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Manfred Karow - dpg-niedersachsen.de

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Organ <strong>de</strong>r Deutsch-Polnischen Gesellschaften in Nie<strong>de</strong>rsachsen e.V.<br />

Ausgabe 2012 Unsere home-page: www.<strong>dpg</strong>-<strong>nie<strong>de</strong>rsachsen</strong>.<strong>de</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber: Der Vorstand <strong>de</strong>r Deutsch-Polnischen Gesellschaften in Nie<strong>de</strong>rsachsen e.V.<br />

Verantwortlicher Redakteur: <strong>Manfred</strong> <strong>Karow</strong>, 31832 Springe, Birkenstraße 10 Telefon und Fax 05045-– 6828<br />

E-Mail-Adresse: <strong>Manfred</strong>-karow@t-online.<strong>de</strong><br />

Nachdruck und Vervielfältigungen nur unter Quellenangabe. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Unterlagen, Bil<strong>de</strong>r etc. wird keine Haftung übernommen. Die<br />

Redaktion hat das Recht, Manuskripte o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Eingaben zu kürzen o<strong>de</strong>r nicht zu veröffentlichen<br />

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anlässlich <strong>de</strong>r Präsentation <strong>de</strong>r Preisträger 2011<br />

<strong>de</strong>s Kulturpreises Schlesien<br />

am 20. Februar 2012<br />

- Es gilt das gesprochene Wort!-<br />

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Ich möchte mich beson<strong>de</strong>rs bei Ihnen bedanken, dass wir heute in <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svertretung zu Gast<br />

sein dürfen. Damit setzen wir die seit 2006 bestehen<strong>de</strong> Tradition, <strong>de</strong>n Kulturpreis Schlesien <strong>de</strong>m<br />

Berliner Publikum vorzustellen, fort.<br />

Es ist richtig, dass dieser Preis einen zentralen Platz hat. Denn dieser Preis ist ein sehr<br />

be<strong>de</strong>utsamer:<br />

Und dafür gibt es drei Grün<strong>de</strong><br />

" .<br />

- für die Erinnerung an das Schicksal <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Heimatvertrieben;<br />

- für die Stärkung <strong>de</strong>r reichen Kultur Schlesiens<br />

- und für die Völkerfreundschaft zwischen Deutschen und Polen.<br />

Nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg war für eine große Anzahl Vertriebener und Flüchtlinge Berlin ein<br />

erster Zufluchtsort. Viele von ihnen blieben und fan<strong>de</strong>n hier eine<br />

neue Heimat. Auch heute Abend befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r eine o<strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>re im Publikum, <strong>de</strong>r das Leid von Flucht und Vertreibung<br />

erlebt hat. An<strong>de</strong>re von Ihnen sind heute Abend in unsere<br />

Lan<strong>de</strong>svertretung gekommen, weil Ihnen die <strong>de</strong>utsch-polnischen<br />

Beziehungen beson<strong>de</strong>rs am Herzen liegen.<br />

Der Kulturpreis Schlesien hat es geschafft, viele<br />

Interessengruppen zusammen zu bringen.<br />

Ich begrüße Sie alle sehr herzlich und wünsche Ihnen einen<br />

unterhaltsamen Abend!


4<br />

Der Kulturpreis Schlesien 2011 wur<strong>de</strong> am 3. September in <strong>de</strong>r Kaiserpfalz in Goslar <strong>de</strong>m<br />

Schriftsteller Dr. Matthias Kneip und <strong>de</strong>m Bildhauer Stanislaw Wysocki verliehen. Den<br />

Son<strong>de</strong>rpreis erhielt <strong>de</strong>r Journalist und Verleger Alfred Theisen.<br />

Herr Dr. Kneip wird heute Abend aus seinem Werk „Begegnungen mit Schlesien“ lesen.<br />

Zahlreiche seiner Bücher und Veröffentlichungen weisen einen Bezug zu Schlesien, <strong>de</strong>r Heimat<br />

seiner Eltern, und zu <strong>de</strong>n typisch schlesischen Gepflogenheiten in seiner Kindheit auf. Über sein<br />

neuestes literarisches Werk „Reise in Ostpolen – Orte am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mitte“ sagte Olga Tokarczuk–<br />

übrigens Preisträgerin <strong>de</strong>s Jahres 2003: “Je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r wirklich wissen möchte, was Polen ausmacht,<br />

sollte sich mit diesem Buch im Gepäck auf die Reise machen.“<br />

Der polnische Preisträger Stanislaw Wysocki begleitet uns durch seine Statuen „Silesia“, die die<br />

Preisträger erhalten, schon seit vielen Jahren. In Goslar zeigte er eine große Anzahl seiner Werke.<br />

Du warst, lieber Stanislaw, von <strong>de</strong>r<br />

Ausstellung so begeistert, dass du sie als<br />

größte und schönste bezeichnet hast. Ich<br />

bin gespannt darauf, wie Du die heutige<br />

Ausstellung beurteilst. Gern erinnere ich<br />

mich an <strong>de</strong>n Besuch in <strong>de</strong>inem Atelier<br />

direkt an <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>r in Breslau. Es war<br />

sehr interessant und bewegend, Dich bei<br />

<strong>de</strong>r Arbeit zu beobachten und die<br />

Skulpturen entstehen zu sehen.<br />

Der Son<strong>de</strong>rpreisträger Alfred Theisen ist<br />

ein gebürtiger Rheinlän<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r sein Herz für Schlesien ent<strong>de</strong>ckte. Heute lebt Herr Theisen, <strong>de</strong>r<br />

Verleger, Herausgeber, Journalist und Brückenbauer ist,<br />

mit Frau und sechs Kin<strong>de</strong>rn in Görlitz. Für Alfred<br />

Theisen ist es wichtig, Schlesien für <strong>de</strong>n Frem<strong>de</strong>nverkehr<br />

zu öffnen. Aus diesem Grund wird im Foyer die<br />

Ausstellung „Schlesien bei Nacht“ mit Fotos von Marek<br />

Maruszak gezeigt.<br />

I<strong>de</strong>e und Umsetzung stammen von Alfred Theisen. Der<br />

britische Kronprinz Charles war sofort begeistert und<br />

bezeichnete Schlesien von Görlitz bis Kattowitz als eine<br />

<strong>de</strong>r landschaftlich und kunsthistorisch reizvollsten<br />

Gegen<strong>de</strong>n Europas, die <strong>de</strong>n schönsten Regionen<br />

Englands und Frankreichs ebenbürtig sei. Herr Theisen


5<br />

wird uns sicherlich berichten, ob Prinz Charles sich schon ein Schloss in Schlesien gekauft hat.<br />

Die 35.Verleihung <strong>de</strong>s Kulturpreises Schlesien hat in einer <strong>de</strong>r schönsten und kulturhistorisch<br />

markantesten Städte Nie<strong>de</strong>rsachsens, in Goslar,<br />

stattgefun<strong>de</strong>n. Die von romanischen Kirchen, Fachwerkbauten und Kunstschätzen geprägte<br />

historische Altstadt zählt zusammen mit <strong>de</strong>n Museumsanlagen <strong>de</strong>s stillgelegten Erzbergwerks<br />

Rammelsberg zu <strong>de</strong>n UNESCO-Welterbestätten. Eine wun<strong>de</strong>rbare Kulisse für <strong>de</strong>n Festakt mit über<br />

400 Gästen aus Deutschland und Polen bil<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r historische Kaisersaal in <strong>de</strong>r Kaiserpfalz. Goslar<br />

gilt als eine Hochburg partnerschaftlicher Beziehungen zu Schlesien und ist damit beispielhaft für<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen. Die Verleihung <strong>de</strong>s Kulturpreises wur<strong>de</strong> zum Anlass genommen, die Partner aus<br />

Brieg und Trebnitz in das Programm mit einzubeziehen und die Partnerschaft neu zu beleben.<br />

Schülerinnen <strong>de</strong>s Christian-von Dohm-Gymnasiums berichteten während <strong>de</strong>r Feierstun<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n<br />

lebensnahen Erfahrungen ihres <strong>de</strong>utsch-polnischen Schüleraustausches.<br />

Die Anzahl <strong>de</strong>r Schulpartnerschaften zwischen polnischen und nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

allgemeinbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n und berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen hat sich insgesamt sehr positiv von 70 auf 165<br />

entwickelt. Damit ist Nie<strong>de</strong>rsachsen im Län<strong>de</strong>rvergleich bestens aufgestellt.<br />

Seit Jahrzehnten unterstützt Nie<strong>de</strong>rsachsen die Vertriebenenverbän<strong>de</strong> und die Deutsch-Polnischen<br />

Gesellschaften nach § 96 <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svertriebenengesetzes.<br />

So freut es mich beson<strong>de</strong>rs, dass in diesem Jahr vom 26. bis 28. April ein Seminar <strong>de</strong>r Deutsch-<br />

Polnischen Gesellschaften Nie<strong>de</strong>rsachsens mit <strong>de</strong>m Titel „Vom Dialog zum Miteinan<strong>de</strong>r“ als


6<br />

Projektför<strong>de</strong>rung dabei ist. Auf die Bitte hin, eine Ansprache zu halten, habe ich gern zugesagt, da<br />

die Veranstaltung in <strong>de</strong>r Internationalen Jugendbegegnungsstätte<br />

Kreisau stattfin<strong>de</strong>t, die 2009 mit <strong>de</strong>m Son<strong>de</strong>rpreis <strong>de</strong>s Kulturpreises Schlesien ausgezeichnet<br />

wur<strong>de</strong>. Das Gut Kreisau war ein geistiges Zentrum <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Wi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s gegen die<br />

Gewaltherrschaft <strong>de</strong>r Nationalsozialisten. Es steht heute als Symbol für die Aussöhnung von<br />

Deutschen und Polen, für die Völkerverständigung und nicht zuletzt für das gemeinsame Europa in<br />

Freiheit. Das spiegelt sich auch im Programm <strong>de</strong>s Seminars wie<strong>de</strong>r. Beson<strong>de</strong>rs freue ich mich auf<br />

die <strong>de</strong>utschen und polnischen Schüler, die Zeitzeugen nach ihren Erlebnissen befragen wer<strong>de</strong>n.<br />

Eine Delegation, angeführt von <strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Deutsch-Polnischen Gesellschaften<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsens, <strong>Manfred</strong> <strong>Karow</strong>, begrüße ich ganz herzlich. Nie<strong>de</strong>rsachsen unterhält schon seit<br />

vielen Jahren offizielle Partnerschaften mit <strong>de</strong>r Woiwodschaft Großpolen und <strong>de</strong>r Woiwodschaft<br />

Nie<strong>de</strong>rschlesien. Gemeinsam mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Min<strong>de</strong>rheit sollen wichtige Projekte auf <strong>de</strong>n Weg<br />

gebracht wer<strong>de</strong>n.<br />

Dem Nie<strong>de</strong>rsächsischen Ministerpräsi<strong>de</strong>nten David McAllister wird <strong>de</strong>r Marschall <strong>de</strong>r<br />

Woiwodschaft Nie<strong>de</strong>rschlesien Rafał Jurkowlaniec vom 05.-07. März einen Besuch abstatten,<br />

um die Realisierung gemeinsamer Projekte voran zutreiben. Ich freue mich beson<strong>de</strong>rs, <strong>de</strong>n<br />

Vertreter <strong>de</strong>r Woiwodschaft Nie<strong>de</strong>rschlesien, Herrn Vizemarschall Radoslaw Molon, <strong>de</strong>r auch<br />

Mitglied <strong>de</strong>r Jury ist, begrüßen zu können.<br />

Erlauben Sie mir, Ihnen die an<strong>de</strong>ren Jurymitglie<strong>de</strong>r vorzustellen. Denn, wie Sie wissen, haben<br />

heute Nachmittag die Damen und Herren <strong>de</strong>r Jury getagt,<br />

um die Preisträger <strong>de</strong>s Kulturpreises Schlesien 2012 festzulegen.<br />

Es sind: Radosław Molon, Vizemarschall <strong>de</strong>r Woiwodschaft Nie<strong>de</strong>rschlesien<br />

• <strong>de</strong>r neue Generalkonsul <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland in Breslau, Dr. Gottfried Zeitz;<br />

• Prof. Michael Denhoff, Professor <strong>de</strong>r Musik, Komponist und Cellist aus Bonn;<br />

• Herr Dr. Maciej Lagiewski (Lawjewski), Direktor <strong>de</strong>r Breslauer Museen;<br />

• Frau Magdalena Erdman, die Leiterin <strong>de</strong>r Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit <strong>de</strong>r Botschaft<br />

<strong>de</strong>r Republik Polen in Berlin;<br />

• Herr Prof. Dr. Michael Pietsch aus Mainz; er ist Vertreter <strong>de</strong>r Landsmannschaft Schlesien<br />

und dort <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Schlesischen Lan<strong>de</strong>svertretung;<br />

• Frau Ulrike Treziak, sie ist die stellvertreten<strong>de</strong> Leiterin <strong>de</strong>s Kreuzberg Museums;<br />

• Herr Joachim Werren <strong>de</strong>r Generalsekretär Stiftung Nie<strong>de</strong>rsachsen und Hauptsponsor <strong>de</strong>s<br />

Kulturpreises;<br />

• Herr Dr. Markus Bauer, er ist Direktor <strong>de</strong>s Schlesischen Museums zu Görlitz;<br />

• <strong>de</strong>r ehemalige Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen Landtages, Herr Horst Mil<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r heute lei<strong>de</strong>r<br />

verhin<strong>de</strong>rt ist.


7<br />

Aus einer Vielzahl von hervorragen<strong>de</strong>n Vorschlägen wur<strong>de</strong>n als Preisträger <strong>de</strong>s 36. Kulturpreises<br />

Schlesien 2012 auserwählt: Der Kulturpreis Schlesien <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsachsen wird am 15.<br />

September 2012 in <strong>de</strong>m Schloss Fürstenstein bei Wal<strong>de</strong>nburg verliehen.<br />

Ich möchte <strong>de</strong>m Vizemarschall Dank sagen, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n hervorragen<strong>de</strong>n Vorschlag gemacht hat. Ich<br />

bin mir sicher, dass die Preisverleihung in diesem „Märchenschloss“ die Erfolgsgeschichte <strong>de</strong>s<br />

Kulturpreises fortsetzen wird. Der Kulturpreis Schlesien wird auch weiterhin dazu beitragen, dass<br />

gute Nachbarschaft und freundschaftliche Beziehungen nicht leere Vertragsformeln sind, son<strong>de</strong>rn<br />

mit Leben erfüllt wer<strong>de</strong>n.<br />

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

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FRIEDLAND. Abschied, Ankunft, Neubeginn – unter diesem Dreiklang wird unter <strong>de</strong>r<br />

10<br />

Projektleitung <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen Ministeriums für Inneres und Sport <strong>de</strong>r Aufbau <strong>de</strong>s Museums<br />

Friedland umgesetzt. Im Laufe <strong>de</strong>s Jahres 2014 wird es dann so weit sein: dann wer<strong>de</strong>n sich die<br />

Türen <strong>de</strong>s Museums Friedland für ein breites Publikum öffnen.<br />

Realisiert wer<strong>de</strong>n soll <strong>de</strong>r Aufbau <strong>de</strong>s Museums in zwei Umsetzungsphasen mit einem<br />

Gesamtinvestitionsvolumen von 15 Millionen Euro. Die erste Umsetzungsphase umfasst die Jahre<br />

2012 bis 2014, die zweite <strong>de</strong>n Zeitraum 2015 bis 2018. Das Ergebnis <strong>de</strong>s ersten Bauabschnitts mit<br />

einem Mitteleinsatz von 5 Millionen Euro in <strong>de</strong>n Haushaltsjahren 2012 bis 2014 wird sein:<br />

• die Aufnahme <strong>de</strong>s Museumsbetriebs im historischen Bahnhofsgebäu<strong>de</strong> von 1890 im Laufe<br />

<strong>de</strong>s Jahres 2014<br />

• Aufnahme <strong>de</strong>s abwechslungsreich gestalteten Wegekonzepts (sog. „Museumspfad“) mit<br />

zahlreichen Stationen (sog. „Geschichtssplitter“) zu <strong>de</strong>n historischen Bauten<br />

• die Sicherung <strong>de</strong>r Bestandsbauten (Friedlandglocke, Nissenhütte, Kapelle, Kirche und<br />

Lagerhalle) und<br />

• die Ausstellungskonzeption.<br />

Friedlandglocke Nissenhütte Evangelische Lagerkapelle<br />

Die Gesamtkonzeption sieht die Erweiterung um die Bauabschnitte Forschungszentrum, Aka<strong>de</strong>mie<br />

und Forum Friedland in einer zweiten Umsetzungsphase in <strong>de</strong>n Jahren 2015 bis 2018 vor.


11<br />

Grenzdurchgangslager Friedland als „Tor zur Freiheit“<br />

Mit Beschluss vom 11. Oktober 2006 hatten alle Fraktionen im Nie<strong>de</strong>rsächsischen Landtag die<br />

Lan<strong>de</strong>sregierung aufgefor<strong>de</strong>rt, die historische Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Grenzdurchgangslagers Friedland<br />

angemessen zu würdigen. Für mehr als 4 Millionen Menschen war und ist Friedland ein Symbol<br />

für einen Neuanfang, verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Damit hat sich das<br />

Grenzdurchgangslager Friedland in <strong>de</strong>n vergangenen mehr als 65 Jahren <strong>de</strong>n Namen als „Tor zur<br />

Freiheit“ erworben. Wie nirgendwo sonst lässt sich in Friedland an diesem symbolischen Ort die<br />

Aufnahme <strong>de</strong>r Heimatvertriebenen, Kriegsheimkehrer, Aussiedler, Spätaussiedler und<br />

verschie<strong>de</strong>ner Flüchtlingsgruppen aus aller Welt veranschaulichen und <strong>de</strong>m Besucher auch auf<br />

einer emotionalen Ebene darstellen.<br />

Die Gremienstruktur<br />

In Umsetzung <strong>de</strong>s Landtagsbeschlusses ist im Nie<strong>de</strong>rsächsischen Ministerium für Inneres und<br />

Sport die Projektgruppe „Museum Friedland“ gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n. Diese besteht aus einer<br />

ressortübergreifen<strong>de</strong>n Arbeitsgruppe, <strong>de</strong>m Arbeitskreis Friedland, <strong>de</strong>m Kuratorium sowie <strong>de</strong>m<br />

unabhängigen wissenschaftlichen Beirat. Die jeweiligen Gremien setzen sich aus <strong>de</strong>n<br />

Akteuren vor Ort, hochrangigen Vertretern zahlreicher Verbän<strong>de</strong> sowie <strong>de</strong>r Kirchen und namhaften<br />

Wissenschaftlern aus <strong>de</strong>m Hochschul- und Museumsbereich zusammen.<br />

Museum Friedland als Ort <strong>de</strong>s generationenübergreifen<strong>de</strong>n Dialogs<br />

Das Museum soll zu einer Einrichtung außerschulischen Lernens und <strong>de</strong>s<br />

generationenübergreifen<strong>de</strong>n Dialogs über die Themen Flucht, Vertreibung, Migration und<br />

Integration wer<strong>de</strong>n, wobei insbeson<strong>de</strong>re das Thema Integration in <strong>de</strong>n Blickpunkt gerückt wer<strong>de</strong>n<br />

soll. Wie gelang Integration damals, wie gelingt Integration heute und wie kann sie zukünftig<br />

gelingen? Neben <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>s Grenzdurchgangslagers Friedland im engeren Sinne wer<strong>de</strong>n<br />

die komplexen Verflechtungen zwischen <strong>de</strong>n Aufbruchslän<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>m Aufnahmeland<br />

Deutschland, Fragen von Heimat, Menschenrechten und Asyl sowie <strong>de</strong>r Integration von<br />

Zugewan<strong>de</strong>rten in <strong>de</strong>n Blick genommen.


I<strong>de</strong>en für das Museum Friedland<br />

Suche nach Zeitzeugen<br />

12<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Museumsvorhabens wer<strong>de</strong>n Zeitzeugen gesucht, die in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

66 Jahren über Friedland in die Bun<strong>de</strong>srepublik eingereist sind und sich vorstellen können,<br />

• in einem längeren Gespräch über ihre Erfahrungen im Grenzdurchgangslager zu<br />

berichten,<br />

• sich für ein kürzeres Hintergrundgespräch zur Verfügung zu stellen,<br />

• kleinere Begebenheiten und Ereignisse aus <strong>de</strong>m Lager zu erzählen.<br />

Suche nach Objekten für das Museum<br />

Für die Dauerausstellung wer<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m Objekte gesucht. Von beson<strong>de</strong>rem Interesse ist dabei<br />

alles, was mit <strong>de</strong>m Lager Friedland in Verbindung steht, zum Beispiel:<br />

• Fotografien, Briefe, Postkarten aus o<strong>de</strong>r über Friedland<br />

• Plakate, Handzettel, Hinweisschil<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Lageralltag<br />

• Erinnerungsberichte, Gedichte und Texte über das Lager, Tagebücher, Zeichnungen<br />

• Persönliche Habseligkeiten, Koffer und Kleidungsstücke<br />

• Gegenstän<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r Betreuungsarbeit im Lager<br />

• Objekte aus <strong>de</strong>m Umfeld <strong>de</strong>r im Lager tätigen Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong> und Kirchen<br />

Ansprechpartner und Kontaktdaten:<br />

Jürgen Fröhlich & Oliver Krüger, Nie<strong>de</strong>rsächsisches Ministerium für Inneres und Sport,<br />

Projekt „Museum Grenzdurchgangslager Friedland“, Clemensstraße 17, 30169 Hannover,<br />

Tel.: 0511-120-4764, Mail: museum-friedland@mi.<strong>nie<strong>de</strong>rsachsen</strong>.<strong>de</strong>

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