30 BaU+MaSCHiNEN Klappbrücke als Problemlöser pilotproJEKt das an der tU Wien neu entwickelte und bereits getestete Klappbrückenbauverfahren findet ab frühjahr 2013 im rahmen des Neubaus der fürstenfelder Schnellstraße (S7) seine anwendung. Ende <strong>2012</strong> wird die ausschreibung für das pilotprojekt veröffentlicht. n Die Fürstenfelder Schnellstraße (S7) wird in den Bundesländern Steiermark und Burgenland gebaut, um das hohe Verkehrsaufkommen von und nach Ungarn besser aufnehmen zu können. „Sie verläuft künftig vom Knoten bei Riegersdorf (A 2) über Fürstenfeld bis zur Staatsgrenze bei Heiligenkreuz“, erklärte ASFINAG-Projektleiter DI Harald Mayer Mitte September im Rahmen einer Präsentation an der TU Wien. Für den Abschnitt West von Riegersdorf bis Dobersdorf wurde die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) mit Bescheid vom 29. September 2011 positiv abgeschlossen. „Damit wurde eine wesentliche Grundlage für den geplanten Baubeginn im Frühjahr 2013 geschaffen“, so Mayer. Mit einer Länge von 15 km im Abschnitt West und 14 km im Abschnitt Ost, erfordert die S7 den Bau von in Summe 22 Brückenobjekten, einer Unterflurtrasse, 2 Wannen, einem bergmännischen Tunnel, 2 Wildquerungen und 6 Durchlässen. Die beiden größten Brückenobjekte überführen die S7 über die Lafnitz und den Lahnbach sowie über angrenzende Feuchtsenken In Gars am Kamp wurde die Betonkonstruktion bereits versuchsweise aufgestellt (die BBB berichtete). Eine fast 26 Meter hohe Konstruktion aus Fertigteilträgern wurde montiert und dann erfolgreich zu einer etwa 50 Meter langen Brücke ausgeklappt. und „Natura 2000“-Gebiete. Ein Bau der Brücken auf Lehrgerüst ist deshalb nicht zulässig. Brückenbau an der S7 Die ursprüngliche Planung sah vor, Stahlüberbauten von einer Seite einzuschieben und mit einem Verbundschalwagen die Betonfahrbahnplatte herzustellen. Die ASFINAG erkannte, dass die Herstellung der Brücken mit dem von Prof. Johann Kollegger und seinem Team des Instituts für Tragkonstruktionen (TU Wien) entwickelten Brückenklappverfahren beträchtliche wirtschaftliche Vorteile bietet. Hintergrund zu dieser neuen Methode: Die einzelnen Teile der Brücke werden zunächst aus Beton-Elementen hergestellt, deren Wände nur einige Zentimeter dick sind. Die Teile werden senkrecht montiert und zu einem etwa 26 Meter hohen, schlanken Turm aus Beton zusammengefügt, der dann mithilfe eines Krans auseinandergeklappt wird. In kurzer Zeit stellt man so eine Tragkonstruktion fertig, die nur noch ausbetoniert werden muss. „Diese Methode wurde von uns Von links: Prof. Johann Kollegger (TU Wien), DI Gerald Schimetta (Schimetta Consult), DI Harald Mayer (ASFINAG Projektleiter) und DI Thomas Pils (ASFINAG Gruppenleiter). bereits international zum Patent angemeldet, wir erwarten durch diese Technik eine deutliche Kosteneinsparung im Brückenbau“, meint Prof. Johann Kollegger. Die Manipulationsflächen für den Bau der Mittelpfeiler werden gegenüber dem Entwurf mit der Stahlbetonverbundbrücke nicht vergrößert. Der Entwurf für die Spannbetonbrücken unter Anwendung des Brückenklappverfahrens sieht vor, dass die Stege mit einer Länge von 72 m vom Mittelpfeiler aus eingeklappt werden. Hinter den Widerlagern positionierte Mobilkräne können anschließend Fertigteilträger einheben, die mit den Endpunkten der eingeklappten Stege verbunden werden und auf dem Widerlager abgesetzt werden. Die Fahrbahnplatte wird nach Herstellung der Stege wie bei einer Stahlbetonverbundbrücke mit einem Verbundschalwagen hergestellt. Ausschreibung ende <strong>2012</strong> Die Ausschreibung zu dem Pilotprojekt in Österreich wird als offenes Verfahren durchgeführt und voraussichtlich Ende dieses Jahres veröffentlicht. Der Baubeginn soll im Mai/ Juni 2013 erfolgen. „Es werden keine Alternativen zum Klappbrückenbauverfahren zugelassen. Stahlverbundtragwerke oder sonstige Konstruktionen können also nicht angeboten werden“, betont Gruppenleiter DI Thomas Pils von der ASFINAG BMG Abteilung Neubau und Großprojekte. Den Auftraggebern ist es außerdem wichtig, die potenziellen Auftragnehmer, die entsprechende Qualifikationen und Erfahrungen im Spezialtiefbau und Brückenbau mitbringen müssen, gut vorzubereiten und zu informieren – daher werden die detailreichen Ausschreibungsunterlagen auch den Passus „vor Ort Besichtigung“ enthalten. „Mit der Möglichkeit, der Baustellenbegehung sollen die Bedingungen wie z.B. problematische Zufahrtswege bereits im Vorfeld abgeklärt werden“, so Pils weiter. Auf die eintreffenden Angebote der österreichischen Bauwirtschaft ist man schon sehr gespannt. n www.asfinag.at www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle <strong>10</strong> | <strong>2012</strong>
Doosan. Je genauer Sie hinschauen, desto besser werden wir. CEE – Doosan Vertragshändler für Österreich CEE Maschinenvertrieb GmbH A-2490 Ebenfurth Wr. Neustädter Strasse 39 Tel: +43 (0) 2624/ 52621 15 Fax: +43 (0) 2624/ 52621 20 w.horatschek@cee.co.at www.cee.co.at DL450-3 www.doosanequipment.at