19.01.2013 Aufrufe

Ein Gasthaus im Wandel der Zeit - Landgasthaus Herchenbach

Ein Gasthaus im Wandel der Zeit - Landgasthaus Herchenbach

Ein Gasthaus im Wandel der Zeit - Landgasthaus Herchenbach

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

vierrädrigen Wagen verdrängt; die Ansprüche an Fernstraßen wuchsen.<br />

Der zeitgemäße Ausbau des feuchten und morastigen Weges durch den<br />

Nutscheid erschien <strong>im</strong> 18. Jahrhun<strong>der</strong>t dem Landesherren zu<br />

kostspielig, weshalb <strong>der</strong> Postweg von Köln über Seelscheid gelegt<br />

wurde und die Nutscheidstraße ihre zentrale Bedeutung verlor.<br />

Nachdem auch noch feste Straßen und Eisenbahnen durch die Täler<br />

von Sieg und Bröl führten, wurde die Nutscheidstraße seit <strong>der</strong> zweiten<br />

Hälfte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts vom Durchgangsverkehr nicht mehr<br />

genutzt. Da ihr nicht einmal eine kleinräumig Funktion als<br />

durchgehende Verbindungsstraße blieb, ist sie ein ruhiger Feld- und<br />

Waldweg geworden. Im Unterschied zu an<strong>der</strong>en alten Fernwegen<br />

wurde <strong>der</strong> abgelegen Weg zwischen Bödingen und Waldbröl in neuerer<br />

<strong>Zeit</strong> nur wenig verän<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> bearbeitet und ermöglicht auf etwa 30<br />

km einen außergewöhnlich guten <strong>Ein</strong>blick in die Trassenführung eines<br />

dazumal bedeutenden Überlandweges. Der Nutscheid verbirgt hun<strong>der</strong>te<br />

von Hohlwegen, auch mehrere mittelalterliche Abschnittslandwehren<br />

und Höhensperren sind in gutem Zustand erhalten.<br />

Die Rennenburg von Richard Jilka<br />

Folgt man dem Weg von Winterscheid-Schreckenberg nicht hinab ins<br />

Derenbachtal, son<strong>der</strong>n geht am Holzkreuz von 1788 weiter in den<br />

Wald hinein, gelangt man mit etwas Aufmerksamkeit in die Tiefe <strong>der</strong><br />

<strong>Zeit</strong>. Westlich von Winterscheid bildet ein auslaufen<strong>der</strong> Bergrücken<br />

des Nutscheids <strong>im</strong> Winkel von Bröl und Derenbach einen Sporn, den<br />

Rennenberg. Auf ihm sind mehrere Wälle mit Gräben und ein<br />

Ringwall deutlich zu sehen, es sind die Reste <strong>der</strong> Rennenburg. Neben<br />

dem Waldweg bemerkt man bald den ersten Abschnittswall, <strong>der</strong> den<br />

Hügel gegen Osten abriegelt. Die weitläufige Anlage war nicht nur für<br />

Menschen best<strong>im</strong>mt war, auch Vieh mußte hinter den Vorwerken<br />

Schutz finden. Der Weg in den Kern <strong>der</strong> Burg führt an einem etwa 3 m<br />

hohen Erdhügel vorbei, <strong>der</strong> vermutlich vom ehemaligen Tor o<strong>der</strong><br />

einem Wachturm übriggeblieben ist. Das Plateau auf dem Hügel (150<br />

x 80 m) umschließt ein verhältnismäßig niedriger Ringwall. Mehr war<br />

offensichtlich nicht nötig, da den eigentlichen Schutz die nach drei<br />

Seiten steil abfallenden Hänge des Rennenbergs bieten, die unten von<br />

Bröl und Derenbach wie von Wassergräben umflossen werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!