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Erziehungsmethoden Teufelskreise durchbrechen Education ... - FSP

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<strong>Erziehungsmethoden</strong><br />

<strong>Teufelskreise</strong> <strong>durchbrechen</strong><br />

<strong>Education</strong> et pédagogie<br />

méthodes et recherche<br />

Psychische Gesundheit<br />

Motion eingereicht<br />

Groupe d’accompagnement O<strong>FSP</strong><br />

premières réactions<br />

www.psychologie.ch<br />

Föderation der Schweizer<br />

Psychologinnen<br />

und Psychologen <strong>FSP</strong><br />

Fédération Suisse<br />

des Psychologues <strong>FSP</strong><br />

Federazione Svizzera<br />

delle Psicologhe<br />

e degli Psicologi <strong>FSP</strong><br />

4/2007<br />

vol. 28


Impressum<br />

Psychoscope ist offizielles Informationsorgan<br />

der Föderation der Schweizer Psychologinnen<br />

und Psychologen (<strong>FSP</strong>).<br />

Psychoscope est l’organe officiel de la<br />

Fédération Suisse des Psychologues (<strong>FSP</strong>).<br />

Psychoscope è l’organo ufficiale della<br />

Federazione Svizzera delle Psicologhe e degli<br />

Psicologi (<strong>FSP</strong>).<br />

Redaktion/Rédaction/Redazione<br />

Vadim Frosio (vf)<br />

Annett Jucker (aj)<br />

Redaktionskommission/Commission<br />

de rédaction/Comitato di redazione<br />

Pierre-André Doudin (Präsident/Président/<br />

Presidente), prof. dr.<br />

Michel Baeriswyl-Schwyn, dr. phil.<br />

Michela Elzi Silberschmidt, lic. phil.<br />

Carla Lanini-Jauch, lic. phil.<br />

Cornelia Schoenenberger, lic. phil.<br />

Redaktionsadresse/Adresse de la rédaction/<br />

Indirizzo della redazione<br />

Choisystrasse 11, Postfach, 3000 Bern 14<br />

Tel. 031/388 88 28, Fax 031/388 88 01<br />

Tel. 031/388 88 00 (<strong>FSP</strong>-Sekretariat)<br />

E-Mail: psychoscope@psychologie.ch<br />

Internet: www.psychologie.ch<br />

Abonnemente, Inserate/Abonnements, annonces/Abbonamenti,<br />

annunci<br />

Christian Wyniger<br />

Choisystrasse 11, Postfach, 3000 Bern 14,<br />

Tel. 031/388 88 28, Fax 031/388 88 01<br />

Auflage/Tirage/Tiratura<br />

6150 (WEMF beglaubigt)<br />

Erscheinungsweise/Mode de parution/<br />

Pubblicazione<br />

10 mal jährlich/10 fois par année/10 volte l’anno<br />

Insertionsschluss/Délai pour les annonces/<br />

Termine d’inserzione<br />

der 15. des vorangehenden Monats/le 15 du<br />

mois précédent/il 15 del mese precedente<br />

Grafisches Konzept/Conception graphique/<br />

Concezione grafica<br />

PLURIAL VISION (www.plurial.net)<br />

graphic design & communication, Fribourg<br />

Layout/Mise en page/Impaginazione<br />

Vadim Frosio, Annett Jucker<br />

Druck/Impression/Stampa<br />

Effingerhof AG, 5200 Brugg<br />

Jahresabonnement/Abonnement annuel/<br />

Abbonamento annuale<br />

Fr. 85.– (Studierende/Etudiants/Studenti Fr. 48.–)<br />

Der Abonnementspreis ist im Jahresbeitrag der<br />

<strong>FSP</strong>-Mitglieder eingeschlossen.<br />

L’abonnement est inclus dans la cotisation<br />

annuelle des membres <strong>FSP</strong>.<br />

Il prezzo dell’abbonamento é incluso nella quota<br />

annuale dei membri <strong>FSP</strong><br />

Insertionspreise/Tarif des annonces/Inserzioni<br />

1 Seite/page/pagina Fr. 1800.–<br />

1/2 Seite/page/pagina Fr. 990.–<br />

1/3 Seite/page/pagina Fr. 710.–<br />

1/4 Seite/page/pagina Fr. 570.–<br />

Copyright: <strong>FSP</strong><br />

ISSN-Nr.: 1420-620X<br />

Titelbild / Photo de couverture: Victor Ramalho<br />

Inhalt/Sommaire<br />

Psychoscope 4/2007<br />

Dossier<br />

Zu viel des Guten<br />

Von Ulrike Zöllner 4<br />

Erziehung lernen<br />

Von Annette Cina Jossen 8<br />

Erziehung und Therapie<br />

Von Kathrin Eichenberger 11<br />

Les modèles éducatifs parentaux<br />

Par Alain Clémence 16<br />

Fonctionnement du système parental<br />

Par Meinrad Perrez 19<br />

Les articles signés reflètent l’opinion de leurs auteur(e)s<br />

Die Artikel widerspiegeln die Meinung der AutorInnen<br />

<strong>FSP</strong>-aktuell / áctu <strong>FSP</strong> 24<br />

Aus der BAG-Begleitgruppe zur KLV 25<br />

Psychische Gesundheit: Motion eingereicht 26<br />

Aus dem Vorstand 27<br />

Kurzmeldungen 27<br />

Le groupe d’accompagnement O<strong>FSP</strong> 30<br />

Santé psychique: motion déposée 31<br />

Communications du Comité 32<br />

Brèves 32<br />

Panorama 35<br />

Portrait: Laure-Anne Thalmann<br />

Psychologue <strong>FSP</strong> 39<br />

Agenda 41-44


Editorial<br />

La carotte et le bâton<br />

Tout le monde sait aujourd’hui que la méthode éducative<br />

de «la carotte et du bâton» a peu de chances de<br />

réussir à long terme. L’époque des guerres de tranchées<br />

idéologiques entre les tenants de l’autorité et ceux de<br />

l’anti-autorité semble révolue et tout le monde sait que<br />

les méthodes éducatives comme tant d’autres choses<br />

sont soumises aux modes et aux tendances. Mais ces<br />

constatations n’enlèvent rien au fait que l’éducation<br />

reste une des tâches les plus exigeantes. Voilà donc une<br />

excellente raison de consacrer ce numéro aux méthodes<br />

éducatives.<br />

Les générations qui nous ont précédés ont rêvé du bienêtre<br />

matériel et de la pléthore d’options dont nous jouissons<br />

aujourd’hui. Ulrike Zöllner, de la Haute Ecole de<br />

psychologie appliquée de Zurich, traite de l’envers de la<br />

médaille de ces «conquêtes» au niveau du quotidien de<br />

l’éducation. Les «bons» pères et les «bonnes» mères ne<br />

tombent pas simplement du ciel; heureusement que les<br />

compétences en matière d’éducation peuvent s’acquérir<br />

– du moins jusqu’à un certain point. Annette Cina Jossen,<br />

qui travaille à l’Institut de recherche et de conseil<br />

dans le domaine de la famille de l’Université de Fribourg,<br />

explique comment dans l’article qu’elle consacre<br />

au programme «Triple P». Enfin, Kathrin Eichenberger,<br />

directrice d’un foyer pour jeunes femmes qui souffrent<br />

de troubles émotionnels, décrit la collaboration<br />

entre éducatrices et thérapeutes.<br />

Alain Clémence, de l’Université de Lausanne, brosse<br />

un aperçu de l’état de la recherche en matière de modèles<br />

d’éducation. Il constate que l’autorité parentale est<br />

toujours la combinaison d’une palette de styles et qu’elle<br />

se développe de manière différente en fonction de la<br />

situation. Et pour finir, Meinrad Perrez offre un autre<br />

point de vue, qu’il consacre aux situations dans lesquelles<br />

l’éducation se fait aujourd’hui. Il mentionne une étude<br />

sur le «Work-Family-Balance» des jeunes parents,<br />

qu’il a menée dans le cadre du projet européen «Family<br />

Life and Professional Work: Conflict and Synergy».<br />

Annett Jucker<br />

deutsche Redaktion<br />

Zuckerbrot und Peitsche<br />

Jeder weiss heute, dass «Zuckerbrot und Peitsche» als<br />

Erziehungsmethode langfristig wenig Erfolg versprechend<br />

ist. Auch die Zeiten der ideologischen Grabenkämpfe<br />

zwischen autoritär und antiautoritär scheinen<br />

vorbei und es ist bekannt, dass <strong>Erziehungsmethoden</strong>,<br />

wie so vieles andere auch, Modeströmungen und<br />

Trends unterliegen. Allein, dieses Wissen ändert nichts<br />

daran, dass die Erziehung eine der herausforderndsten<br />

Aufgaben überhaupt bleibt. Grund genug, dieses Heft<br />

dem Thema <strong>Erziehungsmethoden</strong> zu widmen.<br />

Vom heutigen materiellen Wohlstand und der Optionenvielfalt<br />

haben frühere Generationen geträumt.<br />

Ulrike Zöllner von der Hochschule für Angewandte<br />

Psychologie Zürich befasst sich mit den Kehrseiten<br />

dieser «Errungenschaften» im erzieherischen Alltag.<br />

«Gute» Väter und Mütter fallen nicht einfach vom<br />

Himmel; Erziehungskompetenz kann zum Glück bis<br />

zu einem gewissen Grad erlernt werden. Wie, das<br />

berichtet Annette Cina Jossen, tätig am Institut für<br />

Familienforschung und -beratung der Uni Fribourg,<br />

in ihrem Artikel zum Triple-P-Programm. Kathrin<br />

Eichenberger schliesslich beschreibt die Zusammenarbeit<br />

von Erzieherinnen und Therapeutinnen in einem<br />

Heim für junge Frauen mit emotionalen Störungen,<br />

wo sie als Leiterin amtet.<br />

Einen Überblick zum Forschungsstand in Sachen Erziehungsmodelle<br />

gibt Alain Clémence von der Universität<br />

Lausanne. Er stellt fest, dass elterliche Autorität<br />

immer eine Kombination verschiedener Stile ist und<br />

sich je nach Situation unterschiedlich entwickelt. Zum<br />

Schluss nimmt Meinrad Perrez einen weiten Blickwinkel<br />

ein, indem er sich den Umständen widmet, unter<br />

welchen heute erzogen wird. Dazu berichtet er von<br />

einer Studie zur «Work-Family-Balance» junger Eltern,<br />

die er im Rahmen des europäischen Projektes «Family<br />

Life and Professional Work: Conflict and Synergy»<br />

durchgeführt hat.<br />

03


04<br />

DOSSIER: <strong>Erziehungsmethoden</strong><br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

Dossier<br />

<strong>Erziehungsmethoden</strong><br />

Zu viel<br />

des Guten<br />

Kindererziehung in der<br />

Wohlstandsgesellschaft<br />

Welche Auswirkungen hat der Wohlstand<br />

auf unsere Lebensformen und unsere<br />

Auffassung von Kindheit und Erziehung?<br />

Was vermitteln wir der nächsten<br />

Generation an Leitbildern durch unseren<br />

Lebensstil? Mit diesen Fragen beschäftigt<br />

sich Ulrike Zöllner.<br />

Hektik, Unruhe, Betriebsamkeit, Zeitmangel, Konsumterror<br />

und Freizeitstress setzen nicht nur uns Erwachsenen<br />

zu, sie belasten zunehmend auch die Entwicklung<br />

unserer Kinder. Im Wohlstand mit seinen<br />

Möglichkeiten zu Verplanung, Überfütterung und Verwöhnung<br />

ist Erziehung eher schwieriger als leichter geworden.<br />

Aufwachsen heute heisst: Spielzeug in Hülle<br />

und Fülle, modische und teure Kleidung, aber auch<br />

volles Tagesprogramm mit Kursen und Trainings; es<br />

heisst unterwegs, beschäftigt, unterhalten und gefordert<br />

zu sein. Welche gesellschaftlichen Phänomene liegen<br />

dieser Spielart von Kindheit zugrunde?<br />

Erfahrungsverlust<br />

Leben unter sozioökonomischen Wohlstandsbedingungen<br />

kann definiert werden als eine delegierte Lebensform.<br />

Aufgrund der materiellen Möglichkeiten<br />

können Aufgaben der basalen Alltagsbewältigung und<br />

Lebensführung an Maschinen und Personen abgegeben<br />

werden. Dadurch entstehen Freiräume, die häufig<br />

über nicht «sinnvolle» Konsumangebote gefüllt<br />

werden. Überaktivität und Betriebsamkeit überde-


Foto: Ursula Markus<br />

cken Sinnentleerung und existenzielle Langeweile und<br />

führen zu Erfahrungs- und Entfaltungsverlusten, die<br />

besonders bei kleinen Kindern die explorative sensomotorische<br />

Erfahrungswelt betreffen. Die Folge dieser<br />

Delegationshaltung ist eine Diskrepanz zwischen<br />

kognitiver Reife und alltagspraktischem Können und<br />

Wissen. Erfahrungsdefizite resultieren auch aus dem<br />

Wegfall von Verantwortlichkeiten für den Familienverbund.<br />

Bei hohen Erwartungen an die schulischen<br />

Leistungen und starker Fokussierung auf die Ressourcenentfaltung<br />

der Kinder besteht zum Teil vollständige<br />

Entlastung von Alltagsaufgaben. In der Elternberatung<br />

wird häufig so argumentiert: Leistung und Erfolg sind<br />

in dieser Wettbewerbsgesellschaft unerlässlich, daneben<br />

aber sollen Kinder eine schöne Kindheit geniessen<br />

können. «Sie haben es ja schon so streng, dann will ich<br />

sie nicht auch noch zu Hause belasten – und es ist ja<br />

auch nicht nötig.»<br />

Belohnungsmentalität<br />

Werden familiäre Leistungen dennoch eingefordert,<br />

dann häufig in Form von bezahlten «Ämtli». Damit<br />

wollen Eltern der Verwöhnung vorbeugen und früh signalisieren,<br />

dass sich die Kinder die Erfüllung ihrer<br />

Wünsche und Bedürfnisse selbst verdienen sollen. Die<br />

Verquickung von familiären Leistungen mit Geld führt<br />

aber häufig zu einem Kosten-Nutzen-Denken. Demgegenüber<br />

wäre das Familiensystem als Lernfeld für Solidarität<br />

und zweckfreies soziales Handeln zu stärken.<br />

Die Gewöhnung an eine Belohnungsmentalität greift<br />

jedoch noch weiter. Wo Mobilität finanziert werden<br />

kann, wird sie auch leicht als Flucht vor dem Alltag<br />

mit seinen Routineanforderungen instrumentalisiert.<br />

Das «Highlight-Catchen» verkürzt den Spannungsbogen,<br />

macht belohnungsabhängig und erschwert zudem<br />

den Aufbau von wirksamen psychohygienischen Balancestrategien,<br />

die in der Alltagsroutine ansetzen und<br />

täglich praktikabel sind.<br />

In diesem Zusammenhang ist auch an den Bereich<br />

der Selbstmotivation zu denken. Wenn Kinder sich gewohnt<br />

sind, dass ihre Leistungen immer auch materiell<br />

entgolten werden, wirken Reize vermehrt nur dann<br />

zielführend, wenn sie mit Belohnungen verknüpft sind.<br />

Das Erlebnis, dass das Tun auch unabhängig vom Ergebnis<br />

aus sich heraus motivationsgenerierend sein<br />

kann, wäre aber eine wesentliche Lernererfahrung im<br />

Hinblick auf die Entwicklung von Selbstmanagementfähigkeiten.<br />

Optionenfülle<br />

Konsumangebot und Optionenfülle in Bezug auf Rollen,<br />

Orientierungen und Werthaltungen können als<br />

entwicklungsfördernde Lernanregungen betrachtet<br />

werden, setzen aber ein mündiges und wahlfähiges Individuum<br />

voraus. Wahlfähigkeit heisst Entscheidungsfähigkeit<br />

und zugleich auch Frustrationstoleranz und<br />

Aushaltenkönnen von Nichtwahl. Aktiver Umgang mit<br />

Wahl und Abwahl von Optionen ist eine Erziehungsaufgabe,<br />

die auf jeder Entwicklungsstufe und in allen<br />

Lebensbereichen zum Tragen kommt. Der Versuch,<br />

alles mitnehmen und leben zu wollen – als Aspekte gesellschaftlicher<br />

Subjektivierung, Potenzierung und Maximalisierung<br />

– führt zu Enttäuschung und Überdruss.<br />

Je grösser das Spektrum an Handlungsmöglichkeiten,<br />

desto mehr ist autonome Entscheidungssicherheit zu<br />

fördern, um das kindliche (und das elterliche) Ich zu<br />

stärken.<br />

Die Fähigkeit zur Wahl ermöglicht auch die Bündelung<br />

von Antrieben auf das gewählte Objekt. Die Verzettelung<br />

in einem überfüllten und aktionistischen Alltag<br />

ohne Erfahrungs- und Erlebnisresultate erschwert ein<br />

kohärentes Lebensgefühl. «Abgelöschtsein» oder hektische<br />

Suche nach dem ultimativen Lebensgefühl (oder<br />

beides abwechslungsweise) sind die Folgen, die jedoch<br />

nur von der Zielsetzung wegführen. Autonomes Wahlverhalten<br />

setzt Distanzierungsfähigkeit gegenüber dem<br />

Anreiz voraus. Dies gelingt, wenn zwischen Reiz und<br />

Reaktion ein handlungsfreier Zwischenraum, eine Art<br />

psychisches Moratorium gelegt wird. «Einmal darüber<br />

schlafen» ist eine hilfreiche Regel gegen impulsiven<br />

Umgang mit aussengelenkten Bedürfnissen.<br />

Bekenntnis zur Elternrolle<br />

Grosszügige materielle Verhältnisse bewirken, dass<br />

nicht mehr über Sachzwänge, externe Grenzen und reale<br />

Frustrationen erzogen werden kann, sondern die<br />

05


06<br />

DOSSIER: <strong>Erziehungsmethoden</strong><br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

pädagogisch motivierte Frustration als Entwicklungsherausforderung<br />

zum Tragen kommen müsste. Erziehende<br />

berichten oft von der Kardinalfrage: «Du kannst<br />

mir das locker kaufen, warum willst du nicht?» Kinder<br />

sind häufig sehr gut über die finanziellen Möglichkeiten<br />

unterrichtet; es ist auch Teil einer Erziehungsphilosophie,<br />

ihnen gegenüber die pekuniären Verhältnisse<br />

offenzulegen, mit dem Nebeneffekt, dass sich<br />

Eltern nicht mehr hinter dem «leeren Portemonnaie»<br />

verstecken können. Folge sind endlose Diskussionen,<br />

in denen das Kind mit Liebesentzug droht und Druck<br />

ausübt, dem Eltern resigniert nachgeben, weil der zur<br />

Diskussion stehende Betrag häufig nicht der Rede wert<br />

ist. Ein klares Nein wäre zugleich auch ein Bekenntnis<br />

zur Elternrolle und zur Elterngeneration, macht aber<br />

Mühe, wenn sich Eltern auf der gleichen Ebene wie<br />

ihre Kinder bewegen möchten und deshalb autoritative<br />

Entscheidungen scheuen.<br />

Perfektionismus<br />

Erziehung als eine Form der Beziehung zu einem anderen<br />

Menschen kann nicht frei sein von Schuld. Diese<br />

Schuld erleben Eltern ganz besonders, wenn sie für<br />

ihre Kinder – was natürlich und verständlich ist – nur<br />

das Beste wollen und sich wünschen, ihnen die bestmöglichen<br />

Eltern zu sein. Je höher diese Ansprüche,<br />

desto grösser Selbstzweifel und Schuldgefühle, desto<br />

grösser auch eine grenzüberschreitende Bindung und<br />

die Einverleibung des «Produkts Kind» als Teil der<br />

Selbstidentifikation.<br />

Der Wunsch nach dem perfekten Produkt lässt nach<br />

Fachpersonen rufen, die die Idealprojektionen umsetzen<br />

sollen. Das professionelle, schnell wachsende Angebot<br />

an Erziehungsunterstützung, Fördermassnahmen<br />

und Hilfen zur Ressourcenentfaltung kann im<br />

Nebeneffekt die Instrumentalisierung von Kindern für<br />

die Ich-Stärkung ihrer Eltern bewirken. Das Finden,<br />

wer man ist – neben und ausserhalb der Ich-Zuschreibungen<br />

der Bezugspersonen – wird dann für beide Seiten<br />

zu einem mühevollen, langwierigen und schmerzhaften<br />

Prozess.<br />

Delegation von Erziehung wirkt entlastend: Es wurden<br />

ja keine Mittel gescheut und nichts unversucht gelassen.<br />

Die Mund-Propaganda für qualifizierte Fachpersonen,<br />

zum Beispiel in den Bereichen Lernbegleitung<br />

und Förderung oder auch therapeutische Unterstützung,<br />

verlagert die Verantwortlichkeiten. Wir als Fachpersonen<br />

haben hier unsere Rollenzuweisungen zu<br />

überdenken.<br />

Erziehung ist eine Gesellschaftsaufgabe<br />

Eltern suchen Hilfestellungen meist dann, wenn Forderungen<br />

und Wünsche der Kinder selbst für gut situierte<br />

Familien zu gross werden. Sie fordern eine Kor-<br />

rektur des Verwöhnungsschadens, der jedoch nur ein<br />

folgerichtiger Lernprozess ihrer Kinder darstellt. Ein<br />

nur kindzentrierter Ansatz zur Lösung solcher Probleme<br />

greift zu kurz. Die Replik eines Teenagers auf<br />

die Vorhaltungen seiner Mutter weist in die zentrale<br />

Richtung: «Wie kannst du mir Vorwürfe machen, weil<br />

ich ein fünftes Paar Turnschuhe will, wenn du 40 Paar<br />

Schuhe besitzt!» Erziehung gegen den Wohlstand beginnt<br />

bei den Erziehenden selbst, darf aber da nicht<br />

stehen bleiben. Statt Schuldzuweisungen an Eltern und<br />

populistischen Klagen über das Versagen der häuslichen<br />

Erziehung ist eine kritische gesellschaftliche<br />

Reflexion von Werthaltungen und Modellvorgaben,<br />

die wir alle mehr oder weniger mittragen, nötig. Auch<br />

in diesem Erziehungskontext hat die Gesellschaft eine<br />

Verpflichtung gegenüber Kindern und Familien, die<br />

von professioneller Seite einzufordern ist. Die folgende<br />

Aufzählung beinhaltet mögliche Reflexionsanstösse:<br />

• Sich selbst reflektieren. Was lebe ich vor? Wo kann<br />

und muss ich meinen eigenen Lebensstil überprüfen,<br />

den eigenen Verwöhnungsschaden korrigieren? Was<br />

sind aussengelenkte und von aussen angestossene Bedürfnisse,<br />

auf die ich verzichten kann? Wo stehe ich<br />

unter vermeidbarem Zeitdruck, Stress und Sachzwängen?<br />

Identifikation mit selbst gewählten Zielen, Selfcommitment<br />

und Selbstwirksamkeit sind von uns vorzuleben.<br />

• Der eigenen Entwicklung Sorge tragen. Aber: Selbstverwirklichung<br />

heisst Verpflichtung gegenüber dem Ich<br />

und dem Du. Echt-Sein als Einklang zwischen Denken<br />

und Tun, Sagen und Handeln, Postulieren und Verwirklichen.<br />

Im Umgang mit dem Lebendigen Sensibilität<br />

entwickeln für nichtmaterielle Lebensqualitäten.<br />

Zyklisches Denken entwickeln, Musse und die Fähigkeit,<br />

bei sich selbst sein zu können. Fantasie, Imagination,<br />

auf alle Sinne bezogenes Wahrnehmen und Urteilen<br />

erweitern den Erfahrungshorizont und stärken<br />

Realitätsbezug und Selbsteinschätzung.<br />

• Sich Herausforderungen stellen. Ein engagiertes,<br />

tätiges, mit Zielen identifiziertes, sozial orientiertes<br />

eigenes Leben vorleben stiftet Sinn und Beziehung.<br />

Arbeits- und Pflichtbereiche als persönlichkeitsbildend<br />

und bereichernd vorleben. Aufwertung von Alltag und<br />

Routine. Familiäre und kulturelle Regeln und Bräuche<br />

schaffen Sicherheit. Die Basis pflegen, mit den Händen<br />

arbeiten – als Kompensation einseitiger kognitiver<br />

Beanspruchungen.<br />

• Echt werden. Die Gefühlsebene aufwerten, sich zu<br />

emotionalen Stellungnahmen bekennen, aus oberflächlichem<br />

Rollenverhalten heraustreten und als Per-


son transparent werden. Ethische und gesellschaftliche<br />

Doppelbödigkeit und Unglaubwürdigkeit, kognitive<br />

und emotionale Indifferenz rufen Enttäuschungshaltungen<br />

hervor, für die sich insbesondere Jugendliche<br />

materiell entschädigen.<br />

• Das Kind in den Mittelpunkt stellen. Was braucht es?<br />

Wo meldet es echte, wo verzichtbare Ansprüche an?<br />

Das Kind ist Mittel-, aber nicht Dominationspunkt: Soziales<br />

Lernen basiert auf dem Aushandeln von sozialen<br />

Bedürfnissen aller Gruppenmitglieder. Reale Beziehungs-<br />

und Konflikterlebnisse vermitteln, statt irreale<br />

und egozentrische Beziehungserwartungen wuchern<br />

lassen.<br />

• Vom Kind etwas verlangen. Das Kind altersgemäss<br />

in Verantwortungen einbinden, ihm Sinn vermitteln,<br />

indem es gebraucht wird. Wachstum geschieht durch<br />

Reibung: Grenzen setzen, Nein sagen, angemessene<br />

und notwendige Frustrationen verlangen. Absage an<br />

die externalisierte und instrumentalisierte Erziehung<br />

und Mut zur Erzieherpersönlichkeit als Vorbild und<br />

Herausforderung.<br />

Kindererziehung in der Wohlstandsgesellschaft ist<br />

eine Herausforderung, der sich viele Eltern und weitere<br />

Bezugspersonen mit grossem Engagement (und in<br />

den allermeisten Fällen auch mit grossem Erziehungserfolg)<br />

stellen, wie z. B. die zahlreichen Aktivitäten in<br />

Elternvereinen zeigen. Mit Information, Weiterbildung<br />

und Beratung vor Ort haben wir als Fachpersonen eine<br />

Aufgabe im Sinne der Prävention zu leisten. Wir sind<br />

aber auch gefragt als Mitglieder der Gesellschaft und<br />

im alltäglichen sozialen Umgang als Rollenvorbilder:<br />

Was tragen wir unkritisch mit an zu hinterfragenden<br />

Haltungen und Wertvorstellungen und wo beziehen<br />

wir Position?<br />

Bibliografie<br />

Vollständige Literaturliste bei der Verfasserin<br />

Cube, Felix v., Alshuth, Dietger (1992): Fordern statt verwöhnen.<br />

München: Serie Piper.<br />

Tügel, Hanne (1996): Kult ums Kind – Grosswerden in<br />

der Kaufrauschglitzercybergesellschaft. München: C.H.<br />

Beck.<br />

Scitovsky, Tibor (1989): Psychologie des Wohlstands.<br />

Frankfurt: Reihe Campus.<br />

Vollborn, Marita, Georgescu, Vlad (2006): Konsumkids:<br />

Wie Marken unseren Kindern der Kopf verdrehen.<br />

Frankfurt/M.: S. Fischer<br />

Die Autorin<br />

Prof. Dr. phil. Ulrike Zöllner ist Dozentin für Psychodiagnostik<br />

und Entwicklungspsychologie an der HAP,<br />

Hochschule für Angewandte Psychologie Zürich. Sie ist<br />

zudem tätig als Referentin für Entwicklungs-, Erziehungsund<br />

Lebensführungsfragen in der Erwachsenenbildung<br />

und hat zu diesen Themen mehrere Bücher auch für das<br />

breite Publikum verfasst.<br />

Anschrift<br />

Hochschule für Angewandte Psychologie,<br />

Prof. Dr. phil. Ulrike Zöllner, Minervastr. 30, Postfach,<br />

CH–8032 Zürich, uzoellner@hapzh.ch<br />

Résumé<br />

Ulrike Zöllner analyse pourquoi la prospérité matérielle<br />

actuelle et la variété de choix chez les enfants conduisent<br />

à une perte de la pratique quotidienne de la capacité et<br />

du savoir et entraînent une mentalité de récompense qui<br />

handicape le développement des capacités d’autogestion.<br />

Elle montre que les parents ne refusent pas de répondre<br />

aux désirs de leurs enfants pour des raisons financières<br />

et que, en même temps, ils ont de la peine à mettre des<br />

limites aux envies de leur progéniture.<br />

Aux spécialistes, appelés souvent lorsque les enfants ne<br />

se développent pas tout à fait avec le succès escompté,<br />

elle demande de réfléchir sur l’attribution des rôles.<br />

Enfin, la psychologue évoque aussi la responsabilité de la<br />

société face à ces questions.<br />

07


08<br />

DOSSIER: <strong>Erziehungsmethoden</strong><br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

Erziehung lernen<br />

Zum Erziehungsprogramm Triple P<br />

«Gute», kompetente Erziehung ist ein<br />

mächtiger Schutz gegen Verhaltensprobleme<br />

oder psychische Störungen<br />

von Kindern. Annette Cina Jossen zeigt<br />

auf, wie die Erziehungskompetenz von<br />

Eltern mit Triple P erfolgreich verbessert<br />

werden kann.<br />

Früh und flexibel ansetzende Erziehungsprogramme<br />

sind ein wichtiges Instrument für die Prävention von<br />

psychischen Störungen. Dies betont auch die Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO in einem Bericht aus<br />

dem Jahr 2005. Damit folgt sie Forschungsbefunden,<br />

die zeigen, dass die familiären Bedingungen<br />

zu den wichtigsten Prädiktoren für psychische Störungen<br />

und Verhaltensprobleme von Kindern und Jugendlichen<br />

gehören. Vor allem das Fehlen einer positiven<br />

Beziehung zu den Eltern, eine inadäquate<br />

Erziehungskompetenzen der Eltern, Partnerschaftsstörungen<br />

und elterliche Psychopathologien (besonders<br />

mütterliche Depression) erhöhen das Risiko<br />

für Verhaltensprobleme oder emotionale Störungen<br />

(vgl. z.B. Coie, 1996; Loeber & Farrington, 1998).<br />

Hohe Erziehungskompetenzen dagegen stärken Eltern,<br />

so dass sie auch in schwierigen Zeiten ruhig und konsistent<br />

bleiben, Schwierigkeiten ihrer Kinder auffangen<br />

oder ihnen zuvorkommen können. Wenn Eltern in<br />

ihren erzieherischen und familiären Aufgaben schon<br />

frühzeitig Unterstützung erfahren und im Umgang mit<br />

ihrem Kind trainiert werden, haben ihre Kinder grössere<br />

Chancen auf ein besseres und gesünderes Leben.<br />

Schwierige Balance<br />

Natürlich wünschen sich Eltern – das zeigen auch Befragungen<br />

– dass ihre Kinder lernen, ihr eigenes Leben<br />

so zu gestalten, dass sie glücklich sein können. Doch<br />

wie sollen Eltern ihre Kinder auf diesem Lernweg unterstützen?<br />

Heute wird der autoritative (auch partizipativ<br />

genannte) Erziehungsstil von den meisten WissenschaftlerInnen<br />

als der für die Entwicklung und<br />

Entfaltung von Kindern förderlichste Erziehungsstil<br />

angesehen. Dem Kind soll also eine hohe Wertschätzung<br />

entgegengebracht werden und gleichzeitig müssen<br />

die Eltern auf klare und faire Regeln und Konse-<br />

quenzen achten. So kann das Kind aus Erfahrung und<br />

Erfolgen lernen und Schritt für Schritt Verantwortung<br />

für sein eigenes Handeln übernehmen. Es ist aber<br />

für Eltern nicht immer einfach, die Balance zu finden<br />

zwischen Freiheit gewähren und Grenzen setzen.<br />

Auf der Suche nach Antworten zu Erziehungsfragen<br />

treffen Eltern auf eine Unmenge Tipps und Tricks aus<br />

ihrem persönlichen Umfeld und aus Erziehungsratgebern<br />

– sei dies nun zu spezifischen Problemen mit<br />

Kindern (Schlafen, Wutanfälle, Lügen etc.) oder allgemein<br />

auf «Erziehungsphilosophien». Solche Erziehungsratgeber<br />

oder Tipps aus dem persönlichen Umfeld<br />

können individuell durchaus nützlich sein. Wenige<br />

der Ratgeber sind jedoch fundiert und überprüft. Dasselbe<br />

gilt für die breite Palette an Erziehungskursangeboten.<br />

Angesichts der hohen Bedeutung von Erziehungskompetenz<br />

für die Prävention psychischer<br />

Störung sind jedoch Programme gefordert, die Generalisierbarkeit<br />

und Wirksamkeit nachweisen können.<br />

Qualitätskriterien von Elternprogrammen<br />

Ein präventiv wirkendes und universell einsetzbares<br />

Erziehungskonzept muss gemäss Sanders (1999) für<br />

Eltern leicht zugänglich sein, qualitativ gute Informationen<br />

anbieten und folgende Punkte müssen<br />

evaluiert und gewährleistet sein:<br />

• Verbesserung der Erziehungspraktiken der Eltern<br />

• Verringerung von familiären Risikofaktoren wie<br />

z.B. Depression, Partnerschaftskonflikten, Gewalt<br />

• Nachweis einer langfristigen Wirksamkeit<br />

• Akzeptanz des Programms durch die AnwenderInnen<br />

• Nachweis eines vernünftigen Kosten-Nutzen-Verhältnisses<br />

• Abstützung auf den aktuellen wissenschaftlichen<br />

theoretischen und praktischen Standard.<br />

Das britische National Institute for Health and Clinical<br />

Excellence (NICE) nennt in einem Bericht (2005)<br />

folgende Punkte als Bedingung für den längerfristigen<br />

Erfolg und die Wirksamkeit von Erziehungsprogrammen<br />

bei Kindern mit gestörtem Sozialverhalten:<br />

• strukturiert sein<br />

• auf den Prinzipien der sozialen Lerntheorie basieren<br />

• eine ausreichende Anzahl von Sitzungen aufweisen<br />

(Optimum 8 bis 12)<br />

• den Eltern ermöglichen, sich eigene Erziehungsziele<br />

zu setzen


Foto: Ursula Markus<br />

• hoch übungsorientiert sein<br />

• von gut trainierten Fachleuten durchgeführt werden<br />

• manualisiert sein<br />

• in konsistenter Weise durchgeführt werden.<br />

Der NICE-Bericht kommt zum Schluss, dass unter<br />

den international verbreiteten Ansätzen das Incredible<br />

Years Program von Webster-Stratton und das<br />

Triple P-Positive Parenting Program von Matt Sanders<br />

diese Kriterien beispielhaft erfüllen. Auch die<br />

WHO nennt Triple P als ein positives Beispiel universeller,<br />

selektiver und indizierter Prävention.<br />

Das Triple-P-Programm<br />

Das positive Erziehungsprogramm Triple P ist in der<br />

Schweiz seit dem Jahre 2001 vertreten. Entstanden<br />

ist es in langjähriger Forschungs- und Praxistätigkeit<br />

an der University of Queensland, Brisbane, rund<br />

um das Team von Prof. Dr. M. R. Sanders. Das Programm<br />

wird ständig evaluiert und weiterentwickelt.<br />

Als eine verhaltenstherapeutische Familienintervention<br />

basiert es vornehmlich auf soziallerntheoretischen<br />

Prinzipien, wobei von einem ganzheitlich-systemischen<br />

Menschenbild ausgegangen wird.<br />

Triple P hat zum Ziel, die Erziehungskompetenzen der<br />

Eltern von Kindern im Alter von 2 bis 12 Jahren (Triple<br />

P KIDS) bzw. 11 bis 16 Jahren (Triple P TEEN)<br />

zu stärken und damit kindliche Verhaltensauffälligkeiten<br />

sowie emotionale Störungen zu verändern oder<br />

zu vermeiden. Es richtet sich an Eltern, die Schwierigkeiten<br />

im Erziehungsalltag erleben, aber auch an<br />

solche, die einfach ihr Erziehungsverhalten optimieren<br />

möchten. Durch Vermittlung von Wissen über Ursachen<br />

kindlichen Problemverhaltens und von konkreten<br />

Hilfestellungen zur Bewältigung von kritischen<br />

Erziehungssituationen sollen Eltern ihre Erziehungshandlungen<br />

reflektieren und Alternativen zu ungünstigen<br />

Erziehungsverhaltensweisen entwickeln.<br />

Triple P ist an die Eltern gerichtet, indirekt stehen aber<br />

die Kinder im Fokus, deren Befinden und Entwicklung<br />

Zentrum der Intervention sind. Die ganze Familie<br />

soll davon profitieren, dass die Eltern die Bedürfnisse<br />

des Kindes sensibler wahrnehmen und dass sie<br />

mit günstigen, liebevollen und klaren Erziehungshandlungen<br />

auf das Kind eingehen können. Das Programm<br />

ermöglicht damit, dem häufig entstehenden Teufelskreis<br />

von Verhaltensproblemen der Kinder, Erziehungsinkonsistenz,<br />

Hilflosigkeit und weiteren Familienproblemen<br />

vorzubeugen bzw. ihn zu <strong>durchbrechen</strong>.<br />

Basisprinzipien<br />

Der Fähigkeit der Eltern zur Selbstregulation wird<br />

bei Triple P besondere Beachtung geschenkt. Ziel<br />

ist es, den Eltern in kurzer Zeit und intensiv Kompetenzen<br />

zu vermitteln, die ihnen ermöglichen, selbständig<br />

Probleme zu lösen (Unabhängigkeit), ihre Erziehungsziele<br />

in Abhängigkeit ihrer Fertigkeiten selber<br />

festzulegen, zu überprüfen und zu adaptieren (Selbstmanagement)<br />

und Veränderungen oder Verbesserungen<br />

auf eigene Bemühungen respektive solche des<br />

Kindes zurückzuführen anstatt auf Zufall, Reifung<br />

oder äussere Ereignisse (Selbstattribution). Ferner sollen<br />

die Eltern zur Überzeugung gelangen, dass sie ein<br />

Erziehungsproblem bewältigen und lösen können (elterliche<br />

Selbstwirksamkeit). Triple P zielt damit sowohl<br />

auf behaviorale Veränderungen wie auch auf die<br />

Beeinflussung von kognitiven Prozessen ab und damit<br />

verbunden auf die Selbstreflexion der Eltern.<br />

Individuell angepasste Intervention<br />

Nicht alle Eltern brauchen ein komplettes Erziehungstraining<br />

oder eine intensive Einzelbetreuung. Das Triple-P-System<br />

trägt diesem Gedanken Rechnung: Der<br />

Mehr-Ebenen-Charakter des Programms ermöglicht<br />

eine Vielzahl von Kombinationen hinsichtlich der Interventionsebenen<br />

und -formen (Gruppe, individuell, selbständig,<br />

Kurs über acht Wochen oder Kurzberatung).<br />

Sie können je nach lokalen Prioritäten, MitarbeiterInnen<br />

und Budgetvorgaben flexibel eingesetzt werden.<br />

Die Intensität der Interventionen steigt bei jeder Interventionsebene<br />

an und jede der fünf Ebenen richtet sich<br />

an unterschiedliche Elternbedürfnisse: Ebene 1 (Informationsplattform)<br />

richtet sich an alle Eltern, Ebenen 2<br />

und 3 (Kurzberatungen) an Eltern mit spezifischen Erziehungsschwierigkeiten,<br />

Ebene 4 an Eltern mit Er-<br />

09


10<br />

DOSSIER: <strong>Erziehungsmethoden</strong><br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

ziehungskompetenzdefiziten oder generalisierten<br />

KindProblemen (intensives Erziehungstraining in<br />

Kursform über acht Wochen inkl. Telefonbegleitung,<br />

Selbsthilfe, Einzelbetreuung über zehn Wochen mit<br />

Homevisits) und Ebene 5 an Eltern mit zusätzlichen<br />

familiären Schwierigkeiten (Umgang mit Ärger, Stress,<br />

Depressivität, Partnerschaftsprobleme). In der Schweiz<br />

können Eltern Triple-P-Kurse für die Altersklassen<br />

2–12 und 11–16 besuchen (Dauer: acht Wochen),<br />

eine Triple-P-Kurzberatung in Anspruch nehmen oder<br />

in Form von Tip Sheets (kleinen Helfern), mit der<br />

Lernhilfe «Das Triple P Elternarbeitsbuch» und dem<br />

Video «Überlebenstipps für Eltern» konkrete Hilfestellungen<br />

zu spezifischen Erziehungsfragen erhalten.<br />

Akzeptanz und Wirksamkeit<br />

Die Erfahrungen aus den letzten Jahren in der Schweiz<br />

zeigen, dass Triple P bei den Eltern auf eine hohe Akzeptanz<br />

stösst. Ein Grossteil gibt an, mit dem Kursangebot<br />

sehr zufrieden zu sein, die in Triple P gelernten<br />

Methoden im Alltag anzuwenden und subjektive<br />

Verbesserungen im Verhalten des Kindes und in ihrem<br />

eigenen Verhalten wahrzunehmen (z.B. Cina, Bodenmann,<br />

Hahlweg, Dirscherl & Sanders, 2005). Zu<br />

diesen Selbsteinschätzungen passen diverse (Kontrollgruppen-)Studien<br />

rund um Triple P (international<br />

und aus der Schweiz) die zeigen, dass die Eltern<br />

nach der Teilnahme an einem Triple-P-Programm<br />

von weniger Stress im Umgang mit ihren Kindern berichten,<br />

das Familienleben ruhiger und friedvoller<br />

wahrnehmen und dass das kindliche Problemverhalten<br />

abnimmt. Ausserdem steigert sich auch das Wohlbefinden<br />

der Eltern und sie entwickeln ein Gefühl<br />

der positiven Selbstwirksamkeit. Das Programm Triple<br />

P ist also ein potentes Programm, das als Erziehungstraining<br />

allein oder ergänzend zu anderen Interventionen<br />

erfolgreich eingesetzt werden kann.<br />

Die Triple-P-Fortbildungen<br />

Triple-P-Fortbildungen für Fachpersonen werden am Ins-<br />

titut für Familienforschung und -beratung der Universität<br />

Fribourg angeboten. Weitere Informationen zu den Fort-<br />

bildungen und dem Programm unter www.triplep.ch.<br />

Bibliografie<br />

Cina, A., Bodenmann, G., Hahlweg, K., Dirscherl, T.<br />

& Sanders, M. R. (2006). Triple P (Positive Parenting<br />

Program): Theoretischer und empirischer Hintergrund<br />

und erste Erfahrungen im deutschsprachigen Raum.<br />

Zeitschrift für Familienforschung, 66–88.<br />

Coie, J. D. (1996). Prevention of violence and antisocial<br />

behavior. In R. D. Peters & R. J. Mc Mahon (Eds.),<br />

Preventing childhood disorders, substance abuse and<br />

delinquency (pp. 1–18) Thousand Oaks. CA: Sage.<br />

Hosman, C. Jané-Llopis, E. & Saxena, S. (eds), (2005).<br />

Prevention of Mental Disorders: Effective Interventions<br />

and Policy Options: Summary Report of the WHO. Oxford<br />

University Press.<br />

Loeber, R. & Farrington. D. P. (1998). Never too early, never<br />

too late: Risk factors and successful interventions for<br />

serious and violent juvenile offenders. Studies on Crime<br />

and Crime Prevention, 7, 7–30.<br />

Sanders, M. R. (1999). The Triple P-Positive Parenting<br />

Program: Towards an empirically validated multi-level<br />

parenting and family support strategy for the prevention<br />

and treatment of child behavior and emotional problems.<br />

Child and Family Psychology Review, 2, 71–90.<br />

National Institute for Health and Clinical Excellence NICE,<br />

(2005). Final appraisal Determination. Parent-training/<br />

education programmes in the management of children<br />

with conduct disorders. (http://www.nice.org.uk/pdf/Parent_training_FAD.pdf)<br />

Die Autorin<br />

Dr. phil. Annette Cina Jossen arbeitet als Oberassistentin<br />

am Institut für Familienforschung und -beratung der<br />

Universität Fribourg. Sie hat die Implementierung von<br />

Triple P in der Schweiz begleitet und ist Co-Leiterin von<br />

Triple P Schweiz. In ihrer Forschungstätigkeit evaluiert sie<br />

Präventionsprogramme und untersucht Einflussfaktoren<br />

auf das familiäre Zusammenleben mit Schwerpunkt<br />

Stress, Erziehung und Partnerschaft. Sie leitet regelmässig<br />

Triple-P-Fortbildungen, und bietet Triple-P-Elternkurse<br />

und -beratungen an. www.unifr.ch/iff<br />

Anschrift<br />

Dr. phil. Annette Cina Jossen, Psychologin <strong>FSP</strong>, Universität<br />

Fribourg, Institut für Familienforschung und -beratung,<br />

Rue Faucigny 2, 1700 Fribourg<br />

annette.cina@unifr.ch<br />

Résumé<br />

Une «bonne» éducation, compétente, est une protection<br />

importante contre les problèmes de comportement ou<br />

les désordres psychiques chez les enfants. Annette Cina<br />

Jossen, de l’Institut de recherche et de conseil dans le<br />

domaine de la famille de l’Université de Fribourg, explique<br />

comment la compétence éducationnelle des parents<br />

peut être améliorée. La psychologue décrit le programme<br />

d’éducation «Triple P», dont elle a pu démontrer l’efficacité<br />

par des études scientifiques.


Erziehung<br />

und Therapie<br />

Interdisziplinäre Arbeit im Therapieheim<br />

Im Therapieheim «Sonnenblick» arbeiten<br />

Erzieherinnen und Therapeutinnen eng<br />

zusammen. Die Leiterin Kathrin Eichenberger<br />

illustriert diese Zusammenarbeit<br />

mit praktischen Beispielen und erläutert<br />

Vorteile und Herausforderungen dieser<br />

Arbeitsweise.<br />

«Das Gras wächst nicht, wenn man daran zieht.»<br />

(afrikanisches Sprichwort)<br />

Im Therapieheim «Sonnenblick» in Kastanienbaum<br />

halten sich junge Frauen im Alter von 14 bis 19 Jahren<br />

auf. Sie verbringen ein bis drei Jahre in unserer<br />

Einrichtung, die seit 30 Jahren ein enges Zusammenspiel<br />

von erzieherischem und therapeutischem<br />

Vorgehen praktiziert. Was dies bedeutet, soll im<br />

Folgenden mit zwei Beispielen konkretisiert werden.<br />

Zunächst aber wird das Heim vorgestellt.<br />

Umfassendes Angebot<br />

In den «Sonnenblick», eine vom Bundesamt für Justiz<br />

und von den Kantonen anerkannte Institution, werden<br />

weibliche Jugendliche zivil- oder strafrechtlich eingewiesen,<br />

für die aufgrund einer emotionalen Störung<br />

oder der Störung ihres Sozialverhaltens ein stationärer<br />

Aufenthalt indiziert ist. Sie sind zum Zeitpunkt ihres<br />

Eintritts nicht in der Lage, anstehende Entwicklungsaufgaben<br />

der Pubertät und Adoleszenz selbständig oder<br />

mit Hilfe ihres Herkunftssystems adäquat zu lösen. Oft<br />

als Folge früher Vernachlässigung oder traumatisierender<br />

Erfahrungen, fast immer aus einer familiären<br />

Situation mit Brüchen und mit dem charakteristischen<br />

Ausfall von Bezugspersonen, fallen diese Jugendlichen<br />

durch Blockaden und symptomatische Verhaltensweisen<br />

auf. So hat ihr Verhalten aggressive oder depressive<br />

Akzentuierung, kognitive Beeinträchtigungen<br />

können ebenfalls vorkommen. Bevor es zum Eintritt<br />

kommt, sind bereits verschiedene ambulante und<br />

meist auch stationäre Hilfsangebote gemacht worden.<br />

Oft waren es Kriseninterventionen oder Abklärungen,<br />

nicht selten fehlgeschlagene Platzierungsversuche.<br />

Das Therapieheim bietet ein umfassendes Angebot<br />

im Wohn- und Freizeitbereich, in der Schule<br />

und bei der Berufsorientierung sowie regelmässige<br />

psychotherapeutische Begleitung im Einzelsetting<br />

und bei Bedarf auch jugendpsychiatrische Unterstützung.<br />

Mit den Angehörigen finden regelmässige<br />

Eltern- und Familiengespräche statt.<br />

Konzeptuell verankert arbeiten Sozialpädagoginnen,<br />

Lehrpersonen und Psychologinnen in drei Teams mit<br />

verschiedenen Aufgaben und unterschiedlicher fachlicher<br />

Ausrichtung in enger Koordination zusammen<br />

(vgl. Konzept u. Angebot: www.therapieheim.ch).<br />

Interdisziplinäres Zusammenwirken<br />

Für Pädagoginnen und Therapeutinnen stellt die<br />

Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses der<br />

individuellen Situation einer Jugendlichen die Basis<br />

für das fachliche Handeln dar. Darauf abstützend<br />

können pädagogische und therapeutische<br />

Massnahmen ergänzend und in dosierten Interventionen<br />

zusammenwirken. Damit wird versucht,<br />

eine entwicklungsförderliche Umgebung zu gestalten<br />

(Streek-Fischer, 2006; Antonowsky, 1997).<br />

Alle Jugendlichen unterstehen denselben Regelungen<br />

und Anforderungen und das Grundangebot<br />

ist für alle gleich. Klare Rahmenbedingungen in<br />

Schule, Therapie, Wohn- und Freizeitbereich bieten<br />

den Jugendlichen Orientierung und Sicherheit. Sowohl<br />

in der Schule als auch im Wohn- und Freizeitbereich<br />

wird mit einem Stufensystem gearbeitet.<br />

In der Art, wie die Jugendlichen bei Schwierigkeiten<br />

und in Bezug auf die Entwicklung ihrer Ressourcen<br />

unterstützt werden, wird hingegen ein in hohem<br />

Mass individueller, symptom- und ressourcenorientierter<br />

Zugang gesucht. Er wird in der Planung<br />

des Aufenthaltes über eine formulierte Zielsetzung<br />

und später über regelmässige Standortbestimmungen<br />

verbindlich und transparent gestaltet. Die fachliche<br />

Orientierung berücksichtigt psychologische,<br />

genderspezifische, systemische und psychodynamische<br />

Zugänge auf der Basis eines entwicklungsorientierten,<br />

humanistisch geprägten Menschenbildes.<br />

Ob eine Jugendliche im Therapieheim nun einen Ort<br />

11


12<br />

DOSSIER: <strong>Erziehungsmethoden</strong><br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

findet, an dem sie lernt, mehr aus sich herauszugehen<br />

oder sich bei anderen durchzusetzen, ob sie stärker mit<br />

sich selber und der Aufarbeitung früherer Erfahrungen<br />

beschäftigt ist oder ob die Reintegration ins reguläre<br />

Ausbildungssystem zentral ist, variiert je nach persönlicher<br />

Problematik und im Verlauf des Aufenthaltes.<br />

Ohne detailliert auf die handlungsleitenden fachlichen<br />

Konzepte einzugehen, lässt sich diese Arbeitsweise<br />

an der Schnittstelle von Therapie und<br />

Erziehung exemplarisch mit Beispielen aufzeigen.<br />

Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes handelt<br />

es sich um fiktive, jedoch typische Situationen.<br />

Gemeinsame Haltung<br />

R., eine 16-jährige junge Frau, ist vor ein paar Wochen<br />

ins Therapieheim eingetreten. Einige Monate zuvor<br />

musste sie psychiatrisch hospitalisiert werden, weil sie<br />

ihre aggressiven Impulse nicht steuern konnte und eine<br />

Bezugsperson angegriffen hatte. Nach einer Anfangszeit,<br />

in der sie eher ruhig und zurückhaltend gewesen ist,<br />

beginnen sich Situationen zu häufen, in denen sie<br />

Aufträge verweigert und Erwachsene verbal entwertet.<br />

Da sich anfänglich die Konflikte vor allem im Schulalltag<br />

manifestierten, lässt eine allererste Hypothese<br />

auf Schwierigkeiten im Leistungsbereich<br />

achten. Bald zeigen sich auch im alltäglichen Kontakt<br />

im Wohnbereich und in der Freizeit ähnliche<br />

Schwierigkeiten. Auf Nachfrage äussert die Jugendliche<br />

selber grosses Unwohlsein und Hilflosigkeit,<br />

weil sie sich selber respektvoll verhalten möchte,<br />

aber nicht weiss, wie ihr dies gelingen kann.<br />

In solchen Konstellationen ist eine bereichsübergreifende<br />

Sichtweise angebracht. Sie stützt sich auf<br />

intensive, anfänglich manchmal kontroverse Besprechungen<br />

in Leitungs- und Gesamtteam.<br />

Mit systemischer Perspektive lässt sich beispielsweise<br />

erkennen, welche Rolle die Jugendliche in ihrem<br />

Herkunftssystem gegenüber Erwachsenen und Geschwistern<br />

hat. Es kann sich zeigen, dass sie aus Loyalität<br />

zu einem Elternteil, der möglicherweise selber<br />

stark unter der Trennung von der Tochter leidet,<br />

Mühe hat, die Beziehungsangebote im Heim anzunehmen.<br />

Aus der Analyse des Konfliktes wird der Schwerpunkt<br />

auf der interpersonalen Ebene fokussiert.<br />

Eine daraus abzuleitende Intervention kann dazu<br />

führen, dass wir die Zusammenarbeit mit den Eltern<br />

stärken und mit ihnen eine gemeinsam vertretbare<br />

Haltung gegenüber dem Aufenthalt im<br />

Therapieheim erarbeiten. Ist die Situation richtig erkannt<br />

worden, kann sich die Jugendliche nun entspannter<br />

ihren eigenen Zielen widmen und unterstützende<br />

Beziehungsangebote annehmen.<br />

Gleichzeitig entstehen Übertragungssituationen, in<br />

Foto: Victor Ramalho


denen frühere Beziehungskonstellationen reaktiviert<br />

und nochmals inszeniert werden. Für die eigentliche<br />

Bearbeitung solcher Übertragungen steht der Jugendlichen<br />

der einzeltherapeutische Raum zur Verfügung;<br />

hier kann sie beispielsweise herausfinden,<br />

dass sie sofort die Stimme ihrer Mutter hört, wenn<br />

eine Lehrerin von ihr etwas verlangt, und dass sie selber<br />

in der alten Art reagiert. Im alltäglichen Kontakt<br />

arbeiten die Bezugspersonen hingegen oft ganz<br />

direkt an der Korrektur solcher Übertragungen. Um<br />

rigide Reaktionsmuster zu <strong>durchbrechen</strong> oder Trigger<br />

(retraumatisierende Auslöser) zu vermeiden, werden<br />

«korrigierende Antworten» gesucht. Bei dieser<br />

anspruchsvollen Arbeit gilt es immer wieder die Balance<br />

zwischen Ansprüchen an die Gruppensituation,<br />

an die emotionale Befindlichkeit der Bezugspersonen<br />

und der Jugendlichen selber zu suchen.<br />

Raum für Rückzug und Reflexion<br />

C. hat einen Konflikt mit einer anderen Jugendlichen<br />

aus der Wohngruppe. Sie hatte früher einen guten<br />

Kontakt zu ihr, fühlt sich aber übergangen aufgrund<br />

einer Bemerkung von Dritten über die Kollegin. Sie<br />

reagiert mit heftiger Wut, Drohungen und äussert<br />

Angst, sich nicht zusammennehmen zu können.<br />

Erste Interventionen durch die sozialpädagogischen<br />

Bezugspersonen setzen am Bearbeiten des interpersonalen<br />

Konfliktes an. Schliesslich sind beide Jugendlichen<br />

zu Gesprächen bereit und können sich gegenseitig<br />

entschuldigen. C. kann auch äussern, dass sie die<br />

andere Jugendliche an sich gut mag, ihre Gefühlslage<br />

ändert sich aber trotzdem nicht: Sobald sie in einen<br />

intensiveren Kontakt mit ihrer Kollegin kommt, fühlt<br />

sie sich ihren negativen Gefühlen wieder ausgeliefert.<br />

Mit C. wird nun im pädagogischen Bereich so weitergearbeitet,<br />

dass sie sich gegenüber der andern Jugendlichen<br />

etwas zurückziehen kann, um nicht weiter einer<br />

potenziell überfordernden Situation ausgesetzt zu<br />

sein. Die allgemeinen Regeln des Zusammenlebens<br />

muss sie einhalten. Zudem bekommt sie im therapeutischen<br />

Bereich gezielte Unterstützung, um etwas Distanz<br />

zu gewinnen, das eigene Verhalten zu reflektieren<br />

und die in ihrem Erleben massive Kränkung zu<br />

verarbeiten. Mit zurückgewonnener Selbststeuerung<br />

kann sie in selbst formulierten Schritten und in ihrem<br />

eigenen Tempo wieder auf die Kollegin zugehen.<br />

Für Jugendliche, welche traumatische Erfahrungen<br />

als Opfer, als Täterin oder auch als Zuschauende gemacht<br />

haben, geht es immer wieder darum, dass sie<br />

Unterstützung bekommen, um aus Zuständen der eigenen<br />

Hilflosigkeit hinauszufinden, und eigenständig<br />

handelnd Erfahrungen von Selbstwirksamkeit und Kohärenz<br />

machen können (vgl. Streek-Fischer, 2006).<br />

Verschiedene Sichtweisen<br />

Es erfordert einen grossen Aufwand aller beteiligten<br />

Fachpersonen, sowohl therapeutische als auch<br />

schwerpunktmässig erzieherische Interventionen bewusst<br />

einzusetzen. Das behandelnde Team ist in einem<br />

ständigen Prozess auf der Suche nach geeigneten Vorgehensweisen<br />

und Unterstützungsangeboten. Beteiligte<br />

Fachpersonen bringen ihr spezifisches Wissen<br />

und ihre Erfahrung ein. Da sie verschiedene Sichtweisen<br />

repräsentieren und unterschiedliche Rollen und<br />

Aufgaben haben, stehen sich manchmal Einschätzungen<br />

und Haltungen gegenüber, die auf den ersten<br />

Blick sehr unterschiedlich scheinen. Zu beachten<br />

ist selbstverständlich auch immer wieder die Frage,<br />

ob und wie weit das Team die unbewusste Konfliktdynamik<br />

der Jugendlichen übernommen hat.<br />

Vor allem, wenn durch Regelverletzungen von Jugendlichen<br />

der Umgang mit Normen und zentralen<br />

Werten tangiert wird, müssen sich alle Beteiligten<br />

einer direkten Auseinandersetzung stellen. Das<br />

kann beispielsweise auch dazu führen, dass die Einzeltherapeutin<br />

den Handlungen einer Jugendlichen<br />

mit klarer Werthaltung gegenübertritt und damit<br />

im engeren Sinne des Wortes erzieherisch handelt.<br />

Andererseits müssen aus dem umfassenden therapeutischen<br />

Verständnis einer Problematik heraus<br />

manchmal auch von der erziehenden Bezugspersonen<br />

gewünschte Sanktionen überdacht werden.<br />

Sichtbar wird der Wert dieser Arbeit in kleinen Schritten<br />

oft erst nach Monaten. Etwa dann, wenn eine Jugendliche<br />

strahlend von der Aufnahmeprüfung für die<br />

Ausbildung in ihrem Traumberuf zurückkommt oder<br />

sich Eltern bei einem Austrittsgespräch dafür bedanken,<br />

dass wir professionell und mit Herz arbeiten.<br />

Wenig Forschung<br />

Über die allgemeine Wirksamkeit von Heimaufenthalten<br />

für Jugendliche mit komplexen Problematiken<br />

gibt es bisher wenig vergleichbare Forschungsergebnisse.<br />

Hohe Prävalenz für die Notwendigkeit<br />

eines Aufenthaltes haben nebst sozialen Faktoren<br />

hauptsächlich psychische Störungen (Cauffmann<br />

et al. 2004, zit. nach Schmeck, 2007). Derzeit ist<br />

eine erste umfassende, psychiatrisch initiierte Verlaufsstudie<br />

über Jugendliche, die zivil- oder strafrechtlich<br />

stationär eingewiesen wurden, als Modellprojekt<br />

geplant. Sie kann frühestens in drei Jahren<br />

mit Ergebnissen aufwarten (Schmeck 2007).<br />

Zunehmender Kostendruck<br />

Problematisch für eine eng vernetzte Arbeit, wie<br />

sie das Therapieheim «Sonnenblick» leistet, kann<br />

der wachsende Kostendruck werden. Aufgrund der<br />

Neuordnungen im Rahmen der Umsetzung des<br />

13


14<br />

DOSSIER: <strong>Erziehungsmethoden</strong><br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

nationalen Finanzausgleichs werden die Heimfinanzierungen<br />

auf eine neue Basis gestellt. Für die<br />

Einrichtungen heisst dies, dass sie – trotz vereinbartem<br />

fachlichem Auftrag – vermehrt betriebswirtschaftlich<br />

funktionieren müssen. Sowohl Bund als<br />

auch Kantone setzen dabei auf Leistungspauschalen.<br />

Durch die Aufsplittung der Gesamtkosten und deren<br />

Unterstellung unter unterschiedliche Departemente<br />

werden zukünftig Leistungen und daraus<br />

entstehende Kosten separiert, die funktional in<br />

einem Konzept enger Zusammenarbeit entstehen.<br />

Dabei besteht das Risiko, dass spezialisierte Leistungen,<br />

wie die psychologisch-therapeutische Begleitung,<br />

Familien- und Elterngespräche und die schulisch<br />

nötige heilpädagogische Förderung, aus dem<br />

Grundangebot gedrängt werden. Langjährig erfolgreich<br />

praktizierte und bedarfsseitig stark nachgefragte<br />

Konzepte drohen substanziell beschnitten zu werden.<br />

Damit psychisch instabile weibliche Jugendliche in<br />

ihrem schwierigen Übergang ins Erwachsenenleben<br />

weiterhin die angebrachte Unterstützung erhalten,<br />

braucht es nebst Anerkennung von fachlichen<br />

Kreisen auch eine klare politische Bejahung, die in<br />

einer konzeptuell umsetzbaren Strategie mündet.<br />

Damit das Gras wachsen kann, braucht es nebst<br />

Pflege und substanzieller Nahrung aus Wasser, Luft<br />

und Erde einen geschützten, sicheren Platz.<br />

Bibliografie<br />

Antonovsky, A. (1997): Salutogenese. Zur Entmystifizierung<br />

der Gesundheit. Tübingen.<br />

Streeck-Fischer, A. (2006): Trauma und Entwicklung.<br />

Frühe Traumatisierungen und ihre Folgen in der Adoleszenz.<br />

Stuttgart.<br />

Schmeck, Klaus (2007): Unveröffentlichtes Referat in Zusammenhang<br />

mit der Vorstellung des Modellversuchs zur<br />

Implementierung eines Abklärungs- und eines Zielerreichungsinstrumentes<br />

in stationären Massnahmen.<br />

Die Autorin<br />

Kathrin Eichenberger, lic. phil. I, ist Sozialpsychologin und<br />

Fachpsychologin für Psychotherapie <strong>FSP</strong>. Sie leitet das<br />

Therapieheim «Sonnenblick» seit 2005 und arbeitet mit<br />

kleinem Pensum in selbständiger Praxis.<br />

Anschrift<br />

Therapieheim Sonnenblick,<br />

Sonnhaldenstr. 3, 6047 Kastanienbaum<br />

E-Mail: kathrin.eichenberger@therapieheim.ch,<br />

www.therapieheim.ch.<br />

Résumé<br />

Dans le centre de thérapie «Sonnenblick», une institution<br />

pour jeunes adolescentes avec troubles émotionnels, des<br />

psychothérapeutes et des éducatrices collaborent étroitement.<br />

La responsable, Kathrin Eichenberger, illustre<br />

cette coopération par des exemples pratiques. Elle décrit<br />

également de quelle manière et dans quelle mesure les<br />

thérapeutes agissent de façon pédagogique et comment<br />

les connaissances pédagogiques issues de la thérapie<br />

sont appliquées quotidiennement.


KLETT-COTTA<br />

T AGUNG AM 1. J UNI 2007 -UNIVERSITÄT F RIBOURG/SCHWEIZ<br />

S YMPOSIUM ON M ARCH 26 TH ,2007 -UNIVERSITY OF<br />

F RIBOURG/SWITZERLAND<br />

P RÄVENTION BEI F AMILIEN:<br />

F ORSCHUNGSERGEBNISSE UND P RAXISBEISPIELE FÜR E RZIEHUNG UND E LTERNSCHAFT<br />

Elternkurs zur Stärkungvon Erziehungskompetenzen im Rahmender selektiven und<br />

indizierten Prävention Prof. Dr. Sabine Walper, Universität München<br />

Vorbereitung aufdie Elternschaft mit den Programmen«Wirwerden Familie» und<br />

«Auf den Anfangkommt esan » Prof. Dr. BarbaraReichle, Pädagogische HochschuleLudwigsburg<br />

Prävention kindlicherVerhaltensstörungen: Die Wirksamkeit desTriple P<br />

Elterntrainings nach 3Jahren Prof.Dr. Kurt Hahlweg, Universität Braunschweig<br />

Eltern und Schule stärken –Mehrebenenintervention undihre Wirksamkeit<br />

Prof. Dr. Urs Peter Lattmann, Pädagogische Hochschule Nordwestschweiz<br />

Dr.phil. Annette Cina Jossen, UniversitätFribourg<br />

Triple Pinder Schweiz: Ergebnisse zur Wirksamkeit<br />

Prof. Dr. Guy Bodenmann, UniversitätFribourg<br />

Kompetenztrainingfür Eltern sozial auffälliger Kinder: Ergebnissezur Wirksamkeit<br />

Prof. Dr. Gerhard Lauth, Universität Köln<br />

Überpositiveund negativeWirkungen von Bezahlung der Eltern im Rahmen der<br />

Prävention Prof.Dr. Nina Heinrichs, UniversitätBraunschweig<br />

I NFORMATION /ANMELDUNG Institut für Familienforschung und-beratung<br />

Universität Fribourg<br />

Rue Faucigny 2, CH-l700 Fribourg<br />

Tel: +41(0) 26 300 73 59<br />

E-Mail: olga.steffen@unifr.ch<br />

Online-Anmeldung: www.unifr.ch/iff<br />

Foto: Bild von MichaelaKnittelfelder, Die Familie, 2002. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin. ©2007, Michaela Knittelfelder.<br />

Wolfram Ehlers und Alex Holder<br />

Psychologische Grundlagen,<br />

Entwicklung<br />

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16<br />

DOSSIER: méthodes éducatives et pédagogiques<br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

Dossier<br />

Méthodes éducatives et pédagogiques<br />

Les modèles<br />

éducatifs<br />

parentaux<br />

L’impact des styles d’éducation<br />

parentale sur le développement et<br />

la socialisation de l’enfant<br />

Professeur de psychologie à l’Université<br />

de Lausanne, Alain Clémence parle des<br />

différents styles d’éducation parentale et<br />

de leurs effets sur l’enfant. Il se penche<br />

particulièrement sur une approche<br />

psychosociale des pratiques éducatives.<br />

Un nombre considérable de recherches ont examiné<br />

l’impact des styles d’éducation parentale sur de nombreuses<br />

facettes du développement et de la socialisation<br />

des enfants. Il existe notamment une littérature considérable<br />

issue du courant psychanalytique autour de la<br />

figure emblématique de Dolto. Plus récemment s’est<br />

développée une analyse évolutionniste de ce que nous<br />

pourrions appeler la «parentalité naturelle». Dans cette<br />

brève contribution, nous avons réduit notre réflexion<br />

aux travaux orientés sur une approche psychosociale<br />

des pratiques éducatives qui s’affirment.<br />

Dès les années septante, deux perspectives vont stimuler<br />

la recherche et la pratique (voir Grusec et Kuczynski,<br />

1997). Hoffmann (1975) propose un modèle qui relie<br />

l’autorité parentale au développement de l’enfant et<br />

distingue deux orientations devenues classiques de l’intervention<br />

parentale, la coercition et l’induction. La


Photo: Victor Ramalho<br />

première repose sur la pénalisation des comportements<br />

déviants par l’usage de sanctions ou de menaces, alors<br />

que la seconde prend appui sur la valorisation des initiatives<br />

de l’enfant. Une revue de travaux effectuée par<br />

Rollins et Thomas en 1979 montrait qu’un style éducatif<br />

inductif, au contraire d’un modèle coercitif, favorisait<br />

l’acquisition de compétences sociales et cognitives.<br />

La seconde approche théorique qui se développe à cette<br />

époque est celle de Baumrind (1978), inspirée directement<br />

des travaux sur les relations et le commandement<br />

dans les petits groupes. Ce modèle est organisé autour<br />

de la combinaison d’une dimension instrumentale (supervision<br />

et négociation) et d’une dimension expressive<br />

(engagement affectif) et aboutit à la définition de quatre<br />

styles d’autorité: participatif (authoritative) lorsque<br />

les deux dimensions sont présentes, autoritaire, lorsque<br />

l’engagement affectif fait défaut, permissif, lorsque la<br />

supervision manque, et négligent, en cas d’absence des<br />

deux dimensions. Des résultats obtenus selon des méthodes<br />

variées montrent une nette supériorité du style<br />

participatif, en particulier dans le domaine de l’intégration<br />

scolaire et sociale. Les recherches plus récentes<br />

se sont centrées sur les variations socioculturelles de la<br />

mise en œuvre et de l’impact des styles, ainsi que sur<br />

leur définition pragmatique.<br />

Variations socioculturelles<br />

L’insertion du développement et de la socialisation dans<br />

le contexte socioculturel fait apparaître des différences<br />

importantes dans les représentations et les interactions<br />

entre adultes et enfants. De manière générale, il<br />

apparaît que plus le statut social s’élève, plus s’affirme<br />

un style éducatif stable, démocratique et étendu. Plusieurs<br />

chercheurs, surtout en Europe, ont considéré<br />

que le style parental médiatisait les effets de classe ou<br />

de culture sur l’adaptation sociale (Lautrey, 1980). Cependant,<br />

les résultats ne semblent pas corroborer entièrement<br />

ce modèle inspiré par une perspective unilatérale<br />

de l’influence parentale. C’est particulièrement<br />

le cas dans le domaine des différences culturelles. Une<br />

analyse de la production narrative d’enfants de six ans,<br />

menée par Wang et Leichtman (2001), révèle clairement<br />

les orientations différentes de la socialisation<br />

dans les classes moyennes américaines d’origine européenne<br />

ou chinoise. Chez ces dernières, l’accent est<br />

mis sur le respect des codes moraux, l’autorité et l’engagement<br />

social, alors que chez les premières l’orientation<br />

est centrée principalement sur le développement<br />

de l’autonomie. Ce jeu de variations implique de situer<br />

l’analyse de l’exercice de l’autorité et de ses effets dans<br />

une perspective qui intègre des processus de différenciation<br />

à plusieurs niveaux, de l’itinéraire individuel à<br />

l’origine culturelle. Des perspectives de ce type, comme<br />

celle de Harris (1995) à propos du développement et<br />

de la socialisation, offrent un cadre utile pour une telle<br />

articulation.<br />

Bidirectionnalité des relations familiales<br />

Dans une belle étude sur l’éducation d’enfants qui entrent<br />

à l’école, Pourtois (1979) examine de manière détaillée<br />

la manière dont les mères exercent leur autorité.<br />

Ses résultats confirment qu’une éducation participative<br />

est bénéfique au développement du jeune enfant et favorise<br />

la réussite scolaire initiale. L’auteur souligne cependant<br />

qu’un style éducatif n’est pas statique; il évolue<br />

en fonction de l’âge de l’enfant et des réactions de<br />

celui-ci aux injonctions de sa mère. Plus généralement,<br />

l’autorité parentale doit être examinée dans le cadre de<br />

relations où tant l’unilatéralité que l’unicité des décisions<br />

parentales sont discutables. Lorsque les performances<br />

ou les comportements de l’enfant ne correspondent<br />

pas à leurs attentes, les parents sont enclins à<br />

modifier leurs manières de faire. Dans les sociétés occidentales<br />

(ou du moins européennes), le principe éducatif<br />

dominant est un modèle plus ou moins participatif<br />

où l’enfant est associé aux décisions qui le concernent.<br />

L’usage d’un modèle décisionnel directif ou délégué interviendrait<br />

principalement en réaction à des résultats<br />

insatisfaisants de l’enfant. Par conséquent, il est indispensable<br />

de penser la dynamique de l’impact des modèles<br />

de l’autorité selon une perspective bilatérale, le<br />

modèle décisionnel parental pouvant être autant une<br />

réaction adaptative qu’un déterminant de l’adaptation.<br />

Dans les travaux que nous avons mentionnés précédemment,<br />

l’exercice autoritaire de l’éducation est qualifié<br />

par une orientation qui combine un fort contrô-<br />

17


18<br />

DOSSIER: méthodes éducatives et pédagogiques<br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

le des actes visibles, un faible échange d’informations<br />

et l’expression d’émotions négatives, alors que l’exercice<br />

participatif est basé sur une orientation qui articule<br />

un contrôle modéré des actes visibles, une attention<br />

élevée aux sentiments, un échange intense d’informations<br />

et l’expression d’émotions positives. Cependant,<br />

ces modalités ne varient pas seulement selon la position<br />

sociale ou le contexte culturel, mais également dans<br />

leur usage par les mêmes personnes. Un autre problème<br />

auquel peu d’attention a été portée concerne la manière<br />

dont un enfant fait face à deux styles d’autorité<br />

différents, par exemple entre celui qui est prépondérant<br />

dans sa famille et celui qui est prépondérant à l’école.<br />

Ainsi, une étude récente de Tisak et al. (2000) présente<br />

une comparaison pertinente de l’acceptation de l’autorité<br />

de la mère et de celle de l’enseignant à la maison et à<br />

l’école par de jeunes enfants. Si les injonctions de l’une<br />

et de l’autre dans le registre moral sont acceptées dans<br />

les deux lieux, celles qui concernent le registre conventionnel<br />

sont davantage suivies dans le lieu où s’inscrit<br />

l’autorité (la mère à la maison et l’enseignant à l’école).<br />

Distinguer l’autorité du climat affectif<br />

Dès lors que les apprentissages dans notre société exigent<br />

non seulement une attention soutenue, nécessaire<br />

à l’enregistrement de connaissances, mais également<br />

une compréhension des consignes, nécessaire<br />

pour réaliser des tâches de manière autonome, l’adaptation<br />

sociale requiert un entraînement à la prise de décision.<br />

Nous avons donc formulé une idée simple dans<br />

une recherche actuelle* en considérant que le modèle<br />

de l’autorité parentale devait être considéré principalement<br />

sous l’angle des prises de décision dans la famille.<br />

A la suite du travail de Lamborn, Dornbusch et Steinberg<br />

(1996), quelques chercheurs ont établi une distinction<br />

entre le type de décision prise en famille (unilatérale<br />

des parents, déléguée à l’enfant ou conjointe),<br />

qu’ils renvoient à la dimension instrumentale du modèle<br />

de Baumrind, et la proximité relationnelle, qui inclut<br />

la dimension expressive. La convergence entre ces<br />

deux dimensions se révèle problématique. Les résultats<br />

de quelques travaux montrent par exemple que,<br />

contrairement aux hypothèses classiques, les exigences<br />

parentales peuvent avoir des effets négatifs sur les performances<br />

scolaires ou d’autres aspects de l’adaptation<br />

scolaire. Par conséquent, il est essentiel de distinguer<br />

les domaines des prises de décision et du climat affectif<br />

dans l’éducation parentale, mais également de considérer<br />

que l’autorité des parents est une combinaison de<br />

différents styles qui évoluent en fonction des réactions<br />

de l’enfant. Les résultats de notre propre étude, axée<br />

sur l’intégration scolaire, fournissent une solide illustration<br />

de cette approche théorique et pragmatique.<br />

Bibliographie<br />

Une bibliographie plus complète peut être obtenue<br />

auprès de l’auteur.<br />

Baumrind, D. (1978). Parental disciplinary patterns and<br />

social competence in children. Youth & Society, 9 , 239-<br />

276.<br />

Grusec, J.E. & Kuczynski, L. (Eds) (1997). Parenting<br />

and children’s internalization of values. A handbook of<br />

contemporary theory. New York: Wiley.<br />

Hoffman, M.L. (1975). Moral internalization, parental<br />

power, and the nature of parent-child interaction.<br />

Developmental Psychology, 11, 228-239.<br />

Lamborn, S.D., Dornbusch, S.M. & Steinberg, L. (1996).<br />

Ethnicity and community context as moderators of the<br />

relations between family decision making and adolescent<br />

adjustement. Child Development, 67, 283-301.<br />

Lautrey, J. (1980). Classe sociale, milieu familial et intelligence.<br />

Paris: P.U.F.<br />

L'auteur<br />

Alain Clémence est professeur associé en psychologie<br />

sociale à la Faculté des sciences sociales et politiques de<br />

l’Université de Lausanne. Il est aussi coresponsable de<br />

l’Ecole doctorale en psychologie sociale des Universités<br />

de Genève et Lausanne.<br />

Adresse<br />

Alain Clémence, ISSP BFSH2, Université de Lausanne,<br />

1015 Lausanne. Tél.: 021 692 32 40<br />

e-mail: alain.clemence@unil.ch<br />

Zusammenfassung<br />

Wie lassen sich Erziehungsstile definieren und messbar<br />

machen? Alain Clémence von der Universität Lausanne<br />

stellt verschiedene Modelle vor. Insbesondere geht er auf<br />

ein Modell ein, das die Art und Weise der Entscheidungsfindung<br />

in einer Familie mit der Ausprägung der Beziehung<br />

(Nähe/Distanz) kombiniert. Dabei sei wichtig, elterliche<br />

Autorität als eine Kombination verschiedener Erziehungsstile,<br />

welche sich zudem je nach Reaktion des<br />

Kindes unterschiedlich entwickeln können, zu betrachten.<br />

* Nouvelles modalités de l’exercice de l’autorité et régulation<br />

du développement et de la socialisation, recherche<br />

financée par le PNR52 «L’enfance, la jeunesse et les relations<br />

entre générations dans une société en mutation» du<br />

Fonds national suisse de la recherche scientifique.


Fonctionnement du<br />

système parental<br />

Un facteur important dans l’éducation des enfants<br />

L’interaction entre les parents a son importance<br />

sur le comportement et l’éducation<br />

des enfants. Meinrad Perrez,<br />

professeur de psychologie clinique à<br />

l’Université de Fribourg, explique, dans<br />

le contexte d’un projet européen, l’importance<br />

d’un bon fonctionnement du<br />

système parental.<br />

Le bon fonctionnement du système parental est un facteur<br />

primordial dans l’éducation des enfants. La psychologie<br />

pédagogique s’occupe entre autres des effets<br />

de la qualité de l’interaction des parents sur le<br />

comportement éducatif ( spillover effect) et sur les enfants<br />

( crossover effect). Un des problèmes clés consiste<br />

à expliquer comment avoir accès à l’interaction<br />

parentale dans le contexte naturel de la famille. L’article<br />

suivant est consacré à cette question et il se situe<br />

dans le contexte d’un projet européen qui saisit<br />

la qualité du fonctionnement du couple dans son<br />

contexte naturel et étudie les effets sur les enfants.<br />

Projet européen<br />

Le projet européen «Family Life and Professional<br />

Work: Conflict and Synergy» (Projet-EU FamWork),<br />

motivé par le groupe de travail fribourgeois, étudie<br />

les conflits et leurs modalités de gestion chez les jeunes<br />

couples exerçant une activité professionnelle et<br />

ayant des enfants en âge préscolaire. Hommes et femmes<br />

ont droit à un épanouissement professionnel; cependant,<br />

dans les conditions sociales actuelles, il est<br />

difficile de combiner vie privée et vie professionnelle,<br />

particulièrement lorsque les enfants sont en bas<br />

âge. Ce sont les femmes qui renoncent la plupart du<br />

temps à une carrière professionnelle. Ce projet analyse<br />

le stress qui en résulte et sa gestion, tout comme<br />

les conséquences sur le bien-être et les troubles mentaux<br />

des enfants dans différents pays européens.<br />

Le consortium de recherches se compose de groupes<br />

de travail formés d’un noyau de 7 pays associés à<br />

3 autres groupes qui couvrent ensemble les régions<br />

du Portugal à la Russie et de la Sicile à la Finlande.<br />

Comment analyser le stress ?<br />

Une grand partie des recherches se servent de questionnaires<br />

pour récolter leurs données. Près de 90%<br />

des études dans le domaine du stress familial reposent<br />

sur des questionnaires (Buehler, 1990). En général,<br />

une seule personne de la famille prend part à l’étude.<br />

Celle-ci répond à des questionnaires sur la répartition<br />

des tâches professionnelles et familiales, sur les tracas<br />

quotidiens familiaux et professionnels, sur les comportements<br />

de gestion et de résolution des conflits,<br />

sur le soutien social, etc. La méthode des questionnaires<br />

a beaucoup d’avantages, en particulier économiques,<br />

ce qui explique sa popularité dans la recherche.<br />

Limites de la méthode des questionnaires<br />

Il est clair que, pour beaucoup de recherches, les questionnaires<br />

représentent la voie suprême: attitudes, regard<br />

subjectif/représentation de soi-même, des autres,<br />

etc., souvenirs, et beaucoup d’autres caractéristiques<br />

psychiques peuvent, en principe, être ainsi saisies de<br />

manière valable. Nous constatons toutefois qu’actuellement,<br />

pour un grand spectre de la psychologie, la<br />

saisie des données par le biais d’autodescriptions rétrospectives<br />

et/ou d’évaluations globales n’est pas appropriée<br />

pour le vécu et les comportements humains.<br />

Les questions portent entre autres sur:<br />

• les fréquences des comportements vécus et montrés;<br />

• les intensités du vécu et des comportements;<br />

• les fréquences moyennes de comment on se comporte<br />

en général ou de comment on s’est comporté dans le<br />

passé;<br />

• les séquences comportementales intra- et interpersonnelles,<br />

etc.<br />

Les périodes évaluées peuvent concerner le présent et/<br />

ou le passé avec une rétrospective allant d’une semaine<br />

à une année. Ceci est d’autant plus surprenant que, depuis<br />

des décennies, les scientifiques ne contestent plus<br />

que, si les questionnaires servent très bien la saisie des<br />

représentations subjectives (mentales) du vécu et des<br />

comportements, leurs résultats ne peuvent en aucun<br />

cas être interprétés comme un comportement authentique.<br />

Ceci signifie que les autodescriptions ne sont précisément<br />

pas des données sur les comportements (voir<br />

19


20<br />

DOSSIER: méthodes éducatives et pédagogiques<br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

Fahrenberg, Myrtek, Pawlik & Perrez, 2007). Cette<br />

méthodologie économique repose sur une énorme<br />

confiance en la mémoire humaine. En outre, elle se<br />

fonde sur un très grand optimisme selon lequel la performance<br />

subjective des chiffres, des inférences statistiques<br />

et des agrégations pourrait remplacer la statistique<br />

systématique – lorsque les fréquences concernent<br />

la somme d’événements isolés ou d’évaluations de l’intensité<br />

en tant que moyenne de valeurs uniques.<br />

Cet optimisme est-il justifié ?<br />

Cet optimisme n’est pas du tout justifié pour certains<br />

phénomènes. Les évaluations globales du bienêtre<br />

sont influencées par de nombreux facteurs cognitifs,<br />

émotionnels et de situation (v. Perrez, 2006). Si<br />

nous voulons analyser les comportements et le vécu<br />

– et non pas les attitudes, les représentations subjectives,<br />

les souvenirs, etc. – et que l’on utilise néanmoins<br />

des questionnaires traditionnels, alors nous considérons<br />

ce type de recherches comme des « second hand<br />

researches». Ces recherches de deuxième main puisent<br />

leurs sources dans la mémoire du sujet. Nous récoltons<br />

là, alors, des procédés subjectifs d’agrégations<br />

et d’inférences du sujet à la place de données originales<br />

et d’inférences statistiques systématiques.<br />

Pour cette raison, nous pensons qu’en psychologie<br />

une nouvelle orientation fondamentale est nécessaire<br />

pour la recherche et la pratique scientifiques en ce qui<br />

concerne les comportements et le vécu (Fahrenberg<br />

et al., 2007).<br />

La saisie des comportements<br />

Au sein du Projet-EU Famwork, le groupe de travail fribourgeois<br />

propose une méthode de saisie des données<br />

tout à fait innovatrice. Celle-ci permet de contrôler les<br />

sources d’erreurs des méthodes traditionnelles de saisie<br />

du vécu subjectif du stress et des émotions; elle permet<br />

également d’enregistrer le vécu et les comportements<br />

dans les conditions de vie naturelle au plus près<br />

de la réalité. La recherche actuelle sur la répartition<br />

des tâches domestiques et familiales – qui se base sur<br />

des questionnaires – est confrontée au problème de ce<br />

qu’on appelle l’Overreporting (= surestimation du travail<br />

fourni). Différentes études relèvent que les hommes en<br />

particulier ont tendance à rapporter plus de tâches domestiques<br />

et familiales qu’ils ne le font réellement.<br />

Le groupe de travail fribourgeois a développé et testé<br />

une méthode de saisie des données qui se sert d’un<br />

ordinateur de poche. Celui-ci enregistre des données sur<br />

l’état émotionnel et somatique, la gestion individuelle<br />

(voir COMES, Perrez & Reicherts, 1996) et sociale des<br />

problèmes (coping) au sein de la famille (FASEM-C)<br />

(Family Selfmonitoring System). Le système d’observation<br />

(FASEM-C) repose sur un plan d’échantillonnage<br />

temporel. Pendant une semaine, tous les membres<br />

d’une famille – de plus de 13 ans – s’auto-observent<br />

simultanément 3 à 5 fois par jour à l’aide d’un ordinateur<br />

de poche, qui fonctionne comme une mémoire externe.<br />

Tout au long de la journée, l’ordinateur sonne de<br />

manière randomisée dans un laps de temps de deux à<br />

trois heures. Le sujet indique sur une échelle donnée<br />

ce qu’il ressent en ce moment, ce qu’il est en train de<br />

faire, s’il est tourmenté par des conflits ou des tracas et<br />

de quelle manière il gère la situation au niveau intra- et/<br />

ou interpersonnel. Le coping et le bien-être sont saisis<br />

par le sujet lui-même et décrits par autrui (autre membre<br />

de la famille). Nous vous renvoyons à Perrez, Horner &<br />

Morval (1998), Perrez, Schoebi & Wilhelm (2000) et<br />

Schoebi & Perrez (http://www.izybuilder.com/success/<br />

fawsem_report.pdf) pour de plus amples détails sur le<br />

FASEM-C et son adaptation à l’étude FamWork, ainsi<br />

que sur la fidélité, la réactivité et la validité du procédé.<br />

Dans le Projet-EU FamWork, nous utilisons des questionnaires<br />

traditionnels ainsi que le procédé journalier<br />

avec l’ordinateur de poche. Ceci nous offre une<br />

évaluation fondamentalement plus exacte du travail<br />

effectivement fourni ainsi qu’une comparaison entre les<br />

données des questionnaires et les données quotidiennement<br />

enregistrées sur le support électronique. Chaque<br />

pays participant a recruté 200 couples. Ceux-ci ont<br />

répondu aux différents questionnaires et, à chaque fois,<br />

80 d’entre eux ont en plus répondu à la nouvelle version<br />

ordinateur.<br />

En tenant compte des différentes méthodes, nous<br />

avons analysé, entre autres, les facteurs qui influencent<br />

l’Overreporting. Nous supposons que les hommes,<br />

avec une orientation traditionnelle des rôles, tendent<br />

dans les questionnaires à moins souvent nommer<br />

leur contribution dans les tâches ménagères et familiales<br />

que dans la version ordinateur, alors que les femmes<br />

surestiment leur propre contribution. Par contre,<br />

les couples avec une orientation moderne des rôles<br />

devraient projeter l’inverse. Les résultats confirment<br />

ces hypothèses comme le montre la figure 1 (cf. page<br />

suivante). L’axe X représente l’intensité de l’orientation<br />

traditionnelle des rôles et l’axe Y la surestimation et<br />

la sous-estimation du travail fourni. Plus l’orientation<br />

des rôles est traditionnelle chez les hommes, moins<br />

ils indiquent dans les questionnaires (évaluation rétrospective)<br />

qu’ils contribuent aux tâches ménagères et<br />

familiales. En comparaison avec leurs auto-observations<br />

enregistrées quotidiennement sur l’ordinateur<br />

(évaluation en situation réelle), ils sous-estiment leur<br />

con-tribution. Par contre chez les femmes, comme<br />

attendu, c’est le cas contraire. Plus elles ont une orien-


tation traditionnelle des rôles, plus elles surestiment<br />

leur propre contribution. En outre, la comparaison<br />

entre les cultures montre que les pays latins ont une<br />

orientation plus traditionnelle de la répartition des rôles.<br />

divergence pour les tâches domestiques et familiales<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

-8<br />

budget temporel pour les tâches domestiques et familiales<br />

NGRA<br />

femmes<br />

-1.5 -0.8 0.0 0.8 1.5 2.3 3.1<br />

Fig. 1: Evaluations divergentes de la contribution dans les<br />

tâches domestiques et familiales en rapport avec l’orientation<br />

normative des rôles (NGRA) (Schöbi & Perrez, 2005)<br />

hommes<br />

Diverses préoccupations<br />

Une question de fond concerne la répartition et les<br />

conditions du stress qui résulte de la difficulté à concilier<br />

le travail professionnel d’un côté et les tâches domestiques<br />

et familiales de l’autre. L’enregistrement<br />

quotidien des données sur 7 jours permet une évaluation<br />

empirique de la probabilité d’inconciabilité tout au<br />

long de la semaine et une comparaison entre les pays.<br />

Nous pouvons mettre en relation cette thématique particulière<br />

avec ce qu’on appelle le « Spillover-Effect».<br />

Dans le cas présent, celui-ci touche au phénomène du<br />

transfert d’un état affectif d’une situation A vers une situation<br />

B . Dans quelle mesure, chez les hommes et<br />

chez les femmes, le vécu stressant est-il transféré du<br />

lieu de travail à la maison familiale et inversement ?<br />

Chez les hommes, le stress d’inconciabilité est en premier<br />

lieu associé à l’activité professionnelle et non pas<br />

aux tâches domestiques ou familiales. De même, ce<br />

stress dépend du temps que la femme investit dans<br />

son activité professionnelle et la famille. Chez les femmes<br />

, il en est différemment. Chez elles, le stress lié<br />

à l’inconciabilité dépend clairement du temps qu’elles<br />

investissent dans leur famille et leur activité professionnelle.<br />

Ce stress est encore amplifié par le temps<br />

que leur mari investit dans son travail professionnel.<br />

Le Crossover-Effect montre dans quelle mesure les émotions<br />

d’une personne (par exemple au bureau) sont<br />

transférées sur une autre personne (par exemple à la<br />

maison). Le design séquentiel de mesure des données<br />

permet d’analyser dans quelle mesure le stress professionnel<br />

est transféré sur le partenaire à la maison. Dans<br />

leur recherche, Larson et Richards (1994) ont constaté<br />

que les émotions du père au bureau étaient transférées<br />

sur la mère à la maison. Dans une étude précédente<br />

(Kronenberg, 2001) sur les familles suisses, nous<br />

n’avons pas pu le confirmer.<br />

Famille: refuge du bien-être ?<br />

Dans son étude sur les familles avec des enfants en âge<br />

d’adolescence, le groupe de travail «Soziale Emotionsregulation<br />

in Familien» a examiné si la situation (setting)<br />

sociale a une influence sur l’état émotionnel (pour une<br />

vue d’ensemble des résultats, voir Perrez et al., 2005).<br />

Pour chaque type de situation (setting), l’état émotionnel<br />

a été agrégé: «être seul hors de la famille», «se trouver<br />

au sein de la famille», «être avec des personnes externes<br />

au noyau familial» et «être au sein de la famille<br />

en présence d’autres personnes». La figure 2 ci-dessous<br />

présente les résultats. Il y a des différences significatives<br />

entre les diverses situations. Les personnes<br />

externes au noyau familial contribuent à une amélioration<br />

du bien-être – c’est-à-dire qu’il y a une divergence<br />

avec l’état émotionnel moyen du sujet. L’état émotionnel<br />

pour tous les membres de la famille est significativement<br />

meilleur lorsqu’ils sont avec d’autres personnes,<br />

ou avec d’autres membres de la famille et des personnes<br />

externes au noyau familial, que lorsqu’ils sont seuls ou<br />

exclusivement avec des personnes du noyau familial.<br />

Etat émotionnel relatif à la moyenne individuelle (mean)<br />

Etat émotionel dans les situations sociales<br />

Par personne et pour chaque situation, valeurs moyenne et ipsatisées<br />

.3<br />

.2<br />

.1<br />

0.0<br />

-.1<br />

seul<br />

(ailleurs)<br />

RÔLE<br />

Pères<br />

Mères<br />

Fils<br />

Filles<br />

seulement<br />

famille<br />

seulement<br />

personnes<br />

externes<br />

Fig. 2: L’état émotionnel en dépendance avec le<br />

contexte social (Wilhelm, Horner & Perrez, 2000)<br />

famille<br />

et autres<br />

personnes<br />

21


22<br />

DOSSIER: méthodes éducatives et pédagogiques<br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

Des résultats identiques avaient été montrés dans un<br />

projet précédent (Wilhelm, Horner & Perrez, 2000).<br />

Cela ne signifie pas que la famille ne joue pas un rôle<br />

positif important dans la régulation des émotions. Lorsque<br />

l’on observe comment les conflits sont gérés au sein<br />

de la famille, nous pouvons différencier des modalités<br />

fonctionnelles et dysfonctionnelles (en outre, en évaluant<br />

si l’estime de soi est blessée ou pas). Parents et<br />

adolescents observent leur propre comportement dans<br />

les situations de conflit et celui de la personne impliquée<br />

dans ce conflit. Nous constatons que les sujets<br />

montrent plus souvent un coping dysfonctionnel vis-àvis<br />

d’un membre de la famille qu’envers une personne<br />

externe au noyau familial (voir fig. 3). Le résultat est<br />

puissant; ceci est valable autant pour l’auto-observation<br />

que pour l’observation d’autrui et a été répliqué dans la<br />

plupart de ces aspects (voir Perrez & Schöbi, 2001 et<br />

Schöbi, 2004). Nous n’avons pas d’effet de sexe, ni de<br />

génération. Dans une étude précédente, Horner Ullrich<br />

(2005) a montré un phénomène similaire au niveau des<br />

attributions causales. Les sujets, indépendamment de<br />

leur âge ou de leur sexe, tendent à mettre plus aisément<br />

en cause les membres de leur famille pour des situations<br />

négatives, et les personnes externes au noyau fa-<br />

coping social<br />

fonctionnel<br />

coping social<br />

dysfonctionnel<br />

vis-à-vis des<br />

membres de la famille<br />

nombre<br />

de cas en %<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

vis-à-vis des<br />

autres personnes<br />

Fig. 3: Coping fonctionnel et dysfonctionnel vis-à-vis des membres<br />

de la famille et vis-à-vis d’autres personnes (Perrez & Schöbi, 2001)<br />

milial pour des situations positives (h2 = .03, p < .01).<br />

Ces observations suggèrent que la famille – en tant que<br />

zone de tolérance – joue un rôle particulièrement important<br />

pour la régulation des émotions. La vie dans le<br />

monde professionnel est liée à de nombreuses restrictions<br />

sociales qui diminuent la marge de manœuvre.<br />

Le non-respect des normes peut engendrer à ce niveau<br />

des dégâts irréparables. Ceci est différent dans le cadre<br />

normal d’une famille fonctionnelle. Elle est le lieu<br />

d’échanges émotionnels intenses où les comportements<br />

blessants sont plus ou moins tolérés, et ainsi elle permettrait<br />

aussi de décompresser le stress individuel. Le<br />

comportement social dysfonctionnel peut ainsi contribuer,<br />

à d’autres niveaux, au rétablissement de l’homéostase<br />

du sujet. La famille apparaît ici comme un monde<br />

à part en comparaison avec la vie publique et ses normes<br />

strictes. Il est clair qu’une famille ne supporte pas<br />

n’importe quel comportement social dysfonctionnel de<br />

ses membres, ceci dépendant de sa capacité de résilience.<br />

Pour des informations plus différenciées et une analyse<br />

plus détaillée de ces données, nous vous renvoyons<br />

au Projet-EU FamWork et au groupe de travail fribourgeois:<br />

www.eu-project-famwork.org et www.unifr.ch/psycho/<br />

Klinisch/index.htm.<br />

Conditions et conséquences<br />

L’étude européenne se poursuit en Suisse, en Allemagne<br />

et en Autriche en étude longitudinale de<br />

28 mois. En Chine, Madame Zhiyun Wang, dans le<br />

cadre de son travail de thèse, réplique cette étude avec<br />

de jeunes couples de Pékin qui travaillent et qui ont<br />

au moins un enfant en âge préscolaire. La stratégie de<br />

l’échantillonnage est pareille et la méthode de l’autoobservation<br />

au moyen d’un ordinateur de poche a été<br />

adaptée culturellement.<br />

Le projet «Interpersonal regulation of emotions in<br />

families» (Perrez & Reicherts, Fribourg), qui se réalise<br />

dans le cadre du National Center of Competence<br />

« Affective Sciences» (K. Scherer, Genève), permet<br />

d’étudier, sur une perspective longitudinale, les<br />

antécédents, les modalités et les conséquences de la<br />

régulation des émotions au sein du noyau familial.<br />

En ce qui concerne les antécédents, notre attention<br />

portera sur l’importance de l’empathie. Dans une<br />

étude précédente du groupe de Fribourg, Wilhelm<br />

(2004) a ouvert une nouvelle voie pour l’analyse de<br />

l’exactitude de l’empathie dans la vie quotidienne.<br />

Jusqu’à maintenant, les études reposaient sur des<br />

questionnaires ou des observations en milieu expérimental.<br />

Le FASEM-C permet de saisir, directement<br />

dans la vie réelle, l’exactitude de l’empathie ou de<br />

la lecture des émotions chez les autres personnes.<br />

A chaque temps d’observation, chaque membre de la<br />

famille participant évalue et enregistre non seulement


son propre état affectif à cet instant, mais aussi simultanément<br />

– selon la recherche – l’état affectif du partenaire<br />

ou d’un autre membre de la famille (Wilhelm &<br />

Perrez, 2004). La lecture précise des émotions chez<br />

autrui est définie comme la concordance entre l’évaluation<br />

externe par l’acteur avec l’auto-évaluation du ou<br />

de la partenaire.<br />

Un point essentiel de la recherche concernera le rôle<br />

de l’empathie pour une régulation interpersonnelle<br />

adaptée des émotions ainsi que pour l’effet de la régulation<br />

interpersonnelle des émotions sur le développement<br />

du partenaire ou d’un autre membre de la famille.<br />

Bibliographie<br />

La bibliographie complète peut être obtenue auprès de<br />

l'auteur.<br />

L'auteur<br />

Le Prof. Dr Meinrad Perrez est titulaire de la chaire de<br />

psychologie clinique à l’Université de Fribourg. Il est<br />

membre du directoire de «l’Institut de Recherche et de<br />

Conseil dans le domaine de la famille» de l’Université de<br />

Fribourg et de «l’Académie pour la Thérapie Comportementale<br />

pour les Enfants et Adolescents» des Universités<br />

de Bâle, Fribourg et Zurich. Il fait également partie du<br />

Swiss National Center for Affective Sciences de l’Université<br />

de Genève.<br />

Un sujet clé de ses recherches concerne le stress, la gestion<br />

du stress individuel et familial, et, dans ce contexte,<br />

la régulation interpersonnelle des émotions en famille. Le<br />

groupe de recherche de Fribourg développe depuis plusieurs<br />

années des systèmes d’observation du stress et de<br />

sa gestion avec l’aide d’ordinateurs de poche (handheld<br />

computers) pour mieux saisir le vécu dans son contexte<br />

naturel.<br />

Adresse<br />

Prof. Dr Meinrad Perrez, Université de Fribourg, Département<br />

de psychologie, 2, Rue de Faucigny, 1700 Fribourg.<br />

Tél. 026 300 76 57, fax 026 300 97 12<br />

e-mail: meinrad.perrez@bluewin.ch<br />

Complément<br />

Groupe de travail Stress familial et régulation des émotions<br />

dans la famille:<br />

Prof. Dr. Meinrad Perrez<br />

Prof. Dr. Michael Reicherts<br />

Dr. Regula Berger*<br />

Dr. Yves Hänggi ****<br />

Dr. Andrea B. Horn*<br />

Dr. Monique Horner Ullrich ****<br />

Dipl.Ing. Ian Law (Informatiker des Departementes)<br />

Dr. Gisela Michel****<br />

Lic.phil. Louella Molina<br />

Dipl.Psych. Stephan Rieder<br />

Dr. Dominik Schöbi**<br />

Dipl.Psych. Dörte Watzek****<br />

Dr. Peter Wilhelm***<br />

* Coordinatrice du projet NCCR „Interpersonelle Emotionsregulation<br />

in der Familie“<br />

** Coordinateur du Projet-EU jusqu’au 1.10.2006,<br />

*** Coordinateur du Projet-EU depuis le 1.10.2006<br />

**** Ancien membre du groupe de travail<br />

Zusammenfassung<br />

Wie Väter und Mütter die Balance zwischen Arbeit und<br />

Familienleben finden, inwiefern die Kombination von Job<br />

und Kindern die Eltern belastet, hat Auswirkungen auf<br />

das Verhalten der Kinder und den erzieherischen Alltag.<br />

Meinrad Perrez, Professor für klinische Psychologie<br />

an der Universität Freiburg, beschreibt die Resultate seiner<br />

Studie zur «Work-Family-Balance», die er im Rahmen<br />

eines eruopäischen Projektes druchgeführt hat.<br />

23


24<br />

ACTU <strong>FSP</strong> AKTUELL<br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

actu - <strong>FSP</strong> - aktuell<br />

psychoscope 4/2007<br />

Inhalt/Sommaire<br />

Aus der BAG-Begleitgruppe<br />

zur KLV 25<br />

Von Hugo Grünwald<br />

Psychische Gesundheit: Motion<br />

eingereicht 26<br />

Von Daniel Habegger<br />

Aus dem Vorstand 27<br />

Kurzmeldungen 27<br />

Groupe d'accompagnement<br />

OFPS 30<br />

Par Hugo Grünwald<br />

Santé psychique 31<br />

Par Daniel Habegger<br />

Infos du Comité 32<br />

Brèves 32<br />

In Bewegung<br />

Die Vernehmlassung des 2. Statutenentwurfs<br />

bei den Gliedverbänden<br />

ist abgeschlossen. Der Vorstand freut<br />

sich sehr, dass das Projekt mehrheitlich<br />

gutgeheissen wurde und dankt<br />

den Teilnehmenden herzlich für das<br />

engagierte Mitdenken. Mit Spannung<br />

sehen wir nun den weiteren<br />

Diskussionen an der Delegiertenversammlung<br />

vom 1. Juni entgegen.<br />

Ein weiteres Thema, das uns in der<br />

Vergangenheit beschäftigt hat, findet<br />

in diesem Heft Beachtung: Hugo<br />

Grünwald berichtet von seiner Arbeit<br />

in der Begleitgruppe des Bundesamtes<br />

für Gesundheit zur revidierten<br />

Krankenpflegeleistungsverordnung<br />

(KLV). Es scheint, dass dank des<br />

Einbezugs aller betroffenen Parteien<br />

auf Fragen und Unsicherheiten von<br />

TherapeutInnen rasch reagiert werden<br />

kann. Die Evaluation der neuen<br />

KLV wird zeigen, wo für die <strong>FSP</strong><br />

künftig Handlungsbedarf besteht.<br />

Auf Bundesebene kommt hoffentlich<br />

endlich Bewegung ins bislang<br />

äusserst stiefmütterlich behandelte<br />

Dossier «Psychische Gesundheit».<br />

Nationalrat Felix Gutzwiller hat eine<br />

Motion eingereicht, die vom Bund<br />

eine gut abgestützte und nachhaltige<br />

Mental-Health-Politik verlangt. Die<br />

<strong>FSP</strong> und die weiteren Initianten des<br />

geplanten «Aktionsbündnisses Psychische<br />

Gesundheit Schweiz» unterstützen<br />

die Motion Gutzwiller namentlich<br />

und verfolgen ihre Wirkung<br />

mit grösstem Interesse.<br />

Markus Hartmeier<br />

Für den Vorstand<br />

Pour le comité<br />

En mouvement<br />

La procédure de consultation du 2e<br />

projet de statuts menée auprès des<br />

associations affiliées est terminée.<br />

Le Comité se réjouit beaucoup que le<br />

projet ait été majoritairement approuvé<br />

et remercie tous les participants<br />

de s’être engagés à réfléchir avec<br />

nous. C’est avec un très grand intérêt<br />

que nous attendons les prochaines<br />

discussions lors de l’Assemblée des<br />

Délégué(e)s du 1 er juin.<br />

Nous abordons dans ce numéro un<br />

autre sujet qui nous a occupés dans<br />

le passé: Hugo Grünwald parle de<br />

son travail au sein du groupe d’accompagnement<br />

de l’Office fédéral<br />

de la santé sur l’Ordonnance sur les<br />

prestations de l’assurance des soins<br />

(OPAS) révisée. Il semble que, grâce<br />

à l’engagement de toutes les parties<br />

concernées, on ait pu réagir rapidement<br />

aux questions et incertitudes<br />

des thérapeutes. L’évaluation de la<br />

nouvelle OPAS montrera dans quel<br />

domaine la <strong>FSP</strong> devra intervenir à<br />

l’avenir.<br />

Sur le plan fédéral, on espère que<br />

les choses vont enfin bouger dans ce<br />

dossier «santé psychique» qui a été<br />

traité jusqu’à maintenant sans trop<br />

d’enthousiasme. Le conseiller national<br />

Felix Gutzwiller a déposé une<br />

motion qui demande de la part de<br />

la Confédération une politique de la<br />

santé mentale bien étayée et durable.<br />

La <strong>FSP</strong> et les autres initiants du projet<br />

«Stratégie nationale pour la santé<br />

psychique» soutiennent notamment<br />

la motion Gutzwiller et observent ses<br />

effets avec le plus grand intérêt.


Aus der BAG-Begleitgruppe zur KLV<br />

Hugo Grünwald vertritt den SBAP. und die <strong>FSP</strong> in der<br />

BAG-Begleitgruppe zur Umsetzung der revidierten<br />

Krankenpflegeleistungsverordnung. Er berichtet von der<br />

Arbeit dieser Gruppe.<br />

Seit dem 1. Januar 2007 gelten die<br />

neuen Bestimmungen der Krankenpflegeleistungsverordnung<br />

(KLV)<br />

für die Psychotherapie. Das Bundesamt<br />

für Gesundheit (BAG) hat 2006<br />

zur Begleitung der Umsetzung und<br />

der Evaluation der revidierten KLV<br />

eine Gruppe ins Leben gerufen, in<br />

der die VertrauensärztInnen, santésuisse,<br />

die PsychiaterInnen, die psychologischen<br />

PsychotherapeutInnen<br />

und Patientenorganisationen vertreten<br />

sind. Die Mitglieder dieser Gruppe<br />

haben an ihrem letzten Treffen<br />

über erste Rückmeldungen zur Umsetzung<br />

der Verordnung berichtet:<br />

Bei den direkt betroffenen PsychiaterInnen<br />

und PsychotherapeutInnen<br />

scheint die Akzeptanz der Verordnung<br />

gut zu sein.<br />

Kontinuierliche Aktualisierung<br />

Ergiebige Erfahrungen fehlen im<br />

Moment jedoch noch, da den VertrauensärztInnen<br />

nur Psychotherapien,<br />

die nach dem 1. Januar 2007<br />

begannen, gemeldet werden müssen<br />

und die meisten dieser Therapien<br />

erst jetzt zur Antragstellung kommen.<br />

Den Verbandsvertretern zufolge darf<br />

von einer ruhigen ersten Umsetzungsphase<br />

gesprochen werden.<br />

Die Empfehlungen zur Meldung und<br />

zur Berichterstattung werden kontinuierlich<br />

angepasst und unter<br />

www.bag.admin.ch/themen/krankenversicherung/02874/03451/<br />

aktualisiert.<br />

So wurde, aufgrund der bisher eingegangenen<br />

18 Anfragen, präzisiert,<br />

dass Psychotherapien, die vor dem<br />

1.1.07 begonnen worden sind, weiterhin<br />

gemäss alter KLV behandelt<br />

werden (Berichterstattung an VertrauensärztInnen<br />

vor der 60. Sitzung<br />

oder ein Jahr nach Beginn der Thrapie).<br />

Eine weitere Aktualisierung be-<br />

trifft den Versicherungswechsel der<br />

PatientInnen während der Therapie:<br />

In der Regel übernimmt die neue<br />

Versicherung die bereits erteilte Kostengutsprache<br />

des alten Versicherers.<br />

Allerdings besteht kein Anspruch darauf.<br />

Daher sollte der/die Vertrauensarzt/-ärztin<br />

des neuen Versicherers<br />

über eine vor dem Wechsel begonnene<br />

Psychotherapie, für welche der<br />

alte Versicherer Kostengutsprache<br />

erteilt hat, informiert werden.<br />

Evaluation begleiten<br />

Weiter hat die Gruppe auch die Aufgabe,<br />

die Evaluation der revidierten<br />

KLV zu begleiten. Die Begleitgruppe<br />

bewertet das geplante Vorgehen<br />

des BAG in Sachen Evaluation positiv.<br />

Konkret hat das BAG den Auftrag,<br />

in Zusammenarbeit mit Versicherern<br />

und Leistungserbringern die<br />

Umsetzung und die Wirkung der neuen<br />

Regelungen wissenschaftlich zu<br />

untersuchen. Um die Frage der Wirkung<br />

seriös zu beantworten, müsste<br />

eine Baseline zur direkten Messung,<br />

im Sinne eines Vorher–Nachher,<br />

gegeben sein. Diese ist aber nur<br />

lückenhaft vorhanden, weshalb das<br />

Gesundheitsobservatorium Obsan<br />

beauftragt wurde, die Datenlage aufzuarbeiten<br />

und bis Juni Vorschläge<br />

für die Evaluation der Wirkungen zu<br />

unterbreiten.<br />

Die nun ausgeschriebene Evaluations-Studie<br />

(siehe unten) ist vor<br />

allem mit den Fragestellungen der<br />

Umsetzungseffekte beschäftigt.<br />

Zweck der Studie ist, technische Probleme<br />

der Umsetzung frühzeitig zu<br />

erkennen und zu beseitigen (Optimierungszweck).<br />

Weiter sollen unmittelbare<br />

Effekte der Verordnungsänderung<br />

für die Beteiligten und<br />

Betroffenen aufzeigt und die Grund-<br />

lagen für allfällige Anpassungen der<br />

KLV-Bestimmungen geschaffen werden<br />

(Anpassungszweck). Insgesamt<br />

dürfte die Evaluation einen Beitrag<br />

zur Verbesserung im Bereich ambulanter<br />

Psychotherapie leisten.<br />

Studie ausgeschrieben<br />

Methodisch wird die externe Evaluation<br />

auf einem Mix von qualitativen<br />

und quantitativen Verfahren<br />

aufbauen. In der ersten Phase (bis<br />

August) wird es darum gehen, bei<br />

Betroffenen und Beteiligten die Bereitschaft<br />

zur Studienteilnahme zu<br />

sichern. Weiter wird die BAG-Begleitgruppe<br />

ein Pflichtenheft für die<br />

Evaluatoren erarbeiten. Später wird<br />

sie erste Ergebnisse der Studie diskutieren<br />

und kommentieren. Diskussion<br />

und Kommentar sollen einem<br />

breiten Kreis von Interessierten zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Aktuell wird die Evaluationsstudie<br />

ausgeschrieben. Zugelassene Evaluatoren<br />

sind Adressaten in der Datenbank<br />

SEVAL (www.seval.ch)<br />

und ausgewählte universitäre Institute.<br />

Das BAG wird der Begleitgruppe<br />

mindestens drei, maximal fünf<br />

Offerten vorlegen; gemeinsam wird<br />

dann das geeignete Evaluationsteam<br />

ausgewählt. Die Ausschreibung wird<br />

unter www.bag.admin.ch/evaluation<br />

zu finden sein.<br />

Gelebte Kompromissfähigkeit<br />

Insgesamt ist die Zusammenarbeit<br />

in dieser heterogenen Gruppe von<br />

Stakeholdern mit unterschiedlichen<br />

Interessen von einer konstruktiven<br />

Grundstimmung getragen. Die Einsicht,<br />

dass zu Gunsten der PatientInnen<br />

pragmatisch angemessene<br />

Lösungen zu finden sind, überwiegt<br />

bei weitem die jeweiligen Partikularinteressen.<br />

In diesem Sinne ist diese<br />

Begleitgruppe ein gutes Beispiel gelebter<br />

schweizerischer Kompromissfähigkeit.<br />

Hugo Grünwald<br />

25<br />

<strong>FSP</strong> AKTUELL<br />

PSYCHOSCOPE 4/2007


26<br />

<strong>FSP</strong> AKTUELL<br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

Psychische Gesundheit: Motion eingereicht<br />

«Psychische Gesundheit» verliert auf Bundesebene an<br />

Bedeutung, bevor aus der einst entwickelten Strategie<br />

zu diesem Thema überhaupt konkrete Massnahmen<br />

wurden. Weil der Druck immer grösser wird, handeln<br />

jetzt Verbände und GesundheitspolitikerInnen.<br />

Die Besorgnis erregenden epidemiologischen<br />

Zahlen, die sehr hohen<br />

Suizid- und Suizidversuchsraten, die<br />

weit verbreitete depressive Verzweiflung<br />

vieler Menschen und weitere<br />

schwer wiegende Symptome des<br />

schlechten psychischen Allgemeinzustandes<br />

der Bevölkerung in der<br />

Schweiz: All dies scheint in Bundesbern<br />

nicht wichtig genug, um<br />

«psychische Gesundheit» auf der<br />

nationalen politischen Agenda als<br />

Schwerpunktthema zu führen. Dies,<br />

obschon noch vor wenigen Jahren<br />

auf der gemeinsamen Plattform<br />

«Nationale Gesundheitspolitik» von<br />

Bund und Kantonen eine «Nationale<br />

Strategie Psychische Gesundheit»<br />

verkündet und Umsetzungsvorschläge<br />

vernehmlasst wurden.<br />

Eidg. anerkannter Papiertiger<br />

Statt konkreter, nationaler Massnahmen<br />

wurde ein nationaler Papiertiger<br />

geboren. Dass dem so ist, liegt weniger<br />

am schlechten Willen der zuständigen<br />

Stellen in Politik und Verwaltung<br />

als vielmehr daran, dass wenig<br />

organisierte bzw. schlecht organisierbare<br />

Interessen bei Sparübungen am<br />

frühesten und am stärksten Federn<br />

lassen müssen. Hinzu kommen die<br />

föderalen Strukturen, welche gerade<br />

im Gesundheitswesen die Koordination<br />

enorm erschweren: Was bei der<br />

Spitalfinanzierung trotz grossen öffentlichen<br />

Drucks nicht klappt, kann<br />

kaum zu Gunsten der psychischen<br />

Gesundheit, des mutmasslich am<br />

schwächsten vertretenen Interessens,<br />

gelingen. So ist heute leider nicht<br />

vorstellbar, dass die Kantone sich z.B.<br />

inhaltlich auf eine nationale Kampagne<br />

gegen Stigmatisierung einigen<br />

und diese gemeinsam finanzieren.<br />

Interessen koordiniert vertreten<br />

In dieser Situation ist der Wille der<br />

Psychiatrie-, Psychotherapie- und<br />

Psychologieverbände, gemeinsam mit<br />

interessierten Betroffenen- und Fachorganisationen<br />

ein Aktionsbündnis<br />

«Psychische Gesundheit Schweiz» zu<br />

lancieren, ein wichtiger Schritt in die<br />

richtige Richtung. Denn damit wird<br />

das Thema «psychische Gesundheit»<br />

zumindest vom Kreis der Nichtregierungsorganisationen<br />

koordiniert und<br />

mit vereinten Kräften vertreten.<br />

Intervention von Felix Gutzwiller<br />

Einen weiteren Schritt hat der<br />

Zürcher Präventivmediziner Felix<br />

Gutzwiller gemacht: Der Fraktionschef<br />

der FDP hat während der<br />

Frühjahrssession eine Motion eingereicht,<br />

welche der unbefriedigenden<br />

Situation Abhilfe schaffen will. Felix<br />

Gutzwiller verlangt mit 24 MitunterzeichnerInnen,<br />

dass der Bundesrat<br />

auf Grundlage der erarbeiteten<br />

und vernehmlassten Strategie zur<br />

psychischen Gesundheit und unter<br />

Anhörung der Kantone, Fachorganisationen<br />

und Experten spätestens<br />

innert zwei Jahren konkrete Massnahmen<br />

ergreift, um die psychische<br />

Gesundheit der Schweizer Bevölkerung<br />

rasch, nachhaltig sowie effektiv<br />

und effizient zu sichern und zu<br />

verbessern.<br />

Der Bundesrat wird beauftragt, bei<br />

der psychischen Gesundheit die<br />

diversen Bemühungen und Konzepte<br />

zur Gesundheitsförderung, Prävention,<br />

Versorgung und Rehabilitation<br />

im Hinblick auf das geplante Gesetz<br />

zur Prävention und Gesundheitsförderung<br />

zu analysieren, allfällige<br />

Mängel und Lücken aufzuzeigen und<br />

die Projekte entsprechend weiterzu-<br />

entwickeln. Insbesondere in Bezug<br />

auf schwere Depressionen soll der<br />

Bundesrat beschleunigte Massnahmen<br />

ergreifen.<br />

Erfreuliche Geschlossenheit<br />

In einer wohl noch nie da gewesenen<br />

Geschlossenheit unterstützen die<br />

Dachverbände der Psychiatrie, Psychologie<br />

und Psychotherapie, diverse<br />

Fach-, Angestellten- und Patientenorganisationen<br />

sowie gemeinnützige<br />

Stiftungen das Anliegen der Motion<br />

Gutzwiller. Diese Geschlossenheit ist<br />

erfreulich und hoffentlich ein gutes<br />

Omen für die geplante Gründung<br />

des Aktionsbündnisses «Psychische<br />

Gesundheit Schweiz».<br />

Nationalrat Felix Gutzwiller:<br />

Daniel Habegger<br />

Viel Einfluss auf Bundesebene zu Gunsten der<br />

wenig koordinierten und vernachlässigten<br />

«psychischen Gesundheit».<br />

Foto: zVg


Aus dem Vorstand<br />

Die Vernehmlassung des Statutenentwurfs bei den<br />

Gliedverbänden ist abgeschlossen und der Vorstand hat<br />

Ende Februar den weiteren Fahrplan festgelegt. Auch zur<br />

Fortbildungspflicht hat er Entscheide gefällt.<br />

Ende 2006 wurde den Gliedverbänden<br />

der 2. Entwurf der neuen<br />

<strong>FSP</strong>-Statuten zur Vernehmlassung<br />

unterbreitet. Rund zwanzig<br />

Verbände haben geantwortet und<br />

heissen den Entwurf grundsätzlich<br />

gut. Es wird unter anderem<br />

begrüsst, dass der heutige, eher<br />

informelle PräsidentInnentag ein<br />

offizielles Organ der <strong>FSP</strong> werden<br />

soll. Wie die Antworten zeigen,<br />

müssen die Aufgaben dieses Organs<br />

aber noch weiter diskutiert<br />

werden. Auch gilt es zu klären, welche<br />

Mitgliederkategorien geschaffen<br />

werden sollen. Am PräsidentInnentag<br />

Ende März wurden die<br />

Inputs der Gliedverbände diskutiert<br />

(nach Redaktionsschluss).<br />

Aus der Geschäftsstelle<br />

Krankenkassen<br />

Welche Krankenkasse zahlt wem wie<br />

viel an eine Psychotherapie? Diese<br />

Daten erhebt die <strong>FSP</strong> regelmässig.<br />

Die entsprechende Liste wird im<br />

Moment aktualisiert und kann ab ca.<br />

Mitte April unter www.psychologie.ch/<br />

fsp/doku/krankenkassen.html heruntergeladen<br />

werden.<br />

Kalkulationshilfe<br />

statt Richttarif<br />

Da der Richttarif gegen das Wettbewerbsgesetz<br />

verstösst, hat ihn die<br />

<strong>FSP</strong> letztes Jahr abgeschafft. Um die<br />

selbständig erwerbenden <strong>FSP</strong>-Mitglieder<br />

bei der Berechnung der Preise<br />

ihrer Dienstleistungen dennoch<br />

zu unterstützen, hat die Geschäfts-<br />

Am 1. Juni findet anlässlich der<br />

Delegiertenversammlung eine<br />

erste Lesung der Statuten statt.<br />

Fortbildungspflicht<br />

Anfang dieses Jahres wurden<br />

erstmals einzelne <strong>FSP</strong>-Mitglieder<br />

aufgefordert, ihre Fortbildungsprotokolle<br />

zur Überprüfung einzureichen.<br />

Der Vorstand hat nun im<br />

Grundsatz entschieden, dass wer<br />

a) trotz Aufforderung das Protokoll<br />

nicht termingerecht einreicht,<br />

gemahnt wird. Reagiert das<br />

gemahnte Mitglied nicht, gelangt<br />

der Fall an den Vorstand, welcher<br />

die Berufsordnungskommission<br />

BOK einschalten kann. Wer b) die<br />

Anforderungen der Fortbildungs-<br />

stelle nun in Zusammenarbeit mit<br />

Experten eine Kalkulationshilfe erarbeitet.<br />

Diese ist einfach zu handhaben:<br />

Sämtliche anfallenden Aufwände<br />

sind einzeln aufgeführt und<br />

können vom Mitglied individuell eingegeben<br />

werden. So wird zum Beispiel<br />

ersichtlich, wie viele Stunden<br />

für einen bestimmten erwünschten<br />

Monatslohn bei einer bestimmten<br />

Summe an Fixkosten gearbeitet werden<br />

muss. Oder wie hoch die Praxisraummiete<br />

höchstens sein darf,<br />

damit der gewünschte Ertrag erwirtschaftet<br />

wird usw.<br />

Die Kalkulationshilfe wurde der<br />

Wettbewerbskommission WEKO<br />

anlässlich eines Treffens vorgestellt<br />

und von dieser prinzipiell gutgeheissen.<br />

Die <strong>FSP</strong> sei einer der ersten<br />

Verbände, der seinen Mitgliedern<br />

eine Alternative zum Richttarif zur<br />

Verfügung stelle und den Austausch<br />

mit der WEKO suche. Bis Ende<br />

April wird die Geschäftstelle die<br />

Anleitung für die Kalkulationshilfe<br />

fertig gestellt und übersetzt haben.<br />

pflicht nicht erfüllt, dem werden<br />

Auflagen gestellt, welche bis Ende<br />

Jahr erfüllt werden müssen. Ist<br />

dies nicht der Fall, so wird wieder<br />

der Vorstand aktiv, welcher bei der<br />

BOK Beschwerde einreichen kann.<br />

Die zuständige Kommission wird<br />

nun die entsprechenden Ausführungsbestimmungen<br />

ausarbeiten.<br />

Informationen zur Fortbildungspflicht<br />

finden Sie unter www.<br />

psychologie.ch–<strong>FSP</strong>–Fortbildung.<br />

Mediation<br />

Der Vorstand hat beschlossen, die<br />

Mitgliedschaft der <strong>FSP</strong> im Schweizerischen<br />

Dachverband Mediation<br />

SDM per Ende Jahr zu kündigen.<br />

Ursprünglich war die <strong>FSP</strong> dem<br />

SDM beigetreten, um in der Mediation<br />

tätigen <strong>FSP</strong>-Mitgliedern<br />

zu ermöglichen, den SDM-Standard<br />

zu erlangen. Dieses Angebot<br />

wurde aber kaum genutzt.<br />

aj<br />

Mitglieder können sie dann über einen<br />

passwortgeschützten Zugang auf<br />

www.psychologie.ch herunterladen.<br />

Passwort im Newsletter 2-2007.<br />

Kommissionen<br />

Neue Fachtitel<br />

Die Fachtitel- und Zertifikatskommission<br />

hat 26 Fachtitel verliehen.<br />

Die <strong>FSP</strong> gratuliert!<br />

PSYCHOTHERAPIE<br />

Aeschbach, Simone<br />

Basler Melbourne, Mirjam Eva<br />

Baumberger König, Brigit<br />

Bertossa, Daniela<br />

Bessard, Jean-Jacques<br />

Ebner Koller, Denise<br />

Egli, Therese<br />

Eisenhut, Monika<br />

Frauchiger, Christine<br />

Hauser, Jan<br />

Kramer, Ueli<br />

27<br />

<strong>FSP</strong> AKTUELL<br />

PSYCHOSCOPE 4/2007


28<br />

<strong>FSP</strong> AKTUELL<br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

Lang, Peter<br />

Lehmann Misteli, Daniela<br />

Piccirilli, Romeo<br />

Reimann, Tiffany<br />

Sartorius Milicevic, Annina<br />

Schirmer, Eva<br />

Tuor, Sonja<br />

Vicario, Angelo<br />

Wachsmuth, Claude<br />

Zulauf Logoz, Marina<br />

Zulauf, Prisca<br />

KLINISCHE PSYCHOLOGIE<br />

Von Düring-Frigeri, Fabienne<br />

KINDER- UND JUGENDPSY-<br />

CHOLOGIE<br />

Gianetta, Raffaele<br />

Schaad-Heer, Christa<br />

RECHTSPSYCHOLOGIE<br />

Gramigna, Ronald<br />

Politik<br />

Humanforschung<br />

Das Eidgenössische Departement<br />

des Innern EDI hat den Vernehmlassungsbericht<br />

zum Verfassungsartikel<br />

zur Humanforschung und dem dazugehörenden<br />

Gesetz veröffentlicht.<br />

Die Stellungnahme der <strong>FSP</strong>, welche<br />

mit der fachkundigen Unterstützung<br />

der SGP verfasst wurde, fand<br />

erfreulicherweise starke Beachtung.<br />

Die grosse Mehrheit der Vernehmlassungsteilnehmer<br />

begrüsst eine<br />

einheitliche Regelung der Forschung<br />

mit Menschen. Sehr kontrovers wird<br />

hingegen die Frage beurteilt, in welchem<br />

Rahmen Forschung mit urteilsunfähigen<br />

Personen gemacht werden<br />

darf, wenn diese keinen direkten<br />

Nutzen daraus ziehen können.<br />

Für die psychologische Forschung<br />

ist diese Frage von entscheidender<br />

Bedeutung, da sich viele psychische<br />

Störungen bereits im Kindesalter<br />

entwickeln. Im Interesse künftiger<br />

Generationen müssen auch gesunde<br />

Kinder, die aus der Forschung nicht<br />

unmittelbar profitieren, beforscht<br />

werden können, um die Grundlagen<br />

psychischer Gesundheit besser zu<br />

verstehen.<br />

Die <strong>FSP</strong> wird sich weiter dafür einsetzten,<br />

dass – unter der Bedingung,<br />

dass die Risiken und Belastungen<br />

für die Betroffenen minimal und<br />

erhöhte Anforderungen an ihren<br />

Schutz erfüllt sind – auch mit urteilsunfähigen<br />

Personen geforscht<br />

werden kann. Der Bundesrat plant,<br />

die Botschaft zum Verfassungsartikel<br />

bereits diesen Sommer an das Parlament<br />

zu überweisen.<br />

Opferhilfe<br />

Das Parlament hat der Revision des<br />

Opferhilfegesetzes zugestimmt. Neu<br />

wird eine betragsmässige Obergrenze<br />

für Genugtuungsleistungen eingeführt.<br />

Für Opfer beträgt die Limite<br />

70 000 Franken, für Angehörige die<br />

Hälfte. Der Maximalbetrag für Entschädigungen,<br />

die den erlittenen<br />

finanziellen Schaden ausgleichen<br />

sollen, wird der Teuerung angepasst<br />

und auf 120 000 Franken angehoben.<br />

Die bedeutendste und umstrittenste<br />

Änderung ist der Entscheid,<br />

künftig bei im Ausland begangenen<br />

Delikten keine Geldleistungen mehr<br />

auszurichten.<br />

Psychologieberufegesetz<br />

Schritt für Schritt<br />

Dem Vernehmen nach ist die Ämterkonsultation<br />

zum Psychologieberufegesetz<br />

PsyG abgeschlossen.<br />

BR Couchepin wird jetzt mit dem<br />

federführenden Bundesamt für Gesundheit<br />

den nächsten Schritt – den<br />

Entscheid des Gesamtbundesrates<br />

über das weitere Vorgehen – vorbereiten.<br />

Es ist davon auszugehen, dass<br />

der Gesamtbundesrat auf Antrag<br />

von Herrn Couchepin die Erarbeitung<br />

der Botschaft ans Parlament<br />

beschliessen wird, letzteres unter<br />

Berücksichtigung der wichtigsten<br />

Schlussfolgerungen der Landesväter<br />

und -mütter aus den Vernehmlassungsresultaten.<br />

Weitere Informationen zum PsyG<br />

finden Sie unter: www.bag.admin.ch/<br />

themen/berufe/00994. Innerhalb der<br />

<strong>FSP</strong> kümmert sich die Kommission<br />

Psychologieberufegesetz (KPG-CLP)<br />

um das Geschäft. Auskünfte erteilt<br />

Daniel Habegger: psyg.fsp@<br />

psychologie.ch, Tel: 031 388 88 11.<br />

Mental Health<br />

Gratis an<br />

Konferenz<br />

Am 21. und 22. Juni 2007 findet in<br />

Olten die «Swiss Public Health Conference»<br />

mit dem Motto «Mental<br />

Health in Public Health» statt. Unter<br />

www.public-health.ch finden Sie<br />

das Vorprogramm.<br />

Die <strong>FSP</strong> verfügt über 3 Gratis- und<br />

10 vergünstigte Eintritte, die wir am<br />

30. Mai verlosen. Teilnehmen können<br />

Mitglieder, die sich eingeschrieben<br />

haben und ihre Teilnahmebestätigung<br />

bis am 29. Mai einreichen.<br />

Per E-Mail (info@psychologie.ch),<br />

Fax (031 388 88 01) oder Post.<br />

Aus den Gliedverbänden<br />

30 Jahre PPB<br />

Wir gratulieren: Der Verband der<br />

Psychologinnen und Psychologen<br />

beider Basel wird dieses Jahr 30 Jahre<br />

alt und führt aus diesem Anlass<br />

vom 7. bis 11. Mai eine «Woche der<br />

Psychologie» durch. Im Rahmen einer<br />

Vortragsreihe geben namhafte<br />

PsychologInnen Einblick in ihre<br />

Spezialgebiete. Programm unter:<br />

www.ppb.psychologie.ch<br />

Freie Berufe<br />

EU-Märkte<br />

Der Schweizerische Verband freier<br />

Berufe SVFB, bei dem die <strong>FSP</strong> Mitglied<br />

ist, gibt beim Schweizerischen<br />

Institut für Rechtsvergleichung<br />

Lausanne eine Studie in Auftrag. Diese<br />

untersucht, wie sich der Zugang<br />

freier Berufe zu den Märkten der<br />

EU, genauer gesagt den Nachbarländern<br />

der Schweiz sowie England,<br />

gestaltet. Dabei werden verschiedene<br />

freie Berufe untersucht, unter<br />

anderem auch die PsychologInnen.<br />

Ziel der Studie ist, SVFB-Mitglie-


dern den Zugang zu europäischen<br />

Märkten zu erleichtern, indem ihnen<br />

einerseits die nötigen Informationen<br />

zugänglich gemacht werden und indem<br />

der SVFB ande-rerseits bei Bedarf<br />

Lobbying mit fundierten Daten<br />

betreiben kann. <strong>FSP</strong>-Generalsekretärin<br />

Silvia Schaller ist Mitglied<br />

dieser Arbeitsgruppe der SVFB.<br />

Akademie<br />

Männliche Opfer<br />

Die <strong>FSP</strong>-Akademie bietet in ihrem<br />

Herbstprogramm einen Kurs zum<br />

Thema «Männer als Opfer» an. Details<br />

zum Kurs finden Sie unter<br />

www.psychologie.ch – Akademie.<br />

Rechtliche Fragen<br />

Auskunftspflicht<br />

Dürfen PsychologInnen und PsychotherapeutInnen<br />

Elternteilen ohne<br />

Sorgerecht Auskunft geben? Mit<br />

dieser Frage gelangten einige Mitglieder<br />

an die <strong>FSP</strong>. Das Recht sieht<br />

Folgendes vor: Wenn Kinder nicht<br />

urteilsfähig sind, müssen Anfragen<br />

von Eltern, unabhängig davon ob sie<br />

das Sorgerecht haben oder nicht, beantwortet<br />

werden. Sind die Kinder<br />

urteilsfähig, so darf die Auskunft nur<br />

mit ihrem Einverständnis gegeben<br />

werden. Dies gilt sowohl für den Elternteil<br />

ohne Sorgerecht, als auch<br />

für jenen mit. Die Rechtssprechung<br />

geht im Allgemeinen davon aus, dass<br />

Kinder unter 10 Jahren nicht urteilsfähig<br />

sind; ab dem 15. Lebensjahr<br />

wird die Urteilsfähigkeit vorausgesetzt.<br />

Die fünf Jahre dazwischen bedürfen<br />

einer individuellen Beurteilung<br />

der Betroffenen.<br />

Invalidenversicherung<br />

Vertrag bald neu<br />

Am 20.03.07 haben SBAP., SPV<br />

und <strong>FSP</strong> konstruktiv ihre Anliegen<br />

an den neuen IV-Vertrag zu Gunsten<br />

PsychotherapeutInnen, die 20-jährige<br />

und jüngere PatientInnen unter<br />

dem Titel «Wiedereingliederung» behandeln,<br />

bereinigt. Der neue Vertrag<br />

sieht einen merklich verbesserten<br />

Tarif, klare Anforderungsprofile an<br />

die LeistungserbringerInnen sowie<br />

eine vom Bundesamt für Sozialversicherungen<br />

(BSV) eingesetzte und<br />

mandatierte Schlichtungsstelle mit<br />

VerbandsvertreterInnen vor. Aufgrund<br />

der konstruktiven Verhandlungen<br />

mit dem BSV darf die baldige<br />

Inkraftsetzung erwartet werden. Die<br />

Details des neuen Vertrages können<br />

erst nach der Unterzeichnung bekannt<br />

gegeben werden.<br />

Sesam<br />

Grünes Licht<br />

Die Ethikkommission beider Basel<br />

(EKBB) hat den Antrag des Nationalen<br />

Forschungsschwerpunktes<br />

sesam (NFS sesam) geprüft und<br />

im Grundsatz gut geheissen. Unter<br />

Vorbehalt der Erfüllung von sieben<br />

Auflagen kann sesam die Forschung<br />

mit interessierten Familien beginnen.<br />

Die sesam-Leitung freut sich,<br />

dass das Forschungsprojekt unter<br />

diesen Voraussetzungen als ethisch<br />

unbedenklich eingestuft wird. Die<br />

Untersuchungen sollen so bald wie<br />

möglich anlaufen. Die Leitung des<br />

NFS sesam nimmt die «abschliessende<br />

Beurteilung» der EKBB zur<br />

Kenntnis und wird sie sorgfältig analysieren,<br />

um die notwendigen Anpassungen<br />

vorzunehmen.<br />

Andere Verbände<br />

SPV: Statutenänderung<br />

Thomas Merki wurde Ende März<br />

zum Präsidenten des Schweizerischen<br />

PsychotherapeutInnen Verbands<br />

SPV gewählt. Neuer Vize-Präsident<br />

ist Theodor Itten. Die <strong>FSP</strong><br />

gratuliert! Der SPV hat zudem seine<br />

Statuten geändert: Künftig müssen<br />

neue Mitglieder vor der Therapieweiterbildung<br />

ein Hochschulstudium<br />

in Psychologie oder Medizin abgeschlossen<br />

haben.<br />

Die Betreuung<br />

vonFolter-und<br />

Kriegsopfern<br />

Miteinem Vorwort<br />

vonNorman<br />

Sartorius.<br />

2007.288 S., Abb.,<br />

Tab.,Kt<br />

� 29.95 /CHF 48.90<br />

ISBN 978-3-456-<br />

84405-3<br />

Maier /Schnyder (Hrsg.)<br />

Psychotherapie mit<br />

Folter-und Kriegsopfern<br />

Ein praktisches Handbuch<br />

Die komplexe und anspruchsvolle Patientengruppeder<br />

Folter-und Kriegsopfer<br />

wird aufgrund zunehmender weltweiter<br />

Migration immer wichtiger und beschäftigt<br />

längst nicht mehr nur spezialisierte<br />

Institutionen.<br />

2., erg.Aufl. 2004.<br />

101 S., mit 3Checklisten,<br />

Kt<br />

� 16.95 /CHF 29.90<br />

ISBN 978-3-456-<br />

84088-8<br />

Gschwend<br />

Notfallpsychologie und<br />

Trauma-Akuttherapie<br />

Ein kurzes Handbuch für die Praxis<br />

Traumatisierte Menschen brauchen unmittelbar<br />

nachdem Ereignis Betreuung.<br />

Die Autorin beschreibt den psychologischen<br />

Notfalleinsatz, aber auch Inhalte,<br />

Ziele und spezielle Faktoren in der Trauma-Therapie.<br />

www.verlag-hanshuber.com<br />

29<br />

<strong>FSP</strong> AKTUELL<br />

PSYCHOSCOPE 4/2007


30<br />

ACTU <strong>FSP</strong><br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

Le groupe d’accompagnement O<strong>FSP</strong><br />

Hugo Grünwald représente l’ASPA et la <strong>FSP</strong> dans le<br />

groupe d’accompagnement O<strong>FSP</strong> sur l’introduction de<br />

l’Ordonnance révisée sur les prestations de l’assurance<br />

des soins. Il nous informe sur le travail accompli.<br />

Depuis le 1 er janvier 2007, les nouvelles<br />

dispositions de l’Ordonnance<br />

sur les prestations de l’assurance<br />

des soins (OPAS) sont applicables à<br />

la psychothérapie. En 2006, l’O<strong>FSP</strong><br />

a créé un groupe pour accompagner<br />

la mise en œuvre et l’évaluation de<br />

l’OPAS révisée; dans ce groupe sont<br />

représentés les médecins-conseils,<br />

santésuisse , les psychiatres, les psychothérapeutes<br />

psychologiques et<br />

les organisations de patients. Lors de<br />

leur dernière rencontre, les membres<br />

de ce groupe ont informé sur les premières<br />

réactions à la mise en application<br />

de cette ordonnance.<br />

Une mise à jour continue<br />

Pour l’instant, les expériences ne sont<br />

pas très abondantes; seules les psychothérapies<br />

commencées après le<br />

1 er janvier 2007 doivent être déclarées<br />

au médecin-conseil, et ce n’est<br />

qu’à partir de maintenant que la plupart<br />

des thérapies font l’objet d’une<br />

demande.<br />

Les recommandations relatives aux<br />

informations et aux rapports sont actualisées<br />

en permanence; la dernière<br />

mise à jour est disponible sur le site<br />

www.bag.admin.ch/themen/krankenversicherung/02874/03451/.<br />

Ainsi, en ce qui concerne les 18 demandes<br />

faites jusqu’à présent, il a<br />

fallu préciser que les psychothérapies<br />

commencées avant le 01/01/07<br />

sont toujours traitées selon l’ancienne<br />

OPAS (rapport destiné aux médecins-conseils<br />

avant la 60 e séance ou<br />

un an après le début de la thérapie).<br />

Une autre mise à jour concerne les<br />

patients qui changent d’assurance<br />

pendant la thérapie: en règle générale,<br />

la nouvelle assurance reprend<br />

la prise en charge des coûts déjà accordée<br />

par l’ancien assureur. Tou-<br />

tefois, cette prise en charge ne peut<br />

pas être revendiquée. C’est pourquoi<br />

il convient d’informer le médecin-conseil<br />

du nouvel assureur d’un<br />

changement d’assurance pour une<br />

psychothérapie en cours et pour laquelle<br />

l’ancien assureur a accordé<br />

une prise en charge des coûts.<br />

Accompagnement de l’évaluation<br />

Le groupe est chargé d’accompagner<br />

l’évaluation de l’OPAS révisée.<br />

Le groupe d’accompagnement évalue<br />

positivement l’action de l’O<strong>FSP</strong> pour<br />

ce qui concerne l’évaluation. Concrètement,<br />

l’O<strong>FSP</strong> est chargé d’étudier<br />

scientifiquement la mise en œuvre et<br />

l’efficacité du nouveau règlement en<br />

coopération avec les assureurs et les<br />

prestataires. Afin de pouvoir statuer<br />

sérieusement sur la question de l’efficacité,<br />

il faudrait pouvoir établir des<br />

données de base concrètes, permettant<br />

d’établir une comparaison entre<br />

«l’avant» et «l’après». Or, cette base<br />

n’existe que partiellement; c’est pourquoi<br />

l’Observatoire de la santé, Obsan<br />

, a été chargé de mettre à jour les<br />

données respectives et de soumettre<br />

d’ici juin des propositions relatives à<br />

l’évaluation de l’efficacité.<br />

Cette étude d’évaluation (voir ciaprès)<br />

faisant l’objet d’un appel d’offres<br />

s’occupe des questions liées aux<br />

effets dus à la mise en œuvre de l’ordonnance.<br />

L’objet de l’étude consiste<br />

à détecter rapidement d’éventuels<br />

problèmes techniques liés à la mise<br />

en œuvre et à les éliminer (dans le<br />

but d’une optimisation). En outre, il<br />

s’agit de démontrer les effets directs<br />

qu’entraîne la modification de l’ordonnance<br />

pour les intéressés et les<br />

personnes concernées et de créer les<br />

bases nécessaires à d’éventuels ajustements<br />

des dispositions de l’OPAS.<br />

Globalement, l’évaluation devrait<br />

contribuer à améliorer la situation<br />

dans le domaine de la psychothérapie<br />

ambulatoire.<br />

Mise au concours d’une étude<br />

Du point de vue méthodique, l’évaluation<br />

externe se basera sur un mélange<br />

de procédures qualitatives et<br />

quantitatives. Pendant la première<br />

phase (jusqu’au mois d’août), il s’agira<br />

d’assurer la participation à l’étude des<br />

personnes concernées et impliquées.<br />

Le groupe d’accompagnement O<strong>FSP</strong><br />

élaborera un cahier des charges pour<br />

les évaluateurs. Puis, il commentera<br />

les premiers résultats de l’étude et les<br />

soumettra à discussion. Il est prévu<br />

que la discussion et les commentaires<br />

soient accessibles à un grand nombre<br />

de personnes intéressées.<br />

Actuellement, l’étude relative à l’évaluation<br />

fait l’objet d’un appel d’offres.<br />

Les évaluateurs autorisés sont d’une<br />

part les personnes figurant dans la<br />

base de données SEVAL (www.seval.<br />

ch) et d’autre part les instituts universitaires<br />

sélectionnés. L’O<strong>FSP</strong> soumettra<br />

entre trois (minimum) et cinq<br />

(maximum) offres au groupe d’accompagnement;<br />

l’équipe d’évaluation<br />

appropriée sera constituée d’un commun<br />

accord. Vous trouverez la mise<br />

au concours/l’appel d’offres sur le site<br />

www.bag.admin.ch/evaluation.<br />

Passer des compromis<br />

Globalement, la coopération dans<br />

ce groupe hétérogène repose d’une<br />

part sur des parties prenantes ayant<br />

des intérêts divergents et d’autre part<br />

sur une attitude fondamentalement<br />

constructive. Les intérêts particuliers<br />

sont largement dominés par l’évidence<br />

que des solutions pragmatiques<br />

et raisonnables doivent être trouvées<br />

au profit des patients. Dans ce sens,<br />

ce groupe d’accompagnement est un<br />

bon exemple d’un compromis typiquement<br />

suisse.<br />

Hugo Grünwald


Santé psychique: motion déposée<br />

La «Santé psychique» perd de son importance au niveau<br />

fédéral avant même que la stratégie jadis développée à<br />

ce sujet ait pu déboucher sur des mesures concrètes.<br />

Comme il devient de plus en plus urgent d’agir, les associations<br />

et les responsables politiques chargés de la<br />

santé ont décidé de passer à l’action.<br />

Les chiffres épidémiologiques<br />

préoccupants, les taux de suicide et<br />

de tentatives de suicide très élevés,<br />

le désespoir dépressif très répandu<br />

parmi un grand nombre de personnes<br />

et d’autres symptômes reflètent<br />

le mauvais état psychique général<br />

de la population en Suisse: tout cela<br />

ne semble pas être suffisamment<br />

important aux yeux des dirigeants<br />

fédéraux à Berne pour que «la<br />

santé psychique» devienne un<br />

thème prioritaire de l’agenda<br />

politique national. Il est curieux d’en<br />

arriver là, alors que, il y a tout juste<br />

quelques années, la Confédération<br />

et les cantons ont annoncé sur leur<br />

plate-forme commune «Politique de<br />

santé nationale» le déploiement d’une<br />

«Stratégie nationale pour la santé<br />

psychique» ainsi que des propositions<br />

de mise en œuvre.<br />

Un tigre de papier<br />

Au lieu de mesures concrètes instaurées<br />

sur le plan national, c’est un<br />

tigre de papier qui a vu le jour. Cela<br />

s’explique moins par la mauvaise<br />

volonté des services compétents aux<br />

niveaux politique et administratif<br />

que par le fait que les intérêts peu<br />

organisés, ou difficiles à organiser,<br />

sont les premiers à laisser des plumes<br />

lorsqu’il s’agit de faire des économies.<br />

A cela s’ajoutent les structures<br />

fédérales qui compliquent énormément<br />

la coordination, notamment<br />

en ce qui concerne le secteur de la<br />

santé publique: ce qui ne marche pas<br />

pour le financement des hôpitaux<br />

malgré une grande pression du<br />

public peut difficilement réussir au<br />

niveau de la santé psychique, qui est<br />

probablement l’intérêt le moins bien<br />

représenté. Ainsi, il est aujourd’hui<br />

malheureusement inimaginable<br />

que les cantons se mettent d’accord,<br />

par exemple sur une campagne<br />

d’antistigmatisation en assurant un<br />

financement commun.<br />

Une représentation des intérêts<br />

Au vu de cette situation, la volonté<br />

des associations psychiatriques, psychothérapeutiques<br />

et psychologiques<br />

de lancer conjointement avec les organisations<br />

de personnes concernées<br />

et les institutions spécialisées une alliance<br />

«Santé psychique suisse» marque<br />

une étape importante qui va<br />

dans le bon sens. Car, de cette manière,<br />

le thème «santé psychique» est<br />

au moins coordonné par les organisations<br />

non gouvernementales et mieux<br />

représenté grâce à la conjonction des<br />

efforts.<br />

Intervention de Felix Gutzwiller<br />

Le médecin zurichois Felix<br />

Gutzwilller, spécialisé en médecine<br />

préventive, a fait un pas de plus dans<br />

cette direction: c’est à l’occasion de la<br />

session de printemps que le président<br />

de groupe du PRD a déposé une motion<br />

pour mettre fin à une situation<br />

insatisfaisante. Felix Gutzwiller et 24<br />

cosignataires demandent au Conseil<br />

fédéral de prendre des mesures<br />

concrètes dans un délai de deux ans<br />

en se basant sur la stratégie qui a été<br />

élaborée et annoncée par rapport à la<br />

santé psychique, tout en prenant en<br />

compte les cantons, les organisations<br />

spécialisées et les experts, dans le<br />

but d’assurer et d’améliorer rapidement,<br />

durablement, effectivement<br />

et efficacement la santé psychique<br />

de la population suisse. En ce qui<br />

concerne la santé psychique, le<br />

Conseil fédéral est notamment<br />

chargé d’analyser les différents efforts<br />

et concepts relatifs à la promotion<br />

de la santé, la prévention, la prise en<br />

charge et la réhabilitation en vue de<br />

la loi prévue sur la prévention et la<br />

promotion de la santé, de montrer<br />

les éventuelles failles et faiblesses de<br />

cette loi et de développer davantage<br />

les projets. Le Conseil fédéral est<br />

notamment appelé à prendre des<br />

mesures accélérées pour ce qui<br />

concerne les dépressions lourdes.<br />

Une solidarité réjouissante<br />

Les associations faîtières de la<br />

psychiatrie, de la psychologie et de la<br />

psychothérapie, les différentes organisations<br />

de salarié/e/s et de patient/<br />

e/s, ainsi que les fondations d’utilité<br />

publique, soutiennent la demande<br />

formulée par la motion Gutzwiller<br />

avec une solidarité inédite. Cette<br />

solidarité est très réjouissante et,<br />

espérons-le, de bon augure pour la<br />

création prévue de l’alliance «Santé<br />

psychique suisse».<br />

Daniel Habegger<br />

Le Conseiller national Felix Gutzwiller:<br />

une grande influence en faveur de la<br />

«santé psychique», peu coordonnée et<br />

négligée au niveau fédéral.<br />

Photo: ldd<br />

31<br />

ACTU <strong>FSP</strong><br />

PSYCHOSCOPE 4/2007


32<br />

ACTU <strong>FSP</strong><br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

Communications du Comité<br />

A la fin du mois de février, le Comité a pris des décisions<br />

concernant la révision des statuts et l’obligation de<br />

suivre une formation continue.<br />

A la fin de 2006, les associations affiliées<br />

ont reçu le 2 e projet des nouveaux<br />

statuts de la <strong>FSP</strong> pour con-sultation.<br />

Une vingtaine d’associations<br />

ont répondu et approuvé ce projet de<br />

manière générale. Elles saluent, entre<br />

autres, qu’on prévoie de faire de la<br />

Journée des président(e)s – qui est<br />

aujourd’hui plutôt informelle – un véritable<br />

organe officiel de la <strong>FSP</strong>. Mais,<br />

comme le montrent les ré-ponses, les<br />

tâches de cet organe doivent encore<br />

faire l’objet de discussions. Il convient<br />

également de clarifier les diverses<br />

catégories de membres qui doivent<br />

être créées. Lors de la Journée des<br />

président(e)s, qui s’est tenue fin mars,<br />

les président(e)s ont discuté des<br />

suggestions et propositions des associations<br />

affiliées et, le 1 er juin, à<br />

l’occasion de l’AD, on procédera à<br />

une première lecture des statuts.<br />

politique<br />

Recherche sur<br />

l’être humain<br />

Le Département fédéral de l’intérieur<br />

(DFI) a publié le rapport<br />

de la procédure de consultation<br />

sur l’article constitutionnel sur la<br />

recherche sur l’être humain et la loi<br />

s’y rapportant. La prise de position<br />

de la <strong>FSP</strong>, qui a été rédigée avec<br />

le soutien expert de la SSP, a reçu<br />

un écho très favorable, ce qui est<br />

fort réjouissant. La grande majorité<br />

des personnes ayant pris part à la<br />

procédure de consultation sont en<br />

faveur d’une réglementation de la<br />

recherche menée sur l’être humain.<br />

Reste à savoir dans quel cadre la<br />

recherche peut se pratiquer sur<br />

des personnes qui n’ont pas tout<br />

Suivre une formation continue<br />

Au début de cette année, et pour la<br />

première fois, on a demandé à certains<br />

membres de la <strong>FSP</strong> de soumettre<br />

leur rapport de formation continue<br />

pour examen. Le Comité a en<br />

effet décidé les mesures de principe<br />

suivantes: a) La personne qui, en dépit<br />

d’une demande explicite, n’a pas<br />

remis le rapport dans les délais sera<br />

sommée de le faire. Si cette personne<br />

ne réagit toujours pas, son cas sera<br />

déféré au Comité, qui pourra faire<br />

intervenir la Commission de l’ordre<br />

professionnel (COP); b) La personne<br />

qui ne se plie pas à l’obligation de<br />

suivre une formation continue sera<br />

astreinte à de nouvelles obligations<br />

qui devront être remplies d’ici à la fin<br />

de l’année. Si ces obligations ne sont<br />

pas remplies dans les délais, le Comité,<br />

qui est habilité à déposer plainte<br />

leur discernement. En revanche la<br />

question reste très controversée si<br />

ces personnes ne sont pas en mesure<br />

de retirer un bénéfice direct de<br />

cette recherche. Pour la recherche<br />

en psychologie, cette question est<br />

d’une importance décisive, parce que<br />

beaucoup de troubles psychiques<br />

se développent dès l’enfance. Dans<br />

l’intérêt des générations futures, il<br />

faut que les enfants en bonne santé<br />

qui ne profitent pas directement<br />

de la recherche puissent aussi être<br />

soumis à des investigations afin de<br />

mieux connaître les bases de la santé<br />

psychique.<br />

La <strong>FSP</strong> continuera de s’investir pour<br />

que les recherches couvrent aussi<br />

les personnes qui n’ont pas tout leur<br />

discernement, à condition que les<br />

risques et les désagréments soient<br />

aussi minimes que possible pour<br />

les personnes concernées et que les<br />

exigences en matière de protection<br />

auprès de la COP, sera à nouveau interpellé.<br />

Une taxe pour frais d’administration<br />

sera perçue pour l’avertissement.<br />

La Commission compétente va<br />

maintenant élaborer les règlements<br />

d’application correspondants. Vous<br />

trouverez des informations sur l’obligation<br />

de suivre une formation continue<br />

sous:<br />

www.psychologie ch > <strong>FSP</strong> > Formation<br />

continue.<br />

Médiation<br />

Le Comité a décidé que la <strong>FSP</strong> allait<br />

résilier son affiliation à la Fédération<br />

Suisse des Associations de Médiation<br />

(FSM) à la fin de l’année. A l’origine,<br />

la <strong>FSP</strong> était entrée dans la FSM<br />

pour permettre aux membres de la<br />

<strong>FSP</strong> travaillant dans le domaine de<br />

la médiation d’obtenir la certification<br />

FSM. Mais cette offre n’a pour ainsi<br />

dire jamais été utilisée.<br />

soient renforcées. Le Conseil fédéral<br />

prévoit de transmettre cet été déjà<br />

au Parlement le message sur l’article<br />

constitutionnel.<br />

Aide aux victimes<br />

Le Parlement a approuvé la révision<br />

de la Loi sur l’aide aux victimes. Un<br />

montant plafond compensatoire a<br />

été introduit. Celui-ci s’élève à CHF<br />

70’000.- pour les victimes et à CHF<br />

35’000.- pour les proches. La somme<br />

maximale des compensations qui<br />

doit couvrir les dommages financiers<br />

occasionnés est adaptée au renchérissement<br />

et portée à CHF 120’000.-<br />

La modification la plus importante<br />

et la plus contestée est la décision de<br />

ne plus dédommager, à l’avenir, les<br />

victimes de délits pénaux commis à<br />

l’étranger.<br />

aj


LPsy<br />

Pas à pas<br />

Conformément à la procédure, la<br />

consultation des offices portant<br />

sur la loi sur les professions de la<br />

psychologie (LPsy) est terminée.<br />

Le conseiller fédéral Pascal Couchepin<br />

va maintenant préparer la<br />

prochaine étape, à savoir la décision<br />

de l’ensemble du Conseil fédéral<br />

sur la suite de la procédure, avec<br />

l’Office fédéral de la santé qui est<br />

compétent. On peut s’attendre à ce<br />

que tout le Conseil fédéral décide,<br />

à la demande de M. Couchepin,<br />

d’élaborer le message au Parlement<br />

en tenant compte, sur la base de<br />

la procédure de consultation, des<br />

conclusions les plus importantes du<br />

Collège.<br />

Vous trouverez d’autres informations<br />

sur la LPsy sous: www.bag.<br />

admin.ch/themen/berufe/00994/index.<br />

html?lang=fr. Au sein de la <strong>FSP</strong>, la<br />

Commission Loi sur les professions<br />

de la psychologie (KPG-CLP) est<br />

compétente en la matière. Daniel<br />

Habegger vous renseignera volontiers:<br />

psyg.fsp@psychologie.ch<br />

tél: 031 388 88 11.<br />

Commissions<br />

Nouveaux titres<br />

de spécialisation<br />

La Commission des titres de spécialisation<br />

et des certificats a délivré 26<br />

nouveaux titres:<br />

PSYCHOTHERAPIE<br />

Aeschbach, Simone<br />

Basler Melbourne, Mirjam Eva<br />

Baumberger König, Brigit<br />

Bertossa, Daniela<br />

Bessard, Jean-Jacques<br />

Ebner Koller, Denise<br />

Egli, Therese<br />

Eisenhut, Monika<br />

Frauchiger, Christine<br />

Hauser, Jan<br />

Kramer, Ueli<br />

Lang, Peter<br />

Lehmann Misteli, Daniela<br />

Piccirilli, Romeo<br />

Reimann, Tiffany<br />

Sartorius Milicevic, Annina<br />

Schirmer, Eva<br />

Tuor, Sonja<br />

Vicario, Angelo<br />

Wachsmuth, Claude<br />

Zulauf Logoz, Marina<br />

Zulauf, Prisca<br />

PSYCHOLOGIE CLINIQUE<br />

Von Düring-Frigeri, Fabienne<br />

PSYCHOLOGIE DE L’ENFANT<br />

ET DE L’ADOLESCENT<br />

Gianetta, Raffaele<br />

Schaad-Heer, Christa<br />

PSYCHOLOGIE LEGALE<br />

Gramigna, Ronald<br />

La <strong>FSP</strong> présente aux nouveaux titulaires<br />

ses plus sincères félicitations !<br />

Secrétariat général<br />

Outil de calcul<br />

plutôt que tarif<br />

indicatif<br />

Le tarif indicatif contrevenant à la<br />

loi sur la concurrence, la <strong>FSP</strong> l’a<br />

aboli l’année dernière. Pour aider<br />

néanmoins les membres de la <strong>FSP</strong><br />

qui exercent leur activité professionnelle<br />

de manière indépendante à<br />

calculer le prix de leurs prestations,<br />

le Secrétariat général a élaboré un<br />

outil de calcul en collaboration avec<br />

des experts. Cet outil est facile à utiliser:<br />

tous les coûts encourus doivent<br />

être énumérés séparément et peuvent<br />

être notés de manière individuelle<br />

par le membre. Il indique, par<br />

exemple, combien d’heures il faut<br />

travailler pour obtenir un salaire<br />

mensuel déterminé en fonction des<br />

coûts fixes. Ou encore à combien<br />

doit s’élever le loyer maximum du<br />

cabinet de manière à ce que le rendement<br />

désiré puisse être généré, etc.<br />

Cet outil de calcul a été présenté à<br />

la Commission de la concurrence<br />

(Comco) à l’occasion d’une réunion<br />

et approuvé par cette dernière. La<br />

<strong>FSP</strong> est une des premières fédéra-<br />

tions à mettre à la disposition de ses<br />

membres une alternative au tarif indicatif<br />

et à chercher le dialogue avec<br />

la Comco. Jusqu’à fin avril, le Secrétariat<br />

général va terminer l’élaboration<br />

et la traduction de cet outil de<br />

calcul. Les membres pourront dès<br />

lors le télécharger grâce à un mot<br />

de passe sous www.psychologie.ch. Ce<br />

mot de passe sera disponible dans la<br />

Newsletter 2-2007.<br />

Liste des caisses<br />

maladie<br />

La <strong>FSP</strong> établit régulièrement une liste<br />

énumérant quelle caisse maladie<br />

paie pour une psychothérapie, à qui,<br />

comment et combien. Cette liste est<br />

en train d’être mise à jour. Elle sera<br />

disponible et pourra être téléchargée<br />

vers le milieu du mois d’avril en<br />

tapant:<br />

www.psychologie.ch/fsp/doku/krankenkassen.html.<br />

santé psychique<br />

Congrès<br />

La «Swiss Public Health Conference»,<br />

qui se tiendra à Olten les 21<br />

et 22 juin, aura pour thème central<br />

«Mental Health in Public Health».<br />

Vous trouverez l’annonce du programme<br />

sous: www.public-health.ch.<br />

Ce congrès est soutenu par la <strong>FSP</strong>.<br />

Nous disposons de trois entrées<br />

gratuites et de 10 billets à prix réduit<br />

que nous tirerons au sort le 30 mai.<br />

Les membres qui se sont inscrits et<br />

qui nous auront confirmé leur participation<br />

jusqu’au 29 mai par e-mail<br />

(info@psychologie.ch), fax (031 388<br />

88 01) ou courrier postal pourront<br />

participer à ce tirage.<br />

33<br />

ACTU <strong>FSP</strong><br />

PSYCHOSCOPE 4/2007


34<br />

ACTU <strong>FSP</strong><br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

associations affiliées<br />

La PPB fête ses<br />

30 ans<br />

L’Association des psychologues des<br />

deux Bâle fêtera cette année ses<br />

30 ans d’existence. Elle organise à<br />

cette occasion une «Semaine de la<br />

Psychologie», du 7 au 11 mai. Des<br />

psychologues de renom donneront<br />

un aperçu de leur spécialisation dans<br />

le cadre de la série de conférences<br />

qui a été prévue. Vous trouverez<br />

le programme (en allemand) sous:<br />

www.ppb.psychologie.ch.<br />

questions juridiques<br />

Obligation de<br />

fournir des<br />

renseignements<br />

Les psychologues et les<br />

psychothérapeutes peuvent-ils<br />

fournir des renseignements aux<br />

parents qui n’ont pas le droit de<br />

garde ? Certains membres ont déjà<br />

posé cette question à la <strong>FSP</strong>. La loi<br />

prévoit ceci: lorsque les enfants ne<br />

sont pas capables de discernement, il<br />

convient de répondre aux questions<br />

des parents, qu’ils aient le droit<br />

de garde ou non. Si les enfants<br />

sont capables de discernement,<br />

les renseignements ne peuvent<br />

être fournis qu’avec leur accord.<br />

Cette mesure est valable aussi bien<br />

pour le parent qui n’a pas le droit<br />

de garde que pour l’autre partie.<br />

En général, la jurisprudence part<br />

du principe que les enfants qui<br />

ont moins de 10 ans ne sont pas<br />

capables de discernement; on les<br />

considère comme étant capables de<br />

discernement dès l’âge de 15 ans.<br />

Pour la période intermédiaire de<br />

cinq ans, il convient de procéder<br />

à une évaluation individuelle des<br />

personnes concernées.<br />

assurance-invalidité<br />

Bientôt un<br />

nouveau contrat<br />

Le 20.03.07, et après des discussions<br />

fructueuses, les trois associations<br />

ASPA, ASP et <strong>FSP</strong> ont trouvé<br />

une réponse à leurs demandes<br />

concernant le nouveau contrat AI<br />

en faveur des psychothérapeutes<br />

qui traitent des patients de 20 ans<br />

et moins sous le titre «Réinsertion».<br />

Le nouveau contrat prévoit une<br />

nette amélioration du tarif, des<br />

profils d’exigences clairement définis<br />

pour les prestataires professionnels<br />

indépendants ainsi qu’un Office<br />

de conciliation créé et mandaté<br />

par l’Office fédéral des assurances<br />

sociales (OFAS), dans lequel<br />

doivent siéger des représentants des<br />

associations. Les négociations avec<br />

l’OFAS s’étant déroulées de manière<br />

très constructive, on peut s’attendre<br />

à ce que son entrée en vigueur<br />

intervienne très prochainement.<br />

Les détails du nouveau contrat ne<br />

pourront être publiés qu’après sa<br />

signature.<br />

sesam<br />

Feu vert<br />

La Commission d’éthique des deux<br />

Bâle (EKBB) a examiné la demande<br />

du Pôle de Recherche national<br />

sesam (PRN sesam) et l’a en principe<br />

approuvée. Sesam peut commencer<br />

à mener ses recherches avec les<br />

familles intéressées pour autant<br />

que sept conditions préalables<br />

soient remplies. La direction de<br />

sesam se réjouit que, dans ces<br />

conditions, le projet de recherche<br />

prévu soit qualifié d’irréprochable<br />

sur le plan éthique. Les examens<br />

scientifiques devraient commencer<br />

aussi rapidement que possible. La<br />

direction du PRN sesam va prendre<br />

connaissance du «rapport final» de<br />

l’EKBB et l’analysera soigneusement<br />

de manière à pouvoir procéder aux<br />

adaptations nécessaires.<br />

autres associations<br />

ASP:<br />

Modification des<br />

statuts<br />

A la fin du mois de mars, Thomas<br />

Merki a été élu président<br />

de l’Association suisse des<br />

psychothérapeutes (ASP) et Theodor<br />

Itten nouveau vice-président. La<br />

<strong>FSP</strong> les félicite ! L’ASP a, en outre,<br />

modifié ses statuts: à l’avenir, les<br />

nouveaux membres devront avoir<br />

terminé des études universitaires en<br />

psychologie ou en médecine avant<br />

de pouvoir suivre une formation<br />

postgrade en thérapie.<br />

professions libérales<br />

Travailler dans<br />

l’UE<br />

L’Union suisse des professions<br />

libérales (USPL), à laquelle la<br />

<strong>FSP</strong> est affiliée, vient de charger<br />

l’Institut suisse de droit comparé,<br />

à Lausanne, de procéder à une<br />

étude. Cette dernière doit analyser<br />

l’accès des professions libérales aux<br />

marchés de l’Union européenne<br />

et plus particulièrement dans<br />

les pays limitrophes de la Suisse<br />

ainsi qu’en Angleterre. Pour ce<br />

faire, différentes professions<br />

seront analysées en détail, dont,<br />

entre autres, la profession de<br />

psychologue. Le but de cette étude<br />

est, d’une part, de faciliter l’accès des<br />

membres de l’USPL aux marchés<br />

européens en leur fournissant les<br />

informations requises et, d’autre<br />

part, de permettre à l’USPL de faire<br />

si nécessaire du lobbying sur la base<br />

de données fiables. Silvia Schaller,<br />

Secrétaire générale de la <strong>FSP</strong>, fait<br />

partie du groupe de travail ad hoc de<br />

l’USPL.


Kongress<br />

Social<br />

Responsibility<br />

Während des European Congress<br />

of Psychology vom 2.–6. Juli 2007<br />

in Prag wird am Mittwoch 4. Juli<br />

ein Treffen all jener PsychologInnen<br />

stattfinden, die sich mit Fragen der<br />

sozialen Verantwortung auseinander<br />

setzen.<br />

Ziel ist die Gründung eines internationalen<br />

Dachverbandes aller Organisationen,<br />

die sich mit Friedensförderung<br />

und sozialer Gerechtigkeit<br />

befassen. www.ecp2007.com<br />

Forschung<br />

Integritätstest für<br />

BewerberInnen<br />

Psychologen der TU Darmstadt haben<br />

einen Bewerbertest entwickelt,<br />

der die Neigung potenzieller Arbeitnehmer<br />

zu Korruption und Betrug<br />

messen soll. In einem Vorprojekt erhoben<br />

sie aufgrund von Interviews<br />

14 Unterfaktoren von Integrität. Aus<br />

den Ergebnissen entwickelten sie<br />

den «psychologischen Integritätstest<br />

PIT». Mitfinanziert wurde das Projekt<br />

von der Beratungsfirma «Team<br />

Psychologie & Sicherheit, tps», die<br />

den Test vertreibt.<br />

Die Beratungsfirma tps ist ein interessantes<br />

Beispiel für PsychologInnen,<br />

die sich selbständig machen,<br />

in Kooperation mit Universitäten arbeiten<br />

und ihre Dienstleistungen<br />

auch per Internet anbieten:<br />

www.t-p-s.org.<br />

Sie haben am ESSKI-Projekt<br />

mitgearbeitet, einem Gesundheitsförderungsprojekt<br />

für Kinder.<br />

Was beinhaltet ESSKI?<br />

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt<br />

«Eltern und Schule stärken<br />

Kinder» (ESSKI) fokussierte<br />

auf die Gesundheitsförderung und<br />

Prävention bei Kindern der Primarstufe.<br />

ESSKI arbeitete mit einem<br />

Mehrebenenansatz: Neben den Kindern<br />

wurden auch deren Eltern und<br />

Lehrpersonen mit zielgruppenspezifischen<br />

Interventionen berücksichtigt:<br />

Die Kinder wurden mit dem Persönlichkeitstraining<br />

«Fit und stark<br />

fürs Leben» unterrichtet, die Lehrpersonen<br />

besuchten den Weiterbildungskurs<br />

«Die eigenen Ressourcen<br />

stärken». Die Eltern konnten kostenlos<br />

am Elternbildungsprogramm Triple<br />

P (siehe auch S. 8) teilnehmen,<br />

das als Bibliointervention (DVD und<br />

Buch) mit professionellem Telefoncoaching<br />

zu Hause im Selbststudium<br />

absolviert werden konnte.<br />

Mit Ihrem Team haben Sie den<br />

Erfolg des Projektes gemessen;<br />

was waren die wichtigsten Erkenntnisse?<br />

Das zentrale Ziel der Untersuchung<br />

bestand im Nachweis der Wirksamkeit<br />

der Interventionen bzw. deren<br />

Kombination. Es gab drei Messzeitpunkte:<br />

vor der Intervention, nach<br />

der Intervention und 4 Monate später.<br />

78 Schulklassen wurden dazu zufällig<br />

auf vier Untersuchungsgruppen<br />

(Schulintervention, Familienintervention,<br />

Kombination der beiden Interventionen<br />

sowie eine Kontrollgruppe)<br />

verteilt. Es wurde geprüft,<br />

Panorama<br />

psychoscope 4/2007<br />

Drei Fragen an…<br />

Michaela Schönenberger, Fachhochschule Nordwestschweiz<br />

ob die kombinierte Intervention (bei<br />

Eltern, Kindern und Lehrpersonen)<br />

die effektivste im Sinne der ganzheitlichen<br />

Gesundheitsförderung sei.<br />

Es hat sich gezeigt, dass die SchülerInnen<br />

der Interventionsgruppen weniger<br />

streitsüchtig, aufbrausend und<br />

hyperaktiv waren, sich seltener unglücklich<br />

und niedergeschlagen fühlten<br />

und weniger über körperliche<br />

Beschwerden klagten als jene der<br />

Kontrollgruppe. Die Eltern gaben an,<br />

besser Grenzen setzen und schwierige<br />

Situationen leichter bewältigen<br />

zu können. Sie lobten ihr Kind häufiger,<br />

konnten bei Auseinandersetzungen<br />

ruhiger und konsequenter<br />

reagieren und fühlten sich weniger<br />

gestresst. Die Lehrpersonen waren<br />

insgesamt widerstandsfähiger.<br />

Die positive Resonanz hat gezeigt,<br />

dass Programme wie ESSKI wichtig<br />

und erwünscht sind.<br />

Wenn Fachleute mit ESSKI arbeiten<br />

wollen, an wen müssen sie<br />

sich richten?<br />

Im Moment arbeiten wir noch an<br />

einem Modell, wie ESSKI auch nach<br />

der Projektphase in den Klassenzimmern<br />

und Familien umgesetzt werden<br />

kann. Wir sind im Gespräch mit<br />

den Verantwortlichen in den Kantonen,<br />

den LehrerInnenbildungsinstitutionen<br />

sowie den ElternbildungsexpertInnen.<br />

Wir verfolgen die<br />

Strategie der regionalen Umsetzung<br />

mit schon existierenden Strukturen.<br />

Dabei war aber auch die Finanzierung<br />

ein zentrales Thema.<br />

Den Bericht zum ESSKI-Projekt finden<br />

Sie unter: www.esski.ch/downloads.<br />

35<br />

PANORAMA<br />

PSYCHOSCOPE 4/2007


36<br />

PANORAMA<br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

Universitäten<br />

Neue<br />

Professuren<br />

An der Universität Basel wurde Andreas<br />

Papassotiropoulos für die neue<br />

Professur für Molekulare Psychologie<br />

gewählt. Papassotiropoulos<br />

möchte die molekularen Grundlagen<br />

des Gedächtnisses beim Menschen<br />

erforschen und aufgrund dieser Forschung<br />

bessere Therapien von Gedächtnisstörungen<br />

entwickeln.<br />

Markus Heinrichs vom psychologischen<br />

Institut der Universität Zürich<br />

sprach der Schweizerische Nationalfonds<br />

eine Förderprofessur<br />

zu. Heinrichs forscht zu psychologischen<br />

und neurobiologischen<br />

Grundlagen sozialer Interaktion.<br />

Preise<br />

Textdetektive<br />

Erstmals wurde Anfang März der<br />

«Deutsche Innovationspreis für<br />

nachhaltige Bildung» verliehen. Mit<br />

dem zweiten Preis wurde das Frankfurter<br />

PsychologInnen-Team um Andreas<br />

Gold und Elmar Souvignier für<br />

ihr Programm «Wir werden Textdetektive»<br />

ausgezeichnet. Dieses verbessert<br />

nachweislich die Lesekompetenz<br />

bei SchülerInnen im 5.–6.<br />

Schuljahr. Mehr Informationen unter<br />

www.textdetektive.de.<br />

Zeitschriften<br />

Kritisch, online<br />

Die Zeitschrift «Psychologie und<br />

Gesellschaftskritik», die gemäss Eigendeklaration<br />

«bemüht ist, sich<br />

in gesellschaftliche Entwicklungen<br />

einzumischen, diese mitzugestalten<br />

sowie neue Fachdiskurse aufzugreifen<br />

und inhaltlich-thematische Akzente<br />

zu setzen», hat einen neuen<br />

Internetauftritt. Sämtliche Artikel<br />

können mit Hilfe einer ausgefeilten<br />

Stichwort- und Autorensuche gefunden<br />

werden: www.pug-online.de.<br />

Empfehlungen<br />

Therapiespiel<br />

<strong>FSP</strong>-Mitglied Carola Portner empfiehlt<br />

kreativen PsychologInnen das<br />

Spiel «Heute Hier / Morgen Dort»<br />

für Kinder ab 5 Jahren, das einen<br />

spielerischen Umgang mit den Themen<br />

Trennung, Scheidung und<br />

Neubeginn verspricht. Sie hat die<br />

Erfahrung gemacht, dass Kinder, deren<br />

Eltern sich getrennt haben, über<br />

dieses Spiel leicht Zugang zu ihren<br />

Gefühlen und Gedanken finden und<br />

dass mögliche Zukunftsszenarien erarbeitet<br />

werden können. Das Spiel<br />

stärke zudem die therapeutische Beziehung<br />

und sei nützlich für die Diagnostik<br />

und weitere psychotherapeutische<br />

Interventionen.<br />

LeserInnenbriefe<br />

Anderer<br />

Blickwinkel<br />

Zum Beitrag von Hermann Blöchlinger<br />

im Psychoscope 1-2/2007<br />

Als direkt mit dem «Fall Seebach»<br />

betraute SchulpsychologInnen wollen<br />

wir Hermann Blöchlingers Artikel<br />

nicht unkommentiert lassen. Es<br />

befremdet uns, dass eine psychologisch<br />

gebildete Fachperson mit populistischen<br />

Begriffen wie dem des<br />

«einfachen Gemütes» operiert. Die<br />

Annahme eines Zusammenhangs<br />

zwischen tiefem Bildungsniveau<br />

und niedrigen moralischen Werten<br />

ist eine unzulässige Vereinfachung.<br />

Noch problematischer erscheint<br />

uns die Verbindung des Konstruktes<br />

«einfachere Gemüter» mit den<br />

Vorurteilen gegenüber Volksgruppen<br />

aus osteuropäischen Ländern.<br />

Wir sind der Ansicht, dass problematisches<br />

Verhalten von Jugendlichen<br />

mit Migrationshintergrund<br />

auf multifaktorielle Zusammenhänge<br />

zurückzuführen ist und eine differenzierte<br />

Betrachtungs- und Handlungsweise<br />

erfordert. Offen bleibt im<br />

Artikel die Frage nach den Interventionsmöglichkeiten<br />

der Schulpsychologie.<br />

Ginge man davon aus, dass<br />

«einfachere Gemüter» nicht zu mo-<br />

ralischem Denken fähig seien, würde<br />

psychologisches Handeln überflüssig.<br />

Dabei sind wir durchaus<br />

einig mit dem Autor, dass «Psychologisieren<br />

angesagt» ist und dass es<br />

nicht nur um das Hinterfragen von<br />

Verhaltensweisen, sondern auch um<br />

das Ergreifen konkreter Massnahmen<br />

geht.<br />

Alberto Ammann-Pisciali, Katrin<br />

Gossner, Brigitte Kunkel-Hartmann,<br />

Julia Papst und Liliane Wepfer-Stutz.<br />

Schulpsychologischer Dienst der Stadt<br />

Zürich, Schulkreis Glattal<br />

(Eine ausführlichere Entgegnung<br />

der AutorInnen ist zu finden unter<br />

www.psychologie.ch –<strong>FSP</strong> –Psychoscope<br />

– Übersicht Psychoscope<br />

4/2007)<br />

Viel versprechende<br />

Zukunft?<br />

Zum Beitrag von Alexander Grob im<br />

Psychoscope 3/2007<br />

Mit Befremden lese ich die Ausführungen<br />

von Alexander Grob,<br />

Präsident SGP, im Artikel «Immer<br />

mehr Studierende», wo im letzten<br />

Abschnitt von einer «viel versprechenden<br />

Zukunft» für Psychologiestudierende<br />

die Rede ist. Diese<br />

Aussage ist stossend! Ich bewarb<br />

mich in den letzten vier Jahren seit<br />

meinem Abschluss an der Uni ZH<br />

auf ungefähr 90 Stelleninserate und<br />

erhielt meine Unterlagen immer<br />

wieder zurück. Ich weiss von mindestens<br />

zwei ehemaligen Mitstudentinnen,<br />

denen es ebenso ergeht. Von<br />

Arbeitgebern, die PsychologInnen<br />

suchen, weiss ich, dass sich auf jedes<br />

Stelleninserat zwischen 200 und<br />

300 BewerberInnen melden. Wie<br />

man hier von «viel versprechender<br />

Zukunft» sprechen kann, ist mir<br />

schlicht schleierhaft und scheint<br />

weltfremd.<br />

Ursula Büchli-Flueler<br />

Möchten Sie einen LeserInnenbrief<br />

verfassen? Schreiben Sie an: Annett<br />

Jucker: redaktion@psychoscope.ch.<br />

(Über eine Platzierung entscheidet<br />

die Redaktion, bei Bedarf werden<br />

Briefe gekürzt.)


colloque<br />

Sabina Spielrein<br />

Colloquia organise avec le soutien,<br />

entre autres, de l’Institut de Psychologie<br />

de l’Université de Lausanne,<br />

la Fondation Claude Verdan et l’International<br />

Association for Analytical<br />

Psychology un colloque scientifique<br />

«Qui a peur de Sabina Spielrein ? De<br />

patiente à psychanalyste, entre Jung et<br />

Freud, et au-delà». Celui-ci aura lieu<br />

les jeudi 19 et vendredi 20 avril 2007<br />

à l’Université de Lausanne, Grange<br />

de Dorigny.<br />

Informations: www.colloquia.ch/fr/<br />

colloques/spielreinfr.htm ou www.unil.<br />

ch/ip/page29811_fr.htm<br />

Recherche<br />

des origines<br />

Le jeudi 31 mai 2007, la Fondation<br />

suisse du service social international<br />

organise un colloque international<br />

sur le thème La recherche des origines<br />

qui se tiendra à l’Hôtel Ador à Berne<br />

de 09h00 à 17h00. La matinée sera<br />

consacrée aux débats et l’après-midi<br />

réservé aux ateliers. Le colloque est<br />

bilingue (français-allemand) avec<br />

traduction simultanée.<br />

Ce colloque souhaite réunir les<br />

différents acteurs privés et publics<br />

concernés par cette problématique<br />

afin d’échanger leurs expériences et<br />

de donner une visibilité nationale<br />

à la thématique de la recherche des<br />

origines.<br />

Informations:<br />

www.ssiss.ch ou 022 592 90 20<br />

Vous êtes également le Directeur<br />

de l’Observatoire de la maltraitance<br />

envers les enfants*.<br />

Quels en sont les buts ?<br />

La maltraitance génère beaucoup<br />

de connaissances pratiques et théoriques<br />

qui n’atteignent pas assez les<br />

personnes susceptibles d’en profiter.<br />

Les écrits des universitaires sont lus<br />

par d’autres universitaires, qui en retour<br />

sont rarement au fait des expériences<br />

des personnes de terrain. Il y<br />

a aussi un clivage entre disciplines:<br />

les psys n’ont pas forcément accès à<br />

l’approche des juristes ou au regard<br />

des travailleurs sociaux. De plus, il y<br />

a encore peu de bilans critiques sur<br />

les discours et les pratiques autour de<br />

la maltraitance. On ne peut plus accueillir<br />

à bras ouverts n’importe quel<br />

livre ou pratique sur ce sujet. Il faut<br />

trier, on doit se donner le droit de critiquer<br />

(au sens noble de ce terme).<br />

L’Observatoire s’est constitué autour<br />

de cette volonté de rassembler, au<br />

sein de colloques interdisciplinaires,<br />

des professionnels de terrain d’horizons<br />

divers, ainsi que des universitaires<br />

de spécialités variées, pour aborder<br />

les questions qu’on se pose autour<br />

de la maltraitance.<br />

Quand peut-on parler de maltraitance<br />

et quels en sont les signes<br />

?<br />

Un enfant est dit maltraité quand des<br />

pratiques éducatives ou relationnelles<br />

inadéquates entravent son développement<br />

physique, psychique ou social.<br />

Il n’y a pas de seuil défini à partir<br />

duquel une interaction inadéquate<br />

peut être qualifiée de maltraitance.<br />

Les critères varient au gré des épo-<br />

Panorama<br />

psychoscope 4/2007<br />

Trois questions à…<br />

Claude Voelin, professeur de psychologie à l’Université de Lausanne<br />

ques et des cultures. Il y a par ailleurs<br />

très peu de signes qui permettent<br />

de reconnaître à coup sûr une maltraitance,<br />

à part certaines lésions corporelles<br />

bien spécifiques. Les professionnels<br />

doivent travailler avec des<br />

faisceaux d’indices.<br />

Quelle est la situation en Suisse ?<br />

Une enquête effectuée au niveau fédéral<br />

a abouti à la publication d’un<br />

rapport fédéral intitulé Enfance maltraitée<br />

en Suisse, en 1992. Plusieurs<br />

enquêtes ont été effectuées depuis<br />

dans un certain nombre de cantons.<br />

Les différences entre les chiffres<br />

fournis par ces enquêtes tiennent sûrement<br />

moins à des différences régionales<br />

qu’à des différences de méthodes<br />

dans le recueil des données. De<br />

plus, si on a des chiffres pour les cas<br />

détectés, il est difficile d’évaluer avec<br />

précision le taux de mauvais traitements<br />

qui demeurent cachés. Une<br />

chose est certaine: la Suisse n’est pas<br />

épargnée par la maltraitance envers<br />

les enfants.<br />

* L’Observatoire de la maltraitance<br />

envers les enfants existe depuis le<br />

31 janvier 2006.<br />

www.unil.ch/ome.<br />

37<br />

PANORAMA<br />

PSYCHOSCOPE 4/2007


38<br />

PANORAMA<br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

Intégration des<br />

proches dans les<br />

traitements<br />

La Société Suisse de Psychiatrie sociale<br />

(SSPS), Section romande, organise<br />

le vendredi 25 mai sa journée<br />

annuelle au Château d’Yverdon,<br />

salle Aula Magna. Le thème de cette<br />

journée sera Intégration des usagers,<br />

des pairs et des proches dans les traitements:<br />

évolution et perspective. En effet,<br />

la participation des proches, des<br />

usagers ou des pairs aux soins n'est<br />

pas sans soulever de nombreuses<br />

questions sur le vécu de cette collaboration,<br />

ses enjeux, ses limites, son<br />

impact, les difficultés de sa mise en<br />

œuvre ou encore les moyens pouvant<br />

l'améliorer.<br />

Renseignements et inscriptions:<br />

josiane.hauner@rsv-gnw.ch ou<br />

027 721 08 00<br />

conférence<br />

Intelligence et<br />

dyslexie<br />

L’Association Dyslexie Suisse Romande<br />

(ADSR), l’Association Suisse<br />

pour les Enfants précoces (ASEP)<br />

et la Société Romande d’Audiologie,<br />

de Phoniatrie et de Logopédie (SRA-<br />

PL) organisent une conférence, Intelligence<br />

et dyslexie, quel parcours pour<br />

l’enfant et l’adolescent ?, le samedi 12<br />

mai 2007 à l’Hôtel Alpha-Palmiers<br />

à Lausanne. Le programme détaillé<br />

peut être consulté sur: www.adsr.ch,<br />

www.asep-suisse.org, www.srapl.ch.<br />

Inscription obligatoire.<br />

séminaire<br />

Deuils et<br />

séparations<br />

La Fondation As’trame, à Lausanne<br />

organise un séminaire de formation<br />

le jeudi 26 avril 2007, à l’Hôtel Mirabeau<br />

à Lausanne.<br />

Ce séminaire, Deuils, séparations: intégrer<br />

vécu personnel et pratique professionnelle<br />

? , s’adresse à tous les professionnels<br />

de la santé et du social<br />

confrontés à cette question.<br />

Au cours de ce séminaire, deux axes<br />

seront traités, susceptibles d’apporter<br />

des réponses: les résonances émotionnelles<br />

et le cadre d’intervention.<br />

Informations et inscription:<br />

www.astrame.ch<br />

livre<br />

Le temps<br />

de la réflexion ?<br />

De Sigmund Freud, l’édition complète<br />

des «Lettres à Wilhelm Fliess:<br />

1887–1904» a enfin été traduite en<br />

français (PUF, 2006), après l’édition<br />

anglaise (1985) et allemande (1986).<br />

Rappelons les faits: nous disposions<br />

d’une version de ces lettres dans<br />

l’édition PUF de 1956 dont le titre<br />

est La naissance de la psychanalyse. En<br />

dehors de la fameuse Esquisse d’une<br />

psychologie scientifique, cette édition<br />

comprend 153 lettres qui avaient<br />

été choisies voire expurgées pour diverses<br />

raisons par Marie Bonaparte,<br />

Anna Freud et Ernest Kris. L’édition<br />

actuelle comprend l’intégralité des<br />

287 lettres (284 étaient mentionnées<br />

dans l’édition de 1956) avec et toujours<br />

le Projet d’une psychologie. Ce<br />

livre est un événement à plusieurs<br />

titres. Il est en effet heureux de pouvoir<br />

disposer de cette intégrale qui<br />

comprend aussi des lettres très personnelles,<br />

quelques révélations et<br />

des indications sur l’intensité de la<br />

relation qui unissait Freud à Fliess.<br />

Nous n’aurons jamais les réponses<br />

de Fliess et ses positions puisque<br />

Freud les a brûlées ! L’atmosphère<br />

«Agatha Christie» qui a présidé<br />

à cette édition réalisée par Jeffrey<br />

Moussaieff Masson n’est pas banale.<br />

Ce chercheur avait conquis l’amicale<br />

confiance d’Anna Freud, détentrice<br />

des archives de son père, et, poussé<br />

ou piégé par sa curiosité, il croyait<br />

pouvoir invalider l’ensemble de la<br />

théorie du fantasme traumatogène<br />

du père de la psychanalyse. Il avait<br />

trouvé que des lettres à Fliess mon-<br />

traient que, en fait, de nombreuses<br />

patientes de Freud avaient subi de<br />

véritables séductions (aujourd’hui<br />

nous dirions abus) de la part d’adultes.<br />

Le fameux «abandon de sa neurotica»<br />

du 21 sept.1897 n’aurait dès<br />

lors plus été qu’une tentative de minimisation<br />

de l’effectivité et de la fréquence<br />

des abus réels. Cela avait<br />

donné lieu à une farouche controverse<br />

entre les freudiens, accusant<br />

J.M. Masson de trahison, et ce dernier,<br />

construisant une parathéorie<br />

dont l’abus sexuel réélu était le centre.<br />

Cette théorie a aussi donné lieu<br />

à des exagérations puisque l’on parle<br />

maintenant de souvenirs suscités<br />

par les psychothérapeutes qui, parfois,<br />

et à force de vouloir trouver des<br />

abus, finissent par en trouver, même<br />

là où ils n’existent pas. Il est possible<br />

que, vu la virulence des propos<br />

échangés à l’époque, le volume fraîchement<br />

paru en français ait lui aussi<br />

été entaché de cette polémique.<br />

Aujourd’hui, nous sommes assez loin<br />

de ces considérations, et les adversaires<br />

de la psychanalyse ont trouvé<br />

encore d’autres armes contre l’œuvre<br />

de Freud. La question de la réalité<br />

d’abus sexuels subis par des névrosés<br />

n’enlève rien à la force de la théorie<br />

de Freud sur le fantasme et son<br />

pouvoir traumatogène. On n’avait<br />

d’ailleurs pas attendu Masson pour<br />

prendre en compte les abus lorsqu’ils<br />

ont été commis et subis: Sandor Ferenczi<br />

avait déjà courageusement insisté<br />

sur cette dimension de l’enfant<br />

victime ( Confusion de langue entre les<br />

adultes et l’enfant et Le traumatisme,<br />

éd. Payot poche, tous deux réédités<br />

en 2006 chez Payot & Rivages).<br />

Il n’y a donc aucune raison pour se<br />

priver de la somme et de l’excellent<br />

travail de Masson pour cette intégrale.<br />

Elle présente par ailleurs<br />

encore un autre avantage, contrairement<br />

aux autres œuvres de Freud<br />

traduites par Laplanche et ses<br />

collaborateurs: elle est écrite dans<br />

un français accessible au commun<br />

des mortels !<br />

Le résumé de cet ouvrage a été fait par<br />

Mark Geyer, psychologue <strong>FSP</strong>


portrait Photo:<br />

Son intérêt:<br />

les enfants et les adolescents<br />

En partie à cause de son vécu personnel, Laure-Anne<br />

Thalmann, psychologue <strong>FSP</strong>, s’est orientée vers la psychologie<br />

et plus particulièrement dans le domaine de la famille<br />

et des enfants. On la découvre à travers son portrait.<br />

Aussi loin qu’elle s’en souvienne,<br />

Laure-Anne Thalmann a toujours<br />

nourri un grand intérêt pour l’humain<br />

et pour les relations avec autrui.<br />

«Ce qui m’a aussi toujours intéressée,<br />

c’est l’histoire, l’archéologie et l’ethnologie,<br />

mais j’ai décidé de garder<br />

ces sujets-là comme loisirs pour me<br />

consacrer à la psychologie.»<br />

Laure-Anne Thalmann a pourtant<br />

débuté des études de logopédie, qu’elle<br />

a vite arrêtées car elles ne correspondaient<br />

pas exactement à ses attentes.<br />

En 1996, elle s’inscrit donc<br />

en psychologie à l’Université de Fribourg.<br />

«J’ai tout de suite senti que<br />

j’étais à ma place ici.»<br />

Une belle expérience<br />

Laure-Anne Thalmann ne se contente<br />

cependant pas uniquement d’assister<br />

à des cours. Elle acquiert une expérience<br />

d’éducatrice en effectuant<br />

des week-ends dans des foyers pour<br />

personnes handicapées. Trois ans<br />

plus tard, en 1999, elle profite d’un<br />

échange universitaire entre les Universités<br />

de Fribourg et de Montréal<br />

et part poursuivre ses études au Québec<br />

durant un an. «Cela a été une expérience<br />

extraordinaire. J’ai énormément<br />

appris là-bas: les étudiants sont<br />

plus valorisés et responsabilisés qu’en<br />

Suisse.» En 2000, elle revient à Fribourg<br />

pour terminer ses études. Pour<br />

le stage pratique qu’elle doit encore<br />

effectuer, elle choisit de travailler à<br />

l’Association Neuchâteloise d’Accueil<br />

et d’Action Psychiatrique (ANAAP).<br />

«Ce fut très intéressant, mais travailler<br />

dans le secteur de la psychiatrie<br />

est quelque chose de lourd, et je<br />

me suis rendu compte que je ne souhaitais<br />

pas continuer dans ce milieu.»<br />

Elle reste toutefois une année, pendant<br />

laquelle elle rédige également<br />

son mémoire de licence et prépare<br />

ses examens.<br />

Un livre sur le suicide<br />

Lors de son séjour à Montréal,<br />

Laure-Anne Thalmann suit, par intérêt,<br />

une formation à la prévention<br />

du suicide chez les jeunes. «Huit ans<br />

en arrière, il y avait peu de choses<br />

dans ce domaine en Suisse. C’était<br />

un thème un peu tabou. Maintenant,<br />

on en entend beaucoup plus parler.»<br />

De retour à Fribourg, elle décide de<br />

consacrer son travail de mémoire de<br />

licence à cette problématique. Elle<br />

raconte: «Au début, les responsables<br />

étaient un peu frileux, car je voulais<br />

étudier les idéations suicidaires<br />

chez les collégiens à l’aide de questionnaires.<br />

J’ai pour finir étudié la population<br />

universitaire. Les résultats<br />

étaient assez préoccupants.» Son but<br />

restait cependant l’orientation pratique.<br />

«Mon souhait était que ce travail<br />

serve à quelqu’un et qu’il ne reste<br />

pas lettre morte. Mon mari, qui<br />

avait déjà publié quelques ouvrages,<br />

m’a encouragée à écrire un petit livre<br />

à ce sujet.» Il est paru en novembre<br />

2003 aux Editions de L’Hèbe sous le<br />

titre Peut-on parler du suicide ? C’est<br />

un livre qui reprend et décortique les<br />

principaux mythes par rapport aux<br />

idées suicidaires (par exemple qu’il<br />

est préférable de ne pas aborder le sujet<br />

du suicide avec une personne suicidaire),<br />

mais surtout qui donne des<br />

moyens pour faire face à une personne<br />

qui a des idées suicidaires.<br />

La passion des enfants<br />

Avant même d’avoir terminé ses examens<br />

finaux, elle trouve un poste.<br />

«J’ai été engagée en psychologie scolaire<br />

à Estavayer-le-Lac pour remplacer<br />

une personne qui était en congé<br />

maternité.» C’est ainsi qu’elle commence<br />

à travailler dans le domaine<br />

de la psychologie scolaire, domaine<br />

dans lequel elle est encore active<br />

aujourd’hui. «Ce qui a déterminé<br />

mon engagement, c’est toutes les expériences<br />

de terrain que j’avais déjà<br />

accumulées. En effet, j’avais également<br />

travaillé les week-ends en tant<br />

qu’intervenante au Point Rencontre<br />

de Fribourg. Ce travail consistait,<br />

dans le cas d’un divorce ou d’une séparation,<br />

à établir et à favoriser la relation<br />

et la rencontre entre l’enfant et<br />

le parent qui n’en a pas la garde dans<br />

un lieu neutre et protégé. Ce fut pour<br />

moi une activité enrichissante et formatrice<br />

mais aussi très éprouvante,<br />

car j’étais souvent confrontée à des situations<br />

difficiles.» C’est à partir de<br />

ce moment que Laure-Anne Thalmann<br />

a choisi de se consacrer aux<br />

enfants et adolescents.<br />

Son activité<br />

Aujourd’hui, elle est à la fois psychologue<br />

scolaire et psychologue d’institution<br />

au Centre Educatif et Pédagogique<br />

(CEP). «Cette institution<br />

accueille environ 90 élèves qui sont<br />

dans des classes spéciales à petit effectif,<br />

car ils ne peuvent pas rester<br />

dans le circuit traditionnel.» Dans<br />

son activité, elle fait face à tous les<br />

problèmes de la psychologie scolaire.<br />

«En psychologie scolaire et au CEP,<br />

nous sommes confrontés à un mélange<br />

de difficultés telles que pauvreté<br />

sociale, pauvreté culturelle, maltraitance,<br />

négligence, conséquences<br />

des divorces, difficultés d’apprentissage,<br />

retard de développement ou encore<br />

troubles de comportement. Il<br />

s’agit souvent d’un mélange de problèmes<br />

et pas d’un seul. C’est un ensemble<br />

de facteurs qui mènent parfois à<br />

ldd<br />

39<br />

PANORAMA<br />

PSYCHOSCOPE 4/2007


40<br />

PANORAMA<br />

PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

une situation dramatique», conclutelle,<br />

avant d’ajouter: «Une particularité<br />

de la Broye est le travail en réseau.<br />

On essaie de mettre en place autour<br />

de l’enfant un réseau interdisciplinaire<br />

d’intervenants, afin de se coordonner<br />

au niveau des objectifs. Le but<br />

est de donner un maximum de chances<br />

à ces enfants pour s’en sortir et<br />

de gagner du temps, car très souvent,<br />

quand ils arrivent au CEP, ils ont déjà<br />

des années cruciales de scolarité derrière<br />

eux. C’est une course contre la<br />

montre.»<br />

Son intérêt pour la psychologie<br />

Laure-Anne Thalmann explique<br />

ainsi sa passion pour la psychologie:<br />

«L’origine de mon intérêt pour la psychologie,<br />

et plus particulièrement<br />

pour la famille et les enfants, remonte<br />

à ce que j’ai vécu dans ma famille.<br />

Cela n’a pas toujours été facile et il y<br />

a eu des moments très pénibles. J’ai<br />

dû beaucoup me battre.» Elle a donc<br />

dû accumuler nombre de ressources<br />

et de compétences par rapport à son<br />

vécu personnel. Raison pour laquelle<br />

il est important pour elle de travailler<br />

avec des enfants et des adolescents.<br />

Elle ajoute: «Pour moi, il y toujours<br />

de l’espoir. J’ai l’impression de pouvoir<br />

faire de la prévention et que travailler<br />

avec des enfants permet aussi d’éviter<br />

des drames par la suite, tant pour eux<br />

que pour la société en général.» Mais<br />

elle reste consciente que cela peut paraître<br />

utopique. Néanmoins, elle se<br />

sent bien de ce domaine-là et elle a<br />

l’impression de pouvoir apporter quelque<br />

chose.<br />

C’est pour cela que Laure-Anne<br />

Thalmann a récemment commencé<br />

une formation en thérapie cognitivo-comportementale<br />

pour devenir<br />

spécialiste en psychothérapie pour<br />

enfants et adolescents. Quelles sont<br />

les raisons qui ont poussé la psychologue<br />

à suivre cette formation ? «Si<br />

j’ai décidé de commencer cette formation,<br />

qui exige il est vrai de nombreux<br />

sacrifices, c’est parce que je me<br />

suis rendu compte qu’en psychologie<br />

scolaire, nous sommes souvent<br />

confrontés à des situations compliquées<br />

et qu’il nous manque parfois<br />

des moyens d’intervention.»<br />

Ses hobbies<br />

Mais n’allez pas croire que<br />

Laure-Anne Thalmann passe tout<br />

son temps à travailler et étudier !<br />

«J’adore lire des romans, aller au cinéma<br />

et découvrir de nouvelles recettes<br />

de cuisine. Et il est important pour<br />

moi de me ressourcer avec mon mari<br />

et mon fils, qui a maintenant trois<br />

ans. Profession et vie privée doivent<br />

s’organiser en un savant équilibre.»<br />

D’ailleurs, vous la verrez souvent effectuer<br />

de longues promenades dans<br />

la campagne fribourgeoise…<br />

Vadim Frosio<br />

Zusammenfassung<br />

Seit sie sich erinnern kann, interessiert<br />

sich Laure-Anne Thalmann für<br />

Menschen und ihre Beziehungen.<br />

So erstaunt wenig, dass sie – wenn<br />

auch erst nach einem kurzen Abstecher<br />

zur Logopädie – Psychologie<br />

studierte. Während des<br />

Studiums arbeitete sie an den Wochenenden<br />

in einer Behindertenwerkstätte<br />

und konnte dort erste<br />

Unterrichtserfahrung sammeln. Als<br />

Highlight ihres Studiums betrachtet<br />

sie ein Austauschjahr in Montréal.<br />

Dort nahm sie auch an einem<br />

Seminar zur Suizidprävention teil,<br />

ein Thema, das sie faszinierte und<br />

mit welchem sie sich in ihrer Lizentiatsarbeit<br />

beschäftigte. 2003<br />

veröffentlichte sie einen Ratgeber<br />

zum Umgang mit suizidgefährdeten<br />

Menschen (Peut-on parler du suicide?,<br />

Editions de L’Hèbe).<br />

Schulpsychologie<br />

Bereits vor Studienabschluss<br />

konnte sie im Schulpsychologischen<br />

Dienst von Estavayer-le-<br />

Lac eine Schwangerschaftsvertretung<br />

übernehmen. Die Arbeit<br />

bestätigt sie in ihrer Absicht, mit<br />

Kindern und Jugendlichen zu arbeiten.<br />

Grund für diese Wahl sind<br />

ihre persönlichen Erfahrungen: «In<br />

meiner eigenen Kindheit habe ich<br />

mit meiner Familie sehr schwierige<br />

Momente durchlebt, ich musste<br />

mich durchkämpfen.»<br />

Heute arbeitet Laure-Anne Thalmann<br />

im Centre Educatif et Pédagogique<br />

(CEP), einer Institution<br />

für Kinder, die in regulären Klassen<br />

nicht mehr unterrichtet werden<br />

können.<br />

Grösseres<br />

Interventionsrepertoire<br />

Vor kurzem hat die Psychologin<br />

eine Weiterbildung in kognitiver<br />

Verhaltenstherapie begonnen. Dafür<br />

muss sie einige Opfer bringen,<br />

doch sie hat gemerkt, dass ihr in<br />

ihrer täglichen Arbeit teilweise Interventionsmöglichkeiten<br />

fehlen.<br />

Nebst Arbeit und Weiterbildung findet<br />

Laure-Anne Thalmann aber immer<br />

auch Zeit für ihre Familie, Bücher,<br />

das Kino und das Kochen.


agenda<br />

April /Avril 2007<br />

Psychoanalytische Zugänge<br />

zur Behandlung der Depression<br />

Referent: PD Dr. med. Heinz Böker, Zürich<br />

Datum: Freitag,13. April 2007, 20.30 Uhr<br />

Ort: Freud-Institut Zürich, Zollikerstr. 144, 8008 Zürich<br />

Eintritt: Fr. 30.–/Studierende Fr.10.–<br />

Info: www.freud-institut.ch<br />

Auftrittskompetenz<br />

Leitung: Lydia Pfister<br />

Datum: 21. April 2007<br />

Ort: 7310 Bad Ragaz, Bristol, Bahnhofstrasse 38<br />

Weitere Information: www.iasag.ch/flyers/ias.flyer.<br />

auftrittskompetenz.pdf<br />

Begleittext: www.iasag.ch/docs/text.pfister.pdf<br />

L’école de Palo Alto, ses concepts,<br />

ses applications, un demi-siècle après...<br />

Date: 23. April 2007<br />

Lieu: Hôtel de la Paix, 1003 Lausanne<br />

Organisation: Vittoria Cesari et Marina Guignard,<br />

psychologues <strong>FSP</strong>. vcesari@worlcom.ch ou<br />

marina-gui@bluewin.ch<br />

La «nouvelle communication» de Palo Alto,<br />

ses concepts, ses applications:<br />

cinquante ans après<br />

Date: 24. April 2007 – Lieu: Lugano<br />

Organisation: Università della Svizzera italiana,<br />

Facoltà di scienze della communicazione,<br />

Via Buffi 13, rozalens@lu.unisi.ch<br />

Weiterbildung in Personzentrierter Beratung<br />

Beginn: 27. April 2007, 200 Lektionen in zwei Jahren<br />

Ort: Bern<br />

Leitung: A. Bischofberger und M.Th. Schmidlin-Perler<br />

Infos: Schweizerische Gesellschaft für Personzentrierte<br />

Psychotherapie und Beratung, SGGT, Josefstr. 79,<br />

8005 Zürich, Tel. 044 271 71 70, Fax 044 272 72 71<br />

www.sggt-spcp.ch, info@sggt-spcp.ch oder<br />

www.indigo-bottmingen.ch, bischofberger@indigobottmingen.ch<br />

Mai/Mai 2007<br />

Berufsbegleitende Ausbildung<br />

KursleiterIn für Autogenes (AT) und<br />

Mentales Training (MT), PMR nach Jacobson<br />

Datum: ab 5. Mai 2007 in Luzern<br />

(EMR-konform , K’kassen-Anerkennung)<br />

Teil-Ausbildungen in PMR und Mentaltraining<br />

Module: AT für Kinder und Senioren,<br />

MT im Sport und bei Prüfungsängsten<br />

Information: HHIP Heidy Helfenstein<br />

Institut für Persönlichkeitsentfaltung Luzern<br />

Tel. 041 370 00 01, h.helfenstein@bluewin.ch<br />

www.hhip.ch<br />

Hypnose Ericksonienne et Soi génératif<br />

Formateur: Stephen Gilligan, psychologue,<br />

psychothérapeute, hypnothérapeute (USA)<br />

Dates: 5/8 mai 2007, 24/27 octobre 2007,<br />

30/31janvier et 1/2 février 2008<br />

Lieu: Locarno<br />

Informations et inscriptions: divenire.ch, Istituto di<br />

Formazione in Comunicazione e terapie Psicocorporee<br />

(IFCP), Piazzetta dei Riformati 1, 6600 Locarno<br />

tel. +41-91-751 11 20, fax +41-91-791 66 47,<br />

Email pedimina-perucchi@ticino.com, www.divenire.ch<br />

Psychobiologie in Beratung und Psychotherapie:<br />

Eine Einführung<br />

Datum: 7. Mai 2007<br />

Ort: Meilen<br />

Leitung: Markus Heinrichs<br />

Preis: Fr. 220.–<br />

Information und Anmeldung: Ausbildungsinstitut<br />

für systemische Therapie und Beratung<br />

Dorfstrasse 78, 8706 Meilen<br />

Tel. 044 923 03 20, mail@ausbildungsinstitut.ch,<br />

www.ausbildungsinstitut.ch<br />

Forum: Symbolisierungsschritte<br />

im Analyseverlauf am Beispiel von Träumen<br />

Referentin: Dr. phil. Marie-Jeanne Augustin Forster,<br />

Zürich<br />

Moderation: Dr. phil. Annemarie Andina-Kernen<br />

Datum: Freitag,11. Mai 2007, 20.30 Uhr<br />

Ort: Freud-Institut Zürich, Zollikerstr. 144, 8008 Zürich<br />

Eintritt frei<br />

Info: www.freud-institut.ch<br />

Logosynthese ® : Einführungskurs<br />

Leitung: Willem Lammers<br />

Datum: 11./12. Mai 2007<br />

Ort: 7310 Bad Ragaz, Bristol, Bahnhofstrasse 38<br />

Weitere Information: www.iasag.ch/flyers/ias.flyer.<br />

logosynthese.pdf<br />

Begleittext: www.iasag.ch/docs/artikel/intro.<br />

logosynthese.pdf<br />

Psychosomatische Störungen des Kindesund<br />

Jugendalters und des Erwachsenenalters<br />

Leitung: Dr. med. Therese Niklaus Loosli<br />

Datum: 11./12. Mai 2007<br />

Ort: Zürich<br />

Information: Weiterbildungsinstitut für Phasische Paarund<br />

Familientherapie, Sekretariat, Carmenstrasse 51,<br />

8032 Zürich, Tel. 044 253 28 60/61 Fax<br />

info@gammer.ch, www.phasischesystemtherapie.ch<br />

GFK Ausbildungsinstitut – Focusing in der Praxis<br />

Datum: Samstag,12. Mai 2007, 9.15 bis 16.45 Uhr<br />

Ort: Zürich, Konradstr. 54<br />

Kosten: CHF 160.–<br />

Leitung: Christiane Geiser, Koordinatorin des<br />

Internationalen Focusing Instituts N.Y. klientenzentrierte<br />

Körperpsychotherapeutin SPV/VOPT/EABP/SGfK,<br />

Ausbilderin und Supervisorin GFK<br />

Anmeldung: gfk@bluewin.ch, Tel. 043 817 41 24<br />

Constellations familiales<br />

Animateurs: M. Pedimina, psychothèrapeute, et<br />

R. Perucchi, psychologue<br />

Dates: 12/13 mai<br />

Lieu: Locarno<br />

Informations et inscriptions: divenire.ch, Istituto di<br />

Formazione in Comunicazione e terapie Psicocorporee<br />

(IFCP), Piazzetta dei Riformati 1, 6600 Locarno<br />

tel. +41-91-751 11 20, fax +41-91-791 66 47,<br />

Email pedimina-perucchi@ticino.com, www.divenire.ch<br />

La prise en charge médico-légale des adultes<br />

victimes de violences<br />

Journée de formation organisée par l’Unité<br />

de Médecine des Violences, Institut Universitaire<br />

de Médecine Légale, CHUV<br />

Date: Ma 15 mai 2007, 9–17 h<br />

Lieu: auditoire P. Mayor, CHUV Lausanne<br />

Responsables de la formation: Prof. P. Mangin<br />

et Dr N. Romain-Glassey, IUML<br />

Conférenciers: Prof. L. Barret (Médecine légale, CHU<br />

Grenoble), Dr N. Romain Glassey (IUML), C. Ansermet<br />

(UMV) et A. Greuter Bokanga (UMV), M. P. Jaquier<br />

(Centre LAVI du Canton de Vaud), Dr D. Peter<br />

(Psychiatrie de liaison du CHUV), Dr J.-J. Cheseaux<br />

(Hôpital de l’enfance de Lausanne), C. Masson<br />

(Substitut du Procureur général du Canton de Vaud),<br />

Dr M.-C. Hofner (IUML), Prof. P. Mangin (IUML)<br />

Renseignements: Denise Curchod, secrétariat IUML,<br />

tél. 021 314 70 70 ou 021 314 70 63,<br />

Denise.Curchod@chuv.ch<br />

Weiterbildung in klientenzentrierter<br />

Gesprächs- und Körperpsychotherapie GFK<br />

Informationsabende (kostenfrei)<br />

Daten: Freitag, 25. Mai, und Freitag, 6. Juli 2007,<br />

18–21 Uhr<br />

Ort: Zürich, Konradstr. 54, in der Nähe vom<br />

Hauptbahnhof<br />

Anmeldung: gfk@bluewin.ch, Tel. 043 817 41 24<br />

Juni /Juin 2007<br />

3-jährige postgraduale Weiterbildung<br />

in psychoanalytischer Psychotherapie<br />

DozentInnen: lehrerfahrene PsychoanalytikerInnen<br />

aus Bern, Winterthur und Zürich<br />

Art: curricular aufgebaute Weiterbildung zur<br />

Erreichung der Berufsausübungsbewilligung,<br />

insgesamt 240 Lektionen «Wissen und Können»<br />

Zulassung: PsychologInnen in der postgradualen<br />

Weiterbildung für Psychotherapie und PsychiaterInnen<br />

in der Facharztweiterbildung<br />

Beginn: Juni 2007 (bis Mai 2010)<br />

(10-mal jährlich, jeweils ein Samstag pro Monat)<br />

Ort: Bern<br />

Preis: Fr. 1500.– pro Jahr (10 Kurstage à 8 Lektionen)<br />

Anmeldeschluss: nur noch wenige Plätze<br />

Information und Anmeldung:<br />

Postanschrift:<br />

Psychoanalytisches Seminar Bern, 3000 Bern<br />

Tel. 031 991 59 04<br />

E-Mail: sekretariat@psychoanalyse-bern.ch<br />

41<br />

AGENDA | PSYCHOSCOPE 4/2007


42<br />

AGENDA | PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

agenda<br />

Tagung «Ich schaffs» – das lösungsorientierte<br />

Programm für die Arbeit mit Kindern<br />

Leitung: Ben Furmann, Helsinki<br />

Datum: 1./2. Juni 2007<br />

Zielgruppe: Fachleute, die mit Kindern und<br />

Jugendlichen arbeiten<br />

Ort: Zürich<br />

Anmeldung, Informationen, Programme:<br />

IEF Institut für systemische Entwicklung und<br />

Fortbildung, Hofackerstr. 44, 8032 Zürich<br />

Tel. 044 362 84 84, Fax 044 362 84 81<br />

E-Mail: ief@ief-zh.ch / www.ief-zh.ch<br />

Therapeutische Herausforderungen – Trennung –<br />

Neubeginn – Patchwork<br />

(Therapie mit Patchworkfamilien)<br />

Leitung: Dr. phil. Carmen Kindl-Beilfuss<br />

Datum: 1./2. Juni 2007<br />

Infos: Institut für Ökologisch-systemische Therapie,<br />

Klosbachstr. 123, 8032 Zürich, Tel. 044 252 32 42<br />

www.psychotherapieausbildung.ch<br />

Sandspiel – eine psychotherapeutische Methode<br />

in der Kindertherapie<br />

Theorie und praktische Anwendung des Sandspiels<br />

in Kombination mit weiteren kreativen und<br />

kindertherapeutischen Methoden<br />

Leitung: Rut Boss-Baumann<br />

Datum: 2. Juni 2007<br />

Ort: Zürich, Krähbühlstr. 30<br />

Anmeldung und weitere Information:<br />

Rut Boss-Baumann, Frohbergstr. 53 A, 8620 Wetzikon,<br />

Tel. 044 932 71 51, E-Mail: rut.boss@bluewin.ch<br />

Anpassung und Gestaltung im Alter: Gerontopsychologische<br />

und klinische Perspektiven<br />

Tagung der Schweiz. Fachgesellschaft für<br />

Gerontopsychologie (SFGP) und der Schweiz.<br />

Vereinigung der Klinischen PsychologInnen<br />

(SVKP)<br />

Datum: Freitag, 8. Juni 2007, 9.00–17.30<br />

(Nichtmitglieder ab 10.00 Uhr)<br />

Ort: Zürich, Stadtspital Waid<br />

Information: http://www.zfg.uzh.ch/veranstalt/waid07.<br />

html<br />

Intervision für Balint-Gruppenleiter<br />

Organisation: Schweizerische Balint-Gesellschaft<br />

Datum: Samstag, 9. Juni 2007, 14.45–17.00 Uhr<br />

Ort: Brasserie Lipp, Uraniastrasse 9, 8001 Zürich<br />

Eintritt frei. Alle KollegInnen mit Erfahrung in Balint-<br />

Gruppenleitung sind willkommen.<br />

Information: Dr. Monika Diethelm-Knoepfel,<br />

monika.diethelmknoepfel@hin.ch, 071 955 97 67/66<br />

und www.balint.ch/fortbildungzuerich07.htm<br />

Psychiatrie – Wissenschaft der Synapsen oder<br />

Sorge um die Seele?<br />

Jubiläumssymposium 25 Jahre Psychiatrische<br />

Dienste Thun<br />

Für PsychologInnen, ÄrztInnen, Seelsorge und<br />

pflegerisch Tätige<br />

Datum: 14.Juni 2007<br />

Zeit: 9.00 bis 16.45<br />

Ort: Congress Hotel Seepark, Thun<br />

Leitung: Dr. med. Dieter Hofer, Chefarzt, Psychiatrische<br />

Dienste Thun<br />

Auskunft: Psychiatrische Dienste Thun, Frau Milena<br />

Egger, Sekretariat, Krankenhausstr. 12, 3600 Thun,<br />

Tel. 033 226 47 00, Fax 033 226 47 10<br />

Information und Anmeldung: www.psychiatriethun.ch<br />

unter Veranstaltungen<br />

8. interdisziplinäre Balint-Tage auf Wartensee<br />

Datum: 14.–16. Juni 2007<br />

Ort: Schloss Wartensee, Rorschacherberg<br />

Vortrag von Prof. Dr. med. Harald Gündel, Hannover:<br />

«Beziehung und Gesundheit: psychodynamische und<br />

neurobiologische Aspekte» und Intensivtraining im<br />

Wahrnehmen von Beziehungsmustern in Balint-<br />

Gruppen.<br />

Information: Ruth Egli-Dobler, ruth.egli@balint.ch,<br />

071 223 40 55,und www.balint.ch/wartensee07.htm<br />

Elterliche und professionelle Präsenz bei<br />

Verwahrlosung und Gewalt von Jugendlichen<br />

Datum: 15./16. Juni 2007<br />

Ort: Meilen<br />

Leitung: Arist von Schlippe<br />

Preis: Fr. 420.–<br />

Information und Anmeldung: Ausbildungsinstitut<br />

für systemische Therapie und Beratung<br />

Dorfstrasse 78, 8706 Meilen,<br />

Tel. 044 923 03 20, mail@ausbildungsinstitut.ch,<br />

www.ausbildungsinstitut.ch<br />

Focusing<br />

Leitung: Christiane Geiser<br />

Datum: 16. Juni 2007<br />

Ort: 7310 Bad Ragaz, Bristol, Bahnhofstrasse 38<br />

Weitere Information: www.iasag.ch/flyers/ias.flyer.<br />

focusing.pdf<br />

Begleittext: www.iasag.ch/docs/artikel/intro.focusing.<br />

pdf<br />

Vertiefungskurs (3. Kursjahr) in Systemischer<br />

Therapie und Beratung, als Teil der <strong>FSP</strong>-anerkannten<br />

postgradualen Weiterbildung<br />

Voraussetzung: mindestens zwei Jahre systemische<br />

Weiterbildung<br />

Beginn: 21. Juni 2007<br />

Ort: Meilen<br />

Leitung: Ausbildungsteam Meilen und GastdozentInnen<br />

Bitte Programm anfordern: Ausbildungsinstitut<br />

für systemische Therapie und Beratung<br />

Dorfstrasse 78, 8706 Meilen<br />

Tel. 044 923 03 20, mail@ausbildungsinstitut.ch<br />

www.ausbildungsinstitut.ch<br />

Einführung Transaktionsanalyse<br />

Leitung: Maria Jemmi<br />

Datum: 22.–24. Juni 2007<br />

Ort: 7310 Bad Ragaz, Bristol, Bahnhofstrasse 38<br />

Weitere Information: www.iasag.ch/flyers/ias.<br />

flyer.101.pdf<br />

Behandlung der akuten Traumatisierung<br />

Leitung: Dr. med. Michael Hase, Trainer EMDR Institut<br />

Datum: 29./30. Juni 2007<br />

Ort: Schaffhausen<br />

Information: Psychotherapeutisches Institut im Park,<br />

Steigstr. 26, 8200 Schaffhausen<br />

Tel. 052 624 97 82, Fax 052 625 08 00,<br />

info@iip.ch, www.iip.ch<br />

Resilienz in Grenzen: Wie Menschen trotz<br />

schweren Verlusten und Beeinträchtigungen<br />

von Beratung/Therapie profitieren<br />

Datum: 29./30. Juni 2007<br />

Ort: Meilen<br />

Leitung: Rosmarie Welter-Enderlin, Rudolf Welter<br />

Preis: Fr. 480.–<br />

Information und Anmeldung: Ausbildungsinstitut<br />

für systemische Therapie und Beratung<br />

Dorfstrasse 78, 8706 Meilen<br />

Tel. 044 923 03 20, mail@ausbildungsinstitut.ch<br />

www.ausbildungsinstitut.ch<br />

August /Août 2007<br />

Gerontologie heute – besser verstehen,<br />

erfolgreich vermitteln, innovativ gestalten<br />

Zertifikatsprogramm der Universität Zürich<br />

Interdisziplinärer Studiengang für Fachpersonen<br />

aus dem Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsbereich<br />

und der öffentlichen Verwaltung, die sich auf<br />

die Planung und Vermittlung gerontologischer<br />

Themen und deren Besonderheiten spezialisieren<br />

möchten.<br />

Daten Kurstage: 24./31. August, 7./14./21./28.<br />

September, 19./26. Oktober, 2./9./16./23. November<br />

und 14. Dezember 2007; immer freitags von 9.00 bis<br />

17.30 Uhr<br />

Anmeldeschluss: 23. Mai 2007<br />

Abschluss: Zertifikat der Universität Zürich und<br />

10 ECTS-Punkte<br />

Information/Programmleitung: Friederike Geray,<br />

Universität Zürich, Zentrum für Gerontologie,<br />

Schaffhauserstrasse 15, 8006 Zürich,<br />

Tel. +41 44 635 34 24 (Mo/Do), friederike.geray@zfg.<br />

unizh.ch, www.zfg.unizh.ch (Rubrik Weiterbildung)<br />

Entwicklung unterstützen – Unterstützung<br />

entwickeln<br />

Systemisches Elterncoaching nach dem<br />

Marte-Meo-Modell<br />

Supervisionsseminare für Fachleute mit<br />

Kenntnissen<br />

Leitung: Maria Aarts, Eindhoven (NL)<br />

Termine: Beginn 30.8.–1.9.2007, insgesamt 8x2 Tage<br />

Ort: Zürich<br />

Anmeldung, Informationen, Programme:<br />

IEF Institut für systemische Entwicklung und<br />

Fortbildung, Hofackerstr. 44, 8032 Zürich<br />

Tel. 044 362 84 84, Fax 044 362 84 81<br />

E-Mail: ief@ief-zh.ch / www.ief-zh.ch


agenda<br />

Systemische Paartherapie<br />

Datum: 30./31. August 2007<br />

Ort: Tagungszentrum Boldern, Männedorf<br />

Leitung: Rosmarie Welter-Enderlin<br />

Preis: Fr. 580.– plus Unterkunft im Tagungszentrum<br />

Zwei weitere Treffen mit der gleichen Gruppe im<br />

Jahr 2008 sind vorgesehen.<br />

Information und Anmeldung: Ausbildungsinstitut<br />

für systemische Therapie und Beratung<br />

Dorfstrasse 78, 8706 Meilen<br />

Tel. 044 923 03 20, mail@ausbildungsinstitut.ch<br />

www.ausbildungsinstitut.ch<br />

Entwicklung unterstützen – Unterstützung<br />

entwickeln<br />

Systemisches Lerncoaching nach der<br />

Marte-Meo-Methode<br />

Tagung für Fachleute im Schulbereich<br />

Leitung: Josje Aarts, Eindhoven (NL)<br />

Datum: 31. August/1. September 2007<br />

Ort: Zürich<br />

Anmeldung, Informationen, Programme:<br />

IEF Institut für systemische Entwicklung und<br />

Fortbildung, Hofackerstr. 44, 8032 Zürich<br />

Tel. 044 362 84 84, Fax 044 362 84 81<br />

E-Mail: ief@ief-zh.ch / www.ief-zh.ch<br />

September/Septembre 2007<br />

Beraten mit Wirkung<br />

Systemisch klientenzentrierte Beratung<br />

für Fachleute ohne psychologische oder<br />

therapeutische Vorbildung<br />

Leitung: Mirjam Bollag Dondi, Sergio Jost<br />

Termine: 6./7.9. , 26./27.9., 10./11.10. und<br />

25./26.10.2007<br />

Zielgruppe: Berufsleute aus Beratung, Medizin,<br />

Pflege, Schule und Führung ohne psychologische oder<br />

therapeutische Vorbildung<br />

Ort: Zürich<br />

Anmeldung, Informationen, Programme:<br />

IEF Institut für systemische Entwicklung und<br />

Fortbildung, Hofackerstr. 44, 8032 Zürich<br />

Tel. 044 362 84 84, Fax 044 362 84 81<br />

E-Mail: ief@ief-zh.ch / www.ief-zh.ch<br />

Störungen im Kindes- und Jugendalter<br />

aus systemischer Sicht<br />

Leitung: lic. phil. Jürg Bättig, lic. phil. Franz Eidenbenz<br />

Datum: 7./8. September 2007<br />

Ort: Greifensee ZH<br />

Information: Weiterbildungsinstitut für Phasische Paarund<br />

Familientherapie, Sekretariat, Carmenstrasse 51,<br />

8032 Zürich, Tel. 044 253 28 60/61 Fax<br />

info@gammer.ch, www.phasischesystemtherapie.ch<br />

Familien-Stärken<br />

Systemisches Arbeiten mit Familien von<br />

behinderten Kindern und Jugendlichen<br />

Datum: 10./11. September 2007<br />

Ort: Meilen<br />

Leitung: Rüdiger Retzlaff<br />

Preis: Fr. 420.–<br />

Information und Anmeldung: Ausbildungsinstitut<br />

für systemische Therapie und Beratung<br />

Dorfstrasse 78, 8706 Meilen<br />

Tel. 044 923 03 20, mail@ausbildungsinstitut.ch<br />

www.ausbildungsinstitut.ch<br />

<strong>FSP</strong>-anerkannte postgraduale Weiterbildung<br />

in Psychotherapie mit phasisch-systemischem<br />

Schwerpunkt<br />

Das 4-jährige Curriculum umfasst Grundstufe<br />

(3 Jahre) und Vertiefungsstufe (1 Jahr).<br />

Leitung: Dr. Carole Gammer und Weiterbildungsteam<br />

Beginn der Weiterbildung: 11.–15. September 2007<br />

(Seminar 1)<br />

Einführungsabend: 27. August 2007, 18.30–21 Uhr<br />

Ort: Zürich<br />

Information: Weiterbildungsinstitut für Phasische Paarund<br />

Familientherapie, Sekretariat Carmenstrasse 51,<br />

8032 Zürich, Tel. 044 253 28 60/61 Fax<br />

info@gammer.ch, www.phasischesystemtherapie.ch<br />

Einführungsseminarin die körperorientierte<br />

Psychotherapie<br />

Beginn 3-jährige Weiterbildung März 2009<br />

Leitung: Dr. George Downing<br />

Datum: 14./15. September 2007<br />

Ort: Schloss Greifensee, Greifensee ZH<br />

Information: Weiterbildungsinstitut für Körperorientierte<br />

Psychotherapie, Sekretariat Carmenstr. 51,<br />

8032 Zürich, Tel. 044 253 28 60/61 Fax<br />

info@downing.ch, www.george-downing.com<br />

Sinn und Sinnlichkeit in der Sandspieltherapie<br />

Leitung: Rut Boss-Baumann<br />

Datum: 15. September 2007<br />

Ort: Zürich, Krähbühlstr. 30<br />

Anmeldung und weitere Information:<br />

Rut Boss-Baumann, Frohbergstr. 53A, 8620 Wetzikon,<br />

Tel. 044 932 71 51, E-Mail: rut.boss@bluewin.ch<br />

46. Silser Balint-Studienwoche<br />

Datum: 16.– 22. September 2007<br />

Ort: Hotel Waldhaus, Sils-Maria<br />

«Höhentraining» im Bewusstwerden von Beziehungsmustern<br />

zwischen Arzt oder anderen Therapeuten<br />

und Patient<br />

Information: Ruth Egli-Dobler, ruth.egli@balint.ch,<br />

071 223 40 55, und www.balint.ch/silserwoche.htm<br />

Jubiläumstagung Hochkonflikthafte Familiensysteme:<br />

Strategien und Interventionen<br />

Datum: 21./22. September 2007<br />

Leitung: Saskia Böcking, Cristina Diday, Heiner Krabbe,<br />

Christina Marty, Christine Meier, Marianne Schwander,<br />

Corinna Seith, Heidi Simoni, Max J. van Trommel,<br />

Kathrin Widmer<br />

Zielgruppe: PsychologInnen, TherapeutInnen,<br />

ÄrztInnen, AnwältInnen, RichterInnen, StaatsanwältInnen,<br />

MediatorInnen, Angehörige der Polizei,<br />

Mitglieder von Care-Teams und von Sozialdiensten,<br />

Jugend- und Familienberatungsstellen, Vormundschaftsbehörden<br />

und andere Interessierte<br />

Ort: Zürich<br />

Anmeldung, Informationen, Programme:<br />

IEF Institut für systemische Entwicklung und<br />

Fortbildung, Hofackerstr. 44, 8032 Zürich<br />

Tel. 044 362 84 84, Fax 044 362 84 81<br />

E-Mail: ief@ief-zh.ch / www.ief-zh.ch<br />

Ressourcenarbeit und Stabilisierungstechniken<br />

in der Traumatherapie<br />

Leitung: Hanne Hummel<br />

Datum: 21. und 22. September 2007<br />

Ort: Schaffhausen<br />

Information: Psychotherapeutisches Institut im Park,<br />

Steigstr. 26, 8200 Schaffhausen, Tel. 052 624 97 82,<br />

Fax 052 625 08 00, info@iip.ch, www.iip.ch<br />

Oktober/Octobre 2007<br />

Master of Advanced Studies<br />

in Psychotraumatology<br />

Die Universität Zürich bietet ab dem 1.Oktober 2007<br />

einen berufsbegleitenden, zwei Jahre dauernden<br />

Studiengang an, der mit einem «Master of Advanced<br />

Studies in Psychotraumatology» abgeschlossen<br />

wird. Neben den Grundlagen der Psychotraumatologie<br />

liegt das Schwergewicht der vermittelten Themen bei<br />

therapeutischen Aspekten. Neben den Verfahren zur<br />

Behandlung komplexer posttraumatischer Belastungsstörungen<br />

werden folgende Therapiemethoden speziell<br />

berücksichtigt: «Prolonged Exposure», «Brief Eclectic<br />

Psychotherapy», «Eye Movement Desensitization and<br />

Reprocessing» und «Narrative Exposure Therapy».<br />

Nach dem Studiengang sind die Teilnehmenden mit<br />

diesen traumatherapeutischen Verfahren nicht nur<br />

theoretisch vertraut, sondern können diese auch<br />

anwenden. Der Studiengang ist als «Blended<br />

Learning» konzipiert. Dabei werden die Vorteile von<br />

Präsenzveranstaltungen mit E-Learning kombiniert.<br />

Dies erlaubt ein asynchrones Lernen. Die Studierenden<br />

können sich so einen Teil der Inhalte orts- und zeitunabhängig<br />

aneignen.<br />

Ort: Zürich und www<br />

Weitere Informationen: Lic. phil. Regula Flury,<br />

Programmdirektorin MAS-PT,<br />

Psychiatrische Poliklinik USZ,<br />

Culmannstrasse 8, CH-8091 Zürich.<br />

Tel.+41 (0)44 255 52 80.regula.flury@access.uzh.ch,<br />

www.psychotraumatology.ch<br />

25.–28. Oktober 2007, Thun<br />

62. Schweizer Seminare<br />

für Katathym Imaginative Psychotherapie KIP<br />

Information: Sekretariat SAGKB/GSTIC<br />

Marktgasse 55, Postfach, 3000 Bern 7<br />

www.sagkb.ch<br />

SAGKB: Postgraduale Fortbildung in KIP<br />

KIP COMPACT: Zweijährige Fortbildung für<br />

ausgebildete Psychotherapeutinnen und<br />

Psychotherapeuten in geschlossener Gruppe<br />

Voraussetzung: Psychologie- oder Medizinstudium<br />

und abgeschlossene Weiterbildung in anerkannter<br />

Psychotherapiemethode<br />

Information: Sekretariat SAGKB/GSTIC<br />

Marktgasse 55, Postfach, 3000 Bern 7<br />

Tel. 031 352 47 22, www.sagkb.ch, info@sagkb.ch<br />

43<br />

AGENDA | PSYCHOSCOPE 4/2007


44<br />

AGENDA | PSYCHOSCOPE 4/2007<br />

agenda<br />

November/Novembre 2007<br />

Weiterbildung in klientenzentrierter<br />

Gesprächs- und Körperpsychotherapie GFK<br />

Ort: Nähe Lindau/Bodensee<br />

Leitung: Jules Zwimpfer, Regula Sanders,<br />

Christiane Geiser, Ernst Juchli<br />

Beginn der Weiterbildung: November 2007<br />

Informationen und Anmeldung: gfk@bluewin.ch,<br />

Tel. 043 817 41 24<br />

Homepage: www.gfk-institut.ch<br />

Weiterbildung Systemische Mediation<br />

Allgemeine Mediation/Familienmediation:<br />

Beginn November 2007<br />

Mediative Basiskompetenzen: Beginn März 2008<br />

Anerkennung durch die einschlägigen Berufsverbände<br />

Leitung: Cristina Diday-Baumann, Urs Gloor<br />

Zielgruppe: PsychologInnen, SozialarbeiterInnen,<br />

FamilientherapeutInnen/-beraterInnen und anderweitig<br />

beraterisch Tätige, RechtsanwältInnen, RichterInnen<br />

u.a. JuristInnen<br />

Ort: Zürich<br />

Anmeldung, Informationen, Programme:<br />

IEF Institut für systemische Entwicklung und<br />

Fortbildung, Hofackerstr. 44, 8032 Zürich<br />

Tel. 044 362 84 84, Fax 044 362 84 81<br />

E-Mail: ief@ief-zh.ch / www.ief-zh.ch<br />

<strong>FSP</strong>-anerkannte postgraduale Weiterbildung<br />

in Psychoanalytischer Psychotherapie<br />

Die berufsbegleitende Weiterbildung in Psychoanalytischer<br />

Psychotherapie gehört zum Weiterbildungsprogramm<br />

der Universität Zürich und richtet<br />

sich an Psychologinnen und Psychologen mit einem<br />

Universitätsabschluss im Hauptfach Psychologie sowie<br />

an Ärztinnen und Ärzte. Sie ist von der Föderation der<br />

Schweizer Psychologinnen und Psychologen (<strong>FSP</strong>)<br />

anerkannt und führt zum Fachtitel «Fachpsychologe/<br />

Fachpsychologin für Psychotherapie <strong>FSP</strong>» und zum Titel<br />

«Master of Advanced Studies in psychoanalytic<br />

Psychotherapie MASP».<br />

Leitung: Prof. Dr. Brigitte Boothe, Lehrstuhl für<br />

Klinische Psychologie, Psychotherapie und Psychoanalyse<br />

an der Universität Zürich<br />

Beginn: November 2007<br />

Ort: Zürich<br />

Info und Anmeldung:<br />

Universität Zürich, Psychologisches Institut,<br />

Klinische Psychologie, Psychotherapie und Psychoanalyse,<br />

Binzmühlestrasse 14/16<br />

Tel. 044 635 73 21, Fax 044 635 73 29<br />

postgrad.klipsa@psychologie.unizh.ch<br />

www.psychologie.unizh.ch/klipsa/postgrad<br />

EMDR-Einführungsseminar<br />

Einführungsseminar nach den Standards des<br />

EMDR Institute von Francine Shapiro<br />

Leitung: Dr. med. Arne Hofmann, EMDR-Institut<br />

Deutschland<br />

Datum: 8. bis 10. November 2007 (und Praxistag<br />

am 12. Januar 2008)<br />

Ort: Schaffhausen<br />

Information: Psychotherapeutisches Institut im Park,<br />

Steigstr. 26, 8200 Schaffhausen, Tel. 052 624 97 82,<br />

Fax 052 625 08 00, info@iip.ch, www.iip.ch<br />

Kontrolliertes Essen & Fitness – Krankheit oder<br />

gesunder Lebensstil?<br />

SGVT-Workshop für praktizierende<br />

PsychotherapeutInnen mit Dr. phil. Hinrich Bents<br />

aus Heidelberg (D)<br />

Datum: 24. November 2007<br />

Ort: Bern<br />

Information: www.sgvt-sstcc.ch, Tel. 031 311 12 12<br />

Anmeldeschluss: 18.10.2007<br />

Tagung Stressbewältigung durch Achtsamkeit –<br />

MBSR Mindfulness-Based Stress Reduction<br />

Program<br />

Leitung: Ulrike Kesper-Grossman, Mirjam Bollag Dondi<br />

Datum: 28./29. November 2007<br />

Zielgruppe: Berufsleute aus Medizin, Therapie,<br />

Beratung, Coaching und Supervision<br />

Ort: Zürich<br />

Anmeldung, Informationen, Programme:<br />

IEF Institut für systemische Entwicklung und<br />

Fortbildung, Hofackerstr. 44, 8032 Zürich<br />

Tel. 044 362 84 84, Fax 044 362 84 81<br />

E-Mail: ief@ief-zh.ch / www.ief-zh.ch<br />

Systemische Sexualtherapie<br />

Datum: 29./30. November 2007<br />

Ort: Meilen<br />

Leitung: Ulrich Clement<br />

Preis: Fr. 420.–<br />

Information und Anmeldung: Ausbildungsinstitut<br />

für systemische Therapie und Beratung<br />

Dorfstrasse 78, 8706 Meilen<br />

Tel. 044 923 03 20, mail@ausbildungsinstitut.ch<br />

www.ausbildungsinstitut.ch<br />

Seminar Das Lebensflussmodell – Mit kleinen<br />

Kindern, wortkargen Vätern, hochmotivierten<br />

Müttern und Null-Bock-Jugendlichen arbeiten<br />

Leitung: Peter Nemetschek<br />

Datum: 29.11.–1.12.2007<br />

Ort: Zürich<br />

Anmeldung, Informationen, Programme:<br />

IEF Institut für systemische Entwicklung und<br />

Fortbildung, Hofackerstr. 44, 8032 Zürich<br />

Tel. 044 362 84 84, Fax 044 362 84 81<br />

E-Mail: ief@ief-zh.ch / www.ief-zh.ch<br />

März/Mars 2008<br />

Grundausbildung Systemische Beratung<br />

Aufbaustudium Coaching, Supervision,<br />

Teamentwicklung/Begleitung von Veränderungsprozessen<br />

(Projektbegleitung)<br />

Anerkennung BSO beantragt<br />

Leitung: Sergio Jost<br />

Beginn: März 2008<br />

Zielgruppe: PsychologInnen, SozialarbeiterInnen,<br />

BeraterInnen, SupervisorInnen, Führungskräfte,<br />

Personalverantwortliche<br />

Anmeldung, Informationen, Programme:<br />

IEF Institut für systemische Entwicklung und<br />

Fortbildung, Hofackerstr. 44, 8032 Zürich<br />

Tel. 044 362 84 84, Fax 044 362 84 81<br />

E-Mail: ief@ief-zh.ch / www.ief-zh.ch<br />

Preise/Tarifs<br />

Grundtarif pro Eintrag: CHF 30.–<br />

Im Grundtarif enthalten sind 250 Zeichen inklusive<br />

Zwischenräume. Je weitere angefangene<br />

10 Zeichen erhöht sich der Preis um CHF 1.–.<br />

Tarif de base par annonce: CHF 30.–.<br />

Le tarif de base concerne les textes de 250 caractères,<br />

espaces compris. Le prix de base sera augmenté<br />

de CHF 1.– pour chaque groupe supplémentaire<br />

de 10 caractères utilisé entièrement ou non.<br />

Informationen/Informations:<br />

www.psychologie.ch<br />

agenda@psychoscope.ch


Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen<br />

Fédération Suisse des Psychologues<br />

Federazione Svizzera delle Psicologhe e degli Psicologi<br />

Kantonal-/Regionalverbände<br />

Associations cantonales/régionales<br />

Associazioni cantonali/regionali<br />

AFP/FPV: Association Fribourgeoise des Psychologues/Freiburger<br />

PsychologInnen-Verband<br />

P: Yves-Alexandre Thalmann<br />

S: E. Rumo, Département de Psychologie, 2, Rue Faucigny,<br />

1700 Fribourg, 026 300 73 60/76 33, elisabeth.rumo@unifr.ch<br />

AGPsy : Association Genevoise des Psychologues<br />

P :Pascal Borgeat<br />

S : Geneviève Dettwiler, Rue des Cordiers 12, 1207 Genève 1,<br />

022 735 53 83, agpsy@psy-ge.ch, www.psy-ge.ch<br />

AJBFPP : Association Jurassienne et bernoise francophone<br />

des Psychologues et Psychologues-Psychothérapeutes<br />

P : Josiane Charmillot-Cattin<br />

S : Kombe Mossi, Rue du Midi 54, 2504 Bienne,<br />

032 341 79 21, mossi@surfeu.ch, www.ajbfpp.ch<br />

ANPP : Association Neuchâteloise des Psychologues et<br />

Psychologues-Psychothérapeutes<br />

P : Daniel Stern<br />

S : Katja Molnar, case postale 1744, 2001 Neuchâtel,<br />

032 753 04 62, info@anpp.ch, www.anpp.ch<br />

APPV/ VOPS: Association des Psychologues et Psychothérapeutes<br />

du Valais/Walliser Vereinigung der Psychologen und<br />

Psychotherapeuten<br />

P: APPV: Lucien Panchaud / P: VOPS: Margrit Richner<br />

S: APPV: Natacha Aymon, Centre FXB, Av. de la Gare 29, 1950 Sion,<br />

027 327 70 70, natacha.aymon@afxb.vsnet.ch<br />

S: VOPS: Alexandra Fux, Schlossweg 1, 3904 Naters,<br />

alexandra.fux@gmx.ch, www.psy-vs.ch<br />

ATPP: Associazione Ticinese degli Psicologi e degli Psicoterapeuti<br />

P: Chiara Ferrazzo<br />

S: Despina Gravvani, 6875 Casima,<br />

d.gravvani@bluewin.ch, www.atpp.ch<br />

AVP : Association Vaudoise des Psychologues<br />

P : Raphaël Gerber<br />

S : Nadine Baudet, Case postale 62, 1001 Lausanne<br />

tél/fax 021 323 11 22, avp@psy-vd.ch, www.psy-vd.ch<br />

OSPP: Verband der Ostschweizer Psychologinnen und<br />

Psychologen<br />

P: Werner Graf<br />

S: Claudio Tiefenthal, Eichenweg 70, 8408 Winterthur<br />

052 222 19 59, c.tiefenthal@bluewin.ch, www.ospp.ch<br />

PPB: Verband der Psychologinnen und Psychologen beider Basel<br />

P: Michael F. Gschwind<br />

S: Eliane Scheidegger, Missionsstr. 7, 4055 Basel, 061 264 84 45,<br />

ppb@datacomm.ch, www.ppb.psychologie.ch<br />

VAP: Verband Aargauischer Psychologinnen und Psychologen<br />

P: Ursula Schwager<br />

S: Helen Wehrli, Vorstadtstr. 60, 5024 Küttigen,<br />

info@vapag.ch, www.vapag.ch<br />

VBP: Verband Bernischer Psychologinnen und Psychologen<br />

P: Susanna Stauber<br />

S: Beatrice Gugger, Murtenstr. 324, 3027 Bern,<br />

vbp@psychologie.ch, www.vbp.psychologie.ch<br />

VIPP: Verband der Innerschweizer Psychologinnen und<br />

Psychologen<br />

P: Beat Spitzer,<br />

SPD, Klausenstrasse 4, 6460 Altdorf,<br />

041 875 20 90, beat.spitzer@ur.ch, www.vipp.ch<br />

VSP: Verband der Solothurner Psychologinnen und<br />

Psychologen<br />

P: Annette Lanser, alanser_pd@spital.ktso.ch<br />

S: VSP, Postfach 1817, 4502 Solothurn, www.vsp-so.ch<br />

ZüPP: Kantonalverband der Zürcher Psychologinnen und<br />

Psychologen<br />

P: Peter Hain<br />

S: ZüPP, Sonneggstrasse 26, 8006 Zürich,<br />

044 350 53 53, info@zuepp.ch, www.zuepp.ch<br />

Fachverbände<br />

Associations professionnelles<br />

Associazioni professionali<br />

APSYTRA : Association des psychologues du travail<br />

P : Laurent Brouyère<br />

S: Chantal Cornaz, Case postale 87, 1302 Vufflens-la-Ville,<br />

info@apsytra.ch, www.apsytra.ch<br />

ARCOSP : Association romande de conseil en orientation<br />

scolaire et professionnelle, section <strong>FSP</strong><br />

P : Pascal Huguenin-Elie,<br />

OFPC Orientation, Rue Prévost-Martin 6 CP 192, 1205 Genève,<br />

pascal.huguenin-elie@etat.ge.ch, www.arcosp.ch<br />

ASPCo/SVKoP: Association Suisse de psychothérapie cognitive,<br />

Section des Psychologues/Schweizerischer Verein für<br />

kognitive Psychotherapie, PsychologInnensektion<br />

P: Roland Eiselé<br />

S : Joana Iadaresta, 38, av. de Crozet, 1219 Châtelaine,<br />

022 796 39 82, aspcosecretariat@bluewin.ch, www.aspco.ch<br />

GhypS: Psychologensektion der Gesellschaft für Klinische<br />

Hypnose Schweiz<br />

P: Josy Höller Moggi<br />

S: Fritz Trechslin, Apollostr. 8, 8032 Zürich,<br />

044 383 89 38, smsh@smile.ch, www.hypnos.ch<br />

PDH: Psychodrama Helvetia<br />

P: Roger Schaller<br />

S: Katja Kromer, Seemattzopfweg 9, 6403 Küssnacht am Rigi,<br />

041 850 02 84, katjakromer@gmx.ch, www.pdh.ch<br />

SAGKB/GSTIC : Psychologensektion Schweizer Arbeitsgemeinschaft<br />

für Kathathymes Bilderleben/Section des Psychologues<br />

du Groupement Suisse de Travail d’Imagination Catathyme<br />

P : Ueli Zingg<br />

S: Sekretariat SAGKB, Postfach 721, Marktgasse 55, 3000 Bern 7,<br />

031 352 47 22, info@sagkb.ch, www.sagkb.ch<br />

SASP/ASPS: Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie/Association<br />

Suisse de Psychologie du Sport<br />

P: Roland Seiler,<br />

Universität Bern, Inst. für Sportwissenschaft, Bremgartenstrasse<br />

145, 3012 Bern, 031 631 38 34, roland.seiler@ispw.unibe.ch,<br />

www.sportpsychologie.ch<br />

SFDP: Psychologensektion des Schweizerischen Fachverbandes<br />

für Daseinsanalytische Psychotherapie<br />

P: Veronika Spinnler,<br />

Altstetterstr. 162, 8048 Zürich, 044 431 09 47, v.spinnler@tiscali.<br />

ch, www.daseinsanalyse.com<br />

SGAOP/SSPTO: Schweizerische Gesellschaft für Arbeits- und<br />

Organisationspsychologie/Société suisse de Psychologie du<br />

Travail et des Organisations<br />

P: Dörte Resch<br />

S: Barbara Künzle, ZOA, ETH Zürich, Kreuzplatz 5, 8032 Zürich,<br />

044 632 64 36, info@sgaop.ch, www.sgaop.ch<br />

SSCP: Swiss Society for Coaching Psychology<br />

P: Lisbeth Hurni,<br />

Postfach 855, 3000 Bern 9, 031 302 58 54,<br />

info@coaching-psychology.ch, www.sscp.ch<br />

SGAT/SSTA: PsychologInnensektion der Schweizerischen<br />

Ärzte- und Psychotherapeuten-Gesellschaft für Autogenes<br />

Training und verwandte Verfahren/Section des Psychologues<br />

de la Société Suisse des Médecins et Psychothérapeutes<br />

pratiquant le Training Autogène et méthodes apparentées<br />

P: Claudia Gomm<br />

S: Silvia Pichler, Keltenweg 21, 4148 Pfeffingen,<br />

061 751 65 55, sekretariat@sgat.ch, www.sgat.ch<br />

SGFBL: Schweizerische Gesellschaft für Fachpsychologie in<br />

Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung<br />

P: Priska Fritsche<br />

S: Geschäftsstelle SGFBL, Frikartweg 9, 3006 Bern,<br />

031 352 08 22, psychologie@sgfbl.ch, www.sgfbl.ch<br />

Choisystr. 11, Postfach, 3000 Bern 14<br />

031 388 88 00, fsp@psychologie.ch<br />

www.psychologie.ch<br />

SGGPsy/SSPsyS: Schweizerische Gesellschaft für Gesundheitspsychologie/Société<br />

Suisse de Psychologie de la Santé<br />

P: Holger Schmid,<br />

sfa-ispa, Av. Ruchonnet 14, 1003 Lausanne,<br />

021 321 29 53, hschmid@sfa-ispa.ch, www.healthpsychology.ch<br />

SGGT/SPCP: PsychologInnennsektion der Schweizerischen<br />

Gesellschaft für Personzentrierte Psychotherapie und<br />

Beratung/Section des Psychologues de la Société Suisse pour<br />

l’approche et la psychothérapie centrées sur la personne<br />

P: Frank Margulies<br />

S: Sekretariat SGGT, Josefstrasse 79, 8005 Zürich,<br />

044 271 71 70, sggtspcp@smile.ch, www.sggt-spcp.ch<br />

SGP/SSP: Schweizerische Gesellschaft für Psychologie/Société<br />

Suisse de Psychologie<br />

P: Alexander Grob<br />

S: Heidi Ruprecht, Inst. für Psychologie, Missionsstrasse 62 a, 4055<br />

Basel, 061 267 05 71, sekretariat@ssp-sgp.ch, www.ssp-sgp.ch<br />

SGRP/SSPL: Schweizerische Gesellschaft für Rechtspsychologie/Société<br />

Suisse de Psychologie Légale<br />

P: Philippe Jaffé<br />

S : Hans-Werner Reinfried, Bahnhofpassage / Bankstrasse 10,<br />

8610 Uster, 044 940 07 67, reinfried@begutachtung.ch,<br />

www.rechtspsychologie.ch<br />

SGS-P: PsychologInnensektion der Schweizerischen<br />

Gesellschaft für Systemtherapie<br />

P: Gabriella Selva, Im Lot 10, 8610 Uster, Tel. 044 480 21 50<br />

E-Mail gabriella.selva@hispeed.ch, www.systemis.ch<br />

SGVT-PsyS/SSTCC-PsyS: Sektion PsychologInnen der<br />

Schweizerischen Gesellschaft für Verhaltens- und Kognitive<br />

Therapie/Section des psychologues de la Société Suisse de<br />

Thérapie Comportementale et Cognitive<br />

P: Claudine Ott-Chervet<br />

S: Laurence Swoboda-Bohren, Worblaufenstr. 163, Postfach 30,<br />

3048 Worblaufen, 031 311 12 12 (Mo/Di), info@sgvt-sstcc.ch,<br />

www.sgvt-sstcc.ch<br />

SKJP/ASPEA : Schweizerische Vereinigung für Kinder- und<br />

Jugendpsychologie/Association Suisse de Psychologie de<br />

l’enfance et de l’adolescence<br />

P : Otto Eder, Hans-Peter Schmidlin<br />

S: SKJP Geschäftsstelle, Josef Stamm, Postfach 4720,<br />

6002 Luzern, 041 420 03 03, info@skjp.ch, www.skjp.ch<br />

svg: PsychologInnensektion des Schweizer Vereins für<br />

Gestalttherapie und Integrative Therapie<br />

S: Sekretariat svg, Postfach 265, 8049 Zürich,<br />

044 341 09 08, svg@espas.ch, www.gestalttherapie.ch<br />

SVKP/ASPC: Schweizerische Vereinigung Klinischer Psychologinnen<br />

und Psychologen/Association Suisse des Psychologues<br />

Cliniciennes et Cliniciens<br />

P: Agnes von Wyl<br />

S: Silvia Dübendorfer, Gempenstrasse 4/5, 4127 Birsfelden,<br />

061 311 51 46, duebendorfer_s@bluewin.ch, www.svkp.ch<br />

SVNP/ASNP: Schweizerische Vereinigung der Neuropsychologinnen<br />

und Neuropsychologen/Association Suisse des<br />

Neuropsychologues<br />

P: Gregor Steiger-Bächler<br />

S: Sekretariat SVNP, Erika Forster, Postfach 45, 9004 St. Gallen,<br />

071 494 29 55, erika.forster@kssg.ch /<br />

Secrétariat ASNP, Chantal Fasoletti Piccirilli, Case postale 1308,<br />

6596 Gordola, 091 786 87 73, cfasoletti@bluewin.ch,<br />

www.neuropsychologie.ch<br />

VfV/ SPC: Schweizerische Vereinigung für Verkehrspsychologie/Société<br />

Suisse de Psychologie de la Circulation<br />

P: Jacqueline Bächli-Biétry<br />

Lebernstr. 9, 8134 Adliswil, 044 709 21 67,<br />

baechli.bietry@bluewin.ch, www.vfv-spc.ch

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