Ausgabe 24.07.2011 1 von 34 Hallo Ihr Lieben, diese Woche ...
Ausgabe 24.07.2011 1 von 34 Hallo Ihr Lieben, diese Woche ...
Ausgabe 24.07.2011 1 von 34 Hallo Ihr Lieben, diese Woche ...
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<strong>Hallo</strong> <strong>Ihr</strong> <strong>Lieben</strong>,<br />
<strong>diese</strong> <strong>Woche</strong> durften wieder ein paar Nasen ihr Pflegesofa beziehen ….<br />
SHEILA aus Roquetas (<strong>Ihr</strong> findet sie schon auf der Vermittlungsseite/Hündinnen Seite 3)<br />
YEILO <strong>von</strong> ANAA, der so sehr im Zwinger gelitten hat …<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 1 <strong>von</strong> <strong>34</strong>
Die schüchterne CHIMAST <strong>von</strong> ANAA, die ihre spanische Pflegefamilie verloren hatte und der durch<br />
die Übernahme der Tierheimzwinger erspart werden konnte.<br />
Die wunderschöne TAILANDIA <strong>von</strong> ANAA, die leider keine Katzenfreundin ist und deswegen ein<br />
wenig länger auf Pflegestellensuche war.<br />
REDONDA die Fröhliche <strong>von</strong> ANAA<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 2 <strong>von</strong> <strong>34</strong>
NIUWE mit einer Beinverletzung, die gut verheilt ist, und die wie Chimast ihre spanische Pflegefamilie<br />
verloren hatte und ins Tierheim musste.<br />
RAPPEL , einer der acht Welpen <strong>von</strong> GHOST<br />
EASTWHICH, ein Schwesterchen <strong>von</strong> Rappel<br />
ZIRCE, der eigentlich ZIRCO heissen sollte, denn sein Name hat für einige Verwirrung gesorgt �.<br />
Er ist ebenfalls einer der acht Welpen <strong>von</strong> Ghost.<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 3 <strong>von</strong> <strong>34</strong>
Und auch BRUJALOLA hat’s geschafft. Sie ist ebenfalls eines der acht Babies <strong>von</strong> Ghost.<br />
Wir hoffen, dass wir den Rest der Familie – natürlich vor allem Mama Ghost, die im Tierheimzwinger<br />
sehr unglücklich ist – bald nachholen können.<br />
Für GAIA aus BERGA beginnt nun auch ein ganz neues Leben<br />
Herzlich Willkommen in Deutschland!<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 4 <strong>von</strong> <strong>34</strong>
Bartolico geht es mittlerweile sehr gut! Alle Probleme der Haut, Ohren, Augen, Nase und die<br />
Schwellungen sind abgeheilt. Er frisst wie ein Löwe, geht gerne spazieren, aber am Allerliebsten<br />
schläft er.<br />
Er hat einen fantastischen Charakter, bellt nie, drängelt nicht, super gehorsam, leicht zu lenken, hält<br />
den Zwinger sauber, ist ruhig, immer freundlich und wirkt sehr relaxt und ausgeglichen.<br />
Wir denken, dass es jetzt an der Zeit ist, dass Bartolico seiner Lieblingsbeschäftigung „schlafen“ jetzt<br />
nicht mehr im Tierheimzwinger nachgehen, sondern ein Pflegesofa dafür nutzen sollte �<br />
Natürlich ist Bartolico sehr krank gewesen und er ist immer noch nicht ganz gesund, da beisst die<br />
Maus keinen Faden ab, und er braucht sicher eine besondere Pflegefamilie, die auch Verständnis<br />
dafür hat, dass es mit seiner Vermittlung vermutlich länger dauern wird, denn die Nachfrage nach<br />
Hunden wie Bartolico ist nicht besonders groß. Wir haben zwar schon öfter die Erfahrung gemacht,<br />
dass gerade <strong>diese</strong> Hunde schnell ein Zuhause finden, aber sicher ist das natürlich nicht.<br />
Da er ein wirklich unkomplizierter Nasenbär ist, findet sich ja vielleicht doch schnell <strong>diese</strong> besondere<br />
Pflegefamilie …<br />
Seine ganze Geschichte könnt <strong>Ihr</strong> hier nachlesen:<br />
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.171949496193039.55306.131407173580605&l=9af2d62<br />
5ad&type=1<br />
Von ORSON fehlt leider seit vielen Tagen jegliche Spur und mittlerweile müssen wir das Schlimmste<br />
befürchten �<br />
BERGA platzt mittlerweile wieder aus allen Nähten und es wäre schön, wenn sich „Kurznasen“- und<br />
„Vielohrfans“ mal auf der Seite http://www.tierschutzinitiative-berga.de umsehen.<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 5 <strong>von</strong> <strong>34</strong>
ALBA-Tierheim entging nur knapp einer Feuerkatastrophe<br />
Am Mittwoch, den 13.07., entging das ALBA-Tierheim nur knapp einer Feuerkatastrophe. Die Felder<br />
unterhalb des Tierheims brannten lichterloh. Durch die Trockenheit und heftigen Wind breitete sich die<br />
Feuerwalze schnell aus und kam dem Tierheim bedrohlich nahe. Löschhubschrauber der Feuerwehr<br />
waren im pausenlosen Einsatz - und im ALBA-Tierheim natürlich viele fleißige Helfer. Die Tiere<br />
wurden vorsorglich nass gemacht. Schließlich gelang es durch den unermüdlichen Einsatz sowohl der<br />
Feuerwehrleute, als aber auch der ALBAner mit Gartenschläuchen, an der Zufahrtsstraße das<br />
Übergreifen des Feuers auf unser Tierheim zu verhindern.<br />
Hurra, unser Röntgengerät ist da!!!<br />
Voller Freude können wir vermelden, dass nun endlich das heiß ersehnte Röntgengerät geliefert und<br />
aufgestellt wurde - und es funktioniert schon!!!<br />
Der Raum, in dem vorher unser Generator stand wurde zuvor <strong>von</strong> José und unserem ehrenamtlichen<br />
Helfer Juan liebevoll und mit viel Arbeit gefliest und gekachelt. So wurde aus dem unwirtlichen Raum<br />
ein Röntgenraum, um den uns wohl so manche Tierarztpraxis beneiden wird. Endlich können wir den<br />
verletzten Tieren den qualvollen Transport über die Holperstraßen zur Tierklinik ersparen.<br />
Danke an alle lieben Spender!!!<br />
Quelle: ALBA Newsletter<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 6 <strong>von</strong> <strong>34</strong>
Dieses Foto bekam ANAA am Mittwoch aus der Universitätsklinik. Irgendjemand brachte <strong>diese</strong>n Galgo<br />
halb tot und mit zwei gebrochenen Beinen :( - die Ärzte versuchen in Zusammenarbeit mit ANAA jetzt<br />
dem Hund zu helfen.<br />
Es handelt sich um ein Galgo-Mädchen und sie IDEA getauft.<br />
Am rechten Vorderbein hat sie einen offenen Bruch, am linken Vorderbein einen "normaler" Bruch. Am<br />
Bauch und den Hinterbeinen hat sie Fleischwunden. Es scheint sich um einen Autounfall gehandelt zu<br />
haben, das Auto ist wohl über die Vorderbeine gefahren :(<br />
Idea hatte einen schweren Schock und die Lebenszeichen waren sehr schwach. Sie bekam erstmal<br />
Infusionen, um sie für die OP zu stabilisieren.<br />
Am Donnerstag wurde Idea opereriert. Hier ein Bild <strong>von</strong> den OP-Vorbereitungen.<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 7 <strong>von</strong> <strong>34</strong>
SIEBEN Stunden dauerte die OP und im Moment kann niemand verlässlich sagen, ob Idea alles<br />
überstehen wird und ob sie beide Beine behalten wird können.<br />
<strong>Ihr</strong> Lebenswille und eine höhere Macht (so es sie gibt) wird darüber entscheiden. Medizinisch und<br />
betreuungstechnisch wird Alles für sie getan.<br />
Hier Bilder nach der OP:<br />
Wir haben uns selbstverständlich an den OP-Kosten beteiligt.<br />
Bitte alle Daumen für die tapfere Maus drücken!<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 8 <strong>von</strong> <strong>34</strong>
Ich möchte heute die kleine Nasen nochmal einstellen. Vielleicht waren ja letzte <strong>Woche</strong> die „Richtigen“<br />
im Urlaub ;-) – <strong>Ihr</strong> wisst ja, Dreibeiner sind unser besonderes Anliegen.<br />
Xol ist ein 6 Monate junges Schäferhundmädchen, das <strong>von</strong> einem anderen Tierheim zu ANAA kam.<br />
Niemand möchte <strong>diese</strong>s bildschöne, ausgesprochen liebe Mädchen haben, weil es nur drei Beine hat.<br />
Xol hat damit keine Probleme. Sie spielt, sucht menschliche Nähe, würde sich freuen die Welt kennen<br />
zu lernen. <strong>Ihr</strong>e Blutwerte sind rundum in Ordnung. Sie ist aber, aufgrund ihres Alters noch nicht<br />
kastriert.<br />
Wer sich vorstellen kann XOL zu helfen, bitte an die zuständige Regionalbetreuerin auf unserer Seite<br />
(Kontakte) wenden, oder direkt an ANAA (http://www.anaaweb.org/kontakt/kontakt ). Danke!<br />
In 95030 Hof/Wölbattendorf befindet sich ein Windhundfreilauf mit ca. 10.000qm und 2 m hoch<br />
gesichert. Die Freiläufe finden jeweils Mittwoch und Freitag ab 17.00 Uhr statt.<br />
Weiteres unter www.windhundfreunde-oberfranken.de<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 9 <strong>von</strong> <strong>34</strong>
In eigener Sache<br />
<strong>Hallo</strong> ihr <strong>Lieben</strong>,<br />
wer hat einen "fotografier-tauglichen" FFF-Galgo und möchte mit ihm in ein Fotostudio nach Hamburg<br />
fahren um dort für unseren Kalender <strong>von</strong> einem Profi-Fotografen abgelichtet zu werden?<br />
Die Fotografen möchten gerne vorher schon Bilder <strong>von</strong> den Hunden sehen. Also bitte ein Bild <strong>von</strong><br />
euren "Fotomodellen" an mich, Ute Müller, farfromfear.ute@googlemail.com schicken.<br />
Am Besten ein Kopfbild und eine Ganzkörper-Aufnahme.<br />
Es sollen nicht einfach nur die Hunde abgelichtet werden, sondern es sollen wirklich schöne<br />
Aufnahmen entstehen, hier ein Beispiel:<br />
Danke !<br />
Liebe Grüße Ute Müller, farfromfear.ute@googlemail.com<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 10 <strong>von</strong> <strong>34</strong>
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 11 <strong>von</strong> <strong>34</strong><br />
Ein bisschen gruselig …<br />
Tier- und umweltfreundliches Fleisch – nur nicht <strong>von</strong> Tieren<br />
Veröffentlicht am 13. Jul 2011 <strong>von</strong> der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt<br />
Seit einigen Jahren arbeiten Forscher daran, aus wenigen Zellen tierlichen Ursprungs echtes Fleisch<br />
zu kultivieren. Eine neue wissenschaftliche Studie kommt jetzt zu dem Schluss, dass kultiviertes<br />
Fleisch (manchmal abfällig als »Laborfleisch« bezeichnet), positive Auswirkungen auf Klima, Umwelt<br />
und Tiere hat: Kultiviertes Fleisch bietet laut der Studie eine Möglichkeit, dem steigenden<br />
Nahrungsbedarf einer wachsenden Weltbevölkerung gerecht zu werden und stellt eine effektive<br />
Lösung dar, Protein zu erzeugen, ohne Tieren und der Umwelt zu schaden.<br />
Hanna Tuomisto und M. Joost Teixeira de Mattos gingen in einer Untersuchung der Frage nach,<br />
welche Auswirkungen auf die Umwelt mit der Herstellung <strong>von</strong> kultiviertem Fleisch im Vergleich zur<br />
Herstellung <strong>von</strong> uns bekanntem (Massentierhaltungs-)Fleisch verbunden sind. Die Analyse zeigt, dass<br />
durch die Erzeugung <strong>von</strong> Fleisch im Labor bis zu 96% weniger Treibhausgase freigesetzt würden.<br />
Außerdem kann das Verfahren die natürlichen Ressourcen schonen: Die Herstellung <strong>von</strong> 1000 kg<br />
kultiviertem Fleisch erfordert bis zu 45% weniger Energie, daneben werden lediglich 1% der<br />
Landfläche und nur 4% der Wassermenge benötigt, die bei der Tierhaltung notwendig sind.<br />
In-Vitro-Fleisch wurde im Rahmen der Untersuchung durch ein Verfahren hergestellt, bei dem das<br />
Wachstum <strong>von</strong> Muskelzellen mit Hilfe des Bakteriums Cyanobacteria hydrolysate (Blaualge)<br />
herbeigeführt wurde, das in <strong>diese</strong>m Zusammenhang als Nahrungs-und Energiequelle diente.<br />
Kultiviertes Fleisch ist auf dem Weg zu einer potentiell gesünderen und effizienteren Alternative zu<br />
konventionellem Fleisch zu werden – Hanna Tuomisto prognostiziert, dass das erste im Labor<br />
hergestellte Fleisch bereits in fünf Jahren kommerziell verfügbar sein könnte, wenn entsprechend in<br />
Untersuchungen investiert würde.<br />
Wie eine Veröffentlichung der Royal Society über die Zukunft der globalen Nahrungsindustrie belegt,<br />
sind sich Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen und Länder darin einig, dass es nur noch<br />
wenig Landfläche für die Produktion <strong>von</strong> Lebensmitteln zusätzlich zu erschließen gibt. Einige Experten<br />
sind deshalb der Meinung, dass In-Vitro-Fleisch notwendig sei, die 9 Milliarden Menschen, die<br />
schätzungsweise bis 2050 die Erde bevölkern werden, angemessen mit Nahrung zu versorgen, wenn<br />
die Nachfrage nach tierischem Protein weiterhin steigt.<br />
Noch nachhaltiger und vielversprechender erscheint uns die Idee, Protein per Fermentation aus<br />
Zellulose (z.B. aus Gras oder Algen) zu gewinnen. Dazu folgender Artikel:<br />
Biedesheim/Rheinland-Pfalz: Gift im Fleisch, Antibiotika in der Mast, Tierseuchen – die Skandale<br />
reißen nicht ab und der Planet ächzt unter der Last <strong>von</strong> 7 Mrd. Menschen. Die Wälder werden<br />
gerodet, Meere geplündert, Wüsten wachsen, Hunger, Artensterben, brutale Ausbeutung der Tiere in<br />
der Landwirtschaft, Klimawandel, Naturkatastrophen, usw.<br />
Jetzt wartet der Gründer einer Denkfabrik zu den Themen Mitweltethik, Globalökologie und Tierschutz<br />
mit einer Idee auf, die eine Vielzahl <strong>diese</strong>r unlösbar erscheinenden Probleme bewältigen könnte –<br />
wenn Politik, Wissenschaft und Gesellschaft dies wollten. „Bioreaktoren und –fermenter“ lautet die<br />
Antwort <strong>von</strong> Peter H. Arras (44), Gründer des AKT-INSTITUTS FÜR MITWELTETHIK, auf die ständig<br />
wachsenden Probleme mit allen damit einhergehenden Nebenwirkungen wie jetzt z. B. der<br />
Dioxinskandel.<br />
Seine Idee: Mikroorganismen könnten Zellulose <strong>von</strong> Gräsern in Biofermentern zu hochwertigen und<br />
reinen Nährstoffen umwandeln, wie dies die Wiederkäuer seit 20 Mio. Jahren in ihren Vormägen<br />
leisteten. Auch Gras- und Blattschneiderameisen züchteten spezielle Pilze, <strong>von</strong> denen sich <strong>diese</strong>
vollwertig ernährten und sogar Affenarten gäbe es, die mit Vormägen Baumblätter in Proteine<br />
umwandelten, so Arras.<br />
Anstatt das CO2, das in Heizkraftwerken anfällt, unter die Erde zu pumpen, könnte man es in<br />
Phytoreaktoren mithilfe <strong>von</strong> Algen zu Nährstoffen, Bio<strong>diese</strong>l und anderen Kohlenstoffen umwandeln,<br />
was Energiekonzerne wie Wattenfall und Esso bereits erprobten.<br />
Weltweit gäbe es jedoch laut Arras Recherchen noch keine Bestrebungen, nachwachsende Zellulose<br />
als Nährboden für tierische Mikroben einzusetzen. Die Vorteile lägen auf der Hand: Riesige Flächen,<br />
auf denen ökologisch intakte Wiesen wüchsen, die die Böden vor Erosion und Austrocknung<br />
schützten, würden anstatt der bisherigen Nutzpflanzen angebaut. Durch die hohe Nährstoffbilanz<br />
könnten weltweit Flächen an die Natur zurückgegeben bzw. renaturiert werden.<br />
Durch <strong>diese</strong> neue Industrie, die auch Arbeitsplätze schüfe, wäre man unabhängiger <strong>von</strong><br />
Klimaschwankungen, der Grundwasserspiegel würde trotz Temperaturanstieg steigen. Weltweit<br />
könnten Waldrodungen eingestellt, massive Wiederaufforstung betrieben und die Ozeane völlig<br />
geschützt werden, so dass die wachsende Biomasse das freigesetzte CO2 binden könnte.<br />
Arras hat sein Konzept im Sommer 2010 dem EU- Agrarkommissar Ciolos (Foto) auf einer Konferenz<br />
überreicht und sucht nun für seine Innovation Unterstützung aus Politik, Wissenschaft, Medien und<br />
Wirtschaft – denn die Zeit dränge. Heute hätten ein Mrd. Menschen keinen regulären Zugang zu<br />
Wasser und Nahrung – 2050 würden es laut UNO drei Mrd. sein, was Kriege nach sich zöge.<br />
Peter H. Arras, 14.01.11 (www.akt-mitweltethik.de)<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 12 <strong>von</strong> <strong>34</strong><br />
Kein schöner Tod (und kein schönes Leben)<br />
Betäube man Hühner mit Kohlendioxid statt mit Strom, verringere das das Leiden nicht wesentlich,<br />
meint Prof. Jörg Hartung <strong>von</strong> der Tierärztlichen Hochschule Hannover.<br />
Bei Schweinen sei das bereits untersucht: In den ersten 15 Sekunden komme es teils zu "erheblichen<br />
Abwehrreaktionen"; die Tiere schütteten Stresshormone aus. Bei Hühner sei das zwar noch nicht so<br />
genau untersucht, aber "man kann da<strong>von</strong> ausgehen, dass dort ganz ähnliche Erscheinungen für die<br />
Tiere auftreten."<br />
Hühnerfarmen: automatisiertes Brüten im Akkord<br />
"Die romantische Landwirtschaft wie vor 50 Jahren gibt es nicht mehr", sagt Geflügelfleischproduzent<br />
Paul-Heinz Wesjohann. Wo es sie noch gebe, handele es sich um Biohaltung: "Das ist natürlich viel<br />
teurer" und dafür müsse es auch einen Markt geben. "Wir produzieren, was der Kunde will."<br />
Maschinen wärmen und bewegen die Eier und sortieren unbefruchtete aus.<br />
Für ein Kilogramm Hühnerfleisch benötigen Geflügelzüchter 1,6 Kilogramm Futter.<br />
Bei Haltung nach Bionorm der Europäischen Union wäre die hundertfache Fläche notwendig.<br />
Der Kilogrammpreis für Hühnerfleisch liegt bei konventionellem bei 4 Euro, bei Bioaufzucht zwischen<br />
10 und 15 Euro.<br />
EU vereinbart Mindeststandards für die Aufzucht<br />
Die EU-Landwirtschaftsminister haben sich 2007 auf einheitliche Mindeststandards für die Aufzucht<br />
<strong>von</strong> Masthähnchen geeinigt. Nach der Vereinbarung dürfen in Hähnchenställen maximal 42<br />
Kilogramm Lebendgewicht pro Quadratmeter gehalten werden. Laut Tierschutzorganisationen<br />
entspricht das etwa 21 Hähnchen. Österreich lehnte den nach zweijährigen Verhandlungen <strong>von</strong> der<br />
deutschen Ratspräsidentschaft herbeigeführten Kompromiss als unzureichend ab, wurde aber<br />
überstimmt.<br />
Während der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) die Entscheidung begrüßte,<br />
sprach die Tierschutzorganisation Gaia <strong>von</strong> einer "verpassten Gelegenheit".
"Bis zu 21 Tiere pro Quadratmeter - das begreift jedes Kind, das das dem Wohlbefinden der Tiere<br />
zuwiderläuft", sagte Ann Degreef. Besonders Frankreich, Polen und Belgien hätten sich strikteren<br />
Standards widersetzt.<br />
Dagegen erklärte Thomas Janning vom ZDG, die Regelung trage dem Tierschutz Rechnung. Sie sei<br />
"vernünftig und praktikabel". Zudem sei es unseriös, die vorgegebenen Gewichtsobergrenzen in eine<br />
bestimmte Anzahl Tiere umzurechnen, weil die Größe der Masthähnchen stark variiere. Janning wies<br />
auch darauf hin, dass Hähnchen anders als Legehennen in großen Ställen gehalten würden und<br />
deshalb mehr Bewegungsfreiheit hätten.<br />
Nach den neuen EU-Vorgaben soll grundsätzlich eine Obergrenze <strong>von</strong> 33 Kilogramm pro<br />
Quadratmeter gelten. Werden bestimmte Vorschriften zur Belüftung der Ställe eingehalten, so darf die<br />
Besatzdichte jedoch auf 39 Kilogramm pro Quadratmeter erhöht werden. Bis zu 42 Kilo Hähnchen pro<br />
Quadratmeter sind Züchtern gestattet, in deren Ställen die Sterblichkeitsrate seit sieben Hähnchen-<br />
Generationen unter drei Prozent liegt und in denen seit mindestens zwei Jahren keine anderen<br />
gesundheitlichen Probleme festgestellt wurden.<br />
Laut ZDG werden <strong>diese</strong> Bedingungen <strong>von</strong> allen deutschen Züchtern erfüllt, da sie sich bereits 1999<br />
einer freiwilligen Selbstverpflichtung unterworfen hätten. Auf einem Quadratmeter dürfen in<br />
Deutschland jetzt 39 Kilogramm Lebendgewicht kommen, bis 2010 waren es 35 Kilogramm.<br />
Quelle: www.3sat.de<br />
Greentunes Festival am 9. September in Berlin<br />
Freunde isst man nicht – zumindest nicht das niedliche Maskottchen des Greentunes Festivals, denn<br />
hier dreht sich einen Tag lang alles rund um eine gesunde und ökologisch verantwortliche<br />
Ernährungsweise.<br />
Das Greentunes vereint Vegetarismus, Veganismus und bewusste Ernährung durch reduzierten<br />
Fleischkonsum.<br />
Innerhalb seines Festivalprogramms setzt das Greentunes Akzente gegen die Massentierhaltung, für<br />
den Tierschutz und eine vorwiegend pflanzliche Ernährung auf Grundlage der Vielfalt unserer<br />
regionalen Erzeugnisse<br />
Neben vielen Künstlern, DJs und Musikern präsentiert das Greentunes Filme, Lesungen und<br />
spannende Diskussionen zur Philosophie und Praxis des vegetarischen Lebens. Neben den zahllosen<br />
Infobroschüren erhält jeder Besucher auch eine Greentunes DVD, auf welcher neben Songs der<br />
auftretenden Bands, Video- und Dokuclips enthalten sind. Auch für das leibliche Wohl ist bestens<br />
gesorgt: Die leckere Vielfalt vegetarischer Speisen lässt unser Schweinchen grinsen, denn auf dem<br />
Greentunes Festival nimmt sich der Fleischermeister eine kleine Auszeit.<br />
Alle Infos hier: http://www.greentunes.de<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 13 <strong>von</strong> <strong>34</strong>
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 14 <strong>von</strong> <strong>34</strong><br />
Vegetarischer Donnerstag: Knappe Mehrheit im Rat für Veggie-Tag<br />
MÜNSTER Münster bekommt seinen fleischlosen Tag. Dem Antrag der Grünen und Linken für einen<br />
vegetarischen Donnerstag aus Gründen des Klimaschutzes, der Gesundheitsprävention sowie des<br />
Umwelt- und Tierschutzes stimmte der Rat der Stadt Münster, allerdings nur mit knapper Mehrheit, am<br />
Mittwochabend zu.<br />
Von Christoph Ueberfeld<br />
Die Stadt, so heißt es in <strong>diese</strong>m Antrag, solle <strong>diese</strong> Idee aufgreifen, dafür werben und<br />
organisatorische Hilfestellung leisten. Die Mittel in Höhe <strong>von</strong> 5000 Euro sollen dem Topf<br />
"Übergreifender Klimaschutz, Klima, Immissionsschutz, Boden, Abfall” entnommen werden.<br />
Die FDP wollte sich einen politisch gesteuerten vegetarischen <strong>Woche</strong>ntag nur ungern diktieren lassen,<br />
die SPD bewertete den Antrag der Grünen und Linken trotz Fleischesser in den eigenen Reihen als<br />
zustimmungswürdig.<br />
Die CDU rügte in ihrem Redebeitrag die genannten Zahlen, dass für ein Kilo Rindfleisch 16 Kilo<br />
Getreide und Soja, 50 Quadratmeter Regenwald vernichtet und 20 000 Liter Trinkwasser verbraucht<br />
werde. Auch die anfallende Menge an Gülle und Gasen sei bei weitem nicht so hoch, wie angegeben.<br />
Quelle: Münstersche Zeitung<br />
Umstrittener Tierarzt attackiert Kammer-Chefin<br />
Der TV-Doktor Specht wirft ihr vor, eine Rufmord-Kampagne initiiert zu haben. Sie droht jetzt mit einer<br />
Klage<br />
VOLKER TER HASEBORG LARS-MARTEN NAGEL<br />
HAMBURG :: Jetzt redet er also doch. Gestern Abend, in der Radio Hamburg-Sendung „Brandt 20/20“<br />
be-zog TV-Tierarzt Oriol Specht erstmals Stellung zu den Beschwerden über seine Arbeit. Im<br />
Abendblatt hatten Hamburger Tierhalter überzogene Rechnungen, fehlerhafte Behandlungen und<br />
rüdes Benehmen des Doktor Specht angeprangert. Ex-Mitarbeiter hatten <strong>von</strong> frisierten Rechnungen,<br />
fachlicher Unkenntnis und verzögerten Gehaltszahlungen berichtetet.<br />
Zu einzelnen Vorwürfen sagte Specht gestern im Interview nichts, räumte aber ein: „Am Anfang, als<br />
ich mich selbstständig gemacht habe, hatte ich Probleme mit der Gebührenordnung.“ Ein<br />
Softwarefehler. Zu viel verlangtes Geld habe er zurückgezahlt.<br />
Specht sieht sich als Opfer und griff die Tierärztekammer an: „Die wussten, dass ich Urlaub mache,<br />
deshalb haben sie <strong>diese</strong> Rufmordkampagne provoziert.“ Vor allem die Präsidentin der<br />
Tierärztekammer, Susanne Elsner, wolle ihn „vernichten“. Der Grund: Sie betreibe eine Tierarztpraxis<br />
in seiner Nachbarschaft. Sie und andere Kollegen seien neidisch auf seine Fernsehauftritte. Elsner<br />
warf er vor, Kunden aufgehetzt zu haben, negative Kommentare gegen ihn im Internet zu<br />
veröffentlichen. „Das langfristige Ziel ist, mir die Approbation zu entziehen, damit ich aus Pöseldorf<br />
verschwinde.“<br />
Gegenüber dem Abendblatt wollte Specht sich nicht zu Vorwürfen äußern.<br />
Susanne Elsner bestreitet die Vorwürfe. „Es gibt keine Rufmordkampagne. In unmittelbarer<br />
Umgebung befinden sich sechs Tierarzt-Praxen, mit denen ich kollegial zusammenarbeite“, sagte die<br />
Präsidentin der Hamburger Tierärztekammer.
Es gäbe keinen Grund für Mobbing unter Kollegen: „Seit Herr Specht sich in Pöseldorf niedergelassen<br />
hat, wächst unsere Praxis stetig.“ Spechts Vorwürfe seien eine „üble Verleumdung“, sagte sie. „Ich<br />
werde mir überlegen, ob ich dagegen juristisch vorgehe.“ Von Neid könne keine Rede sein. Sie habe<br />
niemanden angestiftet, gegen Specht im Internet mobil zu machen. „Dass Herr Specht sich im Urlaub<br />
befindet, wusste ich nicht.“<br />
Das Abendblatt hatte versucht, Specht vor dem ersten Bericht über ihn mit den Vorwürfen zu<br />
konfrontieren. Er war weder auf seiner Festnetz- und seiner Mobilfunknummer noch per Brief oder<br />
Mail zu erreichen. Im Internet und an seiner Praxis fehlte ein Hinweis auf seinen Urlaub. Nach dem<br />
ersten Bericht des Abendblatts meldete sich Specht telefonisch. Zu einer Stellungnahme war er nicht<br />
bereit. Seitdem kleben aber gelbe Zettel in seinem Praxisfenster. Darauf steht, dass der Doktor im<br />
Urlaub ist.<br />
Quelle: Hamburger Abendblatt<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 15 <strong>von</strong> <strong>34</strong><br />
Clinton bleibt pelzfrei<br />
Veröffentlicht am 15. Jul 2011 <strong>von</strong> der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt<br />
Als uns mitgeteilt wurde, dass die Clinton Großhandels-GmbH plane, Pelzprodukte in ihre<br />
Kollektionen aufzunehmen, haben wir einen Brief an den Geschäftsführer geschrieben, um ihn über<br />
die tierquälerischen Bedingungen auf »Pelzfarmen« zu informieren. Außerdem haben wir betont, dass<br />
das Bewusstsein der Verbraucher in Tierschutzfragen grundsätzlich wächst, weshalb es keine<br />
strategisch gute Entscheidung wäre, jetzt Echtpelzprodukte in die Kollektionen aufzunehmen.<br />
Jetzt erreichte uns die erfreuliche Meldung, dass Clinton sich für Webpelzprodukte entscheiden wird.<br />
Vor <strong>diese</strong>r Entscheidung ziehen wir unseren Hut! Falls Sie dem Unternehmen <strong>Ihr</strong>en Dank<br />
aussprechen wollen, können Sie das hier http://www.clinton.de/kontakt tun.<br />
Anmerkung: Ich denke, es ist für solche Unternehmen wichtig zu wissen, dass sie etwas POSITIVES<br />
getan haben und ein kurzes Mail über die Kontaktseite ist schnell geschrieben �<br />
Hundemafia lockt mit Welpen zum Schnäppchen-Preis<br />
Welpen im Sonderangebot werden via Internet oder auch direkt auf einem Markt im Ausland<br />
angeboten. Das ist ein Thema, mit dem Hundeliebhaber immer häufiger konfrontiert werden. Hinter<br />
solchen Billigangeboten verbergen sich jedoch oft illegale Tätigkeiten: Denn die sogenannte Welpenoder<br />
Hundemafia verkauft Tiere, die unter entsetzlichen Bedingungen aufwachsen und auf jegliche<br />
tierärztliche Betreuung, wie notwendige Impfungen, verzichten mussten. Unwissende Käufer werden<br />
nach der ersten Freude dann mit Themen wie Verhaltensstörungen und schweren Krankheiten der<br />
Hunde konfrontiert. Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) will noch im Laufe <strong>diese</strong>s<br />
Jahres eine Aktion gegen die Hundemafia starten. Martin Klaßen <strong>von</strong> den Hammer Hundefreunden<br />
weiß, dass die Hundemafia auch in Hamm ein Problem ist.<br />
Eine Schwierigkeit besteht darin, dass der Umfang der Aktivitäten der Hundemafia noch weitgehend<br />
unbekannt ist: „Uns fehlen die Fakten, es gibt keine zuverlässigen Zahlen“, sagt Udo Kopernik vom<br />
Verband für das Deutsche Hundewesen. Das soll sich nun ändern, denn noch in <strong>diese</strong>m Jahr<br />
beginnen der VDH, Tierschützer, Wissenschaftler und weitere anerkannte Experten eine<br />
umfangreiche Aktion zur Sammlung <strong>von</strong> Fakten.
Martin Klaßen <strong>von</strong> den Hammer Hundefreunden ist das Problem auch in Hamm bekannt: „Die Größe<br />
des Problems kann nur sehr schwer eingeschätzt werden“, sagt Martin Klaßen, „zumal dabei auch oft<br />
weggeguckt wird.“ Häufig kämen die Verkäufer aus dem nahen osteuropäischen Raum über die<br />
Grenze, um die Tiere hier illegal anzubieten. „Die Welpen werden dann unter einem Deckmantel im<br />
Netz angeboten oder auf Flohmärkten verkauft. Das ist auch schon in Hamm vorgekommen.“ Das<br />
Problem dabei sei, dass die Hunde „in Massenproduktion entstehen“. Sie seien daher weder geimpft<br />
noch mit einem Chip versehen und würden oft Krankheiten mitbringen. „Die Überlebenschancen<br />
solcher Welpen sind oft sehr gering“, sagt Klaßen.<br />
Die Aktion des Verbands für das Deutsche Hundewesen richtet sich gegen die illegalen<br />
Geschäftspraktiken. Im Rahmen der Faktensammlung sind verschiedene Schritte geplant. Zunächst<br />
werden Befragungen durchgeführt. So werden Hundehalter befragt, wo und wie sie ihr Tier gekauft<br />
haben. Auch Tierärzte und Tierheime werden befragt. Partner des VDH sind dabei Wissenschaftler<br />
und Fachärzte sowie namhafte Organisationen wie der Bund gegen Missbrauch der Tiere, die<br />
Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz und Tasso e.V. Tierregistrierung.<br />
Den Erfolg der Aktion kann Martin Klaßen zur Zeit noch schwer einschätzen, da man der<br />
unübersichtlichen Situation nur sehr schwer Herr werden könne. Klaßen sieht die Lösung des<br />
Problems vor allem im richtigen Verhalten der Hundekäufer. „Die beste Lösung ist, keine Welpen <strong>von</strong><br />
unbekannten Züchtern oder aus dem Internet zu kaufen, wenn keine seriöse Tierschutzorganisation<br />
dahinter steckt. Man sollte sich immer informieren, woher die Hunde kommen, ob sie geimpft und<br />
gechipt sind und ob Mutter und Vater des Hundes bekannt sind.“<br />
Quelle: Hamm TV Lokalfernsehen<br />
Zum Thema:<br />
101 Welpen: Illegaler Hundetransport auf A2 gestoppt<br />
Die jungen Hunde hätten <strong>von</strong> der Slowakei nach Spanien gebracht werden sollen. Manche hätten den<br />
Transport wohl nicht überlebt, weil sie zu jung sind. Der Lenker und seine Firma wurden angezeigt.<br />
Die Polizei hat am Montagnachmittag einen vermutlich illegalen Hundewelpentransport auf der<br />
Südautobahn A2 bei Markt Allhau (Bezirk Oberwart) gestoppt. Der slowakische Lenker des<br />
Kastenwagens hätte 101 Welpen verschiedener Hunderassen <strong>von</strong> der Slowakei nach Spanien<br />
bringen sollen, berichtete die Sicherheitsdirektion Burgenland am Dienstag. Für einige Tiere hätte die<br />
2000 Kilometer lange Fahrt tödlich enden können, da sie laut Amtsarzt zu jung für den Transport<br />
waren.<br />
Den Hinweis über den Transport hatten die Beamten der Autobahnpolizeiinspektion Oberwart<br />
telefonisch erhalten. Als sie den Kastenwagen auf einem Parkplatz anhielten, bestätigte sich der<br />
Verdacht: Im Fahrzeug wurden 101 Hundewelpen transportiert, für die der Lenker nur unvollständige<br />
Beförderungspapiere vorlegen konnte. "Der Slowake hatte nur für etwa die Hälfte der Tiere die nötigen<br />
Papiere mit. Außerdem hat bei einigen Welpen die Altersangabe nicht gestimmt. Ob das ungeschickt<br />
oder absichtlich war, wird sich erst herausstellen", so ein Polizist.<br />
Dem Lenker wurde die Weiterfahrt untersagt, eine gesicherte Rückfahrt in die Slowakei wurde<br />
angeordnet. Am späten Abend wurde der Transport am Grenzübergang Kittsee (Bezirk Neusiedl am<br />
See) der slowakischen Polizei übergeben. Sowohl der Lenker als auch die Absendefirma mit Sitz in<br />
der Slowakei wurden angezeigt.<br />
(APA)<br />
Quelle: diepresse.com<br />
Zum Thema:<br />
Welpen-Schmuggel: Das Geschäft mit der Tierquälerei<br />
Am Dienstag wurden geschmuggelte Welpen an der Grenze nach Österreich entdeckt: Wiener<br />
Tierschutzverein sieht akuten Handlungsbedarf bei EU<br />
Wien - Kein Einzelfall: Am Dienstag wurden 101 Rassehundewelpen am burgenländischen<br />
Grenzübergang bei Kittsee entdeckt.<br />
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Sie wurden in engen Transportkäfigen transportiert. Mit jungen Hunden lässt sich Geschäft machen.<br />
Dass ein gewisser Prozentsatz der Tiere den Transport nicht überlebt, werde einkalkuliert, berichtet<br />
Alexander Willer, Kampagnenleiter des Wiener Tierschutzvereins.<br />
"Die Hunde werden als reine Handelware gesehen", sagt Willer. Er fordert politische Maßnahmen:<br />
"Auf nationalstaatlicher Ebene alleine ist <strong>diese</strong>s Problem nicht lösbar. Es bedarf einer Änderung der<br />
EU-Tiertransportrichtlinie: Unsachgemäß transportierte, kranke oder geschmuggelte Welpen müssen<br />
sofort für verfallen erklärt werden. Händler oder Empfänger müssen jeden Anspruch auf sie verlieren."<br />
"Außerdem ist es höchste Zeit, die Hundezucht europaweit endlich einheitlichen<br />
Qualitätskriterien zu unterwerfen. Und es bedarf eines Netzes an Auffangstationen, wo <strong>von</strong> den<br />
Behörden abgenommene Welpen vorübergehende Unterkunft finden", sagt Willer. WTV-Präsidentin<br />
Madeleine Petrovic ergänzt: "Bei <strong>diese</strong>m abscheulichen Schacher mit Tieren wird seit Jahren tatenlos<br />
zugesehen. Es ist an der Zeit, gesamteuropäisch zu handeln, <strong>diese</strong>n Tierausbeutern einen Riegel<br />
vorzuschieben."<br />
In Einrichtungen wie zum Beispiel dem Wiener Tierschutzverein werden immer wieder <strong>von</strong> den<br />
Behörden zur Verwahrung gebrachte Welpen aufgepäppelt. Trotz bester Pflege sterbe jedoch ein Teil<br />
der Welpen an Parvovirose oder Erschöpfung, sagt Petrovic. Die Kosten werden den<br />
Tierschutzorganisationen übrigens nicht rückerstattet.<br />
Quelle: derStandard.at<br />
Zum Thema (auch so werden Tiere ausgebeutet)<br />
Familie lebte mit über 40 Tieren auf engstem Raum<br />
Die Hunde und Katzen werden im Heim aufgepäppelt. Die Stadt will ein Strafverfahren.<br />
Von Jörg Heinzle<br />
Das Kätzchen blickt verschreckt in die Kamera. Eine Hand umklammert fest den Körper des kleinen<br />
Tieres. „Perserbabys, reinrassig“ ist die Anzeige überschrieben, die im Internetauktionshaus<br />
eBay eingestellt ist. 150 Euro kostet das Tier.<br />
Inzwischen gilt das Angebot nicht mehr. Polizei, Feuerwehr und Veterinäramt holten das Tier am<br />
Montag aus einer völlig verdreckten Wohnung in Hochzoll. In der Vierzimmerwohnung fanden die<br />
Beamten mehr als 40 verwahrloste Tiere. Das Unvorstellbare: Ein 65-Jähriger soll dort mit seinen drei<br />
volljährigen Söhnen gelebt haben.<br />
Die Sache wird für die Bewohner wohl ernste Konsequenzen haben. Die Stadt will den Fall an die<br />
Staatsanwaltschaft weitergeben, ein Strafverfahren könnte folgen. „Aus unserer Sicht ist massiv<br />
gegen den Tierschutz verstoßen worden“, sagt Ordnungsreferent Volker Ullrich. „Milde wäre hier fehl<br />
am Platz.“<br />
Aufgedeckt wurde der Fall, weil eine Frau auf das Online-Inserat sah und das Katzenbaby kaufen<br />
wollte. Wie es heißt, sollte das Geschäft im Treppenhaus des Mietshauses stattfinden. Doch damit<br />
war die Frau nicht einverstanden. Sie ließ sich in der Wohnung die Mutter des Katzenbabys zeigen<br />
und war schockiert. Deshalb rief sie die Polizei. Einer der Bewohner soll ihr dann gedroht haben.<br />
Wenn sie die Behörden verständige, „knalle“ es, sagte er angeblich. Auch eine Pistole will die Frau<br />
gesehen haben. Die Beamten rückten deshalb mit gezogenen Waffen zum Haus in der<br />
Ammerseestraße an. Außer einer Softair-Waffe zum Verschießen <strong>von</strong> Plastikkugeln, die in einem<br />
Rucksack war, fanden sie aber nichts.<br />
Doch der Zustand der Wohnung erschreckte auch die Beamten. „Die Tiere machten einen<br />
unterernährten und verstörten Eindruck“, sagt Polizeisprecher Siegfried Hartmann. Der Boden war mit<br />
Kot und Urin verdreckt, Wände zerkratzt, Matratzen zerfetzt. Es stank, überall schwirrten Fliegen<br />
herum. Von den anderen Bewohnern des Hauses wollte gestern niemand etwas zu dem Fall sagen.<br />
Gemeldet hatte die Zustände in der Wohnung bisher aber keiner der Nachbarn. „Sonst hätten wir<br />
schon früher reagiert“, sagt Ordnungsreferent Ullrich.<br />
Zwei Amtstierärzte entschieden, die Tiere sofort aus der Wohnung zu nehmen. Die Feuerwehr brachte<br />
die Tiere ins Tierheim Lechleite in Derching, im Augsburger Heim war kein Platz. Tierheim-Chefin<br />
Gerlinde Bitzl ist entsetzt: „Die Tiere sind in einem erbärmlichen Zustand.<br />
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Sie haben sich wie wild auf das Futter gestürzt.“ Die Tiere – 22 Hunde, 17 Katzen, fünf Echsen und<br />
zwei Meerschweinchen – sollen nun erst einmal aufgepäppelt werden. Fälle, in denen Menschen<br />
Dutzende Tiere in ihren Wohnungen horteten, gebe es leider immer wieder.<br />
Der 65-jährige Wohnungsmieter ist mit dem Vorgehen der Behörden überhaupt nicht einverstanden.<br />
Seine Frau habe die Tiere nach und nach angeschafft, sagte er unserer Zeitung. „Es war eine Sucht.“<br />
Er habe deshalb in ein Haus mit großem Garten in Thüringen umziehen wollen. Der Umzug laufe,<br />
zuletzt habe er seine Söhne zwei <strong>Woche</strong>n alleine in Augsburg gelassen. Er räumt ein, es sei einiges<br />
schief gelaufen. Doch er sagt auch: „Ich will die Tiere wieder zurück.“ Danach sieht es derzeit<br />
allerdings nicht aus. Die Behörden ermitteln nicht nur wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz.<br />
Sie prüfen auch, ob der Mann möglicherweise einen illegalen Handel mit den Tieren betrieben hat.<br />
Quelle: Augsburger Allgemeine<br />
Zum Thema:<br />
Hundedrama an Grenze Walserberg: 24 Welpen in Schachtel gepfercht<br />
Auf Initiative des Amtes der Salzburger Landesregierung wurden bei einer Razzia auf der<br />
Westautobahn beim Grenzübergang Walserberg 24 Hundewelpen beschlagnahmt.<br />
Der Tierschutz- Ombudsmann des Landes, Alexander Geyrhofer, bestätigte im APA- Gespräch einen<br />
entsprechenden Bericht des ORF Salzburg. Die Jungtiere waren in einer Schachtel<br />
zusammengepfercht und wurden nach der Razzia, die <strong>von</strong> der Tierschutz- Inspektorin, der Polizei und<br />
der Zollbehörde durchgeführt wurde, am Freitagabend ins Tierheim Salzburg gebracht.<br />
Den entscheidenden Hinweis zu <strong>diese</strong>m illegalen Tiertransport aus Ex- Jugoslawien nach<br />
Deutschland kam laut Geyrhofer <strong>von</strong> engagierten Tierschützern. Diesen sind Internet- Inserate<br />
aufgefallen, in denen die Welpen zum Kauf angeboten wurden. Durch Scheininserate sind die<br />
Tierschützer den Schmugglern auf die Spur gekommen und haben die österreichischen Behörden<br />
informiert.<br />
Den 24 Jungtieren, die meisten da<strong>von</strong> sind Bordercollies, geht es den Unständen entsprechen gut.<br />
Einige der Welpen seien noch blind und erst wenige Tage alt, andere etwa vier bis sechs <strong>Woche</strong>n, wie<br />
die Leiterin des Tierheims Salzburg im APA- Gespräch erläuterte. Alle Tier bräuchten aber ärztliche<br />
Hilfe, "über dem Berg" seien nicht alle.<br />
In Salzburg ist dies der zweite Welpenfund innerhalb kurzer Zeit, schon vor drei <strong>Woche</strong>n sind zehn<br />
ausgesetzte Tier gefunden worden. Das Tierheim ist jetzt also mit mehr als 30 Jungtieren konfrontiert,<br />
die intensiv gepflegt werden müssen. Die Tierpfleger hoffen auf die Hilfe privater Tierfreunde,<br />
gebraucht werden vor allem Decken, Handtücher, alte Leintücher sowie Spielzeug für die<br />
Hundebabys.<br />
Die mutmaßlichen Schmuggler, ein 29- jähriger Mann und eine 25- jährige Frau aus Ex- Jugoslawien,<br />
wurden auf freiem Fuß angezeigt. Der Besitzer der Welpen wird jetzt ausgeforscht. (APA)<br />
Quelle: vienna.at<br />
Anmerkung: Ich könnte jeden Sonntag die Sonntagszeitung allein mit solchen Meldungen füllen.<br />
BITTE HÄNDE WEG <strong>von</strong> Welpenschnäppchen und wenn <strong>Ihr</strong> einen Hund aus dem Tierschutz<br />
aufnehmen wollt, vergewissert Euch, dass nicht nur „Tierschutz“ drauf steht, sondern auch<br />
„Tierschutz“ drin ist.<br />
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<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 19 <strong>von</strong> <strong>34</strong><br />
Reisen mit Haustieren: Besserer Schutz vorm Fuchsbandwurm<br />
Die EU-Kommission will den Fuchsbandwurm wirkungsvoller bekämpfen. Um die Mitgliedstaaten, in<br />
denen der gefährliche Parasit nicht verbreitet ist, vor einer Ausbreitung zu schützen, beabsichtigt die<br />
Kommission die Bestimmungen für eine Spezialbehandlung bei Haustieren zu vereinheitlichen.<br />
Wer mit seinem Hund nach Finnland, Großbritannien, Irland oder Malta reisen möchte, muss ab 2012<br />
eine Spezialbehandlung durch einen Tierarzt vor Reiseantritt durchführen und in einen Tierpass<br />
eintragen lassen. Nach zwei und binnen fünf Tagen kann der Hundehalter dann mit in eines der vier<br />
Länder einreisen. Bislang variierten Behandlungsformen in den EU-Ländern.<br />
Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, der im Darm <strong>von</strong> Füchsen lebt und über dessen Kot die Eier des<br />
Wurms ins Freie gelangen. Dort werden die Larven <strong>von</strong> Kleinsäugetieren und Nagern aufgenommen<br />
und können sich so auf Haustiere wie Hunde oder Katzen übertragen. Über den Kot der Tiere können<br />
sich auch Menschen mit dem Parasiten infizieren. Allerdings tritt die Krankheit beim Menschen nur<br />
sehr selten auf, zählt aber zu einer der gefährlichsten Parasitenkranheiten in nicht-tropischen<br />
Regionen.<br />
Quelle: EU-Kommission, vetline.de
Seeigel nehmen Licht mit den Füßen wahr<br />
BONN - Seeigel sehen mit den Füßen. Sie tragen zwei unterschiedliche Gruppen <strong>von</strong> Fotozellen an<br />
den vielen kleinen Füßchen, die zwischen ihren Stacheln sitzen. Dies berichtet ein internationales<br />
Forscherteam in den „Proceedings“ der US-Akademie der Wissenschaften.<br />
Es ist bereits bekannt, dass Seeigel Licht wahrnehmen und dies für ihr Verhalten eine zentrale Rolle<br />
spielt. Einige Arten flüchten oder verstecken sich, wenn sie <strong>von</strong> Licht getroffen werden oder ihr Körper<br />
<strong>von</strong> einem Schatten verdunkelt wird. Bisher konnten Forscher aber keine augenähnlichen Struktur bei<br />
Seeigeln finden.<br />
Die Forscher der Universität Bonn zeigten nun, dass Seeigel der Art Strongylocentrotus purpuratus<br />
tatsächlich über so etwas wie Augen verfügen. Zunächst spürten sie im Erbgut der Tiere zwei Gene<br />
auf, die für die Wahrnehmung <strong>von</strong> Licht unerlässlich sind. Sie fanden dann, dass <strong>diese</strong> Gene bei den<br />
Seeigeln in zwei Gruppen <strong>von</strong> lichtempfindlichen Zellen aktiviert sind. Diese Zellen befinden sich am<br />
unteren Ende der sogenannten Ambulakralfüßchen. Dies sind kleine Schläuche, die durch den<br />
Einstrom <strong>von</strong> Wasser bewegt werden können. Sie sitzen zwischen den Stacheln und sorgen für die<br />
Fortbewegung der Tiere.<br />
(dpa)<br />
Anmerkung: Bei <strong>diese</strong>r Gelegenheit mal ein dickes DANKE an Jörn, der für Eure Sonntagszeitung<br />
immer wieder interessante Artikel beisteuert �<br />
Unfassbar brutale Tierquälerei<br />
Lohfelden. Fünf bis sechs Jugendliche sollen am Freitagabend in Lohfelden zwei lebende Enten als<br />
Fußball benutzt und sie über eine Straße hin und her getreten haben. Die beiden Tiere wurden dabei<br />
getötet.<br />
Ein Kommentar <strong>von</strong> HNA-Redakteur Peter Ketteritzsch.<br />
Wie verkommen muss man eigentlich sein, um lebende Enten als Fußbälle zu missbrauchen<br />
und die Tiere totzutreten? In dem unfassbar brutalen Fall <strong>von</strong> Tierquälerei in Lohfelden hilft kein<br />
Hinweis auf einen Lausbubenstreich. Was sich dort zugetragen hat, ist schlichtweg kriminell. Auch als<br />
Jugendlicher muss man wissen, dass man mit einer derartigen Tat Grenzen überschreitet.<br />
Die jungen Leute, die die Enten in aller Öffentlichkeit misshandelt haben, wissen dies offensichtlich<br />
nicht. Womit wir bei der Herkunft der Täter wären. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um<br />
Russlanddeutsche.<br />
Natürlich soll keine gesellschaftliche Gruppe diskriminiert werden. Auf der anderen Seite müssen aber<br />
Fakten noch Fakten genannt werden dürfen: Ein Teil der hier lebenden Osteuropäer hat ein<br />
ausgesprochen problematisches, unserer Gesellschaftsordnung fremdes Verhältnis zur Gewalt.<br />
Von <strong>diese</strong>r erschreckenden Verrohung, die mit einer Missachtung des Rechtsstaats einhergeht, kann<br />
auch die Kasseler Polizei ein Lied singen.<br />
Quelle: HNA Online, Autor: E-Mail ket@hna.de<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 20 <strong>von</strong> <strong>34</strong>
Von Sylvia Böhm-Haimerl<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 21 <strong>von</strong> <strong>34</strong><br />
Pöcking: Bäuerin wegen Tierquälerei verurteilt<br />
Schwer vernachlässigt hat eine Bäuerin ihre Rinder, einige Tiere mussten eingeschläfert werden. Das<br />
Gericht verhängte ein Viehhaltungsverbot.<br />
Sie beteuert, Tiere zu lieben, doch gekümmert hat sich eine 46-jährige Landwirtin aus der Gemeinde<br />
Pöcking um ihre Rinder nicht. Bei Kontrollen durch die Behörden hatten die Tiere so deutliche<br />
Anzeichen <strong>von</strong> Vernachlässigung gezeigt, dass sie teilweise sogar eingeschläfert werden mussten.<br />
Wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz wurde die Bäuerin nun zu 15 Monaten Freiheitsstrafe<br />
auf Bewährung verurteilt. Darüber hinaus darf sie fünf Jahre lang keine Tiere mehr halten und muss<br />
1800 Euro an den Tierschutzverein zahlen.<br />
Die <strong>von</strong> der Staatsanwaltschaft vorgetragenen Fälle, die sich zwischen 2009 und 2010 ereigneten,<br />
haben eines gemeinsam: Die Tiere mussten sehr leiden, manchmal monatelang. Und wenn die<br />
Behörden eingreifen wollten, war die Angeklagte nicht erreichbar. So wurde beispielsweise bei einem<br />
lahmenden Jungrind festgestellt, dass eine Drahtschlinge eingewachsen war. In einem anderen Fall<br />
steckte ein Rind tief im Morast. Ein Spaziergänger holte Hilfe. Als der Amtstierarzt kam, war das Tier<br />
bereits völlig erschöpft und entkräftet. Die Tiere mussten ebenso eingeschläfert werden, wie eine<br />
trächtige Kuh, die Geburtsschwierigkeiten hatte. Laut Anklage hatte die Bäuerin keinen Tierarzt<br />
hinzugezogen mit der Begründung, die Kuh habe schon drei Mal alleine gekalbt, sie werde es auch<br />
diesmal ohne Hilfe schaffen. Ein vernachlässigtes Kälbchen konnte der Amtstierarzt allerdings retten,<br />
weil er dafür sorgte, dass es anderswo untergestellt wurde. Wie der zuständige Mitarbeiter des<br />
Landratsamtes in seiner Zeugenaussage erklärte, gab es noch weitere Vorfälle, die aber nicht zur<br />
Anklage gekommen waren, wie ein totes Kalb in einer Güllegrube und ein verwestes auf dem<br />
Misthaufen. Derzeit wird die Landwirtschaft vom Sohn geführt und nach Angaben der Angeklagten<br />
entwickeln sich die Tiere prächtig.<br />
Nach einem Rechtsgespräch zeigte sich die Angeklagte zwar geständig, jedoch mit Einschränkung.<br />
Zu <strong>diese</strong>n Vorfällen hätte es nicht kommen dürfen, ließ sie über ihren Anwalt verkünden. Allerdings<br />
trage sie die Verantwortung nicht alleine. Der <strong>von</strong> ihr getrennt lebende Ehemann sei mitverantwortlich,<br />
er hätte sich um die Tiere kümmern sollen, als sie im Ausland war. Das war aber laut Aussage des<br />
Behördenvertreters nicht möglich. Denn im Rahmen des Scheidungskriegs hatte die Frau erwirkt,<br />
dass sich der Noch-Ehemann ihrem Anwesen nicht nähern darf. Wegen der schwierigen persönlichen<br />
Situation der Angeklagten blieb Richterin Brigitte Braun unter dem <strong>von</strong> der Staatsanwaltschaft<br />
geforderten Strafmaß <strong>von</strong> 18 Monaten. Was die Angeklagte jedoch den Tieren angetan habe, sei<br />
erheblich und sehr massiv gewesen, sagte Braun in ihrer Urteilsbegründung.<br />
Quelle: sueddeutsche.de<br />
Hundebiss im Tierheim brachte kein Schmerzensgeld<br />
Sondershausen. Wer im Tierheim <strong>von</strong> einem Hund gebissen wird, kann nicht unbedingt mit<br />
Schmerzensgeld rechnen. Das geht aus einem am Montag veröffentlichten Urteil des Amtsgerichts<br />
Sondershausen hervor.<br />
Eine Frau hatte im April 2009 ihre Hand durch einen engmaschigen Zaun gesteckt und einen<br />
Schäferhund gestreichelt. Der habe sich das kurz gefallen lassen, dann aber zugebissen. Die Frau<br />
klagte auf Schmerzensgeld, da niemand im Tierheim sie auf die Gefahr aufmerksam gemacht habe.<br />
Das Gericht hielt ihr dagegen vor, dass vielmehr sie die Sorgfaltspflicht verletzt habe und deshalb leer<br />
ausgehen werde.<br />
Der engmaschige Zaun habe gerade verhindern sollen, dass der Hund gestreichelt werde. Außerdem<br />
lebten in Tierheimen oft gequälte Tiere, die man nicht ohne weiteres streicheln solle.
Die Tierheim-Mitarbeiter hätten die Frau nicht extra auf „allgemein bekannte Dinge“ hinweisen<br />
müssen. Sie habe deshalb ihre Sorgfaltspflicht verletzt und den Biss selbst verschuldet. Die Frau hatte<br />
auf 1072 Euro Schmerzensgeld geklagt, auch da ihre Hand möglicherweise nicht wieder ganz heilen<br />
werde. (dpa)<br />
Quelle: Sächsische Zeitung<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 22 <strong>von</strong> <strong>34</strong><br />
Australierin wegen Enthauptung einer Maus schuldig gesprochen<br />
Brisbane (dapd). Weil sie sich dabei gefilmt hat, wie sie einer Maus den Kopf abtrennte und das Video<br />
anschließend auf Facebook veröffentlichte, muss eine Australierin 180 Stunden gemeinnützige Arbeit<br />
leisten. Das entschied ein Gericht in der australischen Stadt Brisbane am Freitag. Die 23-jährige Frau<br />
hatte sich zuvor der Tierquälerei für schuldig bekannt.<br />
Wie bei Gericht vorgetragen wurde, trennte die Frau der Maus den Kopf mit einem Steakmesser ab.<br />
Das Tier war nach 40 Sekunden tot. Unter einem Pseudonym lud die 23-Jährige das Video <strong>von</strong> der<br />
Tötung in Facebook hoch.<br />
Nach dem im australischen Staat Queensland geltenden Gesetz gegen Tierquälerei hätte die<br />
Höchststrafe <strong>von</strong> zwei Jahren Haft gegen die Frau verhängt werden können.<br />
Quelle: Yahoo Nachrichten<br />
Schuss löste sich: Jägerin leicht verletzt<br />
Glimpflich ausgegangen ist heute ein Jagdunfall in Kroatisch Minihof: Als ein Jäger seine Waffe im<br />
Auto entladen wollte, löste sich ein Schuss. Eine Jägerin, die mit ihm unterwegs war, wurde durch<br />
absplitternde Lackteile am Kopf verletzt.<br />
Der Unfall passierte gegen 5.30 Uhr neben einem fahrbaren Hochstand auf einem Stoppelfeld in<br />
Kroatisch Minihof. Als der 48-jähriger Jäger die 37-jährige Jägerin in der Früh <strong>von</strong> ihrem Hochsitz mit<br />
seinem Auto abholte, nahm er seine Waffe vom Beifahrersitz, um das Gepäck zu verladen.<br />
Als der Mann die Waffe entladen wollte - er saß dabei im Auto und hielt die nach oben gerichtete<br />
Waffe in beiden Händen - löste sich ein Schuss. Das Projektil durchschlug den Türrahmen des<br />
Wagens. Die Jägerin wurde <strong>von</strong> absplitternden Lackteilen am Kopf getroffen und blutete aus der<br />
Wunde.<br />
<strong>Ihr</strong> Jagdkollege brachte die 37-Jährige nach einer Erstversorgung ins Krankenhaus Oberpullendorf.<br />
Sie ist bereits in häusliche Pflege entlassen worden.<br />
Quelle: ORF Burgenland
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 23 <strong>von</strong> <strong>34</strong><br />
17 Schrotkugeln aus Katze operiert<br />
<strong>von</strong> Eva Fischl<br />
Dieser Kater hat <strong>von</strong> seinen sprichwörtlichen sieben Leben reichlich Gebrauch gemacht: 17<br />
Schrotkugeln durchsiebten seinen Körper, doch das Tier − laut polizeilicher Einschätzung drei bis vier<br />
Jahre alt − überlebte den Kugelhagel.<br />
Die Katze, die in der kleinen Ortschaft Walding bei Windorf (Lkr. Passau) zu Hause ist, war am Freitag<br />
ihren Besitzern ausgebüxt. Gestern Vormittag kam das Tier schwer verletzt heim, zog ein Bein<br />
hinkend nach. Der Kater war angeschossen worden. Sein Frauchen brachte die verwundete Katze<br />
sofort zur Tierärztin und meldete sich bei der Polizei in Vilshofen. Diese teilte auf PNP-Anfrage mit,<br />
dass umgehend bei der Staatsanwaltschaft Passau Anzeige gegen Unbekannt erstattet wurde. Diese<br />
müsse nun prüfen, ob ein Vergehen nach dem Tierschutzgesetz vorliegt.<br />
Bei ihren Recherchen befragte die Polizei gestern als erstes den für Walding zuständigen Jäger. "Der<br />
Kater lebt auf einem einzelnen Gehöft. Rund herum sind nur Wald und Wiese", sagt einer der<br />
ermittelnden Polizisten. Da liege es nahe, mit dem Jäger zu sprechen. Die Schrotkugeln, die den<br />
Kater trafen, stammten wohl aus einer Jagdpatrone. Bei einem Schuss werden Dutzende <strong>diese</strong>r<br />
kleinen Kugeln − meist nur ein paar Millimeter groß − abgefeuert. Grundsätzlich gelte jedoch: "Wenn<br />
sich eine Katze vom Haus entfernt und im Wald wildert, darf der Jäger auf sie schießen", erklärt die<br />
Polizei. Katzen schreckten junge Tiere im Wald auf oder beunruhigten die Vögel. "Da ist der Jäger im<br />
Recht."<br />
Der angeschossene Kater wurde gestern Mittag notoperiert. Die Tierärztin entfernte nach und nach<br />
die 17 Schrotkugeln, die im Körper der Katze steckten. Weitere Informationen − insbesondere zum<br />
Gesundheitszustand des Katers − gab die Praxis auf ausdrücklichen Wunsch der Besitzer des Tieres<br />
nicht preis. Die Polizei bittet bei der Aufklärung des Falls nun um Zeugenhinweise an die<br />
Polizeiinspektion Vilshofen unter 08541/96130.<br />
Quelle: Vilshofener Anzeiger<br />
Hund auf Grundstück bei Bornheim erschossen<br />
Von Jörg Wimalasena<br />
Bornheim. Noch immer steht Gärtner Walter Kievernagel fassungslos vor dem leeren Zwinger der<br />
Deutschen Jagdterrierhündin "Olli" und fragt sich, warum sie sterben musste. Das erst zweijährige Tier<br />
wurde am Dienstag vergangener <strong>Woche</strong> in den frühen Morgenstunden <strong>von</strong> einem bisher<br />
Unbekannten erschossen - auf dem abgelegenen und eingezäunten Privatgrundstück Kievernagels<br />
bei Bornheim.<br />
"Ich bin früh morgens um halb 4 Uhr zum Großmarkt gefahren und als meine Mitarbeiter um 8 Uhr zur<br />
Arbeit kamen, lag der Hund bereits tot in meinem Garten", berichtete der 58-Jährige dem GA.<br />
"Olli" gehörte einem Freund Kievernagels, einem Bornheimer, der namentlich nicht genannt werden<br />
möchte. Die beiden Männer hatten sich zeitgleich jeweils einen Deutschen Jagdterrier als Welpen<br />
zugelegt.<br />
Beide Hunde lebten jedoch auf dem Gelände <strong>von</strong> Kievernagels Gärtnerei - so auch zur Tatzeit.<br />
Kievernagels Freund untersuchte seine tote Hündin selbst und fand nach eigenen Angaben<br />
Schrotmunition im Kadaver. "Nele", der Hund <strong>von</strong> Walter Kievernagel, blieb unversehrt.<br />
Wie und warum es zu der Tat kam - das kann sich der Gärtner nicht erklären. Er geht eher <strong>von</strong><br />
Vorsatz als <strong>von</strong> einem Unfall aus. "Das Grundstück ist nur auf einer Seite <strong>von</strong> der Straße aus<br />
einsehbar. Der Täter muss sich also in der Gegend und mit den Betriebsabläufen der Gärtnerei<br />
ausgekannt haben", vermutet Kievernagel.
Die <strong>von</strong> ihm alarmierte Polizei nahm Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und<br />
Sachbeschädigung gegen Unbekannt auf, denn juristisch gesehen gilt ein Tier als "Sache". Die<br />
Nachforschungen verliefen bisher jedoch erfolglos.<br />
"Wir ermitteln in alle Richtungen. Bisher haben wir aber noch keinen Verdächtigen. In der<br />
Vergangenheit hat es auch keine ähnlichen Vorfälle gegeben", sagte die Pressesprecherin der Bonner<br />
Polizei, Daniela Lindemann, auf Anfrage des General-Anzeigers.<br />
Walter Kievernagel bildet selbst als Hobby Jagdhunde aus. Auch "Olli" sollte zum Jagdhund<br />
ausgebildet werden und stand auch kurz vor den Prüfungen. So sei ihm durch den Verlust auch ein<br />
finanzieller Schaden <strong>von</strong> mehreren Tausend Euro entstanden, sagt er. Da sich bisher weder bei der<br />
Polizei noch bei Kievernagel selbst ein Zeuge gemeldet hat, hat er für Hinweise die zur Aufklärung der<br />
Tat dienen eine Belohnung <strong>von</strong> 3 000 Euro ausgesetzt.<br />
Sachdienliche Hinweise nehmen die Bonner Polizei unter der Rufnummer (02 28) 15 58 11 oder der<br />
Hundehalter selbst unter (0 22 22) 8 19 17 entgegen.<br />
Quelle: General-Anzeiger Bonn<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 24 <strong>von</strong> <strong>34</strong><br />
Jagdszenen in Rentweinsdorf<br />
Ort: Rentweinsdorf Fränkischer Tag<br />
Ermittlungen Für die Staatsanwaltschaft in Bamberg erhärten sich die Verdachtsmomente gegen den<br />
Bürgermeister <strong>von</strong> Rentweinsdorf im Landkreis Haßberge, Willi Sendelbeck (SPD). Er soll den Hund<br />
seines Nachbarn erschossen haben.<br />
Was ist am 21. April in Salmsdorf passiert? Flapsig formuliert könnte man sagen: An <strong>diese</strong>m Tag ist<br />
der Rentweinsdorfer Bürgermeister Willi Sendelbeck (SPD) auf den Hund gekommen. Denn der<br />
Justizinspektor beim Landgericht in Bamberg ist selbst zum Fall für die Justiz geworden.<br />
Der 63 Jahre alte Bürgermeister im Ehrenamt soll den Hund seines 83-jährigen Nachbarn mit einer<br />
Schrotladung erschossen haben. Er bestreitet dies weiter vehement - mit den jüngsten Aussagen des<br />
Leitenden Oberstaatsanwalts Bardo Backert konfrontiert. Der spricht da<strong>von</strong>, dass sich die Indizien<br />
verdichten, die Willi Sendelbeck belasten.<br />
"Wir haben eine Reihe interessanter Zeugenaussagen", sagt Backert. Bei der Frage, ob das für eine<br />
Anklage gegen den Bürgermeister <strong>von</strong> Rentweinsdorf reicht, ist die Auskunft des Chefermittlers in<br />
Bamberg jedoch zurückhaltend: "Noch laufen die Ermittlungen."<br />
Nur zwischen den Zeilen beantwortet Backert die Frage nach dem Corpus delicti, dem wichtigsten<br />
Beweisstück: Hat man den Hund gefunden, der durch einen Schuss aus Sendelbecks Flinte getötet<br />
worden sein soll? "Dazu sage ich nichts", sagt Backert, fügt aber hinzu, dass der "Mord ohne Leiche"<br />
ein Tatbestand ist, den es durchaus nicht nur im Krimi gibt.<br />
Der Bürgermeister selbst fühlt sich jetzt <strong>von</strong> der Justiz gejagt. Die Aussage Backerts, er habe sich zu<br />
den Vorwürfen bislang nicht geäußert, bringt Sendelbeck in Rage: "Mich hat ja keiner gefragt." Er<br />
habe "aus der Zeitung erfahren", dass gegen ihn ermittelt wird, schimpft der Kommunalpolitiker mit<br />
Justizerfahrung; und findet dies ebenso ungewöhnlich wie die Tatsache, dass der Hund angeblich am<br />
21. April das Zeitliche segnete, die Anzeige gegen ihn aber erst <strong>Woche</strong>n später erstattet wurde.<br />
Was sagt er zu den belastenden Zeugenaussagen aus Salmsdorf, die der Oberstaatsanwalt erwähnt<br />
hat? "Da bin ich wohl selber schuld." Als der Hund des Nachbarn "verschwunden" war, habe er, lange<br />
vor der Anzeige, gewitzelt, dass er das Vieh "erlegt" habe. Im Scherz habe er mit einem "Jagderfolg"<br />
aufgetrumpft, weil Bekannte ihn öfter wegen seiner mangelnden Treffsicherheit bei der Jagd gefrotzelt<br />
hätten. "Das habe ich jetzt da<strong>von</strong>, dass ich mei' Maul aufreiß'", sagt Sendelbeck, und er bleibt dabei:<br />
"Ich habe nicht auf den Hund geschossen." Wobei man die Spitzfindigkeit so weit treiben könnte zu<br />
unterstellen, Sendelbeck habe zwar geschossen, nicht aber auf den Hund, ihn mangels Zielsicherheit<br />
allerdings rein zufällig getroffen...
"Schmarrn. Ich schieß' auf keinen Hund. Und wenn, dann nehm' ich keinen Schrot, sondern eine<br />
Kugel." Bleibt die Frage nach dem Hund des Nachbarn, auf den Sendelbeck überhaupt erst<br />
gekommen ist, weil der immer wieder in seinen Garten kam, die Wurst vom Grill klaute, Haustiere riss<br />
und sogar seine Kinder anfiel, wie der Bürgermeister behauptet. "Ich bin nicht traurig, dass er hin ist."<br />
Hin und weg. Der Nachbar, der selbst keine Angaben mehr zu dem Vorfall machen will, hat den<br />
Kadaver angeblich im Wald verbuddelt. Wo der Hund begraben liegt, ist unbekannt. "Wir haben<br />
jedenfalls keinen toten Hund in der Tiefkühltruhe liegen", sagt der Leitende Oberstaatsanwalt Bardo<br />
Backert.<br />
Offen ist auch die Frage nach dem Motiv für die Anschuldigung, wenn es denn eine falsche ist.<br />
Sendelbeck vermutet eine "offene Rechnung", was plausibel klingt, wenn man sich in Salmsdorf<br />
umhört. In dem Rentweinsdorfer Gemeindeteil ist die Meinung unter den 110 Einwohnern geteilt: Die<br />
einen halten "den lieben Willi" für ein Unschuldslamm, die anderen sagen sinngemäß, so eine Aktion<br />
sei ihm schon zuzutrauen.<br />
Jagen, sprich die Waffe benutzen, darf ein Jäger nur in dafür freigegebenen Revieren. Streng<br />
verboten ist die Jagd im "befriedeten Bezirk", das sind in erster Linie Siedlungen und umzäunte<br />
Grundstücke. Einen Frevel stellt auch die Jagd auf nicht jagdbares Wild dar. Dazu zählen Tiere, für<br />
die ganzjährig Schonzeit besteht, aber eben auch Jagdhunde.<br />
Das Strafgesetzbuch hat einen Passus zum Schutz der Tiere. Wer einem Wirbeltier Schmerzen zufügt<br />
oder es ohne Not tötet, macht sich strafbar. Die beiden Delikte zusammen, die Willi Sendelbeck zur<br />
Last gelegt werden, werden mit Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet.<br />
Quelle: infranken.de<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 25 <strong>von</strong> <strong>34</strong><br />
Zeugen gesucht: Audi überfuhr kleinen Hund<br />
Kassel. Die Polizei sucht einen Autofahrer, der am Mittwochabend gegen 23 Uhr einen Hund auf der<br />
<strong>Ihr</strong>ingshäuser Straße totgefahren haben soll. Anschließend sei der Fahrer in einer Limousine des<br />
Typs Audi A4 oder Audi A6 geflüchtet.<br />
Nach Angaben <strong>von</strong> Polizeisprecher Wolfgang Jungnitsch fuhr ein 45-Jähriger aus Kassel mit seinem<br />
Klein-Lkw die linke <strong>von</strong> zwei Fahrspuren auf der <strong>Ihr</strong>ingshäuser Straße stadtauswärts. Hinter ihm fuhr<br />
ein 22-Jähriger aus Kassel. In Höhe der Hausnummer 10 habe er auf dem Gleisbett einen kleineren<br />
Hund gesehen, so der 45-Jährige.<br />
Um das Tier nicht zu gefährden, habe er sein Fahrzeug stark abgebremst. Durch das plötzliche<br />
Bremsmanöver überrascht, fuhr ihm der 22-Jährige hinten auf. Es entstand Schaden in Höhe <strong>von</strong><br />
etwa 15.000 Euro.<br />
Nach Angaben des 45-jährigen Autofahrers sei der völlig verschreckte Hund daraufhin quer über die<br />
Straße gelaufen und auf der rechten Fahrspur <strong>von</strong> einem Audi erfasst und getötet worden. Der Fahrer<br />
sei weitergefahren.<br />
Die Sachbearbeiter der Unfallflucht-Gruppe der Polizei bitten Zeugen, die etwas <strong>von</strong> dem Unfall<br />
mitbekommen haben und möglicherweise auch nähere Angaben zu dem Audi machen können, sich<br />
zu melden. Hinweise an die Polizei unter Tel. 05 61/910-1829. (use)<br />
Quelle: hna.de/20.7.
Der Autor Marc Pierschel hat mit dem Buch »Vegan!« einen knappen Ratgeber verfasst, der die<br />
vegane Lebensweise in allen Facetten vorstellt. Er fasst darin sämtliche Grundlagen zum Thema<br />
zusammen und präsentiert seinen Leserinnen und Lesern ein vielseitiges Werk.<br />
Zu Beginn des Buches findet sich ein kurzer Überblick über die Entwicklung der vegetarischen Idee<br />
<strong>von</strong> der griechischen Antike, über die Gründung der ersten vegetarischen Verbände im Zuge der<br />
Industrialisierung um die Mitte des 19. Jahrhunderts, bis zur Entstehung des Begriffs Veganismus in<br />
den 1940er Jahren. Dieser Abriss zeigt, dass die pflanzenbasierte Ernährung eine lange Tradition hat,<br />
und es sich keineswegs um eine reine Modeerscheinung handelt.<br />
Des Weiteren stellt der Autor Fakten über die Ausbeutung <strong>von</strong> Tieren im Zusammenhang mit der<br />
Massentierhaltung vor, wodurch ein Einblick in die konventionellen Methoden der industriellen<br />
Tierzucht ermöglicht wird, welches nicht weniger als 98% der in Deutschland zur<br />
Lebensmittelproduktion gehaltenen Tiere betrifft.<br />
Auch zu den Themen Tierschutz, Tierrechte und Tierethik findet ein knapper Diskurs statt, wobei<br />
grundlegende Positionen vorgestellt und Begriffe <strong>von</strong>einander abgegrenzt werden. Der Autor stellt in<br />
<strong>diese</strong>m Zusammenhang besonders anschaulich dar, wie Sprache die Realität verschleiern kann,<br />
indem der Prozess der Warengewinnung durch Bezeichnungen wie »Ernte« bei der Tötung <strong>von</strong><br />
Nerzen zur Pelzherstellung beschönigt wird. Er zeigt außerdem anhand <strong>von</strong> Zweckzuweisungen im<br />
alltäglichen Sprachgebrauch (z.B. »Legehennen«, »Milchkühe« und »Labormäuse«) auf, wie tief<br />
unsere Sicht auf Tiere als zu unseren Zwecken nutzbare Lebewesen verankert ist.<br />
Praktische Tipps findet man vor allem in Erfahrungsberichten <strong>von</strong> vegan lebenden Menschen: Diese<br />
zeigen, wie man sich beim Essengehen zurechtfindet, und sie enthalten Vorschläge, wie man den<br />
eigenen Ernährungsstil im persönlichen Umfeld kommunizieren kann. Außerdem bietet das Buch<br />
Antworten auf häufige Kommentare an, die Diskussionen mit Freunden, mit der Familie oder mit<br />
Arbeitskollegen erleichtern können.<br />
Die Auflistung der tierlichen Zusatzstoffe nach E-Nummern am Ende des Buches ist zwar<br />
gewissenhaft umgesetzt, allerdings sehen wir auch die Gefahr, dass Leserinnen und Leser<br />
verunsichert werden, weil sie eine strikte Kontrolle aller Lebensmittel nach E-Nummern überfordern<br />
könnte. Trotz <strong>diese</strong>r kleinen Kritik können wir das Buch sehr empfehlen.<br />
Quelle: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 26 <strong>von</strong> <strong>34</strong>
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 27 <strong>von</strong> <strong>34</strong><br />
Endlich Hoffnung für Brasovs Hunde:<br />
Bürgermeister schließt städtisches Hundelager "Stupin"<br />
Grund zur Freude beim Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. (bmt) und TASSO e.V.: Nach<br />
jahrelangen Bemühungen soll das städtische Tierheim <strong>von</strong> Brasov, in dem in den letzten Jahren über<br />
30.000 Hunde bestialisch getötet wurden oder langsam verhungerten, zum 30. September endlich<br />
geschlossen werden.<br />
Der Bürgermeister einer der größten Städte Rumäniens, George Scripcaru, legt die Verantwortung für<br />
alle Straßenhunde der Stadt in die Hände <strong>von</strong> Christina Lapis, einer Rumänin, die vor Ort seit Jahren<br />
unermüdlich an der Seite des bmt für die Streuner kämpft.<br />
Bei aller Freude stehen die Tierschützer jetzt vor einer riesigen Herausforderung: Die 320 Hunde des<br />
städtischen Tierheims müssen zunächst in das Tierheim <strong>von</strong> Christina Lapis umsiedeln, das mit 500<br />
Hunden bereits seine Kapazitätsgrenzen gesprengt hat. Deshalb sollen so viele Hunde wie möglich<br />
<strong>von</strong> dort nach Deutschland vermittelt werden, um bei Christina Lapis Platz für die Hunde aus dem<br />
städtischen Tierheim zu schaffen.<br />
Diese Hunde haben die Hölle hinter sich. Sie sind <strong>von</strong> dem permanenten Hunger und den<br />
Bedingungen seelisch und körperlich gezeichnet. Deshalb möchte Petra Zipp, Vorsitzende des bmt,<br />
dass die Hunde sich im Tierheim Brasov erst einmal <strong>von</strong> den Strapazen erholen können.<br />
Um weitere Hunde aus Brasov beim bmt in Pfullingen aufnehmen zu können, müssen die jetzigen<br />
Hunde, die auch vorwiegend aus Rumänien stammen, ein neues Zuhause bekommen. "Wir wissen,<br />
dass wir einen schlechten Zeitpunkt für die Aktion erwischt haben", sagt Petra Zipp. "Aber die Chance<br />
ist einmalig, noch nie waren wir mit unseren Verhandlungen in Rumänien so weit. Jetzt starten wir<br />
durch."<br />
Quelle: TASSO e.V.<br />
Verfassungsklage gegen Schweinekäfige<br />
Rot gegen Schwarz, Volksanwaltschaft und Tierschützer gegen Schweinebauern<br />
Wien / St. Pölten - Im Streit um tiergerechte Lebensbedingungen für Österreichs Fleischlieferanten<br />
Nummer eins, das Schwein, wird eine politische Einigung immer unwahrscheinlicher. "Wir schreiten<br />
jetzt zur Beschwerde vor dem Verfassungsgerichtshof", teilte Volksanwalt Peter Kostelka am Montag<br />
dem Standard mit.<br />
Die Klage gegen die Käfighaltung <strong>von</strong> Zuchtsauen in sogenannten Kastenständen, die den Tieren<br />
während bis zu zwei Dritteln ihres Lebens jede Bewegungsfreiheit rauben, werde im Herbst<br />
eingebracht. Es sei denn, das für Tierschutz zuständige rote Gesundheits- und das schwarze<br />
Landwirtschaftsministerium kämen doch noch zu einem Kompromiss.<br />
Diesbezüglich sah es am Montag schlecht aus. Zwar hieß es aus dem Büro <strong>von</strong><br />
Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP), man habe Gesundheitsminister Alois Stöger<br />
(SPÖ) einen neuen Vorschlag zukommen lassen - und werde am Freitag mit ihm darüber verhandeln.<br />
Doch in dem ÖVP-Papier wird genau jener Punkt ausgespart, der im September 2010 zur<br />
Missstandsfeststellung aller drei Volksanwälte geführt hat: "Über die Abschaffung der Kastenstände in<br />
Abferkelställen (wo Säue vor und nach der Niederkunft untergebracht sind, Anm.) steht darin nichts",<br />
sagt ein Eingeweihter.<br />
Außerdem: "Laut dem ÖVP-Papier soll es für alle etwaigen Änderungen Übergangsfristen bis 2035<br />
geben." Reaktion eines Stöger-Sprechers: "Der Vorschlag ist unzureichend, die Notwendigkeit einer<br />
Verhandlung am Freitag aus unserer Warte daher fraglich."
Tatsächlich würde das Berlakovich-Offert keine über EU-Rechtsvorschriften hinausgehenden<br />
Verbesserungen bringen: Ab 2013 lässt eine Unionsverordnung Schweinekäfige ohnehin nur noch<br />
nach dem Abferkeln zu. In Deckställen werden sie verboten.<br />
Doch ein weitgehenderes Kastenstandverbot würde laut Landwirtschaftsministerium die<br />
Schweinebauern gefährden: "Das wäre, als halte man eine Pistole ans Knie und hoffe, dass es nach<br />
dem Abdrücken nicht wehtut", unterstreicht der Obmann des NÖ Schweinezüchterverbandes, Johann<br />
Molz, <strong>diese</strong> Sicht der Dinge.<br />
Der Umbau der Schweineställe käme zu teuer, meint er. Viele Bauern würden aufgeben, die<br />
Selbstversorgung Österreichs mit Schweinefleisch wäre infrage gestellt. "Die Zahl der<br />
Schweinebauern ist seit 1995 ganz ohne höhere Tierschutzstandards drastisch gesunken", hält dem<br />
Martin Balluch vom Verein gegen Tierfabriken entgegen. 1995 habe es 112.080 Züchter und Mäster,<br />
2010 nur mehr 30.805 gegeben.<br />
Harte Worte kamen auch <strong>von</strong> Grünen-Umweltsprecherin Christine Brunner: Berlakovich benutze "das<br />
angebliche Sterben <strong>von</strong> Kleinbauern als Argument für die Zulassung <strong>von</strong> Tierquälerei", sagte sie im<br />
Zuge einer Grünen-Umwelt- und Tierschutzbilanz.<br />
Quelle: Irene Brickner, DER STANDARD-Printausgabe<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 28 <strong>von</strong> <strong>34</strong><br />
Teurer Stallausbau: Bauern setzen auf kleinere Kühe<br />
Noch zwei Jahre haben die Zentralschweizer Bauern Zeit, ihre Ställe tiergerecht einzurichten. Statt<br />
umzubauen, schaffen viele einfach kleinere Kühe an.<br />
«Ist der Stall zu klein, dann stell Jersey rein!»: So wirbt der Schweizerische Jerseyzuchtverein derzeit<br />
auf seiner Website. Hintergrund ist die in zwei Jahren ablaufende Übergangsfrist zur Anpassung der<br />
Rinderställe an die neuen Tierschutzbestimmungen. «Mit einer Kleinrasse wie Jersey sind kaum<br />
Bauinvestitionen notwendig», sagt Toni Keller, Geschäftsführer des Vereins. Ein Um- oder Neubau für<br />
eine grössere Rasse hingegen könne bis zu einer Million Franken kosten.<br />
Diese Rechnung machen immer mehr Bauern. Seit Anfang Jahr bekam der Verein gegen 200<br />
Anfragen, darunter viele aus der Zentralschweiz. Hier gibt es zurzeit 1800 Jersey-Kühe – Tendenz<br />
steigend. Die Tiere <strong>von</strong> der Kanalinsel sind um rund ein Sechstel niedriger und um die Hälfte leichter<br />
als herkömmliche hiesige Rassen. Einwände, wonach kleinere Tiere auch kleinere Erträge abwerfen<br />
würden, kontert Keller mit höherer Effizienz bei Jersey-Kühen, etwa bei der Futterverwertung,<br />
besseren Inhaltsstoffen bei der Milch – und damit höheren Preisen, die erzielt werden können.<br />
Auch Landwirt Bruno Schuler aus Hünenberg ist auf <strong>diese</strong> Rasse umgestiegen und schwört auf die<br />
Vorteile der kleineren Kühe. «Seit ich auf Jersey-Kühe umgestellt habe, hat sich mein<br />
Betriebsergebnis deutlich gesteigert», so Schuler.<br />
(nop/eli/20 Minuten)<br />
Quelle: 20min.ch
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 29 <strong>von</strong> <strong>34</strong><br />
Landwirtschafts-Subventionen auch für Tierquäler<br />
Streitbarer Bauer erhält in Lausanne teilweise recht<br />
Auch wegen Tierquälerei verurteilte Landwirte haben Anspruch auf Direktzahlungen. Laut<br />
Bundesgericht dürfen nur Beiträge gekürzt oder gestrichen werden, die eine korrekte Tierhaltung<br />
voraussetzen, nicht aber die Öko- und Flächenbewirtschaftungsbeiträge.<br />
(sda) Mit ihrem Entscheid haben die Richter in Lausanne die Beschwerde eines Thurgauer Bauern<br />
teilweise gut geheissen, der wegen mehrfacher Übertretung des Tierschutzgesetzes verurteilt worden<br />
war. Unter anderem hatte er 2007 einen jungen verängstigten Hengst auf Biegen und Brechen<br />
beschlagen lassen, was mit dem Tod des Tieres endete.<br />
Die Thurgauer Behörden verweigerten ihm wegen seiner Verurteilung die Ausrichtung der<br />
Direktzahlungen für das Beitragsjahr, in dem die Vorfälle geschehen waren. Das Bundesgericht hat<br />
nun entschieden, dass nur jene Teile der Direktzahlungen gestrichen werden dürfen, die mit der<br />
Tierhaltung zusammenhängen.<br />
Dies betrifft die Beiträge für die Haltung Raufutter verzehrender Nutztiere (RGVE-Beiträge) sowie die<br />
sogenannten Ethobeiträge. Was die RGVE-Beiträge betrifft, setzen <strong>diese</strong> laut Gericht eine<br />
rechtmässige Tierhaltung voraus, was selbstverständlich nicht der Fall sei, wenn die<br />
Tierschutzvorschriften missachtet würden.<br />
Dasselbe gelte umso mehr für die Ethobeiträge, welche für besonders tierfreundliche<br />
Produktionsformen ausgerichtet würden. Die sogenannten Flächenbeiträge würden dagegen<br />
unabhängig <strong>von</strong> einer Tierhaltung für die blosse Bodenbewirtschaftung ausbezahlt.<br />
Auch bei den Beiträgen für den ökologischen Ausgleich und bei Öko- Qualitätsbeiträgen bestehe kein<br />
Zusammenhang mit der Haltung <strong>von</strong> Nutztieren. Das Thurgauer Landwirtschaftsamt muss nun prüfen,<br />
ob die Voraussetzungen für solche Direktzahlungen erfüllt sind.<br />
(Urteil 2C–560/2010 vom 18.6.2011; BGE-Publikation)<br />
Quelle: Neue Zürcher Zeitung<br />
Anmerkung: Was kommt als Nächstes? Kindergeld für Kinderschänder?<br />
Französische Regierung kämpft für die Stopfleber<br />
Landwirtschaftsminister will Ausstellungsverbot auf Kölner Messe kippen und ignoriert wachsende<br />
Kritik an Tierquälerei<br />
Für die einen ist es blanke Tierquälerei, für andere geht es um eine Delikatesse, auf die sie nicht<br />
verzichten wollen. Der Streit belastet nun auch die deutsch-französischen Beziehungen.<br />
Die französische Regierung protestiert gegen das geplante Ausstellungsverbot gegen Anbieter <strong>von</strong><br />
»Foie gras« (Stopfleber) auf der Nahrungsgütermesse Anuga im Oktober in Köln.<br />
Landwirtschaftsminister Bruno Le Maire setzt sich in einem Brief an seine deutsche Kollegin Ilse<br />
Aigner für die Interessen der Hersteller ein, für die die Messe in Köln gerade im Hinblick auf das<br />
Weihnachtsgeschäft ein wichtiger Termin sei. Sollte es bei dem Verbot bleiben, dann werde er nicht<br />
an der feierlichen Eröffnung der Anuga teilnehmen, kündigt der Minister an. Dieses Verbot ist<br />
offensichtlich auf Druck <strong>von</strong> Tierschutzvereinigungen zustande gekommen, schreibt Le Maire und<br />
weist auf die möglichen Folgen für die Vermarktung zahlreicher Tierprodukte hin: »Heute geht es um<br />
Foie gras, morgen könnten vielleicht schon sämtliche Arten <strong>von</strong> Fleisch betroffen sein«, schreibt Le<br />
Maire. Die Kritik der Tierschützer an der französischen Stopfleber-Produktion weist er mit der<br />
Anmerkung zurück, dass »Frankreich alle EU-Vorschriften über das Wohl der Tiere peinlich genau<br />
einhält«.
Doch damit sagt der Minister nur die halbe Wahrheit. Auf Grundlage einer Empfehlung des EU-<br />
Ministerrats wurde die Käfighaltung <strong>von</strong> Geflügel bereits seit 2005 schrittweise in einzelnen<br />
Mitgliedsländern verboten. Ab 2012 ist sie EU-weit untersagt, doch die französische Regierung hat für<br />
ihre Gänse- und Entenzüchter eine »Schonfrist« bis Ende 2015 und sogar EU-Gelder für die<br />
Umrüstung erwirkt.<br />
So werden in Südwestfrankreich, dem Zentrum der Stopfleber-Produktion, nach wie vor nahezu 90<br />
Prozent der dafür gemästeten Gänse und Enten in Käfigen gehalten, die so eng sind, dass die<br />
übergewichtigen Tiere sich nicht einmal umdrehen können. Sie leben gewöhnlich nur drei Monate,<br />
wobei sie in den letzten drei bis vier <strong>Woche</strong>n »gestopft« werden. Dabei wird ihnen mittels eines<br />
Rohres mehrmals täglich ein Futterbrei aus zermahlenem Mais und Schweineschmalz durch den<br />
Schlund direkt in den Magen gepumpt. Dadurch schwillt die Leber stark an und wiegt bei der<br />
Schlachtung bis zu zwei Kilogramm. Sie wird dann gekocht und gewürzt und so scheibenweise als<br />
Delikatesse verzehrt oder zu Pasteten weiterverarbeitet.<br />
Mehr als 30 Millionen Gänse und Enten werden jedes Jahr in Frankreich »gestopft«;<br />
mindestens eine Million <strong>von</strong> ihnen stirbt durch die krasse Fehlernährung oder an Verletzungen<br />
durch die Stopfrohre.<br />
Wegen der an Tierquälerei grenzenden Zustände und nach Proteste <strong>von</strong> Tierschutzorganisationen in<br />
vielen Ländern wurde die Produktion <strong>von</strong> Stopfleber vielerorts verboten. In der EU ist sie heute außer<br />
in Frankreich noch in Belgien, Spanien, Ungarn und Bulgarien erlaubt. Wegen der Binnenmarktregeln<br />
der EU kann die so produzierte »Foie gras« aber auch in den anderen europäischen Ländern verkauft<br />
werden. Deutschland, das die Produktion bereits 1993 verboten hat, importierte im<br />
vergangenen Jahr 170 Tonnen Stopfleber aus Frankreich. In den USA wurde 2004 sogar<br />
kurzzeitig ein Einfuhrverbot verhängt, doch weil <strong>diese</strong>s gegen die Regeln der Welthandelsorganisation<br />
verstößt, wurde es kurz darauf durch eine 100-prozentige Importsteuer ersetzt.<br />
In Frankreich dagegen hat das Parlament 2005 »Foie gras« per Gesetz zum »nationalen und<br />
gastronomischen Kulturerbe« erklärt, so dass hier der Tierschutz nicht greift. Die Branche<br />
repräsentiert rund 14 000 Arbeitsplätze und produzierte im vergangenen Jahr fast 20 000 Tonnen<br />
Stopfleber. Da<strong>von</strong> wurden 80 Prozent im eigenen Land verzehrt.<br />
Wegen der quälenden Zwangsernährung der Gänse und Enten ist die Produktion <strong>von</strong> »Foie gras«<br />
aber auch in Frankreich nicht mehr unumstritten. Die Köche der besten Restaurants haben längst<br />
umgestellt. Sie kaufen keine Stopfleber mehr <strong>von</strong> den großen Produzenten, sondern nur noch <strong>von</strong><br />
ausgewählten Züchtern, die nicht stopfen, sondern die Fettleber bei ihren Tieren allein durch<br />
entsprechende Nahrung erzielen. Allerdings dauert das dann nicht wenige Monate wie in der<br />
Industrie, sondern bis zu zwei Jahre, und hat seinen Preis. Und französische Tierschützer fordern<br />
längst ein Verbot im eigenen Lande. Der frühere Filmstar Brigitte Bardot hat nun ebenfalls an die<br />
deutsche Agrarministerin geschrieben und <strong>diese</strong> aufgefordert, nicht auf die Erpressung durch ihren<br />
französischen Amtskollegen einzugehen.<br />
Von Ralf Klingsieck, Paris<br />
Quelle: Neues Deutschland<br />
Anmerkung: Tierquälerei zum Kulturerbe zu erheben, scheint ein Hobby der Franzosen zu sein.<br />
Stopfleber, Stierkampf … was kommt als Nächstes?<br />
BITTE KAUFT und ESST KEINE STOPFLEBER – das ist unvorstellbar grausame Tierquälerei!!!!!!<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 30 <strong>von</strong> <strong>34</strong>
Santa, die uns mit ihrem eigenständigen Ausflug im Mai so viele Sorgen gemacht hat, ist<br />
umgezogen. Die neue Familie kennt ihre Geschichte und hat uns versprochen, ganz besonders auf<br />
die kleine Maus zu achten. Damit es ihr zu Hause nicht zu langweilig wird, geht sie stundenweise<br />
auch mit ins Büro, mit Körbchen unter Herrchen's Schreibtisch und der Büroschlaf, der soll ja<br />
bekanntlich der beste sein.<br />
Manche Hunde warten eben einfach lange auf die ihnen bestimmte Familie. So auch Algera.<br />
Aber als nun ein Sofaplatz bei der schwarzen Bagheera zu vergeben war, da hat sie ihre Chance<br />
genutzt, gezeigt wie toll sie ist und den Platz erobert. Auch wenn Bagheera anfangs (den Menschen<br />
gegenüber) ein wenig beleidigt tat, weil sie ihren Prinzessinnenstatus nun verloren hat, die Beiden<br />
mögen sich, teilen bereits Futternapf und Liegeplatz und werden sicher ein tolles Team.<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 31 <strong>von</strong> <strong>34</strong>
Sesena's neue Familie hatte die Befürchtung, dass die die Samtpfote "Schnute" überreagieren<br />
könnte. Aber Sesena hat in ihre tollen und ruhigen Art der Katze gezeigt "ich bin für dich keine Gefahr"<br />
und nun läuft man als Troika durchs Haus, Frauchen vorneweg, dann Sesena und zum Schluss folgt<br />
Schnute.<br />
Mein kleiner Köttel Chancla hat so einigen Interessenten das Herz gebrochen, selten gab es so viele<br />
Menschen die sich in das kleine Tierchen verguckt und um sie "gekämpft" hatten, aber heute hat sich<br />
ihre Zukunft entschieden, ich denke, Fotos sagen mehr als tausend Worte :-)"<br />
https://picasaweb.google.com/103806842215572442187/ChataPhoebeUndLancelotOderAuchKottelZi<br />
ehtAus<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 32 <strong>von</strong> <strong>34</strong>
Wenn Herr Lorenzo, genannt Zwergi, auf seinem sonnigen Liegeplatz draußen auf der Terrasse<br />
anfängt zu schwitzen, geht er ins Haus und holt sich einfach selber eine Decke vom Sofa, zieht sie<br />
hinter sich her in den Garten und legt sich mitsamt der Decke in den Schatten.<br />
Sollte es ihm dort nach einer Weile dann doch wieder zu kühl werden, besorgt er sich eben noch eine<br />
Decke, die dann aber wieder in die Sonne gelegt wird.<br />
Falls ihm die Decken dann irgendwann ausgehen, ist er auch durchaus in der Lage aus dem<br />
Gartenhaus die Sonnenliegen-Auflagen durch den halben Garten zu zerren, damit er weich liegt.<br />
Abends ist dann Mensch damit beschäftigt alles wieder einzusammeln und evtl. zu waschen, da Hund<br />
natürlich die ganzen Teile mitunter auch durch die noch nasse Erde zieht �<br />
Pflegefrauchen sah das sehr gelassen und auch Zwergis neue Familie schmunzelt darüber, denn alte<br />
Leute haben bekanntlich ja auch so ihre "Spleens":-))<br />
Wir wünschen dem süßen Kerl jedenfalls, dass er noch ein paar Jahre seine Schmusedecken nach<br />
draußen zieht ....<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> 33 <strong>von</strong> <strong>34</strong><br />
Zitat der <strong>Woche</strong><br />
Wenn du mit den Tieren sprichst, lernst du sie kennen.<br />
Wenn du nicht mit ihnen sprichst, lernst du sie nicht kennen.<br />
Was du nicht kennst, davor fürchtest du dich.<br />
Was du fürchtest zerstörst du.<br />
Indianische Weisheit
Ich Tarzan, Du Jane ….<br />
Besos<br />
(Ulrike)<br />
Buchtipps:<br />
Bekommt der Hund denn nichts zu fressen ?<br />
Das erste Fachbuch über den Galgo<br />
Warme Socken für arme Socken<br />
Ein Leben für den Galgo Espanol<br />
Erhältlich bei: http://www.tiervermittlung.org/Shop/shop.html<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>24.07.2011</strong> <strong>34</strong> <strong>von</strong> <strong>34</strong>