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Freispi'egelleitung ON 600 für die En serung<br />

eines Institutes am SteHhang des Odenw' Ides<br />

n 'Heidelberg<br />

Von Hans-Peter Läuger<br />

1. Einleitung<br />

Unter mehreren europäischen Bewerbern wurde die<br />

Stadt Heidelberg als Standort für das Europäische Laboratorium<br />

für Molekularbiologie (European Molecular Bio­<br />

109Y Laboratory - EMBL) gewählt. Ein Grund für diese<br />

Wahl ist darin zu sehen, daß das ne e Gelände in direkter<br />

Nachbarschaft zum Max-Planck-Institut für Kernphysik<br />

liegt und diese beiden W;ssenschaften eine Beziehung<br />

zueinander besitzen.<br />

Allerd ings entstanden mit d,ieser Standortwah I sowohl fü r<br />

die Verkehrserschließung und die Versorgung als auch<br />

besonders für die Entsorgung die größten Schwierigkeiten,<br />

da aus dem Einzugsgebiet von etwa 35 ha Abwasser<br />

in einer Menge von 871 I/s zu einem 3980 m entfernten<br />

Rückhaltebecken gebracht werden muß. Die Höhendifferenz<br />

von 160 m mußte hierbei im wesentlichen in einem<br />

kurzen Teilabschnitt überwunden werdel1. Die Länge<br />

dieser "Steilstfecke" beträgt 275 m lind die dazugehörige<br />

Höhendifferenz 120 m.<br />

2. Voruntersuchungen<br />

Auf die Untersuchungen, wel,che zu der gebauten Trasse<br />

führten, soll hier nicht näher eingegangen werden, Von<br />

viel größerer Bedeutung lim gewählten Trassenverlauf<br />

waren die Kenntnisse über das bodenmechanische Verhalten<br />

des Hanges sowie über das hydraulische Verhalten<br />

des Abwassers in der steilen und in der nachfolgenden<br />

flachen Kanalhaltuflg.<br />

3. Bodenmechanisches Gutachten<br />

Zwei Bohrungen mit drei Schürfgruben ergaben die<br />

Aussage, daß im oberen Bereich der Steilstrecke mit<br />

verwittertem Sandstein und im unteren Bereich mit Löß<br />

zu rechnen ist. Beide Materialien sind nicht geeignet,<br />

Längskräfte bzw. Bewegungen so kontinuierlich an den<br />

Untergrund zu übertragen, daß keine Kräfte innerhalb der<br />

Leitung entstehen. Das Grundbauinstitut Dr.-Ing. H.<br />

Sommer in Darmstadt sch'lug deshallb vor, etwa 5 m ti,efe<br />

Sporne in einem Abstand von etwa 30 m zu betonieren<br />

und die Leitung daran zu hxieren.<br />

4. Hydraulisches Gutachten<br />

Für die ErstelltJng eines hydraulischen Gutachtens wurde<br />

das Ingenieurbüro R Sonnenburg in Hlmgen beauftragt.<br />

Für die weitere Planung waren aus dem Gutachten folgende<br />

Punkte wichtig:<br />

20<br />

Bei dem Kanal mit einer mittleren NeigunQl von 1:2,3<br />

und einem maximalen Gefälle von 1:1,75 treten Fließgeschwindigkeiten<br />

von 15,9 m/s auf.<br />

Diese Fließgeschwindigkeiten werden bereits nach 10<br />

Ifdm erreicht.<br />

5. Ausführungsplanung<br />

5.1 Rohrmaterial<br />

Da das Einzugsgebiet zum größten Teil bewaldet ist und<br />

die Haltungen vor der Steilstrecke eiflen Rohrdurchmesser<br />

von 700 mm aufweisen, wurde wegen der Verstopfungsgefahr<br />

ein Durchmesser von 600 mm gewählt. Weiterhin<br />

zeigte sich, daß der Kanal abriebfest sein sollrte,<br />

Längskräfte übertragen und im Falle ei1ner Verstopfung<br />

einem Innend'ruck von etwa 50 m WS (5 bar) standhalten<br />

muß.<br />

Die Wahl fiel auf duktile Gußrohre mit Zementmörtelauskleidung<br />

ufld schubgesicherten TYTON-Muffen.<br />

5.2 Zwischenschächte und Endschacht<br />

Um an den Zwischenschächten, welche notwendig sind,<br />

um den Kanal zu kontrollieren, Drainagewasser einzuleiten<br />

und als Überlauf bei einer eventuellen Verstopfung zu<br />

dienen, keine hydraulische Störung im Rinnenverlauf zu<br />

bekommen, wurde das betreffende duktile Gußrohr nach<br />

dem Verlegen im Scheitel aufgesägt (Bild 1). Um die<br />

Bild 1

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