10 / 2012 - Bauweb
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50 StraSSENBaU<br />
In Hamburg-Altenwerder arbeitet nicht nur der am weitestgehend automatisierte, sondern auch der am stärksten elektrifizierte Containerterminal<br />
der Welt. Rechts oben: DI Karl Weidlinger (Vorstandsvorsitzender der GESTRATA, rechts) und GESRATA Geschäftsführer Ing. Maximilian<br />
Weixlbaum bedankten sich bei Gabi Pass (Mitte), die mit dieser Hamburg-Reise übrigens ihre letzte GESTRATA Auslands-Studienreise organisiert<br />
hat, im Rahmen der Hafenrundfahrt unter großem Applaus für ihren Einsatz.<br />
sierten Projekten des Road Energy Systems<br />
(RES) veranschaulichte Steffen Schöttker<br />
das Optimierungspotenzial einer geothermischen<br />
Anlage in Kombination mit einer<br />
Flächenheizung.<br />
Treffpunkt der globalen Warenströme<br />
Bevor für die Teilnehmer der Studienreise<br />
am zweiten Tag die Baustellenbesichtigungen<br />
auf dem Programm standen, bot eine<br />
Busreise einen interessanten Blick in die<br />
Welt der Hamburger Hafen und Logistik<br />
AG (HHLA). Der börsennotierte Hafenbetreiber<br />
Hamburgs ist bereits seit 125 Jahren<br />
aktiv. Die drei hochleistungsfähigen Terminals<br />
Altenwerder, Burchardkai und Tollerort<br />
machen den Hamburger Hafen zu einer der<br />
wichtigsten globalen Container-Drehscheiben.<br />
Beeindruckt zeigten sich die österreichischen<br />
Bau-Experten vom HHLA Container<br />
Terminal Altenwerder (CTA), das dank<br />
technologischer Innovationen und eines<br />
hohen Elektrifizierungsgrades besonders<br />
umweltschonend arbeitet. Der Strom aus<br />
erneuerbaren Energiequellen etwa senkt<br />
die CO 2-Emissionen des gesamten Terminals<br />
um circa 60 %. Selbstfahrende AG V<br />
(Automated Guided Vehicles) stoßen dank<br />
hybrider, dieselelektrischer Antriebe beispielsweise<br />
30 % weniger CO 2 aus. Halbautomatische<br />
Zwei-Katz-Containerbrücken<br />
gewinnen beim Absenken der Container<br />
Strom zurück – das spart 20 bis 25 % des<br />
Strombedarfs.<br />
Baustellenvisite im Großraum Hamburg<br />
Als erste Baustelle wurde die 5,5 km lange<br />
Ortsumfahrung von Finkenwerder besichtigt,<br />
wo insgesamt 40.000 m 2 Asphaltflächen<br />
in der Bauklasse II (<strong>10</strong> cm Asphalttragschicht,<br />
8,5 cm Binderschicht und<br />
3,5 cm Splittmastixdecke) in einer Breite<br />
von insgesamt sieben Metern herzustellen<br />
sind. Finkenwerder ist ein kleiner Ortsteil<br />
im Westen von Hamburg, der unter dem<br />
Schwerverkehr leidet. Strabag-Mitarbeiter<br />
DI Dirk Hildebrand informierte über das<br />
von zahlreichen Problemen und Verzögerungen<br />
gekennzeichnete Projekt, dessen<br />
Auftragsvolumen 17 Mio. Euro beträgt.<br />
Partner der Strabag ist bei diesem Projekt<br />
die Josef Möbius Bau-GmbH, die für den<br />
Erdbau zuständig ist. Eines der Probleme:<br />
Aufgrund behördlicher Anordnungen<br />
Gemütliche Gelegenheiten zum Netzwerken und ein Besuch des Seemannsclub Duckdalben rundeten die Veranstaltung ab.<br />
musste der Fuß- und Radfahrverkehr durch<br />
das Baufeld geführt werden, eine Maßnahme<br />
die sechs Bauabschnitte notwendig<br />
machte. Für Verzögerungen sorgte vor<br />
allem die an Dritte vergebene Ausführung<br />
von sechs Brückenbauwerken, bei denen<br />
es im Anschlussbereich zu Setzungen kam.<br />
Betont wurde auch, dass es in Hamburg<br />
üblich ist, für ein besseres Lichtraumprofil<br />
in der Nacht in der Splittmastixdecke Aufhellungsgestein<br />
einzusetzen. Im Anschluss<br />
erfolgte noch die Besichtigung eines schmalen<br />
Lärmtestfeldes, wo unter dem Aspekt<br />
der angestrebten Lärmminderung verschiedene<br />
Dämpfungsschichten realisiert<br />
wurden, jeweils unter einer sehr dünnen<br />
SMA 5-Deckschicht. Ausgeführt wurden die<br />
Dämpfungsschichten – mit unterschiedlichem<br />
Erfolg – zum Teil durch verschieden<br />
starke Gummigranulat-Eistreuungen oder<br />
in Form von Spezialmatten. Mit einer Bootsfahrt<br />
durch den Hamburger Hafen fand die<br />
ausgesprochen erfolgreiche GESTRATA Studienreise<br />
schließlich ihren Abschluss. n<br />
Alexander riell<br />
www.gestrata.at<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle <strong>10</strong> | <strong>2012</strong><br />
fotos: a. riell/BBB