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Delrin Anleitung zur Spritzgießverarbeitung - Plastics, Polymers, and ...

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TM<br />

DuPont<br />

<strong>Delrin</strong><br />

Polyacetal<br />

® Marke von E.I. du Pont de Nemours <strong>and</strong> Company<br />

®<br />

TRD 30 – Teil I<br />

<strong>Anleitung</strong> <strong>zur</strong><br />

<strong>Spritzgießverarbeitung</strong><br />

Cou1


<strong>Anleitung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Spritzgießverarbeitung</strong><br />

für DELRIN ® Polyacetale<br />

Inhalt Seiten<br />

1. Allgemeine Information . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

Beschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

Einstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

Sicherheitsvorkehrungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

Verpackung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Recycling von Verpackungsabfall . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2. Polymergefüge und Verarbeitung. . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

Glasübergangs- und Schmelzetemperatur . . . . . . . 5<br />

Druck-Volumen-Temperatur-Diagramme . . . . . . . . . 6<br />

Heizung und Kühlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Viskosität und rheologisches Verhalten . . . . . . . . . . 7<br />

3. Spritzgießmaschine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Schneckengeometrie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Zylindertemperaturprofil. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Zylinderadapter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Rückstromsperre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Düse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Bewertung der Schmelzequalität. . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

4. Werkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Füllfähigkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Anschnitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Angußverteilersystem. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Düse und Anguß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Heißkanalwerkzeug für kristalline Polymere . . . . . . 20<br />

Entlüftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Hinterschneidungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Scharfe Kanten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Rippen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Zusammenfließlinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Werkzeugwartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Werkzeugreinigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Seiten<br />

5. Spritzgießverfahren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Anfahren und Abstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Betriebsbedingungen für DELRIN ®<br />

– Temperaturprofil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Verarbeitungsbedingungen für DELRIN ®<br />

– Spritzgießzyklus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Optimierung der Produktivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

St<strong>and</strong>ard-Verarbeitungsbedingungen<br />

für ISO Zugstäbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Anhang: Nachdruckzeit anh<strong>and</strong> von Forminnendruckmessung<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

6. Dimensionierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Schwindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Einflußfaktoren für Schwindung . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Schwindung von Kunststoffen mit Faserfüllung. . . 35<br />

Einfluß von Pigmenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Nachschwindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Umspritzte von Einlegeteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Tempern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Umgebungsbedingte Maßänderungen . . . . . . . . . . 37<br />

Maßtoleranzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

7. Zusätzliche Arbeitsgänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

Materialh<strong>and</strong>habung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

Trocknen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

Mahlgut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Einfärben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Entsorgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

8. <strong>Anleitung</strong> <strong>zur</strong> Fehlersuche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Simulierte CAMDO-Computerbilder . . . . . . . . . . . . . 43<br />

9. Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

Einlage: Prozeßdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Teil II


1. Allgemeine<br />

Information<br />

Vorwort<br />

Dieses H<strong>and</strong>buch enthält einen umfassenden Überblick<br />

über die <strong>Spritzgießverarbeitung</strong> von DELRIN ®.<br />

Es dient einem besseren Verständnis der Abläufe<br />

während des Verarbeitungsprozesses eines teilkristallinen<br />

<strong>Polymers</strong> und enthält Verarbeitungsrichtlinien.<br />

Neben den Informationen in diesem H<strong>and</strong>buch hat<br />

DuPont ein patentiertes Expertensystem entwickelt:<br />

«Computer Aided Moulding Diagnostic Optimization»<br />

(CAMDO). Unter <strong>Anleitung</strong> eines Spezialisten von<br />

DuPont kann der komplette Verarbeitungsprozeß auf<br />

interaktive Weise optimiert werden. Weitere Informationen<br />

erhalten Sie von Ihrer DuPont Vertretung.<br />

Beschreibung<br />

DELRIN ® Polyacetale sind thermoplastische Kunststoffe,<br />

die durch die Polymerisation von Formaldehyd hergestellt<br />

werden. Seit ihrer kommerziellen Einführung<br />

1960 haben sie sich dank ihrer Zuverlässigkeit in unzähligen<br />

technischen Bauteilen weltweit einen Namen<br />

gemacht. Eingesetzt werden sie unter <strong>and</strong>erem in der<br />

Automobil-, Haushaltsgeräte-, Bau-, Installations-,<br />

Elektronik- und Konsumgüterindustrie.<br />

DELRIN ® zeichnet sich durch folgende Eigenschaften<br />

aus:<br />

• Zähigkeit bei niedrigen Temperaturen (bis –40°C).<br />

• Hohe mechanische Festigkeit und Steifigkeit.<br />

• Ausgezeichnete Ermüdungsfestigkeit.<br />

• Hohe Dauerschlagzähigkeit.<br />

• Hervorragende Beständigkeit gegen Feuchtigkeit,<br />

Kraftstoffe, Lösungsmittel und viele <strong>and</strong>ere neutrale<br />

Chemikalien.<br />

• Hervorragende Dimensionsstabilität.<br />

• Eigenschmierung.<br />

• Rückprallelastizität.<br />

• Gute elektrische Isoliereigenschaften.<br />

• Einfache Fertigung.<br />

• Weiter Betriebstemperaturbereich (in Luft:<br />

–50 bis +90°C, kurzfristig bis zu 140°C).<br />

DELRIN ® Polyacetale sind in zahlreichen Einstellungen<br />

erhältlich, um unterschiedlichen Produkt- und Verarbeitungsanforderungen<br />

gerecht zu werden.<br />

Einstellungen<br />

Die wichtigsten Einstellungen von DELRIN ® lassen sich<br />

wie folgt klassifizieren:<br />

a. St<strong>and</strong>ardtypen.<br />

b. Schlagzähmodifizierte Typen.<br />

c. Typen mit niedrigem Verschleiß/niedriger Reibung.<br />

d. Glasfasergefüllte Typen.<br />

Die St<strong>and</strong>ardtypen decken eine breite Palette von<br />

Schmelzeviskositäten ab. Der niedrigviskoser Typ<br />

DELRIN ® 900P wird in der Regel für Spritzgießanwendungen<br />

mit schwer füllbaren Werkzeugen verwendet.<br />

DELRIN ® 500 mit mittlerer Viskosität wird für Mehrzweck-<br />

Anwendungen eingesetzt. DELRIN ® 100, der<br />

Typ mit der höchsten Viskosität, wird häufig gewählt,<br />

wenn maximale Zähigkeit gefordert ist.<br />

Tabelle 1.01 faßt die wichtigsten Typen zusammen.<br />

Tabelle 1.01 DELRIN ® Polyacetale – Haupttypen<br />

Niedrigviskose Typen:<br />

DELRIN ® 900P<br />

Eigenschaften: niedrige Viskosität, kurze Verarbeitungszyklen.<br />

Typische Anwendungen: Mehrfachformen und Formteile mit<br />

dünnw<strong>and</strong>igen Querschnitten, z.B. Bauteile für Unterhaltungselektronik,<br />

Reißverschlüsse.<br />

DELRIN ® 911P<br />

Eigenschaften: DELRIN ® 900P mit verbesserter Kristallinität.<br />

Gegenüber DELRIN ® 900P höhere Kriech- und Ermüdungsfestigkeit.<br />

Hervorragende Beständigkeit gegen Kraftstoffe, Schmiermittel,<br />

Lösungsmittel und viele neutrale Chemikalien.<br />

Typische Anwendungen: Mehrfachformen und Formteile mit<br />

dünnw<strong>and</strong>igen Querschnitten, z.B. Bauteile für Unterhaltungselektronik.<br />

Mittelviskose Typen:<br />

DELRIN ® 500<br />

Mehrzweck-Kunststoff für die <strong>Spritzgießverarbeitung</strong> mit<br />

mittlerer Viskosität.<br />

Anwendungen: allgemeine mechanische Teile.<br />

DELRIN ® 500P<br />

Gleiche Eigenschaften und Anwendungen wie DELRIN ® 500,<br />

jedoch optimale Verarbeitungsstabilität für ablagefreie Verarbeitung<br />

unter anspruchsvollen Verarbeitungsbedingungen<br />

(z.B. Heißkanalwerkzeuge).<br />

DELRIN ® 507<br />

Gleiche Eigenschaften wie DELRIN ® 500 plus UV-Stabilisator.<br />

Anwendungen: Mechanische Teile wie Fahrradpedale, Zierleisten<br />

und Baubeschläge, die gute mechanische Eigenschaften<br />

und UV-Beständigkeit fordern.<br />

DELRIN ® 527UV<br />

Eigenschaften: DELRIN ® 500P mit maximalem UV-Schutz.<br />

Typische Anwendungen: Automobilteile, die höchste UV-<br />

Beständigkeit fordern.<br />

DELRIN ® 511P<br />

Eigenschaften: DELRIN ® 500P mit verbesserter Kristallinität.<br />

Typische Anwendungen: Bauteile von Kraftstoffsystemen, Zahnräder,<br />

Befestigungselemente.<br />

Hochviskose Typen:<br />

DELRIN ® 100<br />

Hochviskoser Spritzgießtyp.<br />

Hervorragende Zug- und Kriechfestigkeit über einen weiten<br />

Temperaturbereich, selbst unter feuchten Umgebungsbedingungen.<br />

Hohe Ermüdungsfestigkeit und Schlagzähigkeit.<br />

Anwendungen: Formteile wie stark belastete Zahnräder, Radiallager<br />

und Schnappverbindungen.<br />

DELRIN ® 100P<br />

Gleiche Eigenschaften und Anwendungen wie DELRIN ® 100,<br />

zusätzlich beste thermische Stabilität für ablagefreie Verarbeitung<br />

unter anspruchsvollen Verarbeitungsbedingungen (z.B. Heißkanalwerkzeuge).<br />

Dieser Überblick gibt die im Campus enthaltenen<br />

Informationen wider.<br />

1


2<br />

Tabelle 1.01 DELRIN ® Polyacetale – Haupttypen (Fortsetzung)<br />

DELRIN ® 111P<br />

Eigenschaften: DELRIN ® 100P mit verbesserter Kristallinität.<br />

Gegenüber DELRIN ® 100P höhere Kriechfestigkeit und Ermüdungsfestigkeit.<br />

Typische Anwendungen: stark belastete Zahnräder, Lager,<br />

Schnappverbindungen.<br />

DELRIN ® 107<br />

Gleiche Eigenschaften und Anwendungen wie DELRIN ® 100, plus<br />

UV-Stabilisator.<br />

DELRIN ® 127 UV<br />

Eigenschaften: DELRIN ® 100P mit maximalem UV-Schutz.<br />

Anwendungen: Automobilteile mit maximaler UV-Beständigkeit.<br />

Schlagzähmodifizierte Typen:<br />

DELRIN ® 100ST<br />

Hochschlagzähmodifiziert.<br />

Hohe Viskosität, hochschlagzähmodifizierter Typ für Spritzgieß-,<br />

Extrusions- und Blasformverfahren.<br />

Hervorragende Kombination von extrem hoher Schlagzähigkeit,<br />

Dauerschlagfestigkeit, Verschleißfestigkeit, Beständigkeit gegen<br />

Lösungsmittel und Spannungsrisse sowie hohe Zugdehnung bei<br />

niedrigen Temperaturen.<br />

Anwendungen: Hauptsächlich verwendet für Teile, die eine hohe<br />

Beständigkeit gegen Dauerschlagbeanspruchung fordern, darunter<br />

Befestigungselemente für Automobile, Schutzhelme, Schlauchund<br />

Rohrmaterial.<br />

DELRIN ® 100T<br />

Eigenschaften: Hochviskoser schlagzähmodifizierter Typ; bei<br />

Materialpaarung mit DELRIN ® 100/500 niedrige Reibung in Zahnradanwendungen.<br />

Anwendungen: Befestigungselemente, Gurtsysteme, Zahnräder.<br />

DELRIN ® 500T<br />

Geschmiert.<br />

Mittelviskoser Typ für die Verarbeitung im Spritzgieß-, Extrusionsund<br />

Blasformverfahren.<br />

Hervorragende Izod-Kerbschlagzähigkeit und Schlagzähigkeit bei<br />

Zugbeanspruchung.<br />

Anwendungen: Hauptsächlich verwendet für Bauteile, die Dauerschlagbeanspruchung<br />

und Wechselbelastung ausgesetzt sind,<br />

darunter Befestigungselemente für Automobile, Schutzhelme,<br />

Schlauch- und Rohrmaterial.<br />

Typen mit niedriger Reibung/niedrigem Verschleiß:<br />

DELRIN ® 500AF<br />

PTFE-Faserfüllung.<br />

Mittelviskoser Typ für die Spritzgieß- und Extrusionsverarbeitung,<br />

der Fasern aus TEFLON ® PTFE enthält.<br />

Sehr niedriger Reibungskoeffizient, hohe Abrieb- und Verschleißfestigkeit.<br />

Anwendungen: Bauteile,die einen niedrigen Reibungskoeffizienten<br />

sowie hohe Abrieb-/ Verschleißfestigkeit fordern, z.B. Lager.<br />

DELRIN ® 500CL<br />

Chemisch geschmiert.<br />

Mittelviskosker Typ, der ein chemisches Schmiermittel für die<br />

Spritzgieß- und Extrusionsverarbeitung enthält.<br />

Anwendungen: Bauteile, deren Abriebverhalten besser sein muß<br />

als das von 500, jedoch die gleichen mechanischen Eigenschaften<br />

fordern wie stark belastete Lager.<br />

Glasfasergefüllte Typen:<br />

DELRIN ® 570<br />

Mit 20% Glasfaserfüllung.<br />

Mittelviskoser Spritzgießtyp mit Glasfaserfüllung.<br />

Anwendungen: Teile, die hohe Steifigkeit und Kriechfestigkeit<br />

fordern.<br />

Sicherheitsvorkehrungen<br />

bei der Verarbeitung von DELRIN ®<br />

Polyacetalen<br />

Wie viele <strong>and</strong>ere thermoplastische Kunststoffe zersetzt<br />

sich DELRIN ® in gasförmige Produkte, wenn es über<br />

längere Zeiträume erhitzt wird. Eingeschlossene Gase<br />

können hohe Drücke erzeugen. Wenn Material aus<br />

einem Einspritzzylinder nicht ungehindert aus der<br />

Düse austreten kann, wird es eventuell geschoßartig<br />

durch den Trichter <strong>zur</strong>ückgestoßen.<br />

Beim Abbau von DELRIN ® Polyacetal werden fast<br />

ausschließlich gasförmige Produkte freigesetzt, so<br />

daß ein Druckaufbau sehr schnell erfolgen kann. Das<br />

Abbauprodukt ist Formaldehyd.<br />

Bei der Verarbeitung von DELRIN ® ist es wichtig, daß<br />

das Bedienungspersonal sowohl mit den Faktoren<br />

vertraut ist, die einen Abbau bewirken, als auch mit<br />

den Alarmsignalen, die vor diesem Problem warnen,<br />

und mit den entsprechenden Gegenmaßnahmen.<br />

Diese Informationen sind auf einer Karte zusammengefaßt,<br />

die an der Spritzgießmaschine lesbar angebracht<br />

sein muß.<br />

Die hier angegebenen Informationen basieren auf<br />

unseren bisherigen Erfahrungen. Sie decken nicht<br />

unbedingt alle möglichen Situationen ab und können<br />

weder das Fachwissen noch die Wachsamkeit des<br />

Bedienungspersonals ersetzen.<br />

Beachten Sie die korrekten Anfahr-, Betriebs- und<br />

Abstellverfahren, die in Kapitel 5 dieser <strong>Anleitung</strong><br />

beschrieben werden.<br />

Achten Sie auf Fehlerursachen – Gründe<br />

für Materialabbau<br />

• Hohe Temperatur – defekter Temperaturregler, defekte<br />

Thermofühleranschlüsse, fehlerhafte Anzeige,<br />

durchgebranntes Heizb<strong>and</strong> oder Heizb<strong>and</strong>, das<br />

überhöhte Temperaturen verursacht, überhöhter<br />

Temperaturanstieg beim Anfahren.<br />

• Zyklusverzögerung.<br />

• Stagnationszonen – in Zylinder, Adapter, Düse,<br />

Schneckenspitze, Heißkanalsystem und Rückstromsperre.<br />

• Düsenpfropfen – durch Metallspäne, Kunststoff<br />

mit höherem Schmelzpunkt oder geschlossenes<br />

Düsenventil.<br />

• Fremdstoffe.<br />

Additive, Füllstoffe oder Farbstoffe, die nicht speziell<br />

für den Einsatz mit DELRIN ® empfohlen werden.<br />

Verunreinigungen (insbesondere solche, die Chlor<br />

enthalten oder saure Substanzen erzeugen) wie<br />

Polyvinylchlorid oder Flammverzögerungsmittel.<br />

Kupfer, Messing, Bronze oder <strong>and</strong>ere Kupferlegierungen<br />

in Kontakt mit aufgeschmolzenem DELRIN ® (nicht<br />

in Werkzeugen, in denen der Kunststoff bei jedem<br />

Zyklus erstarrt).<br />

Schmiermittel auf Kupferbasis oder Gewindefett.


Verunreinigtes Mahlgut – insbesondere Mahlgut oder<br />

wiederverarbeiteter Kunststoff aus unbekannten oder<br />

Fremdquellen.<br />

Warnsignale<br />

• Tropfende Düse.<br />

• Spuckende Düse.<br />

• Starker Geruch.<br />

• Verfärbter Kunststoff – braune oder schwarze<br />

Streifen.<br />

• Schlechte Formteilqualität – weißliche Ablagerung<br />

an Formteil oder Werkzeug.<br />

• Schnecke wird durch Gasdruck <strong>zur</strong>ückgedrückt.<br />

Gegenmaßnahmen bei Warnsignalen<br />

• BLEIBEN SIE BEI WARNSIGNALEN AUSSER<br />

REICHWEITE. Schauen Sie NICHT in den Trichter<br />

und arbeiten Sie NICHT in Düsennähe, da Schmelze<br />

geschoßartig austreten kann.<br />

• MINIMIEREN SIE DIE EINWIRKUNG VON ZERSET-<br />

ZUNGSGASEN AUF PERSONEN durch allgemeine<br />

und örtliche Entlüftungssysteme. Falls möglich, verlassen<br />

Sie den Maschinenbereich, bis die Entlüftung<br />

die Konzentration von Formaldehyd auf zulässige<br />

Werte reduziert hat. Personen, die auf Formaldehyd<br />

empfindlich reagieren oder unter Atemwegserkrankungen<br />

leiden, sollten bei der Verarbeitung von<br />

DELRIN ® nicht anwesend sein.<br />

• ENTFERNEN VON DÜSENPFROPFEN durch Erhitzen<br />

mit einem Brenner. Falls dies nicht gelingt,<br />

kühlen Sie den Zylinder ab, stellen Sie sicher, daß<br />

der DRUCK ABGEBAUT WURDE, ENTFERNEN SIE<br />

VORSICHTIG DIE DÜSE und reinigen Sie sie.<br />

• NEHMEN SIE AUSSPRITZUNGEN VOR, um den<br />

Kunststoff abzukühlen – REINIGEN SIE MIT<br />

KRISTALLINEM POLYSTYROL. TAUCHEN SIE DAS<br />

GESAMTE AUFGESCHMOLZENE DELRIN ® IN WAS-<br />

SER, um die Geruchsentwicklung zu reduzieren.<br />

• Stellen Sie die Zylinderheizungen ab.<br />

• Prüfen Sie die Temperaturregelgeräte.<br />

• Stoppen Sie die automatische Verarbeitung und<br />

arbeiten Sie im manuellen Betrieb, bis die Produktion<br />

reibungslos verläuft.<br />

• Wird Material <strong>zur</strong>ückgestoßen, sorgen Sie für eine<br />

angemessene Entlüftung der Beschickungsvorrichtung.<br />

• Setzen Sie Entlüftungssysteme ein, um Formaldehydgerüche<br />

zu reduzieren.<br />

Im aktuellen Sicherheitsdatenblatt (MSDS) finden<br />

Sie Gesundheits- und Sicherheitsinformationen.<br />

Um ein aktuelles MSDS zu erhalten, wenden Sie<br />

sich an Ihre DuPont Vertretung.<br />

Verpackung<br />

DELRIN ® Polyacetal wird als rundes oder zylindrisches<br />

Granulat von ca. 3 mm Größe in Wellpappebehältern<br />

mit 1000 kg Nettogewicht oder in feuchtigkeitsundurchlässigen,<br />

reißfesten 25 kg-Polyethylensäcken<br />

angeliefert. Die Schüttdichte von ungefülltem Kunststoffgranulat<br />

beträgt ca. 0,8 g/cm 3 .<br />

Recycling von Verpackungsabfall<br />

• 25 kg-Polyethylensäcke:<br />

Polyethylensäcke können aufbereitet werden,<br />

wenn sie völlig leer sind. Sie sind mit folgenden<br />

Recycling-Symbolen gekennzeichnet (Abb. 1.01).<br />

Kodiersystem für Kodiersystem für die Rücksendung<br />

Kunststoffbehälter von Kunststoffsäcken<br />

Abb. 1.01 Kodiersysteme<br />

• CP6-St<strong>and</strong>ardpalette:<br />

VCI (Verb<strong>and</strong> der Chemischen Industrie) und SPME<br />

(Association of <strong>Plastics</strong> Manufacturers Europe)<br />

haben die CP6-Paletten (1000 × 1200 × 160 mm)<br />

genehmigt, siehe Abb. 1.02. Ein kostenloses Einsammeln<br />

dieser Paletten durch eine dritte Partei für<br />

die Wiederverwertung nach der Aufbereitung wird<br />

in Deutschl<strong>and</strong> angeboten. Eine ähnliche Vereinbarung<br />

wird bald in <strong>and</strong>eren europäischen Ländern<br />

in Kraft treten.<br />

900<br />

1000<br />

Abb. 1.02 CP6-Palette<br />

1200<br />

22 22<br />

18 80 18<br />

• Polyethylen-Stretchfolie,<br />

Karton:<br />

Polyethylen-Stretchfolien<br />

und Kartons können aufbereitet<br />

werden. Auch sie<br />

sind ordnungsgemäß mit<br />

den Recycling-Symbolen<br />

gekennzeichnet (Abb. 1.03).<br />

CP 6<br />

160<br />

Abb. 1.03<br />

«Resy» Recycling-Symbol<br />

3


2. Polymergefüge<br />

und Verarbeitung<br />

Sowohl das Verhalten eines Kunststoffes während<br />

des Formgebungsprozesses als auch das Verhalten<br />

eines Formteils während seiner gesamten Lebensdauer<br />

hängt in hohem Maße von dem Gefüge ab,<br />

das der Kunststoff während der Aushärtungsphase<br />

einnimmt.<br />

Einige Kunststoffe weisen im festen Zust<strong>and</strong> nahezu<br />

die gleiche Molekularstruktur auf wie im aufgeschmolzenen<br />

Zust<strong>and</strong>, d.h. eine Masse aus ungeordneten,<br />

verknäulten Molekülen. Diese Klasse<br />

nennt man «amorphe Polymere» und umfaßt beispielsweise<br />

ABS, Polycarbonat und Polystyrol.<br />

Andere Kunststoffe nehmen während der Erstarrung<br />

höhere Ordnungszustände ein, indem sich die Moleküle<br />

zu kristallinen Strukturen zusammenfalten<br />

(Lamellen, Sphärolithe). Aufgrund der Länge der<br />

Makromoleküle bleiben sie teilweise amorph (aufgrund<br />

des Mangels an Raum und Beweglichkeit) und<br />

schaffen eine amorphe interkristalline Zone. Diese<br />

Kunststoffe werden somit «teilkristallin» genannt.<br />

Typische teilkristalline Materialien sind DELRIN ®<br />

(Polyacetale), ZYTEL ® (Polyamide), RYNITE ® PET und<br />

CRASTIN ® PBT (thermoplastischer Polyester), Polyethylen<br />

und Polypropylen.<br />

Tabelle 2.01 faßt einige fundamentale Unterschiede<br />

zwischen amorphen und teilkristallinen Kunststoffen<br />

zusammen. Ausführlicher werden sie in den folgenden<br />

Kapiteln beschrieben. Diese Informationen sind<br />

wesentliche Voraussetzungen, um die grundsätzlich<br />

unterschiedliche Optimierung des Formgebungsverfahrens<br />

für beide Kunststoffkategorien zu verstehen.<br />

Tabelle 2.01 Vergleich zwischen amorphen<br />

und teilkristallinen Kunststoffen<br />

Kunststofftyp<br />

Eigenschaften<br />

amorph teilkristallin<br />

Thermische Parameter Tg<br />

Tg, Tm<br />

Max. T in Einsatz1) unter Tg unter Tm<br />

Spez. Volumen<br />

als Funktion von T<br />

kontinuierlich diskont. bei Tm<br />

Viskosität als Funktion Hohe Abhängigkeit<br />

der Temperatur<br />

Niedrige Abhängigkeit<br />

Verarbeitung<br />

Erstarrung Kühlung unter Tg Kristallisation unter Tm<br />

Nachdruck reduziert während konstant während<br />

Kühlung Kristallisation<br />

Strömung durch stoppt nach kontinuierlich bis zum<br />

Anschnitt dynamischer Füllung Ende der Kristallisation<br />

Defekte bei schlechter Überfüllung, Lunker, Verformungen,<br />

Verarbeitung Spannungsrisse, Einfallstellen<br />

Einfallstellen<br />

1) für typische technische Anwendungen<br />

Glasübergangs-<br />

und Schmelzetemperatur<br />

Amorphe Kunststoffe<br />

Das gesamte Verhalten amorpher Kunststoffe wird<br />

größtenteils durch ihre Glasübergangstemperatur Tg<br />

bestimmt.<br />

Unterhalb dieser Temperatur sind die Moleküle in der<br />

festen Phase durch hohe Bindungskräfte blockiert. Das<br />

Material ist starr und weist eine hohe Kriechfestigkeit<br />

auf, allerdings auch spröde und ermüdungsanfällig.<br />

Wird die Glasübergangstemperatur Tg überschritten,<br />

werden die Moleküle beweglicher. Die Steifigkeit<br />

nimmt schrittweise ab, das Material zeigt elastomere<br />

Merkmale und eignet sich für die Verarbeitung im<br />

Thermoform-, Blasform- und im Spritzgießverfahren.<br />

Die Glasübergangstemperatur von amorphen Kunststoffen,<br />

die in technischen Anwendungen eingesetzt<br />

werden, liegt oberhalb der Umgebungstemperatur<br />

und die maximale Betriebstemperatur sollte unter<br />

Tg liegen. Beispielsweise wird Polystyrol mit Tg =<br />

90–100°C zwischen 210 und 250°C verarbeitet.<br />

Teilkristalline Kunststoffe<br />

Auch in teilkristallinen Kunststoffen definiert das<br />

Einsetzen der Molekularbewegung im Material die<br />

Glasübergangstemperatur Tg.<br />

Wird Tg überschritten, bewahren kristalline Kunststoffe<br />

ihre für technische Anwendungen erforderliche<br />

Steifigkeit (ein Formteil aus DELRIN ® kann beispielsweise<br />

problemlos Temperaturen widerstehen, die<br />

150°C über Tg liegen).<br />

Bei weiterer Erhitzung erreicht das Material seine<br />

Schmelzetemperatur Tm, bei der die Kohäsionskraft<br />

des kristallinen Bereichs zerstört wird. Innerhalb nur<br />

weniger Grade findet eine beträchtliche Veränderung<br />

der mechanischen Eigenschaften beim Übergang<br />

vom festen in den schmelzeflüssigen Zust<strong>and</strong> statt.<br />

Oberhalb von Tm verhalten sich teilkristalline Kunststoffe<br />

wie hochviskose Flüssigkeiten und können in<br />

der Regel im Spritzgießverfahren verarbeitet werden.<br />

Typisch sind Temperaturen von 40–60°C über ihrer<br />

Schmelztemperatur.<br />

Folglich wird der Temperaturbereich für den Einsatz<br />

teilkristalliner Kunststoffe nicht durch die Glasübergangstemperatur<br />

Tg begrenzt, sondern durch die<br />

Schmelztemperatur Tm. Für DELRIN ® ist Tg = 60°C*,<br />

Tm = 175°C und der typische Verarbeitungsbereich<br />

liegt bei 210–230°C.<br />

* Einige Autoren schreiben das Einsetzen der Molekularbewegung von DELRIN® bei<br />

60°C einer «Kurbelwellendrehung» in den kristallinen Phasen zu (von 2-3 Grundeinheiten)<br />

und sie behalten die Bezeichnung «Glasübergang» dem Einsetzen kollektiver<br />

Bewegungen von 20-80 Grundeinheiten in amorphen Bereichen vor, das<br />

bei –13°C stattfinden soll. In typischen spritzgegossenen Formteilen aus DELRIN®<br />

ist die Kristallinität so hoch, daß diese langen Segmente in amorphen Bereichen<br />

kaum auftreten und der Übergang bei –13°C selten beobachtet wird. Jedoch findet<br />

der Übergang immer bei –60°C statt, und das Verhalten von Formteilen stimmt bei<br />

–30°C gut mit der molekularen Beweglichkeit überein. Für praktische Zwecke gilt<br />

somit, daß DELRIN® eine Tg von –60°C hat.<br />

5


6<br />

Druck-Volumen-Temperatur-<br />

Diagramme<br />

Das Druck-Volumen-Temperatur-Diagramm ist eine<br />

graphische Darstellung der gegenseitigen Abhängigkeit<br />

dreier Variablen, die die Verarbeitung eines Kunststoffes<br />

beeinflussen: Druck, Volumen und Temperatur.<br />

Der Einfluß der Temperatur (T) oder des Volumens (V)<br />

wird in Abb. 2.01 für einen amorphen und einen teilkristallinen<br />

Kunststoff veranschaulicht.<br />

Wird die Temperatur des Materials erhöht, steigt auch<br />

sein spezifisches Volumen (die Umkehrung der Dichte)<br />

Spez. Volumen, cm 3/g<br />

Spez. Volumen, cm 3/g<br />

Spez. Volumen, cm 3/g<br />

1,10<br />

1,05<br />

1,00<br />

0,95<br />

0,90<br />

0<br />

AMORPH<br />

KRISTALLIN<br />

Polystyrol<br />

A<br />

50<br />

«Feste» Phase<br />

Abb. 2.01 Spezifisches Volumen als Funktion der Temperatur<br />

für amorphe und kristalline Kunststoffe<br />

D<br />

100 150<br />

Temperatur, °C<br />

200 250<br />

B<br />

C<br />

1<br />

20<br />

40<br />

60<br />

100<br />

160<br />

P (MPa)<br />

Abb. 2.02 PVT (Druck-Volumen-Temperatur) Diagramm für<br />

Polystyrol. Die Punkte A, B, C und D beziehen<br />

sich auf verschiedene Stufen beim Formgebungsverfahren<br />

(siehe Text)<br />

Tg<br />

Temperatur, °C<br />

Tg<br />

Temperatur, °C<br />

Tm<br />

«Flüssige»<br />

Phase<br />

300<br />

aufgrund der Wärmeausdehnung. Der Anstieg verstärkt<br />

sich bei der Glasübergangstemperatur, da die<br />

Moleküle beweglicher werden und mehr Raum einnehmen.<br />

Diese Änderung im Kurvenverlauf kann<br />

sowohl bei amorphen als auch bei teilkristallinen<br />

Kunststoffen beobachtet werden.<br />

Bei höheren Temperaturen ist das Aufschmelzen teilkristalliner<br />

Kunststoffe durch einen plötzlichen Anstieg<br />

des spezifischen Volumens gekennzeichnet, wenn<br />

sich der hohe Ordnungszust<strong>and</strong> des starren kristallinen<br />

Bereichs auflöst und die Moleküle Bewegungsfreiheit<br />

erlangen. Das spezifische Volumen ist abhängig<br />

vom Aggregatzust<strong>and</strong> des Kunststoffes als Folge<br />

von Temperatur und Druck.<br />

Spez. Volumen, cm 3/g<br />

0,90<br />

0,85<br />

0,80<br />

0,75<br />

0,70<br />

0,65<br />

0<br />

DELRIN® 500 B 1<br />

A<br />

50<br />

Temperatur, °C<br />

Abb. 2.03 (Druck-Volumen-Temperatur) Diagramm für DELRIN ®.<br />

Die Punkte A, B, C und D beziehen sich auf<br />

verschiedene Stufen beim Formgebungsverfahren<br />

(siehe Text)<br />

Ein Druck-Volumen-Temperatur-Diagramm stellt die<br />

Kurvenverläufe dar, die sich durch wiederholte Messung<br />

des spezifischen Volumens als Funktion der<br />

Temperatur bei verschiedenen Drücken ergeben.<br />

Abb. 2.02 zeigt das Druck-Volumen-Temperatur-<br />

Diagramm eines typischen amorphen Kunststoffes<br />

(Polystyrol), Abb. 2.03 das Diagramm für DELRIN ®.<br />

Das Formgebungsverfahren kann durch einen Zyklus<br />

von Übergängen im DVT-Diagramm veranschaulicht<br />

werden. Der Einfachheit halber wird in der folgenden<br />

Beschreibung davon ausgegangen, daß die Erwärmung<br />

bei konstantem Druck («entlang Isobaren»)<br />

stattfindet und die Druckbeaufschlagung isotherm<br />

(vertikale Linien) erfolgt.<br />

Der Spritzgießzyklus für amorphe Materialien (siehe<br />

Abb. 2.02):<br />

– ausgehend von der Raumtemperatur und einem<br />

Druck von 1 bar (Punkt A) wird das Material im<br />

Zylinder erhitzt. Das spezifische Volumen steigt isobar<br />

bei 1 bar bis <strong>zur</strong> Schmelzetemperatur (Punkt B);<br />

– das Material wird in die Formhöhlung gespritzt<br />

und mit Druck beaufschlagt. Dieser Prozeß verläuft<br />

größtenteils isothermisch (bis Punkt C), und das<br />

D<br />

100 150 200<br />

40<br />

C 80<br />

120<br />

140<br />

180<br />

P (MPa)<br />

250


spezifische Volumen sinkt nahezu auf den Wert bei<br />

1 bar und Tg;<br />

– die Schmelze wird im Werkzeug bei gleichzeitigem<br />

Nachdruck gekühlt, um einer horizontalen Linie im<br />

DVT-Diagramm zu folgen und Punkt D zu erreichen,<br />

an dem das Formteil und der Anguß ausgeworfen<br />

werden kann.<br />

Bei einem teilkristallinen Material sieht das Bild <strong>and</strong>ers<br />

aus (siehe Abb. 2.03):<br />

– das Material wird ausgehend von der Raumtemperatur<br />

bei 1 bar Druck (Punkt A) bis <strong>zur</strong> Verarbeitungstemperatur<br />

(Punkt B) erhitzt. Das Ergebnis ist eine<br />

starke Volumenänderung (fast 25% für DELRIN ®);<br />

– der Kunststoff wird eingespritzt und in der Formhöhlung<br />

verdichtet. Das spezifische Volumen reduziert<br />

sich bis Punkt C, an dem sein Wert immer noch<br />

weitaus höher ist als bei 1 bar/23°C;<br />

– die Kristallisation findet im Werkzeug unter konstantem<br />

Nachdruck statt. Bilden sich die Kristalle aus<br />

der flüssigen Phase heraus, findet eine starke Volumenänderung<br />

statt, die durch das Einspritzen von<br />

weiterem flüssigem Kunststoff durch den Anschnitt<br />

kompensiert werden muß (ansonsten entstehen<br />

Lunker im Teil);<br />

– nach der Kristallisation (Punkt D) ist das Teil erstarrt<br />

und kann sofort ausgeworfen werden. Die Formteilschwindung<br />

ist die Differenz zwischen den spezifischen<br />

Volumina bei Kristallisationstemperatur<br />

(Punkt D) und bei Raumtemperatur (Punkt A).<br />

Dieses unterschiedliche Verhalten hat wichtige Auswirkungen<br />

auf die <strong>Spritzgießverarbeitung</strong>. Während<br />

der Erstarrungsphase (nach der dynamischen Füllung):<br />

– wird der Nachdruck bei amorphen Kunststoffen<br />

allmählich gesenkt, während er bei teilkristallinen<br />

Kunststoffen konstant bleibt;<br />

– das Nachströmen durch den Anschnitt wird bei<br />

amorphen Kunststoffen gestoppt, während es bei<br />

teilkristallinen Kunststoffen bis zum Ende der Kristallisationsphase<br />

<strong>and</strong>auert. Somit sind bei der<br />

Konstruktion von Formteilen, Anschnitten, Verteilern<br />

und Angüssen spezielle Gestaltungsrichtlinien<br />

zu befolgen, die in Kapitel 4 beschrieben werden.<br />

Heizung und Kühlung<br />

Die für einen Temperaturanstieg erforderliche Energie<br />

wird in der Regel von der spezifischen Wärme und<br />

der Schmelzwärme bestimmt. Diese wird definiert als<br />

die Wärmemenge, die erforderlich ist, um 1 g Material<br />

um 1°C zu erwärmen. Dieser Wert wird in der Regel<br />

durch die «Differential Scanning Calorimetry» ermittelt.<br />

Die Ergebnisse für DELRIN ® PA66 und Polystyrol<br />

zeigt Abb. 2.04. Die beiden teilkristallinen Kunststoffe<br />

DELRIN ® und PA66 weisen eine hohe Spitze aufgrund<br />

des zusätzlichen Wärmebedarfs zum Aufschmelzen<br />

der kristallinen Phase (latente Schmelzwärme) auf. Der<br />

amorphe Kunststoff zeigt jedoch keine solche Spitze,<br />

aber eine Änderung des Kurvenverlaufs bei Tg.<br />

Der gesamte Energiebedarf, um alle Materialien auf<br />

ihre Schmelzetemperatur zu bringen, wird durch den<br />

Bereich unterhalb der Kurve angegeben. Abb. 2.04<br />

zeigt deutlich, daß die teilkristallinen Kunststoffe<br />

mehr Energie benötigen als amorphe Kunststoffe.<br />

Dies erklärt, warum eine Schnecke für einen teilkristallinen<br />

Kunststoff wie DELRIN ® <strong>and</strong>ers konstruiert<br />

sein sollte als für einen amorphen Kunststoff.<br />

Spez. Wärme, kJ kg –1 K –1<br />

2,8<br />

2,4<br />

2,0<br />

1,6<br />

1,2<br />

0,8<br />

0,4<br />

0<br />

0<br />

DELRIN® 500<br />

100<br />

Viskosität und<br />

rheologisches Verhalten<br />

Die Viskosität der Schmelze bestimmt in hohem<br />

Maße die Fähigkeit <strong>zur</strong> Füllung der Formhöhlung –<br />

hohe Viskosität bedeutet eine geringere Fließfähigkeit.<br />

Sie erschwert das Durchfließen dünnw<strong>and</strong>iger<br />

Querschnitte und erfordert höhere Einspritzdrücke.<br />

Temperatur und Schergeschwindigkeit sind entscheidende<br />

Parameter hinsichtlich der Viskosität von <strong>Polymers</strong>chmelzen<br />

und sollten immer zusammen mit einem<br />

Wert für die Viskosität der Schmelze angegeben<br />

werden.<br />

Bei Kunststoffen wie DELRIN ®, die aus linearen Mokelülen<br />

bestehen, hängt die Viskosität außerdem direkt<br />

vom mittleren Molekulargewicht ab.<br />

Einfluß der Temperatur<br />

PA66<br />

Die allgemeine Regel, daß die Viskosität von Flüssigkeiten<br />

mit steigender Temperatur abnimmt, trifft auch<br />

für aufgeschmolzene Thermoplaste zu. Jedoch verhalten<br />

sich teilkristalline und amorphe Kunststoffe<br />

unterschiedlich, wie Abb. 2.05 zeigt. Die Kurven für<br />

DELRIN ® und Polystyrol wurden beide durch eine<br />

schrittweise Temperatursenkung der Materialien<br />

von 230 auf 100°C erhalten. Zwei Unterschiede sind<br />

erwähnenswert.<br />

200<br />

PS<br />

Temperatur, °C<br />

Abb. 2.04 Spez. Wärme als Funktion der Temperatur<br />

für DELRIN ® 500, PA66 und Polystyrol<br />

300<br />

400<br />

7


8<br />

Erstens: Bei Temperaturen über 180°C ist die Abhängigkeit<br />

der Viskosität von der Temperatur bei dem<br />

amorphen Polystyrol ausgeprägter als bei DELRIN ®.<br />

Somit verbessert DELRIN ® bei Erhöhung der Schmelzetemperatur<br />

seine Fließfähigkeit durch dünnw<strong>and</strong>ige<br />

Querschnitte nicht wesentlich. Zweitens: Unterhalb<br />

von 170°C steigt die Viskosität von DELRIN ® stark<br />

an, da das Material innerhalb nur weniger Gradunterschiede<br />

kristallisiert.<br />

Scheinbare Viskosität, Pa.s<br />

Einfluß der Schergeschwindigkeit<br />

Die Schergeschwindigkeit ist ein Parameter, der das<br />

Verformungsverhalten des Materialstroms kennzeichnet<br />

und wird definiert als die mathematische Ableitung<br />

der Geschwindigkeit senkrecht <strong>zur</strong> Fließrichtung<br />

(siehe Abb. 2.06). Mit <strong>and</strong>eren Worten, die Schwergeschwindigkeit<br />

ist proportional <strong>zur</strong> Geschwindigkeitsänderung<br />

innerhalb des Formteilquerschnitts. Somit<br />

hängt sie von der Fließgeschwindigkeit und der Geometrie<br />

der Strömungskanäle ab.<br />

Y<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

100<br />

Thermoformen<br />

Polystyrol<br />

Extrusion<br />

120 140 160<br />

DELRIN® 500<br />

Temperatur, °C<br />

V (Y)<br />

Spritzgießen<br />

180 200 220 240<br />

Abb. 2.05 Viskosität-/Temperaturkurven für DELRIN ® 500 und<br />

Polystyrol bei einer konstanten Schergeschwindigkeit<br />

von 1000 s –1 (Temperatursenkung von 230<br />

auf 100°C)<br />

Abb. 2.06 Ungefähre Kontur der Geschwindigkeitsverteilung<br />

zwischen zwei parallelen Platten. Die Schergeschwindigkeit<br />

ist die Ableitung dv/dy<br />

Bei DELRIN ® sinkt die Viskosität der Schmelze bei<br />

steigender Schergeschwindigkeit beträchtlich, wie<br />

Abb. 2.07 zeigt. Dieser Effekt ist wichtiger als die<br />

Unterschiede, die durch Schwankungen der Schmelzetemperatur<br />

innerhalb des Verarbeitungsbereiches für<br />

das Spritzgießen resultieren.<br />

Viskosität, Pa·s-1<br />

Abb. 2.07 Viskosität als Funktion der Schergeschwindigkeit<br />

von DELRIN ® 500 NC010 bei 3 Temperaturen<br />

(Quelle: Campus)<br />

Viskosität, Pa·s-1<br />

1000<br />

100<br />

1000<br />

100<br />

200<br />

215<br />

230<br />

102 103 104 10<br />

Schergeschwindigkeit, s-1<br />

100<br />

500<br />

900<br />

10<br />

100 1000 100000<br />

Schergeschwindigkeit, s-1<br />

Abb. 2.08 Viskosität als Funktion der Schergeschwindigkeit für<br />

verschiedene Typen von DELRIN ® bei einer konstanten<br />

Temperatur von 215°C (Quelle: Campus)<br />

Einfluß des Molekulargewichtes<br />

DELRIN ® ist in vier Molekulargewichtstypen erhältlich.<br />

Sie sind nach ihrem Fließverhalten kodiert, ermittelt<br />

anh<strong>and</strong> der Fließfähigkeit (MFR, siehe Tabelle 2.02).<br />

Hohe Werte bedeuten eine gute Fließfähigkeit und<br />

die Füllung dünnw<strong>and</strong>iger Teile, während niedrige<br />

Werte auf hohe Viskosität, hohes Molekulargewicht<br />

und hohe Zähigkeit hinweisen (Schlagzähigkeit,<br />

Bruchdehnung).<br />

Die Fließfähigkeit wird bei niedriger Schergeschwindigkeit<br />

gemessen. Allerdings bleiben die relativen<br />

Unterschiede zwischen den Typen bei hohen Schergeschwindigkeiten<br />

aufrechterhalten, wie Abb. 2.08 zeigt.<br />

Einen direkteren Vergleich des Füllverhaltens erlauben<br />

Fließspiraldaten in einem offen Werkzeug. Resultate<br />

für die verschiedenen Typen von DELRIN ® enthält<br />

Kapitel 4.<br />

Tabelle 2.02 Viskosität, Fließverhalten und Molekulargewicht<br />

der DELRIN ® Typen<br />

Fließspirallänge<br />

Molekular- (215°C/100 MPa/<br />

Fließrate Fließ- gewicht 2 mm)<br />

Typ (190°C/2,16 kg) fähigkeit Zähigkeit 90°C Werkzeugtemp.<br />

100 2,2 g/10 min tiefste höchstes 170 mm<br />

500 14 g/10 min 295 mm<br />

900 25 g/10 min höchste tiefstes 350 mm


3. Spritzgießmaschine<br />

DELRIN ® Polyacetale werden weltweit in einer Vielzahl<br />

von Spritzgießmaschinen und Extrudern verarbeitet.<br />

Bei der Verarbeitung teilkristalliner Materialien besteht<br />

die Aufgabe der Einspritzeinheit in der Plastifizierung<br />

eines vorbestimmten Volumens an Formmasse (ohne<br />

unaufgeschmolzenes und zersetztes Material) und<br />

in der Förderung dieser Masse zum Werkzeug. Die<br />

Gestaltungsrichtlinien für die Einspritzeinheit hängen<br />

vom thermischen Verhalten und erforderlichen Wärmebedarf<br />

des jeweilig verarbeiteten Materials ab. Um<br />

einen Abbau zu vermeiden, muß bei einem teilkristallinen<br />

Material zunächst die thermische Stabilität bei<br />

Schmelzetemperatur berücksichtigt werden. Anschließend<br />

sind Schnecke, Düse, Rückstromsperre und<br />

Adapter so zu konstruieren, daß kristalline Kunststoffe<br />

effizient aufgeschmolzen und die <strong>Polymers</strong>chmelze in<br />

das Werkzeug eingespritzt wird.<br />

Zwei einfache Methoden, um unaufgeschmolzenes<br />

und zersetztes Material festzustellen, werden am Ende<br />

dieses Kapitels erläutert.<br />

Thermische Stabilität während der Verarbeitung<br />

Wie bereits beschrieben, unterscheiden sich amorphe<br />

und teilkristalline Materialien in ihrem «Schmelzverhalten».<br />

Der amorphe Kunststoff beginnt direkt nach<br />

Tg zu erweichen, und die Viskosität verändert sich<br />

kontinuierlich. Dies erlaubt einen sehr breiten Verarbeitungsbereich<br />

(jedoch eine starke Schwankung<br />

der Viskosität mit der Temperatur). Im Gegensatz<br />

dazu verbleibt der teilkristalline Kunststoff bis zum<br />

Schmelzpunkt in einem festen Zust<strong>and</strong> und geht bei<br />

hoher Temperatur spontan in die flüssige Phase über.<br />

Dies grenzt den Temperaturbereich zwischen unaufgeschmolzenem<br />

und thermisch zersetztem Material<br />

(besonders für DELRIN ® 190°C–250°C) ein.<br />

Der zweite Faktor ist die Zeit, in der das Material diese<br />

Temperatur bewahrt. Über einen bestimmten Zeitraum<br />

widerstehen die Moleküle aller Kunststoffe<br />

einer thermischen Zersetzung bei einer bestimmten<br />

Temperatur. Natürlich ist dieser zulässige Zeitraum<br />

bei einer höheren Temperatur kürzer. Das typische<br />

Verhalten von DELRIN ® wird in Abb. 3.01 dargestellt.<br />

Schmelzetemperatur, °C<br />

250<br />

240<br />

230<br />

220<br />

210<br />

200<br />

190<br />

0<br />

20<br />

40<br />

Verweilzeit, (min.)<br />

Empfohlener<br />

Verarbeitungsbereich<br />

Empfohlene<br />

min.-Schmelzetemperatur<br />

60 80 100<br />

Abb. 3.01 Einfluß der Temperatur auf die Verweilzeit von<br />

DELRIN ®<br />

Baut sich DELRIN ® ab, werden Gase erzeugt, die Blasen<br />

in der Schmelze, Oberflächenschlieren, Ablagerungen<br />

im Werkzeug sowie gelbe und braune Markierungen<br />

an Formteilen verursachen.<br />

Die durchschnittliche Verweilzeit in der Einspritzeinheit<br />

hängt von der Kunststoffmenge im Zylinder,<br />

dem Schußgewicht und der Zykluszeit ab und kann<br />

wie folgt berechnet werden:<br />

Durchschnittliche Verweilzeit =<br />

= Kunststoffgewicht im Zylinder<br />

× Zykluszeit<br />

Schußgewicht<br />

Eine schnelle Annäherung erfolgt durch:<br />

Durchschnittliche Verweilzeit =<br />

= max. Schneckenhub × 2<br />

× Zykluszeit<br />

Ist-Schneckenhub*<br />

*Effektiver Schneckenhub = Weg, den die Schnecke nur während der<br />

Drehung <strong>zur</strong>ücklegt<br />

Bei einem Schneckenhub von 1 mal Durchmesser<br />

(kleiner Schuß) und einer Zykluszeit von 1 Minute<br />

(sehr lang) beträgt die durchschnittliche Verweilzeit<br />

8 Minuten. Gemäß der Abbaukurve in Abb. 3.01 sollte<br />

DELRIN ® mit dieser Verweilzeit bei einer Schmelzetemperatur<br />

von 240°C beim Spritzgießen stabil genug sein.<br />

Einige Kunden haben DELRIN ® bei dieser Temperatur<br />

erfolgreich verarbeitet.<br />

Bei der empfohlenen Schmelzetemperatur von<br />

215°C ist die Verweilzeit länger als 30 Minuten.<br />

DELRIN ® (St<strong>and</strong>ardtypen) ist selbst unter diesen<br />

extremen Bedingungen thermisch stabil.<br />

Drei Hauptgründe können einen Abbau verursachen:<br />

• Material ist in Stagnationszonen eingeschlossen. In<br />

der Einspritzeinheit bleibt aufgeschmolzenes Material<br />

sehr lange in jeglichen Stagnationszonen eingeschlossen<br />

und beginnt sich zu zersetzen. Somit<br />

sollte die gesamte Einspritzeinheit (Schnecke, Rückstromsperre,<br />

Adapter, Düse und Heißkanäle) so<br />

konstruiert werden, daß Stagnationszonen vermieden<br />

werden (siehe nachfolgende empfohlene<br />

Konstruktion).<br />

• Material klebt an «heißem» Stahl. Aufgrund der<br />

hohen Viskosität von Kunststoffen reduziert sich<br />

die Geschwindigkeit in der Nähe der Stahlw<strong>and</strong> der<br />

Einspritzeinheit (Schnecke, Rückstromsperre, Adapter,<br />

Düse und Heißkanal) nahezu auf Null und die<br />

Verweilzeit wird unbegrenzt (alle Spritzgießer wissen,<br />

wie lange es dauert, Farben in einer Einspritzeinheit<br />

zu wechseln). Während die <strong>Polymers</strong>chmelze<br />

im Zylinder durch die Schnecke und das<br />

Ventil gereinigt wird, klebt das Material in allen <strong>and</strong>eren<br />

Bereichen an den Wänden fest. Damit sich<br />

Formmassen auch bei sehr langen Verweilzeit nicht<br />

zersetzen, sollten die entsprechenden Stahlflächen<br />

auf eine Temperatur unter 190°C geregelt werden<br />

(siehe Abb. 3.01).<br />

9


10<br />

• Chemische Zersetzung. Verunreinigungen (z.B. PVC,<br />

flammwidrige Kunststoffe, säurebildende Kunststoffe),<br />

unverträgliche Farbsysteme (saure- oder<br />

basische Pigmente) oder Kontakt mit Kupfer (rein,<br />

Legierungen, Fett) beschleunigen die Zersetzung<br />

von aufgeschmolzenem DELRIN ® in der Einspritzeinheit.<br />

Beachten Sie, daß Werkzeugkomponenten aus<br />

Kupfer oder Kupferlegierungen (wie Kupfer-Beryllium)<br />

keinerlei Abbau bewirken und seit Jahren<br />

problemlos eingesetzt werden.<br />

Schneckengeometrie<br />

Die konstruktive Gestaltung der Schnecke ist ein<br />

Schlüsselparameter für die Produktivität, da die<br />

Schneckendrehzeit bei teilkristallinen Kunststoffen<br />

untrennbar mit der Zykluszeit verwoben ist.<br />

Wie bereits erwähnt, ist das spezifische Plastifizierverhalten<br />

teilkristalliner Materialien zu berücksichtigen,<br />

d.h. Festigkeit bis zum Schmelzpunkt, hoher Wärmebedarf<br />

während des Aufschmelzens und geringe<br />

Viskosität des aufgeschmolzenen Materials.<br />

Obwohl Mehrzweckschnecken häufig für die Verarbeitung<br />

von DELRIN ® eingesetzt werden, ist eine spezielle<br />

Gestaltung erforderlich, um optimale Produktivität zu<br />

erzielen. Eine Überschreitung der Ausstoßkapazität<br />

einer un<strong>zur</strong>eichend konstruierten Schnecke verursacht<br />

starke Temperaturschwankungen und unaufgeschmolzene<br />

Partikel (manchmal wurde unaufgeschmolzenes<br />

und zersetztes Material gleichzeitig beobachtet). Die<br />

Folgen sind eine Verschlechterung der Zähigkeit,<br />

ungleichmäßige Schwindungswerte und Abmessungen,<br />

Verzug, Oberflächenfehler, verstopfte Anschnitte<br />

(führen zu kurzen Schüssen) oder sonstige Verarbeitungsprobleme.<br />

Aufgrund der speziellen Anforderungen beim Aufschmelzen<br />

teilkristalliner Kunststoffe weist eine für<br />

DELRIN ® konstruierte Schnecke flache Gangtiefen in<br />

der Meteringzone und eine etwas höhere Kompression<br />

als eine Mehrzweckschnecke auf. Spezielle Vorschläge<br />

für verschiedene Schneckendurchmesser und<br />

Typen von DELRIN ® Polyacetal finden Sie in Tabelle 3.01.<br />

Das Kompressionsverhältnis ist das Verhältnis des<br />

Volumens eines Gewindeganges in der Einzugszone<br />

zum Volumen eines Gewindeganges in der Meteringzone.<br />

Auch die Schneckenlänge beeinflußt die Qualität der<br />

Schmelze (ein isolierendes Material benötigt einige<br />

Zeit, um die thermische Energie zu übertragen, selbst<br />

wenn die Scherkräfte den Heizprozeß unterstützen).<br />

Die bevorzugte Länge ist etwa das 20fache des<br />

Schneckendurchmessers oder 20 Gewindegänge,<br />

wenn Steigung und Durchmesser identisch sind. Die<br />

Schnecke sollte wie folgt unterteilt werden: 30–40%<br />

(6–8 Gewindegänge) Einzugszone, 45-35% (7–9 Gewindegänge)<br />

Übergangszone und 25% (5 Gewindegänge)<br />

Meteringzone. Schnecken mit 20 Umdrehungen<br />

werden in der Regel eingeteilt in 7 Gewindegänge<br />

Einzugszone, 8 Gewindegänge Übergangszone und<br />

5 Gewindegänge Meteringzone. Bei Schnecken mit<br />

einer Länge von unter 16 D kann es notwendig sein,<br />

die Steigung zu reduzieren, um bis zu 20 Gewindegänge<br />

zu erhalten. Die Einzugszone sollte definitiv<br />

mindestens 6 Gewindegänge aufweisen.<br />

Tabelle 3.01 Schneckengeometrie für DELRIN ® Polyacetale<br />

Schneckengröße<br />

(20:1 Längen-Durchmesser-Verhältnis)<br />

EINZUGSZONE<br />

ÜBERGANGSZONE<br />

D T2<br />

DELRIN ® 500, 900, 500T (einschl. DELRIN ® P Typen)<br />

Tiefe der Tiefe der<br />

Nenndurchm. Einzugszone (T2) Meteringzone (T1)<br />

mm mm mm<br />

30 5,4 2,0<br />

45 6,8 2,4<br />

60 8,1 2,8<br />

90 10,8 3,5<br />

120 13,5 4,2<br />

DELRIN ® 100, 100ST<br />

Gangsteigung T 1<br />

Tiefe der Tiefe der<br />

Nenndurchm. Einzugszone (T2) Meteringzone (T1)<br />

mm mm mm<br />

30 5,2 2,6<br />

45 6,5 2,8<br />

60 7,5 3,0<br />

90 8,7 3,6<br />

Die ideale Schneckengröße wird durch das aktuelle<br />

Schußvolumen bestimmt. Eine optimale Produktivität<br />

wird erreicht, wenn die Schußgröße während der Plastifizierung<br />

einen Schneckenhub erfordert, der maximal<br />

50% der Kapazität der Einspritzeinheit beträgt.<br />

Ansonsten muß die Schneckendrehzahl am Hubende<br />

reduziert werden, um eine homogene Schmelze zu<br />

garantieren, was zu einem Produktivitätsverlust führt.<br />

In der Praxis wird eine optimale Produktivität mit<br />

einem Schneckenhub zwischen 1 und 2 Schneckendurchmessern<br />

erreicht.<br />

Das Temperaturprofil der Heizzonen hängt von der<br />

Verweilzeit und somit von der Zykluszeit ab. Richtlinien<br />

finden Sie in Kapitel 5.<br />

Schneckengeometrie<br />

für den Einsatz von Farbkonzentraten<br />

METERING-<br />

ZONE<br />

Eine Fließanalyse zeigt, daß der Materialstrom in der<br />

Schnecke laminar verläuft, sich in der Rückstromsperre<br />

teilt (aufgrund von Änderungen der Fließrichtung)<br />

und in Adapter, Düse, Anguß usw. noch immer<br />

laminar ist. Um eine optimale Schmelzequalität und


eine homogene Dispersion der Pigmente und Farbkonzentrate<br />

zu erzielen, wird ein Mischkopf stark<br />

empfohlen. Die Aufgabe eines korrekt konstruierten<br />

Mischkopfes liegt nicht darin, Material durch Freistrahlbildung<br />

zu mischen sondern durch Zwangsänderungen<br />

der Fließrichtung. Die Gestaltung einer<br />

solchen Mischvorrichtung ist auf Anfrage bei Ihrer<br />

DuPont Vertretung erhältlich.<br />

Zylindertemperaturprofil<br />

Dies wird vom Maschinenhersteller festgelegt, wobei<br />

jedoch zwei Anmerkungen zu machen sind.<br />

• Die Temperaturregelung sollte mindestens drei<br />

unabhängige Zonen aufweisen, wobei Thermoelemente<br />

nahe jeder Zonenmitte angeordnet sind.<br />

Ein oder mehrere durchgebrannte Heizbänder<br />

innerhalb einer Zone sind nicht unbedingt sofort<br />

an den Temperaturreglern erkennbar, so daß einige<br />

Spritzgießer in jeder Zone Strommesser und Software<br />

einsetzen, um Fehlfunktionen von Heizbändern<br />

festzustellen.<br />

• In der Regel erfordert DELRIN ® keine Kühlung der<br />

Einfüllöffnung. Falls dies doch nötig ist, sollte der<br />

Wasserdurchfluß auf ein Minimum reduziert werden.<br />

Eine zu starke Kühlung der Einfüllöffnung<br />

wurde als Hauptgrund für Verunreinigungen durch<br />

schwarze Flecken beobachtet. Diese werden im<br />

Zylinder zwischen der ersten und zweiten Heizzone<br />

folgendermaßen verursacht (siehe Abb. 3.02).<br />

Aufgrund einer übermäßigen Kühlung wird das<br />

Thermoelement TC1 beeinflußt und das System<br />

reagiert, indem die Heizbänder HB1 und HB2 eingeschaltet<br />

werden. Dies verursacht bei HB1 keine<br />

Probleme, führt jedoch <strong>zur</strong> Überhitzung und Zersetzung<br />

im Bereich unter HB2. Um das Risiko der Bildung<br />

von schwarzen Flecken zu reduzieren, wird<br />

folgendes empfohlen:<br />

a. Die Kühlung der Einfüllöffnung ist auf eine Temperatur<br />

von 80–90°C zu regeln;<br />

b. Heizb<strong>and</strong> HB2 ist von TC2 zu regeln, TC1 ist<br />

in der Mitte von HB2 anzuordnen oder HB2 hat<br />

die Hälfte der Leistungsdichte von HB1.<br />

HB1 HB2 HB3 HB4 HB5 HB6 HB7<br />

TC1<br />

TC2 TC3 TC4<br />

Kühlkanäle Verunreinigungsquelle<br />

Abb. 3.02 Risiko der Verunreinigungen durch schwarze<br />

Flecken, die durch eine Kühlung der Einfüllöffnung<br />

entstehen (Quelle: CAMDO)<br />

HB8<br />

Zylinderadapter<br />

Der in Abb. 3.03 gezeigte Adapter dient der Vermeidung<br />

von Stagnationszonen und Fließbremsen –<br />

zwei Hauptgründe für Zersetzung und Probleme in<br />

diesem Bereich. Beachten Sie, daß das Konzept für<br />

verschraubte Adapter in Abb. 3.03 (für kleine Schnecken<br />

≤∅40 mm) und für verbolzte Adapter (für größere<br />

Schnecken) identisch ist.<br />

Adapter<br />

Düse<br />

Der Adapter weist kurze zylindrische Querschnitte (A<br />

und B) an der Verbindung zwischen Düse und Zylinder<br />

auf, um eine exakte Anpassung dieser Durchmesser<br />

aufrechtzuerhalten, selbst wenn eine Bearbeitung<br />

der Kontaktflächen notwendig sein sollte. Die Kontaktflächen<br />

(C) sollten genau genug anliegen, um eine<br />

gute Abdichtung zu erzielen, wenn die Düse oder der<br />

Adapter befestigt wird. Neben seiner mechanischen<br />

Funktion der Durchmesserreduzierung isoliert der<br />

Adapter die Düse thermisch gegen die Zylinderfront,<br />

um die Regelung der Düsentemperatur zu verbessern.<br />

Ein separater Adapter aus weicherem Stahl als der<br />

Zylinderadapter ist leichter und kostengünstiger zu<br />

reparieren und auszutauschen als ein Zylinder.<br />

Außerdem schützt er den Zylinder vor Beschädigungen<br />

durch einen häufigen Düsenwechsel. Beim angeschraubten<br />

Adapter ist der Montage besondere Sorgfalt<br />

zu widmen, um Parallelität sicherzustellen (ziehen<br />

Sie die Schrauben an einer Seite nicht zu stark an).<br />

Rückstromsperre<br />

A<br />

Die in Abb. 3.03 gezeigte Rückstromsperre oder Ringsperre<br />

verhindert ein Zurückströmen der Schmelze<br />

während des Einspritzens. Diese Einheit ist häufig<br />

nicht sorgfältig genug ausgelegt, um Stagnationszonen<br />

oder Fließbremsen zu beseitigen. Fehlfunktionen,<br />

die ein Zurückströmen des Kunststoffes erlauben,<br />

treten häufig auf und werden durch eine schlechte<br />

Gestaltung oder Wartung verursacht. Eine defekte<br />

Rückstromsperre verlängert den Schneckenrücklauf<br />

und somit die Zykluszeit und verschlechtert die Kontrolle<br />

der Verdichtung und Maßtoleranzen.<br />

B<br />

E<br />

D H<br />

G F<br />

Abb. 3.03 Konzept für Adapter und Rückstromsperre<br />

C<br />

11


12<br />

Die Rückstromsperre muß folgende Anforderungen<br />

erfüllen:<br />

• Keine Stagnationszonen.<br />

• Keine Fließbremsen.<br />

• Gute Dichtleistung.<br />

• Verschleißarmut.<br />

Die Rückstromsperre in Abb. 3.03 erfüllt diese Anforderungen.<br />

Die Schlitze oder Riffelungen (D) in der Schneckenspitze<br />

sind großzügig proportioniert und der Raum<br />

(E) zwischen Ring und Spitze ist für den Schmelzestrom<br />

ausreichend.<br />

Der Sitz des Druckrings ist zylindrisch ausgeformt, wo<br />

er Schneckenende (F) und Schneckenspitze (G) verbindet,<br />

um diese Durchmesser präzise abzustimmen<br />

und Stagnationszonen zu vermeiden.<br />

Das Gewinde der Schneckenspitze hat einen zylindrischen<br />

Querschnitt (H) vor dem Gewinde, der exakt in<br />

eine passende Gegenbohrung paßt, um Schneckenspitze<br />

und Sitzring zu stützen und anzugleichen.<br />

Die Schneckenspitze und der Ringsitz sollten härter<br />

(ca. Rc 52) sein als der bewegliche Ring (Rc 44), da<br />

bei Verschleiß ein Austausch des beweglichen Ringes<br />

weniger aufwendig ist.<br />

Korrosionsfester Stahl wird für die Spitze vorgeschlagen.<br />

Eine gute Ausrichtung der zylindrischen Durchmesser<br />

ist entscheidend für die Vermeidung von<br />

Stagnationszonen.<br />

Düse<br />

Wie <strong>and</strong>ere teilkristalline Kunststoffe kann auch<br />

DELRIN ® zwischen den Schüssen von einer zu heißen<br />

Düse abtropfen oder einfrieren, wenn zu viel Wärme<br />

an die Angußbuchse abgeleitet wird.<br />

Die in Abb. 3.04 gezeigte Düsengestaltung kann diese<br />

Probleme lösen. Folgendes ist zu berücksichtigen:<br />

1. Das Heizb<strong>and</strong> (A) sollte sich so nah wie möglich an<br />

der Düsenspitze befinden und die größtmögliche<br />

Fläche abdecken. Dies wirkt jeglichen Wärmeverlusten<br />

entgegen, insbesondere an die Angußbuchse.<br />

2. Die Anordnung des Thermoelements ist wichtig.<br />

Eine korrekte Position (B) wird im gleichen Bild<br />

gezeigt.<br />

3. Eine gleichmäßige Temperaturverteilung ist erforderlich,<br />

um örtliche Überhitzungen oder ein vorzeitiges<br />

Einfrieren zu vermeiden.<br />

4. Um einen Abbau zu vermeiden, sollte die Stahltemperatur<br />

190°C nicht überschreiten.<br />

5. Die Düsenheizung sollte einen eigenen unabhängigen<br />

Temperaturregler aufweisen.<br />

Häufig wird die Tropfkontrolle bei diesen offenen<br />

Düsen über einen Schnecken-Dekompressionshub<br />

vereinfacht. Dieses Merkmal ist bei den meisten<br />

Maschinen verfügbar.<br />

Falls nicht, sollte die in Abb. 3.05 gezeigte Konstruktion<br />

verwendet werden.<br />

Obwohl Verschlußdüsen gelegentlich erfolgreich mit<br />

DELRIN ® eingesetzt wurden, verursachen sie häufig<br />

Stagnationszonen. Diese führen zu braunen Streifen<br />

oder Gasbildung, insbesondere nach einem leichten<br />

Verschleiß der beweglichen Düsenteile. Diese Düsen<br />

werden in der Regel allein aus Sicherheitsgründen<br />

für DELRIN ® nicht empfohlen.<br />

Anm:<br />

Bei einer langen Düse sollte die Thermoelement-<br />

Bohrung B in der Düsenmitte und nicht am Düsenende<br />

plaziert werden.<br />

Bewertung der Schmelzequalität<br />

Weiter unten werden zwei schnelle und einfache Tests<br />

<strong>zur</strong> Bewertung der Schmelzequalität vorgestellt,<br />

die von der Einspritzeinheit geliefert wird. Obwohl<br />

das Ergebnis vom Temperaturprofil der Heizzonen<br />

abhängt, wird es auch in hohem Maße von der<br />

Gestaltung der Einspritzeinheit bestimmt.<br />

Schaumtest<br />

A Heizb<strong>and</strong><br />

Abb. 3.04 Konisch verjüngte Düse<br />

A Heizb<strong>and</strong><br />

Thermoelement-Bohrung B<br />

Thermoelement-Bohrung B<br />

Abb. 3.05 Gerade Düse, nur für Maschinen ohne Dekompression<br />

Der Schaumtest wird empfohlen, um die Qualität des<br />

Kunststoffes nach dem Aufschmelzen in der Einspritzeinheit<br />

zu bestimmen, d.h. die Qualität des Kunststoffes<br />

UND die Qualität der Einspritzeinheit.


Verfahren:<br />

1. Stoppen Sie die Maschine während eines Zyklus<br />

nach dem Schneckenrücklauf 3 Minuten bei gefärbtem<br />

DELRIN ® (10 min bei ungefärbtem Material).<br />

2. Spritzen bei niedriger Geschwindigkeit (um heiße<br />

Spritzer zu vermeiden) in einen Behälter aus und<br />

beobachten Sie das aufgeschmolzene Material 1<br />

oder 2 Minuten. Dann geben Sie es in einen Eimer<br />

mit Wasser.<br />

3. Anschließend stellen Sie die Schnecke wieder an<br />

und warten weitere 2 Minuten (10 Minuten länger<br />

bei ungefärbtem Material).<br />

4. Wiederholen Sie 2.<br />

Eine instabile Schmelze wird während der Beobachtungszeit<br />

schäumen und im Eimer schwimmen. Eine<br />

stabile Schmelze bleibt glänzend, schrumpft während<br />

der Beobachtungszeit zusammen und sinkt im Eimer<br />

ab.<br />

Schäumender Kunststoff wird schnell Werkzeugablagerungen<br />

verursachen und Schneckenablagerungen<br />

beschleunigen, was zu Verunreinigungen durch<br />

schwarze Flecken führen kann.<br />

Diese Methode ist für die Bewertung von Farbsystemen<br />

sinnvoll, die nicht von DuPont stammen (Masterbatches,<br />

flüssige Farben). Der Schaumtest kann auch<br />

eingesetzt werden, um eine un<strong>zur</strong>eichende Qualität<br />

der Einspritzeinheit festzustellen (z.B. Probleme der<br />

Kühlung der Einfüllöffnung und nachfolgendes Überhitzen,<br />

zu hohe Düsentemperatur, Stagnationszonen<br />

usw).<br />

Unaufgeschmolzenes Material<br />

Dieser Test wird empfohlen, um die Homogenität der<br />

Schmelze zu bewerten:<br />

– Stoppen Sie die Maschine am Ende eines Zyklusses<br />

und nehmen Sie eine Ausspritzung vor.<br />

– Beschicken Sie die Schnecke sofort mit dem verwendeten<br />

Schußvolumen und nehmen Sie noch<br />

eine Ausspritzung vor.<br />

– Wiederholen Sie den Vorgang, bis Sie Schlieren/<br />

Unregelmäßigkeiten im ausgespritzten Material<br />

feststellen, das aus der Düse austritt.<br />

Falls solche Schlieren/Unregelmäßigkeiten nach<br />

weniger als 3 Ausspritzungen auftreten, ist das Risiko<br />

von unaufgeschmolzenem Material sehr hoch und<br />

sollte durch eine Erhöhung der Zylindertemperatur,<br />

eine Reduzierung der Schneckendrehzahl und eine<br />

Steigerung des Staudrucks vermieden werden. Verlängert<br />

dies die Zykluszeit zu sehr, ist eine angemessenere<br />

Schneckenkonstruktion zu verwenden (siehe<br />

Tabelle 3.01).<br />

Falls Schlieren/Unregelmäßigkeiten nach 3, jedoch<br />

vor 6 Ausspritzungen auftreten, sind die Bedingungen<br />

akzeptabel, der Sicherheitsspielraum allerdings<br />

ist gering. Falls sie nach 6 Ausspritzungen auftreten,<br />

ist das Risiko von unaufgeschmolzenen Partikeln sehr<br />

gering.<br />

13


4. Werkzeuge<br />

DELRIN ® Polyacetal wird in vielen Werkzeugtypen verarbeitet<br />

und Spritzgießer verfügen über reichhaltige<br />

Erfahrungen, was die Werkzeugkonstruktion für<br />

DELRIN ® betrifft. Werkzeuge für DELRIN ® sind grundsätzlich<br />

identisch mit Werkzeugen für <strong>and</strong>ere Thermoplaste.<br />

Die Teile eines typischen Werkzeugs werden in<br />

Abb. 4.01 gezeigt.<br />

Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Elemente<br />

der Werkzeugkonstruktion, die bei der Verarbeitung<br />

von DELRIN ® besondere Beachtung erfordern und können<br />

zu höherer Produktivität und Kostensenkungen<br />

für den Spritzgießer führen. Diese sind:<br />

• Füllverhalten. • Hinterschneidungen.<br />

• Anschnitte. • Angußlose Werkzeuge.<br />

• Verteiler. • Werkzeugwartung.<br />

• Entlüfungsöffnungen.<br />

Die Formteilschwindung und weitere Aspekte der<br />

Formteildimensionierung werden in Kapitel 6<br />

«Dimensionierung» beh<strong>and</strong>elt.<br />

Abb. 4.01 Perspektivschnitt eines Werkzeugs<br />

Füllverhalten<br />

Die Viskosität der Schmelze bestimmt größtenteils<br />

die Fähigkeit eines Kunststoffes, ein Werkzeug zu<br />

füllen. DELRIN ® Polyacetale decken einen Viskositätsbereich<br />

ab von DELRIN ® 900 mit niedrigster Viskosität<br />

bis zu DELRIN ® 100 mit höchster Viskosität. Im Gegensatz<br />

zu amorphen Thermoplasten wie Acrylharz<br />

nimmt die Viskosität von DELRIN ® mit steigender<br />

Schmelzetemperatur nur langsam ab. Eine Erhöhung<br />

der Schmelzetemperatur verbessert das Formfüllverhalten<br />

von DELRIN ® in dünnw<strong>and</strong>igen Querschnitten<br />

nicht wesentlich.<br />

Neben den Eigenschaften des Kunststoffes bestimmen<br />

die Verarbeitungsbedingungen und die W<strong>and</strong>stärke<br />

der Formhöhlung den Fließweg. Abb. 4.02 zeigt<br />

die maximalen Fließwege, die bei zwei Formnestdicken<br />

für DELRIN ® als Funktion des Einspritzdruckes<br />

erwartet werden können. Diese Vergleiche wurden in<br />

einem offenen Spiralfluß-Werkzeug ohne Anschnitte<br />

gemacht. Fließbremsen wie plötzliche Änderungen<br />

der Fließrichtung oder Kernstifte können den Fließweg<br />

beträchtlich reduzieren.<br />

DÜSEN-FESTSTELLRING<br />

ANGUßBUCHSE<br />

AUFSPANNPLATTE, ANGUßSEITIG<br />

FORMNESTPLATTE, ANGUßSEITIG<br />

«A» PLATTE<br />

FÜHRUNGSBOLZEN<br />

FÜHRUNGSBUCHSEN<br />

FORMNESTPLATTE, AUSWERFERSEITIG<br />

«B» PLATTE<br />

ZWISCHENPLATTE<br />

FORMNEST<br />

ABSTANDSBLOCK<br />

AUSWERFER-HALTEPLATTE<br />

RÜCKDRÜCKSTIFT<br />

AUSWERFERPLATTE<br />

AUSWERFERSTIFTE<br />

AUFSPANNPLATTE, AUSWERFERSEITIG<br />

ANGUßZIEHER<br />

HILFSZIEHER<br />

ANSCHLAGBOLZEN<br />

15


16<br />

Fließweg, mm<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

80 100<br />

Anschnitte<br />

Die Anschnitte eines Werkzeugs spielen eine wichtige<br />

Rolle für eine erfolgreiche Verarbeitung. Anordnung,<br />

Auslegung und Größe eines Anschnitts sind wesentliche<br />

Faktoren für eine optimale Verdichtung. Es liegt<br />

auf der H<strong>and</strong>, daß die Gestaltung <strong>and</strong>ers ist, als bei<br />

amorphen Kunststoffen. Hier sollte der Materialstrom<br />

so schnell wie möglich nach dem Füllen der Formhöhlung<br />

stoppen, um ein Überpacken (Nachströmen)<br />

und Einfallstellen am Anschnitt (Zurückströmen) zu<br />

vermeiden. Bei kristallinem Material sollte die Anordnung,<br />

Auslegung und Dimensionierung des Anschnitts<br />

ein ständiges Nachströmen während der GESAMTEN<br />

Verdichtungsphase erlauben (Nachdruckzeit – siehe<br />

Kapitel 5).<br />

Anschnittanordnung<br />

2,5 mm<br />

1 mm<br />

Einspritzdruck, MPa<br />

100ST<br />

500<br />

100ST<br />

Abb. 4.02 Maximaler Fließweg von DELRIN ® Polyacetalen<br />

Bei ungleichmäßigen W<strong>and</strong>stärken eines Formteils<br />

gilt als Grundregel, daß der Anschnitt in der dickw<strong>and</strong>igsten<br />

Sektion anzuordnen ist. Die Beachtung dieser<br />

Grundregel spielt eine wesentliche Rolle für eine optimale<br />

Verdichtung und ist folglich entscheidend für<br />

beste mechanische Eigenschaften, Dimensionsstabilität<br />

und Oberflächengüte. Natürlich ist jeder Engpaß<br />

(reduzierter Querschnitt entlang des Fließweges der<br />

Schmelze) zwischen dem Anschnitt und allen Teilebereichen<br />

zu vermeiden.<br />

In einem Bereich, der auf Schlag oder Biegung beansprucht<br />

wird, sollte nicht angespritzt werden. Der<br />

Anschnittbereich kann Restspannungen aufweisen<br />

und geschwächt sein, da er wie eine Kerbe wirkt. In<br />

900<br />

500<br />

900<br />

100<br />

100<br />

120<br />

gleicher Weise sollte der Anschnitt in einem kritischen<br />

Bereich keine Zusammenfließlinie verursachen.<br />

Der Anschnitt ist so anzuordnen, daß die Luft gegen<br />

eine Trennebene oder einen Auswerferstift gedrückt<br />

wird, da dort herkömmliche Entlüftungsöffnungen<br />

angeordnet werden können. Ein Rohr mit einem<br />

geschlossenem Ende wie eine Füllerkappe beispielsweise<br />

ist im Zentrum des geschlossenen Endes zu<br />

entlüften, so daß die Luft an der Trennebene abgeleitet<br />

wird. Ein Kantenanschnitt wird Lufteinschlüsse an<br />

der gegenüberliegenden Seite nahe dem geschlossenen<br />

Ende verursachen. Sind Zusammenfließlinien unvermeidbar,<br />

beispielsweise um Kerne, müssen Gase<br />

entweichen können, um hohe Festigkeitsverluste und<br />

optische Fehlstellen zu vermeiden. Spezielle Empfehlungen<br />

für die Entlüftung finden Sie weiter unten.<br />

Eine weitere Erwägung bei der Anschnittplazierung<br />

für DELRIN ® ist die Oberflächenqualität. Fehlstellen an<br />

der Anbindung sowie Freistrahlbildungen lassen sich<br />

minimieren, indem der Anschnitt so positioniert wird,<br />

daß die in die Formhöhlung eintretende Schmelze<br />

gegen eine W<strong>and</strong> oder einen Kernstift prallt.<br />

Eine zentrale Anschnittposition ist häufig erforderlich,<br />

um die Rundheit von Zahnrädern und <strong>and</strong>eren<br />

kritischen runden Teilen zu kontrollieren. Mehrfach-<br />

Anschnitte, in der Regel zwei oder vier, werden im<br />

allgemeinen bei einem mittigen Loch verwendet, um<br />

einen schwer entfernbaren Membrananschnitt zu<br />

vermeiden.<br />

Anschnittauslegung<br />

Wie oben erwähnt, bestimmt die Dicke des Anschnitts<br />

oder sein Durchmesser (für einen Punkt- oder Tunnelanschnitt)<br />

bei teilkristallinen Kunststoffen wie DELRIN ®<br />

die Einfrierzeit und somit auch die Möglichkeit der<br />

Verdichtung (um den Volumenschwund aufgrund<br />

der Kristallisation zu kompensieren) und der Druckerhaltung<br />

während der Erstarrung.<br />

Der Anschnitt sollte offen bleiben, bis die maximale<br />

Teiledichte für ein spezifisches Material erreicht ist.<br />

Die Dicke (oder der Durchmesser) des Anschnittes<br />

sollte etwa 50–60% der W<strong>and</strong>stärke des Anschnitts<br />

betragen. Seine Breite sollte immer mindestens seiner<br />

Dicke entsprechen. Der Anschnitt sollte so kurz<br />

wie möglich sein und nie 0,8 mm überschreiten. Der<br />

Anschnittbereich des Formteils sollte im Einsatz nicht<br />

auf Biegung beansprucht werden. Schlagbeanspruchungen<br />

verursachen mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

ein Versagen des Bauteils im Anschnittbereich.<br />

Die herkömmlichsten Anschnittarten werden in<br />

Abb. 4.03 zusammengefaßt.<br />

– MEMBRANANSCHNITT: runder Anschnitt <strong>zur</strong> Füllung<br />

einer einzelnen symmetrischen Formhöhlung.<br />

Die Vorteile sind eine Reduzierung der Zusammenfließlinien<br />

und eine Verbesserung der Einspritzgeschwindigkeiten.<br />

Das Teil muß jedoch bearbeitet<br />

werden, um den Anschnitt zu entfernen.


Membrananschnitt<br />

Direkter Anschnitt<br />

Kantenanschnitt<br />

Trompetenanschnitt<br />

Trompetenanschnitt<br />

Punktanschnitt<br />

Ringanschnitt<br />

Tunnelanschnitt<br />

Abb. 4.03 Schematische Ansicht der herkömmlichsten<br />

Anschnittarten<br />

– DIREKTER ANSCHNITT: Der Angußkanal führt<br />

direkt in die Formhöhlung ohne Verteiler. Diese<br />

Konstruktion könnte häufig Oberflächenfehler verursachen,<br />

die von der Düse stammen (kalter Pfropfen,<br />

kalte Haut, Lufteinschlüsse…)<br />

– KANTENANSCHNITT: Herkömmlicher Anschnittyp<br />

bei Zwei-Platten-Werkzeugen; nicht selbstabreißend.<br />

– TROMPETENANSCHNITT: Dieser Anschnitt vergrößert<br />

die Fließfront. Er führt in der Regel zu einer<br />

Reduzierung der Spannungskonzentration im Anschnittbereich.<br />

Wird diese Anschnittart verwendet,<br />

kann in der Regel ein geringerer Verzug des Teils<br />

erwartet werden.<br />

– PUNKTANSCHNITT: Dieser Anschnitt wird bei<br />

Drei-Platten-Werkzeugen verwendet. Er ist selbstabreißend.<br />

– RINGANSCHNITT: siehe MEMBRANANSCHNITT.<br />

x = 0,5T<br />

T<br />

Seitenansicht<br />

Verteiler<br />

– TUNNELANSCHNITT: Eine Art des Kantenanschnitts,<br />

bei dem die Öffnung vom Verteiler in das Werkzeug<br />

nicht an der Trennebene des Werkzeugs angeordnet<br />

ist. Er wird verwendet, um den Anschnitt vom<br />

Teil bei einem Zwei-Platten-Werkzeug zu trennen<br />

(selbstabreißend).<br />

Details eines typischen Kantenanschnitts, der für<br />

DELRIN ® geeignet ist, wird in Abb. 4.04 gezeigt.<br />

Abb. 4.05 zeigt Details eines Tunnelanschnitts, der für<br />

DELRIN ® (links) geeignet ist, im Vergleich zu einer ähnlichen<br />

Anschnittart, die für teilkristalline Kunststoffe<br />

nicht empfohlen wird (rechts).<br />

Konstruktionskriterien:<br />

z = Max. 0,8 mm<br />

T = Teiledicke<br />

Abb. 4.04 Details eines typischen Kantenanschnitts für DELRIN ®<br />

d<br />

T<br />

30°<br />

D<br />

Abb. 4.05 Details eines Tunnelanschnitts für DELRIN ® (linke<br />

Seite). Der rechte Anschnitt ist für teilkristalline<br />

Kunststoffe ungeeignet und würde bei DELRIN ®<br />

Probleme verursachen<br />

D1<br />

• Anschnitt immer im dickw<strong>and</strong>igsten Bereich des<br />

Teils.<br />

• Durchmesser des Anschnitts «d» muß mindestens<br />

50% der Teiledicke betragen. Die Länge muß unter<br />

0,8 mm liegen, um ein vorzeitiges Einfrieren des<br />

Anschnitts während der Kompression zu verhindern.<br />

• der beschriebene Kreisdurchmesser «D» des Tunnels<br />

direkt neben dem Anschnitt muß mindestens<br />

1,2 × Teiledicke «T» betragen.<br />

Der rechts in Abb. 4.05 gezeigte Anschnitt wird für teilkristalline<br />

Kunststoffe wie DELRIN ® nicht empfohlen,<br />

da solche konisch verjüngten Anschnittquerschnitte<br />

kristallisieren, bevor die komplette Verdichtung des<br />

Teils abgeschlossen ist. Dies führt zu schlechten<br />

mechanischen Eigenschaften und unkontrollierter<br />

Schwindung.<br />

1,2 T<br />

D1<br />

17


18<br />

Abb. 4.06 zeigt Details einer «3-Platten-Anschnitt-<br />

Auslegung», die für DELRIN ® geeignet ist (links), im<br />

Vergleich zu einer ähnlichen Anschnittart, die für teilkristalline<br />

Kunststoffe nicht empfohlen wird. Die oben<br />

beschriebenen Konstruktionskriterien gelten auch für<br />

diese Anschnittart.<br />

Anm: Fließbremsen um den Angußzieher führen zu<br />

unvollständiger Verdichtung des Teils. Somit sollte<br />

der Durchmesser «D1» in Abb. 4.06 mindestens dem<br />

Durchmesser «D» entsprechen.<br />

D<br />

2°<br />

Angußverteilerteilersystem<br />

Richtlinien<br />

d<br />

*<br />

D1<br />

Abb. 4.06 Details einer «3-Platten-Anschnitt-Konstruktion», die<br />

für DELRIN ® geeignet ist (links). Die rechte Version ist<br />

für kristalline Kunststoffe ungeeignet und würde bei<br />

DELRIN ® zu Problemen führen.<br />

* Die Anschnittlänge sollte


Abb. 4.10 Beispiele asymmetrischer Werkzeuge mit<br />

16 Formhöhlungen. Die Lösung rechts ist mit<br />

Überlaufstopfen versehen, um «kalte Pfropfen»<br />

einzuschließen.<br />

Um dieses Risiko zu reduzieren, wird die Lösung in<br />

Abb. 4.10 (rechts) empfohlen. In einer solchen Konfiguration<br />

werden kalte Pfropfen in jedem Überlaufstopfen<br />

eingeschlossen.<br />

Bei Mehrfachwerkzeugen (≥16 Formhöhlungen) könnte<br />

der sogenannte «Spiraleffekt» in den «inneren» Formhöhlungen<br />

der Auslegung auftreten, (siehe beispielsweise<br />

Abb. 4.11), und zwar aufgrund von überhitzter<br />

Schmelze in den Verteilern, die durch örtliche Scherkräfte<br />

verursacht wird. Um negative Auswirkungen<br />

wie Oberflächenschlieren oder Werkzeugablagerungen<br />

auf ein Minimum zu reduzieren, sollte die Scherung<br />

durch angemessene Verteilerdimensionierung<br />

reduziert werden.<br />

Bei Mehrfach-Werkzeugen für kleine W<strong>and</strong>stärken<br />

(≤1 mm) sollte die Anschnittauslegung anh<strong>and</strong> einer<br />

detaillierten Fließanalyse geprüft werden.<br />

1<br />

16 14<br />

17<br />

32<br />

19<br />

Abb. 4.11 Beispiel für «Spiraleffekt» in einem Werkzeug<br />

mit 32 Formhöhlungen. Formhöhlungen 11, 14,<br />

19, 22 werden zuerst gefüllt und können Oberflächenschlieren<br />

und Werkzeugablagerungen<br />

aufweisen<br />

Düse und Angußstange<br />

Die Düsen- und Angußstangendurchmesser sind<br />

direkt von den Abmessungen des Formteils und der<br />

Verteiler abhängig. Der Konstrukteur muß zunächst<br />

entscheiden, ob die Angußstange erforderlich ist.<br />

Falls ja, könnte eine Konstruktion gewählt werden,<br />

wie sie in Abb. 4.12 gezeigt wird. Diese hat sich in<br />

vielen Fällen für teilkristalline Kunststoffe wie DELRIN ®<br />

als effektivste Lösung erwiesen. Aufgrund ihrer parallelen<br />

zylindrischen Form ist sie leicht zu bearbeiten<br />

und zu polieren, erlaubt große Düsendurchmesser<br />

und kann wegen der hohen Schwindung leicht aus-<br />

11<br />

22<br />

8<br />

9<br />

24<br />

25<br />

geworfen werden. Richtlinien für die Abmessungen<br />

sind:<br />

– ein Angußstangendurchmesser ∅1, der mindestens<br />

dem beschriebenen Kreisdurchmesser des Hauptverteilers<br />

entspricht;<br />

– ein Düsendurchmesser «DN1» gleich ∅1 minus<br />

1 mm.<br />

Abb. 4.12 Angußstangen- und Düsenkonstruktion, die häufig<br />

für DELRIN ® verwendet wird. Die Abmessungen<br />

hängen von den Formteil- und Verteilermaßen ab<br />

D N1<br />

D N1<br />

D N1<br />

D N2<br />

D N2<br />

D N2<br />

5 mm<br />

5 mm<br />

Abb. 4.13 Konstruktionsbeispiel einer angußlosen Düse<br />

mit 2-Platten-Werkzeugen.<br />

Achtung: die Düsentemperatur sollte bei DELRIN ®<br />

190°C nicht überschreiten<br />

DSP 1<br />

Abb. 4.14 Konstruktionsbeispiel einer angußlosen Düse<br />

mit 3-Platten-Werkzeugen.<br />

Achtung: die Düsentemperatur sollte bei DELRIN ®<br />

190°C nicht überschreiten<br />

Falls der Konstrukteur eine angußlose Konstruktion<br />

wählt, kann bei einem 2-Platten-Werkzeug (Abb. 4.13)<br />

und bei einem 3-Platten-Werkzeug (Abb. 4.14) eine<br />

längere Düse erforderlich sein. Wiederum hängt die<br />

Dimensionierung von den Formteil- und Verteilermaßen<br />

ab (Richtlinie: Düsendurchmesser «DN1»<br />

gleich dem beschriebenen Kreisdurchmesser des<br />

Hauptverteilers minus 1 mm).<br />

Ø1<br />

2°<br />

19


20<br />

Es folgt eine Übersicht über die wichtigsten Richtlinien<br />

für das Anguß- und Verteilersystem. Sie kann<br />

Ihnen als eine schnelle Checkliste für Ihre Konstruktion<br />

dienen.<br />

1. Bevorzugt wird eine zylindrische parallele Angußstange:<br />

siehe Abb. 4.12 und Abb. 4.15-1.<br />

2. Angußzieher für 2-Platten-Werkzeug:<br />

siehe Abb. 4.15-2.<br />

3. Angußziehstopfen für 3-Platten-Werkzeug:<br />

siehe Abb. 4.15-3.<br />

4. Senkrechte Fließspalten mit Angußziehstopfen an<br />

jeder Spalte, siehe Abb. 4.15-4.<br />

5. Keine Fließbbremsen durch Angußzieher in<br />

3-Platten-Werkzeug, siehe Abb. 4.15-5.<br />

6. Verteilerabmessungen:<br />

– für W<strong>and</strong>stärken >1,5 mm sind allgemeine Richtlinien<br />

für teilkristalline Polymere zu befolgen<br />

(Abb. 4.07)<br />

– für dünnw<strong>and</strong>ige Formteile und Mehrfach-Werkzeuge<br />

kann eine Fließanalyse erforderlich werden,<br />

um Abmessungen auszuwählen, die eine<br />

übermäßige Scherbeanspruchung vermeiden.<br />

7. Verteiler sind korrekt zu entlüften, siehe Abb. 4.15,<br />

4.16 und Abb. 4.17.<br />

8. Empfohlen werden symmetrische Verteiler<br />

(siehe Abb. 4.11).<br />

9. Bei dünnw<strong>and</strong>igen Teilen und einer großen Zahl<br />

von Formhöhlungen sind auch asymmetrische Verteiler<br />

akzeptabel. Teile sollten jedoch nie direkt an<br />

dem Hauptverteiler angebunden werden (siehe<br />

Abb. 4.10).<br />

2<br />

3<br />

1<br />

Abb. 4.15 Wichtigste Konstruktionsrichtlinien für Anguß und<br />

Verteiler eines 2-Platten-(oben) und eines 3-Platten-<br />

Werkzeugs (unten)<br />

4<br />

6<br />

Entlüftungskanal<br />

5 6<br />

Heißkanalwerkzeug<br />

für kristalline Polymere<br />

Erläuterungen<br />

Dieses Kapitel umfaßt alle Heißkanal- und angußlosen<br />

Werkzeuge. Es soll keine Empfehlung für spezielle<br />

Marken oder Systeme ausgesprochen, sondern<br />

nur das Verhalten und die Anforderungen von teilkristallinen<br />

Polymeren in solchen Werkzeugen<br />

beschrieben werden.<br />

Häufig wird die Frage gestellt, wann Heißkanalwerkzeuge<br />

für teilkristalline Polymere wie DELRIN ® zu verwenden<br />

sind. Dies ist ein äußerst kontroverses Thema.<br />

Die Wahl hängt von vielen Faktoren, insbesondere<br />

von der geforderten Qualität ab, d.h. den mechanische<br />

Eigenschaften, der Oberflächengüte und dem<br />

Prozentsatz an Auswurfteilen.<br />

Status<br />

All diese Werkzeuge bieten den offensichtlichen Vorteil,<br />

daß weniger Material plastifiziert wird, kein (oder<br />

nur minimales) Mahlgut anfällt und die Zykluszeiten<br />

kürzer sind. Andererseits sind Heißkanalwerkzeuge<br />

teurer und schwerer. Sie erfordern einen höheren<br />

Wartungsaufw<strong>and</strong> und besser geschulte Bediener als<br />

herkömmliche Werkzeuge. Sind sie außerdem nicht<br />

korrekt konstruiert, könnte sich die erforderliche Wärme<br />

auf alle Werkzeugteile verteilen und in der Tat die<br />

Zykluszeit erhöhen.<br />

Ein Ansatz ist die Bewertung der theoretischen Produktivitätssteigerung<br />

gegenüber herkömmlichen<br />

Werkzeugen. Liegt ein solcher Anstieg unter 25%,<br />

wäre ein 3-Platten-Werkzeug vorziehen, das sich kostengünstiger<br />

herstellen, in Betrieb nehmen und betreiben<br />

läßt.<br />

Der Break-even-Punkt von 25% gilt für komplette<br />

Heißkanalwerkzeuge. Für <strong>and</strong>ere Werkzeuge (mit<br />

heißen Angußstangen, kalten Unterverteilern) liegt<br />

der Break-even-Punkt weitaus niedriger.<br />

Direktanschnitt gegenüber kalten Unterverteilern<br />

für teilkristalline Polymere<br />

Bei der Konstruktion eines Heißkanalwerkzeugs für<br />

teilkristalline Polymere sollte beachtet werden, daß<br />

ein direktes Anspritzen über heiße Kanäle bei kristallinen<br />

Polymeren schwieriger ist als bei amorphen<br />

Kunststoffen. Der Unterschied beruht auf dem Erweichungs-<br />

oder Aufschmelzverhalten dieser beiden<br />

Polymertypen.<br />

Ein amorphes Material zeigt ein allmähliches Erweichungsverhalten<br />

aus dem festen in den flüssigen<br />

Zust<strong>and</strong> oberhalb Tg und erlaubt somit einen weiteren<br />

Verarbeitungsbereich, was Temperatur und Viskosität<br />

betrifft. Steigt diese Temperatur über Tg (siehe<br />

Abb. 4.16) eignet sich ein amorpher Kunststoff (Kurve<br />

«A») zunächst für die Verarbeitung im Thermoformverfahren<br />

(«T»), anschließend zum Blasformen («BF»)<br />

und schließlich zum Spritzgießen («SG»).


E-Modul<br />

Im Gegensatz dazu hat Tg in der Regel einen begrenzten<br />

oder geringfügigen Einfluß auf die Struktur von<br />

teilkristallinen Polymeren, die oberhalb von Tg fest<br />

sind. Bei der Temperatur Tm schmelzen teilkristalline<br />

Polymere extrem schnell und werden schmelzeflüssig<br />

(Kurve «C»).<br />

Dieses Verhalten eines kristallinen Materials kann<br />

folgende Risiken bergen:<br />

– Tropfen um den Anschnitt, folglich Probleme wie<br />

schlechte Oberflächengüte und Verformung.<br />

– Verstopfen der Anschnitte durch erstarrtes Material;<br />

Pfropfen werden in die Formhöhlungen gedrückt<br />

und verursachen Probleme wie Oberflächenfehler<br />

und schlechtere mechanische Eigenschaften. Der<br />

beste Weg, um diese Probleme zu verhindern, ist<br />

der Einsatz von KALTEN UNTERVERTEILERN.<br />

Temperaturregelung von Heißkanalwerkzeugen<br />

Temperaturregelung und strömungsgünstige Auslegung<br />

sind bei Heißkanalwerkzeugen äußerst wichtig.<br />

Zu prüfen ist, ob eine relativ niedrige Temperatureinstellung<br />

(


22<br />

zonen im Einspritzzylinder verstärkt werden, da mehr<br />

Gas erzeugt wird als normalerweise. Auch hohe Einspritzgeschwindigkeiten<br />

verstärken diese Probleme.<br />

In der «<strong>Anleitung</strong> <strong>zur</strong> Fehlersuche» sind Abhilfemaßnahmen<br />

bei Werkzeugablagerungen angeführt.<br />

Eine Entlüftung findet in der Regel an der Trennebene<br />

eines Werkzeugs statt und erfolgt durch maschinell<br />

bearbeitete Kanäle in der Formhöhlungsplatte und<br />

den Einsätzen.<br />

In einigen Fällen kann eine Entlüftung um einen Aufwerferstift<br />

stattfinden. Diese Entlüftungsöffnung kann<br />

ebenfalls durch geschliffene Abflachungen am Stift<br />

und ein Hinterdrehen der Öffnung nach einer kurzen<br />

Parallelzone verbessert werden. Stifte, die sich mit<br />

dem Ausdrücksystem nicht bewegen, neigen zum<br />

Verstopfen und werden nach einer kurzen Zeit entlüftungstechnisch<br />

unwirksam.<br />

Eine Entlüftung des Verteilersystems trägt dazu bei,<br />

die Luftmenge zu reduzieren, die durch die Formhöhlungen<br />

abgeleitet werden muß. Da Grat am Verteiler<br />

bedeutungslos ist, können diese Entlüftungsöffnungen<br />

etwas tiefer sein als Formhöhlungsöffnungen,<br />

beispielsweise 0,06 mm.<br />

Die Zeichnungen in Abb. 4.17 zeigen die empfohlenen<br />

Abmessungen für Entlüftungsöffnungen in Formhöhlungen<br />

für DELRIN ®.<br />

Anm.: Bei der Werkzeugwartung ist die Öffnungstiefe<br />

sorgfältig zu prüfen. Entlüftungen sollten modifiziert<br />

werden, wenn sie weniger als 0,01–0,015 mm tief<br />

sind.<br />

Parallelzone<br />

Fließende<br />

W > 2 mm<br />

Entlüftungskanäle<br />

L ≤ 0,8 mm<br />

* ≈ 0,3 mm<br />

D < 0,03 mm<br />

Abb. 4.17 Empfohlene Entlüftung eines Formteils und seines<br />

Verteilersystems<br />

Hinterschneidungen<br />

Die folgenden allgemeinen Empfehlungen gelten für<br />

das Ausformen von Hinterschneidungen mit DELRIN ® :<br />

• Das hinterschnittene Teil muß gedehnt oder komprimiert<br />

werden können, das heißt, die der Hinterschneidung<br />

gegenüberliegende W<strong>and</strong> des Teils<br />

muß sich vom Werkzeug oder Kern lösen, bevor<br />

ein Auswerfen versucht wird.<br />

• Die Hinterschneidung sollte abgerundet und gut<br />

abgeschrägt sein, um ein leichtes Gleiten des Formteils<br />

über Metall zu ermöglichen und Spannungskonzentrationen<br />

während des Abstreifens zu minimieren.<br />

• Eine ausreichende Kontaktfläche ist zwischen dem<br />

Auswerfer und dem Formteil vorzusehen, um ein<br />

Durchstoßen des Formteils oder das Zusammenfallen<br />

von dünnw<strong>and</strong>igen Querschnitten während des<br />

Auswerfens zu verhindern.<br />

• Die Zyklusdauer und speziell die Nachdruckzeit sollten<br />

optimal sein, um übermäßige Schwindung bei<br />

internen Hinterschneidungen zu vermeiden. Eine<br />

ausreichende Steifigkeit des Formteils muß sicherstellen,<br />

daß es aufgrund übermäßiger Schwindung<br />

um die Stifte nicht steckenbleibt, die eine interne<br />

Hinterschneidung bilden. Das Auswerfen von Teilen<br />

mit externen Hinterschneidungen wird durch die<br />

Formteilschwindung unterstützt.<br />

• Eine höhere Werkzeugtemperatur, die das Formteil<br />

bei der Werkzeugöffnung heißer und flexibler hält,<br />

können das Ausdrücken aus einer Hinterschneidung<br />

unterstützen.<br />

• Generell können Teile aus DELRIN ® mit einer Hinterschneidung<br />

von maximal 5% verarbeitet werden.<br />

Die Berechnung der zulässigen Hinterschneidung<br />

zeigt Abb. 4.18.<br />

Die zulässige Hinterschneidung schwankt leicht<br />

sowohl mit der W<strong>and</strong>stärke als auch mit dem<br />

Durchmesser.<br />

R<br />

A<br />

B<br />

A<br />

B<br />

Interne<br />

Hinterschneidungen<br />

Externe<br />

Hinterschneidungen<br />

Abb. 4.18 Berechnungen von %-Hinterschneidung<br />

(B – A) / B ≤5%<br />

R<br />

R<br />

R<br />

A<br />

B<br />

A<br />

B<br />

≥30°


Scharfe Kanten<br />

Einer der Hauptgründe für das Versagen von Kunststoffteilen<br />

sind innenliegende scharfe Kanten. Eine<br />

scharfe Kante in einem Teil wirkt wie eine Kerbe und<br />

löst bei sehr geringer Belastung Bruch aus. Das Diagramm<br />

in Abb. 4.19 zeigt den Einfluß des Kerbradius<br />

auf die Schlagzähigkeit bei Prüfstäben, die aus zwei<br />

Typen von DELRIN ® bestehen. Beachten Sie, daß die<br />

Kerben geformt wurden (Real Life-Simulation und<br />

unbearbeitet gemäß St<strong>and</strong>ard-Izod-Prüfung).<br />

Schlagzähigkeit, kJ/m 2<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0<br />

Dieses Diagramm läßt erkennen, daß der Anstieg<br />

eines inneren Rundungshalbmessers von 0,01 (fast<br />

eine scharfe Kante) auf 0,2 mm die Schlagzähigkeit<br />

verdoppelt.<br />

Beachten Sie auch, daß scharfe Kanten in Kunststoffteilen<br />

in hohem Maße zu einem Verzug beitragen.<br />

Rippen<br />

DELRIN® 100P NC010<br />

Kerbradius, mm<br />

DELRIN® 500P NC010<br />

0,1 0,2 0,3 0,4<br />

Abb. 4.19 Schlagzähigkeit als Funktion des geformten<br />

Kerbradius<br />

Sehr häufig sind verippte Teile in punkto Zykluszeit,<br />

mechanische Eigenschaften und Verzug leistungsfähiger<br />

als extrem dickw<strong>and</strong>ige, unkorrekt verdichtete<br />

Teile. Vom wirtschaftlichen St<strong>and</strong>punkt aus ist es unmöglich,<br />

mehr als 6–8 mm dicke Querschnitte während<br />

der gesamten Kristallisationszeit zu verdichten (Erstarrung:<br />

siehe Abb. 5.05 – Nachdruckzeit als Funktion<br />

der W<strong>and</strong>stärke). Eine unkorrekte Rippenkonstruktion<br />

könnte jedoch ebenfalls Defekte wie Einfallstellen<br />

verursachen. Empfohlene Rippenabmessungen zeigt<br />

T<br />

0,5-0,7T<br />

R = 0,2-0,3T<br />

Abb. 4.20 Empfohlene Rippenabmessungen als Funktion<br />

der W<strong>and</strong>stärke<br />

0,5<br />

Abb. 4.20. Beachten Sie, daß der Radius an der Rippenbasis<br />

nicht zu klein sein sollte, um die Zähigkeit<br />

des Formteils aufrechtzuerhalten (siehe Abb. 4.19).<br />

Zusammenfließlinien<br />

Zusammenfließlinien entstehen, wenn zwei Schmelzeströme<br />

aufein<strong>and</strong>ertreffen. Die Position der Zusammenfließlinien<br />

kann durch Teilfüllungen oder durch<br />

Fließsimulationen ermittelt werden (wenn das Werkzeug<br />

noch nicht existiert). Ist das Werkzeug korrekt<br />

entlüftet (siehe Seite 21), sollte die Bindenahtfestigkeit<br />

mindestens 80–90% der Nennfestigkeit des<br />

Kunststoffes betragen.<br />

Um die Bindenahtfestigkeit zu optimieren, sind zwei<br />

Parameter wichtig:<br />

1. Optimale Nachdruckzeit, um ein Verschweißen der<br />

Fließfronten unter Druck sicherzustellen (korrekte<br />

Nachdruckzeit siehe Kapitel 5).<br />

2. Optimale Einspritzgeschwindigkeit, die von der<br />

W<strong>and</strong>stärke des Formteils abhängt (ca. 1 Sekunde<br />

pro mm W<strong>and</strong>stärke).<br />

Abb. 4.21 zeigt die Bindenahtfestigkeit eines 4 mm<br />

dicken Prüfstabes aus DELRIN ® 100, der an beiden<br />

Enden angeschnitten ist. Sowohl die Zugfestigkeit als<br />

auch die Zähigkeit sind stark verschlechtert, da die<br />

Einspritzzeit nicht optimiert wurde.<br />

Streckspannung, MPa<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

0<br />

Abb. 4.21 Zugfestigkeit (linke Skala) und Izod-Schlagzähigkeit,<br />

ungekerbt, (rechte Skala) eines Prüfstabes aus<br />

DELRIN ® 100, 4 mm dick, an beiden Enden mit<br />

unterschiedlichen Einspritzzeiten gespritzt<br />

Werkzeugwartung<br />

Generell erfordern Werkzeuge für DELRIN ® den gleichen<br />

Aufw<strong>and</strong> wie solche für <strong>and</strong>ere thermoplastische<br />

Kunststoffe. Die Reinigung des Werkzeugs und das<br />

Auftragen einer Rostschutzlösung ist in der Regel<br />

nach einem Produktionslauf ausreichend.<br />

Entlüftungswartung<br />

5 10 15<br />

0<br />

20<br />

Einspritzzeit, s<br />

Izod, ungekerbt<br />

Streckspannung, MPa<br />

1000<br />

Aufgrund der entscheidenden Funktion der Entlüftungen<br />

sollten die Abmessungen bei einer Routine-Wartung<br />

geprüft werden. Die Öffnungstiefe bzw. Verformung<br />

der Trennebene gegenüber der Entlüftung sind<br />

sorgfältig zu kontrollieren. Öffnungen sind zu modifizieren,<br />

wenn die Entlüftungen weniger als 0,01 mm<br />

bis 0,015 mm tief sind. Jegliche Vorsprünge, die die<br />

Entlüftungen blockieren, sind abzuschleifen.<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

Izod, ungekerbt, J/m<br />

23


24<br />

Werkzeugreinigung<br />

Je nach Art der Ablagerung gelten folgende Reinigungsverfahren:<br />

• Weiße Ablagerung<br />

Weiße Ablagerung ist bekannt als «P-Ablagerung».<br />

Sie beruht auf der Ansammlung von Paraformaldehyd.<br />

Diese Ablagerung kann mit Benzyl-Alkohol<br />

oder Isopropanol entfernt werden. Ein häufiges Reinigen<br />

des Werkzeugs mit diesen Lösungsmitteln<br />

während der Verarbeitung verhindert den Aufbau<br />

von P-Ablagerungen.<br />

• Transparente oder verfärbte Ablagerung<br />

Diese Ablagerung wird «S-Ablagerung» genannt.<br />

Sie ist normalerweise in Anschnittnähe (bei übermäßiger<br />

Scherung des Materials), an Stiften oder<br />

in der Nähe von heißen Stellen zu beobachten. Ein<br />

Anschnitt mit geringerer Scherbeanspruchung<br />

(siehe Empfehlungen für Anschnittauslegung) oder<br />

eine gleichmäßigere Werkzeugtemperatur stoppen<br />

oder reduzieren den Aufbau dieser Ablagerung<br />

enorm. Sie läßt sich mit h<strong>and</strong>elsüblichen chemischen<br />

Reinigungsmitteln entfernen. Die Wirksamkeit des<br />

Reinigungsmittels kann mit einem Ultraschallbad<br />

gesteigert werden.


5. Spritzgießverfahren<br />

DELRIN ® Polyacetal läßt sich in ähnlicher Weise im<br />

Spritzgießverfahren verarbeiten wie <strong>and</strong>ere thermoplastische<br />

Kunststoffe. Allerdings fordern die Anwendungen,<br />

für die DELRIN ® eingesetzt wird, häufig engtolerierte<br />

Spezifikationen in bezug auf Festigkeit,<br />

Dimensionsstabilität und Oberflächengüte, so daß<br />

die Verarbeitung kritischer kontrolliert werden muß.<br />

Die Informationen in diesem Kapitel enthalten Empfehlungen<br />

für:<br />

• Anfahr- und Abstellverfahren, Sicherheitsvorkehrungen<br />

bei der H<strong>and</strong>habung.<br />

• Betriebsbedingungen für DELRIN ®.<br />

• Techniken <strong>zur</strong> Optimierung der Produktivität.<br />

Anfahren und Abstellen<br />

Anfahren mit neuem Kunststoff<br />

Das vorgeschlagene Anfahrverfahren für DELRIN ® soll<br />

eine Überhitzung des Materials und eine Verunreinigung<br />

der Einspritzeinheit durch Material vorhergegangener<br />

Durchläufe verhindern.<br />

Um eine Maschine zu starten, die einen <strong>and</strong>eren<br />

Kunststoff enthält, muß die Einspritzeinheit mit Polysterol<br />

gereinigt werden, bis der Zylinder und <strong>and</strong>ere<br />

Hochtemperaturzonen sauber sind. Dies kann normalerweise<br />

mit Zylindertemperaturen im Bereich von<br />

210–250°C erfolgen, falls das vorherige Material dies<br />

erlaubt. Die Düse läßt sich durch Ausspritzungen<br />

recht schwer reinigen, da die laminare Strömung in<br />

diesem Bereich eine am Metall festklebende <strong>Polymers</strong>chicht<br />

verursacht (dies gilt auch für Heißkanalsysteme).<br />

Daher wird empfohlen, die Düsenheizung<br />

abzuschalten, die Düse abzuheben, alle Spuren des<br />

vorherigen Kunststoffes zu entfernen und sie wieder<br />

aufzusetzen. Die Zylindertemperatur sollte dann auf<br />

etwa 215°C und die Düsentemperatur auf 190°C eingestellt<br />

werden.<br />

Sicherheitshinweis: Polysterol ist chemisch verträglich<br />

mit DELRIN ®, während selbst eine Spur von Polyvinylchlorid<br />

(PCV) dies nicht ist. Eine Verunreinigung<br />

von DELRIN ® mit diesem Material kann einen unangenehmen<br />

Geruch oder sogar ein schlagartiges Zurückschießen<br />

der Schmelze verursachen.<br />

Anfahren mit einem Zylinder, der DELRIN ® enthält<br />

Nach einem sicheren Abstellverfahren sollten Schnecke<br />

und Zylinder leer sein. Um erneut anzufahren, sind<br />

die Düsen- und Zylindertemperaturen auf 190°C einzustellen,<br />

um den Zylinder und den darin enthaltenen<br />

Kunststoff vorzuwärmen. Hat der Zylinder die eingestellte<br />

Temperatur erreicht, stellen Sie sicher, daß die<br />

Düse offen ist, und erhöhen Sie die Zylindereinstellungen<br />

auf normale Betriebstemperaturen. Haben<br />

alle Temperaturen den Betriebsbereich erreicht, kann<br />

der Trichter beschickt werden und die Verarbeitung<br />

nach einem kurzen Ausspritzen mit DELRIN ® beginnen.<br />

Abstellen, wenn ein erneutes Anfahren<br />

mit DELRIN ® geplant ist<br />

Schließen Sie die Trichter-Einfüllöffnung und fahren<br />

Sie mit der Verarbeitung fort, bis der Zylinder leer ist.<br />

Bei großen Maschinen (Schneckendurchmesser über<br />

40 mm) wird empfohlen, den Zylinder mit Polystyrol<br />

auszuspritzen, die Schnecke ganz vorlaufen zu lassen<br />

und anschließend die Heizbänder abzuschalten. Bei<br />

kleinen Maschinen bringen Sie die Schnecke in Vorlaufposition<br />

und schalten Sie die Heizbänder ab.<br />

Abstellen, wenn ein Anfahren<br />

mit einem <strong>and</strong>eren Kunststoff geplant ist<br />

Schließen Sie die Trichter-Einfüllöffnung und setzen<br />

Sie die Verarbeitung fort, bis der Zylinder leer ist.<br />

Nehmen Sie Ausspritzungen mit Polystyrol vor, fahren<br />

Sie die Schnecke in Vorlaufposition und schalten<br />

Sie dann die Heizbänder ab.<br />

Kurze Unterbrechung<br />

Eine Spritzgießmaschine sollte nicht im Leerlauf stehen,<br />

wenn sich DELRIN ® bei Schmelzetemperatur im<br />

Zylinder befindet. Die maximal empfohlene Verweilzeit<br />

im Zylinder beträgt unter normalen Verarbeitungsbedingungen<br />

10 Minuten bei gefärbtem Material<br />

und 20 Minuten bei naturfarbenem St<strong>and</strong>ardmaterial.<br />

Werden diese Zeiten überschritten, kann eine Zersetzung<br />

stattfinden.<br />

Falls die Verweilzeit im Zylinder bei einer kurzen<br />

Unterbrechung die obigen Grenzwerte überschreitet,<br />

schließen Sie die Trichter-Einfüllöffnung, leeren Sie<br />

den Zylinder und lassen Sie die Schnecke in vorderster<br />

Position. Die Zylindertemperaturen sind auf etwa<br />

150°C zu reduzieren (bei diesen Temperaturen bleibt<br />

DELRIN ® auch während eines Wochenendes stabil).<br />

Maßnahmen bei Ausfall der Düsen-Heizbänder<br />

Ziehen Sie die Einspritzeinheit <strong>zur</strong>ück, schließen Sie<br />

den Trichter und schieben Sie ihn aus dem Weg. Falls<br />

die Düse noch offen ist, befolgen Sie das normalen<br />

Abstellverfahren. Ist sie eingefroren, erwärmen Sie<br />

die Düse mit einem Gasbrenner, um das eingefrorene<br />

Material in der Düse aufzuschmelzen und nehmen<br />

Sie dann Ausspritzungen vor.<br />

Betriebsbedingungen für DELRIN ®<br />

– Temperaturprofil<br />

Einleitung<br />

Die Hauptaufgabe der Einspritzeinheit ist es, die erforderliche<br />

Menge an homogener Schmelze zum Werkzeug<br />

zu fördern (ohne unaufgeschmolzenes oder abgebautes<br />

Material). Die Konstruktionsrichtlinien für<br />

die Einspritzeinheit zum Aufschmelzen von teilkristallinem<br />

Material werden in Kapitel 3 beschrieben, die<br />

Richtlinien für die Einstellungen folgen anschließend.<br />

25


26<br />

Anm.: Zwei einfache, aber praktische Methoden <strong>zur</strong><br />

Bewertung der Anwesenheit von unaufgeschmolzenem<br />

und abgebautem Material wurden am Ende von<br />

Kapitel 3 beschrieben und können auch hier angewendet<br />

werden.<br />

DELRIN ® Polyacetal ist ein kristallines Polymer mit<br />

einem Schmelzpunkt von 177°C. Für die meisten<br />

DELRIN ® Typen liegt der bevorzugte Schmelzetemperaturbereich<br />

bei 215°C ± 5°C*, gemessen mit einem<br />

Einstich-Pyrometer in der Schmelze. Der für das Erwärmen<br />

und Aufschmelzen von DELRIN ® erforderliche<br />

Wärmebedarf wird durch Scherung erzeugt (durch<br />

die Schneckendrehung) und stabilisiert durch die<br />

Wärmeleitung in dem beheizten Zylinder (langsame<br />

Wärmeübertragung aufgrund der Isoliereigenschaft<br />

des <strong>Polymers</strong>).<br />

Zylindertemperatur<br />

Der wichtigste Parameter, der das Zylindertemperaturprofil<br />

beeinflußt, ist die Verweilzeit des <strong>Polymers</strong> in<br />

der Plastifiziereinheit (siehe Kapitel 9 <strong>zur</strong> Berechnung<br />

der Verweilzeit).<br />

Bei einer kurzen Verweilzeit (5 Minuten, lange Zykluszeit,<br />

niedriger Schmelzeausstoß) sind niedrigere<br />

Einstellungen möglich, insbesondere in der Austragszone.<br />

Da es schwierig ist, allgemeingültige Zylindertemperatureinstellungen<br />

anzugeben, ist es häufig angebracht,<br />

mit einem gleichmäßigen Profil zu beginnen<br />

und entsprechende Anpassungen vorzunehmen. Das<br />

in Abb. 5.01 gezeigte Diagramm kann als Richtlinie<br />

für anfängliche Temperatureinstellungen dienen.<br />

* Die bevorzugte Temperatur für DELRIN® 100ST und DELRIN® 500T ist ca. 10°C<br />

niedriger.<br />

Anm.:<br />

1. Da die bevorzugte Schmelzetemperatur für DELRIN ®<br />

100ST und DELRIN ® 500T ca. 10°C niedriger liegt,<br />

sollten die Zoneneinstellungen 10°C niedriger sein<br />

als in Abb. 5.01 angegeben.<br />

225<br />

220<br />

Empfohlene<br />

Schmelze- 215<br />

temperatur<br />

195<br />

180<br />

VORDERE ZONE MITTLERE ZONE HINTERE ZONE<br />

Verweilzeit<br />

< 3 min<br />

3 ÷ 5 min<br />

> 5 min<br />

Trichter<br />

keine Kühlung oder 80–90°C min.<br />

Abb. 5.01 Zylindertemperaturprofil als Funktion der Verweilzeit<br />

für eine gegebene empfohlene Schmelzetemperatur.<br />

Emfpohlene Düsentemperatur : 190°C für alle DELRIN ®<br />

Typen<br />

2. Eine Trichterkühlung ist nicht erforderlich und sollte<br />

bei DELRIN ® nicht eingesetzt werden. Wie in Kapitel<br />

3 beschrieben, kann eine übermäßige Trichterkühlung<br />

zu Schneckenablagerungen und schwarzen<br />

Flecken führen.<br />

3. Bei sehr kleinen Einspritzeinheiten bzw. kurzen<br />

Verweilzeiten, kann ein Vorheizen des Granulats<br />

(z.B. mit einem beheizten Trichter) den Erhalt einer<br />

homogenen Schmelze unterstützen.<br />

Düsentemperatur<br />

Die Düsentemperatur wird eingestellt, um ein Tropfen<br />

und Einfrieren zu verhindern (siehe Seite 12). Sie<br />

sollte jedoch niemals 190°C überschreiten, um einen<br />

Polymerabbau zu verhindern (die laminare Strömung<br />

und die hohe Viskosität der <strong>Polymers</strong>chmelze führen<br />

zu sehr langen Kontaktzeiten mit der Metallw<strong>and</strong>).<br />

Falls die Düse bei 190°C einfriert, sollte ihre Isolierung<br />

gegen die Angußstange verbessert oder ihr Innendurchmesser<br />

erhöht werden.<br />

Anm.:<br />

1. In der Praxis ist es immer einfacher, die Düsentemperatur<br />

anh<strong>and</strong> einer Angußöffnung korrekt einzustellen.<br />

Die Einspritzeinheit wird nach der<br />

Schneckendrehung <strong>zur</strong>ückgezogen und die Düse<br />

ist von dem kalten Werkzeug isoliert. Dies erlaubt<br />

ein «Strömen» der Wärme <strong>zur</strong> Düsenspitze, ohne<br />

eine zu hohe Temperatur einstellen zu müssen, und<br />

reduziert das Risiko einer fadenziehenden Düse.<br />

2. Heißkanäle. In gleicher Weise ist ein Heißkanalsystem<br />

eine Düse, die <strong>Polymers</strong>chmelze von der<br />

Einspritzeinheit zum Formteil leitet. Somit gelten<br />

die Prinzipien und Empfehlungen für Düsen ebenfalls<br />

für Heißkanalsysteme. Insbesondere führen<br />

auch hier die laminare Strömung und hohe Viskosität<br />

der <strong>Polymers</strong>chmelze zu sehr langen Kontaktzeiten<br />

mit der Metallw<strong>and</strong>. Somit sollte die Temperatur<br />

des Metalls im Heißkanalsystem 190°C niemals<br />

überschreiten, um einen Polymerabbau zu vermeiden.<br />

Schneckendrehzahl<br />

Die Schneckendrehzahl wirkt wie eine «thermische<br />

Einstellung», da die Schneckendrehung das Material<br />

auf Scherung beansprucht und rund die Hälfte des<br />

erforderlichen Wärmebedarfs liefert, der für das Aufschmelzen<br />

und Erwärmen von DELRIN ® auf den empfohlenen<br />

Schmelzetemperaturbereich von 215°C ± 5°C<br />

(205°C ± 5°C für DELRIN ® T und ST) erforderlich ist.<br />

Wie alle Polymere ist DELRIN ® scherempfindlich und<br />

eine maximale Umfangsgeschwindigkeit der Schnecke<br />

von 0,2 bis 0,3 m/s wird empfohlen.<br />

Abb. 5.02 zeigt die optimale Schneckendrehzahl für<br />

hochviskose DELRIN ® Typen (100P) und niedrigviskose<br />

DELRIN ® Typen (500P bis 900P) als Funktion des<br />

Schneckendurchmessers.


Max. Schneckendrehzahl, U/min<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

0<br />

Staudruck<br />

20<br />

40<br />

Schneckendurchmesser, mm<br />

80 100<br />

Auch der Staudruck wirkt wie eine Temperatureinstellung.<br />

Eine Erhöhung des Staudruckes steigert die von<br />

der Schnecke auf die Schmelze übertragene Scherarbeit.<br />

Eine optimale Schneckenkonstruktion für kristalline<br />

Kunststoffe wie DELRIN ® sollte die erforderliche Plastifizierarbeit<br />

leisten, um DELRIN ® mit minimalem Staudruck<br />

auf die empfohlene Schmelzetemperatur zu bringen.<br />

Nur das Aufschmelzen hochviskoser Typen wie<br />

DELRIN ® 100 kann einen geringen Staudruck erfordern,<br />

um ein Zurückwinden der Schnecke zu vermeiden<br />

(führt zu ungleichmäßigem Schußvolumen und<br />

Polster).<br />

Eine unkorrekte Schnecke kann einen geringen Staudruck<br />

erfordern, um die Plastifizierarbeit der Schnecke,<br />

die Schmelzetemperatur und ihre Gleichmäßígkeit zu<br />

steigern. Ein höherer Staudruck kann unaufgeschmolzene<br />

Partikel beseitigen und eine Farbmischung verbessern,<br />

falls Farbkonzentrate verwendet werden.<br />

Eine Erhöhung des Staudrucks reduziert jedoch Glasfaserlängen<br />

und verändert die Eigenschaften gefüllter<br />

Typen wie DELRIN ® 570. Wichtiger jedoch ist, daß eine<br />

Erhöhung des Staudrucks immer den Schneckendurchsatz<br />

reduziert sowie längere Zykluszeiten und<br />

niedrigere Produktivität verursacht. Dies erhöht den<br />

Aufbau von Schneckanablagerungen, was zu Verunreinigungen<br />

und schlechten Formteileigenschaften<br />

führt.<br />

Daher sollte ein Staudruck nur eingesetzt werden,<br />

wenn eine Erhöhung der Zylindertemperatur oder<br />

<strong>and</strong>ere Änderungen unwirksam oder nicht möglich<br />

sind.<br />

Bei allen Materialien übt der Staudruck vor der Schnecke<br />

einen leichten Druck auf die Düse aus. Um ein Tropfen<br />

am Ende der Schneckendrehung zu vermeiden,<br />

ist ein leichtes Zurücksaugen erforderlich. Dies sollte<br />

auf ein Minimum reduziert werden.<br />

60<br />

DELRIN® 500<br />

DELRIN® 100<br />

Abb. 5.02 Maximale Schneckendrehzahl als Funktion des<br />

Schneckendurchmessers. Die Kurve für DELRIN ® 500<br />

gilt auch für die niedrigviskosen Typ DELRIN ® 900<br />

Werkzeugtemperatur<br />

Die beste Werkzeugtemperatur für langständige<br />

Formteileigenschaften liegt genau unter der Kristallisationstemperatur<br />

von DELRIN ®, z.B. 155°C. Bei dieser<br />

Temperatur kann das Polymer in einem optimalen<br />

Ordnungszust<strong>and</strong> kristallisieren und jegliche Risiken<br />

einer Nachschwindung beseitigen.<br />

Offensichtlich ist es vom wirtschaftlichen St<strong>and</strong>punkt<br />

aus unmöglich, das Werkzeug auf diese Temperatur<br />

einzustellen, da die Kristallisationszeit – und damit die<br />

Zykluszeit – nahezu unendlich lang ist.<br />

In der Praxis führt eine niedrigere Werkzeugtemperatur<br />

zu kürzeren Kristallisationszeiten und somit kürzeren<br />

Zykluszeiten, geringerer Formteilschwindung,<br />

jedoch höherer Nachschwindung (besonders wenn<br />

Formteile höheren Temperaturen ausgesetzt sind).<br />

Ein Kompromiß sollte abhängig von der Einsatztemperatur<br />

sowie der lang- und kurzfristig geforderten<br />

Maßgenauigkeit des Formteils gefunden werden.<br />

Für St<strong>and</strong>ardtypen von DELRIN ® stellt eine Werkzeugtemperatur<br />

von 80–100°C einen guten Kompromiß<br />

für den normalen Einsatz dar. Sie führt zu einer relativ<br />

kurzen Kristallisationszeit, hohen Schwindung, jedoch<br />

geringen Nachschwindung (siehe Kapitel 7: «Dimensionsstabilität»).<br />

Eine höhere Werkzeugtemperatur<br />

ergibt eine höhere Schwindung, längere Zykluszeit,<br />

jedoch geringere Nachschwindung. Besonders für<br />

hochpräzise Teile, die bei hohen Temperaturen eingesetzt<br />

werden, wird dies empfohlen. Eine niedrigere<br />

Werkzeugtemperatur führt zu einer kürzeren Zykluszeit,<br />

geringeren Schwindung, aber weitaus höherer<br />

Nachschwindung, die Spannungen und Verzug verursacht.<br />

Bei schlagzähmodifizierten Typen wie DELRIN ® 100ST<br />

und 500T, ist eine niedrigere Werkzeugtemperatur<br />

(50°C ± 10) akzeptabel, ohne die langfristigen Eigenschaften<br />

des Formteils zu gefährden.<br />

Anm. 1: Der Begriff «Werkzeugtemperatur» wird zwar<br />

immer verwendet, doch ist der wichtige Parameter<br />

die Oberflächentemperatur der Formhöhlung. Bei<br />

kurzen Zyklen kann es erforderlich sein, die Kühlmitteltemperatur<br />

zu senken, um die Werkzeugflächen im<br />

empfohlenen Bereich zu halten. Kühlwasser wird<br />

häufig für sehr kurze Zyklen oder für Kernstifte und<br />

<strong>and</strong>ere Werkzeugquerschnitte eingesetzt, die sehr<br />

heiß werden können.<br />

Anm. 2: Kühlmittel: Geschlossene Kühlkreise werden<br />

heute am häufigsten eingesetzt. Kühlmittel für geschlossene<br />

Kreisläufe müssen Wärme, Einfrieren,<br />

Druck und Vakuum widerstehen. Sie sollten weder<br />

Ablagerungen im Kühlsystem hinterlassen, noch die<br />

Kühlkanäle und Leitungen korrodieren (Leitungen<br />

können aus Stahl, Kupfer, Kunststoff, Gummi usw.<br />

bestehen). Zum Vergleich: die Bedingungen ähneln<br />

Motorkühlsystemen von Automobilen. Daher wird<br />

empfohlen, die gleiche Flüssigkeit (Rostschutz- und<br />

Korrosionshemmstoff) zu verwenden, allerdings in<br />

27


28<br />

geringerer Konzentration. Anfänglich ist der thermische<br />

Austausch weniger wirksam als mit Wasser, da<br />

die Flüssigkeit aufgrund des Glykols eine höhere Viskosität<br />

hat (mehr Energie erforderlich für eine turbulente<br />

Strömung). Langfristig jedoch ist ein Kühlmittel<br />

(wie das in Autos) die effektivste Lösung (keine Korrosion<br />

oder Ablagerung, geringe Erosion durch Kavitation).<br />

Bei Kühlmitteln für offene Turmkreise ist eine chemische<br />

Beh<strong>and</strong>lung erforderlich, um den Aufbau von<br />

Mikroorganismen zu verhindern, die Krankheiten und<br />

Atemwegsprobleme hervorrufen könnten.<br />

Verarbeitungsbedingungen<br />

für DELRIN ® – Spritzgießzyklus<br />

Einführung<br />

Wie in Kapitel 2 erwähnt, bedingt DELRIN ® aufgrund<br />

seines teilkristallinen Gefüges einen <strong>and</strong>eren Verarbeitungszyklus<br />

als amorphe Kunststoffe. Für DELRIN ®<br />

umfaßt ein Spritzgießzyklus in der Regel folgende<br />

Phasen (siehe Abb. 5.03):<br />

A = Werkzeug-Öffnungszeit. Sie umfaßt Öffnungs-,<br />

Auswerf- und Schließzeit.<br />

B = Einspritzzeit. <strong>Polymers</strong>chmelze wird in das Werkzeug<br />

in einer «dynamischen Füllphase» eingespritzt.<br />

C = Nachdruckzeit. Während dieser «Verdichtungsphase»<br />

erstarrt die Schmelze unter Druck, während<br />

zusätzlicher Kunststoff in das Werkzeug eingespritzt<br />

wird, um die im Werkzeug stattfindende<br />

Schwindung auszugleichen.<br />

D = Schneckrücklaufzeit. Die Schnecke dreht sich und<br />

bereitet neue Schmelze für den nächsten Schuß<br />

vor.<br />

E = Kühlzeit. Da das Teil erstarrt ist und am Ende der<br />

Nachdruckzeit ausgeworfen werden kann, ist<br />

keine Kühlphase erforderlich. Somit ist die Kühlzeit<br />

nur die Schneckenrücklaufzeit plus einer kurzen<br />

Sicherheitszone.<br />

Die Gesamtzykluszeit für DELRIN ® ist die Summe der<br />

verschiedenen Phasen, die für jeden Arbeitsgang eingestellt<br />

sind.<br />

Anm.: Die obige Einteilung entspricht der Terminologie,<br />

die in der «Computer Aided Moulding Diagnostic<br />

Optimisation» (CAMDO) für DELRIN ® verwendet wird.<br />

Häufig wird die Summe der Einspritz- und Nachdruckzeit<br />

als Schneckenvorlaufzeit definiert. (Häufig erläutert<br />

in früherer Literatur für DELRIN ®).<br />

Die Graphik in Abb. 5.04 für den geschätzten Zyklus<br />

zeigt eine Reihe von Gesamtzykluszeiten, die für eine<br />

hochwertige Verarbeitung von DELRIN ® zu Formteilen<br />

mit verschiedenen W<strong>and</strong>stärken verwendet wurden.<br />

Der tatsächliche Zyklus wird sich der unteren Grenze<br />

annähern, wenn ein Hochleistungs-Kunststoff wie<br />

DELRIN ® 900 verarbeitet und die Anforderungen an<br />

das Endprodukt weniger streng sind.<br />

E.<br />

Kühlzeit<br />

D. Schneckenrücklaufzeit<br />

Einspritzphase<br />

A. Werkzeug offen<br />

Abb. 5.03 Spritzgießzyklus für DELRIN ®<br />

Gesamtzykluszeit, s<br />

110<br />

90<br />

70<br />

50<br />

30<br />

10<br />

0<br />

1 2<br />

W<strong>and</strong>stärke des Formteils, mm<br />

B. Einspritzzeit<br />

C. Nachdruckzeit<br />

In diesem Bereich<br />

Risiken wie Porosität,<br />

Lunker, Verzug<br />

3 4 5 6<br />

Abb. 5.04 Schätzung der Gesamtzykluszeiten für die<br />

Herstellung hochwertiger Formteile aus DELRIN ®<br />

Die optimale Einspritzgeschwindigkeit für ein Werkzeug<br />

hängt von der Formteilgeometrie, der W<strong>and</strong>stärke,<br />

der Verteilergröße, der W<strong>and</strong>temperatur, der<br />

Dimensionierung und Positionierung des Anschnittes<br />

ab.<br />

Faustregel: Eine Einspritzzeit von 1 Sekunde pro mm<br />

W<strong>and</strong>stärke ist ein guter Ausgangspunkt für die Einstellung<br />

der Einspritzgeschwindigkeit. Die Oberflächengüte<br />

wird diese Einstellung bestimmen. Höherer und<br />

gleichmäßigerer Flächenglanz läßt sich erzielen, indem<br />

die Einspritzgeschwindigkeit kurz genug ist, um die<br />

Formhöhlung zu füllen, bevor der Kunststoff zu<br />

erstarren beginnt. Allerdings werden örtliche Oberflächenfehler<br />

wie Fließlinien und Angußschlieren<br />

häufig durch eine Reduzierung der anfänglichen Einspritzgeschwindigkeit<br />

vermindert.<br />

Falls eine maximale Zähigkeit des Formteils für die<br />

Anwendung erforderlich ist, ist die Scherbeanspruchung<br />

des Materials im Verteiler und Formteil zu prüfen,<br />

um optimale Aufschmelzleistungen und Eigenschaften<br />

der Formteile sicherzustellen. Abb. 5.05 zeigt<br />

die Schlagzähigkeit eines 2 mm dicken Teils in<br />

Abhängigkeit der Scherung während des Einspritzens.<br />

Gegebenenfalls setzen Sie sich mit Ihrer DuPont<br />

Vertretung in Verbindung, um Ihren speziellen Fall zu<br />

analysieren.


Anm.: Die Minimierung der Scherung im Anschnitt<br />

kann ebenso ein wichtiger Faktor für die Optimierung<br />

der Formteileigenschaften sein.<br />

Bei nicht optimal ausgelegten Anschnitten (konisch,<br />

übermäßige Anschnittlänge) kann die Scherbeanspruchung<br />

im Anschnitt die Zähigkeit des Formteils<br />

einschränken.<br />

Bei einer optimalen Anschnittauslegung, wie sie im<br />

Kapitel Werkzeugkonstruktion erläutert wurde (Abmessungen,<br />

die eine optimale Verdichtung während<br />

der Aushärtung erlauben, Anschnittlänge


30<br />

Nachdruckzeit entsprechen, die in Abb. 5.06 für die<br />

W<strong>and</strong>stärke am Anschnitt abgelesen werden kann.<br />

Zu diesem Zeitpunkt ist das Teil erstarrt und kein weiteres<br />

Material kann nachgespritzt werden. Abb. 5.07<br />

zeigt zum Beispiel den Einfluß der Nachdruckzeit auf<br />

das Formteilgewicht für einen 4 mm dicken ISO-Prüfstab.<br />

Abb. 5.07 zeigt zudem die Entwicklung der Formteilschwindung<br />

mit der Nachdruckzeit, die ausführlicher<br />

im nächsten Kapitel «Dimensionierung» erläutert<br />

werden.<br />

Formteilgewicht, g<br />

17,4<br />

17,2<br />

17,0<br />

16,8<br />

16,6<br />

16,4<br />

16,2<br />

16,0<br />

15,8<br />

0<br />

Eine weitere Methode wurde entwickelt, um die optimale<br />

Nachdruckzeit anh<strong>and</strong> von Messungen der<br />

Schmelzeeigenschaften in der Formhöhlung zu ermitteln,<br />

und wird am Ende dieses Kapitels erläutert.<br />

Alle obigen Erwägungen hinsichtlich der Nachdruckzeit<br />

und ihrer Auswirkungen setzen voraus, daß die<br />

Rückstromsperre korrekt funktioniert und ein Schmelzepolster<br />

vor der Schnecke aufrechterhält, wie in<br />

Kapitel 3 beschrieben.<br />

Zu kurze oder unwirksame Nachdruckzeiten führen<br />

zu unnormal hoher und unkontrollierter Schwindung.<br />

Zusätzliche Nebeneffekte wie Lunker, Porösität, Verzug,<br />

Einfallstellen sind zu erwarten (siehe Kapitel:<br />

Dimensionierung).<br />

Nachdruck<br />

10<br />

20 30<br />

Nachdruckzeit, s<br />

40 50 60<br />

Prüfstabdicke, 4mm<br />

Abb. 5.07 Nachdruckzeit in Abhängigkeit des Formteilgewichts<br />

und der Formteilschwindung für DELRIN ® 500<br />

Optimale Nachdrücke für DELRIN ® Polyacetale liegen<br />

im Bereich von 60–110 MPa, um eine homogene Kristallisation<br />

zu erzielen. Bei höheren oder niedrigeren<br />

Drücken unter besonderen Bedingungen können sich<br />

die Eigenschaften der Formteile verschlechtern. Die<br />

folgende Tabelle zeigt den empfohlenen Nachdruckbereich<br />

für die verschiedenen DELRIN ® Typen.<br />

Um eine homogene Erstarrung zu erreichen, sollte<br />

der Nachdruck konstant bleiben, bis das Teil völlig<br />

verdichtet (erstarrt) ist.<br />

Kunststofftyp DELRIN ® Typen Nachdruck (MPa)<br />

Hochviskose Typen 100, 100P, 111P 90–110<br />

Typen mit mittlerer oder 500, 500P, 511P,<br />

niedrigen Viskosität 900P, 911P 75–100<br />

Schlagzähmodifizierte Typen 100ST, 100T, 500T 60–80<br />

3,2<br />

3,0<br />

2,8<br />

2,6<br />

2,4<br />

2,2<br />

2,0<br />

Formteilschwindung, %<br />

Zuhaltekraft<br />

Diese ist eigentlich nicht Teil des Verarbeitungszyklus.<br />

Da sie allerdings direkt mit dem Nachdruck verknüpft<br />

ist, wird sie an diese Stelle erläutert.<br />

Die Zuhaltekraft ist die erforderliche Kraft, um das<br />

Werkzeug während der Einspritz- und Nachdruckzeit<br />

geschlossen zu halten. Sie wird durch Multiplikation<br />

der projizierten Formhöhlungsfläche, einschließlich<br />

Verteilersystem, mit dem maximalen Innendruck<br />

(Nachdruck) berechnet. In der Regel werden Werkzeuge<br />

mit der maximalen Zuhaltekraft der Maschine<br />

eingestellt. In vielen Fällen verfügt sie jedoch über<br />

eine weitaus höhere Zuhaltekraft als erforderlich. In<br />

diesen Fällen wird empfohlen, die Zuhaltekraft auf die<br />

tatsächlich notwendige Kraft zu reduzieren (siehe<br />

Berechnung unten). Dies wird übermäßigen Druck an<br />

der Trennebene (Kompression der Entlüftungsöffnungen,<br />

Verformungen der Trennebene, Verformung der<br />

Werkzeugkomponenten) verhindern und somit die<br />

Lebensdauer des Werkzeugs verlängern, Wartungskosten<br />

reduzieren und die Maschine schonen.<br />

Der maximale Innendruck kann anh<strong>and</strong> einer Fließanalyse<br />

ermittelt werden. Bei Teilen mit einem L/D-<br />

Verhältnis von unter 100:1 entspricht der Innendruck<br />

jedoch normalerweise dem Nachdruck. Folgende<br />

Richtlinien sind anwendbar:<br />

1. Für Formteile, die optimale mechanische Eigenschaften<br />

erfordern, muß die spezifische Zuhaltekraft<br />

für DELRIN ® 100 1 t/cm2 und für <strong>and</strong>ere DELRIN ®<br />

Typen 0,85 t/cm2 betragen.<br />

Beispielrechnung:<br />

• projizierte Teilefläche, einschl. Verteilersystem =<br />

115 cm2 .<br />

• Material = DELRIN ® 500.<br />

• Erforderliche Zuhaltekraft der Maschine =<br />

115 × 0,85 = 98 t.<br />

2. Für Teile, die keine optimalen mechanischen<br />

Eigenschaften erfordern, ist es eventuell möglich,<br />

akzeptable Formteile bei niedrigeren spezifischen<br />

Nachdrücken (und niedrigeren Zuhaltekräften)<br />

herzustellen.<br />

Plastifizierphase<br />

Schneckenrücklaufzeit<br />

Bei einer gegebenen Kunststoffmenge, die für den<br />

nächsten Schuß plastifiziert werden soll, hängt die<br />

Schneckenrücklaufzeit direkt von der Schneckendrehzahl<br />

ab.<br />

Es ist wichtig zu überprüfen, ob die Schneckendrehzahl<br />

niedrig genug ist, um eine übermäßige Scherbeanspruchung<br />

des Kunststoffs im Zylinder zu vermeiden<br />

(was zu einem Abbau führen könnte), jedoch<br />

hoch genug, um eine homogene Schmelze zu erzeugen<br />

(ohne unaufgeschmolzene Partikel). Dies kann<br />

anh<strong>and</strong> der beiden praktischen Tests erfolgen, die am<br />

Ende von Kapitel 3 beschrieben werden.


Anm.: Da DELRIN ® ein hochgradig kristallines Polymer<br />

ist, unterscheiden sich seine thermischen Anforderungen<br />

von denen amorpher Materialien. Speziell für<br />

DELRIN ® konstruierte Schnecken und ein korrektes Verhältnis<br />

von Schußgewicht und Maschinenleistung<br />

bieten eine effiziente Plastifizierung. Einzelheiten über<br />

die Schneckenabmessungen sind in Kapitel 3 zu finden.<br />

Kühlzeit<br />

Die Kühlzeit ist ein wichtiger Parameter für das Spritzgießen<br />

amorpher Polymere. Die Situation bei DELRIN ®<br />

ist völlig <strong>and</strong>ers (siehe auch Kapitel 2). Am Ende einer<br />

korrekt eingestellten und effizienten Nachdruckzeit ist<br />

das Teils aus DELRIN ® erstarrt und fest. Eine weitere<br />

Kühlzeit ist nicht erforderlich und das Teil könnte im<br />

Prinzip direkt ausgeworfen werden. Dies läßt sich<br />

nachweisen, indem der Zyklus nach der Nachdruckzeit<br />

gestoppt und das Teil direkt ausgeworfen wird.<br />

In der Praxis wird das Formteil meist nach dem<br />

Schneckenrücklauf ausgeworfen, so daß die Kühlzeit<br />

(wie in Abb. 5.03 definiert) einfach die Schneckenrücklaufzeit<br />

plus einem kleinen Sicherheitsspielraum ist.<br />

Eine Ausnahme stellen Maschinen mit Verschlußdüsen<br />

dar, bei denen das Auswerfen der Teile während<br />

der Schneckendrehung stattfinden kann. Dies<br />

ergibt theoretisch kürzere Zykluszeiten, obwohl praktische<br />

Probleme auftreten und die Produktivität einschränken<br />

können (weitere Einzelheiten über Verschlußdüsen<br />

siehe Kapitel 3).<br />

Optimierung der Produktivität<br />

Wirtschaftliche Faktoren fordern immer niedrigere<br />

Formteilkosten, die sich durch einen höheren Ausstoß<br />

von Qualitätsteilen bzw. eine Verkürzung der<br />

Gesamtzykluszeit erreichen lassen. Diese <strong>Anleitung</strong><br />

empfiehlt die Parameter, um lang- und kurzfristig beste<br />

Produkteigenschaften zu erreichen und die Gesamtzykluszeit<br />

zu optimieren.<br />

Jegliche Modifikation des Zyklus sollte nur nach einer<br />

realistischen Bewertung der lang- UND kurzfristigen<br />

Formteileigenschaften erfolgen. Eine zu starke Verkürzung<br />

der Zykluszeit führt zu:<br />

a. schlechteren Eigenschaften und <strong>and</strong>eren Qualitätsproblemen<br />

(insbesondere Schwindung, Verzug und<br />

Nachschwindung) sowie<br />

b. Prozeßstörungen in einem «robusten» Bereich, der<br />

zu einem niedrigeren Ausstoß von Qualitätsteilen<br />

und höheren Kosten führen könnte.<br />

Vor dem Versuch, die aktuelle Gesamtzykluszeit zu<br />

verkürzen, sollten folgende Punkte erwogen werden:<br />

• Die Konstruktion des Teils ist eventuell nicht optimal,<br />

d.h. das Teil kann zu dick sein. Änderungen<br />

der Konstruktion (Ergänzung von Rippen, Einsatz<br />

von Stiften) sind kostenaufwendig, können jedoch<br />

beträchtliche Reduzierungen der Zykluszeit bewirken.<br />

• Die Konstruktion der Einspritzeinheit ist nicht optimal.<br />

Mit DELRIN ® kann die Kühlung auf einen Zeitraum<br />

minimiert werden, der für den korrekten<br />

Schneckenrücklauf erforderlich ist. Optimale<br />

Schneckengröße und Konstruktion werden dies<br />

vereinfachen.<br />

• Das Lösen von Formteilen aus den Verteilern ist<br />

eventuell nicht optimiert.<br />

Hat man sich zu einer Reduzierung der Gesamtzykluszeit<br />

entschieden, können folgende Schritte durchgeführt<br />

werden (geordnet nach Risikograd):<br />

• Offensichtliche Engpäße im Zyklus untersuchen.<br />

• Hub der Werkzeugöffnung minimieren.<br />

• Werkzeugöffnungszeit durch Erhöhung der Öffnungs-/<br />

Schließgeschwindigkeiten minimieren.<br />

Gummipuffer oder Federn können ein Schlagen<br />

der Zwischenplatte in einem 3-Platten-Werkzeug<br />

verhindern, was keinen Einfluß auf die Formteilqualität<br />

hat.<br />

• Minimierung der Zeit zwischen Schneckenstillst<strong>and</strong><br />

und Werkzeugöffnung. Kein Einfluß auf die Formteilqualität.<br />

• Minimierung der Einspritzzeit. Dies kann zu übermäßiger<br />

Scherung und verminderter Bindenahtfestigkeit<br />

führen. Größere Düsen und Verteiler<br />

sowie eine verbesserte Entlüftung können erforderlich<br />

werden.<br />

• Senkung der Schneckenrücklaufzeit:<br />

1. Verwenden Sie eine größere Schnecke und<br />

begrenzen Sie den Hub auf 1 bis 2 Schneckendurchmesser;<br />

kein Einfluß auf Formteilqualität.<br />

2. Verwenden Sie eine optimierte Schneckengeometrie<br />

für DELRIN ® (Schnecken für teilkristalline<br />

Polymere mit korrekter Tiefe der Meteringzone,<br />

Mischkopf). Dies stellt selbst bei hohen Schneckendrehzahlen<br />

eine homogene Schmelze sicher und<br />

hat somit keinen Einfluß auf die Formteilqualität.<br />

Höhere Schneckendrehzahlen würden bei einer<br />

Mehrzweck-Schnecke die Schneckenrücklaufzeit<br />

reduzieren, allerdings mit dem Risiko einer<br />

schlechten Schmelzequalität und einem Versagen<br />

des Formteils.<br />

Anm.: Da keine Kühlzeit erforderlich ist, wurden<br />

Verschlußdüsen getestet (die Schnecke kann sich<br />

während der Schneckenöffnung drehen). Leider<br />

wurden Probleme wie Verschleiß, Verunreinigungen,<br />

Stagnationszonen usw. beobachtet, wobei<br />

keine langfristig zufriedenstellende Lösung gefunden<br />

wurde.<br />

• Reduzierung der Nachdruckzeit. Wird die optimale<br />

Nachdruckzeit unterschritten, führen höhere Formteilschwindung<br />

und Verformung zu Verzug. Auch<br />

verschlechtern Lunker im Zentrum des Teils die<br />

mechanischen Eigenschaften (niedrigere Bruchdehnung).<br />

Qualitätskontrollen sollten bei größeren<br />

Stückzahlen durchgeführt werden. Eine Senkung<br />

der Werkzeugtemperatur, um die kürzere Nachdruckzeit<br />

auszugleichen, führt zwar zu einer geringeren<br />

Schwindung, allerdings zu sehr hohen Nachschwindungs-,<br />

Verformungs- und Verzugswerten.<br />

31


32<br />

St<strong>and</strong>ard-Verarbeitungsbedingungen<br />

für ISO Zugstäbe<br />

St<strong>and</strong>ard-Verarbeitungsbedingungen für die Spritzgußherstellung<br />

von ISO 294-1-Zugstäben aus DELRIN ®<br />

werden in Tabelle 5.01 gezeigt. Sie können Spritzgießern<br />

helfen, Verarbeitungsparameter für DELRIN ®<br />

Polyacetal aufzustellen. Es muß jedoch betont werden,<br />

daß solche Parameter für Teile mit verschiedenen<br />

Formen und Abmessungen anh<strong>and</strong> wie auf der<br />

Tabelle unten beschriebenen Informationen modifziert<br />

werden sollten.<br />

Anhang: Nachdruckzeit anh<strong>and</strong><br />

der Forminnendruckmessung<br />

Entwickelt wurde diese Technik in den letzten Jahren<br />

insbesondere für amorphe Kunststoffe mit dem Hauptziel,<br />

das Nachdruckprofil zu optimieren und zu kontrollieren,<br />

um Eigenspannungen zu reduzieren, die<br />

ein häufiger Grund für das Versagen von Formteilen<br />

aus amorphen Kunststoffen sind.<br />

Auch wenn diese durch Eigenspannung bedingten<br />

Probleme für ein teilkristallines Polymer wie DELRIN ®<br />

nicht gelten, erweist sich diese Technik als wirksamer<br />

Weg, um die Kristallisationszeit (HPT) eines Teils zu<br />

bestimmen, das aus einem speziellen Polymertyp bei<br />

gegebenen Verarbeitungsparametern gespritzt wird.<br />

Tabelle 5.01 Verarbeitungsbedingungen für ISO 294 Werkzeug (A-Einsatz)<br />

Ein flexibles Datenerfassungssystem wurde von<br />

DuPont entwickelt. Es umfaßt einen Computer mit<br />

einer Datenerfassungskarte und patentierter Software<br />

CAVAN (CAVity ANalysis) und erlaubt die Erfassung,<br />

Anzeige und Analyse aller verfügbaren Analogsignale<br />

(z.B. Einspritzgeschwindigkeit, Hydraulikdruck usw).<br />

Das System mißt die Kristallisationszeit jedes Zyklus<br />

mit einer Genauigkeit von bis zu 0,1 Sekunden abhängig<br />

von der Sensorposition.<br />

Ein einziger Drucksensor in Anschnittnähe ist in der<br />

Regel ausreichend, um die Erstarrungszeit eines<br />

Formteils aus DELRIN ® zu ermitteln. Dies erfolgt innerhalb<br />

eines einzigen Spritzgießzyklus durch Analyse<br />

der Druckänderungen während der Verdichtungsphase.<br />

Abb. 5.08 zeigt eine typische CAVAN-Kurve,<br />

aus der sich die Nachdruckzeit eines 2 mm dicken<br />

Teils aus DELRIN ® bestimmen läßt.<br />

Forminnendruck in MPa<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0 0<br />

Dynamische<br />

Einspritzzeit<br />

Nachdruckzeit<br />

Einzelner Druckgeber<br />

DELRIN® 500<br />

W<strong>and</strong>stärke: 2 mm<br />

2 4 6 8 10<br />

Zeit, s<br />

12 14 16 18<br />

Abb. 5.08 Forminnendruck, gemessen während der Einspritzund<br />

Verdichtungsphase (1 Sensor)<br />

DELRIN ® 500, 511P<br />

Kunststofftyp DELRIN ® 100, 111P 900, 911P DELRIN ® 100ST DELRIN ® 500T<br />

Schlagzäh-<br />

Hochviskoses modifiziertes<br />

Polyacetal und schlagzäh- Polyacetal<br />

Hochviskoses mit mittlerer und modifiziertes mit mittlerer<br />

Eigenschaften Polyacetal niedriger Viskosität Polyacetal Viskosität<br />

Vorbeh<strong>and</strong>lung:<br />

Feuchtegehalt für Verarbeitung


6. Dimensionierung<br />

Im Vergleich zu <strong>and</strong>eren Kunststoffen weisen DELRIN ®<br />

Polyacetale über einen weiten Temperaturbereich<br />

unter Einwirkung von Feuchtigkeit, Schmier- oder<br />

Lösungsmitteln eine gute Dimensionsstabilität auf.<br />

Aufgrund ihrer ungewöhnlichen Kombination von<br />

Dimensionsstabilität und Eigenschaften wie Ermüdungsfestigkeit<br />

und Zugfestigkeit werden sie in der<br />

Industrie in großem Umfang für die Herstellung von<br />

Präzisionsteilen, Lagern, Gehäusen und ähnlichen<br />

Bauteilen eingesetzt. Wie bei allen Konstruktionswerkstoffen<br />

beeinträchtigen gewisse Faktoren jedoch<br />

die Dimensionsstabilität von DELRIN ®. Diese müssen<br />

bei engtolerierten Formteilen berücksichtigt werden.<br />

Die Formteilmaße werden erstens von den Abmessungen<br />

der Formhöhlung und zweitens von all jenen<br />

Parametern bestimmt, die die Verdichtung und Kristallinität<br />

des Kunststoffes beeinflussen (beispielsweise<br />

Nachdruck, Nachdruckzeit, Werkzeugtemperatur).<br />

Die Formhöhlungsmaße als Hauptfaktor für die<br />

Formteildimensionierung zu betrachten, liegt sicher<br />

auf der H<strong>and</strong>. Allerdings haben Erfahrungen gezeigt,<br />

daß auf Maßprobleme häufig mit veränderten Verarbeitungsbedingungen<br />

reagiert wird, in der Regel mit<br />

begrenztem Erfolg. Isotrope Maßabweichungen können<br />

im Prinzip durch Änderungen des Nachdruckes<br />

behoben werden. In den häufigeren Fällen, bei denen<br />

einige wenige Maße außerhalb der Spezifikation liegen,<br />

reduzieren Korrekturen der Verarbeitungsparameter<br />

in der Regel den akzeptablen Verarbeitungsbereich<br />

sehr stark, wodurch das Risiko von Ausschußteilen<br />

erhöht wird.<br />

Schwindung und Nachschwindung finden als natürliche<br />

Folgen des Formgebungsprozesses statt. Sie<br />

beeinflussen die Toleranzen, die für Formteile erreichbar<br />

sind. Daten dieser Einflüsse enthält dieses Kapitel.<br />

Weitere Maßabweichungen der Formteile aus DELRIN ®<br />

können durch Änderungen der Temperatur oder der<br />

Umgebungsbedingungen bedingt sein. Reversible<br />

Veränderungen werden durch Wärmeausdehnung<br />

oder -kontraktion verursacht und durch die Aufnahme<br />

von Wasser oder <strong>and</strong>erer Lösungsmittel. Diese werden<br />

im Abschnitt «Änderungen der Umgebungsbedingungen»<br />

erläutert.<br />

Tabelle 6.02 Hauptparameter, die die Schwindung beeinflussen<br />

Irreversible Maßänderungen finden statt, wenn Polymerketten<br />

in einem instabilen Zust<strong>and</strong> erstarrt sind<br />

und einen stabileren Zust<strong>and</strong> erreichen wollen. Beispiel:<br />

Wenn Teile in einem Werkzeug bei niedriger<br />

Werkzeugtemperatur gefertigt und hohen Temperaturen<br />

ausgesetzt werden. Diese Änderungen werden<br />

im Abschnitt «Nachschwindung» und «Tempern»<br />

beh<strong>and</strong>elt.<br />

Schwindung<br />

Die Schwindung ist die innerhalb von 24 Stunden<br />

nach der Herstellung stattfindende Schwindung. Sie<br />

wird definiert als Differenz zwischen Formhöhlungsund<br />

Formteilmaßen – beide gemessen bei Raumtemperatur<br />

– und beruht auf den unterschiedlichen spezifischen<br />

Volumina von DELRIN ® bei Erstarrungs- und<br />

Raumtemperatur (siehe Kapitel 2, Druck-Volumen-<br />

Temperatur-Diagramme).<br />

Die typische Formschwindung von DELRIN ® Kunststoffen<br />

liegt zwischen 1,8 und 2,2% mit Ausnahme der<br />

hochschlagzähen und faserverstärkten Typen (DELRIN ®<br />

100ST, 500AF, 570 und 577), die eine niedrigere<br />

Schwindung aufweisen. Tabelle 6.01 faßt die durchschnittliche<br />

Formschwindung eines 4 mm dicken<br />

Teils zusammen, das unter den speziell empfohlenen<br />

Bedingungen hergestellt worden ist. Diese Werte<br />

sollten nur als Annäherung betrachtet werden, da die<br />

Schwindung für ein echtes Teil von seiner Konstruktion<br />

und den Verarbeitungsbedingungen abhängt, die<br />

ausführlich unten beschrieben werden.<br />

Tabelle 6.01 Durchschnittliche Schwindung<br />

für verschiedene DELRIN ® Typen<br />

Durchschnittliche Schwindung<br />

DELRIN ® Typ in Fließrichtung quer zu Fließrichtung<br />

(% ± 0,2%) (% ± 0,2%)<br />

100, 100P 2,1 1,9<br />

500, 500P 2,1 2,0<br />

511P, 911P 1,9 1,8<br />

900P 2,1 2,0<br />

Farben* 1,8–2,1 1,7–2,0<br />

500T 1,8 1,7<br />

100ST 1,3 1,4<br />

500AF 2,1 1,5<br />

500CL 1,9 1,9<br />

570, 577 1,2 2,1<br />

* abhängig von den Pigmenten<br />

Parameter Einfluß auf Schwindung Anmerkungen<br />

Nachdruckzeit ➘ bis zu optimaler Nachdruckzeit, dann kein Einfluß<br />

Nachdruck ➘<br />

Werkzeugtemperatur (Formhöhlung) ➚ jedoch Nachschwindung ➘<br />

W<strong>and</strong>stärke ➙ oder ➘ bei Optimierung aller Einstellungen<br />

Anschnittdicke ➘ bis <strong>zur</strong> optimalen Dicke, dann kein Einfluß<br />

Schmelzetemperatur ➙ falls Werkzeugtemperatur konstant gehalten wird und<br />

Nachdruckzeitoptimiert ist<br />

Symbol ➚ bedeutet, daß die Schwindung mit höherem Parameterwert steigt. Das Gegenteil gilt für das Symbol ➘. Symbol ➙ bedeutet, daß kein Einfluß<br />

auf die Schwindung stattfindet, falls die unter «Anmerkungen» aufgeführten Bedingungen erfüllt werden.<br />

33


34<br />

Einflußfaktoren<br />

für die Schwindung<br />

Die Schwindung hängt von den Faktoren ab, die die<br />

Kristallinität von DELRIN ® beeinflussen. Diese umfassen:<br />

• Nachdruck.<br />

• Nachdruckzeit.<br />

• Werkzeugtemperatur.<br />

• W<strong>and</strong>stärke.<br />

• Anschnittdimensionierung.<br />

Tabelle 6.02 faßt den Einfluß dieser Parameter auf die<br />

Schwindung zusammen. Sie werden weiter unten<br />

ausführlicher erläutert.<br />

Überdies hängt die Schwindung in hohem Maße von<br />

der Formteilgeometrie und dem Strömungsbild des<br />

Kunststoffes ab. In unseren Labors wurden Tests mit<br />

180 × 27 mm Platten in Dicken von 1,5 bis 6 mm durchgeführt.<br />

Vier Schwindungswerte wurden gemessen:<br />

in Anschnittnähe und entfernt vom Anschnitt, in Fließrichtung<br />

und senkrecht <strong>zur</strong> Fließrichtung. Bei den<br />

meisten DELRIN ® Typen wurde beobachtet, daß die<br />

Schwindung in Anschnittferne höher ist als in Anschnittnähe<br />

(typischerweise um 0,1 bis 0,3%) und die<br />

Schwindung in Fließrichtung etwa 0,1% höher ist als<br />

quer <strong>zur</strong> Fließrichtung.<br />

Nachdruck<br />

Der Einspritzdruck hat beim Spritzgießverfahren zwei<br />

Funktionen:<br />

1. Fördern der <strong>Polymers</strong>chmelze aus der Einspritzeinheit<br />

in das Werkzeug. Dieser «Einspritzdruck» ist<br />

nur erforderlich, um den Fließwiderst<strong>and</strong> der <strong>Polymers</strong>chmelze<br />

beim Übergang von der Einspritzeinheit<br />

in die Formhöhlung zu überwinden. In der<br />

Regel ist dies ein Hochgeschwindigkeits-Prozeß<br />

(dynamische Phase der Schnecke).<br />

2. Kontrolle des Verdichtungs- und Erstarrungsprozesses.<br />

Der Nachdruck drückt mehr Material in die<br />

Formhöhlung, um den Volumenschwund zu kompensieren,<br />

der während der Kristallisation stattfindet.<br />

Dieser Prozeß findet bei sehr langsamer<br />

Geschwindigkeit statt. Für die Dimensionsstabilität<br />

ist diese Phase wichtiger, da sie eine gleichmäßige<br />

und allmähliche Erstarrung unterstützt. Bei einem<br />

niedrigeren Nachdruck wird weniger Material in<br />

der Formhöhlung verdichtet und die Schwindung<br />

ist höher. Dies wird in Abb. 6.01 für drei Werkzeugtemperaturen<br />

gezeigt.<br />

Über kleine Änderungen des Nachdruckes lassen sich<br />

die Formteilmaße «feinabstimmen», da dieser Parameter<br />

im wesentlichen unabhängig ist und relativ<br />

geringe negative Auswirkungen hat.<br />

Beachten Sie, daß der Nachdruck während der gesamten<br />

Verdichtungszeit konstant sein sollte.<br />

Werkzeugschwindung, %<br />

Schwindung, %<br />

2,3<br />

2,2<br />

2,1<br />

2<br />

1,9<br />

1,8<br />

1,7<br />

1,6<br />

1,5<br />

Abb. 6.01 Einfluß des Nachdrucks auf die Formteilschwindung<br />

bei drei Werkzeugtemperaturen für DELRIN ® 500. Über<br />

den Nachdruck lassen sich kleine Anpassungen der<br />

Formteilmaße vornehmen, da sein Einfluß auf die<br />

Nachschwindung nicht ins Gewicht fällt<br />

3,4<br />

3,2<br />

4 mm<br />

3<br />

2,8<br />

1,5 mm<br />

2,6<br />

2,4<br />

2,2<br />

2<br />

1,8<br />

0<br />

80<br />

Nachdruckzeit<br />

6 mm<br />

W<strong>and</strong>stärke 4 mm<br />

Schmelzetemperatur 215°C<br />

Nachdruckzeit optimiert für W<strong>and</strong>stärke<br />

und Werkzeugtemperatur<br />

100 120<br />

Nachdruck, MPa<br />

10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />

Nachdruckzeit, s<br />

Werkzeugtemperatur<br />

= 100°C<br />

Nachdruckzeit = 43 s<br />

Werkzeugtemperatur<br />

= 90°C<br />

Nachdruckzeit = 39 s<br />

Werkzeugtemperatur<br />

= 80°C<br />

Nachdruckzeit = 36 s<br />

Optimale Nachdruckzeit<br />

1,5 mm 10 Sekunden<br />

4 mm 40 Sekunden<br />

6 mm 80 Sekunden<br />

Verarbeitungsbedingungen:<br />

Nachdruck 90 MPa<br />

Werkzeugtemperatur 90°C<br />

Schmelzetemperatur 215°C<br />

Abb. 6.02 Einfluß der Nachdruckzeit auf die Schwindung<br />

von DELRIN ® 500P<br />

Die Nachdruckzeit ist der Zeitraum, in dem Nachdruck<br />

wirksam wird. Die Nachdruckzeit ist wichtig<br />

für den Schwindungswert und die Gleichmäßigkeit<br />

der Schwindung im gesamten Teil.<br />

Abb. 6.02 zeigt den Einfluß der Nachdruckzeit auf die<br />

Schwindung für DELRIN ®.<br />

Wenn die Nachdruckzeit unterhalb des optimalen<br />

Werts liegt, der für das spezielle Teil erforderlich ist<br />

(wie in Kapitel 5 festgelegt), wird die Verdichtungsphase<br />

vorzeitig unterbrochen und die Schwindung<br />

überschreitet den optimalen Wert. Weitere Nebeneffekte<br />

einer kurzen Nachdruckzeit sind Porösität,<br />

Lunker, Verzug, Einfallstellen, schlechtere mechanische<br />

Eigenschaften.<br />

140


Eine den optimalen Wert übersteigende Nachdruckzeit<br />

hätte im Gegenteil dazu keinen Einfluß auf die<br />

Schwindung, da das Teil (und der Anschnitt) bereits<br />

erstarrt ist.<br />

Werkzeugtemperatur<br />

Die Werkzeugtemperatur beeinflußt die Schwindung<br />

durch ihren Einfluß auf die Kühlgeschwindigkeit und<br />

Kristallisationstemperatur der <strong>Polymers</strong>chmelze. Der<br />

Einfluß der Werkzeugtemperatur auf die Schwindung<br />

wird auch in Abb. 6.01 dargestellt.<br />

Bei hohen Werkzeugtemperaturen erstarrt die <strong>Polymers</strong>chmelze<br />

langsam und die Formteilschwindung<br />

ist hoch. Da jedoch die Kristallisation vollständiger<br />

erfolgt, ist eine bessere langfristige Dimensionsstabilität<br />

der Formteile zu erwarten.<br />

Bei niedrigen Werkzeugtemperaturen wird die <strong>Polymers</strong>chmelze<br />

mit einer sehr hohen Geschwindigkeit<br />

abgekühlt. Dies führt zu einer geringeren Schwindung<br />

und besseren Zähigkeit. Langfristig werden jedoch<br />

Schwankungen der Dimensionsstabilität stattfinden,<br />

die zu einem Aufbau von Eigenspannungen<br />

führen. Dies gilt vor allem, wenn das Formteil im Einsatz<br />

Temperaturen ausgesetzt ist, die höher sind als<br />

die Werkzeugtemperaturen.<br />

W<strong>and</strong>stärke<br />

Wie Abb. 6.02 für DELRIN ® 500 zeigt, hat die W<strong>and</strong>stärke<br />

einen geringfügigen Einfluß auf die Schwindung,<br />

falls die Anschnittabmessungen und die Nachdruckzeit<br />

für jede W<strong>and</strong>stärke korrekt sind. Abb. 6.03<br />

zeigt die Schwindung für verschiedene DELRIN ® Typen<br />

als Funktion der W<strong>and</strong>stärke, gemessen bei korrekter<br />

Nachdruckzeit. Zu beachten ist, daß die Werkzeugtemperatur<br />

von 90°C für St<strong>and</strong>ardtypen auf 50°C<br />

für schlagzähmodifizierte Typen reduziert wurde, um<br />

die Zähigkeit zu optimieren (ohne eine hohe Nachschwindung<br />

zu verursachen).<br />

Schwindung, %<br />

2,2<br />

2<br />

1,8<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1<br />

0<br />

2 4<br />

W<strong>and</strong>stärke, mm<br />

100P, 500P<br />

500T<br />

100ST<br />

Abb. 6.03 Durchschnittliche Schwindung als Funktion<br />

der W<strong>and</strong>stärke für verschiedene DELRIN ® Typen<br />

6<br />

8<br />

Bei gleichmäßiger W<strong>and</strong>stärke neigt das Formteil zu<br />

einer gleichmäßigen Schwindung. Bei abweichenden<br />

W<strong>and</strong>stärken wird die Schwindung nahezu gleichmäßig<br />

sein, falls das Teil im dicksten Querschnitt angespritzt<br />

wird, und die Nachdruckzeit mindestens der<br />

Einfrierzeit des Anschnittes entspricht. Werden diese<br />

Kriterien nicht erfüllt, ist die Schwindung in größeren<br />

Querschnitten höher, wobei Lunker, Verzug, Einfallstellen<br />

und schlechtere mechanische Eigenschaften<br />

möglich sind.<br />

Anschnittmaße<br />

Eine korrekte Anschnittdimensionierung ist erforderlich,<br />

um das Formteil korrekt zu verdichten (siehe<br />

Kapitel 4).<br />

Unterschreitet die Anschnittdicke ihren optimalen Wert,<br />

erhöht sich die Schwindung aufgrund der vorzeitigen<br />

Erstarrung des Kunststoffes am Anschnitt. Diese<br />

Situation führt dann zu einer kürzeren Nachdruckzeit<br />

und der annähernde Einfluß auf die Schwindung kann<br />

in Abb. 6.02 beobachtet werden. In diesem Bereich ist<br />

die Schwindung nicht stabil und schwer kontrollierbar.<br />

Der resultierende Verzug könnte sogar die Messung<br />

bestimmter Formteilmaße schwierig machen.<br />

Schmelzetemperatur<br />

Die Schmelzetemperatur beeinflußt die Schwindung.<br />

Sie ist jedoch durch den engen Schmelzetemperaturbereich<br />

beschränkt, der <strong>zur</strong> Bewahrung einer konsistenten<br />

Qualität der Formteile erforderlich ist. Folglich<br />

sollte die Schmelzetemperatur nicht als ein Parameter<br />

für die Schwindung betrachtet werden.<br />

Schwindung von Kunststoffen<br />

mit Faserfüllung<br />

Die Schwindung von fasergefüllten Typen wie DELRIN ®<br />

570 (Glasfaser) und DELRIN ® (TEFLON ®) ist aufgrund<br />

der Faserorientierungen schwerer vorauszusagen.<br />

Die Schwindung in Fließrichtung unterscheidet sich<br />

beträchtlich von der Schwindung quer <strong>zur</strong> Fließrichtung<br />

(siehe Tabelle 6.01).<br />

Im allgemeinen ist die Schwindung von DELRIN ®<br />

500AF in Fließrichtung ähnlich wie bei DELRIN ® 500.<br />

Die Schwindung quer <strong>zur</strong> Fließrichtung beträgt hingegen<br />

bis zu 50% der Schwindung von DELRIN ® 500.<br />

Allerdings beträgt die Schwindung von DELRIN ® 570<br />

in Fließrichtung nur etwa die Hälfte der Schwindung<br />

von DELRIN ® 500. Quer <strong>zur</strong> Fließrichtung nähert sich<br />

die Schwindung von DELRIN ® 570 der von DELRIN ® 500<br />

an.<br />

Einfluß von Pigmenten<br />

Sind in der Schmelze Kristallisationkeime wie Pigmente<br />

und Mahlgut enthalten, können sie die Kristallisation<br />

und folglich die Formteilschwindung beeinflussen.<br />

35


36<br />

Eine exakte Untersuchung wurde ausgeführt, um<br />

den Einfluß der verschiedenen Pigmenttypen auf die<br />

Schwindung von DELRIN ® zu bewerten. Wie Abb. 6.04<br />

zeigt, scheinen Pigmentsysteme, die gleiche Farben<br />

verleihen, einen unterschiedlichen Einfluß auf die<br />

Schwindung und Formteilmaße zu haben.<br />

Anm.: Diese Untersuchung wurde an St<strong>and</strong>ard-Stäben<br />

und unter typischen Verarbeitungsbedingungen<br />

durchgeführt. Die hier angegebenen Schwindungswerte<br />

sind nicht für alle Formteile mit unterschiedlicher<br />

Geometrie bzw. unterschiedlichen Verarbeitungsbedingungen<br />

gültig.<br />

Schwindung, %<br />

2,20<br />

2,10<br />

2,00<br />

1,90<br />

1,80<br />

1,70<br />

NC010<br />

weiß<br />

beige<br />

Nachschwindung<br />

Die Nachschwindung wird als die Schwindung definiert,<br />

die nach mehr als 24 Stunden nach der Herstellung<br />

stattfindet. Sie ist begründet in der fortgesetzten<br />

Kristallisation und im Abbau von Eigenspannungen,<br />

wobei der Kunststoff einen stabileren Zust<strong>and</strong> anstrebt,<br />

da die Glasübergangstemperatur von DELRIN ® weit<br />

unterhalb der Raumtemperatur liegt.<br />

Die Nachschwindung von Formteilen aus DELRIN ® läßt<br />

sich anh<strong>and</strong> von Abb. 6.05 schätzen.<br />

Teile, die mit der empfohlenen Werkzeugtemperatur<br />

(90°C oder höher) hergestellt sind, haben eine geringe<br />

Nachschwindung, die für gute Dimensionsstabilität<br />

sorgt.<br />

Formteile, die mit zu niedriger Werkzeugtemperatur<br />

hergestellt wurden, weisen eine höhere Nachschwindung<br />

auf, da eine schnelle Abkühlung DELRIN ® in einem<br />

unstabilen kristallinen Zust<strong>and</strong> beläßt, was zu einer<br />

beträchtlich höheren Nachkristallisation führt. Werden<br />

solche Formteile aus DELRIN ® dann höheren Temperaturen<br />

ausgesetzt, verursacht die Nachkristallisation<br />

eine hohe und schnelle Nachschwindung.<br />

Anmerkungen:<br />

gelb<br />

malve<br />

rot (1)<br />

lila<br />

Farbe<br />

Abb. 6.04 Einfluß ausgewählter Pigmente auf die Schwindung<br />

für DELRIN ® 500. W<strong>and</strong>stärke 2 mm.<br />

1. Bei Formteilen, die enge Toleranzen erfordern und<br />

längere Zeiträume hohen Temperaturen ausgesetzt<br />

werden, wird dringend empfohlen, hohe Werkzeugtemperaturen<br />

(bis zu 120°C) einzusetzen. Diese<br />

Lösung ist wirksamer als das Tempern eines Formteils,<br />

das bei niedriger Werkzeugtemperatur gefertigt<br />

worden ist.<br />

blau (2)<br />

blau (1)<br />

schwarz<br />

grün (1)<br />

rot (2)<br />

pink<br />

grün (2)<br />

braun<br />

2. Wird das Endprodukt gemäßigten Temperaturen<br />

ausgesetzt, lassen sich gute Dimensionsstabilität<br />

und Formteileigenschaften mit einer Werkzeugtemperatur<br />

von 90°C erreichen.<br />

Umspritzte Einlegeteilen<br />

Nahezu alle Probleme beim Umspritzen hängen mit<br />

der Schwindung am Einsatz, der Formteilschwindung<br />

und Nachschwindung zusammen. Um die Gesamtschwindung<br />

auf ein Minimum zu reduzieren, ist folgendes<br />

zu berücksichtigen:<br />

• Hohe Werkzeugtemperaturen (90°C oder höher)<br />

reduzieren die Gesamtschwindung (Summe der<br />

Schwindung und Nachschwindung). Bei niedrigeren<br />

Temperaturen ist die Schwindung in der Tat<br />

geringer, die Nachschwindung jedoch höher.<br />

• Optimale Nachdruckzeit für die W<strong>and</strong>stärke, um die<br />

Schwindung zu minimieren. Die Schwindung steigt<br />

drastisch bei kürzerer Nachdruckzeit (siehe Abb. 6.02).<br />

• Einsätze sind auf die gleiche Temperatur vorzuheizen<br />

wie das Werkzeug. Dies ist sehr wichtig für große<br />

Einsätze.<br />

• Einsätze sollten keine scharfen Ecken aufweisen und<br />

frei von Verunreinigungen sein.<br />

• Um Rißbildung zu minimieren wird hochviskoses<br />

DELRIN ® aufgrund seiner höheren Dehnung empfohlen.<br />

Anm.: Falls Rißbildung mittels der oben genannten<br />

Maßnahmen nicht gelöst werden kann, sind <strong>and</strong>ere<br />

Einsatztechniken zu erwägen, so das Einsetzen nach<br />

der Herstellung durch Preßpassungen, Ultraschall-<br />

Schweißverfahren oder selbstschneidende Einsätze.<br />

Tempern<br />

Formteile werden gelegentlich getempert, um Spannungsrelaxation<br />

und Dimensionsstabilität zu beschleunigen.<br />

Dieses komplexe Verfahren sollte nur dann<br />

verwendet werden, wenn Formteile sehr enge Toleranzen<br />

erfordern und über längere Zeiträume hohen<br />

Temperaturen ausgesetzt werden.<br />

Tempern wird auch als Prüfverfahren für die Ermittlung<br />

von Verarbeitungsbedingungen bei einem neuen<br />

Werkzeug empfohlen, um die Nachwindung und<br />

Eigenspannungen zu bewerten. Die Maßänderungen<br />

während des Temperns werden die endgültige Änderung<br />

der Formteilgröße im Einsatz sehr annähernd<br />

repräsentieren.<br />

Sind präzise Maße eine vorrangige Anforderung,<br />

wird der Einsatz einer hohen Werkzeugtemperatur<br />

(90–120°C) stark empfohlen. Versuche, eine gute<br />

Dimensionsstabilität durch das Konditionieren von<br />

Teilen zu erzielen, die in einem kalten Werkzeug (


Temperverfahren<br />

Getempert werden sollte in Luft oder inerten Mineralölen<br />

bei 160 ± 3°C 30 Minuten + 5 Minuten pro mm<br />

W<strong>and</strong>stärke. Ein Überhitzen oder heiße Stellen sind<br />

zu vermeiden und Formteile sollten niemals mitein<strong>and</strong>er<br />

oder mit den Ofen- bzw. Badwänden in Kontakt<br />

kommen. Formteile bleiben im Ofen, um langsam auf<br />

80°C abzukühlen. Warme Formteile sind erst zu stapeln,<br />

bis sie problemlos angefaßt werden können, um<br />

Verformungen zu vermeiden. Dies Verfahren wurde<br />

eingesetzt, um die in Abb. 6.05 gezeigten Ergebnisse<br />

zu erhalten und erlaubt die Bewertung der endgültigen<br />

Maßänderungen, die ein Teil wahrscheinlich bei<br />

normalem Einsatz erfahren wird.<br />

Nachschwindung, %<br />

Nachschwindung, %<br />

Nachschwindung, %<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

20<br />

1,0<br />

0,6<br />

0,2<br />

0<br />

20<br />

30<br />

40°C Werkzeug<br />

65°C Werkzeug<br />

95°C Werkzeug<br />

120°C Werkzeug<br />

konditioniert<br />

Alle Werkzeugtemperaturen<br />

40 50 60 70 80 90 100 110<br />

Temperatur, °C<br />

0,8 40°C Werkzeug<br />

0,4<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0<br />

20<br />

30 40<br />

Dicke – 0,8 mm<br />

Dicke – 1,6 mm<br />

65°C Werkzeug<br />

95°C Werkzeug<br />

120°C Werkzeug<br />

konditioniert<br />

Alle Werkzeugtemperaturen<br />

50 60 70 80 90 100<br />

Temperatur, °C<br />

Dicke – 3,2 mm<br />

40°C Werkzeug<br />

65°C Werkzeug<br />

95°C Werkzeug<br />

120°C Werkzeug<br />

Abb. 6.05 Nachschwindung von DELRIN ® Polyacetalen<br />

110<br />

konditioniert<br />

Alle Werkzeugtemperaturen<br />

30 40 50 60 70 80 90 100 110<br />

Temperatur, °C<br />

Einwirkungszeit = 1000 h<br />

Um Formteile einfach nur für einen Dauereinsatz bei<br />

hohen Temperaturen (


38<br />

Werkzeuge<br />

Bei Mehrfach-Werkzeugen sind die Fertigungstoleranzen<br />

äußerst wichtig. Sie haben einen direkten Einfluß<br />

auf die Maßtoleranzen eines Formteils. Bei einer<br />

Werkzeugabmessung von beispielsweise 30 mm,<br />

gefertigt innerhalb von ±0,01 mm, haben Erfahrungen<br />

gezeigt, daß Teile aus verschiedenen Formhöhlungen<br />

eine maximale Maßhaltigkeit von ±0,03–0,04 mm<br />

bei einem einzigen Schuß erreichen.<br />

Verarbeitungsbedingungen<br />

Formteile, die gemäß den in der Spritzgießanleitung<br />

empfohlenen Bedingungen (Anschnitt, Verteiler, Düse,<br />

Schnecke, Maschinenparameter) hergestellt werden,<br />

sind kleinen Abweichungen von Schuß zu Schuß<br />

unterworfen. Jegliche Änderung der Maschinenparameter<br />

oder -bedingungen wird die Maße beeinflussen.<br />

Ein kälteres Werkzeug wird beispielsweise zu höherer<br />

Nachschwindung, eine zu kurze Nachdruckzeit zu ungleichmäßiger<br />

Schwindung, Verformung und größeren<br />

Schwankungen der Formteilmaße führen.


7. Zusätzliche<br />

Arbeitsgänge<br />

Mehrere Arbeitsgänge in Verbindung mit der Verarbeitung<br />

von DELRIN ® werden in diesem Kapitel erörtert.<br />

Sie umfassen folgende Bereiche:<br />

• Materialh<strong>and</strong>habung.<br />

• Trocknung.<br />

• Mahlgut.<br />

• Färben.<br />

• Entsorgung.<br />

Materialh<strong>and</strong>habung<br />

DELRIN ® Polyacetale werden in trockenem Zust<strong>and</strong> angeliefert<br />

und erfordern in der Regel keine Trocknung<br />

vor der Verarbeitung. Kunststoff, der in kalten Bereichen<br />

gelagert wurde, ist vor der Verarbeitung auf<br />

Raumtemperatur zu bringen. Dies verhindert das<br />

Kondensieren von Feuchtigkeit, Schwankungen der<br />

für das Aufschmelzen erforderlichen Wärme und<br />

somit der Schmelzetemperatur.<br />

Besondere Sorgfalt erfordern schlagzähmodifizierte<br />

DELRIN ® Typen. Säcke mit DELRIN ® 500T, 100T und 100ST<br />

sind erst zu öffnen, wenn der Kunststoff verarbeitet<br />

wird. Falls ein Sack über einen längeren Zeitraum<br />

geöffnet war, und der Kunststoff Feuchtigkeit aufgenommen<br />

hat, ist das Material vor der Verarbeitung<br />

zu trocknen (siehe unten).<br />

Granulat aus DELRIN ® ist mit Ethylendistearamid oberflächengeschmiert.<br />

Eine weitere Schmierung dieser<br />

Typen ist nicht erforderlich.<br />

Wasser, Gewichtsprozent<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

0<br />

DELRIN® 100, 500 und 900<br />

100% r.L., 25°C<br />

83% r.L., 25°C<br />

10 20 30 40 50 60<br />

Zeit, Tage<br />

50% r.L., 25°C<br />

12% r.L., 25°C<br />

Anm.: Messungen wurden an einer flachen Schicht aus DELRIN®<br />

Granulat vorgenommen<br />

Abb. 7.01 Geschwindigkeit der Wasseraufnahme unter<br />

verschiedenen Bedingungen<br />

Trocknen<br />

Generell ist es nicht erforderlich, DELRIN ® vor der Verarbeitung<br />

zu trocknen. In einigen Fällen empfiehlt es<br />

sich allerdings dennoch.<br />

St<strong>and</strong>ardtypen:<br />

• wenn ein Kunststoffbehälter über einen längeren<br />

Zeitraum geöffnet war, kann ein Trocknen bei 80°C<br />

über zwei Stunden die Qualität der Schmelze verbessern.<br />

Die Geschwindigkeit der Wasseraufnahme<br />

von DELRIN ® Polyacetalen bei verschiedenen Feuchtegraden<br />

ist in Abb. 7.01 dargestellt.<br />

• wird mehr als 50% der Maschinenkapazität genutzt,<br />

kann ein zweistündiges Vorheizen des Kunststoffes<br />

auf 80°C die Homogenität der Schmelze verbessern<br />

und die Schneckendrehzahl reduzieren.<br />

• ist die thermische Stabilität ein Problem (z.B. bei<br />

einigen schwierigen Farben), kann ein Durchblasen<br />

von Luft bei 80°C durch DELRIN ® helfen. Dies wird zu<br />

einer geringeren Werkzeugablagerung und besserer<br />

Oberflächengüte führen.<br />

Schlagzähmodifizierte Typen:<br />

Die Verarbeitung von schlagzähmodifizierten DELRIN ®<br />

Typen mit zu hohem Feuchteghalt (>0,05%) beeinträchtigt<br />

die Zähigkeit. Daher wird empfohlen, den<br />

Kunststoff 4 Stunden bei 80°C in einem Trockenluft-<br />

Trockner zu trocknen (siehe Trocknungsverhalten<br />

von DELRIN ® 100ST in Abb. 7.02).<br />

Bei 23°C und 50% r.L. nimmt DELRIN ® 100ST bis zu 0,1%<br />

Feuchtigkeit in 4 Stunden auf; bei 30°C und 85% r.L.<br />

nimmt er in 2 Stunden bis zu 0,3% Feuchtigkeit auf.<br />

Aus diesem Grund sollten Verteiler und Angüsse so<br />

schnell wie möglich regranuliert und wiederverwendet<br />

werden.<br />

Feuchtigkeit, %<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0<br />

0<br />

1 2<br />

Trichtertrockner-Temperatur: 80°C<br />

Taupunkt: –23°C<br />

Taupunkt: –23 °C<br />

Zeit, Stunden<br />

3 4<br />

Abb. 7.02 Trocknungsverhalten von DELRIN ® 100ST<br />

5<br />

39


40<br />

Mahlgut<br />

Hinweise zum Vermahlen von DELRIN ®<br />

Die hier zusammengestellten Hinweise basieren auf<br />

Untersuchungen, die im Technical Service Laboratory<br />

(TSL) von DuPont in den USA und dem European<br />

Technical Center (ETC) in Genf durchgeführt wurden,<br />

sowie auf Erfahrungen aus der Praxis.<br />

Dieses Kapitel beantwortet Fragen zum Wiederverarbeiten<br />

von Angüssen und Angussverteilern. Bei<br />

Befolgung der hier gegebenen Hinweise sollte es<br />

möglich sein, Teile aus DELRIN ® unter Zugabe von<br />

Mahlgut herzustellen, die gute physikalische und<br />

mechanische Eigenschaften aufweisen. Darüber hinaus<br />

helfen diese Hinweise, Probleme in Form von<br />

Geruchsentwicklung, un<strong>zur</strong>eichendem Fließverhalten<br />

im Werkzeug, Verbrennungsschlieren, Stippen und<br />

Schallplattenrillen zu vermeiden.<br />

Die Verwendung von DELRIN ® Regenerat, das gleichmäßig<br />

vermahlen und frei von Verunreinigungen ist,<br />

hat nahezu keinen Einfluss auf die mechanischen und<br />

die Verarbeitungseigenschaften der St<strong>and</strong>ardtypen<br />

(siehe unten). Beim Vermahlen sollten die folgenden<br />

Hinweise beachtet werden:<br />

Umgang mit Produktionsresten<br />

Die Produktionsreste, die entweder manuell oder<br />

automatisch vom Formteil ausgeworfen werden, sollten<br />

sorgfältig vor Verunreinigungen durch Maschinenöl,<br />

Späne, Staub, Produktionsreste aus <strong>and</strong>eren<br />

Kunststoffen, thermisch abgebautem Material usw.<br />

geschützt werden.<br />

Lagerung von Produktionsresten<br />

Produktionsreste sollten an einem sauberen und<br />

trockenen Ort gelagert werden, um Verunreinigungen<br />

(DELRIN ® Formteile neigen dazu, Schmutz und Staub<br />

elektrostatisch anzuziehen) sowie die Aufnahme von<br />

Feuchtigkeit (z.B. durch Kondensation von Luftfeuchtigkeit<br />

an der Behälter-Innenw<strong>and</strong>) zu vermeiden. Dies<br />

lässt sich beispielsweise durch Lagerung der Produktionsreste<br />

in geschlossenen Behältern erreichen.<br />

Zur Beachtung: Es ist nicht erforderlich, geöffnete<br />

Säcke mit DELRIN ® wieder zu verschweißen. Es reicht<br />

aus, sie auf konventionelle Art gut zu verschließen.<br />

Vermahlen von Produktionsresten<br />

Zwei Arten von Zerkleinerungsmaschinen sind<br />

gebräuchlich: Streifenhäcksler und Prallmühlen.<br />

Streifenhäcksler eignen sich lediglich zum Zerkleinern<br />

von Strängen, Röhrchen und kleinen Profilen. Andere<br />

Produktionsreste müssen vor dem Einfüllen in die<br />

Prallmühle in kleine Stücke gesägt werden. Der Lochdurchmesser<br />

im Sieb unter den Messern der Prallmühlen<br />

bestimmt dabei die Korngröße des Mahlguts.<br />

Weil diese die Gleichmäßigkeit des Einzugs und des<br />

Aufschmelzens bei der Wiederverarbeitung beeinflusst,<br />

sollten stets gut geschärfte Messer verwendet<br />

werden. Dadurch reduziert sich auch der während<br />

des Vermahlens entstehende Feinanteil.<br />

Harte und zähe Materialien wie DELRIN ® stellen<br />

erhöhte Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der<br />

Prallmühlen. So können 5 mm dicke Platten auf<br />

Mühlen mit einem 4-kW-Antrieb Probleme bereiten,<br />

während 8-kW-Maschinen bereits gute Ergebnisse<br />

liefern.<br />

Außenschmierung von Mahlgut<br />

DELRIN ® Neuware ist mit einer Außenschmierung versehen,<br />

um die Gleiteigenschaften der Granulate zu<br />

verbessern und um den Druckverlust insbesondere<br />

bei Kolbenmaschinen zu verringern. Diese Außenschmierung<br />

geht beim ersten Durchgang durch die<br />

Verarbeitungsmaschine verloren. Eine Erneuerung<br />

der Außenschmierung ist deshalb beim Verarbeiten<br />

auf Kolben-, selten aber auf Schneckenmaschinen<br />

erforderlich.<br />

Wir verwenden <strong>zur</strong> Außenschmierung von DELRIN ®<br />

das Verarbeitungshilfsmittel «ACRAWAX» C* in einer<br />

Dosierung von ca. 0,3 g pro kg DELRIN ® Mahlgut. Für<br />

das Auftrommeln kann ein herkömmlicher Taumelmischer<br />

eingesetzt werden. Dieser sollte zu 50 bis 60 %<br />

seines Fassungsvermögens befüllt werden. Die<br />

Mischzeiten sollten möglichst gering sein (5 bis<br />

10 min).<br />

Feuchtigkeit im Mahlgut<br />

DELRIN ® Neuware nimmt Feuchtigkeit aus der Atmosphäre<br />

auf (Bild 7.03). Versuche haben gezeigt, dass<br />

Feuchtegehalte unter ca. 0,25 % unproblematisch<br />

sind. Um die Feuchteaufnahme von Mahlgut zu<br />

minimieren und damit das Vortrocknen zu vermeiden,<br />

sollten folgende Punkte beachtet werden:<br />

1. Das Mahlgut muss von den beim Mahlen anfallenden<br />

Feinanteilen getrennt werden. Weil diese Partikel<br />

sehr klein sind, nehmen sie sehr rasch Feuchtigkeit<br />

auf. Außerdem enthalten die Feinanteile<br />

üblicherweise auch einen Großteil der Verunreinigungen,<br />

und sie wirken sich negativ auf das Einzugsverhalten<br />

des Mahlguts an der Spritzgießmaschine<br />

aus. Wir empfehlen den Einsatz eines<br />

Siebes mit einer Maschenweite von 12 mesh zum<br />

Abtrennen des Feinanteils.<br />

2. Das Mahlgut muss in trockenen, verschlossenen<br />

Behältern gelagert werden. Einschweißen ist nicht<br />

unbedingt erforderlich.<br />

Bild 7.03 zeigt die Geschwindigkeit der Wasseraufnahme<br />

einer dünnen Schicht aus DELRIN ® Granulat.<br />

Im Laborversuch wurde auf einer Schneckenspritzgießmaschine<br />

der maximal zulässige Feuchtegehalt<br />

für DELRIN ® bestimmt. Kriterien für einen zu hohen<br />

Feuchtegehalt waren dabei das Auftreten von Nachtropfen,<br />

Feuchtigkeitsschlieren oder Ausgasen.<br />

* ACRAWAX C ist ein Produkt der GLYCO Product Company, New York, USA.


Vortrocknen von Mahlgut<br />

Generell muss weder Neuware noch Mahlgut vorgetrocknet<br />

werden. Die nachfolgenden Hinweise beziehen<br />

sich deshalb nur auf Ausnahmefälle. Mahlgut<br />

ebenso wie Neuware lässt sich problemlos in einem<br />

Umluftofen (4 Stunden oder weniger bei 85°C) trocknen.<br />

Die Schicht auf Trockenblechen sollte nicht<br />

dicker als 25 mm sein, um eine effiziente Trocknung<br />

in möglichst kurzer Zeit zu ermöglichen, so dass die<br />

Oxidation der Oberfläche minimiert ist.<br />

Wasseranteil (Gew.-%)<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

0<br />

Mahlgutanteil<br />

10 20 30 40 50<br />

Zeit (Tage)<br />

Bild 7.03 Zeitlicher Verlauf der Wasseraufnahme<br />

unter unterschiedlichen Bedingungen<br />

100% RH (25°C)<br />

83% RH (25°C)<br />

50% RH (25°C)<br />

12% RH (25°C)<br />

In Laboruntersuchungen wurde ermittelt, welcher<br />

Mahlgutanteil der Neuware maximal zugegeben werden<br />

sollte. Dazu wurde der Kunststoff zehn mal in<br />

einer Spritzgießmaschine verarbeitet, wobei jeweils<br />

80% Mahlgut mit 20% Neuware abgemischt wurden,<br />

gefolgt von zehn weiteren Durchläufen mit 100%<br />

Mahlgut. Dabei wurde stets darauf geachtet, dass<br />

kein Material mit deutlichen Zeichen von Degradation<br />

in Form von Brennern oder Verbrennungsschlieren<br />

verwendet wurde.<br />

Aus der Pyramide lässt sich für jeden Verarbeitungszyklus<br />

ablesen, wie oft welcher Anteil des Blends<br />

Verarbeitungszyklus<br />

Mahlgut-Pyramide:<br />

80% Mahlgut / 20% Neuware<br />

Zusammensetzung<br />

des zugeführten Materials, %<br />

0 Neuware<br />

100 (0)<br />

2<br />

80 (1) /20 (0)<br />

3<br />

64 (2) /16 (1) /20 (0)<br />

4<br />

51 (3) /13 (2) /16 (1) /20 (0)<br />

5<br />

41 (4) /10 (3) /13 (2) /16 (1) /20 (0)<br />

6 33 (5) /8 (4) /10 (3) /13 (2) /16 (1) /20 (0)<br />

7 26 (6) /6 (5) /8 (4) /11 (3) /13 (2) /16 (1) /20 (0)<br />

8 21 (7) /5 (6) /6 (5) /9 (4) /10 (3) /13 (2) /16 (1) /20 (0)<br />

9 17 (8) /4 (7) /5 (6) /7 (5) /8 (4) /10 (3) /13 (2) /16 (1) /20 (0)<br />

0 14 (9) /3 (8) /4 (7) /6 (6) /6 (5) /8 (4) /10 (3) /13 (2) /16 (1) /20 (0)<br />

60<br />

bereits die Maschine durchlaufen hat, wenn in jedem<br />

Zyklus jeweils 80% Mahlgut und 20% Neuware zugeführt<br />

werden. So sind zum Beispiel im zehnten Zyklus<br />

14% des zugeführten Materials bereits neun Mal verarbeitet<br />

worden, 3% acht Mal, 4% sieben Mal usw.<br />

Allgemein empfehlen wir, den Mahlgutanteil für eng<br />

tolerierte Formteile auf 20% zu begrenzen.<br />

Einfluß auf mechanische Eigenschaften<br />

Tabelle 7.01 zeigt die Ergebnisse einer Mahlgutprüfung<br />

mit 10 Durchläufen, die entweder mit 100% oder<br />

mit 50% Mahlgutanteil von DELRIN ® 500 durchgeführt<br />

wurde. Eine Prüfung mit 10 Durchläufen und 50%<br />

Mahlgutanteil entspricht einem Spritzgießer, der kontinuierlich<br />

50% des Schußgewichts regranuliert.<br />

Unter diesen Bedingungen werden die mechanischen<br />

Eigenschaften hervorragend bewahrt.<br />

Tabelle 7.01 Einfluß der Durchläufe in der Spritzgießmaschine<br />

auf ausgewählte mechanische<br />

Eigenschaften bei DELRIN ® 500<br />

Anzahl der Durchläufe Einfluß<br />

auf Eigenschaften 10 × 100% 10 × 50%<br />

MFI Anstieg unter 10% Anstieg unter 2%<br />

Streckspannung keine Abweichung keine Abweichung<br />

Charpy-Kerbschlag- vermindert vermindert<br />

zähigkeit um 20% um 2%<br />

Einfärben<br />

DELRIN ® ist in einer Reihe von St<strong>and</strong>ard- und kundenspezifischen<br />

Farben erhältlich.<br />

Bei der Verarbeitung von naturfarbenem DELRIN ® mit<br />

einem Farbsystem, das nicht von DuPont stammt, ist<br />

folgendes anzumerken:<br />

• Die Sicherheitsvorschriften des Pigment- oder Masterbatch-Herstellers<br />

müssen eingehalten werden.<br />

• Kleine Testreihen sollten vorab durchgeführt werden,<br />

um die Schmelzestabilität zu prüfen (siehe<br />

Seite 27, Schaumtest), da einige Säure-, Laugenoder<br />

Metallpigmente DELRIN ® zersetzen.<br />

• Verschiedene Farbsysteme (selbst bei gleicher Farbgebung)<br />

können unterschiedliche Schwindungen<br />

verursachen, siehe Abb. 6.04. Formteilmaße sind in<br />

kleinen Testreihen zu prüfen.<br />

• Die Strömung in der Einspritzeinheit ist laminar<br />

und die Farbdispersion könnte unzufriedenstellend<br />

sein. Ein korrekter Mischkopf ist zu benutzen (siehe<br />

Seite 10).<br />

• Die gesamte Pigmentbelastung sollte so gering wie<br />

möglich sein, um die Eigenschaften des Kunststoffes<br />

zu bewahren.<br />

Entsorgung<br />

Bei der Entsorgung von Abfällen müssen die gültigen<br />

Vorschriften erfüllt werden. Bevorzugte Entsorgungsarten<br />

sind:<br />

1. Recyling;<br />

2. Verbrennung mit Energie-Rückgewinnung und<br />

3. Deponierung<br />

41


42<br />

Das Recyceln von Angüssen und Verteilern erfolgt am<br />

besten direkt an der Spritzgießmaschine (siehe Mahlgut<br />

oben). Die mechanische Aufbereitung von Verbraucherabfällen<br />

ist selten attraktiv. Da die Stabilität<br />

und die mechanischen Eigenschaften des Kunststoffs<br />

durch Verunreinigungen ernsthaft beeinträchtigt sein<br />

können und eine Reinigung kompliziert und aufwendig<br />

ist. Ein chemisches Recycling ist technisch möglich,<br />

jedoch <strong>zur</strong> Zeit eingeschränkt durch Abfallsammlung<br />

und -trennung.<br />

Aufgrund des hohen Energiegehalts von Polyacetalen<br />

eignet sich die Lösung (2) gut für Material, das nicht<br />

aufbereitet werden kann. Formteile oder Mahlgut mit<br />

TEFLON ® (wie DELRIN ® 500AF) sollten jedoch nicht verbrannt<br />

werden.<br />

Bezüglich der Aufbereitung von Verpackungsmaterial<br />

siehe Seite 3.


8. <strong>Anleitung</strong> <strong>zur</strong> Fehlersuche<br />

Neben der nachfolgenden Liste von Problemen und Abhilfemaßnahmen ist eine ausführlichere <strong>Anleitung</strong> <strong>zur</strong><br />

Fehlersuche in der «Computer Aided Moulding Diagnostic Optimisation (CAMDO)» von DuPont für DELRIN ®<br />

erhältlich. Drei typische Beispiele werden am Ende dieses Kapitels gezeigt. Weitere Informationen erhalten Sie<br />

von DuPont.<br />

Problem Abhilfemaßnahme<br />

Dimensionsprobleme<br />

Maßabweichungen • Nachdruck erhöhen<br />

• Polster gleichmäßig halten<br />

• Rückstromsperre reparieren, falls das Polster nicht aufrechterhalten werden kann<br />

• Nachdruckzeit erhöhen<br />

• Gleichmäßigen Zyklus aufrechterhalten<br />

• Unaufgeschmolzene Partikel beseitigen (siehe unten)<br />

• Größere Maschine oder für DELRIN ® ausgelegte Schnecke verwenden<br />

Verzug • Werkzeugtemperatur verändern<br />

• Anschnitt im dicksten Querschnitt anordnen<br />

• Nachdruckzeit erhöhen<br />

• Anschnittdicke erhöhen bzw. Lage ändern<br />

• Scharfe Kanten abrunden<br />

• Wasserkanäle im Werkzeug reinigen; Kühlsystem des Werkzeugs verbessern<br />

• Formteilkonstruktion verbessern (z.B. Engpässe im Schmelzestrom vermeiden)<br />

• Positionen von Auswerferstiften ändern oder ergänzen<br />

Probleme beim Auswerfen<br />

Festkleben in Formhöhlung • Nachdruckzeit erhöhen<br />

• Werkzeugfehler korrigieren (Hinterschneidungen)<br />

• Positionen von Auswerferstiften ändern oder ergänzen<br />

• Nachdruck reduzieren<br />

• Einspritzgeschwindigkeit senken<br />

• Zyklus verlängern (möglicherweise nur zeitweise)<br />

• Zeitweise Werkzeug-Entformungsmittel verwenden<br />

Festkleben in Angußbuchse • Grat am Anguß enfernen<br />

• Ausrichtung zwischen Anguß und Düse korrigieren<br />

• Scharfkantige Ecken, wo der Anguß auf den Verteiler (oder das Teil) trifft<br />

• Nachdruckzeit erhöhen<br />

• Düsentemperatur steigern<br />

• Werkzeugkühlung verlängern<br />

• Düsenöffnung verwenden, die kleiner ist als die Angußbuchse<br />

• Angußzieher verbessern<br />

• Angußverjüngung erhöhen<br />

• Zeitweise Werkzeug-Entformungsmittel verwenden<br />

Füllprobleme<br />

Teilfüllung • Gleichmäßiges Kissen aufrechterhalten<br />

• Rückstromsperre reparieren, falls Kissen nicht aufrechterhalten werden kann<br />

• Verteilerkanäle erweitern<br />

• Einspritzdruck erhöhen<br />

• Einspritzgeschwindigkeit erhöhen<br />

• Schmelzetemperatur erhöhen<br />

• Werkzeugtemperatur erhöhen<br />

• Entlüftungsöffnungen vergrößern<br />

• Entlüftungspositionen verändern<br />

• Für DELRIN ® ausgelegte Schnecke verwenden<br />

• Größere Maschine oder Einspritzeinheit verwenden<br />

Anm.: Wird die Spritzdruckkapazität der Maschine ganz oder fast ganz ausgeschöpft, reduzieren Sie die Düsenlänge und Angußlänge auf ein Minimum. Dies gilt insbesondere für DELRIN®<br />

100 Typen mit einer hohen Schmelzeviskosität.<br />

Lunker • Nachdruck erhöhen<br />

• Nachdruckzeit erhöhen<br />

• Anschnitt in dickstem Querschnitt anordnen<br />

• Einspritzgeschwindigkeit senken<br />

• Schmelzetemperatur senken; Homogenität der Schmelze verbessern<br />

• Rückstromsperre reparieren, falls Kissen nicht aufrechterhalten werden kann<br />

• Entlüftungsöffnungen vergrößern<br />

• Anschnittdicke oder -position verbessern<br />

• Alle Fließbehinderungen in Verteilern oder Düsen beseitigen<br />

43


44<br />

Problem Abhilfemaßnahme (Fortsetzung)<br />

Schlechte Bindenähte • Nachdruck erhöhen<br />

• Einspritzgeschwindigkeit anpassen (etwa 1 s pro mm W<strong>and</strong>stärke)<br />

• Druckumschaltpunkt auf «später» legen<br />

• Schmelzetemperatur erhöhen, jedoch übermäßige Temperaturen vermeiden<br />

• Entlüftungsöffnungen vergrößern<br />

• Werkzeugtemperatur erhöhen<br />

• Entformungsspray vermeiden<br />

• Anordnung von Entlüftung oder Anschnitt ändern<br />

• Größere Maschine oder Einspritzeinheit verwenden<br />

Qualität der Schmelze<br />

Werkzeugablagerung • Einspritzgeschwindigkeit senken<br />

• Schmelzetemperatur senken<br />

• Verunreinigungen des Kunststoffs vermeiden<br />

• Stagnationszonen in Zylinder, Schnecke, Düsengruppe korrigieren<br />

• Anschnitt vergrößern, Anschnitt verjüngen<br />

• Entlüftungsöffnungen vergrößern<br />

• Entlüftungsposition verändern<br />

• Trocknertrichter einsetzen, um die thermische Stabilität des Kunststoffes in extremen Fällen<br />

zu verbessern<br />

Geruchbildung • Aussehen der Schmelze beobachten (Gasbildung) und Schmelzetemperatur messen<br />

• Zylindertemperatur senken, falls Schmelzetemperatur hoch ist<br />

• Verunreinigungen des Kunststoffes vermeiden<br />

• Gesamtzyklus verkürzen, um Verweilzeit zu reduzieren<br />

• Stagnationszonen in Zylinder, Adapter, Düse, Schneckenspitze und Rückstromsperren-Gruppe<br />

korrigeren<br />

• Kleinere Einspritzeinheit verwenden<br />

Unaufgeschmolzene Parikel • Zylindertemperaturen erhöhen<br />

• Staudruck erhöhen<br />

• Schneckendrehzahl reduzieren<br />

• Trichtertrockner verwenden, um Kunststoff vorzuheizen<br />

• Gesamtzyklus verlängern<br />

• Für DELRIN ® konstruierte Schnecke verwenden<br />

• Größere Maschine oder Einspritzeinheit benutzen<br />

Schneckenablagerung • Schneckengeometrie richtig wählen<br />

•Überkühlen der Einfüllöffnung vermeiden<br />

• % der Einzugs-/Übergangs-/Meteringzone prüfen – innerhalb der Empfehlungen<br />

Oberflächenprobleme<br />

Schwarze Flecken oder braune Streifen • Verweilzeit in Einspritzeinheit reduzieren (kleinere Schnecke)<br />

• Verunreinigungen des Kunststoffes vermeiden<br />

• Stagnationszonen in Zylinder, Schnecke, Düseneinheit korrigieren<br />

• Trichterkühlung (80–90°C) prüfen<br />

Verfärbungen, Eisblumen, Falten • Einspritzgeschwindigkeit senken<br />

• Werkzeugtemperatur erhöhen<br />

• Anschnittposition ändern<br />

Fehlstelle am Anschnitt • Einspritzgeschwindigkeit senken<br />

• Anschnitt verjüngen<br />

• Anschnitt vergrößern<br />

• Anschnittlage ändern<br />

Fließmarkierungen • Einspritzgeschwindigkeit erhöhen oder senken<br />

• Anschnittgröße erhöhen, Anschnitt verjüngen<br />

• Werkzeugtemperatur erhöhen<br />

• Anschnittposition verändern<br />

Krater, Apfelsinenschalen-Effekt, Falten • Nachdruck erhöhen<br />

• Einspritzgeschwindigkeit erhöhen<br />

• Nachdruckzeit erhöhen<br />

• Werkzeugtemperatur erhöhen<br />

• Schmelzetemperatur erhöhen<br />

• Entlüftungsöffnungen vergrößern<br />

• Anschnittgröße erhöhen


Problem Abhilfemaßnahme (Fortsetzung)<br />

Einfallstellen • Rückstromsperre reparieren, falls kein Polster aufrechterhalten werden kann<br />

• Nachdruck erhöhen<br />

• Nachdruckzeit erhöhen<br />

• Anschnitt vergrößern<br />

• Anschnittlage verändern<br />

• Schmelzetemperatur senken, falls zu hoch<br />

Oberflächenschlieren • Schmelzetemperatur senken, falls zu hoch<br />

• Verunreinigungen des Kunststoffes vermeiden<br />

• Einspritzgeschwindigkeit senken<br />

• Stagnationszonen in Zylinder, Schnecke und Düseneinheit korrigieren<br />

• Kleinen Anschnitt vergrößern<br />

Simulierte CAMDO-Computerbilder<br />

Beispiel 1<br />

UNVOLLSTÄNDIGE FÜLLUNG<br />

BESCHREIBUNG: 2 Fälle:<br />

1. Regelmäßig: Formteile werden bei jedem Schuß<br />

auf gleiche Weise nicht gefüllt.<br />

2. Unregelmäßig: Abweichungen bei jedem Schuß.<br />

URSACHEN:<br />

1. Regelmäßig:<br />

Einspritzdruck / Einspritzgeschwindigkeit zu niedrig,<br />

niedrige Werkzeugtemperatur, Entlüftungen<br />

blockiert.<br />

2. Unregelmäßig: inhomogene Schmelze, inkorrekte<br />

Schneckengeometrie, undichte Rückstromsperre.<br />

KURZE ABHILFEMASSNAHMEN:<br />

1. Regelmäßig:<br />

• Einstellung des Einspritzdruckes prüfen und Einfluß<br />

eines höheren Einspritzdruckes / höherer Einspritzgeschwindigkeit<br />

bewerten.<br />

• Werkzeugtemperatur erhöhen, um das Einspritzen<br />

zu erleichtern / Erhöhung der Anschnittanzahl.<br />

• Entlüftungsöffnungen vergrößern, versetzen oder<br />

reinigen.<br />

• Anschnitte vergrößern.<br />

2. Unregelmäßig:<br />

• En Bei Teilfüllung beim Anfahren stoppen Sie die<br />

Maschine 5 Minuten und spritzen Sie dann. Sind<br />

die Teile gefüllt, ändern Sie die Zylindertemperatureinstellungen,<br />

erhöhen Sie den Staudruck, senken<br />

Sie die Schneckendrehzahl. Achten Sie auf mögliche<br />

unaufgeschmolzene Partikel bei der Produktion, die<br />

zu schlechte mechanische Eigenschaften bewirken.<br />

Dann benötigen Sie eine Schnecke mit höherer<br />

Kompression. Setzen Sie sich mit Ihrer DuPont<br />

Vertretung in Verbindung.<br />

• Halten Sie ein gleichmäßiges Schmelzepolster<br />

aufrecht, <strong>and</strong>ernfalls sollte eine undichte Rückstromsperre<br />

repariert werden.<br />

45


46<br />

Beispiel 2<br />

1 2 3<br />

1. Bubblerrohr aus Edelstahl<br />

2. Kernoberseite aus BeCu<br />

3. Umspritzte Kupferstifte<br />

Beispiel 3<br />

LUNKER IN TEILEN<br />

BESCHREIBUNG :<br />

Lunker befinden sich in dickw<strong>and</strong>igstem Querschnitt<br />

des Formteils.<br />

URSACHEN :<br />

Der spezifische Volumenschwund des Materials<br />

während der Erstarrungsphase wurde nicht<br />

ausgeglichen.<br />

KURZE ABHILFE :<br />

• Wirksamkeit der Nachdruckzeit anh<strong>and</strong> der<br />

Gewichtskurve prüfen – Sie müssen eventuell<br />

den Anschnitt, den Unterverteiler, die Düsen- und<br />

Verteilerabmessungen vergrößern (siehe <strong>Anleitung</strong><br />

zum Spritzgießen).<br />

• Teil nicht in dickstem Querschnitt angeschnitten<br />

→ Ändern der Anschnittlage.<br />

• Ungleichmäßige W<strong>and</strong>stärken: Verwenden Sie<br />

eine Fließhilfe, um dickw<strong>and</strong>igere Querschnitte<br />

des Teils zu «versorgen».<br />

• Erhöhen Sie den Nachdruck.<br />

• Prüfen Sie das Polster. Ist es ungleichmäßig,<br />

prüfen Sie die Rückstromsperre.<br />

WERKZEUGABLAGERUNG<br />

BESCHREIBUNG: 2 Arten von Ablagerungen:<br />

1. Weißlich in Formhöhlung, P-Ablagerung.<br />

2. Durchsichtig oder gefärbt und an Stiften oder<br />

heißen Stellen, S-Ablagerung.<br />

URSACHEN:<br />

1. P-Ablagerung: thermischer Abbau (Temperatur<br />

oder Scherung).<br />

2. S-Ablagerung: zu hohe Werkzeugtemperatur.<br />

KURZE ABHILFE:<br />

1. P-Ablagerung:<br />

• Schaumtest durchführen, falls Abbau festgestellt<br />

wird, Prüfen der Temperatureinstellungen der Einspritzeinheit<br />

(und Düse unter 190°C) bzw. Materialstabilität<br />

(vor allem, falls Farbsysteme verwendet<br />

werden, die nicht von DuPont stammen). Unter<br />

extremen Bedingungen kann ein zweistündiges<br />

Trocknen des Kunststoffes bei 80°C Werkzeugablagerungen<br />

reduzieren.<br />

• Reduzieren der Einspritzgeschwindigkeit, Vergrößerung<br />

oder Verjüngung des Anschnitts…, um bei<br />

Ablagerungen am Anschnitt die Scherbeanspruchung<br />

zu reduzieren.<br />

2. S-Ablagerung:<br />

• Verbessern der thermischen Homogenität der Formhöhlungen/Stifte<br />

(sollten unter 120°C eingestellt sein).<br />

• Verwenden Sie DELRIN ® P.


9. Index<br />

A<br />

Seite<br />

Abbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2, 9, 12, 21, 26, 30, 36, 44<br />

Abstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Anfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2, 25, 43<br />

Angußlose Werkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Angußschlieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Anschnittanordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Anschnittauslegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16-19, 24, 29<br />

Anschnitte . . . . . . . . . . . . . . . 7, 10, 15-16, 21, 28-29, 43<br />

Anschnittgröße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Ausspritzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3, 13, 25<br />

Auswerfen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22, 31, 41<br />

B<br />

Braune Streifen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

C<br />

CAMDO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1, 11, 28, 41, 43-44<br />

D<br />

Dehnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

DELRIN ® 100 . . . . . . . . . . 1-2, 10, 15, 23, 27, 30-33, 37, 41<br />

DELRIN ® 100P . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2, 30, 33<br />

DELRIN ® 100ST. . . . . . . . . . . . . 2, 10, 26, 27, 30, 32-33 39<br />

DELRIN ® 100T . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2, 30<br />

DELRIN ® 107 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

DELRIN ® 111P . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2, 30, 32<br />

DELRIN ® 127UV. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

DELRIN ® 500 . . . . . . 1-2, 7-8, 10, 27, 29-30, 32-33, 36, 40<br />

DELRIN ® 500AF. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2, 33, 35, 40<br />

DELRIN ® 500CL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2, 33<br />

DELRIN ® 500P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1, 30, 33-34<br />

DELRIN ® 500T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2, 10, 26, 30-33, 39<br />

DELRIN ® 507 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

DELRIN ® 511P . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1, 30, 32-33<br />

DELRIN ® 527UV. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

DELRIN ® 570 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2, 27, 33, 35<br />

DELRIN ® 577. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

DELRIN ® 900 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27, 32<br />

DELRIN ® 900P . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1, 30, 33<br />

DELRIN ® 911P . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1, 30, 32-33<br />

Dimensionsstabilität . . . . . . . . . . . . 1, 16, 25, 27, 33-36<br />

Düse . . . . . . . . . . . . . . 2-3, 9-13, 17, 19, 25-29, 38, 41-44<br />

E<br />

Eigenspannungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29, 32, 35-36<br />

Einfallstellen . . . . . . . . . . . . . . . . 5, 16, 23, 30, 34-35, 43<br />

Einfärben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Einspritzdruck. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29, 34, 41, 43<br />

Einspritzgeschwindigkeit . . 16, 21-23, 28-29, 32, 41-44<br />

Entlüftung . . . . . . . . . . . . . . . . 3, 16, 21-23, 30-31, 41-43<br />

F<br />

Seite<br />

Fehlersuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22, 41<br />

Fließmarkierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Formaldehyd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-3, 24<br />

Forminnendruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Formteilgewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29-30<br />

Formteilschwindung . . . . . . . 7, 15, 22, 27, 30-31, 34-36<br />

G<br />

Gasbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12, 42<br />

Geruchbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21, 42<br />

Glanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Grat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22, 29, 41<br />

H<br />

Hinterschneidungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15, 22, 41<br />

I<br />

ISO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30-32<br />

K<br />

Kompressionsverhältnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Konisch verjüngte Düse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Korrosion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21, 28<br />

Kristallinität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1, 2, 5, 33-34<br />

L<br />

Lufteinschlüsse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16-17<br />

Lunker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5, 7, 30, 31, 34, 35, 41, 44<br />

M<br />

Mahlgut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3, 20, 35, 39, 40<br />

Maßänderungen durch Umgebungseinflüsse. . . . . 37<br />

Materialh<strong>and</strong>habung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

N<br />

Nachschwindung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27, 31, 33-38<br />

O<br />

Oberflächenschlieren . . . . . . . . . . . . . . . 9, 19, 21, 40, 43<br />

Offene Düse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Optimierung der Produktivität . . . . . . . . . . . . 10, 25, 31<br />

P<br />

Pigmente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10-11, 33, 35-36, 40<br />

Polster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27, 30, 41, 43-44<br />

Projizierte Formhöhlungsfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Seite<br />

R<br />

Recycling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3, 40<br />

Rückstromsperre . . . . . . . . . . . . . . 2, 9, 10-12, 30, 41-44<br />

47


48<br />

S<br />

Seite<br />

Schmelzeausstoß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Schmelzetemperatur<br />

. . . . . . 5-9, 15, 25-27, 32, 33, 35, 39, 41-43<br />

Schmelzeviskosität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1, 41<br />

Schmelzwärme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Schmiermittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-3<br />

Schneckendrehung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26, 27, 31<br />

Schneckendrehzahl . . . 10, 13, 26, 27, 30-31, 39, 42, 43<br />

Schneckengeometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . 10, 31, 42, 43<br />

Schneckenrücklaufzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28, 30, 31<br />

Schneckenvorlaufzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Sicherheitsvorkehrungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2, 25<br />

Spiralfluß-Werkzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Stagnationszonen . . . . . . . 2, 9, 11-13, 20-21, 31, 42, 43<br />

Staudruck. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13, 27, 32, 42, 43<br />

Stellring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Strömung. . . . . . . . . . . . . . 5, 8, 18, 21, 25-26, 28, 34, 40<br />

T<br />

Temperaturregelung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11, 21<br />

Tempern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33, 36<br />

Thermische Stabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2, 9, 39, 42<br />

Toleranzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11, 33, 36-38<br />

Trocknen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39, 44<br />

Tropfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3, 12, 21, 26, 27<br />

Typen. . . . 1, 2, 8, 10, 21, 23, 26-27, 29-30, 33-35, 39-41<br />

U<br />

Seite<br />

Umspritzte Einlegeteile. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Unaufgeschmolzene Partikel . . . . . . . 10, 27, 30, 41, 43<br />

V<br />

Verbrennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21, 40<br />

Verpackung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Verteiler . . . . . . . . . . . . . . . 7, 15, 17-22, 28-31, 38-41, 44<br />

Verteiler, symmetrisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18-20<br />

Verunreinigungen . . . . . . 3, 10-13, 27, 31, 36, 40, 42, 43<br />

Verweilzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9, 10, 21, 25, 26, 42<br />

Verzug . . . . . . . . . . . . . . 10, 17, 23, 27, 30, 31, 34, 35, 41<br />

W<br />

Wasseraufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

Werkzeugablagerung . . . . . . . . 13, 19, 21-22, 39, 41, 44<br />

Werkzeugkonstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15, 21, 29<br />

Werkzeug-Öffnungszeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Werkzeugtemperatur. . . . . . 22, 24, 27, 29, 31-36, 41-44<br />

Werkzeugwartung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15, 22, 23<br />

Z<br />

Zähigkeit . . . . . . . 1, 2, 8, 10, 22-23, 28-29, 34-35, 39-40<br />

Zersetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3, 9, 10-11, 21, 25<br />

Zuhaltekraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Zusammenfließlinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16, 21, 23<br />

Zyklus . . . . . . . . . . . 2-3, 6, 9-13, 20, 22-23, 26-32, 41-42<br />

Zyklus-Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31


TM<br />

DuPont<br />

<strong>Delrin</strong><br />

Polyacetal<br />

® Marke von E.I. du Pont de Nemours <strong>and</strong> Company<br />

®<br />

Verarbeitungsdaten<br />

für<br />

®<br />

DELRIN<br />

Polyacetale<br />

Spritzgießanleitung<br />

TRD 30 – Teil II


Verarbeitungsdaten für DELRIN ® Polyacetale<br />

Trichtertrockner<br />

Geschätzte<br />

Schwindung ±0,2%<br />

Schmelze- Schmelze- Nach Max.<br />

Solid dichte temperatur, Nachdruck, druckzeit Verweil-<br />

Dichte bei 0 MPa empf. max. empf. Staudruck


Weitere Informationen über technische Kunststoffe erhalten Sie von:<br />

Internet location: http://plastics.dupont.com<br />

Belgique/België<br />

Du Pont de Nemours (Belgium)<br />

Antoon Spinoystraat 6<br />

B-2800 Mechelen<br />

Tel. (15) 44 14 11<br />

Telex 22 554<br />

Telefax (15) 44 14 09<br />

Bulgaria<br />

Siehe Biesterfeld Interowa GmbH<br />

& Co. KG unter Österreich.<br />

C ˘ eská Republika a<br />

Slovenská Republika<br />

Du Pont CZ, s.r.o.<br />

Pekarska 14/268<br />

CZ-15500 Praha 5 – Jinonice<br />

Tel. (2) 57 41 41 11<br />

Telefax (2) 57 41 41 50-51<br />

Danmark<br />

Du Pont Danmark ApS<br />

Skjøtevej 26<br />

P.O. Box 3000<br />

DK-2770 Kastrup<br />

Tel. 32 47 98 00<br />

Telefax 32 47 98 05<br />

Deutschl<strong>and</strong><br />

Du Pont de Nemours<br />

(Deutschl<strong>and</strong>) GmbH<br />

DuPont Straße 1<br />

D-61343 Bad Homburg<br />

Tel. (06172) 87 0<br />

Telex 410 676 DPD D<br />

Telefax (06172) 87 27 01<br />

Egypt<br />

Du Pont Products S.A.<br />

Bldg no. 6, L<strong>and</strong> #7, Block 1<br />

New Maadi<br />

ET-Cairo<br />

Tel. (00202) 754 65 80<br />

Telefax (00202) 516 87 81<br />

España<br />

Du Pont Ibérica S.A.<br />

Edificio L’Illa<br />

Avda. Diagonal 561<br />

E-08029 Barcelona<br />

Tel. (3) 227 60 00<br />

Telefax (3) 227 62 00<br />

France<br />

Du Pont de Nemours (France) S.A.<br />

137, rue de l’Université<br />

F-75334 Paris Cedex 07<br />

Tel. 01 45 50 65 50<br />

Telex 206 772 dupon<br />

Telefax 01 47 53 09 67<br />

Hellas<br />

Ravago <strong>Plastics</strong> Hellas ABEE<br />

8, Zakythou Str.<br />

GR-15232 Hal<strong>and</strong>ri<br />

Tel. (01) 681 93 60<br />

Telefax (01) 681 06 36<br />

<strong>Delrin</strong> ®<br />

DuPont Israël<br />

Gadot<br />

Chemical Terminals (1985) Ltd.<br />

22, Shalom Aleichem Street<br />

IL-633 43 Tel Aviv<br />

Tel. (3) 528 62 62<br />

Telex 33 744 GADOT IL<br />

Telefax (3) 528 21 17<br />

Italia<br />

Du Pont de Nemours Italiana S.r.L.<br />

Via Volta, 16<br />

I-20093 Cologno Monzese<br />

Tel. (02) 25 30 21<br />

Telefax (02) 25 30 23 06<br />

Magyarország<br />

Siehe Biesterfeld Interowa GmbH<br />

& Co. KG unter Österreich.<br />

Maroc<br />

Deborel Maroc S.A.<br />

40, boulevard d’Anfa - 10°<br />

MA-Casablanca<br />

Tel. (2) 27 48 75<br />

Telefax (2) 26 54 34<br />

Norge<br />

Distrupol Nordic<br />

Niels Leuchsvei 99<br />

N-1343 Eiksmarka<br />

Tel. 67 16 69 10<br />

Telefax 67 14 02 20<br />

Österreich<br />

Biesterfeld Interowa GmbH & Co. KG<br />

Bräuhausgasse 3-5<br />

P.O. Box 19<br />

AT-1051 Wien<br />

Tel. (01) 512 35 71-0<br />

Fax (01) 512 35 71-31<br />

e-mail: info@interowa.at<br />

internet: www.interowa.at<br />

Polska<br />

Du Pont Pol<strong>and</strong> Sp. z o.o.<br />

ul. Powazkowska 44C<br />

PL-01-797 Warsaw<br />

Tel. +48 22 320 0900<br />

Telefax +48 22 320 0910<br />

Portugal<br />

ACENYL<br />

Rua do Campo Alegre, 672 - 1°<br />

P-4100 Porto<br />

Tel. (2) 69 24 25 / 69 26 64<br />

Telex 23 136 MACOL<br />

Telefax (2) 600 02 07<br />

Romania<br />

Siehe Biesterfeld Interowa GmbH<br />

& Co. KG unter Österreich.<br />

L-10901-2 05.03 ® Marken von E.I. du Pont de Nemours <strong>and</strong> Company Gedruckt in der Schweiz<br />

Russia<br />

E.I. du Pont de Nemours & Co. Inc.<br />

Representative Office<br />

B. Palashevsky Pereulok 13 / 2<br />

SU-103 104 Moskva<br />

Tel. (095) 797 22 00<br />

Telex 413 778 DUMOS SU<br />

Telefax (095) 797 22 01<br />

Schweiz / Suisse / Svizzera<br />

Dolder AG<br />

Immengasse 9<br />

Postfach 14695<br />

CH-4004 Basel<br />

Tel. (061) 326 66 00<br />

Telefax (061) 322 47 81<br />

Internet: www.dolder.com<br />

Slovenija<br />

Siehe Biesterfeld Interowa GmbH<br />

& Co. KG unter Österreich.<br />

Suomi / Finl<strong>and</strong><br />

Du Pont Suomi Oy<br />

Box 62<br />

FIN-02131 Espoo<br />

Tel. (9) 72 56 61 00<br />

Telefax (9) 72 56 61 66<br />

Sverige<br />

Siehe Du Pont Danmark ApS<br />

unter Danmark.<br />

Türkiye<br />

Du Pont Products S.A.<br />

Turkish Branch Office<br />

Sakir Kesebir cad. Plaza 4<br />

No 36 / 7, Balmumcu<br />

TR-80700 Istanbul<br />

Tel. (212) 275 33 82<br />

Telex 26541 dpis tr<br />

Telefax (212) 211 66 38<br />

Ukraine<br />

Du Pont deNemours<br />

International S.A.<br />

Representative Office<br />

3, Glazunova Street<br />

Kyiv 252042<br />

Tel. (044) 294 96 33 / 269 13 02<br />

Telefax (044) 269 11 81<br />

United Kingdom<br />

Du Pont (U.K.) Limited<br />

Mayl<strong>and</strong>s Avenue<br />

GB-Hemel Hempstead<br />

Herts. HP2 7DP<br />

Tel. (01442) 34 65 00<br />

Telefax (01442) 24 94 63<br />

Argentina<br />

Du Pont Argentina S.A.<br />

Avda. Mitre y Calle 5<br />

(1884) Berazategui-Bs.As.<br />

Tel. +54-11-4229-3468<br />

Telefax +54-11-4229-3117<br />

Brasil<br />

Du Pont do Brasil S.A.<br />

Al. Itapecuru, 506 Alphaville<br />

06454-080 Barueri-São Paulo<br />

Tel. (5511) 7266 8229<br />

Asia Pacific<br />

Du Pont Kabushiki Kaisha<br />

Arco Tower<br />

8-1, Shimomeguro 1-chome<br />

Meguro-ku, Tokyo 153-0064<br />

Tel. (03) 5434-6935<br />

Telefax (03) 5434-6965<br />

South Africa<br />

Plastamid (Pty) Ltd.<br />

43 Coleman Street<br />

P.O. Box 59<br />

Elsies River 7480<br />

Cape Town<br />

Tel. (21) 592 12 00<br />

Telefax (21) 592 14 09<br />

USA<br />

DuPont Engineering <strong>Polymers</strong><br />

Barley Mill Plaza, Building #22<br />

P.O. Box 80022<br />

Wilmington, Delaware 19880<br />

Tel. (302) 999 45 92<br />

Telefax (302) 892 07 37<br />

Anfragen aus oben nicht<br />

angeführten Ländern richten<br />

Sie sich bitte an:<br />

Du Pont de Nemours<br />

International S.A.<br />

2, chemin du Pavillon<br />

CH-1218 Le Gr<strong>and</strong>-Saconnex, Genf<br />

Tel. (022) 717 51 11<br />

Telex 415 777 DUP CH<br />

Telefax (022) 717 52 00<br />

Die Informationen zu diesem Thema entsprechen unserem Kenntnisst<strong>and</strong> zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Sobald<br />

neue Erkenntnisse und Erfahrungen vorliegen, können sie revidiert werden. Die aufgeführten Daten liegen im normalen<br />

Bereich der Produkteigenschaften und beziehen sich ausschließlich auf das speziell angegebene Material. Falls nicht ausdrücklich<br />

vermerkt, sind diese Daten nicht zwangsläufig gültig, wenn das entsprechende Material in Kombination mit<br />

<strong>and</strong>eren Materialien oder Additiven bzw. Verfahren verwendet wird. Die angegebenen Daten sollten weder <strong>zur</strong> Festlegung<br />

von Spezifikationen noch als alleinige Grundlage für Konstruktionen herangezogen werden. Diese Daten ersetzen<br />

in keiner Weise Prüfungen die von Ihnen <strong>zur</strong> Ermittlung der Eignung eines spezifischen Materials für Ihre besonderen<br />

Zwecke eventuell durchzuführen sind. Da DuPont nicht alle Bedingungen in aktuellen Endeinsätzen voraussehen kann,<br />

übernimmt das Unternehmen keine Garantie und Verpflichtung bzw. Haftung in Verbindung mit diesen Informationen.<br />

Diese Veröffentlichung ist weder als Lizenz noch als Empfehlung zu betrachten, jegliche Patentrechte zu verletzen.<br />

Vorsicht: Verwenden Sie dieses Produkt nicht für medizinische Anwendungen, die eine ständige Implantation im<br />

menschlichen Körper erfordern. Weitere medizinische Anwendungen finden Sie in der Broschüre «DuPont Medical<br />

Caution Statement».

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