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Tierheimzeitung 2_2010 - Tierheim Paderborn

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<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/<strong>2010</strong><br />

Seite 21<br />

extrem misstrauisch Fremden gegenüber. Es dauerte eine<br />

Weile, bis wir an sie herankamen. Aber sie waren schließlich<br />

nicht die ersten Hunde, die uns in den ersten Wochen<br />

die Zähne zeigten. Und bislang haben wir von jedem das<br />

Vertrauen gewinnen können. Es dauerte auch gar nicht<br />

lange und sowohl unsere festen Mitarbeiter, als auch die<br />

ehrenamtlichen Helfer konnten die beiden anleinen und<br />

ausführen. Rocky lässt sich inzwischen problemlos knuddeln<br />

und auch Eddie hat Vertrauen zu bestimmten Personen<br />

gefasst.<br />

Die beiden sind von Natur aus sehr wachsam. Ihre Familie<br />

hatte sie vor Jahren aus der Türkei mitgebracht und<br />

ein wenig Kangal steckt wohl in jedem von ihnen. Zudem<br />

wuchsen sie völlig isoliert auf, und so ist es kein Wunder,<br />

wenn sie bei fast allem misstrauisch reagieren. Spazierengehen<br />

war anfangs eine Katastrophe. Alles wollten die<br />

beiden attackieren, ganz gleich ob Fußgänger, Radfahrer<br />

oder andere Hundel! Aber auch das hat sich bis heute<br />

sehr gebessert.<br />

Eddy und Rocky haben 7 Jahre lang zusammen in ihrer<br />

Familie gelebt. Und von heute auf morgen hat sich ihre<br />

ganze Welt verändert.<br />

Ich frage mich, ob wir eigentlich damit klar kommen würden,<br />

wenn uns so etwas widerfahren würde? Wohl kaum!<br />

Umso bewundernswerter ist es doch, dass unsere Tiere<br />

mit einer so einschneidenden Lebensveränderung zurechtkommen.<br />

Eddy<br />

Rocky<br />

Rocky und Eddy suchen nun – getrennt voneinander - verständnisvolle<br />

Hundefreunde, die bereit sind, ihnen genügend<br />

Zeit zu geben, um sich einzuleben. Beide sind sehr<br />

auf ihre Bezugspersonen fixiert – besonders aber Eddy.<br />

Daher wäre ein Pärchen oder Einzelperson mit Hundeerfahrung<br />

die geeignete Stelle.<br />

Hochsaison haben wir jetzt auch wieder im Katzenhaus.<br />

Und obgleich wir in diesem Jahr noch viele Jungkatzen<br />

aus dem Vorsommer beherbergen, und wir durch einen<br />

Wohnungsbrand im Februar gleich 38 Katzen aufnehmen<br />

mussten, kommen nun fast täglich Katzenbabys hinzu. In<br />

der Woche vom 19.-25.06.<strong>2010</strong> waren es allein 22 Katzen,<br />

davon gerade mal 4 Erwachsene, die restlichen waren<br />

Babys. Teils mit Mutter, teils verwaist. Unsere Pflegestellen<br />

- und das sind nicht gerade wenige - sind bereits<br />

vollkommen ausgelastet. Der Aufnahmestopp für Katzen<br />

musste schon am Montag, den 21.06.<strong>2010</strong> ausgesprochen<br />

werden.<br />

Und dabei fängt die „Durststrecke“ im <strong>Tierheim</strong> jetzt erst<br />

an. Denn die Ferien stehen vor der Tür, und das bedeutet<br />

für uns eine sehr ruhige Vermittlungszeit.<br />

Fluff<br />

In diesen Notzeiten sind wir auf die Hilfe vieler Tierfreunde<br />

angewiesen. Wir suchen dringend Pflegestellen für Katzenbabys.<br />

Aber auch für kranke ausgewachsene Katzen,<br />

wie zum Beispiel für den Perserkater Fluff, den man völlig<br />

verwahrlost und mit offenen Wunden am Rücken und<br />

schlimmen Schnupfen gefunden hat. Er wurde bei uns<br />

behandelt und sollte eigentlich auch umgehend kastriert<br />

werden. Aber man stellte bei dem armen Kerlchen auch<br />

noch einen Herzfehler fest, sodass er eine Narkose hätte<br />

gar nicht verkraften können. Fluff wird nun zunächst mit<br />

einem Herzmedikament eingestellt. Sobald dieses richtig<br />

wirkt, kann er auch kastriert werden. Da der sensible Fluff<br />

auf der Krankenstation weilt und sehr unter der Einsamkeit<br />

leidet, wäre eine Pflegestelle für ihn sehr hilfreich.<br />

<strong>Tierheim</strong>splitter – nicht mehr und nicht weniger. Dabei<br />

könnte ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, noch von<br />

so vielen weiteren Tierschicksalen erzählen. Jeden Tag<br />

erleben wir aufs Neue Unglaubliches, Erschütterndes,<br />

Trauriges, Schönes, Fröhliches. Aber ich denke, Sie haben<br />

durch die einzelnen kurzen Schilderungen durchaus<br />

einen Eindruck von unserer Arbeit im <strong>Tierheim</strong> gewinnen<br />

können.<br />

Vielleicht ist in der nächsten <strong>Tierheim</strong>-Zeitung wieder ein<br />

bisschen Platz übrig:<br />

Für neue <strong>Tierheim</strong>splitter!

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