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Ausgabe 24.07.2011 1 von 34 Hallo Ihr Lieben, diese Woche ...

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Sie wurden in engen Transportkäfigen transportiert. Mit jungen Hunden lässt sich Geschäft machen.<br />

Dass ein gewisser Prozentsatz der Tiere den Transport nicht überlebt, werde einkalkuliert, berichtet<br />

Alexander Willer, Kampagnenleiter des Wiener Tierschutzvereins.<br />

"Die Hunde werden als reine Handelware gesehen", sagt Willer. Er fordert politische Maßnahmen:<br />

"Auf nationalstaatlicher Ebene alleine ist <strong>diese</strong>s Problem nicht lösbar. Es bedarf einer Änderung der<br />

EU-Tiertransportrichtlinie: Unsachgemäß transportierte, kranke oder geschmuggelte Welpen müssen<br />

sofort für verfallen erklärt werden. Händler oder Empfänger müssen jeden Anspruch auf sie verlieren."<br />

"Außerdem ist es höchste Zeit, die Hundezucht europaweit endlich einheitlichen<br />

Qualitätskriterien zu unterwerfen. Und es bedarf eines Netzes an Auffangstationen, wo <strong>von</strong> den<br />

Behörden abgenommene Welpen vorübergehende Unterkunft finden", sagt Willer. WTV-Präsidentin<br />

Madeleine Petrovic ergänzt: "Bei <strong>diese</strong>m abscheulichen Schacher mit Tieren wird seit Jahren tatenlos<br />

zugesehen. Es ist an der Zeit, gesamteuropäisch zu handeln, <strong>diese</strong>n Tierausbeutern einen Riegel<br />

vorzuschieben."<br />

In Einrichtungen wie zum Beispiel dem Wiener Tierschutzverein werden immer wieder <strong>von</strong> den<br />

Behörden zur Verwahrung gebrachte Welpen aufgepäppelt. Trotz bester Pflege sterbe jedoch ein Teil<br />

der Welpen an Parvovirose oder Erschöpfung, sagt Petrovic. Die Kosten werden den<br />

Tierschutzorganisationen übrigens nicht rückerstattet.<br />

Quelle: derStandard.at<br />

Zum Thema (auch so werden Tiere ausgebeutet)<br />

Familie lebte mit über 40 Tieren auf engstem Raum<br />

Die Hunde und Katzen werden im Heim aufgepäppelt. Die Stadt will ein Strafverfahren.<br />

Von Jörg Heinzle<br />

Das Kätzchen blickt verschreckt in die Kamera. Eine Hand umklammert fest den Körper des kleinen<br />

Tieres. „Perserbabys, reinrassig“ ist die Anzeige überschrieben, die im Internetauktionshaus<br />

eBay eingestellt ist. 150 Euro kostet das Tier.<br />

Inzwischen gilt das Angebot nicht mehr. Polizei, Feuerwehr und Veterinäramt holten das Tier am<br />

Montag aus einer völlig verdreckten Wohnung in Hochzoll. In der Vierzimmerwohnung fanden die<br />

Beamten mehr als 40 verwahrloste Tiere. Das Unvorstellbare: Ein 65-Jähriger soll dort mit seinen drei<br />

volljährigen Söhnen gelebt haben.<br />

Die Sache wird für die Bewohner wohl ernste Konsequenzen haben. Die Stadt will den Fall an die<br />

Staatsanwaltschaft weitergeben, ein Strafverfahren könnte folgen. „Aus unserer Sicht ist massiv<br />

gegen den Tierschutz verstoßen worden“, sagt Ordnungsreferent Volker Ullrich. „Milde wäre hier fehl<br />

am Platz.“<br />

Aufgedeckt wurde der Fall, weil eine Frau auf das Online-Inserat sah und das Katzenbaby kaufen<br />

wollte. Wie es heißt, sollte das Geschäft im Treppenhaus des Mietshauses stattfinden. Doch damit<br />

war die Frau nicht einverstanden. Sie ließ sich in der Wohnung die Mutter des Katzenbabys zeigen<br />

und war schockiert. Deshalb rief sie die Polizei. Einer der Bewohner soll ihr dann gedroht haben.<br />

Wenn sie die Behörden verständige, „knalle“ es, sagte er angeblich. Auch eine Pistole will die Frau<br />

gesehen haben. Die Beamten rückten deshalb mit gezogenen Waffen zum Haus in der<br />

Ammerseestraße an. Außer einer Softair-Waffe zum Verschießen <strong>von</strong> Plastikkugeln, die in einem<br />

Rucksack war, fanden sie aber nichts.<br />

Doch der Zustand der Wohnung erschreckte auch die Beamten. „Die Tiere machten einen<br />

unterernährten und verstörten Eindruck“, sagt Polizeisprecher Siegfried Hartmann. Der Boden war mit<br />

Kot und Urin verdreckt, Wände zerkratzt, Matratzen zerfetzt. Es stank, überall schwirrten Fliegen<br />

herum. Von den anderen Bewohnern des Hauses wollte gestern niemand etwas zu dem Fall sagen.<br />

Gemeldet hatte die Zustände in der Wohnung bisher aber keiner der Nachbarn. „Sonst hätten wir<br />

schon früher reagiert“, sagt Ordnungsreferent Ullrich.<br />

Zwei Amtstierärzte entschieden, die Tiere sofort aus der Wohnung zu nehmen. Die Feuerwehr brachte<br />

die Tiere ins Tierheim Lechleite in Derching, im Augsburger Heim war kein Platz. Tierheim-Chefin<br />

Gerlinde Bitzl ist entsetzt: „Die Tiere sind in einem erbärmlichen Zustand.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 17 <strong>von</strong> <strong>34</strong>

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