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Erfahrungen mit der Innendruckprüfung<br />
von Wasserrohrleitungen<br />
mit Zementmörtelauskleidung<br />
gemäß DIN 4279, Teil 3, Ausgabe November 1975<br />
Von Heinrich Holtschulte<br />
1. Allgemeines<br />
DIN 4279, Teil 3, unterscl'leidet für die Druckprüfung von<br />
zementmörtelausgekleideten Guß- und Stahlrohren zwei<br />
Verfahren:<br />
a) das Normalverfahren, bei dem die Dichtheit der zu<br />
prüfenden Rohr'l'eitung nach einem zulässigen Druckabfall<br />
innerhalb einer von der Nennweite abhängigen<br />
Prüfdauer beurteilt wird;<br />
b) das Sonderverfahren, bei dem in gleichen Zeitintervallen<br />
der Prüfdruck jeweils wiederhergestellt wird und<br />
sich die Dichtheit aus der jeweils erforderlichen Nachfüllmenge<br />
und dem dazugehörigen Druckabfall ergibt.<br />
Bei der graphischen Darstellung dieser Beurteilungskriterien<br />
in einem Koordinatensystem muß die Verlängerung<br />
der beiden letzten gefundenen Punkte die<br />
Abszisse beim Prüfdruck schneiden.<br />
Im fgr-Heft Nr. 11 vom Februar 1976 hat der Verfasser<br />
über die Entwicklung und die Anwendung der Druckprüfungsmethode<br />
nach dem Sonderverfahren gemäß DIN<br />
4279, Teil 3, Ausgabe November 1975, berichtet [1]. Die<br />
Aussagen stützten sich im wesentlichen auf Untersuchungen,<br />
die mehrere Jahre bei der Dortmunder Stadtwerke<br />
AG durchgeführt worden waren. Es wurde darge-<br />
legt, daß mit dem Sonderverfahren in sehr kurzer Zeit eine<br />
objektive und zuverlässige Aussage über die Dichtheit<br />
einer neu verlegten Wasserrohrleitung aus duktilem Gußeisen<br />
oder Stahl mit Zementmörtelauskleidung möglich<br />
ist. Es war auch zum Ausdruck gebracht worden, daß die<br />
dargestellten Zusammenhänge durch praktische Anwendung<br />
empirisch festgestellt und auf diese Weise nachgewiesen<br />
wurden. Mathematische Gesetzmäßigkeiten bzw.<br />
eine Bestätigung der empirisch gefundenen Verfahrensweise<br />
durch grundlegende theoretische Erörterungen<br />
konnten nicht erarbeitet werden.<br />
Über die Anwendung des Normalverfahrens wurden keine<br />
Ausführungen gemacht.<br />
Die Erfahrungen in Dortmund mit dem Normalverfahren<br />
haben inzwischen gezeigt, daß der in der DIN angegebene<br />
zulässige Druckabfall von 0,1 bar beim korrespondierenden<br />
Prüfdruck von 15 bar bei insgesamt 77 Druckprüfungen<br />
nur einmal erreicht wurde. Dieses Ergebnis ergab<br />
sich bei genauer Anwendung der DIN, d.h. sofort nach<br />
Füllen der Leitung wurde dIe vorgeschriebene Vorprüfung<br />
von 24 Stunden mi,t Prüfdruck durchgeführt. Die<br />
nach Beendigung der VorprÜfung sofort durchgeführte<br />
Hauptprüfung zeigte nach der für die unterschiedlichen<br />
Nennweiten vorgeschriebenen Prüfdauer von 3, 6, 18<br />
bzw. 24 Stunden die in Tabelle 1 dargestellten Werte.<br />
Tabelle 1: Ergebnisse von 77 Druckprüfungen der Dortmunder Stadtwerke AG gemäß DIN 4279, Teil 3, bei<br />
Anwendung des Normalverfahrens<br />
Nennweite DN80 DN 100 DN 150 DN200 DN300 DN500 DN600 DN 800 Summe<br />
Prüfdauer 3h 3h 3h 3h 6h 18 h 18 h 24 h<br />
nach DIN 4279,<br />
Teil 3, Tab. 1 An- An- An- An- An- An- An- An- An-<br />
Hauptprülungen zahl % zahl % zahl % zahl % zahl % zahl % zahl % zahl % zahl % -<br />
Druckabfall<br />
während der<br />
Prüfdauer<br />
bar<br />
- 0,1 - 0,5 - 1,0 - 2,0 4 23,53 2 8,33 1 10,0 - - 2 25,0 1 50,0 - - - - 10 12,99<br />
17 100,00 24 100,00 10 100,0 14 100,00 8 100,0 2 100,0 1 100,0 1 100,0 77 100,00<br />
Anmerkung: 1.) Der Prüldruck betrug 15 bar.<br />
2.) Die Vorprüfung erstreckte sich in der Regel über 24 h.<br />
In seltenen Fällen stand die Wasserrohrleitung wenige<br />
Stunden vorher unter Betriebsdruck.<br />
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