Schwarzbuch Vattenfall - Greenpeace
Schwarzbuch Vattenfall - Greenpeace
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Einleitung<br />
<strong>Vattenfall</strong> ist einer der größten Energieversorger<br />
auf dem europäischen Markt, und zugleich<br />
einer der „Big Four“ auf dem deutschen<br />
Markt, dem größten Energiemarkt in Europa.<br />
Zeigt <strong>Vattenfall</strong> seinen nordeuropäischen<br />
Stammkunden noch ein weitgehend umweltfreundliches<br />
Gesicht, wird es gen Süden immer<br />
schwärzer. Südlich der Ostsee erzeugt <strong>Vattenfall</strong><br />
Strom und Wärme weitgehend aus Kohle.<br />
Um die Kraftwerke mit Brennstoff zu füttern,<br />
werden ganze Landschaften zerstört, Dörfer<br />
platt gewalzt, Menschen aus ihrer angestammten<br />
Heimat gerissen. Und die lassen sich das<br />
immer weniger gefallen.<br />
<strong>Vattenfall</strong>s Zukunftsstrategien fußen auf Ausweitung<br />
des Braunkohletagebaus und einem<br />
Ausbau der Kohlekraftwerkskapazitäten. Doch<br />
der Widerstand in der Bevölkerung wächst,<br />
denn die Nutzung der Kohlekraft beschleunigt<br />
den Klimawandel. <strong>Vattenfall</strong> hat sich deshalb<br />
auf Technologien verlegt, mit denen das<br />
Treibhausgas Kohlendioxid abgeschieden und<br />
unterirdisch gelagert werden soll und verkauft<br />
das als Klimaschutzinitiative. Doch ob diese<br />
Technologien wirklich dazu beitragen können,<br />
den Ausstoß von Treibhausgasen zu senken, ist<br />
mehr als fraglich.<br />
Gleichzeitig ist <strong>Vattenfall</strong> ein Energiekonzern<br />
mit hohen Kapazitäten im nuklearen Bereich.<br />
Laut dem Ausstiegsbeschluss zwischen der<br />
Bundesregierung und der Energiewirtschaft<br />
müssen die Atomkraftwerke sukzessive vom<br />
Netz gehen. Die Energiewirtschaft hat diese<br />
Vereinbarung noch niemals wirklich ernst<br />
<strong>Schwarzbuch</strong> <strong>Vattenfall</strong> 3<br />
gemeint und versucht, die Vereinbarung zu<br />
unterlaufen. Die Atomkraftwerke werden als<br />
angeblich klimafreundliche Energieerzeugung<br />
gepriesen, Stillstandszeiten systematisch für<br />
die Verzögerung des Abschalttermins genutzt.<br />
Sicherheitsprobleme werden klein geredet.<br />
Ein energischer Umbau zur verstärkten Nutzung<br />
erneuerbarer Energien ist Konzernen<br />
wie <strong>Vattenfall</strong> fremd. Investiert wird erst dann,<br />
wenn die Rendite stimmt. Die Entwicklungskosten<br />
überlässt man dabei gern den „Überzeugungstätern“.<br />
Doch angesichts verschärfter Klimaschutzbestimmungen<br />
verschlechtern sich die Gewinnaussichten<br />
für die großen regionalen<br />
Monopolisten in Deutschland. Entsprechend<br />
aggressiv versuchen sie, das wichtigste Element<br />
der Klimaschutzbemühungen, den<br />
Emissionshandel, auszuhebeln und verkaufen<br />
sich gleichzeitig – mit zunehmend peinlicheren<br />
PR-Kampagnen - als Klimaschützer.<br />
Das kann und wird nicht funktionieren. Denn<br />
Klimaschutz gelingt nur mit dem entschlossenen<br />
Ausbau der erneuerbaren Energien. Und<br />
der ist bitter notwendig, wenn nicht unsere<br />
Enkel und Urenkel den Klimaveränderungen<br />
zum Opfer fallen sollen.<br />
Ein Wechsel des Energieversorgers hin zu einem<br />
Unternehmen, das selbst in den Ausbau<br />
erneuerbarer Energien investiert, ist die angemessene<br />
Antwort der Verbraucher auf eine<br />
verkrustete, einseitig und eigennützig ausgelegte<br />
Geschäftspolitik der großen Konzerne.