Ausgabe 24.07.2011 1 von 34 Hallo Ihr Lieben, diese Woche ...
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<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 11 <strong>von</strong> <strong>34</strong><br />
Ein bisschen gruselig …<br />
Tier- und umweltfreundliches Fleisch – nur nicht <strong>von</strong> Tieren<br />
Veröffentlicht am 13. Jul 2011 <strong>von</strong> der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt<br />
Seit einigen Jahren arbeiten Forscher daran, aus wenigen Zellen tierlichen Ursprungs echtes Fleisch<br />
zu kultivieren. Eine neue wissenschaftliche Studie kommt jetzt zu dem Schluss, dass kultiviertes<br />
Fleisch (manchmal abfällig als »Laborfleisch« bezeichnet), positive Auswirkungen auf Klima, Umwelt<br />
und Tiere hat: Kultiviertes Fleisch bietet laut der Studie eine Möglichkeit, dem steigenden<br />
Nahrungsbedarf einer wachsenden Weltbevölkerung gerecht zu werden und stellt eine effektive<br />
Lösung dar, Protein zu erzeugen, ohne Tieren und der Umwelt zu schaden.<br />
Hanna Tuomisto und M. Joost Teixeira de Mattos gingen in einer Untersuchung der Frage nach,<br />
welche Auswirkungen auf die Umwelt mit der Herstellung <strong>von</strong> kultiviertem Fleisch im Vergleich zur<br />
Herstellung <strong>von</strong> uns bekanntem (Massentierhaltungs-)Fleisch verbunden sind. Die Analyse zeigt, dass<br />
durch die Erzeugung <strong>von</strong> Fleisch im Labor bis zu 96% weniger Treibhausgase freigesetzt würden.<br />
Außerdem kann das Verfahren die natürlichen Ressourcen schonen: Die Herstellung <strong>von</strong> 1000 kg<br />
kultiviertem Fleisch erfordert bis zu 45% weniger Energie, daneben werden lediglich 1% der<br />
Landfläche und nur 4% der Wassermenge benötigt, die bei der Tierhaltung notwendig sind.<br />
In-Vitro-Fleisch wurde im Rahmen der Untersuchung durch ein Verfahren hergestellt, bei dem das<br />
Wachstum <strong>von</strong> Muskelzellen mit Hilfe des Bakteriums Cyanobacteria hydrolysate (Blaualge)<br />
herbeigeführt wurde, das in <strong>diese</strong>m Zusammenhang als Nahrungs-und Energiequelle diente.<br />
Kultiviertes Fleisch ist auf dem Weg zu einer potentiell gesünderen und effizienteren Alternative zu<br />
konventionellem Fleisch zu werden – Hanna Tuomisto prognostiziert, dass das erste im Labor<br />
hergestellte Fleisch bereits in fünf Jahren kommerziell verfügbar sein könnte, wenn entsprechend in<br />
Untersuchungen investiert würde.<br />
Wie eine Veröffentlichung der Royal Society über die Zukunft der globalen Nahrungsindustrie belegt,<br />
sind sich Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen und Länder darin einig, dass es nur noch<br />
wenig Landfläche für die Produktion <strong>von</strong> Lebensmitteln zusätzlich zu erschließen gibt. Einige Experten<br />
sind deshalb der Meinung, dass In-Vitro-Fleisch notwendig sei, die 9 Milliarden Menschen, die<br />
schätzungsweise bis 2050 die Erde bevölkern werden, angemessen mit Nahrung zu versorgen, wenn<br />
die Nachfrage nach tierischem Protein weiterhin steigt.<br />
Noch nachhaltiger und vielversprechender erscheint uns die Idee, Protein per Fermentation aus<br />
Zellulose (z.B. aus Gras oder Algen) zu gewinnen. Dazu folgender Artikel:<br />
Biedesheim/Rheinland-Pfalz: Gift im Fleisch, Antibiotika in der Mast, Tierseuchen – die Skandale<br />
reißen nicht ab und der Planet ächzt unter der Last <strong>von</strong> 7 Mrd. Menschen. Die Wälder werden<br />
gerodet, Meere geplündert, Wüsten wachsen, Hunger, Artensterben, brutale Ausbeutung der Tiere in<br />
der Landwirtschaft, Klimawandel, Naturkatastrophen, usw.<br />
Jetzt wartet der Gründer einer Denkfabrik zu den Themen Mitweltethik, Globalökologie und Tierschutz<br />
mit einer Idee auf, die eine Vielzahl <strong>diese</strong>r unlösbar erscheinenden Probleme bewältigen könnte –<br />
wenn Politik, Wissenschaft und Gesellschaft dies wollten. „Bioreaktoren und –fermenter“ lautet die<br />
Antwort <strong>von</strong> Peter H. Arras (44), Gründer des AKT-INSTITUTS FÜR MITWELTETHIK, auf die ständig<br />
wachsenden Probleme mit allen damit einhergehenden Nebenwirkungen wie jetzt z. B. der<br />
Dioxinskandel.<br />
Seine Idee: Mikroorganismen könnten Zellulose <strong>von</strong> Gräsern in Biofermentern zu hochwertigen und<br />
reinen Nährstoffen umwandeln, wie dies die Wiederkäuer seit 20 Mio. Jahren in ihren Vormägen<br />
leisteten. Auch Gras- und Blattschneiderameisen züchteten spezielle Pilze, <strong>von</strong> denen sich <strong>diese</strong>