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Tierheimzeitung 2_2010 - Tierheim Paderborn

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<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/<strong>2010</strong><br />

Seite 24<br />

Meine neuen Haustiere – Bartagamen<br />

von Gisela Risse<br />

Bartagamen werden als Haustiere immer beliebter. Ihre<br />

Haltung ist grundsätzlich nicht schwer, erfordert aber einige<br />

Kenntnisse. Ich finde es schade, dass heute immer<br />

noch viele Bartagamen aus mangelndem Wissen oder<br />

Interesse unter falschen und unwürdigen Bedingungen<br />

leben müssen.<br />

Ich möchte hier einfach mal versuchen, meine Haltungsbeschreibungen<br />

allen Einsteigern und Bartagamenhaltern<br />

zu vermitteln, um diesen Tieren ein artgerechtes Leben zu<br />

ermöglichen.<br />

Mein Interesse an Bartagamen wurde geweckt, als ich<br />

samstags (ohne jetzt Werbung zu machen) auf VOX „Wildes<br />

Wohnzimmer“ gesehen habe. Ziemlich schnell war<br />

ich fasziniert und in den nächsten Wochen waren immer<br />

mal wieder Beiträge, Dokus, Infos über diese Tiere (ist mir<br />

vorher nie aufgefallen). Ich begann zu lesen, Fachlektüre<br />

und das einfachste Medium „das Internet“ haben mir dabei<br />

geholfen.<br />

Es sind tatsächlich noch fast 3 Monate vergangen, da war<br />

ich bereit mir Bartagamen zuzulegen, ich war ja jetzt gut<br />

informiert. Ich wusste wie viel Platz, Zeit und auch Geld<br />

ich investieren wollte.<br />

Das Terrarium hat mein Mann in Eigenregie gebaut – ist<br />

toll geworden, hat aber auch so seine Zeit gebraucht, es<br />

sollte ja ein tolles, großes, neues zuhause werden – für<br />

zwei Bartagamen.<br />

Ein großes Terrarium sollte mindestens 150x80x80 cm haben,<br />

je größer, desto besser. Ganz wichtig ist die Beleuchtung,<br />

man muss an Licht, Wärme und an UV-Bestrahlung<br />

denken.<br />

Licht: Bartagamen sind sonnenhungrige Tiere. Man<br />

muss sich immer vor Augen halten, dass Bartagamen aus<br />

Australien stammen, wo eine sehr hohe Lichtintensität<br />

herrscht.<br />

Wärme: Bartagamen müssen unterschiedliche Temperaturzonen<br />

im Terrarium vorfinden. Diese sollten von etwa<br />

25° C bis 40° C erreichen. Die durchschnittliche Umgebungstemperatur<br />

sollte etwa 30° C betragen. Das Wärmegefälle<br />

erreicht man durch die Anbringung von Spotstrahlern.<br />

Unter den Spots, den Sonnenplätzen der Bartagamen,<br />

sollte die Temperatur auf 50° C hochgehen, aber<br />

nicht mehr als 55° C betragen. Bei einer hohen Temperatur<br />

auf den Sonnenplätzen können die Tiere besser verdauen.<br />

UV-Beleuchtung: Ein äußerst wichtiges Thema, das auf<br />

keinen Fall vernachlässigt werden darf, ist die UV-Versorgung<br />

von Bartagamen. Bartagamen brauchen regelmä-<br />

ßig sowohl UVA- als auch UVB-Bestrahlung. UVB-Licht<br />

wird vom Körper der Bartagamen benötigt um Vitamin D3<br />

zu produzieren, welches wiederum zur Einlagerung von<br />

Kalzium in den Knochen verwendet wird. Fehlt die UVB-<br />

Bestrahlung oder ist sie nicht ausreichend, dann werden<br />

die Knochen der Bartagamen weich. Dies zeigt sich z.B. in<br />

Knochendeformierungen (z.B. Buckel auf dem Rücken).<br />

Die Beleuchtungsintensität hat für die Aktivität, die Färbung<br />

und die Gesundheit große Bedeutung.<br />

Die Terrarieneinrichtung sollte nach den Bedürfnissen<br />

der Tiere ausgewählt werden und eine tiergerechte Haltung<br />

ermöglichen, wie z. B. erhöhte Aussichtsplätze, auf<br />

denen sie einen guten Überblick über das Terrarium haben.<br />

Aber auch Rückzugsmöglichkeiten in Form von Höhlen<br />

oder Unterschlüpfen dürfen nicht fehlen. Zum Klettern<br />

eignen sich z. B. stabile Äste. Es muss aber darauf geachtet<br />

werden, dass die Bartagamen auf keinen Fall an die<br />

Beleuchtung gelangen können. Versteckplätze können<br />

durch z. B. Steine, Rinde, Korkröhren und Wurzeln geschaffen<br />

werden. Man kann auch mit Pflanzen, die ungiftig<br />

sind, das Terrarium verschönern und diese werden auch<br />

von den Bartis gerne gefressen.<br />

Wichtig ist die Auswahl des richtigen Bodengrundes. Dieser<br />

sollte aus Sand (Spielsand und evtl. Lehmpulver) bestehen<br />

und möglichst grabfähig sein, so dass die Bartagamen<br />

sich darin Höhlen buddeln können (z. B. für die<br />

Winterruhe oder Eiablage).<br />

Bewegungsspielraum für unsere Tiere schafft auch eine<br />

entsprechende Rückwand mit Flächen zum „Abhängen“<br />

oder einfach zum klettern.<br />

Jetzt ist es endlich soweit, unseres Bartis sind eingezogen.<br />

Wir müssen uns jetzt um ihre Bedürfnisse<br />

kümmern.<br />

Ernährung: das eingesetzte Futter muss einen den Ernährungsbedürfnissen<br />

entsprechenden Gehalt an Vitaminen,<br />

Mineralien und Ballaststoffen aufweisen. Bartagamen<br />

sind keine Tiere, die ihre Zeit auf der Suche nach<br />

Futter „vergeuden“. Lieber bleiben sie auf ihrem Platz sitzen<br />

und warten bis sie etwas Fressbares sichten. Jungtiere<br />

sollten in den ersten Monaten, in denen sie noch sehr<br />

stark wachsen, täglich mit Lebendfutter versorgt werden.<br />

Aber auch pflanzliche Nahrung muss jeden Tag zur Verfügung<br />

stehen, sowohl bei jungen als auch ausgewachsenen<br />

Tieren. Versäumt man dies bei jungen Bartagamen,<br />

so ist es schwer bis unmöglich diese später an pflanzliche<br />

Nahrung zu gewöhnen. Ich habe meine Bartis überlistet:<br />

Über Tag stand immer ein ausgesuchter Rohkostteller im<br />

Terrarium. So konnten sie jederzeit ihren Hunger stillen.<br />

Zum Abend hin gab es dann Futtertiere. Es ist zu schön,<br />

den Bartis beim Jagen und Fressen zuzuschauen. Wie<br />

sie so schmatzen…. und meinen, sie wären ein Nimmersatt….<br />

Mit zunehmendem Alter sollten die Intervalle zwischen

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