Tierheimzeitung 2_2010 - Tierheim Paderborn

Tierheim Zeitung Paderborn Ausgabe 2/2010
Seite 15
Unsere Notfälle ...
Katzendame KITTY wird auf 4 Jahre geschätzt und ist eine
von insgesamt 38 Katzen, die wir im Februar aus einem
abgebrannten Bauernhaus aufnehmen mussten. Kitty ist
bei Fremden erst mal sehr zurückhaltend. Sie ist nicht
gerade der Typ, der sich in den Vordergrund drängt. Merkt
sie aber, dass man sich um sie bemüht, ist sie unheimlich
verschmust und anhänglich. Obwohl sie mit vielen Katzen
in einer kleinen Wohnung zusammen gelebt hat, lässt sie
sich schnell von anderen Katzen unterdrücken. Sie könnte
ganz gewiss zu Artgenossen, aber diese sollten sehr sozial
und freundlich sein. Bislang kennt Kitty nur reine Wohnungshaltung.
Trotzdem wäre späterer Freigang möglich.
Main Coon-Mischlingskatze MAMA MIA wurde 2009 mit
2 Babies gefunden und zu uns gebracht. Sie kam sehr
schnell in eine Pflegestelle, die dann alle Katzen behalten
hat. Anfang dieses Jahres wurde uns Mama Mia erneut
als Fundkatze gebracht. Weitab von ihrem ursprünglichen
Zuhause. Ihre Besitzerin war jedoch unbekannt verzogen.
Gemeldet hat sie sich nicht. Die zierliche Katzendame
war nicht einmal kastriert worden, trotz Vereinbarung im
Tierschutzvertrag. Wie schnell sich hilfsbereite Menschen
in skrupellose Katzenaussetzer verwandeln ist wirklich
erstaunlich. Mama Mia wurde nun natürlich sofort kastriert.
Da sie offen und auch verschmust ist, fanden sich
schnell Leute für die hübsche Samtpfote. Leider schlugen
zwei Vermittlungen fehl, da sie sich recht unverträglich mit
den bereits vorhandenen Katzen zeigte und diese nur attackierte.
Dagegen zeigt sie sich im Tierheim total normal
und lässt die Katzen vollkommen in Ruhe. Komisch! Jedenfalls
sucht Mama Mia nun ein Zuhause – ohne andere
Tiere – aber gerne mit Freigang.
So zierlich und doch so eigenwillig, dass ist Katze ZORA!
Man fand sie direkt vorm Tierheimtor. Vielleicht hat ihr Besitzer
sie dort einfach ausgesetzt. Zora hatte sich einen
schlimmen Katzenschnupfen eingefangen, der behandelt
werden musste. Eine angenehme Patientin war sie gerade
nicht und da sie selbst immer sehr angespannt war, zog
sich die Genesung sehr in die Länge. Auf engem Raum
– einer Box in der Krankenstation – eingesperrt zu sein,
war gar nichts für sie. Ihren Unwillen darüber ließ sie an
uns aus. Jetzt lebt Zora im großen Aussengehege und ist
zwar immer noch auf Distanz, aber sie fühlt sich sichtbar
wohler. Zora mag vielleicht nicht gerade eine Schmusekatze
sein, aber wir denken, dass sie durchaus zugänglicher
wird. Besonders wenn sie genügend Freiraum hat
und rein und raus darf, wenn sie möchte.