Einrichtungen - Lebenshilfe
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Der Ferienhof als Ferien- und Urlaubsort. Von Südtiroler Seite war der Zuspruch im Jahr<br />
2008 noch nicht der, den wir uns erhofft hatten. Dafür waren es verhältnismäßig viele<br />
Gruppen und Individualreisende aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und aus<br />
verschiedenen Regionen Italiens, die Masatsch als Urlaubsziel wählten. Obwohl der<br />
italienische Markt im Jahr 2008 noch nicht gezielt beworben wurde, waren dennoch<br />
Menschen aus ganz Italien zu Gast in Masatsch – und wurden nicht müde, die Küche, die<br />
Sauberkeit und die Freundlichkeit der Menschen zu loben.<br />
Barrierefrei – oder doch nicht?! Der Nachbesserungen waren in diesen ersten Monaten bereits<br />
viele notwendig. Dies deshalb, weil Behinderung sehr vielgestaltig und die besonderen<br />
Bedürfnisse entsprechend sind. Konkret mussten wir feststellen, dass es verschiedene<br />
Gruppen von Menschen gibt, für die unsere viel gerühmte Barrierefreiheit nicht die Realität<br />
darstellte. Wir waren z.B. für den Aufenthalt von blinden und tauben Menschen überhaupt<br />
nicht gerüstet. Eine CI-Trägerin schrieb uns: „Ihr rühmt euch der Barrierefreiheit, für mich ist<br />
Ihr Haus dies aber nicht!“ Wir versuchten zu verstehen, holten uns Rat bei Fachleuten und vor<br />
allem bei Betroffenen und rüsteten nach. Dadurch werden die Menschen, für die unsere<br />
Struktur einen verhältnismäßig „normalen“ Urlaub ermöglicht mehr und bunter. Wir sind auf<br />
dem Weg und werden es wohl bleiben, solange es den Ferienhof gibt.<br />
Was hat der Ferienhof Masatsch für den Südtiroler Sozialbereich gebracht? Landeshauptmann<br />
Luis Durnwalder sagte anlässlich der Einweihungsfeier am 28. September den<br />
bedeutungsschweren Satz: „Der Ferienhof ist eine Visitenkarte für Südtirol, die wir gern und<br />
überall herzeigen können!“ Ein deutscher Bauingenieur, seit 20 Jahren im barrierefreien<br />
Bauen tätig, bestätigt dies kürzlich, wenn er meinte: „Ich kenne nur eine Einrichtung in ganz<br />
Deutschland, die Masatsch das Wasser reichen kann!“<br />
Ein gutes Image für den Sozialbereich hat der Ferienhof allemal gebracht. Aber, unser<br />
Anspruch wäre bescheiden, wenn wir uns damit begnügten. Viel wichtiger – und vor allem<br />
konkreter – scheint uns, dass sich Masatsch vom Anziehungspunkt weiter zum Ort der<br />
Begegnung und des Austausches entwickelt, eben und gerade auch für Südtirol: zwanglos und<br />
nachhaltig.<br />
Klienten – Im vergangenen Jahr waren 9 der insgesamt 23 Mitarbeiter/innen Menschen mit<br />
Behinderung.<br />
Nächtigungen – Insgesamt gab es 2.700 Nächtigungen. Zur Herkunft der Gäste: Südtirol 75%,<br />
restliches Italien 9,5%, Deutschland 7,5%, Ungarn 3,5%, Schweiz 2,5% und Österreich 2%.<br />
Die Anzahl der Nächtigungen von Personen, die nicht dem Sozialbereich angehören, liegt bei<br />
10%.<br />
Tätigkeiten – Insgesamt fanden 114 Fortbildungsveranstaltungen statt. Erwähnenswert ist,<br />
neben der großen Einweihungsfeier, die Lesung mit Hannes Holzer und Toni Taschler (mit<br />
Musikbeiträgen der Gruppe Titlà). Insgesamt fanden 70 Feiern mit Festmahlen statt, vor allem<br />
zwischen Oktober und Dezember (Tauf-, Erstkommunion- und Firmfeiern, Geburtstagsfeiern,<br />
Törggele-, Weihnachts- und Betriebsessen usw.).<br />
Zusammenarbeit und Vernetzung – Zusammenarbeit bestand mit der Gemeinde Kaltern, dem<br />
Tourismusverein Kaltern, den Öffentlichen Bibliotheken Kaltern und Eppan, dem Verband<br />
der Volkshochschulen, dem KVW, der Freiwilligen Feuerwehr Kaltern, dem Verein 5 Sensi/5<br />
Sinne, den Sozialdiensten Salten-Schlern, den Sozialdiensten Überetsch-Unterland, den<br />
Sozialdiensten Wipptal, der Gesellschaft für Bedrohte Völker, der Bibliothek Kulturen der<br />
Welt, den Arbeitsvermittlungszentren Bozen und Neumarkt. Verbandsinterne<br />
Zusammenarbeit gab es mit dem Café Prossliner, den Freizeitklubs, der Sexualpädagogischen<br />
Beratung und Begleitung sowie mit den Verantwortlichen des Projekts Nueva.<br />
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