10 / 2012 - Bauweb
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Den Reigen der Fachvorträge, den<br />
GESRATA Geschäftsführer Ing. Maximilian<br />
Weixlbaum gewohnt souverän moderierte,<br />
eröffnete DI Christoph Heintzmann von<br />
der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr<br />
und Innovation, der den Tagungsort<br />
für die Teilnehmer unter dem Titel „Verkehr<br />
in Hamburg und in der Metropolregion“<br />
mit einigen aktuellen Zahlen näherbrachte.<br />
Aktuell erfolgt eine vollständige Neueinstufung<br />
aller Planungen durch den neuen<br />
Bundesverkehrswegeplan 2015. Konkrete<br />
Projekte sind der Ausbau der A7 nördlich<br />
des Elbtunnels mit Lärmschutz durch Überdeckelung<br />
und der A 26-Hafenquerspange.<br />
Auch der nächste Vortrag hatte noch direkten<br />
Bezug zum Tagungsort: DI Lars Strehse<br />
von der Hamburger Hafen und Logistik AG<br />
– HHLA führte die Teilnehmer in die Welt<br />
der Hafenwirtschaft und des Containerumschlags<br />
ein. Ein Thema, das im Rahmen<br />
der Exkursion am nächsten Tag durch eine<br />
direkte Besichtigung weiter vertieft wurde.<br />
Den Übergang zum eigentlichen Kernthema<br />
stellte Prof. Dr. Klaus-Werner Damm mit einem<br />
sehr launig gehaltenen Vortrag über<br />
die „Wiederverwendung von Asphalt – eine<br />
ökologische und ökonomische Herausforderung“<br />
her. Als ausgewiesener Experte<br />
stellte Prof. Damm unter anderem das konkrete<br />
Beispiel Mönckebergstraße vor: 500<br />
Tonnen Asphalt wurden an einem Samstag<br />
in diesem Sommer zwischen Hauptbahnhof<br />
und Rathaus abgefräst, über Nacht<br />
im Mischwerk aufbereitet und am Sonntag<br />
wieder eingebaut. Im weiteren Verlauf seines<br />
Referats beleuchtete der die vertragliche<br />
Situation in der Bundesrepublik und<br />
ihre Konsequenzen, den Alterungsprozess<br />
von Bitumen, die Möglichkeit einer „Revitalisierung“<br />
bzw. die Bereiche Öko-Bilanz<br />
StraSSENBaU<br />
Besichtigung eines Lärmtestfeldes bei dem verschiedene Dämpfungsschichten eingebaut wurden.<br />
Prof. Dr. Klaus-Werner Damm (oben links) widmete sich dem Thema Wiederverwendung von<br />
Asphalt, Projektingenieur B. Eng. Steffen Schöttker präsentierte eine Machbarkeitsstudie zur<br />
Nutzung oberflächennaher Geothermie im Flächenbau (oben rechts).<br />
und Wirtschaftlichkeit. Als unabdingbare<br />
Voraussetzungen für hohe Wiederverwendungsraten<br />
von über 50 % sieht Prof. Damm<br />
die Homogenisierung des Asphaltgranulates,<br />
die Haldenbewirtschaftung, Brechen<br />
und Sieben (ggf. nur Teilfraktionen wiederverwenden)<br />
und vor allem eine intensive<br />
Qualitätssicherung.<br />
Einem Thema, mit dem zahlreiche Teilnehmer<br />
bereits sehr gut vertraut sind, widmete<br />
sich im Anschluss DI Marco Schünemann.<br />
Unter dem Titel „Splittmastixbinder – praxisgerecht<br />
und hochverformungsbeständig“<br />
beleuchtete er anhand mehrerer Praxisbeispiele<br />
die Ursachen für gelungene<br />
und weniger gelungene Ausführungen.<br />
Sein Fazit: „Die Frage lautet: Was bringt<br />
im Asphaltmischgut Performance? Nur<br />
das ,Superspezialbitumen‘? Nein! Dieses<br />
kann ein gutes Konzept sinnvoll unterstützen.<br />
,Kann‘ deshalb, da die Gefahr<br />
besteht, zu vernachlässigen, dass es noch<br />
viele weitere und sogar wichtigere Parameter<br />
gibt! Wichtig sind: Gesteinsqualität,<br />
Affinität, Füllerqualität, Sieblinienart und<br />
Sieblinienkonstanz, gleichmäßige Produktionstemperaturen,<br />
eine qualitätsgerechte<br />
Bindemittelfilmdicke und: geschultes und<br />
motiviertes Einbaupersonal!“ Dem Thema<br />
„Halbstarre Deckschichten – eine wirksame<br />
Alternative für hochbelastete Verkehrsflä-<br />
chen“ widmete sich danach DI (FH) Sebastian<br />
Lorenz, TPA Gesellschaft für Qualitätssicherung<br />
und Innovation, bevor Dr.-Ing.<br />
Anja Sörensen, Geschäftsführerin ARBIT –<br />
Arbeitsgemeinschaft der Bitumen-Industrie<br />
e.V., unter „Quo vadis Bitumen?“ ihre Einschätzung<br />
der weiteren Entwicklung vermittelte.<br />
Den aktuellen Herausforderungen,<br />
die sie an den Schlagwörtern Verwendung<br />
modifizierter Bindemittel, Dauerhaftigkeit<br />
von Verkehrswegen und Verarbeitungstemperaturen<br />
festmachte, stellte sie die<br />
künftigen Herausforderungen gegenüber:<br />
Gebrauchsverhalten, begrenzte Haushaltsmittel<br />
und Nachhaltigkeit – ein Vortrag, der<br />
eine lebhafte Diskussion zur Folge hatte.<br />
Auf großes Interesse stieß die abschließende<br />
Vorstellung einer Machbarkeitsstudie<br />
zur Nutzung oberflächennaher Geothermie<br />
im Hafen- und Flächenbau durch<br />
Projektingenieur B. Eng. Steffen Schöttker,<br />
der zu diesem Thema eine Bachelorarbeit<br />
verfasst hat. Er informierte unter anderem<br />
über die geothermische Brückenheizung<br />
SERSO in der Schweiz, bei der im Sommer<br />
Wärme aus der Fahrbahn in einen Felsspeicher<br />
abgeführt wird. Im Winter wird<br />
die Heizung ab einer Lufttemperatur von<br />
+3° V aktiviert und der Flächenbelag konstant<br />
auf dieser Temperatur gehalten. Anhand<br />
einer Auswahl aus insgesamt 15 reali-<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle <strong>10</strong> | <strong>2012</strong> www.bauweb.co.at<br />
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