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Ein Gasthaus im Wandel der Zeit - Landgasthaus Herchenbach

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Die Rennenburg wurde mit Unterbrechungen seit dem ersten vorchristlichen<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t bis zum Mittelalter genutzt. Die Bauweise solcher<br />

Anlagen war von <strong>der</strong> Jungsteinzeit bis ins Mittelalter allgemein<br />

verbreitet. Wände aus Baumstämmen o<strong>der</strong> Balken bildeten einen<br />

Zwischenraum, <strong>der</strong> mit Erde und Steinen ausgefüllt wurde, darauf<br />

wurden eine mehr o<strong>der</strong> weniger hohe Brustwehr und an<strong>der</strong>e Aufbauten<br />

aus Holz errichtet. Mit <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> verrottete das Holz, das Bauwerk<br />

verfiel und Erdwälle blieben übrig. Die bei den Wällen auf dem<br />

Rennenberg gefundenen Keramikscherben stammen hauptsächlich aus<br />

dem 9. und 10. Jahrhun<strong>der</strong>t, aus karolingischer und ottonischer <strong>Zeit</strong>.<br />

Der Nutscheid lag auch vor mehr als 1000 Jahren nicht außerhalb <strong>der</strong><br />

Welt, son<strong>der</strong>n politische und kriegerische Ereignisse <strong>im</strong> Rheinland<br />

werden je nach dem einen Wie<strong>der</strong>aufbau o<strong>der</strong> Ausbau o<strong>der</strong> den Verfall<br />

<strong>der</strong> Burg zur Folge gehabt haben.<br />

Der Günstig gelegene Platz auf dem Sporn des Rennenbergs ist mehrfach<br />

als Verteidigungsanlage genutzt worden. Wegen <strong>der</strong> Bedrohung<br />

durch das Reitervolk <strong>der</strong> Ungarn, die etwa ab 900 in deutschen Landschaften<br />

bis über den Rhein (z.B. 911 Köln) hinweg plün<strong>der</strong>ten,<br />

brandschatzten und Sklaven fingen, erließ König Heinrich I. 926 eine<br />

Burgenordnung. Überall <strong>im</strong> Land mußten befestigte Plätze angelegt<br />

werden, wohin die Bevölkerung mit ihrer wichtigsten Habe sofort<br />

fliehen können sollte, wenn plötzlich die wilden Reiter in <strong>der</strong> Gegend<br />

erschienen. Aber erst König Otto I. gelang es, die Ungarn 955 auf dem<br />

Lechfeld bei Augsburg so vernichtend zu schlagen, daß sie danach in<br />

ihrem Stammland seßhaft wurden und das Christentum annahmen. Die<br />

Heinrichsburgen sind selten Neubauten gewesen, häufig wurden ältere,<br />

z.T. damals schon verfallenen Anlagen wie<strong>der</strong>hergestellt und ausgebaut.<br />

Wegen <strong>der</strong> anhaltenden Bedrohung des Rheinlands durch die<br />

Wikinger seit 880, könnte die Befestigung auf dem Rennenberg schon<br />

in <strong>der</strong> Karolingerzeit gepflegt und bemannt worden sein. Und einige<br />

Generationen vorher, während <strong>der</strong> Kriege des fränkischen Königs<br />

Karls mit den Sachsen (772-804), lag die hiesige Gegend zwischen den<br />

Siedlungsgebieten <strong>der</strong> sich bekämpfenden Stämme und bot sich als<br />

Durchmarschgebiet o<strong>der</strong> Rückzugsraum an. Die Menschen an den<br />

Ufern <strong>der</strong> Sieg bei Hennef und Bödingen taten gut daran, den<br />

Rennenberg zu befestigen, um sich durch das Bröltal ins Bergige und<br />

Waldige zurückziehen zu können, wenn sie sich durch Kämpfe in <strong>der</strong><br />

Rheinebene bedroht fühlten o<strong>der</strong> eine kriegerische Schar in <strong>der</strong><br />

Umgebung erschien. Weiter westlich bot <strong>der</strong> Michaelsberg bei<br />

Siegburg o<strong>der</strong> das Siebengebirge Zuflucht.

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