Tierheimzeitung 2_2010 - Tierheim Paderborn
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<strong>Tierheim</strong> Zeitung <strong>Paderborn</strong> Ausgabe 2/<strong>2010</strong><br />
Seite 16<br />
Oh ja, ein Welpe!<br />
von Dr. med. vet. Claudia Preßer<br />
(www.tollwiese.de)<br />
Teil 3<br />
Nun haben Sie schon viel über Hunde gelesen und erfahren,<br />
noch mal zur Erinnerung, wir haben über die folgenden<br />
Dinge schon berichtet:<br />
Sozialisation, Habituation<br />
Wie verständigen Sie sich mit dem Welpen?<br />
Wie lernt mein Hund das Alleinbleiben?<br />
Wie lernen Hunde?<br />
Grundsätzliches zum Training, Lob und Strafe<br />
Technische Hilfsmittel in der Hundeerziehung<br />
Jetzt geht es an die konkrete Erziehung und das Beibringen<br />
von einigen Kommandos.<br />
In folgender Reihenfolge sollten Sie die Kommandos einüben,<br />
sie sind nach Ihrer Bedeutung für die Erziehung<br />
geordnet. Natürlich üben Sie ganz automatisch einige<br />
Kommandos gleichzeitig. Ihr kleiner Hund wird sich auch<br />
sicher gleich schöne Schuhe und Socken klauen und die<br />
müssen Sie ja wieder bekommen, da warten Sie selbstverständlich<br />
nicht, bis die Leinenführigkeit sicher klappt,<br />
sondern beginnen auch gleich mit den Übungen für das<br />
AUS geben..<br />
1. Gehen an lockerer Leine (Leinenführigkeit)<br />
2. Aus geben von Gegenständen<br />
3. Rückruf<br />
4. Sitz<br />
5. Korrekturwort(Nein, Pfui)<br />
6. Schau<br />
7. Platz<br />
8. Bleib<br />
9. Folgesignal<br />
Sowie Sie Ihren neuen Hund zu Hause haben, müssen<br />
Sie ja mit ihm hinausgehen, damit er seine Geschäftchen<br />
erledigen kann. Gleich von Beginn an haben Sie also den<br />
Hund an der Leine, es sei denn Sie wohnen ganz einsam<br />
auf dem Lande. Beginnen Sie also sofort damit dem Hund<br />
bei zu bringen, dass ein Ziehen an der Leine, die falsche<br />
Taktik ist, an einen begehrten Ort zu kommen.<br />
1. Gehen an lockerer Leine (Leinenführigkeit)<br />
Bedeutet, dass Ihr Hund an der lockeren Leine geht, ohne<br />
zu Ziehen und zu Zerren.<br />
Die Leine selbst ist das Kommando für diese Übung.<br />
Das Gehen an der lockeren Leine ist für den Hund schwierig,<br />
denn sein Gehtempo entspricht fast nie dem seiner<br />
Besitzer. So muss der Hund lernen sich ständig anzupassen<br />
und relativ langsam zu laufen. Das ist für junge und<br />
temperamentvolle Hunde schwer. Ganz zu Beginn, wenn<br />
der Hund neu im Hause ist, muss man ja schließlich auch<br />
sofort mit dem Hund heraus gehen und sobald der Hund<br />
seine Ängstlichkeit abgelegt hat, will er die Umgebung erforschen.<br />
Außerdem ist an der Leine ziehen selbstbelohnend und<br />
wird somit immer öfter eingesetzt. Bei jedem Schritt den<br />
Sie an der straffen Leine hinter dem Hund her gehen, hat<br />
der Hund seinen Erfolg, denn es geht in die Richtung in<br />
die er möchte und er wird dem zur Folge immer mehr ziehen,<br />
denn mit ein wenig Durchhaltevermögen, kommt er<br />
ja dahin, wo er will.<br />
Dieses Prinzip bewährt sich für den Hund besonders bei<br />
den ausziehbaren Leinen, darum schaffen Sie bitte keine<br />
solche Leine an. Ihr Hund soll bei Ihnen sein, darum wird<br />
er ja angeleint. Mit einer solchen Leine läuft er, mit leichtem<br />
Zug am Hals, soweit er möchte, ist die Leine ganz<br />
ausgezogen, zieht er einfach weiter und Sie gehen brav<br />
mit. Sie trainieren das Ziehen regelrecht auf. Außerdem<br />
sind diese Leinen gefährlich. Wenn es zu brenzligen Situationen<br />
im Straßenverkehr kommt, können Sie den Hund<br />
nicht schnell genug zu sich holen.<br />
Also ist Ihre strickte Konsequenz gefordert, sonst erziehen<br />
Sie Ihren Hund dazu an der Leine zu ziehen. Sie<br />
müssen sofort reagieren und nicht erst wenn der Zug unangenehm<br />
wird. Ihr Hund kann nicht zwischen ein wenig<br />
Zug - erlaubt, zu viel Zug – verboten, unterscheiden.<br />
Einige Worte zum Anleinen: Bei etwas schüchternen Hunden<br />
und bei sehr kleinen Hunden sollten Sie sich nicht<br />
zum Anleinen über den Hund beugen, denn so verbinden<br />
Sie gleich ungewollt eine Drohgeste mit dem Anbringen<br />
der Leine. Hocken Sie sich nieder und wenden den Blick<br />
etwas ab, fassen von unten das Halsband und befestigen<br />
die Leine.<br />
Dieser Jack Russel fühlt sich beim<br />
Anleinen ebenfalls bedroht und<br />
möchte durch das Pföteln beschwichtigen<br />
Der Hund fühlt sich bedroht durch<br />
das Herüberbeugen und beschwichtigt<br />
durch die Nase lecken.