Ausgabe 24.07.2011 1 von 34 Hallo Ihr Lieben, diese Woche ...
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Tatsächlich würde das Berlakovich-Offert keine über EU-Rechtsvorschriften hinausgehenden<br />
Verbesserungen bringen: Ab 2013 lässt eine Unionsverordnung Schweinekäfige ohnehin nur noch<br />
nach dem Abferkeln zu. In Deckställen werden sie verboten.<br />
Doch ein weitgehenderes Kastenstandverbot würde laut Landwirtschaftsministerium die<br />
Schweinebauern gefährden: "Das wäre, als halte man eine Pistole ans Knie und hoffe, dass es nach<br />
dem Abdrücken nicht wehtut", unterstreicht der Obmann des NÖ Schweinezüchterverbandes, Johann<br />
Molz, <strong>diese</strong> Sicht der Dinge.<br />
Der Umbau der Schweineställe käme zu teuer, meint er. Viele Bauern würden aufgeben, die<br />
Selbstversorgung Österreichs mit Schweinefleisch wäre infrage gestellt. "Die Zahl der<br />
Schweinebauern ist seit 1995 ganz ohne höhere Tierschutzstandards drastisch gesunken", hält dem<br />
Martin Balluch vom Verein gegen Tierfabriken entgegen. 1995 habe es 112.080 Züchter und Mäster,<br />
2010 nur mehr 30.805 gegeben.<br />
Harte Worte kamen auch <strong>von</strong> Grünen-Umweltsprecherin Christine Brunner: Berlakovich benutze "das<br />
angebliche Sterben <strong>von</strong> Kleinbauern als Argument für die Zulassung <strong>von</strong> Tierquälerei", sagte sie im<br />
Zuge einer Grünen-Umwelt- und Tierschutzbilanz.<br />
Quelle: Irene Brickner, DER STANDARD-Printausgabe<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 28 <strong>von</strong> <strong>34</strong><br />
Teurer Stallausbau: Bauern setzen auf kleinere Kühe<br />
Noch zwei Jahre haben die Zentralschweizer Bauern Zeit, ihre Ställe tiergerecht einzurichten. Statt<br />
umzubauen, schaffen viele einfach kleinere Kühe an.<br />
«Ist der Stall zu klein, dann stell Jersey rein!»: So wirbt der Schweizerische Jerseyzuchtverein derzeit<br />
auf seiner Website. Hintergrund ist die in zwei Jahren ablaufende Übergangsfrist zur Anpassung der<br />
Rinderställe an die neuen Tierschutzbestimmungen. «Mit einer Kleinrasse wie Jersey sind kaum<br />
Bauinvestitionen notwendig», sagt Toni Keller, Geschäftsführer des Vereins. Ein Um- oder Neubau für<br />
eine grössere Rasse hingegen könne bis zu einer Million Franken kosten.<br />
Diese Rechnung machen immer mehr Bauern. Seit Anfang Jahr bekam der Verein gegen 200<br />
Anfragen, darunter viele aus der Zentralschweiz. Hier gibt es zurzeit 1800 Jersey-Kühe – Tendenz<br />
steigend. Die Tiere <strong>von</strong> der Kanalinsel sind um rund ein Sechstel niedriger und um die Hälfte leichter<br />
als herkömmliche hiesige Rassen. Einwände, wonach kleinere Tiere auch kleinere Erträge abwerfen<br />
würden, kontert Keller mit höherer Effizienz bei Jersey-Kühen, etwa bei der Futterverwertung,<br />
besseren Inhaltsstoffen bei der Milch – und damit höheren Preisen, die erzielt werden können.<br />
Auch Landwirt Bruno Schuler aus Hünenberg ist auf <strong>diese</strong> Rasse umgestiegen und schwört auf die<br />
Vorteile der kleineren Kühe. «Seit ich auf Jersey-Kühe umgestellt habe, hat sich mein<br />
Betriebsergebnis deutlich gesteigert», so Schuler.<br />
(nop/eli/20 Minuten)<br />
Quelle: 20min.ch