GROSSE INVES-<br />

TITIONEN IN DIE<br />

STRASSENINFRA-<br />

STRUKTUR SIND<br />

ENTSCHEIDENDE<br />

ERFOLGSFAK-<br />

TOREN FüR DIE<br />

RASCHE WIRT-<br />

SCHAFTLICHE<br />

ENTWICKLUNG IN<br />

DEN EMIRATEN.


MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE, SEPTEMBER <strong>2010</strong> ON SITE 9<br />

Traditionelle Teekultur durchmischt sich in dubai mit pulsierendem leben.<br />

AmmAnn nmE im Kurzporträt<br />

Gründungsjahr<br />

2006<br />

Kurze Geschichte<br />

<strong>Ammann</strong> NME nahm den Betrieb in einem etablierten<br />

Markt auf, wobei die Firma bald in der Lage<br />

war, die vorhandenen Asphalt-Mischanlagen mit<br />

Dienstleistungen und Ersatzteilen zu versorgen und<br />

gleichzeitig ihren Marktanteil auf neue Anlagen<br />

auszudehnen. Heute sind die Geschäftsbereiche<br />

Systeme und Maschinen mit dazugehörendem<br />

Service unter einem Dach vereint. So kann das<br />

volle Sortiment an <strong>Ammann</strong> Strassenbaumaschinen<br />

angeboten werden.<br />

Verantwortliche<br />

Günter Tesch (General Export Manager)<br />

Fouad Abou Rjeili (General Manager, Systeme)<br />

Kay Thauer (Service und Ersatzteile, Systeme)<br />

Tariq Al Jundi (Sales Manager, Maschinen)<br />

Anzahl und Arten der operativen Anlagen<br />

Über 80 Global-/Uniglobe-/JustBlack-Asphalt-<br />

Mischanlagen und Kaltmischanlagen, Kapazitäten<br />

von 80 bis 400 t/h.<br />

Kontakt/Adresse<br />

P.O.Box 293668, Dubai Airport Free Zone J05,<br />

Dubai, UAE, Telefon +971 4 299 144 6 /7,<br />

info.nme@ammann-group.com<br />

Weg in die Zukunft<br />

Die Wirtschaft der VAE wird wohl auch in<br />

Zukunft auf den gigantischen Öl- und Gasreserven<br />

aufbauen, die rund ein Drittel des BIP<br />

erwirtschaften und für mehr als zwei Drittel<br />

der Exporte und den Grossteil der Staatseinnahmen<br />

verantwortlich sind. Gleichzeitig unternehmen<br />

die Emirate, namentlich Abu Dhabi<br />

und Dubai, bedeutende Anstrengungen zur<br />

breiteren Abstützung ihrer Volkswirtschaft im<br />

Hinblick auf eine langfristige Entwicklung und<br />

breitere Beschäftigungsmöglichkeiten.<br />

Abu Dhabi hat erheblich in die Luftfahrt-,<br />

Verteidigungs- und Informationstechnologie<br />

(Mikroprozessoren) investiert, aber auch in<br />

die Petrochemie und in Clean-Tech-Industrien.<br />

Letztere werden am besten durch die Milliarden-Dollar-Initiative<br />

zum Aufbau von «Masdar<br />

Future City» repräsentiert, eine CO 2 -neutrale<br />

Ökostadt ausserhalb von Abu Dhabi. Dubai hat<br />

den Tourismus, die Informations- und Kommunikationstechnologie,<br />

den Export und den<br />

Finanzsektor diversifiziert. Unter Ausnutzung<br />

seiner Lage am Kopf des Golfes will das Land<br />

seinen historischen Ruf als Umschlagshafen<br />

wieder beleben und ausbauen.<br />

JustWhitE produziErt hochWErtiGEn<br />

BEton im hintErlAnd Von ABu dhABi<br />

Die Consolisated Contractors Company CCC hat<br />

den Auftrag bekommen, im Hinterland von Abu<br />

Dhabi ein neues Ölfördergebiet mit 52 Ölquellen<br />

mit Infrastrukturbauten auszurüsten. Dazu<br />

gehören der Bau von Rohrleitungen für Wasser<br />

und Gas, Tiefbauarbeiten und die Erstellung von<br />

Speichertanks. Die eigentlichen Arbeiten beim<br />

Ölfeld beginnen im Oktober <strong>2010</strong> und werden im<br />

August 2012 abgeschlossen sein. Die JustWhite<br />

wurde aber bereits im Mai <strong>2010</strong> von Langenthal<br />

nach Jebel Ali verschifft. In Jebel Ali wird die<br />

JustWhite assembliert, getestet und dann in<br />

kompletten Baugruppen ca. 150 km ins Hinterland<br />

zum neuen Ölfördergebiet transportiert. CCC hat<br />

bei der Wahl der Betonanlage besonderen Wert<br />

auf eine hohe Qualität der eingesetzten Komponenten<br />

gelegt. Wichtig war auch ein sehr guter<br />

After Sales Support, so kann CCC jederzeit über<br />

Telefon oder Internet auf die Unterstützung von<br />

erfahrenem Personal in Langenthal zählen, und im<br />

Bedarfsfall sind die Techniker von <strong>Ammann</strong> Dubai<br />

für Wüstenverhältnisse nicht weit weg.


10 ON SITE<br />

AUCH CHINESISCHE<br />

UNTERNEHMEN<br />

PROFITIEREN VOM<br />

ASPHALT-RECYCLING<br />

Den Voraussetzungen eines Schwellenlandmarkts<br />

entsprechend, war die Transportinfrastruktur<br />

Chinas in den letzten Jahren<br />

einer raschen Entwicklung unterworfen. Zum<br />

Beispiel die Autobahnen: Im zehnten «Fünfjahresplan»<br />

baute China ein Autobahnnetz<br />

von 24700 Kilometern. Im Jahr 2009 kamen<br />

weitere 4719 Kilometer dazu. Es versteht<br />

sich, dass angesichts dieser Entwicklung der<br />

Baumarkt für Brücken und Strassen boomt<br />

und von harter Konkurrenz geprägt ist. Dabei<br />

spielt Ausbauasphalt zunehmend eine wichtige<br />

Rolle.<br />

der asphaltproduzent Changzhou<br />

Xiehe road & Bridge<br />

Engineering Co., ltd., senkt mit<br />

ra seine Produktionskosten<br />

massiv.<br />

Die Changzhou Xiehe Road & Bridge Engineering<br />

Co., Ltd., ist ein hervorragendes Beispiel<br />

für ein Unternehmen, das in diesem wachstumsorientierten<br />

Umfeld stets nach neuen<br />

Chancen Ausschau hält. Die im Jahr 2003<br />

gegründete Xiehe ist qualifizierter Grade-Two-<br />

Auftragnehmer für kommunale Bauprojekte<br />

sowie ein professioneller Asphaltproduzent.<br />

In der rasch gewachsenen Xiehe ist man der<br />

festen Überzeugung, dass ein Unternehmen<br />

kontinuierlich danach streben muss, höhere<br />

Gewinnmargen zu erzielen und seine Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu steigern. Im Jahr 2006<br />

erkannte Cai Jinrong, Generaldirektor von Xiehe,<br />

erstmals den Wert von Reclaimed Asphalt<br />

(RA = Ausbauasphalt). Er wurde sich bewusst,<br />

dass man mit einer ausgeklügelten Recycling-<br />

Technologie gewaltige Einsparungen bei den<br />

Produktionskosten erzielen könnte. Nach einer


MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE, SEPTEMBER <strong>2010</strong> ON SITE 11<br />

firmeninternen Diskussion und Praxistests ent -<br />

schied sich Xiehe im Mai 2009, an seinem<br />

Standort in Caoqiao bei Shanghai für den Kauf<br />

einer <strong>Ammann</strong> Asphalt-Mischanlage des Typs<br />

Uniglobe 320.<br />

ausbauasphalt beflügelt die<br />

gewinnmargen<br />

KMUs wie Xiehe fiel die Entscheidung für den<br />

Ankauf einer qualitativ hochstehenden Mischanlage<br />

für Ausbauasphalt von <strong>Ammann</strong> nicht<br />

ganz leicht. Vor dem Kauf wurde im Unternehmen<br />

denn auch intensiv über den potenziellen<br />

Wert dieser Investition diskutiert und in der<br />

Praxis evaluiert.<br />

Cai Jinrong berechnete, dass sich angesichts eines<br />

Kiespreises von aktuell rund RMB 4500 pro<br />

Tonne in China mit einer Zumischung von 30<br />

Prozent wiedergewonnenem Ausbauasphalt<br />

In Caoqiao bei Shanghai produziert<br />

eine Uniglobe 320 gros -<br />

se Mengen Qualitätsasphalt<br />

für Chinas ehrgeizige Strassenbauprojekte.<br />

die Gewinnmarge für die Produktion einer<br />

Tonne Material um mehr als RMB 50 erhöht.<br />

Mit Blick auf diese hohe Gewinnspanne<br />

erwarb Xiehe im Jahr 2007 seine erste Anlage<br />

für Ausbauasphalt. Nachdem eine Produktionskapazität<br />

von 250 000 Tonnen erreicht wurde,<br />

konnte Xiehe dank der Recycling-Anlagen die<br />

Gewinne steigern und seinen Wettbewerbsvorsprung<br />

ausbauen. Im folgenden Jahr kam<br />

es jedoch zu einer zunehmenden Zahl an<br />

Projekten, die höhere Anforderungen an die<br />

Produktionskapazität und die Qualität stellten.<br />

Die Stabilität der bestehenden Fremdanlage<br />

wurde auf eine harte Probe gestellt, und Xiehe<br />

musste sich die Anschaffung effizienterer und<br />

stabilerer Ausrüstungen überlegen.<br />

«ein paar schritte vor den andern»<br />

Das Unternehmen wandte sich im Jahr 2008<br />

an <strong>Ammann</strong> und kaufte im März 2009 seine<br />

erste <strong>Ammann</strong> Asphalt-Mischanlage Uniglobe<br />

320, auf die schon bald der Erwerb der<br />

zweiten <strong>Ammann</strong> Anlage mit RA folgte. Nach<br />

Auskunft von Cai Jinrong wird die Produktionskapazität<br />

von Xiehe im Jahr <strong>2010</strong> die<br />

Marke von 400 000 Tonnen erreichen und dem<br />

Unternehmen mit der Recycling-Anwendung<br />

zu einem beträchtlichen Gewinn verhelfen.<br />

Das Unternehmen plant jetzt eine Erweiterung<br />

der Anlage für Ausbauasphalt, und Cai Jinrong<br />

möchte dabei natürlich auf die Top-Produkte<br />

aus dem Sortiment von <strong>Ammann</strong> zurückgreifen:<br />

«Zurzeit sind wir den Konkurrenten im<br />

Markt einen Schritt voraus. Aber der Markt<br />

entwickelt sich in hohem Tempo, und der<br />

Wettbewerb auf diesem Gebiet wird immer<br />

härter. Wenn wir aufhören, ständig vorwärts-<br />

zustreben, oder wenn es uns nicht gelingt,


12 ON SITE<br />

einen immer höheren Entwicklungsstand zu<br />

erreichen, werden wir sehr bald überholt. Aus<br />

diesem Grund muss ich immer ein paar Schritte<br />

vor den anderen sein.»<br />

Unter Nutzung von 50 Prozent rezykliertem Asphalt-Mischmaterial<br />

kann die <strong>Ammann</strong> Anlage<br />

dieselbe Asphaltqualität produzieren wie bei<br />

Verwendung gänzlich neuer Ausgangsmaterialien.<br />

Und auch die Stabilität der Anlage erweist<br />

sich als hoch. «Wir haben auch andere Marken<br />

getestet, doch <strong>Ammann</strong> ist bei Qualität und<br />

Stabilität an erster Stelle. Der hohe Einsatz erweist<br />

sich am Ende auf jeden Fall als lohnend»,<br />

lobt Cai Jinrong. Der Produktionsprozess von<br />

Asphalt ist durch zwei Schlüsselfaktoren gekennzeichnet:<br />

Temperaturregelung und Qualitätskontrolle.<br />

Die <strong>Ammann</strong> Anlage benutzt ein<br />

Heissluft-Erwärmungssystem mit einer grossen<br />

Brennkammer. Dieses gewährleistet die hohe<br />

Qualität des Endprodukts. Überdies verfügt die<br />

Anlage über eine ausgezeichnete automatische<br />

Steuerung, die mit chinesischen Produkten<br />

überhaupt nicht vergleichbar ist.<br />

Seit der Installation der <strong>Ammann</strong> Asphaltanlage<br />

ist Xiehe wettbewerbsfähiger bezüglich<br />

Qualität und Preis geworden. Cai Jinrong<br />

erklärt, dass Xiehe für ein Projekt im Umfang<br />

von RMB 5 Mio. einen einmaligen Rabatt<br />

von 10 Prozent anbieten konnte. Auf diese<br />

Weise konnte Xiehe seinem Kunden zu einem<br />

Gewinn von RMB 500 000 verhelfen – und dies<br />

ausschliesslich dank der fortschrittlichen Recycling-Technologie<br />

<strong>Ammann</strong>s. Kein Wunder, dass<br />

die Geschäfte von Xiehe ausgezeichnet laufen.<br />

In einer Zeit, in der andere Unternehmen auf<br />

der Suche nach Projekten sind, ist Xiehe mit<br />

immer neuen Aufgaben so ausgelastet, dass<br />

man bereits Angebote ablehnen musste.<br />

ausbauasphalt wird zum heissen Thema<br />

In China werden Asphaltabfälle zum überwiegenden<br />

Teil einfach weggeworfen. Dies hat zur<br />

Übernutzung von neuem Kies sowie zur Verschwendung<br />

von geschürftem oder gefrästem<br />

Asphalt geführt. Viele chinesische Autobahnen<br />

werden bald ins Stadium der Wartung und<br />

Sanierung kommen. Im Verlauf dieser Arbeiten<br />

wird die Ansammlung von Asphaltbelagsabfällen<br />

die Probleme deutlich sichtbar machen<br />

– namentlich die effektive Nutzung von<br />

Ressourcen, die Ablagerung von Asphaltabfall<br />

und den Umweltschutz ganz allgemein. Das<br />

Recycling von Asphaltabfällen ist folglich mehr<br />

als nur eine technische Angelegenheit.<br />

Einige chinesische Unternehmen begannen<br />

mit der Verwendung von rezykliertem Material<br />

bereits im Jahr 1995. Allerdings sind jahrelang<br />

signifikante Fortschritte ausgeblieben. Dafür<br />

Einen Schritt voraus ist die<br />

benutzerfreundliche Steuerung<br />

as1.


MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE, SEPTEMBER <strong>2010</strong> ON SITE 13<br />

gibt es zwei Hauptgründe: Zunächst ist die<br />

Technologie rezyklierter Materialien noch<br />

immer in Entwicklung begriffen. Die weltweit<br />

führenden Recycling-Technologien müssen<br />

im chinesischen Markt noch stärker gefördert<br />

werden. Der zweite Grund liegt an der traditionellen<br />

Einstellung. Viele Kunden wollen einfach<br />

nicht akzeptieren, dass ihr fertiges Asphaltprodukt<br />

mit Asphaltabfall verarbeitet wurde.<br />

Allgemein herrscht die Ansicht vor, dass<br />

wiederaufbereitetes Material mit Neumaterial<br />

letztlich nicht konkurrieren könne.<br />

Erst in jüngster Zeit haben immer mehr Menschen<br />

die ökonomischen und sozialen Vorteile<br />

erkannt. Entsprechend wurde Ausbauasphalt<br />

allmählich zu einem heissen Thema am Markt.<br />

Gegenwärtig befindet sich die Anwendung<br />

von Recycling-Material in China noch in einem<br />

sehr frühen Stadium, d. h. der Löwenanteil des<br />

«WIR HABEN AUCH AN-<br />

DERE MARKEN GETESTET,<br />

DOCH AMMANN IST<br />

BEI QUALITÄT UND<br />

STABILITÄT AN ERSTER<br />

STELLE.»<br />

Cai Jinrong, Generaldirektor Xiehe<br />

für Strassenbelag verwendeten Materials ist<br />

noch immer brandneu. Wenn diese Materialien<br />

wiederaufbereitet werden könnten,<br />

würden damit gewaltige Mengen an natürlichen<br />

Ressourcen eingespart. Gleichzeitig<br />

liessen sich enorme Gewinne erzielen. Diesen<br />

Zusammenhang beginnen die Auftraggeber<br />

und Auftragnehmer in der Bauindustrie jetzt<br />

langsam zu sehen.<br />

Nehmen wir Xiehe als Beispiel. Trotz verschiedener<br />

Schwierigkeiten besteht das Unternehmen<br />

darauf, den Weg der Anwendung<br />

rezyklierter Materialien weiterzugehen. Es<br />

versteht sich, dass die hohe Qualität der <strong>Ammann</strong><br />

Anlage die Anwendung des Recyclings<br />

an den Xiehe-Standorten natürlich zusätzlich<br />

begünstigt. Oder wie Cai Jinrong es ausdrückt:<br />

«Wir haben vollstes Vertrauen in die von der<br />

<strong>Ammann</strong> Anlage produzierten Asphalt-Produk-<br />

ra wirkt der Verschwendung<br />

von Kies und der teuren<br />

Entsorgung von altasphalt<br />

entgegen.


14 ON SITE<br />

te, auch bei Zumischung von 50% rezykliertem<br />

Material.» Das spielt eine entscheidende Rolle<br />

im Bestreben von Xiehe, den Ruf eines glaubwürdigen<br />

und zuverlässigen Unternehmens bei<br />

den Kunden weiter zu festigen.<br />

gemeinsam in eine bessere zukunft<br />

In der Zukunft wird sich der Standort Caoqiao<br />

in Changzhou auf Ausbaumaterial spezialisieren.<br />

Während eines Rundgangs durch<br />

das Werk zeigt Cai Jinrong auf eine grosse<br />

offene Fläche und sagt: «Die Erweiterung<br />

unseres Standorts muss erst noch genehmigt<br />

werden, doch in der Zukunft werden wir hier<br />

eine Ressourcen-Wiederaufbereitungsbasis<br />

haben. Wir werden an diesem Ort rezyklierte<br />

Materialien mahlen und dann in Lagerhäusern<br />

trennen. Diese Vorgangsweise erlaubt uns eine<br />

effektivere Nutzung der Recycling-Technologie,<br />

«WIR HABEN VOLLSTES<br />

VERTRAUEN IN DIE VON<br />

DER AMMANN ANLAGE<br />

PRODUZIERTEN ASPHALT-<br />

PRODUKTE, AUCH BEI<br />

ZUMISCHUNG VON<br />

50% REZYKLIERTEM<br />

MATERIAL.»<br />

Cai Jinrong, Generaldirektor Xiehe<br />

rezyklierter asphalt liefert<br />

ebenso gute Qualität wie eine<br />

neue asphaltdecke.<br />

und wir werden mit unserem Recycling bessere<br />

Ergebnisse erzielen.»<br />

Xiehe legt in Sachen Ausbauasphalt grossen<br />

Ehrgeiz an den Tag. Dazu Cai Jinrong: «Wir<br />

hoffen, in Zusammenarbeit mit führenden<br />

Unternehmen wie <strong>Ammann</strong> ein günstigeres<br />

Umfeld für die Ausbauasphalt-Industrie<br />

schaffen zu können, und vielleicht können<br />

wir auch dazu beitragen, verwandte Verfahren<br />

zu fördern.» Xiehe hat auch schon erste<br />

Schritte in diese Richtung unternommen. Das<br />

Unternehmen ist in Zusammenarbeit mit der<br />

Southeast University daran, eine Ausbauasphalt-Zertifizierung<br />

zu entwickeln, die zur<br />

Weiterentwicklung der entsprechenden Technologien<br />

und Produkte beitragen, den Ruf des<br />

Unternehmens stärken und schliesslich auch<br />

für soziale Anerkennung sorgen soll.<br />

cai Jinrong<br />

Cai Jinrong, Generaldirektor von Xiehe, hat 30<br />

Jahre Erfahrung mit Asphalt-Mischanlagen und<br />

im Strassenbau. Er hat in der Changzhou Municipal<br />

Engineering Co., Ltd., in verschiedenen Positionen<br />

gearbeitet, darunter als Leiter der Asphalt-<br />

Mischanlage, als Laborleiter und als Manager der<br />

Strassenbelag-Abteilung.


500 %<br />

400 %<br />

MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE, SEPTEMBER <strong>2010</strong><br />

300 %<br />

200 %<br />

100 %<br />

Amdurit<br />

Standzeiten und Preisvergleich<br />

® ist ein Verschleissschutz made by <strong>Ammann</strong> mit<br />

einer vielfachen Standzeit gegenüber verschleissfestem Stahl.<br />

Standzeit<br />

Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Betriebskosten mit<br />

400 %<br />

100 %<br />

500 %<br />

400 %<br />

300 %<br />

200 %<br />

100 %<br />

Amdurit ® Verschleissschutz<br />

3 - fache<br />

standzeit<br />

600 %<br />

500 %<br />

400 %<br />

300 %<br />

200 %<br />

100 %<br />

600 %<br />

500 %<br />

400 %<br />

300 %<br />

200 %<br />

100 %<br />

Durata de viata si pret comparativ<br />

Durată de funcţionare<br />

Amdurit 600 %<br />

500 %<br />

® deutlich sinken. Durch die längere Lebensdauer<br />

reduzieren sich zudem die aufwändigen Montage- und<br />

Demontagearbeiten.<br />

Dank verschiedener Materialstärken, Materialqualitäten und<br />

der 300 % Möglichkeit einer originalteilebezogenen Anfertigung<br />

sind die Einsatzmöglichkeiten für Ihre Asphalt- und Betonan-<br />

200 %<br />

lage oder Ihr Kieswerk praktisch uneingeschränkt.<br />

Die vielseitigen Befestigungsarten, wie z. B. Schweissen,<br />

Klemmen und das Verschrauben, erlauben es, den Amdurit ®<br />

Verschleissschutz anstelle des Originalteiles einfach auszutauschen.<br />

Überzeugen sie sich – es lohnt sich!<br />

Сравняване на устойчивост и цена<br />

weniger<br />

kosten<br />

+ =<br />

600 %<br />

500 %<br />

400 %<br />

300 %<br />

200 %<br />

100 %<br />

® Stahl<br />

St 52-3<br />

300 %<br />

Standzeiten und Preisvergleich<br />

Standzeit<br />

Materialkosten<br />

verschleißfester<br />

Stahl<br />

Ihr Vorteil: Kosteneinsparung<br />

Amdurit<br />

Сравняване на Долговечность и сравнение цени цена<br />

600 %<br />

500 %<br />

400 %<br />

amdurit ®<br />

®<br />

600 %<br />

500 %<br />

400 %<br />

300 %<br />

200 %<br />

100 %<br />

Standzei<br />

Standze


16 FOCUS<br />

VEREINBARUNG üBER EINE<br />

NEU GESTALTETE ZUSAMMENARBEIT<br />

GETROFFEN<br />

<strong>Ammann</strong> und Yanmar blicken auf eine über 20-jährige erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit zurück. Die beiden Joint-Venture-Partner fokussieren<br />

sich nun den Marktentwicklungen der letzten Jahre entsprechend<br />

auf ihre Kerntätigkeiten, bleiben sich jedoch auch nach der<br />

Trennung in einzelnen Märkten verbunden. <strong>Ammann</strong>, Weltmarktleader<br />

für Asphalt-Mischanlagen und Strassenbaumaschinen, konzentriert<br />

sich auf seine globalen Aktivitäten rund um den Strassenbau.<br />

Yanmar, weltweit tätig in der Entwicklung und Produktion von<br />

Dieselmotoren, Landwirtschafts- und Baumaschinen sowie Energiesystemen,<br />

stärkt seine Aktivitäten und wird alleiniger Hersteller der<br />

Minibagger in Saint-Dizier (Frankreich).<br />

1989 wurde das Joint-Venture <strong>Ammann</strong>-Yanmar<br />

gegründet. Die beiden Parteien kannten<br />

sich aus einer seit 1979 andauernden Händlerbeziehung:<br />

<strong>Ammann</strong> vertrieb die japanischen<br />

Minibagger in der Schweiz, in Deutschland und<br />

in Frankreich. Die gemeinsame europäische<br />

Produktion bot <strong>Ammann</strong> für die aufgehenden<br />

Märkte in Europa einen Schlüssel, um erstklassige<br />

Händler auch für das eigene Verdichtungsprogramm<br />

zu gewinnen.<br />

Das bestehende <strong>Ammann</strong>-Werk in Saint-Dizier<br />

(Champagne/Frankreich) wurde in drei Etappen<br />

erneuert und erweitert (1992, 2001 und<br />

2009). Für Johann Niklaus Schneider- <strong>Ammann</strong>,<br />

Präsident und Delegierter der <strong>Ammann</strong><br />

Gruppe, befindet sich die Produktionsstätte<br />

in einer ausgezeichneten Ausgangslage: «Die<br />

heute verfügbare technische Kapazität deckt in<br />

kommenden und erneut wachsenden Märkten<br />

sämtliche Bedürfnisse der europäischen Kunden<br />

ab.»<br />

Die ungewöhnliche 21 Jahre lang dauernde,<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit von <strong>Ammann</strong><br />

mit dem japanischen Motoren- und Maschinenbauer<br />

basierte auf gegenseitiger Ergänzung:<br />

Yanmar zeichnet seit Beginn für die<br />

Technik, <strong>Ammann</strong> für das Management und<br />

die Vermarktung in den europäischen Märkten<br />

verantwortlich.<br />

unabhängige marktentwicklung<br />

weiterverfolgen<br />

«Wenn <strong>Ammann</strong> und Yanmar nun ihre eigenen<br />

Wege gehen, hat dies einzig logische Gründe»,<br />

sagt Schneider-<strong>Ammann</strong>. Zwei wichtige Akquisitionen<br />

in der jüngeren Vergangenheit festigen<br />

die Zielsetzung von <strong>Ammann</strong>, sich ganz<br />

auf Strassenbauausrüstung zu konzentrieren:<br />

<strong>Ammann</strong> erwarb 2005 in der Tschechischen<br />

Republik mit Stavostroj einen leistungsstarken<br />

und anerkannten Hersteller von Verdichtungsmaschinen.<br />

Seit dieser Zeit steht <strong>Ammann</strong> im<br />

Segment Verdichtung auf eigenen Beinen.<br />

Zudem hat <strong>Ammann</strong> 2009 einen italienischen<br />

Hersteller von Strassenfertigern erworben.<br />

Yanmar entwickelte in den letzten Jahren sein<br />

Minibagger-Angebot mehr und mehr hin zu<br />

schwereren Baggern. Heute kann aus Saint-<br />

Dizier heraus eine komplette und topmoderne<br />

Produktlinie von 0,5 bis zu 10 Tonnen für den<br />

europäischen Markt angeboten werden.<br />

Beide Produktlinien haben sich zunehmend<br />

unabhängig voneinander im Markt durchzusetzen<br />

begonnen. Zudem mutierten die Abnehmermärkte<br />

in den letzten Jahren zusehends<br />

auch zu Vermietmärkten. Das ist eine Aktivität,<br />

welche das Haus <strong>Ammann</strong>/Avesco mit Cat<br />

Rent nur in der Schweiz betreibt.<br />

erfreuliches ausbaupotenzial bei<br />

beiden Partnern<br />

Die strategische Bereinigung eröffnet <strong>Ammann</strong><br />

die Chance, die Produktlinien Asphaltaufbereitung,<br />

Fertiger und Verdichtung in einem


MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE, SEPTEMBER <strong>2010</strong> FOCUS 17<br />

Gesamtkonzept und über eigene und dritte<br />

Spezialkanäle zu vermarkten. <strong>Ammann</strong> wird so<br />

zu einem noch leistungsfähigeren Ausrüster für<br />

den weltweiten Strassenbau.<br />

Johann Niklaus Schneider-<strong>Ammann</strong> legt Wert<br />

auf die Feststellung, dass «die freundschaftlichen<br />

Bande zwischen <strong>Ammann</strong> und Yanmar<br />

weiter bestehen sollen und dass die fokussierte<br />

und weitestgehend unabhängige Weiterentwicklung<br />

der beiden Unternehmungen im<br />

Interesse aller Beteiligten liegt.<br />

kunden werden in gewohnter Qualität weiterbedient<br />

der neue Kompaktbagger<br />

SV100-1 mit 9775 kg Betriebsgewicht<br />

wird im laufend modernisierten<br />

Werk in St-dizier<br />

hergestellt.<br />

<strong>Ammann</strong> bleibt in den wichtigen Märkten Frankreich, England und Russland Seite an Seite<br />

mit Yanmar. Mit den <strong>Ammann</strong> eigenen Vertriebsorganisationen führen wir die Vermarktung<br />

und die Servicebetreuung für das gesamte Yanmar-Minibagger-Sortiment weiter. Yanmar<br />

Construction Equipment Europe aus Saint-Dizier übernimmt die Beratung und Betreuung<br />

der Händler in allen anderen Märkten.<br />

Mit der strategischen Neuausrichtung löst sich für <strong>Ammann</strong> auch ein gewisser Interessenskonflikt<br />

mit Caterpillar im Schweizer Markt, für welchen die sich ebenfalls im Familienbesitz<br />

befindende Vertriebsfirma Avesco verantwortlich zeichnet. Bei der Gründung des Joint-<br />

Ventures mit Yanmar im Jahr 1989 führte Caterpillar noch keine Kleinbagger in seinem<br />

Sortiment. Der US-amerikanische Bauausrüster war mit dem Modell damals ausdrücklich<br />

einverstanden. Er änderte seine Produktstrategie erst in den Neunzigerjahren.<br />

<strong>Ammann</strong> stärkt durch die neu gestaltete Zusammenarbeit mit Yanmar seine Leistungsfähigkeit<br />

als Ausrüster für den weltweiten Strassenbau. Eigenentwicklung, Herstellung und<br />

Vertrieb von Geräten, Maschinen und Anlagen für Materialaufbereitung, Asphaltproduktion<br />

und -einbau sowie Verdichtung sind künftig die zentralen und tragenden Tätigkeiten der<br />

global präsenten Schweizer Familienunternehmung.


18 FOCUS<br />

STRASSEN DER WELT: TEIL 1<br />

DIE LÄNGSTE STRECKE<br />

DER WELT<br />

Vor rund 180 Mio. Jahren teilte sich der<br />

irdische Urkontinent, und es entstand auf der<br />

pazifischen Seite des amerikanischen Doppelkontinents<br />

eine urzeitliche, fast von Pol zu Pol<br />

reichende, Gebirgszone mit den Anden, Kordilleren,<br />

Sierras und Rocky Mountains. Entlang<br />

dieser Küstenlinie wurden mit dem Einzug der<br />

Menschen auch Wege gebaut. In Buenos Aires<br />

einigte man sich 1925 auf den Bau einer Stras-<br />

die Strecke führt natürlich<br />

auch durch grosse Städte wie<br />

das kolumbianische Cacau.<br />

se: der «Carretera Panamericana» oder «The<br />

Pan-American Highway». Seither baut man<br />

an diesem transkontinentalen Streckennetz.<br />

Nur noch im tropischen Sumpfland zwischen<br />

Panama und Kolumbien, im Dschungel von<br />

Darien, fehlt ein Teilstück von 90 Kilometern.<br />

Von Alaska bis nach Feuerland reichend ist die<br />

«Panamericana» somit die längste Strasse der<br />

Welt. Dabei durchzieht der 30 000 km lange<br />

Highway 17 Staaten, überwindet vier Klima-,<br />

sechs Zeit- und fast alle Vegetationszonen. Die<br />

Strasse ist weit entfernt von einer einheitlichen<br />

Beschilderung.<br />

Teile der Strasse kann man nur in der Trockenzeit<br />

befahren, in anderen Gegenden ist die<br />

Benutzung das ganze Jahr über gefährlich. Der<br />

schwarze Asphaltstreifen durchquert einen zutiefst<br />

widersprüchlichen Kontinent mit blauen<br />

Gletscherwelten und weissen Wüsten, dichtem<br />

Dschungel und Hochgebirgspässen, mit wilden<br />

Tiere und sehnsüchtigen Truckern, surrenden<br />

Mega-Städten und lautloser Einsamkeit,<br />

schroffen Gipfeln und sanften Traumstränden,<br />

glitzerndem Reichtum und schreiendem Elend,<br />

paradiesischen Naturparks und ökologischen<br />

Katastrophengebieten, versteckten Inka-Stätten<br />

und billigen Fast-Food-Ketten, religiösen<br />

Kultfesten und zwielichtigem Nachtleben,<br />

bewachten Millionären und bettelnden Indiokindern,<br />

vermummten Guerillas und fleissigen<br />

Koka-Bauern, historischen Altstädten und einstürzenden<br />

Neubauten, stolzen Ureinwohnern<br />

und gebrochenen Fremdarbeitern.


MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE, SEPTEMBER <strong>2010</strong> FOCUS 19<br />

GEnAu GEnommEn<br />

Fürwahr, den Titel «längste<br />

Strasse der Welt» kann man der<br />

Panamericana schon streitig machen.<br />

In den Vereinigten Staaten<br />

gehört beispielsweise keine<br />

Strasse offiziell zu ihr. Doch<br />

allein die Bezeichnung zieht genügend<br />

Touristen an. Ausserdem<br />

gibt es im weiteren Verlauf auch<br />

Parallel- und Alternativstrecken,<br />

so dass die längste Strasse der<br />

Welt genau genommen ein<br />

Streckennetz ist.<br />

Deshalb soll erwähnt werden,<br />

dass der 24 000 km lange National<br />

Highway 1 Australiens die<br />

längste Strasse in einem Land<br />

darstellt. Auf 10 000 km kommt<br />

Pan-american<br />

highway<br />

Alaska-Highway<br />

Inoffizielle Route<br />

Originale Route<br />

die russische Transsibirienstrasse,<br />

die Wladiwostok im Osten und<br />

Moskau im Westen verbindet.<br />

Der Highway 50 verknüpft<br />

auf 4945 km überwältigende<br />

Landschaften und sehenswerte<br />

Städte der USA. In Nevada gilt<br />

er als die einsamste Strasse<br />

Amerikas. Als längste Strasse<br />

in einem europäischen Land<br />

durchquert die E 6 Norwegen.<br />

Von Kirkenes sind es 2502 km<br />

bis Oslo.<br />

die «Carretera Panamericana»<br />

verläuft von Nord- nach Südamerika<br />

und verbindet alaska<br />

mit Feuerland.<br />

Wo früher die ritter über das<br />

Pflaster liefen, sind es heute<br />

die Touristen.<br />

EinE zutiEfst rittErlichE strAssE:<br />

diE odos ippodon in rhodos<br />

In Rhódos-Stadt, deren Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, liegt die<br />

Odos Ippodon, die Ritterstrasse. Sie ist die einzige komplett erhaltene Wohnstrasse<br />

Europas aus dem Mittelalter. In der Zeit der Johanniter (1309–1522) tummelten sich<br />

hier Reiter und junge Herren mit halblangem Haar unter roten Kappen, in leuchtend<br />

roten Überwürfen mit den weissen Johanniterkreuzen darauf. Heute sind es die<br />

Touristen, die über das inseltypische Chochlaki-Pflaster aus hochgestellten Kieseln<br />

gehen. Die acht «Zungen», die Landsmannschaften des Johanniter-Ritterordens,<br />

bauten im 14. Jahrhundert in dieser Strasse ihre schlichten Herbergen, in denen<br />

gemeinsam gespeist und Versammlungen abgehalten wurden. Auf den ersten Blick<br />

wirkt die schnurgerade Strasse enttäuschend. Doch wer genau hinsieht, entdeckt<br />

viele interessante Details an den Fassaden neben den über den Portalen angebrachten<br />

Wappen der Landsmannschaft. Auch heute werden die Gebäude genutzt: vom<br />

Archäologische Dienst und Stellen des griechischen Kulturministeriums. Die beiden<br />

schönsten Gebäude gehören dem italienischen bzw. französischen Konsulat.


20 EXPErT<br />

NEUES STANDARDISIERTES MESSSYSTEM<br />

FüR VERDICHTUNGSMASCHINEN<br />

Die technologische Entwicklung bei Erdbau- und Asphalt-Verdichtungsmaschinen<br />

schreitet stetig voran. Bedingt durch die immer<br />

enger werdenden Bautermine ermöglichen intelligente Messsysteme<br />

eine erhöhte Einbauleistung. Sie werden mit ihrer modernen<br />

Prüftechnik den Anforderungen an den optimierten Maschineneinsatz<br />

und eine permanente Qualitätssicherung gerecht.<br />

Konventionelle Prüfmethoden werden punktuell<br />

im Anschluss an die erbrachte Verdichtungsarbeit<br />

durchgeführt. Durch regelmässige<br />

Stillstandzeiten wird der Baufortschritt massgeblich<br />

gehemmt. So entdeckte Mängel führen<br />

zu Nacharbeiten und zu weiteren unerwünschten<br />

Zeitverzögerungen.<br />

Das steigende Bedürfnis, die Verdichtungsarbeit<br />

während des gesamten Bauprozesses<br />

flächendeckend zu prüfen, ist somit nachvollziehbar.<br />

Die Umsetzung dieser Nachfrage<br />

erfordert eine Ausrüstung der Verdichtungsgeräte<br />

mit einem Messsystem. <strong>Ammann</strong> hat<br />

sich dieser Herausforderung angenommen und<br />

eine einheitliche Plattform zur Messung der<br />

Bodensteifigkeit (KB im MN/m) entwickelt.<br />

erhöhte Flexibilität und unabhängigkeit<br />

Aus der Sicht des Verdichtungsprozesses wird<br />

nicht in jedem Anwendungsfall bzw. auf jeder<br />

Maschine ein vollausgebautes Mess- und<br />

Regelsystem verlangt. Neu kann – dank der<br />

innovativen Erweiterung des Messalgorithmus<br />

– bewusst auf die Regelung gewisser<br />

Prozessparameter verzichtet werden. Die<br />

Vereinheitlichung der elektronischen Komponenten<br />

bietet die Möglichkeit, auf fast allen<br />

Verdichtungsgeräten mit Standard-Maschinenparametern<br />

der <strong>Ammann</strong> Produktfamilie (von<br />

der leichten Rüttelplatte bis zum schweren<br />

Walzenzug) ein gleichwertiges Messsystem<br />

zu installieren. Die neue, standardisierte und<br />

in verschiedenen Ausbaustufen zusammen-<br />

stellbare Plattform liefert den vom etablierten<br />

Mess- und Regelsystem ACE (<strong>Ammann</strong><br />

Compaction Expert) bekannten Messwert KB<br />

für die Bodensteifigkeit im MN/m und dadurch<br />

eine vergleichbare Aussage über den Arbeitsfortschritt.<br />

Für den Anwender bedeutet dies eine erweiterte<br />

Flexibilität und die gewünschte Unabhängigkeit,<br />

um damit die Produktivität im<br />

modernen Verkehrswegebau zu steigern.<br />

Die daraus folgende Vereinfachung des Services<br />

durch ein einheitliches Servicetool bietet<br />

Händlern wie Kunden grosse Vorteile. Das<br />

neue Plattformkonzept bringt zudem grosse<br />

Fortschritte in der Logistik des Kundenservices<br />

sowie beim Kunden selbst.<br />

<strong>Ammann</strong> unterstreicht mit dieser Entwicklung<br />

eindrücklich und konsequent seine Technologieführerschaft<br />

und dokumentiert durch<br />

sein innovatives Vorgehen, die angepassten<br />

Kundenbedürfnisse rasch zu erfüllen.<br />

aCE hat sich bei schweren<br />

Verdichtungsgeräten längst<br />

etabliert. das System wird<br />

laufend und erfolgreich weiterentwickelt.


MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE, SEPTEMBER <strong>2010</strong> EXPErT 21<br />

AcE Als polyVAlEntEs ArBEitsinstrumEnt<br />

Durch den Einsatz von dynamischen Verdichtungsmessmethoden wird es möglich,<br />

das Verdichtungsgerät sowohl für die Verdichtung des Bodens als auch für die<br />

Messung wichtiger bodenmechanischer Eigenschaften beim Einbauvorgang bzw.<br />

auf einer bestehenden Unterlage heranzuziehen. So werden Aussagen möglich,<br />

die unmittelbar und arbeitsintegriert aus den ermittelten Messwerten abgeleitet<br />

werden. Das System eignet sich für Baugrunderkundungen, Fehlstellensuche sowie<br />

die Anzeige der maximalen Verdichtbarkeit.<br />

Standardisierte Produktplattform<br />

mit einheitlicher<br />

Elektronik zur Messung der<br />

Verdichtung.


22 PEOPlE<br />

ASPHALTPRODUKTION<br />

AUCH BEI<br />

MINUSGRADEN<br />

Normalerweise stehen im Winter die Strassenbaustellen<br />

still. Denn je frostiger das Wetter, desto schwieriger<br />

ist die Produktion und der Einbau des Asphaltmischguts.<br />

Dass es in Ausnahmefällen trotzdem<br />

funktionieren kann, erklärt Carsten Lundhøj, Anlagenmanager<br />

der Firma Lemminkäinen im dänischen<br />

Vandel, im Interview.<br />

MaGaZIN: WarUM War ES NOTWENdIG,<br />

UNTEr dIESEN aUSSErGEWöhNlIChEN<br />

UMSTäNdEN MITTEN IM WINTEr ZU<br />

PrOdUZIErEN?<br />

Carsten lundhøj: Die Autobahn südlich der<br />

Stadt Vejle war schon länger in keinem guten<br />

Zustand. Die Strassenbaubehörden warteten<br />

aber noch mit der Aufbringung einer neuen<br />

Asphaltdecke, weil die Strecke im Jahr 2012<br />

ohnehin von vier auf sechs Spuren verbreitert<br />

werden soll. Im Zuge dieses Ausbaus hätte<br />

man die Strasse saniert. Dann durchkreuzte der<br />

Winter mit seinen extremen Minustemperaturen<br />

und viel Eis und Schnee diesen Plan. Die<br />

Strasse kollabierte quasi, denn grosse Frostschäden<br />

machten das Befahren der Autobahn<br />

nahezu unmöglich.<br />

WaS MUSSTEN SIE aN dEr BESTEhENdEN<br />

aSPhalT-MISChaNlaGE IN VaNdEl VEräNdErN,<br />

UM MISChEN ZU KöNNEN?<br />

Die Vordosierung haben wir mit Isolationsmatten<br />

vor der Kälte geschützt. Ein grosser<br />

Heizlüfter unter den Doseuren sorgte dafür,<br />

dass nichts festfror und das Mineral ungehindert<br />

fliessen konnte. Zusätzlich besprühten<br />

wir jeden Doseur vor dem Produktionsstart<br />

mit einem speziellen Frostschutzmittel, um<br />

Anbackungen vorzubeugen. Wir isolierten die<br />

Gasleitungen am Brenner und schützten das<br />

Pneumatiksystem und die Lufttrocknungsanlage<br />

mit einem Heizlüfter und zusätzlichem<br />

Isolationsmaterial vor der Kälte.<br />

dEr EINBaU dÜrFTE EBENFallS aN-<br />

SPrUChSVOll GEWESEN SEIN.<br />

Unter anderem schützen<br />

Isoliermatten die Vordosierung<br />

erfolgreich vor der<br />

grossen Kälte.


MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE, SEPTEMBER <strong>2010</strong> PEOPlE 23<br />

Natürlich ist der Einbau bei Frost eine knifflige<br />

Sache, da das Mischgut sehr schnell abkühlt.<br />

Die Verdichtungsleistung war in Ordnung, aber<br />

die Oberfläche wurde nicht so eben, wie sie<br />

sein sollte. Da wir nur die Binderschicht auftrugen,<br />

war das zu verschmerzen. Im Sommer<br />

wurde die Autobahn dann mit einer neuen<br />

Deckschicht asphaltiert.<br />

WIE VIEl UNd WIE laNGE haBEN SIE<br />

UNTEr dIESEN harTEN BEdINGUNGEN<br />

PrOdUZIErT?<br />

Während zweier Wochen stellten wir 17 000<br />

Tonnen Asphalt her. Um 18.00 Uhr starteten<br />

wir mit der Produktion, und gegen 04.00 Uhr<br />

morgens war Feierabend. Wegen des hohen<br />

Verkehrsaufkommens auf der Autobahn waren<br />

wir gezwungen, nachts zu produzieren und<br />

einzubauen.<br />

haT UNSErE aSPhalT-MISChaNlaGE<br />

IhrE ErWarTUNGEN ErFÜllT?<br />

Wir hatten tatsächlich keine grösseren Probleme.<br />

Anfangs hatten wir Zweifel, ob die Luft im<br />

Pneumatiksystem wirklich trocken genug sein<br />

würde und sich keine Eiskristalle bilden.<br />

Auch dank des Lufttrockners, der dem Kompressor<br />

nachgeschaltet war, funktionierte die<br />

gesamte Mischanlage – trotz dieser extremen<br />

Witterungsbedingungen – einwandfrei.<br />

dem skandinavischen Winter<br />

getrotzt: auch bei tiefen<br />

Minusgraden produziert die<br />

Universal asphaltmischgut.<br />

WEr ist lEmminKäinEn?<br />

Die 1910 gegründete finnische Firmen-<br />

Gruppe Lemminkäinen ist einer der grössten<br />

skandinavischen Asphalt-Produzenten. Das<br />

erfolgreiche Bauunternehmen beschäftigt rund<br />

8000 Mitarbeiter und betreibt insgesamt 90<br />

Asphalt-Mischanlagen. Allein im letzten Jahr<br />

stellte Lemminkäinen knapp fünf Millionen<br />

Tonnen Asphalt für die Strassen in Nord- und<br />

Osteuropa her.<br />

WEr ist cArstEn lundhøJ?<br />

Carsten Lundhøy ist als Plant Manager<br />

verantwortlich für sämtliche sieben Asphalt-<br />

Mischanlagen, die Lemmingkäinen in Dänemark<br />

betreibt. Die beiden neusten dieser sieben<br />

Mischwerke stehen in Vandel (<strong>Ammann</strong><br />

Universal, Baujahr 2007) und in Koge (<strong>Ammann</strong><br />

Universal, Baujahr 2008)<br />

Carsten lundhøj<br />

Plant Manager<br />

«TROTZ UNSERER<br />

ZWEIFEL FUNKTIO-<br />

NIERTE DIE GESAMTE<br />

MISCHANLAGE<br />

BEI DEN ExTREMEN<br />

WITTERUNGSBEDIN-<br />

GUNGEN EINWAND-<br />

FREI!»


24 WOrldWIdE<br />

russland<br />

EIN MYTHOS<br />

BEKOMMT<br />

KONKURRENZ<br />

Mit der Fertigstellung des<br />

Strassenteilstücks «M58» wird<br />

die Transsibirische Eisenbahn<br />

ihr Monopol der Anbindung<br />

des russischen Ostens an den<br />

Rest des Landes verlieren. Dafür<br />

kommt ein neuer Superlativ<br />

hinzu: Die Transsibirien-Strasse<br />

von Moskau bis zur Pazifikküste<br />

misst rund 10 000 Kilometer.<br />

Eine Anlage von <strong>Ammann</strong> liefert<br />

den Asphalt dazu.<br />

Wer hat noch nicht von der Transsibirischen<br />

Eisenbahn gehört oder gelesen? Eine Reise mit<br />

der «Transsib» gehört sicher zu den letzten,<br />

ganz grossen Eisenbahnabenteuern. Die längste<br />

und berühmteste Schienenstrecke der Welt<br />

führt quer durch den asiatischen Kontinent –<br />

und ein vergleichsweise kleines Stück Europa.<br />

Volle sieben Tage dauert die Mammuttour<br />

von der russischen Hauptstadt Moskau bis<br />

zum Japanischen Meer. An ihren Geleisen<br />

liegen 89 Städte. Sie passiert insgesamt 396<br />

Bahnhöfe und überquert 16 grosse Flüsse.<br />

Nach unglaublichen 9288 Kilometern und der<br />

Überquerung von sieben Zeitzonen erreicht<br />

der Zug die Küstenstadt Wladiwostok am<br />

Pazifischen Ozean.<br />

ein Jahrhundertprojekt kämpft mit<br />

extremen randbedingungen<br />

Die Entscheidung, Russlands Pazifikregion auch<br />

an das Strassennetz des Kernlandes anzuschliessen,<br />

fiel bereits unter Leonid Breschnew<br />

im Jahr 1966. Baubeginn war 1978. Die<br />

Wirtschaftskrise Mitte der 90er Jahre und die<br />

die Kälte ist förmlich zu<br />

spüren: Bei Streckenkilometer<br />

6906 und –40 C° erreicht die<br />

«Transsib» den Bahnhof in Mogotscha<br />

in Transbaikalien.


MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE, SEPTEMBER <strong>2010</strong><br />

extremen klimatischen und geologischen Bedingungen<br />

Ostsibiriens erschwerten den Bau.<br />

Der gut 2000 Kilometer lange Abschnitt M58<br />

von Tschita nach Chabarowsk stellte die grösste<br />

Herausforderung dar. Jährliche Temperaturschwankungen<br />

von bis zu 100°C und der Bau<br />

von 200 Brücken in gänzlich unerschlossenem<br />

Gebiet lassen erahnen, wie hoch die Anforderungen<br />

waren. Obwohl im Jahr 2004 formell<br />

eingeweiht, klaffte auf der M58 noch eine<br />

grosse Lücke, die zum Teil nur auf abenteuerlichen<br />

Waldwegen durch die Taiga zu passieren<br />

war. Auch Jahre später hatte die Strasse<br />

noch nichts mit einer modernen Autobahn<br />

gemein. Sie glich eher einer transkontinentalen<br />

Schotterpiste, da noch über 1000 Kilometer<br />

Wegstrecke auf eine Asphaltdecke warteten.<br />

montage einer asphalt-mischanlage<br />

abseits jeder zivilisation<br />

Bei Kilometer 6906 hält die Transsib im Bahnhof<br />

von Mogotscha, einer kleinen Stadt mit<br />

12 000 Einwohnern in der Region Transbaikalien.<br />

Mit mittleren Temperaturen im Januar von<br />

–30°C und bis –62°C in der Spitze ist Mogotscha<br />

das im Winter kälteste Gebiet entlang der<br />

Transsib. Südlich davon, etwa 70 Kilometer<br />

entfernt, verläuft die Trasse der M58. Millionen<br />

Tonnen Asphalt wird sie in den nächsten zwei<br />

Jahren verschlingen. Asphalt, der auch von<br />

einer neuen <strong>Ammann</strong> JustBlack produziert<br />

wird, die im Sommer dieses Jahres dort im Niemandsland<br />

– drei Autostunden von Mogotscha<br />

– montiert wurde.<br />

Die Montagebedingungen waren selbst für<br />

die hartgesottenen und erfahrenen <strong>Ammann</strong>-<br />

Monteure und die Hilfsmannschaft aus dem<br />

1200 Kilometer entfernten Ulan Ude etwas<br />

Besonderes: kein fliessendes Wasser, kein<br />

Strom, kein Mobilfunkempfang – nichts, was<br />

an Zivilisation erinnert. Trotz dieser widrigen<br />

Umstände gelang es, vier Wochen nach dem<br />

Eintreffen der ersten Anlagenteile, Mischgut zu<br />

produzieren. Der Kunde stand verständlicherweise<br />

unter Zeitdruck, da ab August wieder<br />

damit zu rechnen ist, dass Frost den Strassenbau<br />

unmöglich macht. Bis zum Jahr 2011<br />

– über 100 Jahre nach Inbetriebnahme der<br />

Transsibirischen Eisenbahn – werden die gut<br />

sieben Millionen Menschen im fernen Osten<br />

Russlands noch warten müssen. Dann werden<br />

sie ihr Heimatland auch auf Asphalt durchqueren<br />

können.<br />

Südlich von Mogotscha produziert die neue<br />

asphalt-Mischanlage vom Typ JustBlack der Firma<br />

«Ikat-Plus» aus Ulan Ude asphalt für das letzte<br />

Teilstück der M58.<br />

die Unterkünfte der Montagecrew: der nächste Ort<br />

70 Kilometer entfernt, kein Strom, kein fliessendes<br />

Wasser, kein Mobilfunknetz.<br />

WOrldWIdE 25<br />

�� die Strecke der Transsibirischen Eisenbahn<br />

(gebaut 1891 bis 1916). der zweispurige ausbau<br />

wurde nach dem Zweiten Weltkrieg fertig<br />

gestellt, die durchgehende Elektrifizierung erst<br />

im Jahr 2002 abgeschlossen.<br />

�� Baikal-amur-Eisenbahnmagistrale.<br />

�� 10 000 Kilometer Strasse von Moskau bis<br />

Wladiwostok.<br />

�� das letzte Teilstück, die M58 zwischen<br />

Tschita und Chabarowsk.<br />

Improvisationstalente: Spezialisten von ammann<br />

russland aus Moskau vor ihrer Mischanlage.


26 WOrldWIdE<br />

deutschland<br />

KNOW-HOW-TRANSFER<br />

ZWISCHEN AMMANN UND BERUFSSCHULE<br />

Die Ausbildungsberufe «Aufbereitungs-<br />

und Verfahrensmechaniker<br />

der Steine- und Erdenindustrien»<br />

werden nur an zwei<br />

Schulen in Deutschland gelehrt:<br />

im bayrischen Wiesau und im<br />

thüringischen Erfurt. Dass es zu<br />

einer fruchtbaren Zusammenarbeit<br />

zwischen einer staatlichen<br />

Berufsschule und dem Bauausrüster<br />

<strong>Ammann</strong> kam, war auch<br />

das Verdienst eines engagierten<br />

Lehrers.<br />

«Na, was könnten wir denn an der Ausbildung<br />

noch verbessern?», fragte Peter Schaller seine<br />

Schüler aus dem dritten Ausbildungsjahr in<br />

Wiesau während der Vormittagspause. «Der<br />

Aufbau von Asphalt-Mischanlagen und deren<br />

Computer-Steuerungen würden uns schon<br />

noch mehr interessieren», antworteten zwei<br />

Schüler spontan. Peter Schaller nahm dies erst<br />

einmal unkommentiert zur Kenntnis. Danach<br />

trennten sich die Wege, da er an diesem Tag<br />

noch in anderen Klassen Unterricht hatte. Aber<br />

das Anliegen seiner Schüler beschäftigte ihn<br />

weiter: «Wie kann ich dem Wunsch meiner<br />

Schüler nachkommen? Woher bekomme ich<br />

aktuelle und kompetente Information?», fragte<br />

er sich.<br />

begeisternder und aktueller unterricht<br />

Peter Schaller, der neben seiner Unterrichtstätigkeit<br />

in Wiesau auch für ausserschulische<br />

Kontakte verantwortlich ist, recherchierte im<br />

Internet und stiess bald auf <strong>Ammann</strong>. «Nach<br />

kurzer Schilderung meines Anliegens wurde ich<br />

mit einem Verfahrenstechniker verbunden. Dieser<br />

hatte sofort ein offenes Ohr für mich. So<br />

versuchten wir noch am Telefon festzulegen,<br />

Vorbereiten der Bitumenproben für die Nadelpenetration:<br />

lehrer Peter Schaller mit auszubildenden im Baustofflabor der Berufsschule Wiesau.<br />

Nachwuchskräfte mit ungewöhnlich grossem Praxisbezug: die Betriebsleiter und Mischmeister im bayrischen<br />

Wiesau von morgen zusammen mit den ammann anlagenspezialisten andreas Koller (ammann<br />

Beton-Mischanlagen), Mathias hebner (ammann Steuerungen), lehrer Peter Schaller und Nuno lélé<br />

(ammann asphalt-Mischanlagen).


MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE, SEPTEMBER <strong>2010</strong> WOrldWIdE 27<br />

WAs lErnt Ein AufBErEitunGsund<br />

VErfAhrEnsmEchAniKEr in<br />

dEutschlAnd?<br />

Die einjährige Grundausbildung umfasst:<br />

• Grundfertigkeiten der Werkstoffbearbeitung<br />

• Instandhalten von Werkzeugen<br />

• Erschliessungs-, Gewinnungs- und<br />

Fördertechniken von Rohstoffen<br />

• Verarbeiten von Rohstoffen zu Endprodukten<br />

In den abschliessenden zwei Jahren folgt die<br />

Spezialisierung in die gewählte Fachrichtung.<br />

Der Verfahrensmechaniker Asphalttechnik<br />

beschäftigt sich mit:<br />

• Arbeitsplanung und systematische<br />

Störungsbeseitigung<br />

• Instandsetzen von Maschinen und Anlagen<br />

• Probennehmen und Durchführung von<br />

Massnahmen zur Qualitätssicherung<br />

• Überwachen, Steuern und Regeln von<br />

Aufbereitungsabläufen<br />

• Verladen, Verwiegen und Versand<br />

wie ein informativer und praxisnaher Tag für<br />

die Auszubildenden aussehen könnte», sagt<br />

er. Der Aufbau der Asphalt-Mischanlagen und<br />

deren Funktionen müssten das Hauptthema<br />

sein, aber auch die Steuerungssysteme und<br />

ergänzend die Funktionsweise von Beton-<br />

Mischanlagen sollten beleuchtet werden.<br />

Schnell wurde ein Termin festgezurrt, und der<br />

ungewöhnliche Arbeitstag für das dreiköpfige<br />

<strong>Ammann</strong> Team konnte beginnen.<br />

Die Auszubildenden waren von dieser Art<br />

Unterricht begeistert, denn die <strong>Ammann</strong><br />

Spezialisten konnten alle Fragen aus dem<br />

Stegreif bis ins Detail klären. «Praxisnäher und<br />

aktueller kann Unterricht in unserer schnelllebigen<br />

Zeit gar nicht sein», freut sich Peter<br />

Schaller. «Im nächsten Schuljahr werden wir<br />

das Projekt fortführen und wenn möglich<br />

sogar ausbauen.»<br />

Frankreich<br />

EUROVIA PRODUZIERT<br />

ASPHALT MIT DER CONTIMIx II<br />

Der französische Asphaltmarkt hat eine<br />

Vorliebe für die kontinuierliche Mischtechnik.<br />

Der Anlagenbetreiber in Frankreich schätzt<br />

die hohe Produktionsleistung bei gleichzeitig<br />

tiefen Investitions- und Unterhaltskosten. So ist<br />

es auch wenig verwunderlich, dass ein grosser<br />

Produzent von kontinuierlichen Asphalt-Mischanlagen<br />

aus Frankreich stammt. Trotz seiner<br />

starken Präsenz im eigenen Markt ist es <strong>Ammann</strong><br />

gelungen, nahezu alle kontinuierlichen<br />

Projekte der letzten zwei Jahre in Frankreich zu<br />

realisieren.<br />

Flexibler alleskönner<br />

Das kontinuierliche Anlagenkonzept von<br />

<strong>Ammann</strong> basiert auf der bewährten Technik<br />

des Zweiwellenzwangsmischers Amix, bekannt<br />

aus allen diskontinuierlichen <strong>Ammann</strong> Anlagen.<br />

Mit der eigenen, grossen Erfahrung und<br />

unter Berücksichtigung der Betreiberwünsche<br />

– insbesondere jenen der Firma Eurovia – ist<br />

es <strong>Ammann</strong> mit der ContiMix gelungen, das<br />

Beste aus der diskontinuierlichen und kontinuierlichen<br />

Welt in einer Anlage zu vereinen.<br />

Die ContiMix mischt alles, und das in bester<br />

Qualität: Walzasphalt, Splittmastrix, offenporiger<br />

Drainbelag, farbiger Asphalt und Recyclingmaterial<br />

bis zu 100% sind nur einige Beispiele.<br />

Darüber hinaus ist die Produktion von<br />

Kaltmischgut mit Emulsionen oder Schaumbitumen<br />

möglich. Selbstverständlich ist auch an<br />

die Zukunft gedacht, und die Herstellung von<br />

Niedertemperaturasphalt ist ebenfalls möglich.<br />

die neue ContiMix II mit einer<br />

Mischleistung von 200 t/h ist<br />

komplett eingehaust und produziert<br />

für Eurovia in Blainville<br />

sur Orne (Calvados/Frankreich).<br />

die asphalt-Mischanlage ist<br />

lediglich 20 m hoch.<br />

Über 100 Jahre Erfahrung in Mischanlagenbau,<br />

intensive Gespräche mit Anwendern und bewährte<br />

<strong>Ammann</strong> Herzteile sind die Zutaten für<br />

dieses innovative Anlagenkonzept. Die äussert<br />

kompakte Bauweise erlaubt es, die ContiMix II<br />

mit wenig Aufwand einzuhausen. Zusammen<br />

mit der Absaugung der einzelnen Anlagenbereiche<br />

wird jede Art von Emissionen unterbunden.<br />

Und das Beste am Schluss: Die ContiMix<br />

arbeitet ohne An- und Abfahrtsverluste und<br />

produziert sogar einzelne Chargen. Welche<br />

kontinuierliche Anlage kann das noch?


28 WOrldWIdE<br />

Mexiko<br />

AMMANN FASST FUSS IN<br />

MITTELAMERIKA<br />

Seit einigen Monaten gehört das Unternehmen Distribuidora Megamak S.A. de C.V. als Exklusiv-Händler<br />

für Mexiko zum weltweiten <strong>Ammann</strong> Händlernetz. Dieses umfasst derzeit insgesamt mehr als 120<br />

Händler verteilt auf nicht weniger als 90 Länder.<br />

Distribuidora Megamak S.A. de C.V. zeichnet<br />

innerhalb der Bepensa Group für den Bereich<br />

Baumaschinen verantwortlich. Das Familienunternehmen<br />

ist vor mehr als 60 Jahren gegründet<br />

worden und mittlerweile in der vierten<br />

Generation tätig.<br />

Neben dem Hauptsitz in Merida auf Yucatán<br />

ist Megamak mit weiteren 14 Niederlassungen<br />

und über 400 Mitarbeitenden in ganz<br />

Mexiko vertreten. Zusätzlich zu verschiedenen<br />

Baugeräten werden auch Dieselmotoren<br />

sowie Stromerzeugungs- und Industrieanlagen<br />

vermarktet. Unter der Leitung von Bernardo<br />

Vázquez Lara gehört das Unternehmen heute<br />

zu den erfolgreichsten Baumaschinen-Händlern<br />

des Landes.<br />

Dank der Zusammenarbeit mit Distribuidora<br />

Megamak S.A. de C.V. fasst <strong>Ammann</strong> Fuss in<br />

Mexico. Die Geschäfte sind trotz der momentan<br />

schwierigen Wirtschaftslage sehr gut angelaufen.<br />

Der Einstieg in den mexikanischen Baumaschinenmarkt<br />

erfolgte mit den schweren<br />

Verdichtungsmaschinen. So rollen bis heute<br />

bereits mehr als ein Dutzend <strong>Ammann</strong> Walzenzüge<br />

über die Strassenbaustellen von Mexiko.<br />

Das nächste Ziel ist es, sowohl Maschinen der<br />

leichten wie auch der mittleren Reihe auf die<br />

der hauptsitz von megamak in Meridad auf<br />

Yucatan.<br />

Strassen von Mexiko zu bringen. Potential ist<br />

vorhanden: Mit einer Fläche von ca. 2 Mio.<br />

km² (so gross wie die Hälfte der EU) verfügt<br />

Mexiko zurzeit über ca. 375 000 km Strassen,<br />

wovon jedoch nur etwa 30% asphaltiert sind.<br />

Auch der erste Messeauftritt der <strong>Ammann</strong><br />

Walzenzüge in Mexiko war ein voller Erfolg: Im<br />

letzten Mai weckten die bis dato unbekannten<br />

<strong>Ammann</strong>-Farben auf der Expo Construccíon<br />

Im Einsatz auf den Strassen<br />

in Mexiko: schwere<br />

Walzenzüge der reihe<br />

aSC.<br />

in Mérida (Yucatán) grosses Interesse bei den<br />

Messebesuchern:<br />

Bernardo Vázquez: «Ich freue mich, mit<br />

<strong>Ammann</strong> diese Geschäftbeziehung gestartet<br />

zu haben. Auf Grund der vielen technischen<br />

Innovationen und der sehr guten Qualität der<br />

Maschinen bin ich überzeugt, dass wir mit<br />

<strong>Ammann</strong> in Mexiko ausgezeichnete Erfolge<br />

erzielen werden.»


MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE, SEPTEMBER <strong>2010</strong> WOrldWIdE 29<br />

rainer Franke, leiter Ersatzteildienst<br />

in alfeld (rechts),<br />

übergibt den Feriengutschein<br />

an Gewinner Markus Schuppert<br />

(links).<br />

Schweiz<br />

GROSSES INTERESSE –<br />

HOHE ANFORDERUNGEN –<br />

GLüCKLICHE GEWINNER<br />

Nicht weniger als 405 Leserinnen und Leser des <strong>Ammann</strong> MAGAZIN haben den Wettbewerb<br />

in der letzten Ausgabe beantwortet. Aus 21 verschiedenen Ländern trafen Antworten ein: Von<br />

Deutschland, Bulgarien und Russland über die Ukraine, Turkmenistan und Pakistan bis nach<br />

China, Kanada und Südafrika. Die sechs Fragen zur Schweiz, dem Geburtsland und Hauptsitz<br />

unserer Familienunternehmung, waren anspruchsvoll. Auf immerhin 111 Antworttalons waren<br />

eine oder mehrere Fragen nicht richtig ausgefüllt.<br />

Hauptgewinner Markus Schuppert freute sich riesig und war völlig überrascht von seinem Gewinn.<br />

«Ich mache regelmässig bei Preisausschreiben mit und habe noch nie etwas gewonnen»,<br />

sagt der Verantwortliche für den Einkauf in Bayern und Mitteldeutschland der Basalt-Actien-<br />

Gesellschaft (Mitterteich, Deutschland). «Ausserdem war ich noch nie in der Schweiz und meine<br />

Freundin und ich fahren gerne Ski – wenn das nicht gut passt!» Herzlichen Glückwunsch!<br />

diE GEWinnEr<br />

1. Preis: 3 Nächte für 2 Personen im Hotel<br />

Alpenland Lauenen/Gstaad (Schweiz) im Wert von<br />

€ 1400: Markus Schuppert, Basalt AG, Mitterteich<br />

(Deutschland).<br />

2.–5. Preis: Gutschein für € 100 zum Bezug von<br />

<strong>Ammann</strong> Artikeln aus dem <strong>Ammann</strong>-Shop: Ivan<br />

Pospelov, Dmitrov Chamber of Commerce, Dmitrov<br />

(Russland); Thomas Angehrn, Eberhard Bau AG,<br />

Weiningen (Schweiz); Elmar Holzinger, Emscher-<br />

Mischwerke GmbH, Recklinghausen (Deutschland);<br />

Danail Nikolov, Bulgarien Transport Press, Sofia<br />

(Bulgarien).<br />

6.–10. Preis: Schweizer Qualitätstaschenmesser<br />

Victorinox: Jean-Daniel Solheid, Solheid Construction<br />

SA, Malmedy (Belgien); Peter Schmidt,<br />

Stormarnwerke, Frielendorf (Deutschland); Andreas<br />

Vogler, Xaver Schmid GmbH, Marktoberdorf<br />

(Deutschland); Hans Herzig, Kieswerk Wynau,<br />

Wynau (Schweiz); Margrit Stauffer, Implenia Bau<br />

AG, Bern (Schweiz).<br />

Neuseeland<br />

Erste <strong>Ammann</strong> Asphalt-<br />

Mischanlage nach<br />

Neuseeland verkauft<br />

Künftig werden der Flugplatz von Christchurch<br />

sowie die Strassen der Provinz Canterbury<br />

in Neuseeland mit Belag aus einer <strong>Ammann</strong><br />

Mischanlage asphaltiert. Die Fulton Hogan<br />

Group hat sich für den Kauf einer kontinuierlichen<br />

<strong>Ammann</strong> Asphalt-Mischanlage vom<br />

Typ Conti-Mix entschieden. Diese ist nach<br />

der kürzlichen Übernahme der Firma Pioneer<br />

Road Services zum grössten Strassenbauer von<br />

Neuseeland und Australien avanciert.<br />

Die Entscheidung zu Gunsten von <strong>Ammann</strong><br />

hat Fulton Hogan insbesondere wegen der<br />

Umweltfreundlichkeit, dem geringen Energiebedarf,<br />

der hohen Recycling-Zugabe,<br />

der Asphaltproduktion mit der innovativen<br />

Niedertemperatur-Technologie und dem hohen<br />

Qualitätsstandard gefällt. Ganz bedeutend<br />

für den Käufer war auch der leistungsfähige<br />

Kundendienst vor Ort, den <strong>Ammann</strong> mit seiner<br />

neu gegründeten Tochtergesellschaft <strong>Ammann</strong><br />

Australia bereitstellen kann.<br />

Die Asphalt-Mischanlage in Christchurch ist<br />

bereits die vierte <strong>Ammann</strong> Anlage, welche in<br />

der Fulton Hogan Group – einer Familienunternehmung<br />

wie jene von <strong>Ammann</strong> – in Betrieb<br />

gehen wird. Mit diesem Erfolg in Neuseeland<br />

festigt die Schweizer Familienunternehmung<br />

ihren Anspruch auf die Nummer-1-Position im<br />

globalen Asphaltanlagengeschäft.<br />

Bob Fulton (rechts) und Michael Fulton mit<br />

rolf Jenny (Vice-President ammann und<br />

Verantwortlicher für Business development,<br />

Mitte).


30 WOrldWIdE<br />

langenthal<br />

Süsse Vergangenheit<br />

Nur zufällig, so erzählt man sich, stösst der Berner Rodolphe Lindt 1879<br />

auf das Conchierverfahren, das der Schweizer Schokolade zu einer<br />

vorher unbekannten zartschmelzenden Qualität und ab der Wende zum<br />

20. Jahrhundert zu reissendem Absatz verhilft. Die Firma <strong>Ammann</strong> ist an<br />

dieser süssen Erfolgsgeschichte mehrfach beteiligt. Sie liefert nicht nur<br />

die für die Vorbereitung von Kakao und Zucker notwendigen Mühlen,<br />

sondern auch die alles entscheidenden Conchen. Mit ihren Walzen<br />

wird die Masse während bis zu drei Tagen verfeinert, so dass sie die<br />

gewünschte Beschaffenheit erreicht. Noch heute verwendet Lindt &<br />

Sprüngli eine <strong>Ammann</strong>-Conche für die Qualitätssicherung. Die hier abgebildete<br />

«Conche Nr. 4 mit vier Bassins» stammt aus dem Jahr 1915, einer<br />

Zeit also, in der kriegsbedingt die Produktion von Maschinen für den<br />

Binnenmarkt und insbesondere für die Nahrungsmittelindustrie forciert<br />

wird. Zu den Grosskunden jener Jahre gehören Zuckerfabriken und die<br />

Firma «Wander», die für die Herstellung der Ovomaltine eine <strong>Ammann</strong>-<br />

Universalmühle einsetzt.


MAGAZIN DER AMMANN GRUPPE, SEPTEMBER <strong>2010</strong> <strong>2010</strong><br />

Productivity Partnership for a Lifetime: Impressionen aus der <strong>Ammann</strong>-Welt<br />

> Einweihungsanlass in Yixin, China > Einweihungsanlass in Taizhou, China<br />

> WM-Gewinnspiel, Gewinner des Flachbildschbildschirm-TVs<br />

v.l.n.r: dr. Opel (deutschland), K. Zbinden (Schweiz), J. Slana (Slowenien)<br />

> dienstjubilarenfeier in der Zentralschweiz<br />

IMPrESSUM<br />

> Herausgeber:<br />

ammann gruppe<br />

eisenbahnstrasse 25<br />

CH-4901 Langenthal<br />

Telefon +41 62 916 61 61<br />

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> redakTion:<br />

Lukas Jenzer (Leitung), kathrin<br />

richter, andreas koller, uwe<br />

Märtens, alexander greschner<br />

> gesTaLTung/konzepT:<br />

Michael galliker<br />

> druCk:<br />

Merkur druck ag, Langenthal;<br />

auflage: 18 700 exemplare<br />

papier: chlorfrei, säurefrei,<br />

FsC-zertifiziert<br />

> ersCHeinung: 2 × pro Jahr in<br />

deutscher, französischer, englischer<br />

und russischer sprache<br />

> issn 1663-5507<br />

Messevorschau<br />

<strong>2010</strong><br />

13.–15. Oktober Infrastruktura, Polen, www.infrastruktura.info<br />

20.–24. Oktober SaSO Split, Kroatien, www.sasofair.com<br />

23.–26. November Bauma China, Shanghai, www.bauma-china.com<br />

2011<br />

8.–11. Februar bC India, Mumbai, www.bCindia.com<br />

2.–6. März Samoter, Verona, Italien, www.samoter.com<br />

22.–26. März ConExpo-Con agg, las Vegas, USa, www.conexpoconagg.com<br />

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WOrldWIdE 31<br />

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