Einrichtungen - Lebenshilfe
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Tätigkeitsbericht 2008<br />
Tätigkeitsvorschau 2009<br />
Landesverband <strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit Behinderung ONLUS<br />
39100 Bozen<br />
Galileo-Galilei-Straße 4/c<br />
Tel. 0471 062501<br />
Fax 0471 062510<br />
info@lebenshilfe.it<br />
www.lebenshilfe.it
Seite<br />
03 ------- Einleitung<br />
04 ------- Der Verband<br />
04 ------- Mitglieder<br />
04 ------- Landesvorstand<br />
04 ------- Mitarbeiter<br />
04 ------- Zielvereinbarungsgespräche<br />
04 ------- Coaching für Vorstand und Geschäftsführung<br />
05 ------- Provinzinterne Zusammenarbeit allgemein<br />
05 ------- Provinzinterne Zusammenarbeit: Forum Privates Sozialwesen FoPS<br />
06 ------- Internationale Zusammenarbeit<br />
06 ------- Kontaktstelle<br />
07 ------- <strong>Einrichtungen</strong><br />
08 ------- Zentrum in Schlanders<br />
12 ------- Tagesstätte für Menschen mit Autismus in Bruneck<br />
15 ------- Café Prossliner in Auer<br />
17 ------- Cafeteria in der Oberschule für Landwirtschaft in Auer<br />
19 ------- Heim Hermosa für Studierende in Ausbildung zu Gesundheitsberufen in Brixen<br />
20 ------- Ferienhof Masatsch<br />
22 ------- Dienste<br />
23 ------- Begleitdienst<br />
24 ------- Ferien<br />
28 ------- Sport<br />
30 ------- Freizeitklubs<br />
32 ------- Musik und Theater<br />
34 ------- Therapeutisches Reiten<br />
38 ------- Pädagogische Musikwerkstatt<br />
39 ------- <strong>Lebenshilfe</strong> Mobil<br />
41 ------- Sexualpädagogische Beratung und Begleitung<br />
43 ------- Zeitschrift „Perspektive“<br />
44 ------- People First<br />
47 ------- Projekt „Nueva“<br />
48 ------- Verein Freiwillige Arbeitseinsätze<br />
49 ------- Selbsthilfegruppen
Einleitung<br />
Mit dem vorliegenden Tätigkeitsbericht 2008 bzw. der Tätigkeitsvorschau 2009 will die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Südtirol ihre Mitglieder, öffentliche Institutionen, befreundete Verbände und alle<br />
interessierten Bürger über ihre Tätigkeiten informieren. Die <strong>Lebenshilfe</strong> ist in erster Linie<br />
eine Trägerin von <strong>Einrichtungen</strong> und Anbieterin von Dienstleistungen. Sie erhebt aber auch<br />
ihre Stimme, wo es um die Wahrung von Interessen und Rechten von Menschen mit<br />
Behinderung geht.<br />
Im 1. Teil des Berichts wird die Verbandsarbeit im engeren Sinn beschrieben. Der 2. Teil<br />
beschreibt die Tätigkeit der <strong>Einrichtungen</strong> und gibt jeweils einen Ausblick auf das laufende<br />
Jahr. Dasselbe kann man im 3. Teil für die Dienstleistungen nachlesen.<br />
3
Mitglieder<br />
Der Verband<br />
Am 18. April fand im Kolpinghaus in Bozen die jährliche Mitgliederversammlung statt.<br />
Besonderes Augenmerk wurde dabei der bevorstehenden Einführung der Pflegesicherung<br />
geschenkt. Am 31. Dezember 2008 zählte die <strong>Lebenshilfe</strong> 2.021 Mitglieder.<br />
Landesvorstand<br />
Der Landesvorstand traf sich 8 Male und behandelte 89 Tagesordnungspunkte.<br />
Mitarbeiter<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> beschäftigte am 31. Dezember 2008 insgesamt 134 lohnabhängige<br />
Mitarbeiter, davon 79 Teilzeitkräfte sowie 69 ehrenamtliche Mitarbeiter. Dazu kommen, und<br />
dies gilt vor allem für <strong>Lebenshilfe</strong> Mobil, den Behindertenbegleitdienst und die<br />
Ferienmaßnahmen, 230 Projekt- und 216 gelegentliche Mitarbeiter.<br />
Zielvereinbarungsgespräche<br />
Die Zielvereinbarungsgespräche dienen der Umsetzung der Organisationsziele und der<br />
Steuerung durch den Vorstand. In einem strukturierten Prozess werden die Organisationsziele,<br />
so wie sie in den demokratisch legitimierten Gremien definiert werden, auf die einzelnen<br />
<strong>Einrichtungen</strong> und Dienste bzw. Mitarbeiterebenen übertragen. Auch im vergangenen Jahr<br />
erwiesen sich die Zielvereinbarungsgespräche als ein äußerst nützliches Instrument, das nicht<br />
zuletzt zu erhöhter Kommunikation und erhöhter verbandsinterner Transparenz beigetragen<br />
hat.<br />
Coaching für Vorstand und Geschäftsführung<br />
Vorstand und Geschäftsführung nahmen im Rahmen eines längerfristigen Coachings zu den<br />
Themen Neuordnung der Geschäftsfelder und Vereinsentwicklung Beratung in Anspruch. Die<br />
Entwicklung dieser Themenfelder wird 2009 fortgesetzt.<br />
4
Provinzinterne Zusammenarbeit allgemein<br />
Die Zusammenarbeit mit anderen privaten Vereinigungen des Sozialbereichs war im<br />
Allgemeinen gut, besonders intensiv mit dem Dachverband der Sozialverbände, der Caritas,<br />
dem Jugendring, dem Bauernbund, der Vereinigung Pro Juventute und der<br />
Arbeitsgemeinschaft für Behinderte. Eine enge Zusammenarbeit wurde auch mit den<br />
öffentlichen Körperschaften gepflegt. Darunter fallen vor allem die Sozialdienste der<br />
Bezirksgemeinschaften, mit denen die <strong>Lebenshilfe</strong> Verträge abgeschlossen hat, sowie die<br />
Abteilung Sozialwesen, dort insbesondere das Amt für Menschen mit Behinderung und<br />
Zivilinvaliden sowie das Amt für Senioren und Sozialsprengel.<br />
Provinzinterne Zusammenarbeit: Forum Privates Sozialwesen (FoPS)<br />
Das Forum Privates Sozialwesen (FoPS) ist ein Netzwerk nicht-gewinnorientierter<br />
Organisationen in Südtirol, die soziale Dienstleistungen anbieten. Zum FoPS haben alle<br />
Organisationen Zugang, die laut eigenem Statut ihren Organisationszweck darin haben,<br />
soziale Arbeit und Unterstützung zu leisten, keinen Gewinn ausschütten, und deren<br />
Entscheidungsgremien nicht mehrheitlich mit Beauftragten der öffentlichen Hand besetzt<br />
sind. Das Ziel des FoPS ist die Stärkung der privaten, nicht-gewinnorientierten<br />
Einrichtungsträger und Dienstleistungsanbieter im Südtiroler Sozialwesen. Im Sinne einer<br />
Identitätsstärkung und Identitätsentwicklung arbeiten die im FoPS sich zusammenfindenden<br />
Organisationen an Themen von gemeinsamem Interesse. Unter Wahrung der Autonomie der<br />
einzelnen Organisationen wird gemeinsam ein subsidiäres Gesellschaftsmodell angestrebt, das<br />
Engagement, Mitbestimmung und Eigenverantwortung fördert. Hauptzweck des Forums ist,<br />
fachspezifische Themen zu diskutieren, um einerseits die Standpunkte miteinander teilen zu<br />
können, andererseits den Vertretungsanspruch gegenüber der öffentlichen Verwaltung durch<br />
konkrete, praxisbezogene Positionen zu stärken. Ein weiteres Ziel ist es, die unterschiedlichen<br />
Erfahrungen, Sichtweisen, Perspektiven, Ausrichtungen und Ressourcen der einzelnen Träger<br />
als Wert hervorzuheben, um die Qualität der angebotenen Dienste zu steigern und eine Kultur<br />
der Offenheit gegenüber Themen des dritten Sektors zu fördern.<br />
Im Jahr 2008 war vor allem der Cluster Qualität aktiv. Im Rahmen eines Projekts wurde an<br />
einem Südtiroler Modell der Qualitätssicherung im sozialen Bereich gearbeitet.<br />
5
Internationale Zusammenarbeit<br />
Die Zusammenarbeit unterschiedlicher nationaler Vereinigungen für Menschen mit<br />
Behinderung ist ein konkretes Beispiel für das gemeinsame soziale Europa. Seit 17 Jahren<br />
bereits finden zwischen der <strong>Lebenshilfe</strong> Südtirol, der <strong>Lebenshilfe</strong> Deutschland, der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Österreich, insieme Schweiz und der Elternvereinigung APEMH Luxemburg im<br />
Rotationsprinzip jährliche Treffen statt, bei denen einschlägige Themen diskutiert,<br />
Grundaussagen verfasst und Maßnahmen gesetzt werden. Ziel ist es, in Vertretung von rund<br />
650.000 behinderten Menschen und über 200.000 Mitgliedern in den betroffenen Ländern<br />
eine operative Plattform für Thematiken der Behinderung zu schaffen. Die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Südtirol war beim diesmaligen Treffen in Wien durch die Vizepräsidentin Paula Amort und<br />
den Geschäftsführer Wolfgang Obwexer vertreten. Folgende Themen wurden behandelt: 1)<br />
Personal Budget 2) Biomedizin/Forschung am Menschen 3) Umsetzung der UN-Konvention<br />
4) Arbeit und Grundsicherung 5) Neue Berufsbilder für Menschen mit kognitiven<br />
Beeinträchtigungen 6) Pflegesicherung 7) Altern von Menschen mit Behinderung 8)<br />
Beratungsdienste für Menschen mit Behinderung 9) Weltkongress von Inclusion International<br />
2010 in Berlin.<br />
Kontaktstelle<br />
Die Kontaktstelle der <strong>Lebenshilfe</strong>, die die Aufgabe hatte, Menschen mit Behinderung,<br />
Angehörige und Fachleute zum Thema Behinderung zu beraten, musste im Sommer 2008<br />
eingestellt werden, da seitens der öffentlichen Hand die Finanzierung ausgeblieben ist.<br />
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<strong>Einrichtungen</strong><br />
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Zentrum in Schlanders<br />
Wohnheim<br />
Zu den Zielsetzungen bzw. zum Programm zählen: 1) Förderung der Fähigkeiten zur<br />
Selbstbestimmung: Kommunikation, Äußern von Wünschen, Suchen von Möglichkeiten zur<br />
Verwirklichung derselben. Jeder ist eine Persönlichkeit und hat das Recht, sein Leben so zu<br />
leben, wie er es möchte und kann. Der Betreuer/Begleiter unterstützt ihn dabei – 2)<br />
Individuelle Betreuung im Rahmen des Möglichen – 3) Durchführen der Pflegemaßnahmen<br />
inklusive medizinischer und psychologischer Betreuung in Zusammenarbeit mit den<br />
zuständigen Ärzten, Psychologen, Therapeuten, <strong>Einrichtungen</strong> und Diensten – 4)<br />
Freizeitgestaltung – 5) Zusammenarbeit mit den Angehörigen und Entlastung derselben: in<br />
diesem Zusammenhang stehen unter anderem auch die ganzjährige Öffnungszeit sowie die<br />
Kurzzeitaufnahmen.<br />
Klienten und Personal – Zwei weitere Klienten wurden ins Wohnheim aufgenommen. Es<br />
wohnen nun 11 Personen (7 Männer und 4 Frauen) im Alter zwischen 16 und 50 Jahren im<br />
Heim. Alle Bewohner kommen aus dem Mittelvinschgau. Die Bewohner werden von 9<br />
Assistenten, 6 Frauen und 3 Männern, betreut und begleitet. Zu den Aufgaben der Assistenten<br />
zählen Körperpflege, Hilfe beim Essen, medizinische Versorgung, Arztbesuche,<br />
Freizeitgestaltung und zeitweise Kochen. Die Erziehungsziele werden mit der Erzieherin der<br />
Tagesstätte abgesprochen, damit keine Differenzen entstehen. Das Wohnheim ist nun<br />
ganzjährig geöffnet. 4 Klienten waren ständig anwesend, 4 weitere verbrachten auf Wunsch<br />
der Angehörigen ein Wochenende im Monat zu Hause. Sie bekommen gelegentlich Besuch<br />
oder werden für ein paar Stunden nach Hause gebracht. 2 Klienten verbringen jedes<br />
Wochenende sowie Semester- und Sommerferien zu Hause. Im Zuge des Ausbaus ist ein<br />
Aufenthaltsraum im Wohnheim eingerichtet worden.<br />
Tagesstätte<br />
Zu den Zielsetzungen bzw. zum Programm zählen: 1) Die Klienten sollen sich wohl fühlen,<br />
auf ein möglichst selbstbestimmtes Leben wird Wert gelegt; wir wollen Wünsche und<br />
Interessen erfahren und ihnen entsprechen, so weit dies das Wohl der Betreuten nicht<br />
gefährdet und auch zumutbar ist – 2) In der Bewältigung des Alltags wird größtmögliche<br />
Autonomie gewährt – 3) Die Beschäftigung ist abwechslungsreich – 4) Die nonverbale<br />
Kommunikation wird beachtet und ernst genommen – 5) Unterstützte Kommunikation wird<br />
fallweise angewandt – 6) Regelmäßige Kontakte zur Außenwelt und zur Familie werden<br />
gepflegt – 7) Verschiedene Freizeitveranstaltungen werden angeboten und den Bedürfnissen<br />
entsprechend ermöglicht – 8) Nutzung des Therapiebeckens für Entspannungstherapie und<br />
Meridiangymnastik.<br />
Klienten und Personal – In der Tagesstätte werden derzeit 10 Menschen mit schweren<br />
geistigen und körperlichen Behinderungen betreut. Es sind 4 Frauen und 6 Männer im Alter<br />
zwischen 28 und 55 Jahren. Von diesen 10 werden 3 täglich nach Hause gebracht, die<br />
restlichen 7 werden im Wohnheim weiter betreut. 5 Klienten sind gänzlich auf den Rollstuhl<br />
angewiesen. Alle Klienten kommen aus dem Mittelvinschgau. Das Personal ist aus 8<br />
Assistenten, 5 Frauen und 3 Männern, zusammengesetzt.<br />
8
Wohngemeinschaft<br />
Zu den Zielsetzungen bzw. zum Programm zählen: 1) Voraussetzungen für die<br />
Selbstbestimmung ausbauen und festigen – 2) Entwicklung zur größtmöglichen<br />
Selbständigkeit fördern – 3) Soziale Aktivitäten steigern, Freizeit gestalten – 4) Auf<br />
Persönlichkeitsentwicklung achten und diese fördern.<br />
Die Bewohner haben sich zu einer harmonischen Gemeinschaft entwickelt. Die<br />
Wohnsituation ist angenehm und steigert das Wohlbefinden. Mit zu den Aufgaben der<br />
Assistenten gehört es, die Bewohner zu motivieren, ihnen die Hausarbeit schmackhaft zu<br />
machen und die Hausordnung zu respektieren. Den Bewohnern wurde vermittelt, dass sich die<br />
Mühe lohnt, und dass jeder auf sein Können und seine Leistung stolz sein kann. Die Arbeit<br />
der Assistenten in der WG bestand somit nicht nur darin, den Klienten ein Zuhause zu<br />
schaffen, sondern sie in ihrem Zuhause auf den Schritten hin zu größtmöglicher<br />
Selbständigkeit zu begleiten. Die Bewohner der WG pflegten außerdem soziale Kontakte, sei<br />
es zu den Angehörigen als auch zu den Nachbarn und den Dorfbewohnern. Dadurch sind sie<br />
ins Dorfleben integriert und werden von anderen Mitmenschen akzeptiert.<br />
Klienten und Personal – Alle 4 Bewohner der WG sind in der Werkstätte der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
beschäftigt. Begleitet werden sie von 2 Assistentinnen.<br />
Werkstatt<br />
Hauptaufgabe ist es, den Klienten die Vorzüge der Arbeit zu vermitteln, sprich: Lebenssinn zu<br />
geben durch sinnvolle Beschäftigung, Selbstverwirklichung, Entfaltung der Persönlichkeit,<br />
Strukturierung des Alltags, Anerkennung in der Gesellschaft, das Gefühl zu geben, gebraucht<br />
zu werden, Freundschaften knüpfen zu können, nicht allein zu sein usw. Gleichzeitig<br />
versuchen wir, die Schattenseiten der Arbeit, nämlich Leistungsdruck, Zeitdruck,<br />
Erfolgszwang usw. bestmöglich zu mindern.<br />
Den Klienten kann in diesem besonderen Rahmen eine, den individuellen Fähigkeiten<br />
entsprechende Tätigkeit angeboten werden, wobei stets darauf geachtet wird, dass niemand<br />
weder über-, noch unterfordert wird. Jeder Klient wird als arbeitsfähig betrachtet, gleich, wie<br />
schwer seine Beeinträchtigung auch sein mag. Für die Begleiter ist es eine große<br />
Herausforderung, für jeden Klienten eine Möglichkeit zu finden, ihn in irgendeiner Form, ob<br />
aktiv oder passiv, am Arbeitsgeschehen teilzunehmen zu lassen.<br />
Neben der gewohnten Arbeitstätigkeit kommt auch die Freizeitgestaltung nicht zu kurz, die<br />
ebenfalls fester Bestandteil des Tages-, Wochen- und Jahresablaufs ist. Dazu gehören neben<br />
den Spaziergängen, jahreszeitbedingten Ausflügen und verschiedenen Feiern auch die<br />
alljährlichen Ferienaufenthalte, die von 80% der Klienten gerne genutzt werden.<br />
Das Jahr 2008 war wiederum ein sehr arbeitsintensives Jahr. Die Zusammenarbeit mit der<br />
Firma Hoppe war weiterhin sehr gut, zwei Arbeitsgruppen waren ständig damit beschäftigt,<br />
deren Aufträge zu erledigen. Auch die Frauengruppe musste zeitweise mit einbezogen<br />
werden, 2 Frauen arbeiten sogar regelmäßig an einem Arbeitsauftrag der genannten Firma.<br />
Die Tagesstätte half ebenfalls tatkräftig mit, sie setzte diese Serienarbeit als „produktive<br />
Beschäftigungstherapie“ gezielt ein. Die Flechterei stellte für Biobetriebe unseres<br />
Einzugsgebietes Körbe her, die sie als Verpackung für ihre Produkte verwendeten. Auch der<br />
Teeladen im Dorfzentrum benötigte wiederum mehrere Geschenkskörbe. Für das<br />
„Kestnriggl“-Fest in Tisens wurden 105 Stück verschieden große Kastanienrüttler hergestellt.<br />
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In der Tischlerei konnten wiederum sehr viele Produkte angefertigt werden, unter anderem<br />
eine Reihe von Holzlaternen, eine Serie von fahrbaren Spielzeugautos sowie eine weitere<br />
Serie von Holzkisten für die Firma Hoppe. Für die Firma Pedross wurden mehrere Serien von<br />
Musterstücken zugeschnitten und montiert. In der Frauengruppe wurde zu den gewohnten<br />
Erzeugnissen ein größerer Auftrag für ein Weingut erledigt, wobei kleine Beipackkärtchen für<br />
Wein- und Schnapsflaschen mit Halterungsschleifen versehen wurden. Auch in der Weberei<br />
wurde tatkräftig gearbeitet, es konnten zahlreiche Bestellungen entgegengenommen und zur<br />
vollen Zufriedenheit der Kunden erledigt werden. Trotz dieser arbeitsintensiven Auftragslage<br />
konnten zudem für den traditionellen Weihnachtsmarkt, ebenso für den Verkaufsstand auf<br />
dem „Glurnser Advent“ wie auch für die Nachfrage das ganze Jahr über, noch ausreichend<br />
Produkte zum Verkauf angeboten werden. Die Arbeitsangebote konnten erweitert werden, die<br />
hauseigenen Dienste wie Küche, Hausmeisterei und Speisesaaldienst wurden für die Klienten<br />
geöffnet. In jedem Bereich wurde eine Person integriert.<br />
Klienten und Personal – Ein Klient ist im Mai an Herzversagen verstorben. Zwei neue<br />
Klienten konnten erfolgreich in die Arbeitsgruppen integriert werden. Somit bietet die<br />
Werkstatt 32 Menschen mit Behinderung eine Arbeitsstätte, verteilt auf 6 Arbeitsgruppen und<br />
3 Servicestellen. Davon sind 10 Frauen und 22 Männer im Alter zwischen 26 und 72 Jahren.<br />
Die Beschäftigten werden von 6 Assistenten in den Werkgruppen und 3 Angestellten im<br />
Servicebereich begleitet. Außerdem wird zeitweise noch ein Jugendlicher betreut, der im<br />
Haus wohnt. Er besucht die Berufsschule und arbeitet in den Schulferien ebenfalls in der<br />
Werkstatt. Zwei Anfragen um Neuaufnahme werden zurzeit bearbeitet.<br />
Allgemeines<br />
Aufnahmekapazität – Anhand der Ergebnisse aus der Evaluationsstudie wird eine Integration<br />
der Klienten der Tagesförderstätte im Arbeitsbereich in Angriff genommen. Erste Schritte in<br />
diese Richtung wurden bereits Ende 2008 in Form von Praktika gesetzt, Anfang 2009 wird<br />
dieses Vorhaben konkret. Somit erhöht sich die Zahl der Klienten auf 42, die der Assistenten<br />
auf 13. Die Räumlichkeiten der Tagesförderstätte stehen damit ebenfalls als Arbeitsstätten zur<br />
Verfügung. Die räumlichen Voraussetzungen für die Aufnahme von zusätzlichen Klienten<br />
bestünden damit, die personellen Ressourcen müssten dazu jedoch erst aufgestockt werden.<br />
Öffnungszeiten – Werkstatt und Tagesstätte arbeiten wöchentlich 5 Tage jeweils von 8.30 bis<br />
15.30 Uhr und halten Samstag und Sonntag geschlossen. Vom 20. Juli bis zum 1. September<br />
wird für einige Klienten der Werkstatt, besonders für diejenigen, die in den Wohngruppen im<br />
Haus und in der Wohngemeinschaft im Dorfzentrum leben, ein reduziertes Programm<br />
angeboten. Das Wohnheim ist ganzjährig geöffnet.<br />
Verkaufsstatistik Werkstatt – Insgesamt wurden Rechnungen über 25.933,49 € und<br />
Steuerquittungen über 21.879,70 € ausgestellt. Die Spenden für die Werkstatt belaufen sich<br />
auf 3.613,50 €. Die Einnahmen betragen in Summe 51.426,69 €.<br />
Verwaltung, Reinigung, Küche – Zusätzlich zum Assistenzpersonal arbeiteten in der<br />
Einrichtung 1 Leiter, 1 Koch, 1 Hilfsköchin, 1 Hausmeister und 4 Raumpflegerinnen (davon 1<br />
Teilzeit), von denen 1 die Wäscherei innehat. 1 Mitarbeiterin konnte weiterhin aus<br />
Gesundheitsgründen nur leichte Arbeiten verrichten.<br />
Qualitätssicherung – Um die Zufriedenheit der Klienten zu erfahren, bedienen wir uns eines<br />
persönlichen Gesprächs, der Konferenzen und der Beobachtung. Persönliche Kontakte mit<br />
den Angehörigen gehören genauso zu unserer Arbeit wie Informations- und<br />
Beratungsgespräche zwischen Assistenten, Erziehern und Leitung.<br />
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Fortbildung – Für die Teams der Tagesstätte und des Heims wurde eine Supervision<br />
angeboten. Schwerpunkte dabei waren Kommunikation und Konfliktmanagement. Zudem<br />
fand ein Einführungskurs in die Töpferkunst für die Betreuer der Werkstätte in<br />
Zusammenarbeit mit der Lene-Thun-Stiftung statt.<br />
Besondere Projekte – 1) Musikwerkstatt – 2) Malwerkstatt – 3) Kontaktaufnahme zwecks<br />
Besuche in der Einrichtung mit Gruppen (Kindergarten, Erstkommunikanten, Firmlinge,<br />
Ministranten) – 4) Geburtstagsfeiern im Haus – 5) Faschingsfeier, Nikolausfeier,<br />
Weihnachtsfeier – 6) Erstellung von jahreszeitlichem Schmuck für das Haus – 7)<br />
Ferienaktionen – 8) Ausflüge – 9) Grillfest mit dem Kiwanis-Club Vinschgau auf Schloss<br />
Goldrain – 10) Sportfest in der Eiswelle in Bozen.<br />
Zusammenarbeit und Vernetzung – Wie immer arbeiteten wir bei Bedarf mit dem Reha-<br />
Dienst und dem Psychologischen Dienst zusammen. Über das ganze Jahr verteilt waren<br />
Praktikanten der Landesfachschule für Sozialberufe sowie der Schule für Soziales in Mals bei<br />
uns. Mit der Grundschule Schlanders wurden zur Sensibilisierung der Kinder zwei<br />
gemeinsame Projekte durchgeführt. Die Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft<br />
Vinschgau beschränkte sich auf das Notwendigste. Der Kontakt zum Sozialsprengel<br />
Obervinschgau war regelmäßig und sehr konstruktiv.<br />
Vorschau 2009<br />
In der Werkstatt werden die Klienten weiterhin wertvolle Produkte herstellen und so zum<br />
Unterhalt des Hauses beitragen. Die Produktpalette soll erweitert werden. Die Arbeiten für die<br />
Firmen Hoppe und Pedross werden fortgesetzt. Zudem werden der Ausbau der<br />
Töpferwerkstatt sowie die Errichtung einer Werkstatt zur Kerzenherstellung vorangetrieben.<br />
Kulturelle Angebote sollen so weit wie möglich genutzt werden. Ausflüge in die Umgebung<br />
sind geplant.<br />
Die Tagesstätte, die Werkstätte und der Servicebereich werden ab Jänner zu einem<br />
Arbeitsverbund zusammengeschlossen. Das Wohnheim wird ab Februar in 3 autonome<br />
Wohngruppen aufgeteilt und somit der so genannte Internatsbetrieb aufgelöst. Auf eine<br />
personenbezogene konstante Betreuung wird dabei besonders Wert gelegt. Zudem ist für die<br />
Mitarbeiter des Arbeitsverbunds eine Fortbildung zum TEACCH–Ansatz vorgesehen.<br />
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Tagesstätte für Menschen mit Autismus in Bruneck<br />
Die Tagesstätte hat zunächst die Funktion, die Familien zu entlasten. Das wohl wichtigste Ziel<br />
der Einrichtung ist es, Menschen mit Autismus gerecht zu werden. Sie sollen sich in der<br />
Einrichtung wohl fühlen, sich entfalten können und individuell gefördert werden. Die<br />
Förderung soll möglichst viele Teilbereiche der autistischen Persönlichkeit ansprechen.<br />
Schwerpunkt ist nach wie vor die Einübung und Festigung lebenspraktischer Fertigkeiten. Die<br />
Klienten sollen zu mehr Selbständigkeit, Minderung von Abhängigkeiten, Aneignung neuer<br />
und weiterer Kompetenzen in allen Lebensbereichen hingeführt werden.<br />
Ein weiteres Ziel ist die Freizeitgestaltung. Die Angebote reichen von sportlichen Aktivitäten<br />
(Schwimmen, Radfahren, Rodeln, Langlauf, Eislauf, Wandern) bis hin zu Werken, Basteln,<br />
Malen und Musizieren. Unterstützung und Begleitung in diesem, oft schwierigem<br />
Unterfangen, erfährt die Tagesstätte durch Strategien und Methoden des TEACCH-Ansatzes.<br />
Seit April 2007 wird basierend auf dem TEACCH-Modell gearbeitet, ein Ansatz, der<br />
spezifisch für Menschen mit Autismus in den USA entwickelt wurde. Wichtig ist außerdem,<br />
dass Integration möglich ist, weshalb öffentliche Orte aufgesucht oder Kontakte mit anderen<br />
Gruppen geknüpft werden. Bei den erwachsenen Menschen mit Autismus liegt das<br />
Hauptaugenmerk auf der Beschäftigung. Die Klienten sollen die Möglichkeit haben, einfache<br />
Arbeiten (Haushalt, Garten, handwerkliche Tätigkeiten) auszuführen.<br />
Klienten – In der Tagesstätte wurden 12 autistisch und schwer geistig behinderte Menschen (4<br />
weiblichen und 8 männlichen Geschlechts) im Alter zwischen 13 und 42 Jahren betreut.<br />
Zugänge und Abgänge waren keine zu verzeichnen. Das Einzugsgebiet war weiterhin das<br />
Pustertal. Am Vormittag werden 11 Personen von 5 Assistenten, über die Mittagszeit bis 15<br />
Uhr 12 Personen von 6 Assistenten und bis zum Abend 8 Personen von 2 Assistenten und der<br />
Erzieherin betreut. Die Organisierung und Finanzierung des Transports wurde auch für dieses<br />
Jahr abgelehnt. Erst im November konnten individuelle Lösungen für die einzelnen Familien<br />
vereinbart werden. Ab Dezember gehen zwei weitere Klienten um 15 Uhr nach Hause. Den<br />
Transport am Abend finanzieren die Eltern oder holen die Kinder selber ab. Die Tagesstätte<br />
war 2008 an 242 Tagen geöffnet. Mit dem derzeitigen Personalschlüssel ist die Tagesstätte<br />
mit ihren 12 Klienten ausgelastet.<br />
Mitarbeiter – In der Tagesstätte arbeiteten 8 Mitarbeiter (6 Frauen und 2 Männer). Die<br />
Leiterin ist ausgebildete Erzieherin in der Heim- und Jugendarbeit. Die anderen Mitarbeiter<br />
haben unterschiedliche Qualifikationen: Sozialbetreuerin (1), Sozialpädagoge (1),<br />
Handelsschule für soziale Dienste (1), Pädagogisches Gymnasium (1), Hotelfachschule (1),<br />
Handelsschule (1), Realgymnasium (1).<br />
Fortbildung – Die Assistenten der Tagesstätte nehmen geschlossen an einer Fortbildung über<br />
TEACCH mit Antje Tuckermann teil. Sie und Anne Häußler übernahmen die pädagogisch<br />
fachliche Begleitung der Tagesstätte. Wolfgang Grüner übernahm in diesem Jahr die<br />
Supervision. Im Herbst startete die Erzieherin das Coaching mit Karl Auer. Das<br />
Vorstandsmitglied Paula Amort nimmt an den Elternnachmittagen teil.<br />
12
Qualitätssicherung – Die Qualität der Tagesstätte wird gegenwärtig vor allem gesichert durch<br />
die kontinuierliche, pädagogisch fachliche Begleitung durch TEACCH, durch die<br />
Supervision, in der Probleme angesprochen, Lösungen erarbeitet und auf die Stärkung des<br />
Teams hingearbeitet wird. Fortbildungen ihrerseits steigern die Fachlichkeit der Assistenten<br />
und gewährleisten die Methodenvielfalt. Ein weiteres Moment ist die Dokumentation:<br />
pädagogische und therapeutische Maßnahmen sowie deren Verläufe werden schriftlich<br />
festgehalten. Außerdem werden Elternnachmittage organisiert, bei denen Ziele und Methoden<br />
vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden. Da der Großteil der Klienten sich nicht verbal<br />
äußern kann, sind die Assistenten auf die Rückmeldungen der Eltern angewiesen.<br />
Zusammenarbeit und Vernetzung – Die Zusammenarbeit mit der Schule ist erforderlich, da<br />
eine Klientin noch die Schule besucht. Im Rahmen des Elternsprechtags wird auch die<br />
Tagesstätte eingeladen, um gemeinsame Ziele für die Klientin auszuarbeiten und einen<br />
Erfahrungsaustausch zu gewährleisten. Da die Familiensituation sehr schwierig ist, gab es<br />
auch eine Zusammenarbeit mit dem Sozialassistenten. Die Zusammenarbeit mit der<br />
Bezirksgemeinschaft Pustertal ist sehr positiv. Zu verschiedenen Feiern und Anlässen wird<br />
auch die Tagesstätte eingeladen. Mit den Gruppen der BZG im „Josefsheim“ hat sich ein<br />
freundschaftliches Miteinander entwickelt. Mit dem Wohnheim ist die Zusammenarbeit<br />
gegeben, da ein Klient dort wohnt. Das gemeinsame Interesse am Wohlergehen der Klienten<br />
bringt es mit sich, dass ein regelmäßiger Austausch stattfindet. Weiters benützen wir das<br />
Schwimmbad im „Trayah“, wo auch Kontakte entstehen. Die Zusammenarbeit mit dem<br />
Sanitätsbetrieb wurde Anfang des Jahres neu definiert. Psychologischer Dienst und Reha-<br />
Dienst übergeben die bisherige Zusammenarbeit an die Psychiatrie. Die Zusammenarbeit<br />
funktioniert bis dato sehr gut. Eine Zusammenarbeit mit Oberschulen und Universität ist<br />
durch die zahlreichen Anfragen um Praktikastellen gegeben sowie durch einen<br />
Expertenunterricht der Erzieherin.<br />
Besondere Projekte – Hier sind hervorzuheben: 1) Faschingsfeier im UFO – 2) Spiel- und<br />
Sportfest in Bozen – 3) Meeraufenthalt in Caorle – 4) Weihnachtsmarkt – 5) Musiktherapie<br />
13
Vorschau 2009<br />
Das neue Tätigkeitsjahr wird weiterhin ein Jahr der Umorientierung sein. Durch den neuen<br />
verhaltenstherapeutischen Ansatz TEACCH gibt es für Assistenten und Klienten viel Neues,<br />
und eine intensive Auseinandersetzung ist notwendig. Die fachliche Begleitung übernehmen<br />
Antje Tuckermann und Anne Häußler. Sie werden auch im kommenden Jahr interne<br />
Fortbildungen und Supervisionen abhalten. Die UK bleibt ebenfalls weiterhin ein Ziel in<br />
diesem Jahr. Musiktherapie wird auch weitergeführt, da sie mit Interesse besucht werden.<br />
Schwerpunkte in der pädagogischen Arbeit werden weiterhin im lebenspraktischen Bereich<br />
liegen. Mehr als bisher soll der Bereich Arbeit ausgebaut werden. Auch hier wird TEACCH<br />
die Tagesstätte unterstützen. Den Adventsmarkt für das kommende Jahr möchte die<br />
Tagesstätte selbständig mit möglichst wenig Unterstützung organisieren. In der Supervision<br />
und in der pädagogischen Begleitung werden Arbeitshaltungen reflektiert und Ziele<br />
ausgearbeitet. Die Teamsitzungen sind regelmäßiger Bestandteil der Arbeit und dienen der<br />
Qualitätssicherung. Die Arbeit wird dokumentiert, um die Qualität zu sichern und Einsicht in<br />
das Geschehen zu gewährleisten. Ziel für das kommende Jahr ist es, die bisherigen<br />
Dokumentationsformen neu zu überdenken. Aus- und Fortbildungen sollen die Mitarbeiter in<br />
ihrer Fachlichkeit stärken. Durch das Kennenlernen und die Auseinandersetzung mit dem<br />
Thema Autismus bzw. mit neuen Therapien soll die Tagesstätte professioneller arbeiten. Teil<br />
der Qualitätssicherung soll der Erfahrungsaustausch mit vergleichbaren <strong>Einrichtungen</strong> sein.<br />
Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Institutionen soll weiterhin gepflegt werden.<br />
Verschiedene Projekte (Meeraufenthalt, Musiktherapie, Weihnachtsmarkt, Sport usw.) sollen<br />
die Beziehung zwischen den Klienten und den Assistenten vertiefen helfen und das<br />
Gruppengefühl stärken.<br />
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Café Prossliner in Auer<br />
Das „Café Prossliner“ ist eine Rehabilitations-Werkstätte und stellt 4-6 Arbeitsplätze für<br />
Menschen mit Lernschwierigkeiten und psychischen Beeinträchtigungen zur Verfügung. Die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> schloss eine Konvention mit der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland ab.<br />
Die Zuweisung der Klienten erfolgt über die genannte Bezirksgemeinschaft. Das Café bietet<br />
seinen Gästen neben Kaffees und Tees auch alkoholische und nicht-alkoholische Getränke an.<br />
Für den Hunger gibt es neben Toasts, Tramezzini und Baguettes auch gemischte Salate. Zur<br />
weiteren Auswahl gibt es Torten, Süßigkeiten und Eis. Das Café hat von Sonntag bis Freitag,<br />
9-18 Uhr, geöffnet, Samstag ist Ruhetag. Das Café hat eine Aufnahmekapazität von 120<br />
Gästen. Die gastronomische Einrichtung umfasst eine Innenfläche von 80 qm² mit Sitzplätzen<br />
sowie eine Terrasse von 40 qm² mit 20 Sitzplätzen. Zusätzlich stehen die Büroräumlichkeiten<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> Unterland zur Verfügung.<br />
Ziel ist es, Menschen mit Lernschwierigkeiten oder psychischen Problematiken ein neues<br />
Arbeitsfeld im Bereich der Gastronomie anzubieten. Dazu gehört, dass sie ihre<br />
arbeitstechnischen Fähigkeiten und Fertigkeiten erweitern, gastronomische Grundkenntnisse<br />
vermittelt bekommen, dass sie weitgehend selbständig im Café mitarbeiten und im Sinne der<br />
Integration den Gästen begegnen und sich mit ihnen austauschen. Ein weiteres Ziel ist es, zu<br />
erkennen, welche Interessen, Fertigkeiten sowie Möglichkeiten die uns anvertrauten Klienten<br />
haben. Zu den pädagogischen Zielsetzungen gehören ebenfalls die individuelle Förderung der<br />
persönlichen Fähigkeiten, die Vertiefung der Gruppendynamik in Gruppenprozessen, die<br />
Stärkung des Selbstwertgefühls, die Förderung der Sozialkompetenz, die Einübung von<br />
Pünktlichkeit, Ausdauer und Zuverlässigkeit sowie die Konfrontation mit Konflikt- und<br />
Stresssituationen. Zum Zweck der Evaluation werden wöchentlich Einzelgespräche mit den<br />
Klienten geführt sowie Gruppengespräche angeboten, bei denen sowohl<br />
betriebswirtschaftliche Aspekte wie auch Gruppendynamiken zur Sprache kommen.<br />
Klienten – Im Jahr 2008 wurden insgesamt 6 Menschen mit Lernschwierigkeiten (4 Frauen<br />
und 2 Männer) im Café und in der Außenstelle (Ferienhof Masatsch) von den<br />
Mitarbeiter/inne/n des „Café Prossliner“ betreut. Ein Klient wurde entlassen und über das<br />
Arbeitsvermittlungszentrum in der Cafeteria der Landwirtschaftlichen Oberschule Auer<br />
aufgenommen, damit Stresssituationen besser erprobt werden können. Eine weitere Klientin<br />
aus dem Gebiet der BZG Eisacktal wechselte im November von der GWB Bozen ins Café.<br />
Eine 24-jährige Klientin wurde im September über die Sozialdienste der BZG Überetsch-<br />
Unterland im Ferienhof Masatsch neu aufgenommen, nachdem die Konvention auf 6<br />
Personen erweitert worden war. Die gesamte pädagogische Konzeptarbeit und die Betreuung<br />
stellt das Café Prossliner. Ein Klient, der schon längere Zeit im Café beschäftigt ist, absolviert<br />
ein Praktikum im Bistro des Ferienhofs Masatsch. Ziel des 4- bis 6-monatigen Praktikums ist<br />
der Übergang an den Arbeitsvermittlungsservice, und nach weiteren 6 Monaten soll die<br />
Anstellung erfolgen.<br />
Personal – Die Personalstellen im „Café Prossliner“ sind mit zwei Vollzeitstellen und einer<br />
Teilzeitstelle besetzt. Eine davon ist mit der Koordinatorin, die andere mit einem<br />
Sozialbetreuer (beide mit dualer Ausbildung im gastronomischen und pädagogischen Bereich)<br />
besetzt. Die Teilzeitstelle ist mit einer Gastronomiefachfrau besetzt.<br />
15
Öffentlichkeitsarbeit<br />
- Im Juni organisierte das „Café Prossliner“ in Zusammenarbeit mit der Altersheimstiftung<br />
eine Tombola für alle Bürger/innen von Auer und die Heimbewohner. Es nahmen viele<br />
Personen daran teil. Die Preise wurden uns von der Dorfbevölkerung und von Firmen zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
- Im November wurde ein Theaterstück aufgeführt. Die Zusammenarbeit erfolgte mit der<br />
Altersheimstiftung und einer privaten Theatergruppe, die freiwillig für das Café auftrat. Das<br />
Theater war rege besucht.<br />
- Weihnachtlicher Glückstopf: Die Dorfbevölkerung nahm sehr rege an dieser Veranstaltung<br />
teil. Auch hier wurden die Preise von der Bevölkerung zur Verfügung gestellt.<br />
- Teilnahme an der LVH-Messe in Bozen. Die Sozialfachschule ermöglichte uns diese<br />
Teilnahme. Das „Café Prossliner“ übernahm den Ausschank von Getränken, die uns die<br />
Schule zur Verfügung stellte.<br />
Weiterbildung – Die Koordinatorin legte die Prüfung „Befähigung zur Führung von<br />
gastgewerblichen Betrieben“ ab. Außerdem wurden Weiterbildungen zu den Themen<br />
Arbeitssicherheit und Sachwalterschaft. besucht. Um die Teamfähigkeit zu stärken, besuchte<br />
das gesamte Team eine interne Weiterbildung in Kommunikation und Gesprächsführung.<br />
Zusammenarbeit und Vernetzung – Die Zusammenarbeit besteht hauptsächlich mit der BZG<br />
Überetsch-Unterland, mit dem Sozialsprengel Unterland, den Psychologischen Diensten, dem<br />
lokalen Arbeitsvermittlungszentrum, anderen Cafés, den Eltern der Klienten, der<br />
Dorfbevölkerung, anderen örtlichen Vereinen und der Heim-Direktion, der Hausverwaltung<br />
sowie der Freizeitgestalterin des Altersheims.<br />
Vorschau 2009<br />
Geplant ist die zweijährige berufsbegleitende Ausbildung der Koordinatorin im Bereich<br />
Sozialmanagement. Auch Öffentlichkeitsarbeit soll weiter betrieben werden. Der<br />
weihnachtliche Glückstopf in der Adventszeit ist wieder vorgesehen. Die pädagogischen Ziele<br />
sollten jedoch nie aus den Augen verloren werden. Die Wirtschaftlichkeit und das<br />
Pädagogische müssen im Gleichklang sein. Weiters soll vermehrte Informationsarbeit, z.B.<br />
durch Elternkontakte, zur weiteren Etablierung des Cafés beitragen.<br />
16
Cafeteria in der Oberschule für Landwirtschaft in Auer<br />
In der Oberschule für Landwirtschaft in Auer ist die Cafeteria untergebracht, die von den<br />
Lehrern, Schülern und vom technischen Personal der Schule rege besucht wird. In Absprache<br />
mit der Direktion der Oberschule für Landwirtschaft übernahm die <strong>Lebenshilfe</strong> Ende 2005 die<br />
Cafeteria, um sie als Integrationsprojekt für Menschen mit Lernschwierigkeiten und<br />
psychischen Problemen zu führen. Die Aufnahme und Entlassung der Klienten erfolgt in<br />
dieser Einrichtung über das Arbeitsvermittlungszentrum Neumarkt. Das Café bietet seinen<br />
Gästen neben verschieden Kaffees und Tees nicht-alkoholische Getränke an. Für den Hunger<br />
gibt es neben verschiedenen Brötchen und Toasts Tramezzini, Baguettes, Piadine, Pizzas und<br />
verschiedene Süßigkeiten. Die Cafeteria ist von Montag bis Freitag von 7.30 Uhr bis 14 Uhr,<br />
an Samstagen von 7.30 Uhr bis 12 Uhr geöffnet. Um einen effizienteren Arbeitsablauf zu<br />
gewährleisten, wurde im Schuljahr 2007/08 ein Bonsystem eingeführt.<br />
Betriebswirtschaftliche und pädagogische Zielsetzungen – Neben den wirtschaftlichen<br />
Zielsetzungen bieten wir Menschen mit Lernschwierigkeiten oder psychischen Problematiken<br />
ein neues Arbeitsfeld im Bereich der Gastronomie an. Dazu gehört, dass sie ihre<br />
arbeitstechnischen Fähigkeiten und Fertigkeiten erweitern, gastronomische Grundkenntnisse<br />
vermittelt bekommen, dass sie weit gehend selbständig im Café mitarbeiten und im Sinne der<br />
Integration den Gästen begegnen und sich mit ihnen austauschen. Ein weiteres Ziel ist zu<br />
erkennen, welche Interessen, Fertigkeiten sowie Möglichkeiten die uns anvertrauten Klienten<br />
haben. Zu den pädagogischen Zielsetzungen gehören ebenfalls die individuelle Förderung der<br />
persönlichen Fähigkeiten, die Vertiefung der Gruppendynamik in Gruppenprozessen, die<br />
Stärkung des Selbstwertgefühls, die Förderung der Sozialkompetenz, die Einübung von<br />
Pünktlichkeit, Ausdauer und Zuverlässigkeit sowie die Konfrontation mit Konflikt- und<br />
Stresssituationen. Jeder Klient hat eine Bezugsperson. Zum Zweck der Evaluation werden<br />
wöchentlich Einzel- und Gruppengespräche mit den Klienten geführt bzw. in größeren<br />
Intervallen erweiterte Gespräche unter Einbeziehung der Koordinatorin, der<br />
Arbeitsplatzbegleitungskraft und Vertretern des Arbeitsvermittlungszentrums.<br />
Personal – Es sind eine Vollzeitstelle und eine Stelle zu 15 Stunden besetzt (1 Sozialbetreuer<br />
und 1 Gastronomiefachfrau für die Teilzeitarbeit). Die Koordinatorin steht stundenweise zur<br />
Verfügung.<br />
Klienten – In Zusammenarbeit mit dem Arbeitsvermittlungszentrum Neumarkt und der<br />
Berufsausbildung wurden im Schuljahr 2007/08 4 Klienten begleitet und angelernt. 1 Klientin<br />
verließ im März 2008 den geschützten Arbeitsplatz, um eine Lehre als Sanitär- uns<br />
Heizungsfachmann zu machen. Für den anderen Klienten, der von uns betreut wurde,<br />
entschieden wir im Case-Management, dass wir versuchen sollten, ihm einen nichtgeschützten<br />
Arbeitsplatz zu vermitteln. Im Laufe des Jahres stellte sich heraus, dass er<br />
Fähigkeiten in der Lagerverwaltung und Computerkenntnisse besitzt. Anfang September<br />
vermittelte das Arbeitsvermittlungszentrum Neumarkt einen jungen Klienten, der bis Juni in<br />
der Cafeteria über ein Anvertrauungsabkommen beschäftigt ist. Der andere Klient wurde uns<br />
über die Abteilung Deutsche und Ladinische Berufsbildung vermittelt. Es wird zuerst ein<br />
Praktikum von 500 Stunden vereinbart. Dann ein weiteres von 500 Stunden.<br />
Weiterbildungen – Die Koordinatorin legte die Prüfung „Befähigung zur Führung von<br />
gastgewerblichen Betrieben“ ab. Auch wurden Weiterbildungen zu den Themen<br />
Arbeitssicherheit und Sachwalterschaft besucht. Um die Teamfähigkeit zu stärken, besuchte<br />
das gesamte Team eine interne Weiterbildung in Kommunikation und Gesprächsführung.<br />
17
Vorschau 2009<br />
Geplant ist die zweijährige berufsbegleitende Ausbildung der Koordinatorin im Bereich<br />
Sozialmanagement. Der Kontakt zur Oberschule für Landwirtschaft soll möglichst rege<br />
gestaltet werden. Die Arbeit in der Cafeteria soll in der Schülerzeitung präsentiert werden.<br />
Einige Produkte der Schule sollen angekauft und in der Cafeteria angeboten werden. Der<br />
Wunsch der Schule ist es, einige Produkte über den fairen Handel anzukaufen. Weiters äußert<br />
die Schule den Wunsch, Mila-Produkte in der Cafeteria anzubieten.<br />
18
Heim Hermosa für Studierende in Ausbildung zu Gesundheitsberufen in<br />
Brixen<br />
Nutzer – „Hermosa“ ist ein Heim für volljährige Praktikanten beiderlei Geschlechts aus der<br />
Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe „Claudiana“ (Krankenpfleger, Hebammen,<br />
Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Radiologen, Logopäden, medizinisch-technische<br />
Assistenten). Zudem werden bei Verfügbarkeit von Heimplätzen auch Famulanten vor allem<br />
aus Deutschland und aus Österreich aufgenommen. Das Heim verfügt über 20 Zimmer mit<br />
insgesamt 38 Betten. Das Alter der Bewohner ist unterschiedlich, aber alle Bewohner sind<br />
über 20 Jahre alt. Die Aufenthaltsdauer beträgt zwischen 3 Wochen und 4 Monaten. Die<br />
Zimmer sind mit Nasszelle bestückt und freundlich und zweckmäßig ausgestattet. Den<br />
Bewohnern steht für die Freizeitgestaltung ein großzügig angelegter Aufenthaltsraum mit<br />
Fernsehgerät zur Verfügung. Weiters bietet sich für die warme Jahreszeit eine großflächige<br />
Grünanlage zum Verweilen an. Auch genügend Parkplatzfläche ist vorhanden. Das Heim ist<br />
ganzjährig rund um die Uhr geöffnet. Jeder Bewohner bekommt nach Hinterlegung einer<br />
Kaution einen persönlichen, nicht übertragbaren Hausschlüssel.<br />
Personal – Zum aktiven Personal zählen die Heimleiterin und 1 Reinigungskraft.<br />
Zusammenarbeit – Zusammenarbeit fand vor allem mit der Direktion bzw. dem Sekretariat<br />
und den Koordinatoren der „Claudiana“ statt. Eine weitere Zusammenarbeit in Form von<br />
Vermittlung von Zimmer suchenden Famulanten und von periodischen Lieferungen von<br />
diversem Reinigungsmaterial fand auch mit dem lokalen Sanitätsbezirk statt.<br />
19
Ferienhof Masatsch<br />
Am 17. April 2008 eröffnete der Ferienhof Masatsch die Tore für seine ersten Gäste. Obwohl<br />
ein eher kühler Monat, war es für uns eine ziemlich „heiße Zeit“: Während die Gäste mit dem<br />
Aufzug in ihre Zimmer fuhren, wurden im Treppenaufgang noch Fliesen verlegt und in<br />
einigen Zimmern gerade die letzten Steckdosen, Lampen und Spiegel montiert. Der Zugang<br />
zum Hotel war lediglich über provisorisch verlegte Bretter möglich.<br />
Heute, aus der Retrospektive betrachtet, ist diese chaotische, nervenzehrende Anfangszeit<br />
zwar durchaus noch als solche in unserem Bewusstsein, sie ist aber auch mit viel Wärme und<br />
eben diesem unvergleichlichen Zauber verbunden, der jedem Neuanfang innewohnt.<br />
In den Wochen, da dieser Text erscheint, jährt sich der Tag der Eröffnung zum ersten Mal und<br />
es drängen sich – wie meist im Vorfeld von Jubiläen - Fragen auf, deren Beantwortung nicht<br />
einfach, zumal der Gefahr ausgesetzt ist, von subjektiven Einschätzungen bestimmt zu<br />
werden.<br />
Was ist von den ursprünglichen Zielen erreicht worden? Wo musste nachgebessert werden?<br />
Was ist aus dem Plan geworden, ein Ferienhaus für Menschen des gesamten sozialen<br />
Spektrums zu sein? Und schließlich: Hat der Ferienhof für den Südtiroler Sozialsektor das<br />
gebracht, was sich die geistigen Väter dieser Idee erhofften?<br />
Im Großen und Ganzen ist die Antwort ein klares JA! Der Ferienhof Masatsch ist – Gott sei<br />
Dank – sehr lebendig und was vor Monaten als junges Pflänzchen - und von vielen Seiten mit<br />
großer Skepsis betrachtet! – eingesetzt wurde, ist inzwischen gewachsen und hat Wurzeln<br />
bereits ein Stück weit in die Erde getrieben.<br />
Allen voran hat sich das hausinterne Café Restaurant Masatsch zum Dorfgasthaus von<br />
Oberplanitzing gemausert. Im ganzen Überetsch, im Unterland und zunehmend auch in Bozen<br />
und Umgebung ist Masatsch zum Synonym für gutes Essen und für herzlich-freundliche<br />
Bedienung geworden. Und zu einem Ort, wo man für sein Geld nicht nur eine ausgezeichnete<br />
Dienstleistung erhält, sondern auch noch „eine gute Sache unterstützt“: die Integration auf<br />
mehreren Ebenen.<br />
Bei aller Vorsicht, so können wir nach knapp einem Jahr doch behaupten, dass in Masatsch<br />
tagtäglich Integration passiert; völlig zwanglos und zudem beständig und nachhaltig. Wenn<br />
z.B. Führungskräfte aus dem Bankenmilieu – anfänglich ein wenig befangen, aber bereits<br />
nach wenigen Tagen gelöst und ungezwungen – neben Menschen mit geistiger und<br />
körperlicher Beeinträchtigung essen, sich fortbilden und sich vielleicht in einem der vielen<br />
Gemeinschaftsräume, die der Ferienhof bietet, zusammen sitzen, dann bedarf die<br />
vieldiskutierte Normalisierung keiner vielen Worte mehr.<br />
Pionierhaft und mit fast Atem beraubendem Tempo sind wir in diesem Bereich unterwegs.<br />
Innerhalb von zehn Monaten musste der Mitarbeiterstab von anfänglich 10 Personen auf 23<br />
angehoben werden, davon fast die Hälfte Integrationsmitarbeiter. Und das in allen Bereichen:<br />
von der Küche über die Verwaltung bis hin zum Zimmer- und Tischservice. In sämtlichen<br />
Bereichen des Ferienhofes konnten Menschen eine Arbeit finden, die am freien Arbeitsmarkt<br />
offenbar schwer zu vermitteln waren. Sie gehören zum Team und machen ihre Arbeit sehr<br />
gut. Sie wollen das Schiff Masatsch mit auf Kurs bringen und es in sichere Gewässer führen,<br />
indem sie sich einem Ziel ganz besonders verpflichtet fühlen: die Dienstleistung in einer<br />
Qualität anbieten, dass sie sich am freien Markt messen kann und aufgrund ihrer Besonderheit<br />
aus dem Meer der Durchschnittlichkeit herausragt.<br />
20
Der Ferienhof als Ferien- und Urlaubsort. Von Südtiroler Seite war der Zuspruch im Jahr<br />
2008 noch nicht der, den wir uns erhofft hatten. Dafür waren es verhältnismäßig viele<br />
Gruppen und Individualreisende aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und aus<br />
verschiedenen Regionen Italiens, die Masatsch als Urlaubsziel wählten. Obwohl der<br />
italienische Markt im Jahr 2008 noch nicht gezielt beworben wurde, waren dennoch<br />
Menschen aus ganz Italien zu Gast in Masatsch – und wurden nicht müde, die Küche, die<br />
Sauberkeit und die Freundlichkeit der Menschen zu loben.<br />
Barrierefrei – oder doch nicht?! Der Nachbesserungen waren in diesen ersten Monaten bereits<br />
viele notwendig. Dies deshalb, weil Behinderung sehr vielgestaltig und die besonderen<br />
Bedürfnisse entsprechend sind. Konkret mussten wir feststellen, dass es verschiedene<br />
Gruppen von Menschen gibt, für die unsere viel gerühmte Barrierefreiheit nicht die Realität<br />
darstellte. Wir waren z.B. für den Aufenthalt von blinden und tauben Menschen überhaupt<br />
nicht gerüstet. Eine CI-Trägerin schrieb uns: „Ihr rühmt euch der Barrierefreiheit, für mich ist<br />
Ihr Haus dies aber nicht!“ Wir versuchten zu verstehen, holten uns Rat bei Fachleuten und vor<br />
allem bei Betroffenen und rüsteten nach. Dadurch werden die Menschen, für die unsere<br />
Struktur einen verhältnismäßig „normalen“ Urlaub ermöglicht mehr und bunter. Wir sind auf<br />
dem Weg und werden es wohl bleiben, solange es den Ferienhof gibt.<br />
Was hat der Ferienhof Masatsch für den Südtiroler Sozialbereich gebracht? Landeshauptmann<br />
Luis Durnwalder sagte anlässlich der Einweihungsfeier am 28. September den<br />
bedeutungsschweren Satz: „Der Ferienhof ist eine Visitenkarte für Südtirol, die wir gern und<br />
überall herzeigen können!“ Ein deutscher Bauingenieur, seit 20 Jahren im barrierefreien<br />
Bauen tätig, bestätigt dies kürzlich, wenn er meinte: „Ich kenne nur eine Einrichtung in ganz<br />
Deutschland, die Masatsch das Wasser reichen kann!“<br />
Ein gutes Image für den Sozialbereich hat der Ferienhof allemal gebracht. Aber, unser<br />
Anspruch wäre bescheiden, wenn wir uns damit begnügten. Viel wichtiger – und vor allem<br />
konkreter – scheint uns, dass sich Masatsch vom Anziehungspunkt weiter zum Ort der<br />
Begegnung und des Austausches entwickelt, eben und gerade auch für Südtirol: zwanglos und<br />
nachhaltig.<br />
Klienten – Im vergangenen Jahr waren 9 der insgesamt 23 Mitarbeiter/innen Menschen mit<br />
Behinderung.<br />
Nächtigungen – Insgesamt gab es 2.700 Nächtigungen. Zur Herkunft der Gäste: Südtirol 75%,<br />
restliches Italien 9,5%, Deutschland 7,5%, Ungarn 3,5%, Schweiz 2,5% und Österreich 2%.<br />
Die Anzahl der Nächtigungen von Personen, die nicht dem Sozialbereich angehören, liegt bei<br />
10%.<br />
Tätigkeiten – Insgesamt fanden 114 Fortbildungsveranstaltungen statt. Erwähnenswert ist,<br />
neben der großen Einweihungsfeier, die Lesung mit Hannes Holzer und Toni Taschler (mit<br />
Musikbeiträgen der Gruppe Titlà). Insgesamt fanden 70 Feiern mit Festmahlen statt, vor allem<br />
zwischen Oktober und Dezember (Tauf-, Erstkommunion- und Firmfeiern, Geburtstagsfeiern,<br />
Törggele-, Weihnachts- und Betriebsessen usw.).<br />
Zusammenarbeit und Vernetzung – Zusammenarbeit bestand mit der Gemeinde Kaltern, dem<br />
Tourismusverein Kaltern, den Öffentlichen Bibliotheken Kaltern und Eppan, dem Verband<br />
der Volkshochschulen, dem KVW, der Freiwilligen Feuerwehr Kaltern, dem Verein 5 Sensi/5<br />
Sinne, den Sozialdiensten Salten-Schlern, den Sozialdiensten Überetsch-Unterland, den<br />
Sozialdiensten Wipptal, der Gesellschaft für Bedrohte Völker, der Bibliothek Kulturen der<br />
Welt, den Arbeitsvermittlungszentren Bozen und Neumarkt. Verbandsinterne<br />
Zusammenarbeit gab es mit dem Café Prossliner, den Freizeitklubs, der Sexualpädagogischen<br />
Beratung und Begleitung sowie mit den Verantwortlichen des Projekts Nueva.<br />
21
Dienste<br />
22
Begleitdienst<br />
Vom 2. Jänner bis zum 18. Juli 2008 führte die <strong>Lebenshilfe</strong> in Zusammenarbeit mit dem Amt<br />
für Schul- und Hochschulfürsorge und dem Amt für Personennahverkehr den Begleitdienst<br />
für Menschen mit Behinderung durch. Die erforderlichen Konventionen wurden mit den<br />
Bezirksgemeinschaften und dem Betrieb für Sozialdienste über die Bietergemeinschaft<br />
abgeschlossen. Auch in diesem Jahr wurden für die Bezirksgemeinschaften Vinschgau,<br />
Salten-Schlern und Überetsch-Unterland auch während der „reduzierten Tätigkeiten“ bzw. der<br />
Sommeröffnungszeiten Begleitpersonen zur Verfügung gestellt. Von September bis Ende<br />
Dezember 2008 wurde der Begleitdienst im Sinne der abgeschlossenen Konventionen mit den<br />
Bezirksgemeinschaften und dem Amt für Schul- und Hochschulfürsorge fortgesetzt.<br />
Nutzer und Mitarbeiter – Von Jänner bis zur Sommerpause im Juli 2008 begleiteten 96<br />
Personen, davon 39 Angestellte mit Parttime-Vertrag und 57 Projekt-Mitarbeiter Menschen<br />
mit Behinderung in die Schulen, in die Werkstätten oder zur Therapie und legten insgesamt<br />
860.765 km zurück. Drei Begleitpersonen arbeiteten auch über die Sommermonate während<br />
der so genannten „reduzierten Tätigkeiten“ der Bezirksgemeinschaften Überetsch-Unterland,<br />
Salten-Schlern und Vinschgau weiter und legten insgesamt 3.282 km zurück. Mit Beginn des<br />
neuen Schuljahrs 2008/09 begleiten von Anfang September bis Jahresende insgesamt 97<br />
Personen, davon 40 Angestellte mit Parttime-Vertrag und 57 Projektmitarbeiter Menschen mit<br />
Behinderung zu den verschiedenen <strong>Einrichtungen</strong>, Schulen und Therapien und legten<br />
insgesamt 541.620 km zurück. Die Summe der 2008 zurückgelegten Kilometer beträgt also<br />
1.405.667. Insgesamt nahmen 328 Personen den Begleitdienst in Anspruch.<br />
Kurz vor Beginn der Sommerferien wurden über die Begleitpersonen Fragebogen an die<br />
Familienangehörigen der zu begleitenden Werkstätten- und Reha-Besucher verteilt. Anhand<br />
dieser Fragebogen wollten wir feststellen, ob die Nutzer und Familienangehörigen mit dem<br />
durchgeführten Begleitdienst zufrieden sind. 246 Fragebogen wurden ausgeteilt, 198 kamen<br />
wieder zurück, dies sind 80%. Die Nutzer äußerten sich insgesamt sehr zufrieden.<br />
Fortbildung – Am 9. November fand ein ganztägiger Fortbildungskurs in deutscher Sprache in<br />
der Cusanus-Akademie in Brixen statt. Am 29. November wurde derselbe Fortbildungskurs in<br />
italienischer Sprache und am 30. November in deutscher Sprache am Sitz der <strong>Lebenshilfe</strong> in<br />
Bozen angeboten. An den drei Seminartagen nahmen insgesamt 27 Personen teil.<br />
Themenschwerpunkte bei diesen Seminaren, bei denen die Teilnahme ausschließlich den neu<br />
beauftragten Begleitpersonen vorbehalten war, waren: Rechte und Pflichten der<br />
Begleitpersonen, Versicherung und Haftpflicht, Ursachen und Arten von Behinderungen,<br />
medizinische Notfälle, epileptische Anfälle, Rücken schonende Hebetechniken und<br />
Rollstuhlbedienung.<br />
Auf vielfachen Wunsch der Begleitpersonen wurden auch Erste-Hilfe-Auffrischungskurse<br />
organisiert. Diese fanden an den Nachmittagen des 15. März in Bruneck in deutscher Sprache,<br />
am 29. März in Bozen in deutscher Sprache und am 5. April in Bozen in italienischer Sprache<br />
statt. An diesen Kursen nahmen insgesamt 32 Personen teil.<br />
Am Abend des 22. April fand am Sitz der <strong>Lebenshilfe</strong> in Bozen ein Vortrag mit Frau Silvia<br />
Clignon über das Thema „Sexualität und Behinderung“ in italienischer Sprache statt. Am<br />
Vortrag und an der anschließenden Diskussion nahmen insgesamt 11 Personen teil.<br />
Vorschau 2009<br />
Der Begleitdienst wird laut Auftrag und in Zusammenarbeit mit den neuen Partnern weiter<br />
geführt.<br />
23
Ferien<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> möchte mit ihren Ferienangeboten Menschen mit Behinderung die<br />
Möglichkeit bieten, Urlaub zu machen und Neues zu erleben. Die Teilnehmer können<br />
selbstbestimmt und selbstverantwortlich neue Erfahrungen machen, ihre persönlichen<br />
Grenzen erweitern, sich gegenseitig kennen lernen und Kontakte knüpfen. Nicht selten<br />
werden Freundschaften geschlossen, die auch über die gemeinsam verbrachte Ferienzeit<br />
hinausgehen. Die Teilnehmer werden ermutigt, sich aktiv gestaltend in das Geschehen<br />
einzubringen, indem sie ihre Wünsche und Bedürfnisse zur Programmgestaltung äußern und<br />
bei der konkreten Gestaltung der Ferienaktivität mitentscheiden. Bei der Wahl der<br />
Urlaubsorte wurde einerseits auf Kontinuität gesetzt, andererseits auch versucht, neue Orte ins<br />
Programm aufzunehmen. Im abgelaufenen Jahr hat die <strong>Lebenshilfe</strong> 16 Ferienaufenthalte, 2<br />
Familienwochen und 9 Reisen für Menschen mit Behinderung angeboten.<br />
Familienwochen – Die Familienseminarwochen in Caorle und die Familientherapiewochen in<br />
Pfalzen fanden wieder großen Zuspruch. Den Eltern wurde dabei die Möglichkeit gegeben,<br />
mit ihren Kindern die Ferien zu verbringen, gleichzeitig von Assistenten entlastet zu werden<br />
und dabei richtig auszuspannen und Zeit für sich zu haben. Im Gespräch mit anderen<br />
betroffenen Eltern konnten außerdem wichtige Informationen ausgetauscht werden. Bei den<br />
Therapiewochen wurden die Kinder auch therapeutisch begleitet.<br />
Ferienaufenthalte (für größere Gruppen) – Im Jänner fand die traditionelle Weiße Woche für<br />
Menschen mit geistiger Behinderung in Ridnaun statt. Das Hotel Schneeberg bot wieder ein<br />
vielseitiges Animationsprogramm, das von den Teilnehmern gerne in Anspruch genommen<br />
wurde. Das Sommerangebot reichte vom Meeraufenthalt für die Aktiven über Aufenthalte am<br />
Gardasee und in Cavallino für die Ruhe- und Pflegebedürftigeren bis hin zu den<br />
Interessengruppen, die sich bei den Wander- und Malwochen formierten. Zum ersten Mal<br />
wurden auch eine Sport- und Aktivwoche und eine Kreativwoche im Ferienhaus Masatsch in<br />
Oberplanitzing/Kaltern angeboten. Ein großer Teil der Meeraufenthalte war altersmäßig<br />
gestaffelt. So fanden Meeraufenthalte für Kinder und Jugendliche bis zu 16 Jahren, für<br />
Jugendliche von 17 bis 25 Jahren und ein Meeraufenthalt für ältere Menschen ab 55 Jahren<br />
statt. Außerdem wurden 3 Aufenthalte für Erwachsene und 2 Meeraufenthalte für<br />
Rollstuhlfahrer und Körperbehinderte organisiert. Zum ersten Mal wurde ein Urlaub auf dem<br />
Lande angeboten. Ausgewählt wurde der Sonnenhof in Tufers im Allgäu. Zusätzlich wurden<br />
heuer im Auftrag der BZG Überetsch-Unterland zwei einwöchige Ferienaufenthalte für<br />
Besucher der Geschützten Werkstätten in Salurn und Kurtatsch organisiert sowie ein<br />
Meeraufenthalt in Caorle für die Besucher der Tagesstätte für Menschen mit Autismus in<br />
Bruneck.<br />
Reisen (in Kleingruppen) – Das Angebot richtete sich an Menschen mit Behinderung, die<br />
lieber in kleinen Gruppen reisen und kulturell interessiert sind. Bei einzelnen Reisen konnten<br />
auch Rollstuhlfahrer dabei sein. Das Angebot fand regen Zuspruch. Folgende Ziele standen<br />
zur Auswahl: 2 Aufenthalte in Sizilien, eine Reise nach Hamburg, eine nach Lissabon und<br />
eine nach Wien/Prag, ein Aufenthalt in der Schweiz, eine Reise in die Toskana, eine Reise<br />
nach Jesolo und eine Reise nach Kroatien.<br />
24
Angebot Ort/Ziel TN MA Tage<br />
Weiße Woche Ridnaun 16 3 8<br />
Familientherapiewochen Pfalzen 44 20 15<br />
Familienseminar Caorle 43 18 14<br />
Wanderfreizeit Bayerischer Wald 12 4 15<br />
Meeraufenthalt Kinder & Jugendliche Caorle 10 11 14<br />
Meeraufenthalt Erwachsene I Bibione 8 4 15<br />
Meeraufenthalt Körperbehinderte I Tortoreto Lido 6 7 15<br />
Meeraufenthalt Meerfachbehinderte Cavallino 12 15 15<br />
Meeraufenthalt Jugendliche Lido Estensi 10 6 15<br />
Malferien Oberplanitzing 10 6 10<br />
Meeraufenthalt Erwachsene II Jesolo 8 4 15<br />
Sport- und Aktivwoche Oberplanitzing 6 5 8<br />
Urlaub auf dem Lande Allgäu 9 5 10<br />
Meeraufenthalt Körperbehinderte II Caorle 6 7 15<br />
Meeraufenthalt Senioren Bibione 6 5 15<br />
Badeferien am See Peschiera 7 4 15<br />
Meeraufenthalt Erwachsene III Caorle 8 4 15<br />
Kreativwoche Oberplanitzing 7 5 8<br />
Reise 1 Hamburg 4 3 4<br />
Reise 2 Toskana 4 2 8<br />
Reise 3 Sizilien 4 2 11<br />
Reise 4 Sizilien 4 2 12<br />
Reise 5 Jesolo 4 2 8<br />
Reise 6 Lissabon 4 2 9<br />
Reise 7 Kroatien 4 2 8<br />
Reise 8 Schweiz 4 3 9<br />
Reise 9 Wien/Prag 4 2 5<br />
Klienten – Insgesamt beteiligten sich 263 Personen, davon 204 Menschen mit Behinderung<br />
und 59 Familienangehörige (zusätzlich 18 Personen bei den für die BZG Ü/U organisierten<br />
Aufenthalten und 7 beim Meeraufenthalt für den Autistenhort in Bruneck).<br />
Mitarbeiter – Insgesamt arbeiteten 151 Personen (zusätzlich 10 Personen bei den für die BZG<br />
Ü/U organisierten Aufenthalten und 5 beim Meeraufenthalt für den Autistenhort in Bruneck)<br />
als Gruppenleiter, Assistenten, Begleiter und Therapeuten mit. Die Gruppenleiter bzw.<br />
Assistenten waren hauptsächlich Studenten der Universitäten Bozen, Brixen und Innsbruck<br />
und Absolventen bzw. Studierende der Landesfachschulen für Soziale Berufe, Lewit und des<br />
Pädagogischen Gymnasiums. Lehrer, Kindergärtnerinnen und auch andere Berufsgruppen<br />
zeigten auch heuer Interesse und arbeiteten bei einzelnen Aufenthalten mit. Auch<br />
verschiedene Therapeuten und Sozialbetreuer, die schon im Berufsleben stehen, stellten sich<br />
während ihres Urlaubs als Assistenten zur Verfügung. Einige Pensionisten waren auch dabei.<br />
25
Qualitätssicherung – Alle Gruppenleiter waren während der Ferienaufenthalte in ständiger<br />
telefonischer Verbindung mit der Koordinatorin. Während der Aufenthalte wurden einzelne<br />
Gruppen von Vorstandsmitgliedern u. der Koordinatorin besucht. Dabei wurde ein<br />
Bewertungsbogen über die Ferienstruktur ausgefüllt. Nach Ablauf einer jeden Einheit fand<br />
mit jedem Gruppenleiter ein Abschlussgespräch statt. Dabei wurden unter anderem das<br />
Erreichen der pädagogischen Zielsetzungen sowie die Zufriedenheit der assistierten Personen<br />
erhoben. Außerdem wurde über die Gruppenzusammensetzung und das Mitarbeiterteam<br />
gesprochen. Im Herbst wurde ein Fragebogen an alle Teilnehmer versandt, anhand dessen<br />
festgestellt werden sollte, wie diese grundsätzlich mit dem Angebot (Unterkunft,<br />
Verpflegung, Assistenz, Organisation im Allgemeinen) zufrieden waren. Außerdem konnten<br />
Wünsche geäußert und Verbesserungsvorschläge eingebracht werden. Ebenso wurde ein<br />
Fragebogen an alle Assistenten versandt. Mit diesem wollten wir erfahren, ob die Assistenten<br />
genügend Informationen über die ihnen zugewiesenen Personen vor und während der Freizeit<br />
erhalten hatten, und wie die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gruppenleitern funktioniert<br />
hatte. Im Besonderen wollten wir mehr über die Motivation der Assistenten an der Mitarbeit<br />
an einer Ferienmaßnahme zu erfahren.<br />
Fortbildung – Vom 23. bis zum 25. Mai 2008 fand im Ferienhaus Masatsch in Oberplanitzing<br />
bei Kaltern das Vorbereitungsseminar für Assistenten und Reisebegleiter statt, welches<br />
traditionellerweise für neue Mitarbeiter verpflichtend ist. 28 Personen nahmen daran teil. Das<br />
Seminar umfasste 20 Stunden. Die Fortbildung ist so konzipiert, dass Theorie und Praxis<br />
verflochten werden, wobei besonderer Wert auf die Praxis gelegt wird (Selbsterfahrung,<br />
Entspannungsübungen, Rollenspiele). Im theoretischen Teil werden die Teilnehmer über<br />
Referate, Videos und Diskussionen mit Grund legenden Informationen versorgt. Die<br />
Leiterinnen des Seminars waren die Leiterinnen der Familienwochen, Susanne Leimstädtner<br />
und Lisl Strobl. Am 25. Mai 2008 fand nachmittags das verpflichtende Leiterseminar statt, an<br />
dem 13 Leiter teilnahmen. Die Leiter der einzelnen Gruppen hatten dabei die Möglichkeit<br />
über organisatorische und inhaltliche (pädagogische) Probleme, die im Laufe der<br />
Ferienaufenthalte immer wieder auftreten, zu diskutieren und Lösungsansätze zu finden. Am<br />
31. Oktober 2008 fand am Sitz der <strong>Lebenshilfe</strong> in Bozen ein Nachtreffen aller Gruppenleiter<br />
zum Zweck des Erfahrungsaustausches mit Büfett statt.<br />
Vorschau 2009<br />
Für das Jahr 2009 sind folgende Ferieninitiativen geplant:<br />
26
Angebot Ort/Ziel TN MA Tage<br />
Weiße Woche Ridnaun 16 4 8<br />
Familientherapiewochen Pfalzen 45 20 15<br />
Familienseminar Caorle 40 15 14<br />
Meeraufenthalt Erwachsene I Viserbella 8 4 15<br />
Wanderfreizeit Brentagebiet 12 4 15<br />
Meeraufenthalt Körperbehinderte I Tortoreto Lido 6 7 15<br />
Meeraufenthalt Mehrfachbehinderte Cavallino 12 15 15<br />
Malferien Oberplanitzing 10 6 10<br />
Meeraufenthalt Jugendliche Jesolo 10 6 15<br />
Meeraufenthalt Kinder Caorle 10 11 14<br />
Meeraufenthalt Senioren Cesenatico 7 5 15<br />
Sport- und Aktivwoche Oberplanitzing 6 4 11<br />
Meeraufenthalt Erwachsene II Lido Estensi 8 4 15<br />
Urlaub auf dem Lande Allgäu 8 5 11<br />
Meeraufenthalt Körperbehinderte II Caorle 6 7 15<br />
Familienseminar Oberplanitzing 34 11 8<br />
Badeferien am See Peschiera 7 4 15<br />
Meeraufenthalt Erwachsene III Cattolica 8 4 15<br />
Kreativwoche Oberplanitzing 7 5 8<br />
Reise 1 Gran Canaria 4 2 8<br />
Reise 2 Niederlande 4 2 8<br />
Reise 3 Hamburg 4 3 5<br />
Reise 4 Sizilien 4 2 11<br />
Reise 5 Sizilien 4 2 11<br />
Reise 6 Umbrien 4 2 8<br />
Reise 7 Jesolo 4 3 8<br />
Reise 8 Millstätter See 4 3 8<br />
Reise 9 Barcelona 4 2 13<br />
Zusätzlich werden im Auftrag der BZG Überetsch-Unterland drei einwöchige<br />
Ferienaufenthalte für Besucher der Geschützten Werkstätten in Salurn und Kurtatsch<br />
organisiert sowie ein Meeraufenthalt in Caorle für die Besucher der Tagesstätte für Menschen<br />
mit Autismus in Bruneck.<br />
Für neue Assistenten und Reisebegleiter wird vom 22. bis zum 24. Mai ein<br />
Einführungsseminar organisiert, welches im Ferienhaus Masatsch in Oberplanitzing/Kaltern<br />
stattfinden wird. Für die Leiter der einzelnen Gruppen ist am Sonntagnachmittag ein Referat<br />
geplant.<br />
27
Sport<br />
Sektion Sport<br />
Die Sektion Sport setzt sich aus den Gebietsgruppen Bozen/Unterland, Eisacktal, Pustertal,<br />
Wipptal und Burggrafenamt zusammen. Die Sektion Sport organisiert mit ihren Mitgliedern<br />
Sportkurse, Trainings und Wettkämpfe und nimmt auch an nationalen wie internationalen<br />
Wettkämpfen teil. Die Organisation der genannten Aktivitäten sowie die Begleitung der<br />
Athleten werden zum Großteil von Freiwilligen übernommen. Diese kommen zumeist aus den<br />
Reihen der Angehörigen und deren Freundeskreisen.<br />
Im Jahr 2008 nahmen die 274 Athleten der Sektion Sport an folgenden Aktivitäten teil, die<br />
teilweise von der Sektion Sport selbst organisiert und durchgeführt wurden: 1) Rodelrennen in<br />
Terenten, in Zusammenarbeit mit der lokalen Freiwilligen Feuerwehr, mit 75 Athleten und 40<br />
Begleitern – 2) Alpine und nordische Landesmeisterschaften in Pflersch, mit 50 Athleten und<br />
16 Begleitern – 3) C.I.P.-Paralympics: alpine und nordische Italienmeisterschaften in Antholz,<br />
mit ca. 170 Gästen aus Italien und 40 Athleten und 15 Begleitern aus Südtirol – 4) Teilnahme<br />
und Organisation der XIX Winterspiele Special Olympics Italien auf Meran 2000 mit ca. 500<br />
Gästen aus Italien, Deutschland und Österreich. Athleten der <strong>Lebenshilfe</strong> nahmen 30 teil,<br />
begleitet von 10 Trainern und Assistenten – 5) Schwimm-Landesmeisterschaften in Reischach<br />
mit 90 Athleten und 50 Begleitern – 6) Organisation des integrativen Arge-Alp-<br />
Fußballturniers in St. Leonhard in Passeier. An dem Turnier nahmen 100 Fußballer aus<br />
Schweiz, Österreich, dem Trentino und der Lombardei teil. Die <strong>Lebenshilfe</strong> war mit 2<br />
Mannschaften, insgesamt 22 Personen, vertreten – 7) Triathlon in Bruneck, in<br />
Zusammenarbeit mit dem SSV Bruneck, mit 70 Teilnehmern und 30 Begleitern – 8)<br />
Teilnahme am 3. Euregio-Marathon in Neumarkt am 5. Oktober, mit 10 Leichtathleten und 3<br />
Betreuern. Neben der Teilnahme an bzw. Organisation von genannten Wettbewerben haben<br />
die einzelnen Bezirke jeweils autonom für die lokalen Mitglieder Kurse und Trainings<br />
veranstaltet und durchgeführt, insbesondere in den Bereichen Fußball, Schi nordisch, Schi<br />
alpin, Schwimmen, Gymnastik, Leichtathletik und Nordic-Walking. Die Kurse und Trainings<br />
wurden meist von einer professionellen Lehrkraft gestaltet und geleitet. 150 Personen<br />
absolvierten mindestens 5 Trainings- bzw. Kurseinheiten. Die Fußballmannschaft Bozen<br />
absolvierte insgesamt 26 Trainingseinheiten und nahm an 4 Turnieren teil 1) Arge-Alp-<br />
Turnier in St. Leonhard in Passeier – 2) Verbandsinternes Freundschaftsturnier – 3)<br />
Fußballturnier in Brixen – 4) Hallenturnier in Bruneck in Zusammenarbeit mit dem SV<br />
Dietenheim-Aufhofen. Großen Erfolg hat nach wie vor auch die Bozner Schwimmgruppe, die<br />
2 Neuzugänge zu verzeichnen hat. Außerdem wurde im letzten Jahr weiter verstärkt am<br />
Aufbau von Angeboten für Kinder mit Behinderung gearbeitet sowie am Ausbau der<br />
Angebote in Bozen und im Unterland. Dies konnte durch die Umsetzung eines Ski-alpin-<br />
Trainings in Obereggen und einem Langlauf-Training in Lavazé verwirklicht werden. Der<br />
Bezirk Burggrafenamt war sehr erfolgreich im Aufbau neuer Angebote und in der<br />
Netzwerkarbeit mit bereits bestehenden. Neben den reinen Sportveranstaltungen gab es in der<br />
Sektion Sport auch Freizeitveranstaltungen. Neben jenen Initiativen, die von den Bezirken<br />
autonom und für die lokalen Mitglieder ergriffen wurden, gab es auf Landesebene das<br />
Freundschaftsfischen in Ehrenburg mit 60 Teilnehmern und 20 Begleitern sowie das<br />
Sommerfest in Lappach mit 60 Teilnehmern und 35 Begleitern.<br />
28
Spiel- und Sportfest in Bozen<br />
Aus besonderem Anlass (25-Jahr-Jubiläum) fand das Fest 2008 in der Eiswelle von Bozen<br />
statt. Wie schon seit Jahren bewährten sich das Amt für Menschen mit Behinderung und<br />
Zivilinvaliden, die Fachschule für Sozialberufe „Hannah Arendt“ und die <strong>Lebenshilfe</strong> als<br />
Organisationsteam. Neben dem festlichen Charakter mit den vielen Spielständen fand ein<br />
Fußballturnier auf einem „Luftkissen“ statt. Live-Musik lud ein zum Tanz, und die über 800<br />
Teilnehmer hatten ihre große Freude.<br />
Vorschau 2009<br />
Sektion Sport<br />
Die Arbeit in der Sektion Sport soll auf dem gewohnten Niveau fortgesetzt werden.<br />
Trainingseinheiten für Sportler in sämtlichen angebotenen Disziplinen können im selben<br />
Umfang wie im vergangenen Jahr durchgeführt werden. Der stark im Aufbau befindliche<br />
Bezirk Burggrafenamt, vor allem der Umkreis von Schlanders wird eine Reihe von<br />
Angeboten zur Verfügung stellen. Im Raum Bozen wird es verstärkt Angebote für Kinder und<br />
auch Erwachsene geben. Ebenfalls ausgebaut werden sollen die Bezirke Unterland und<br />
Pustertal. Vor allem die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen soll verstärkt werden.<br />
Spiel- und Sportfest in Bozen<br />
Das Spiel- und Sportfest findet heuer im Bozner Drususstadion statt, unter der bewährten Co-<br />
Organisation des Amtes für Menschen mit Behinderung und Zivilinvaliden, der Fachschule<br />
für Sozialberufe „Hannah Arendt“ und der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />
29
Freizeitklubs<br />
Für die Freizeitgestaltung von Menschen mit mentaler Behinderung und Lernschwierigkeiten<br />
stehen zurzeit in Südtirol 11 Freizeitklubs zur Verfügung. Vorwiegend an den Wochenenden<br />
werden die Programme durchgeführt. Sie befinden sich in Bozen, Auer, Meran, Schlanders,<br />
Mals, Brixen, Sterzing, Bruneck und Toblach. Neu hinzu kam seit Januar der Freizeitklub im<br />
Überetsch und im September der Freizeitklub in St. Leonhard in Passeier.<br />
Die Hauptaufgabe des Koordinators eines Freizeitklubs ist es, gemeinsam mit den Nutzern die<br />
Programme zu gestalten und ihnen die organisatorischen Aufgaben abzunehmen (z.B.<br />
Besorgung eines Kleinbusses, Reservierungen usw.). Der Koordinator begleitet seine<br />
Klubmitglieder auf dem Weg hin zur Selbstbestimmung. Eine weitere Aufgabe des<br />
Freizeitklubkoordinators ist es, einen kleinen Kreis von freiwilligen Helfern aufzubauen, die<br />
ihn und die Menschen mit Behinderungen bei der Ausübung der Tätigkeiten unterstützen.<br />
Zur Sicherung der Qualität wurden mit allen Koordinationskräften<br />
Zielvereinbarungsgespräche geführt. Die Ziele wurden gemeinsam formuliert. Des Weiteren<br />
wurden für die Koordinationskräfte zwei Fortbildungen gemeinsam mit den Trainern der<br />
Sportgruppe im organisiert.<br />
Klubs, Nutzer, Angebote<br />
- Freizeitklub „Pfiffikus“ in Auer. Es fanden insgesamt 16 Aktivitäten statt. Der Freizeitclub<br />
zählt ca. 25 Mitglieder jeden Alters, welche eine geistige und/oder körperliche Behinderung<br />
haben. Die Mitglieder haben die Möglichkeit, sich für die verschiedensten Freizeitangebote zu<br />
entscheiden und daran teilzunehmen oder selbst neue Ideen aufzubringen. Es wurde auch eine<br />
integrative Initiative mit dem Jugendtreff „Joy“ in Auer durchgeführt.<br />
- Freizeitklub „Sunshine“ in Brixen. Es fanden 17 Aktivitäten statt. Ca. 15 Personen nehmen<br />
regelmäßig an den Veranstaltungen teil. Eine gute Zusammenarbeit besteht nach wie vor mit<br />
dem Kulturverein und dem Sozialzentrum Seeburg.<br />
- Freizeitklub „Millipid in Meran. Es fanden insgesamt 30 Aktivitäten statt, das sind ca. 3<br />
Aktivitäten im Monat. Die Tätigkeiten erstreckten sich über 142 Stunden (ca. 5 Stunden pro<br />
Aktivität). Durchschnittlich nahmen 7-8 Personen mit geistiger und/oder körperlicher<br />
Behinderung jeden Alters teil. Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde auch im Jahr<br />
2008 die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Volkshochschule „Urania“ Meran<br />
intensiviert. Es wurden gemeinsam Kurse und Exkursionen geplant und in die Tat umgesetzt,<br />
so z.B. ein Tanzkurs, ein Erste-Hilfe-Kurs, „Fit-im-Kopf“ Seminar u.a. Weiters wurden 8<br />
Tagesausflüge und ein Reitwochenende (4 Tage) auf dem Kaserhof/Ritten organisiert.<br />
Themen der Bildungsfahrten für Menschen mit und ohne Behinderung sind dabei die Natur,<br />
Kultur, Tradition und Alltag unseres Landes. Nach wie vor werden ausschließlich öffentliche<br />
Verkehrsmittel verwendet, um die Selbständigkeit der Mitglieder zu fördern. Bei den Fahrten,<br />
welche in Zusammenarbeit mit der „Urania“ Meran erfolgen, wird jedoch ein Kleinbus<br />
(„Alpenpass Mobil“) verwendet. Die Aktivitäten finden ausschließlich an den Wochenenden<br />
(samstags oder sonntags) statt, da viele der Mitglieder berufstätig bzw. in Werkstätten<br />
untergebracht sind. Im folgenden Teil die Aktivitäten im Einzelnen.<br />
30
- „Freitagsklub“ in Bozen. Der Freitagsklub ist ein Treffpunkt für Menschen mit und ohne<br />
Behinderung, die gemeinsam ein paar Stunden in gemütlicher und geselliger Runde<br />
verbringen möchten. Im Laufe der Jahre haben sich die Ideen, die Wünsche und die<br />
Teilnehmer immer wieder verändert und weiterentwickelt. So werden seit Jahren auch<br />
Ganztagesaktivitäten an Samstagen und Sommerwochen im Programm geführt. Der<br />
Grundgedanke, dass die Mitglieder des Freitagsklubs das Programm selbst erstellen, ist<br />
beibehalten worden. So vielfältig wie das Programm sind auch die Teilnehmer des<br />
Freitagsklubs. Der jüngste Teilnehmer des abgelaufenen Tätigkeitsjahres war 18 Jahre, die<br />
älteste 58 Jahre. Bei der bestbesuchten Veranstaltung waren 25 Teilnehmer zugegen. 33<br />
waren insgesamt die Aktivitäten.<br />
- Freizeitklub „Fit & Fun“ in Sterzing. Es wurden mehrere Ausflüge unternommen, wie z.B.<br />
eine Radtour nach Klausen, Schwimmen (Aquarena), Innsbruck, Kino und Pizzaessen,<br />
Bergtouren, Hüttenlager, Törggelen auf der Kalcher Alm, Ausflug nach Meran<br />
Trauttmansdorff, Raftingfahrt auf dem Eisack mit anschließender Grillfeier, Kletterkurs und<br />
vieles mehr. Bei den 10-15 Ausflügen nahmen unterschiedlich viele Personen teil (5-15<br />
Teilnehmer, auch Angehörige und andere Mitglieder der <strong>Lebenshilfe</strong>). Im Juli fuhren 6<br />
Teilnehmer der Gruppe bzw. auch einer aus Brixen nach Jesolo, wo sie eine Woche Urlaub<br />
machten. Weiters wurden Elternabende, Nikolausfeier und der Freitagstreff der wöchentlich<br />
am Freitag abgehalten wurde, gemacht.<br />
- Freizeitklub „Friends“ in Toblach. Bis zu 7 Personen nahmen regelmäßig teil. 18 waren die<br />
Aktivitäten. Zu diesen gehörten Ausflüge (z.B. nach Maria Luggau, nach Lienz, nach Bozen),<br />
Sporttage (Kegeln, Schwimmen, Rodeln), Kulturelles (Konzertbesuche, Museumsbesuche)<br />
und anderes mehr.<br />
- Freizeitklub „Sonnschein“ in Schlanders. Insgesamt wurden 8 Aktivitäten für maximal 9<br />
Personen veranstaltet. Neben den geselligen Klubtreffen gab es Exkursionen, einen Theater-<br />
und einen Konzertbesuch.<br />
- Freizeitklub „Mondschein“ in Mals. Insgesamt wurden 15 Aktivitäten für 10 Personen<br />
veranstaltet. Neben den geselligen Klubtreffen gab es Exkursionen, einen Theaterbesuch, eine<br />
Party, einen Kegelabend und anderes mehr.<br />
- Freizeitklub Bruneck. Insgesamt wurden 15 Aktivitäten für 10 Personen veranstaltet. Neben<br />
den geselligen Klubtreffen gab es Exkursionen, einen Museumsbesuch, einen Shoppingtag in<br />
Innsbruck, einen Kegelabend, Schwimmtage und anderes mehr.<br />
- Freizeitklub Überetsch. Insgesamt wurden 19 Aktivitäten für maximal 8 Personen<br />
veranstaltet. Neben den geselligen Klubtreffen gab es Exkursionen, einen Museumsbesuch,<br />
einen Kegelabend, einen Törggeletag, ein Grillfest und anderes mehr.<br />
- Freizeitklub St. Leonhard. Im September fand das Gründungstreffen des neuen Klubs in St.<br />
Leonhard in Passeier statt. Seitdem wurden noch im Laufe des Jahres 2008 6 Veranstaltungen<br />
durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem KVW, dem Familienverband. In kurzer Zeit fanden<br />
sich mehr als 10 Interessierte.<br />
Vorschau 2009<br />
Im laufenden Jahr wird es darauf ankommen, die einzelnen Klubs weiter zu konsolidieren und<br />
den gewohnten Umfang an Tätigkeiten aufrecht zu erhalten. Mit dem Freizeitklub Leifers soll<br />
mit Jahresbeginn ein zwölfter Freizeitklub seine volle Tätigkeit aufnehmen.<br />
31
Musik und Theater<br />
Tun na Kata<br />
Von Februar bis November 2008 traf sich die Gruppe insgesamt 19 Male zu den Proben im<br />
Sozialzentrum Fugger in Sterzing. Insgesamt gab es 7 Auftritte. 1) März: im Kursaal von<br />
Meran anlässlich der Special-Olympics-Winterspiele. 2) August: in Sterzing anlässlich der<br />
Jubiläumsfeiern zum 10-jährigen Bestehen der Gruppe. 3) August: im Bergwerkmuseum<br />
Schneeberg in Ridnaun gemeinsam mit dem Duo Irmi & Tamara. 4) September: in<br />
Oberplanitzing/Kaltern anlässlich der Eröffnung der Ferienhofs Masatsch. 5) September: in<br />
der Spitalkirche zum Hl. Geist in meran anlässlich der Tages der Menschen mit Down<br />
Syndrom. 6) November: in der St.-Margarethen-Kirche in Sterzing anlässlich einer Messe. 7)<br />
November: traditionelles Adventkonzert im Stadttheater Sterzing.<br />
Vinschgerwind<br />
Die Musikgruppe „Vinschgerwind“ in Schlanders stellte im Juni 2008 ihre Tätigkeit für die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> ein. Bis dahin übte sie in den Räumlichkeiten des Jugendzentrums in Schlanders.<br />
Aus beruflichen Gründen konnte der Leiter der Gruppe diese Tätigkeit nicht mehr fortführen.<br />
Inzwischen führt ein anderer Musiker im Rahmen der Volkshochschule in Mals diese<br />
Übungsstunden weiterhin aus.<br />
Theaterwerkstatt<br />
Seit Herbst 2006 gibt es in der <strong>Lebenshilfe</strong> eine Theaterwerkstatt. Die Idee dazu entstand im<br />
Zuge der Vorbereitungen der 40-Jahre-Jubiläumsfeier der <strong>Lebenshilfe</strong>. Ursprünglich hätte ein<br />
kurzes Stück in diesem Rahmen aufgeführt werden sollen. Aus verschiedenen Gründen fiel<br />
die Entscheidung, das Theaterprojekt als eigenes Projekt weiterzuführen. Die<br />
Theaterwerkstatt verfolgt zwei Ziele: Zum einen soll Jugendlichen mit Behinderung und<br />
Lernschwierigkeiten eine kulturelle und persönlichkeitsbildende Freizeitbeschäftigung<br />
geboten werden, und zum anderen soll mit dem Theater die Öffentlichkeit für die Belange der<br />
Menschen mit Behinderung sensibilisiert werden. Unter der Führung des Regisseurs Antonio<br />
Viganò besuchen seit Herbst 2006 7-8 Jugendliche mit Behinderung regelmäßig die<br />
Theaterwerkstatt.<br />
Im Jänner 2007 führte die Gruppe der Theaterwerkstatt in Zusammenarbeit mit dem<br />
Kulturverein Theatraki ihr erstes Stück auf. „Schmetterlinge im Bauch / Come le farfalle nella<br />
pancia“ wurde im Kulturhaus „Walther von der Vogelweide“ vor 350 Besucher/inne/n<br />
aufgeführt. In diesem Stück geht es um die Mitteilungskraft, die Schwierigkeiten der<br />
Kommunikation und der Empathie.<br />
Das Stück wurde im April 2008 in Bozen und auf folgenden Festivals in Italien aufgeführt:<br />
Nationalen Festival „Disartability“ in Brescia (April), Festival „Altretrecentosessantagradi“ in<br />
Treviso (Juni) und beim „Primo Festival Teatrale delle Normalità Differenti“ des Quintoteatro<br />
in Trient (November).<br />
Parallel zu den Proben und Aufführungen von „Schmetterlinge im Bauch / Come le farfalle<br />
nella pancia“ hat die Gruppe um Aontonio Viganò das neue Theaterstück „Spuren der Seele /<br />
Segni dell’anima“ in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Theatraki vorbereitet. In diesem<br />
Stück geht es um die Geschichte der Euthanasie und die Ermordung behinderter Personen<br />
unter dem NS-Regime. Dieses Theaterstück ist die Inszenierung eines Textes von Giovanni<br />
De Martis, Historiker in Triest und Präsident des Vereins Olokaustos. Im September wurde<br />
das Stück drei Male im ausverkauften Merkantilgebäude in Bozen aufgeführt.<br />
32
Vorschau 2009<br />
Tun na Kata<br />
Nach der Winterpause werden die Musiker/innen von „Tun na Kata“ unter der Leitung von<br />
Paolo „Jack“ Alemanno die Proben wieder aufnehmen und dabei auch neue Stücke einlernen.<br />
Im Jahresverlauf wird die Gruppe wieder bei verschiedenen Veranstaltungen, zu welchen sie<br />
eingeladen wird, in Südtirol und auch außerhalb des Landes auftreten.<br />
Theaterwerkstatt<br />
Im Jänner wurde „Spuren der Seele/Segni dell’anima“ wiederholt im Merkantilgebäude vor<br />
ausverkauftem Publikum aufgeführt. Anlässlich des alljährlichen Tages des Gedenkens am<br />
27. Jänner finanzierte die Gemeinde Bozen (Assessorat für Kultur, Primo Schönsberg)<br />
insgesamt 5 Schüleraufführungen am Vormittag und 3 Abendvorstellungen. 2009 wird das<br />
Stück in der deutschen Fassung in verschiedenen Orten in Südtirol aufgeführt werden. Es sind<br />
auch Aufführungen im deutschsprachigen Ausland geplant. Ab Februar leitet Antonio Viganò<br />
eine Permante Theaterwerkstatt, die für neue Interessierte offen ist.<br />
33
Therapeutisches Reiten<br />
Beim Therapeutischen Reiten wird zwischen Heilpädagogischem Reiten und Hippotherapie<br />
unterschieden. Die Schwerpunkte des Heilpädagogischen Reitens sind die folgenden:<br />
Versorgen der Pferde, Führen des Pferdes als Bewegungsdialog, Körperarbeit mit Pferden,<br />
Spielen mit Pferden, Sitzen auf dem geführten oder longierten Pferd, freies und aktives Reiten<br />
und erlebnispädagogisch orientierte Freizeitmaßnahmen. Beim Heilpädagogischen Reiten und<br />
Arbeiten mit dem Pferd steht nicht die reiterliche oder leistungssportliche Ausbildung im<br />
Vordergrund. Sein Ziel ist die individuelle Förderung und Weiterentwicklung des einzelnen<br />
Menschen. Die Begegnung und der Umgang mit dem Pferd bieten viele Möglichkeiten, das<br />
Befinden, die Entwicklung und das Verhalten günstig zu beeinflussen. Verschiedenste<br />
Bereiche des menschlichen Handelns werden angesprochen. Mit Hilfe des Heilpädagogischen<br />
Reitens können pädagogische, psychotherapeutische, psychomotorische, rehabilitative und<br />
soziointegrative Erlebnisangebote unterbreitet werden. Unter Hippotherapie versteht man eine<br />
spezifische physiotherapeutische Behandlungsmethode für behinderte und kranke Menschen.<br />
Dabei wird das Pferd als Medium eingesetzt. Der dreidimensionale Schwingungsrhythmus<br />
des Pferderückens des im Schritt gehenden Pferdes wird auf den Patienten übertragen und<br />
bildet den entscheidenden Übungs- und Trainingsreiz. Dies geschieht unter medizinischen<br />
Gesichtspunkten. Der Mensch wird bei dieser aktiven Therapiemethode ganzheitlich<br />
gefördert: körperlich, emotional, geistig und sozial. Diese neurophysiologische Behandlung<br />
wird ärztlich verordnet und muss für den Patienten individuell dosiert und einem bestimmten<br />
Therapieplan entsprechend aufgebaut sein.<br />
Folgende sind die Ziele des Therapeutischen Reitens: 1) Muskeltonusregulation: bei zu hoher<br />
Muskelspannung wird die Spannung herabgesetzt, bei zu niedrigem Grundtonus erhöht – 2)<br />
Unterbrechung pathologischer Bewegungsmuster und Ermöglichen einer besseren,<br />
nützlicheren, symmetrischen Haltung – 3) Bessere Wahrnehmung des Körpers, der Haltung<br />
und der Bewegung: das ermöglicht ein Finden von Automatismen zur Körperkontrolle,<br />
bessere, konkretere Integration des Körperschemas – 4) Verbesserte Integration der<br />
verschiedenen Wahrnehmungen (taktil, räumlich, zeitlich, propriozeptiv) – 5) Verbesserung<br />
der Bewegungsausführung und Koordination von Bewegungsabläufen – 6) Schulung des<br />
Gleichgewichts. Medizinische Anwendungsbereiche sind: 1) Erkrankungen des zentralen wie<br />
des peripheren Nervensystems – 2) Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparats – 3)<br />
Rehabilitation von Unfallfolgen. Die <strong>Lebenshilfe</strong> ist mit Dekret Nr. 494/23.6 vom 26.06.2002<br />
des Landesgesundheitsrats berechtigt, Therapeutisches Reiten in Südtirol unter medizinischer<br />
Aufsicht der Sanitätsbetriebe „in fase sperimentale“ durchzuführen. Das Therapeutische<br />
Reiten wird mittlerweile auch von der Universitätsklinik Innsbruck sowie von Prof. Saltuari<br />
(Hochzirl) empfohlen!<br />
Klienten – Insgesamt wurden 158 Personen zwischen 3 und 60 Jahren betreut. Etwa 75% der<br />
Teilnehmer waren zwischen 3 und 15 Jahren alt, etwa 25% von ihnen gleichmäßig zwischen<br />
16 und 35 bzw. zwischen 36 und 60 Jahre alt. Es handelte sich dabei um Menschen mit<br />
Behinderung und um verhaltensauffällige Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Insgesamt<br />
wurden 1.054 Therapieeinheiten durchgeführt. Die Herkunftsgebiete der Nutzer waren<br />
Welsberg, Reischach, St. Lorenzen, Kiens, Issing, Bruneck, Sterzing, Wiesen, Gossensass,<br />
Brixen, Seis, Bozen, Karneid, Leifers, Ritten, Eppan, Kaltern, St. Pauls, Tramin, Salurn, Lana,<br />
Meran, Schlanders, Laas, Eyrs, Prad, Mals und Glurns. Neue Zentren waren Reischach-<br />
Stockerhof und Prad im Vinschgau.<br />
34
Mitarbeiter – Die Anzahl der freien Mitarbeiter betrug 22 (Hippotherapeuten, Pädagogen,<br />
Pferdewarte). Die Reitpädagogen weisen alle eine abgeschlossene pädagogische<br />
Grundausbildung auf, welche in Südtirol zum selbständigen Arbeiten mit Kindern und<br />
Jugendlichen berechtigt. Die Pferdewarte haben fundierte reiterliche Ausbildungen bei<br />
Fachverbänden absolviert. Die Hippotherapeuten haben eine abgeschlossene<br />
physiotherapeutische Ausbildung. Alle Fachgruppen haben eine Zusatzausbildung vom<br />
Fachverband „Förderkreis Therapeutisches Reiten“ (Deutschland), dem Österreichischen<br />
Kuratorium für Therapeutisches Reiten sowie das Diplom der ANIRE (Associazione<br />
Nazionale Italiana per la Rieducazione Equestre), das zur Durchführung der Tätigkeit in<br />
Italien berechtigt.<br />
Qualitätssicherung<br />
- Durch eine Diplomarbeit an der Freien Universität Bozen in Brixen (Sozialpädagogik)<br />
wurden die Schulprojekte bzw. die Transfermöglichkeiten der Inhalte im Bereich<br />
Therapeutisches Reiten und Schule evaluiert. Titel: „Die Wirkung des Heilpädagogischen<br />
Reitens auf das Sozialverhalten von Kindern“.<br />
- Eine Facharbeit aus Psychologie und Gesundheitslehre der Lehranstalt für Soziale Dienste,<br />
Brixen befasste sich ebenfalls mit dem Therapeutischen Reiten.<br />
- Im Bereich des Heilpädagogischen Reitens wird ein eigener Beobachtungsbogen eingesetzt,<br />
um die Effektivität der durchgeführten Therapieeinheiten zu erheben. Im Bereich<br />
Hippotherapie werden die Therapiezyklen durch Fachärzte der Sanitätseinheiten und private<br />
Spezialisten vorher und nachher überwacht. Ein Evaluationsbogen des Deutschen<br />
Kuratoriums wurde eingesetzt.<br />
Fortbildung – Es wurden insgesamt 4 Fortbildungsveranstaltungen organisiert, davon waren 2<br />
Lehrgänge mit anerkanntem nationalem Diplom. Vom 3. bis zum 6 April wurde eine<br />
Ausbildung im Bereich Behindertenreitsport zusammen mit dem Verband ENGEA<br />
organisiert. Dabei erhielten die 12 Teilnehmer nach erfolgreicher Prüfung das Diplom des<br />
„operatore I° livello“, welches national anerkannt ist. Sie sind somit berechtigt, den<br />
Behindertenreitsport durchzuführen. – Vom 12. April bis zum 3. Mai fand ein Lehrgang für<br />
den Pferdewart im Bereich Therapeutisches Reiten in Zusammenarbeit mit dem Verband<br />
FITEREC ANTE statt. Dabei erhielten die 15 Teilnehmer ein Diplom, das sie berechtigt, im<br />
Bereich Therapeutisches Reiten als Pferdewarte zu fungieren. – Vom 24. bis zum 26. Oktober<br />
fand ein Lehrgang mit Marion Seel statt. Schwerpunkt war der losgelassene Sitz. Nicht<br />
Symptome beim falschen Sitz wurden korrigiert, sondern es wurde nach Ursachen gesucht.<br />
An diesem Kurs nahmen 8 Therapeuten teil. Am 15. und 16. November fand ein weiterer<br />
Kurs mit J. Mitmannsgruber statt. Dabei ging es um das „natural horsemanship“, die die<br />
natürlichen Verhaltensweisen des Pferdes berücksichtigende Umgebung. Das Pferd wurde auf<br />
alle möglichen Situationen vorbereitet, die ein Risiko für den Reiter darstellen könnten. Ziel<br />
war es, dass das Pferd vertrauensvoll auf seinen Reiter hört, auch in Momenten, die für ein<br />
Fluchttier bedrohlich sind.<br />
35
Besondere Projekte<br />
- Wiederholung des Schulprojekts Therapeutisches Reiten als Wahlfach in der Grundschule<br />
Lana (Evaluation durch Diplomarbeit an der Freien Universität Bozen in Brixen).<br />
- Der Vinschgau ist in Bezug auf das Angebot seit dem Brand im Glurnser Reitverein<br />
unterversorgt. Deshalb war es uns ein Anliegen, wenigstens 1 Woche im Sommer (Juni/Juli)<br />
das Heilpädagogische Reiten und 20 Einheiten Hippotherapie in Zusammenarbeit mit der<br />
Werkstatt Prad anzubieten (wegen Schlechtwetters werden weitere Einheiten im Frühjahr<br />
2009 nachgeholt). Die Nachfrage war sehr groß. Auch diese Projekte sollen, sofern die<br />
Finanzierung gesichert ist, nächstes Jahr wiederholt werden.<br />
- Um auch die Klienten im Schlerngebiet zu versorgen, wurde in Ums ein neues Zentrum<br />
organisiert. Die Vorbereitungen für die neuen Zentren in Sarnthein und Pedraces wurden<br />
aufgenommen. Im Frühjahr 2009 wird die Tätigkeit beginnen. 2 ausgebildete Therapeutinnen<br />
nahmen ihre Tätigkeit in Brixen und Eppan auf.<br />
- Mit dem Reitfachverband FITETREC ANTE wurde ein Ausbildungsabkommen<br />
unterzeichnet, welches die Kriterien der Ausbildung für Pferdewarte und eine zukünftige<br />
Zusammenarbeit festlegt.<br />
- Der Gesetzesentwurf für die Anerkennung des Therapeutischen Reitens als Therapie in<br />
Italien ist einen Schritt weiter und nun auf der Tagesordnung der zuständigen Kommission in<br />
Rom. Weiters gab es eine Anhörung der wichtigsten Verbände, welche in diesem Bereich<br />
tätig sind. Von Seiten der <strong>Lebenshilfe</strong> wurde der Gesetzesentwurf wiederum kontrolliert,<br />
Korrekturen wurden auch angenommen.<br />
- Im Jahr 2008 hatte die Mittelbeschaffung wieder oberste Priorität. Der Bereich<br />
Heilpädagogisches Reiten wurde durch einen Beitrag des Amtes für Menschen mit<br />
Behinderung und Zivilinvaliden mitfinanziert. Der Bereich Hippotherapie hingegen kann vom<br />
Sanitätsbetrieb immer noch nicht unterstützt werden, da die Anerkennung als Therapie in<br />
Italien immer noch nicht erfolgt ist. Dafür konnten folgende Sponsoren gefunden werden: 1)<br />
Stiftung Sparkasse – 2) Raiffeisenverband (Spende Malwettbewerb) 3) Privatpersonen:<br />
Patenschaften für einzelne Kinder.<br />
36
Zusammenarbeit und Vernetzung – 1) Amt für Hygiene (Zusammenarbeit in Bezug auf die<br />
staatliche Anerkennung der Therapie im zuständigen Ministerium in Rom mit Hilfe von<br />
Senatorin Thaler Außerhofer, Dr. Stirner und DDr. Zelger – 2) Sanitätsbetrieb<br />
(Neuropsychiatrie des Sanitätsbezirks Bozen, Rehabilitationsdienste in den Sanitätsbezirken<br />
Bruneck und Brixen, Psychologischer Dienst im Sanitätsbezirk Bruneck) – 3) Blindenzentrum<br />
St. Raphael: 8 Personen mit zum Teil erheblichen Sehbeeinträchtigungen nehmen am<br />
Therapeutischen Reiten teil; für sie wird der Ablauf besonders individuell gestaltet – 4)<br />
Schule (Schulsprengel Ritten (Frühjahrs- und Herbstprojekt „Erlebnispädagogisches Reiten<br />
und Hippotherapie“), Grundschule Tisens/Lana („Erlebnispädagogisches Reiten“ für<br />
Stützkinder als Wahlfach)) – 5) Sozialsprengel der BZG Pustertal (Villa Winter, einer<br />
Einrichtung für schwer erziehbare Kinder: es wurde ein gemeinsames Konzept erstellt,<br />
welches die individuelle Betreuung bzw. Therapierung in Form eines Case-Managements<br />
vorsieht; erste Therapieeinheiten haben stattgefunden – 6) SSV Bruneck-Sektion<br />
Behindertensport – 7) FISE (Federazione Italiana Sport Equestre): Zusammenarbeit beim<br />
geplanten Aufbau einer Behindertenreitsportgruppe sowie bei der Umsetzung der neuen<br />
gesetzlichen Richtlinien für Durchführung und Ausbildung im Bereich des Therapeutischen<br />
Reitens auf Staatsebene – 8) Verschiedene Sprengel und Psychologische Dienste, welche das<br />
Therapeutische Reiten empfehlen – 9) Zusammenarbeit mit dem Verein FITETREC-ANTE<br />
bei der Entwicklung und Durchführung eines Ausbildungslehrgangs für Pferdewarte – 10)<br />
Zusammenarbeit mit dem Verband ENGEA bei der Durchführung eines Lehrganges für<br />
Behindertenreitsportlehrer.<br />
Vorschau 2009<br />
Geplant ist: 1) Schaffung einer zusätzlichen finanziellen Grundlage, um die Durchführung des<br />
Therapeutischen Reitens zu konsolidieren – 2) Gesetzliche Anerkennung als Therapie auf<br />
italienischem Staatsgebiet – 3) Engere Bindung der Therapeuten an die <strong>Lebenshilfe</strong> – 4)<br />
Fortführung und Konsolidierung der Tätigkeiten Flächen deckend unter Einbeziehung der<br />
vorhandenen öffentlichen und privaten <strong>Einrichtungen</strong> in organisatorischer und finanzieller<br />
Hinsicht – 5) Verstärkung der Schulprojekte – 6) Evaluation der Dokumentationsbogen in<br />
Zusammenarbeit mit dem Amt für Hygiene – 7) Verstärkte Miteinbeziehung der Ärzte im<br />
physiatrischen und neuropsychiatrischen Bereich – 8) Eröffnung von 2 neuen Zentren in<br />
Pedraces und in Sarnthein – 9) Beauftragung von 2-3 zusätzlichen Therapeutinnen und 2<br />
Pferdewart/inn/en, mit denen die große Nachfrage gedeckt werden soll. Sie werden im<br />
Frühjahr 2009 die Ausbildung beim anerkannten Fachverband ANIRE beenden – 10)<br />
Durchführung einer Hippotherapiewoche im Ferien- und Bildungshaus Masatsch.<br />
37
Pädagogische Musikwerkstatt<br />
Die Pädagogische Musikwerkstatt (PM) steht im Rahmen des breit gefächerten Angebots der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen. Ziel des<br />
Angebots ist die Verbesserung des psychophysischen Zustands und der sozialen Integration<br />
der Betroffenen. Es bedient sich hierzu spezialisierter Methoden und Techniken durch den<br />
gezielten Einsatz von Vibrationen und Tönen. PM ist ein Instrument sowohl zur<br />
Rehabilitation als auch zur Vorbeugung.<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> hat sich im vergangenen Jahr für den Ausbau des Angebots ausgesprochen.<br />
Hier wurde besonders auf ein gestreutes territoriales Angebot geachtet. Im Jahr 2008 konnte<br />
die <strong>Lebenshilfe</strong> in Brixen, in Bozen, in Bruneck und seit Oktober auch in Auer und in Meran<br />
den Dienst anbieten.<br />
Klienten – Insgesamt haben 50 Personen 444 Stunden in Anspruch genommen, in Brixen 6, in<br />
Bozen 12, in Auer 8, in Meran 7 und in Bruneck 17. Davon waren 25 männlichen und 25<br />
weiblichen Geschlechts. Das Alter der Personen lag zwischen ein paar Monaten und 62<br />
Jahren.<br />
In die PM kamen Personen mit folgenden Beeinträchtigungen: Bondingstörungen oder<br />
fehlendes Bonding, Schrei-, Fütter- und Schlafstörungen, starke Gehörschädigung, Gehörlose,<br />
Blinde, Entwicklungsrückstand mit schweren Aufmerksamkeits-, Sprach- und<br />
Koordinationsstörungen, Lernschwierigkeiten, Verständnisschwierigkeiten, Legasthenie,<br />
BMS-Syndrom, soziale Ängste, Kontaktschwierigkeiten, Autismus, Tetraparese, Down-<br />
Syndrom, andere geistige Behinderungen, Lennox-Gastault-Syndrom.<br />
Mitarbeiterinnen – In der PM waren 5 ausgebildete Musikerinnen mit Zusatzausbildung in<br />
Musiktherapie beschäftigt. Die Intervisionen mit Psychiatern, Ärzten, Ergotherapeuten usw.<br />
waren für die Mitarbeiterinnen wichtige Bestandteile ihrer Arbeit.<br />
Qualitätssicherung – Die Evaluierungsmöglichkeiten sind individuell sehr unterschiedlich und<br />
hängen stark vom Grad der Beeinträchtigung der Klienten ab, außerdem stark vom<br />
empathischen Verhältnis zwischen dem Klienten und der Mitarbeiterin. Denn das Kernstück<br />
einer erfolgreichen Begegnung ist die Beziehungsebene, die stark vom einfühlsamen Kontakt<br />
zwischen Mitarbeiterin und Klient und einer sicheren Vertrauensbasis abhängt. Die<br />
Evaluierung erfolgte bislang mündlich (Feedback der Nutzer, der Eltern, der Ärzte usw.). In<br />
Zukunft wäre es auch sinnvoll, einen sorgfältig ausgearbeiteten Fragebogen von den Eltern,<br />
den involvierten Institutionen (Ärzten, Psychologen, Lehrern, Hebammen) und der<br />
Mitarbeiterin ausfüllen zu lassen, um so einen objektiven und ganzheitlichen Einblick in die<br />
Situation der Klienten zu erhalten.<br />
Zusammenarbeit und Vernetzung – Die Mitarbeiterinnen arbeiten je nach Bedarf mit den<br />
Rehabilitations-Zentren, mit den Pädiatrischen Abteilungen der örtlichen Krankenhäuser, den<br />
verschiedenen Basis-Kinderärzten, Schulen und den Psychologischen Diensten zusammen.<br />
Vorschau 2009<br />
1) Weiterführung bzw. Ausbau der Pädagogischen Musikwerkstatt in allen Landesteilen – 2)<br />
weitere Bekanntmachung der Pädagogischen Musikwerkstatt in der Öffentlichkeit durch<br />
Bewerbung bei interessierten Stellen – 3) Erstellung einer Dokumentationsmappe.<br />
38
<strong>Lebenshilfe</strong> Mobil<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Mobil (LM) ist ein ambulanter Hausassistenzdienst für Personen mit<br />
Unterstützungsbedürfnissen, vor allem für alte Menschen. Das Hauptanliegen bildet eine<br />
bedürfnisgerechte Unterstützung zur Aufrechterhaltung eines selbstbestimmten Lebens. Die<br />
Mitarbeiter helfen bei der persönlichen Hygiene, beim Aufstehen und Zu-Bett-Gehen, beim<br />
Kochen und Essen, beim Einkaufen, begleiten die Klienten bei Spaziergängen oder leisten<br />
ihnen Gesellschaft, verrichten Botengänge oder kleinere Reinigungsarbeiten in der Wohnung.<br />
Die Aufspaltung in verschiedenste Assistenzformen stellt sich jedoch als einigermaßen<br />
theoretisch heraus, da üblicherweise um eine mehrdimensionale Kombination von Tätigkeiten<br />
ersucht wird.<br />
Von Jänner bis Juni wurde der Dienst noch mit den 6 Dienststellen Bozen, Auer, Meran,<br />
Brixen, Bruneck und Sterzing von der Autonomen Provinz Bozen unterstützt, bis August<br />
sodann nur mehr mit den 5 Dienststellen Bozen, Auer, Brixen, Bruneck und Sterzing. LM<br />
Meran arbeitete ab 1. Juli auf der Basis einer Konvention mit der Gemeinde Meran. Diese<br />
Zusammenarbeit endete im Dezember auf Grund einer Niederlage im ausgeschriebenen<br />
Wettbewerb. Seit diesem Zeitpunkt ist LM Südtirol auf 5 Dienststellen geschrumpft. Die<br />
übrigen 5 Dienststellen arbeiten seit 1. September auf der Basis von Konventionen mit den<br />
jeweiligen Bezirksgemeinschaften.<br />
Klienten – LM Südtirol assistierte im vergangenen Jahr insgesamt 413 Personen in deren<br />
eigenen vier Wänden und weiteren 106 in zwei Altenheimen (Konventionen). Insgesamt<br />
wurden 89.516 Assistenzstunden geleistet.<br />
Mitarbeiter – Geleitet werden die Einsätze von LM von nunmehr 5 Angestellten der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>, die ihrerseits im Landeskoordinator einen Ansprechpartner besitzen. Die<br />
Koordinationskräfte der Dienststellen Auer und Sterzing sind diplomierte<br />
Sozialbetreuerinnen, die Koordinationskraft der Dienststelle Brixen ist Pädagoge, jene der<br />
Dienststelle Bozen Sozialassistent und jene der Dienststelle Bruneck Bürofachkraft mit<br />
Diplom einer Oberschule mit sozialer Ausrichtung. Die Aufgabe der Koordinationskräfte<br />
besteht darin, Anfragen von Klienten entgegen zu nehmen, in direkten Gesprächen die<br />
inhaltliche wie die zeitliche Dimension des Assistenzbedarfs zu erschließen und Mitarbeiter<br />
auszuwählen, die ihnen geeignet erscheinen, eine LM-Assistenz zu übernehmen. Die<br />
Mitarbeiter sind dem Prinzip nach keine „Profis“, sondern Laienhelfer, die Motivation,<br />
Interesse und Geschick in zwischenmenschlichem Umgang mitbringen. In vielen Fällen<br />
können sie einschlägige Erfahrungen vorweisen. Die Anzahl der Assistenten betrug im<br />
vergangenen Jahr 173.<br />
Fortbildung – Auch im vergangenen Jahr wurden für die Projekt-Mitarbeiter von LM in<br />
regelmäßigen Abständen Fortbildungseinheiten angeboten. Ärzte, Pflegerinnen,<br />
Psychologinnen oder anderweitig qualifizierte Personen leiteten insgesamt 77<br />
Fortbildungsstunden zu folgenden Themen: 1) Professionelle Begleitung – 2) Montessori für<br />
Senioren – 3) Kinästhetik – 4) Kommunikation in Pflege und Betreuung – 5) Altersdemenz –<br />
6) Lagerungen – 7) Ernährung im Alter – 8) Körperhygiene im Alter – 9) Naturheilkundliche<br />
Verfahren in der Pflege – 10) Alterskrankheiten und ihre Symptome – 11) Hilfen für die<br />
Familie beim Tod eines Angehörigen – 12) Erste Hilfe – 13) Geschlechterspezifische<br />
Kommunikation – 14) Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit – 15) Umgang<br />
mit Konflikten.<br />
39
Vorschau 2009<br />
Das laufende Jahr kann Gefährdungen für den Dienst bringen. Das Beispiel <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Mobil Meran hat gezeigt, dass der Dienst bei Ausschreibungen unterliegen kann. Von diesen<br />
wird es aber im Jahr 2009 mit aller Wahrscheinlichkeit einige geben. Besondere Bedeutung<br />
wird daher sämtlichen Maßnahmen zukommen, die geeignet sind, Einfluss auf die<br />
Ausschreibungskriterien (Quantität und Qualität) zu nehmen. Ein weiterer Schwerpunkt ist<br />
die Zusammenarbeit mit der Caritas. Caritas und <strong>Lebenshilfe</strong> werden laut einer Vereinbarung<br />
in einigen Bezirken als Bietergemeinschaft auftreten.<br />
40
Sexualpädagogische Beratung und Begleitung<br />
Personen mit Lernschwierigkeiten und kognitiver Beeinträchtigung haben Fragen zu ihrem<br />
Körper. Sie wollen Antworten auf ihre Fragen zur Sexualität. Auch Eltern, Angehörige und<br />
professionelle Betreuer/innen brauchen oftmals Ratschläge und Tipps. Kurse und/oder<br />
Einzelberatungen können helfen, Antworten zu finden.<br />
Personal – Die Sexualpädagogische Beratung und Begleitung wird von 2 Personen<br />
durchgeführt, einer Frau und einem Mann.<br />
Die Tätigkeiten – Zu den Tätigkeiten des Dienstes gehörten: 1) Beratung (1.284 Stunden), 2)<br />
Erst- und längerfristige sexualpädagogische Beratungen für Menschen mit Beeinträchtigung,<br />
3) Erstberatungen für Eltern und Angehörige, 4) Erstberatungen für pädagogisches<br />
Fachpersonal, 5) Kurse/Seminare für alle drei Zielgruppen zu sexualpädagogischen Themen<br />
(41 Stunden), 6) Informationsveranstaltungen (16 Stunden), 7) Aufbau und Koordination der<br />
Kontaktbörse Schatzkiste (106 Stunden), 8) Konzeptarbeit (16 Stunden), 9) Vernetzungsarbeit<br />
(22 Stunden), 10) Interner Austausch, Teamsitzungen, Supervision, Weiterbildung (204<br />
Stunden). Weitere allgemeine Tätigkeiten umfassten 381 Stunden. In Summe wurden 2008<br />
für den Dienst 2.070 Stunden geleistet. Reine Beratungsstunden wurden geleistet für 69<br />
Menschen mit Beeinträchtigung (1.133 Stunden), 44 Eltern und Angehörige (48 Stunden) und<br />
50 Fachpersonen (103 Stunden).<br />
Themen – Die Themen sind sehr vielfältig. Hier einige Beispiele: 1) Basale Aufklärung – 2)<br />
Gewaltprävention und Schutz vor sexueller Gewalt – 3) Umgang mit dem anderen<br />
Geschlecht: Wie lerne ich jemanden kennen? – 4) Umgang mit dem Alleinsein: Kanalisieren<br />
– 5) Hygiene und angemessenes Verhalten in der Öffentlichkeit – 6) Übergriffe – 7)<br />
Selbstbefriedigung – 8) Wie lerne ich meine Behinderung akzeptieren? – 9) Gefühle zulassen,<br />
Emotionen zeigen – 10) Entdecke deine Fähigkeiten! – 11) Entwicklung von Perspektiven für<br />
die Zukunft – 12) Traumpartner/in – 13) Pubertät – 14) Menstruation und Schwangerschaft –<br />
15) Verhütung – 16) Nähe und Distanz.<br />
Vernetzung – Mit folgenden Institutionen wurde zusammengearbeitet:<br />
1) Wohngemeinschaften (z.B. Meran, Auer, Leifers, Bozen, Brixen, Sterzing) – 2)<br />
Wohnheime (z.B. Fugger) – 3) <strong>Einrichtungen</strong> (z.B. Seeburg Brixen, Pastor Angelicus Meran,<br />
WfB St. Ulrich, Gelmini Salurn) – 4) Psychologische Dienste (z.B. Bozen, Brixen, Bruneck)<br />
– 5) Sozialsprengel (z.B. Salten-Schlern, Brixen, Klausen, Lana) – 6) Volksschulen (z.B.<br />
Rosmini Bozen, Jenesien) – 7) Mittelschulen (z.B. Bruneck, Brixen, Sterzing, Klobenstein) –<br />
8) Oberschulen (z.B. Lewit Bozen, Humanistisches Gymnasium Bozen) – 9) Berufsschulen<br />
(z.B. BFK Brixen, Bozen, Bruneck) – 10) Landesfachschule für Sozialberufe (z.B. Hannah<br />
Arenth Bozen).<br />
41
Vorschau 2009<br />
Der Sexualpädagogische Dienst steht in stetem Austausch mit den verschiedenen<br />
Zielgruppen, um im Sinne der Qualitätsentwicklung immer bedürfnisgerecht tätig zu sein.<br />
Aus zahlreichen Gesprächen mit den Nutzer/inne/n unseres Dienstes können wir folgenden<br />
Trend herauslesen:<br />
Bei unterschiedlichen informellen, aber auch offiziellen Gesprächen/Abenden/Vorträgen kam<br />
das Bedürfnis nach vermehrten Kursangeboten zu sexualpädagogischen Themen für<br />
pädagogisches Fachpersonal und Eltern zum Vorschein. Um verstärkt solche Veranstaltungen<br />
anbieten zu können, braucht der Dienst größere personelle Ressourcen. Abgesehen von den<br />
Kursen sehen wir das verstärkte Bedürfnis der Eltern, selbst beraten zu werden. Konkrete<br />
Elternarbeit ist ein wichtiges Ziel. Die Kontaktbörse Schatzkiste läuft langsam an, und auch<br />
hier bräuchte es verstärkte Arbeit, um das Projekt bekannter und somit auch erfolgreicher zu<br />
gestalten. Außerdem sollten Veranstaltungen wie z.B. Tanz- oder Spielabende entweder von<br />
der Schatzkiste selbst oder in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen/Gruppen organisiert<br />
werden, um somit dem Bedürfnis von Menschen nach neuen Bekanntschaften entgegen zu<br />
kommen. Auch wäre in dieser Hinsicht das Andenken von ehrenamtlicher Arbeit wichtig.<br />
Nicht zuletzt sollte die Vernetzungsarbeit implementiert werden. Vieles läuft nebenher, aber<br />
mit größeren personellen Ressourcen wäre der Aufbau eines teilweise auch<br />
institutionalisierten Netzwerkes möglich. In diesem Rahmen denkt der Dienst eine<br />
Erweiterung durch ein psychologisches Netzwerk an, welches die sexualpädagogische<br />
Begleitung ergänzen sollte, da während der Beratungen Bedürfnisse aufgedeckt werden, die<br />
den Rahmen sprengen.<br />
42
Zeitschrift „Perspektive“<br />
Im Zentrum einer jeden Ausgabe der Zeitschrift „Perspektive“ steht eine Namen gebende<br />
Titelrubrik, in der ein Thema aus der Sozialarbeit (mit dem Schwerpunkt „Menschen mit<br />
Behinderung“) aus mehreren Blickwinkeln beleuchtet wird. Die Titelrubrik basiert<br />
vorwiegend auf Recherchen, die in der Welt von „Experten“ angestellt werden, wobei auch<br />
Menschen mit Behinderung zu den von uns kontaktierten „Experten“ zu zählen sind.<br />
Das gegenwärtige „Perspektive“-Team besteht aus 13 Mitarbeiter/inne/n. 4 von diesen sind<br />
Angestellte der <strong>Lebenshilfe</strong>, 2 sind Mitglieder des Landesvorstands, bei den restlichen 7<br />
handelt es sich um Verbandsmitglieder, die sich für freiwillige Mitarbeit zur Verfügung<br />
gestellt haben. 8 Redaktionsmitglieder haben eine Behinderung.<br />
Es war immer ein Anliegen des Redaktionsteams, Mitarbeiter anderer privater Vereinigungen<br />
bzw. der öffentlichen Sozialdienste zu gelegentlicher Mitarbeit zu motivieren. In jeder<br />
Ausgabe erscheinen deshalb auch „Gast“-Beiträge, die entweder in die Titelrubrik oder ins<br />
„Magazin“ aufgenommen werden. Letztgenannte Rubrik versammelt die unterschiedlichsten<br />
Beiträge, die nicht thematisch miteinander verknüpft sind.<br />
Die Adressaten der „Perspektive“ bilden keine homogene Gruppe. Unter ihnen befinden sich<br />
Menschen mit Behinderungen selbst, deren Eltern, Exponenten der Südtiroler Sozialpolitik<br />
bzw. Sozialverwaltung, Lehrer, Studierende und nicht zuletzt zahlreiche lokale wie auch<br />
manche ausländische Verbände, Vereine und Strukturen. Ziel ist es, die Zeitschrift so zu<br />
gestalten, dass alle Adressatenkreise etwas für sie Interessantes darin vorfinden.<br />
Die im Redaktionssitz in Bozen verfassten „Blauen Seiten“ in einfacher Sprache<br />
rekonstruieren die zentralen Inhalte der Aussagen der die Titelrubrik bildenden Artikel und<br />
Interviews. Menschen, die auf Texte in leicht lesbarer und anschaulicher Sprache angewiesen<br />
sind, werden so mit barrierefreien Informationen versorgt, die für sie relevant sein können.<br />
Die „Blauen Seiten“ verbinden sich mit den „Roten Seiten“ zu den „Bunten Seiten“. Die<br />
„Roten Seiten“ enthalten Texte von Menschen mit Behinderung.<br />
Ausgaben – Im Jahre 2008 erschienen wie vorgesehen und dem üblichen Rhythmus<br />
entsprechend vier Ausgaben der „Perspektive“ mit den folgenden Themenschwerpunkten: 1)<br />
Frühjahr: „Wandlungen“ (Paradigmen im Vergleich) 2) Sommer: „Von A nach B“ (Mobilität)<br />
3) Herbst: „In Rollen schlüpfen“ (Theater) 4) Winter: „Neues lernen“ (Fortbildung).<br />
Vorschau 2009<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> wird auch im Jahr 2009 insgesamt 4 Ausgaben der „Perspektive“<br />
präsentieren, wobei die Themenschwerpunkte von Ausgabe zu Ausgabe festgesetzt werden.<br />
Die Bemühungen um eine möglichst breite Beteiligung werden fortgesetzt.<br />
43
People First<br />
Wir haben 5 Vorstandsitzungen gemacht, wo wir über wichtige Dinge gesprochen haben, die<br />
uns betreffen. Es sind pro Sitzung 10 Teilnehmer gekommen. Wir haben am 8. März unsere<br />
Mitgliederversammlung gemacht, wo auch unser Vorstand neu gewählt wurde. Es wurden 9<br />
Vorstandmitglieder gewählt.<br />
Am 10. April fand ein Treffen mit Frau Dr. Fiocca statt.<br />
Von April bis Juni hatten wir einen Studenten der Studienrichtung Soziale Arbeit von der Uni<br />
Brixen bei uns, der ein Praktikum gemacht hat.<br />
Am 14. und 15. Juni fand eine Klausurtagung von People First im Ferienhaus Masatsch statt.<br />
Wir haben über die Zukunft von People First, über Empowerment und Gruppenzusammenhalt<br />
gesprochen.<br />
Die Unterstützerin hat einige Male Supervision gemacht. Die beiden Ansprechpartner hatten<br />
auch Supervision gemacht.<br />
Unser Präsident war im Mai eine Woche im Büro bei People First und hat geschaut, wie<br />
People First arbeitet.<br />
Ein Ansprechpartner und einige Vorstandmitglieder fuhren 8 Mal nach Innsbruck zum<br />
Arbeitskreis Selbstvertretung mit anderen Selbstvertretungsgruppen von Österreich. Wir sind<br />
von diesen Gründungsmitglieder und für uns sind diese Treffen sehr wichtig.<br />
Von 25. Juli bis 28. Juli fand zum zweiten Mal das Selbstvertretungswochenende in Matrei<br />
statt. Wir organisierten dieses Wochenende in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis<br />
Selbstvertretung. Da waren insgesamt 60 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, Schweiz<br />
und Südtirol, die an verschiedenen Workshops teilnahmen und sich austauschten.<br />
Von 4. August bis 8. August fuhr der Ansprechpartner, einer vom Vorstand von People First<br />
und die Unterstützerin zur Tagung Wohnen nach Duderstadt. Die Tagung wurde von People<br />
First Deutschland organisiert.<br />
Wir nahmen am 12. September bei einer Tagung, die der Dachverband organisiert hat, teil.<br />
Die Tagung hieß „Wie Selbsthilfe wirkt – Was Selbsthilfe braucht“. People First hat mit<br />
einem eigenen Stand Infomaterial ausgestellt.<br />
Wir haben eine Wahlbroschüre zu den Landtagswahlen in einfacher Sprache gemacht, und<br />
wir haben sie an alle Menschen mit Lernschwierigkeiten, Werkstätten und Institutionen<br />
verschickt.<br />
Von 13. Oktober bis 17. Oktober fand wieder das Wohn- und Kochtraining im neuen<br />
Ferienhaus der <strong>Lebenshilfe</strong> in Oberplanitzing statt, an dem 4 Frauen und 4 Männer<br />
teilnahmen. Sie lernten kochen, einkaufen gehen und den Haushalt führen. Sie wurden von<br />
drei Unterstützern begleitet.<br />
Wir bleiben auch weiterhin Mitglied bei People First Deutschland.<br />
Der Ansprechpartner und der Präsident haben mit dem Geschäftsführer der <strong>Lebenshilfe</strong> die<br />
Vorstandssitzungen vorbereitet und haben sich auch bei der Klausurtagung der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
beteiligt.<br />
Unsere Vizepräsidentin hat bei uns eine Woche im Dezember gearbeitet.<br />
Wir brachten 2x ein Infoblatt für unsere Mitglieder heraus. Darin stand, was es Neues gab.<br />
Wir haben einige Male für die Perspektive Artikel geschrieben.<br />
Wir haben Briefpapier und Kuverts drucken lassen.<br />
Am 2. Oktober hatten die zwei Ansprechpartner und die Unterstützerin bei dem<br />
Geschäftsführer Zielvereinbarungsgespräche.<br />
44
Wir haben unser Büro umgestaltet und unsere Informationssammlung neu geordnet.<br />
Wir haben wichtige Informationen für unseren Vorstand gesammelt und weitergegeben. Der<br />
Ansprechpartner hat ein Interview mit einer Universitätsstudentin geführt.<br />
Einige Tätigkeiten haben wir 2008 nicht gemacht und zwar die Fortbildung zum Thema<br />
Empowerment und peer counseling, das Computerprogramm zur Arbeitsplanung und die<br />
Faltblätter. Das Thema Empowerment haben wir schon bei der Klausurtagung behandelt. Die<br />
Faltblätter werden wir 2009 drucken lassen.<br />
Wir haben diese Tätigkeiten nicht gemacht, da im Büro ein größerer Personalwechsel<br />
stattgefunden hat.<br />
Vorschau 2009<br />
- Homepage. Wir möchten eine eigene Homepage gestalten mit dem Namen<br />
www.peoplefirst.it Auf der Homepage veröffentlichen wir die Namen, die Altersgruppen, die<br />
Wohnorte des Vorstandes, der Ansprechpartner und der Unterstützerin. Und es werden auch<br />
wichtige und neue Informationen aus dem People First Büro veröffentlicht.<br />
- Wohn- und Kochtraining. Es soll wieder ein Wohn- und Kochtraining gemacht werden. Dort<br />
lernen die 8 Teilnehmer/innen selbst kochen, mit dem Geld umgehen, einkaufen gehen und<br />
das Zimmer reinigen. Sie werden von drei Unterstützer/innen unterstützt. Der genaue Ort ist<br />
noch nicht bekannt.<br />
- Computerkurs. Es wird wieder ein Computerkurs in Zusammenarbeit mit dem Verband der<br />
Volkshochschulen Südtirols abgehalten. Der Basiskurs wird im Frühjahr stattfinden und der<br />
Aufbaukurs wird im Herbst stattfinden.<br />
- Fahrpläne lesen und Telefontraining. Wir werden einen Kurs, wo man lernt, Fahrpläne zu<br />
lesen und sicherer zu telefonieren, machen. Es sollte auch das Sprechen geübt werden.<br />
- Arbeitskreis Selbstvertretung. Einige von uns sollen weiterhin zu den Treffen vom<br />
Arbeitskreis Selbstvertretung nach Innsbruck fahren.<br />
- Selbstvertretungswochenende. Das Selbstvertretungswochenende in Matrei soll das Büro<br />
auch diesmal mit organisieren. Das Selbstvertretungswochenende in Matrei am Brenner findet<br />
vom 2. bis zum 5. Juli statt.<br />
- Moderationsschulung für das Selbstvertretungswochenende. Wir planen, mit dem<br />
Arbeitskreis Selbstvertretung eine Moderationsschulung zu machen. Diese Schulung soll an<br />
zwei Wochenenden stattfinden. Es sollen alle dabei sein, die beim<br />
Selbstvertretungswochenende moderieren werden.<br />
- Fest mit den Freitagsclub. Es wird ein großes Fest organisiert. Es findet am 23. Mai im<br />
Ferienhof Masatsch statt. People First stellt sich dabei vor, geplant ist ein Stand mit PF-<br />
Sachen (Leibchen, Kappen, Mappen und Faltblatt). Es wird auch Tombola gespielt.<br />
- Tanzkurs. Es soll ein Tanzkurs veranstaltet werden.<br />
- Broschüre Rente. People First will wieder eine Broschüre in einfacher Sprache herausgeben.<br />
Das Thema der Broschüre lautet: Rente.<br />
- Klausurtagung des Vorstands. Es soll eine Klausurtagung gemacht werden.<br />
- Kongress „ich, du, wir, Verschiedenheit als Chance 2009“. Der Kongress findet vom 16. bis<br />
zum 18. November statt. Menschen mit und ohne Behinderungen gehen aufeinander zu,<br />
lernen voneinander, tauschen sich aus und feiern miteinander. Workshops und Exkursionen zu<br />
den Themenfeldern Arbeiten, Wohnen, Bildung, Freizeit und Beziehungen erwarten die<br />
Teilnehmer/Innen. Ein spannendes und unterhaltsames Rahmenprogramm rundet den<br />
Kongress ab. Gäste aus ganz Österreich und dem angrenzenden deutschsprachigen Raum von<br />
Südtirol bis über den Bodensee werden im Bregenzer Festspielhaus dabei sein.<br />
45
- Infoblatt. Es wird 2-mal im Jahr allen Mitgliedern ein Newsletter zugeschickt. Darin steht<br />
alles, was People First gemacht hat.<br />
- Tag der offenen Tür in den verschiedenen Bezirken. Es soll einen Tag der offenen Tür<br />
geben. Wir gehen in jeden Bezirk, um uns vorzustellen und bekannter zu machen.<br />
- Kurse, um Konflikte zu lösen. Es soll ein Kurs organisiert werden, wo man lernt, Konflikte<br />
zu lösen.<br />
- E-Mail Verwaltung und Postverwaltung. Wir werden immer die E-Mail und Postverwaltung<br />
machen.<br />
- Öffentlichkeitsarbeit. Wir werden auch für den Newsletter des Dachverbandes und die<br />
Perspektive Berichte und Artikel schreiben.<br />
- Supervisionen. Wir werden auch heuer Supervisionen machen, weil es uns wichtig ist. Es<br />
hat sich herausgestellt, dass es besser ist, wenn der Unterstützer eigene Supervisionen macht.<br />
- Sitzungen. Wir treffen uns immer 6x im Jahr bei der <strong>Lebenshilfe</strong> und machen Sitzungen, wir<br />
sprechen über wichtige Themen. Diese Sitzungen sind für uns sehr wichtig.<br />
- Mitgliedsbeitrag Kassel 2009. Wir bleiben weiterhin Mitglied vom Netzwerk Mensch zuerst<br />
in Kassel und werden wieder den Mitgliedsbeitrag bezahlen.<br />
- Informationssammlung. Wir werden für unseren Vorstand und unsere Mitglieder wichtige<br />
Informationen sammeln, bearbeiten und weitergeben. Denn nur wer ausreichend<br />
Informationen hat, kann richtig entscheiden.<br />
- Vorstandssitzung. Der Ansprechpartner und der Präsident werden die LH-Vorstandsitzung<br />
mit dem Geschäftsführer vorbereiten und auch bei der LH-Vorstandsitzung dabei sein.<br />
- Faltblatt. Wir werden unser Faltblatt neu gestalten und drucken lassen, da wir keine mehr<br />
haben.<br />
- Zusammenarbeit mit einer Studentin von der Uni Innsbruck. Wir werden mit einer<br />
Pädagogik-Studentin zusammenarbeiten. Das Thema ihrer Diplomarbeit ist:<br />
Selbstbestimmung bei Menschen mit Lernschwierigkeiten in Südtirol. Wir werden sie bei der<br />
Forschung unterstützen, und die Ergebnisse wird sie uns in leichter Sprache vorlegen.<br />
- Cultura socialis. Der Verein Cultura Socialis hat uns im Jahr 2008 mit unserer Broschüre<br />
„Wie man wählt“ eingeladen, um im Jahre 2009 im Frühling auf der Veranstaltung Cultura<br />
Socialis dabei zu sein.<br />
46
Projekt „Nueva“<br />
„Nueva“ (Nutzer/innen evaluieren) ist ein Evaluationsverfahren von Wohneinrichtungen für<br />
Personen mit Beeinträchtigung. Dieses Verfahren wurde in Graz vom Verein Atempo<br />
entwickelt und dort auch erstmals umgesetzt. Das Verfahren ist vor allem gekennzeichnet<br />
durch die Einbindung von Personen mit Beeinträchtigung im Ablauf der Evaluation. Ziel von<br />
Nueva ist es, einen Überblick über die Wohnangebote in einer Region zu bieten und deren<br />
Qualität aus der Nutzerperspektive zu eruieren und zu veröffentlichen.<br />
Im Rahmen von drei ESF-Projekten setzt die <strong>Lebenshilfe</strong> das Evaluationsverfahren Nueva<br />
auch in Südtirol um. Nach dem ersten ESF-Projekt zur „Einführung in das<br />
Evaluationsverfahren Nueva“ (Knowhow-Transfer) wurde 2008 im Rahmen des zweiten ESF-<br />
Projekts der Basislehrgang zur Ausbildung von Menschen mit Lernschwierigkeiten<br />
umgesetzt. Im Jänner wurde die Ausbildung beworben: die verschiedenen <strong>Einrichtungen</strong> und<br />
potentielle Teilnehmer/innen wurden kontaktiert, Presse und <strong>Lebenshilfe</strong>-Mitglieder<br />
informiert. Im Februar fanden die Aufnahmegespräche statt. 10 Teilnehmer/innen wurden zur<br />
Ausbildung zugelassen.<br />
Die Ausbildung ist eine Vollzeitausbildung und fand im Ferienhof Masatsch in<br />
Oberplanitzing statt. Vom 17. April bis zum 19. Dezember wurden in ca. 950<br />
Unterrichtsstunden die Grundfertigkeiten in Bezug auf den Büroalltag, die Teamarbeit und die<br />
Präsentation von Arbeitsergebnissen vermittelt. Die Themenschwerpunkte waren<br />
arbeitstechnische Grundlagen, Kommunikation und Persönlichkeitsbildung, Informatik,<br />
Checks und Evaluation. Die Teilnehmer/innen erhielten einen ersten Einblick in die Arbeit<br />
eines Evaluators.<br />
Die Teilnehmer/innen wurden jeweils vormittags von Referent/inn/en unterrichtet; am<br />
Nachmittag wurden in Kleingruppen die behandelten Inhalte vertieft, wiederholt und<br />
praktisch erprobt. Zusätzlich zu den Referent/inn/en standen dem Ausbildungsteam ein Tutor<br />
(vormittags) und 4 Assistent/inn/en (nachmittags) zur Verfügung. 9 der 10 Teilnehmer/innen<br />
schlossen den Kurs erfolgreich ab.<br />
Vorschau 2009<br />
2009 wird im Rahmen des dritten ESF-Projekts der Spezialisierungslehrgang zur Ausbildung<br />
von Personen mit Lernschwierigkeiten durchgeführt. Vom 7. Jänner bis zum 8. Juli werden<br />
die 9 Teilnehmer/innen zu Evaluator/inn/en des Nueva-Verfahren ausgebildet. In den 800<br />
geplanten Stunden werden die Fächer Interviewtechniken, Umgang mit dem spezifischen<br />
Nueva-Fragebogen, Umgang mit der Datenbank und dem Online-Katalog, Präsentation der<br />
Evaluation u.a.m. unterrichtet. Die Ausbildungsbedingungen und das Ausbildungsteam sind<br />
die des Basislehrgangs.<br />
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Verein Freiwillige Arbeitseinsätze<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> ist zusammen mit dem Bauernbund, der Caritas und dem Jugendring Träger<br />
des Vereins Freiwillige Arbeitseinsätze (VFA). Aufgabe des Vereins ist es, freiwillige Helfer<br />
auf bedürftige Südtiroler Bergbauernhöfe zu vermitteln. Die Helfer werden bei Erntearbeiten<br />
auf Feld und Wiese, im Stall oder in der Scheune, im Garten oder im Haushalt und überall<br />
sonst auf dem Bauernhof eingesetzt. Die Einsätze dauern durchschnittlich zwei Wochen und<br />
finden vor allem von Juni bis September statt. 1999 beschlossen die Trägerverbände die<br />
Ausweitung der Tätigkeit auf das ganze Jahr. Damit sollten vor allem soziale Härtefälle<br />
unterstützt werden. Im Jahr 2008 haben auf ca. 270 Bergbauernhöfen in ganz Südtirol an die<br />
1.200 Personen für insgesamt knapp 13.500 Arbeitstage freiwillig geholfen.<br />
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Selbsthilfegruppen<br />
Selbsthilfegruppe Lippen-Kiefer-Gaumenspalt (LKG)<br />
Die Selbsthilfegruppe Lippen-Kiefer-Gaumenspalt (LKG) zählte Ende des Jahres 133<br />
Mitglieder, von denen 32 Betroffene sind.<br />
Cochlea-Implant-Gemeinschaft (SCIG)<br />
Seit dem Jahr 1995 bekamen, zuerst im Krankenhaus Bozen und ab 1999 im Krankenhaus<br />
Meran, insgesamt 94 Menschen eine Hörprothese der Firma Med-el. Weitere 2 Personen<br />
werden in Innsbruck, weitere 4 in Rovereto betreut.<br />
Höhepunkt im vergangenen Tätigkeitsjahr war eine Tagung in Oberplanitzing, bei der auch<br />
Referenten aus dem Ausland vortrugen.<br />
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Landesverband <strong>Lebenshilfe</strong><br />
für Menschen mit Behinderung ONLUS<br />
Bozen, im Februar 2009<br />
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