Ausgabe 01.08.2010 1 von 31 Hallo Ihr Lieben, Ihr erinnert Euch ...

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19.01.2013 Aufrufe

Hallo Ihr Lieben, Ihr erinnert Euch vielleicht an den Hilferuf für NALA und ihre fünf Welpen aus Malaga in einer der letzten Sonntagszeitungen. Der ganzen Familie konnten wir leider nicht helfen, aber für Mama und drei Babies können wir ein Happy End anbieten – alle Vier kamen diese Woche in Deutschland an. Ausgabe 01.08.2010 1 von 31

<strong>Hallo</strong> <strong>Ihr</strong> <strong>Lieben</strong>,<br />

<strong>Ihr</strong> <strong>erinnert</strong> <strong>Euch</strong> vielleicht an den Hilferuf für NALA und ihre fünf Welpen aus Malaga in einer der<br />

letzten Sonntagszeitungen.<br />

Der ganzen Familie konnten wir leider nicht helfen, aber für Mama und drei Babies können wir ein<br />

Happy End anbieten – alle Vier kamen diese Woche in Deutschland an.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 1 <strong>von</strong> <strong>31</strong>


Ich hatte <strong>Euch</strong> Julias Bericht über ihren Arbeitseinsatz in BERGA versprochen, hier ist er:<br />

Ich habe zwei anstrengende, aber auch sehr schöne Wochen im Tierheim Berga verbracht und ich<br />

kann jedem, der sich selbst in den Dienst der Tiere stellen möchte, nur dazu raten. Es war<br />

anstrengend, und zum Teil auch bedrückend, aber es war eine sehr ehrliche Arbeit.<br />

Als es in meinem Jahrgang darum ging, die Abifahrt zu planen, habe ich mich spontan dagegen<br />

entschieden, den Lloret-Tourismus zu unterstützen und wollte dafür lieber zwei Wochen weiter im<br />

Landesinneren verbringen und gleichzeitig auch noch etwas Gutes tun. Somit war mein Aufenthalt in<br />

Berga beschlossene Sache und konnte auch innerhalb weniger Emails fest geplant werden.<br />

(Hierbei noch einmal großen Dank an Ulrike und Anja �)<br />

Geflogen bin ich mit großer Vorfreude, aber auch mit einer gewissen Nervosität, da ich ja nicht<br />

wusste, was mich wirklich erwartet.<br />

Der Alltag im Tierheim Berga ist perfekt durchstrukturiert und jede helfende Hand und somit auch ich,<br />

sind herzlich willkommen. Der Vormittag ist komplett dem Saubermachen, Füttern und Rauslassen der<br />

Hunde gewidmet, sowie dem Versorgen der Katzen, Kätzchen und des Hängebauchschweins<br />

Ramona und ihrer beiden Jungen. Jeden Morgen werden die Käfige der Hunde gereinigt und mit<br />

neuem Sägespäne-Einstreu versehen. Einmal die Woche werden die Käfige komplett desinfiziert, um<br />

den Tieren eine möglichst hygienisch-saubere Umgebung bieten zu können. Das geräumige<br />

Katzenzimmer wird jeden Morgen gewischt, und die Stubentiger mit reichlich Streicheleinheiten und<br />

Futter versorgt. Generell werden alle Tiere, so gut wie es in der doch begrenzten Zeit möglich ist, mit<br />

Liebkosungen und Streicheleinheiten verwöhnt. Natürlich können Carme, Vicky und eventuelle<br />

Voluntäre keine Familie ersetzen, aber sie versuchen zu jedem Tier eine ganz persönliche Beziehung<br />

aufzubauen.<br />

Der Nachmittag ist dann die Zeit, wo die Hunde teils in Kleingruppen ausgeführt werden und der Rest<br />

in Gruppen draußen selbstständig spielt und sich beschäftigt. Die Hunde <strong>von</strong> Berga fristen nämlich<br />

kein trauriges Käfigleben. Eine eigene Familie braucht jedes dieser Tiere natürlich aber trotzdem,<br />

egal wie gut man sich im Tierheim um es kümmert.<br />

Nachmittags öffnet das Tierheim Berga auch seine Tore für die Allgemeinheit. In den zwei Wochen,<br />

die ich in Berga verbracht habe, waren sowohl Interessenten und neue Familien da, als auch leider<br />

Menschen, die ihre eigenen oder streunende Hunde abgegeben haben, was natürlich besonders<br />

traurig und zum Teil auch wütend macht. Vor allem wenn der Grund für das Abgeben eher irrsinnig ist,<br />

wie es zum Beispiel bei einem Paar der Fall war, die ihren einjährigen Mischling zurückgebracht<br />

haben, weil er nicht auf Welpengröße geblieben ist.<br />

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Zwischendurch wird für die Tiere gekocht und eingekauft, Medizin verabreicht oder ein Tier zum<br />

Tierarzt gebracht. Und dann wären da noch Fahrten an den Flughafen, wenn sich Flugpaten gefunden<br />

haben, Fahrten zur örtlichen Polizei, wenn bei dieser ein Hund abgegeben wird, und natürlich Fahrten<br />

in die Tötungsstation Movera, aus der das Tierheim Berga ebenfalls Hunde zu sich nimmt. Nebenbei<br />

oder nach Feierabend müssen auch noch die Berge an Papierkram abgearbeitet werden.<br />

Leider fristen wirklich traumhafte Katzen und Hunde zum Teil schon über ein Jahr ihr Dasein in Berga,<br />

ohne dass Interesse <strong>von</strong> Seiten der Spanier für sie besteht. Ein junger altdeutscher Schäferhund und<br />

auch kleine Hunde wurden in den zwei Wochen vermittelt, die Beagles, Boxer, Jagdhunde und<br />

Mischlinge hingegen werden übersehen und das obwohl sie teilweise sämtliche Rassestandards<br />

erfüllen würden. Aber sie haben eben die falsche Rasse oder die falsche Größe und sind höchstens<br />

noch als süßer Welpe interessant. Und so warten sie weiterhin auf ihre eigene Familie.<br />

Aber all diese Belastungen und Anstrengungen, psychischer wie physischer Natur, waren es wert,<br />

wenn einen die Katzen morgens schnurrend begrüßen, jede Streicheleinheit mit Schwanzwedeln<br />

belohnt wird und auch der schüchternste Hund langsam Vertrauen fasst und einem zum Abschied<br />

sogar ein Besito gibt.<br />

Carme und Vicky sind wirklich wahnsinnig bemüht und engagiert all ihren Schützlingen gerecht zu<br />

werden. Selbst wilde Katzen finden in der großen Scheune Unterschlupf, ein warmes Bett sowie<br />

Wasser und Futter.<br />

Die Zeit in Berga war für mich vollgepackt mit neuen Erfahrungen und Eindrücken und haben meinen<br />

Wunsch Tiermedizin zu studieren absolut untermauert.<br />

Julia Gedon, Juli 2010<br />

Danke Julia im Namen aller Vier- und Zweibeiner in Berga!<br />

Wer sich für einen Arbeitseinsatz in Berga interessiert, bitte an Anja Giesen,<br />

anjagiesen@googlemail.com , wenden.<br />

Anja fliegt beruflich und kann nicht immer sofort antworten, aber sie antwortet sicher ;-)<br />

Nur sechs <strong>von</strong> mehr als 140 ……<br />

GOL PIRATITA<br />

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TRAPPA TXACOLINA<br />

VIOLETA KOCHAM<br />

Bei ANAA türmen sich die Alten und Kranken, die Zuchtabfälle, die völlig Verängstigten, die niemand<br />

mehr haben will und die Sommer- und damit Urlaubssaison bringt zusätzlich Hund um Hund ins<br />

Tierheim :(<br />

Bald wird es wieder los gehen mit den Hündinnen, die ihre Babies auf der Straße gebären und noch<br />

weiß niemand bei ANAA wie das bewältigt werden soll.<br />

Der unbedingte Wille kein Tier im Stich zu lassen, verschärft die Situation fast täglich.<br />

Zur Zeit ist es ANAA absolut unmöglich Tiere aus dem – ebenfalls völlig überfüllten – städtischen<br />

Tierheim zu übernehmen und auch so mancher Streuner muss im Moment warten, wenn er noch<br />

einigermaßen fit ist. Eine unglaubliche Belastung für die Tierschützer, die nicht einfach wegsehen<br />

können.<br />

Die Vermittlungen in Deutschland laufen nicht gut – die Dauerhetze gegen „Hunde aus dem Süden“<br />

zeigt Wirkung und das Überangebot an „Rasseschnäppchen“ aus Ost- und Nordeuropa macht es<br />

unseren Hunden aus Spanien noch schwerer hier ein Zuhause zu finden.<br />

Aber wir werden gemeinsam weiter kämpfen!<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 4 <strong>von</strong> <strong>31</strong>


Die letzte Woche hat für viele Menschen nur unter einem Zeichen gestanden:<br />

KIKO muss geholfen werden.<br />

Der Windhundmix aus dem Tierheim JACA hat so schrecklich abgebaut, dass wir um sein Leben<br />

fürchten mussten. Er magert immer mehr zum Skelett ab …<br />

Ungeachtet der Vereinszugehörigkeit haben sich Menschen zusammen gefunden und Jeder hat<br />

seinen Part dazu beigetragen, dass am Freitag das erlösende Mail „Kiko kann ausreisen“ nach Jaca<br />

geschickt werden konnte.<br />

Hier in Deutschland bemühten sich Menschen darum eine Pflegestelle für den schwer kranken<br />

Jungen zu finden, fanden sich schließlich Menschen, die ihn ohne Wenn und Aber aufnehmen wollen<br />

und parallel dazu wurde eine Transportlogistik aufgebaut, während vor Ort Menschen alles versuchten<br />

um seine medizinische Vorgeschichte zu beleuchten. Es stellte sich heraus, dass Kiko leider mit viel<br />

zu vielen Medikamenten vollgestopft wurde und darin vermutlich die, oder zumindest eine Ursache für<br />

seinen erbärmlichen Zustand zu suchen ist. Schnell wurden noch Katzentests gemacht, Infos<br />

zusammengetragen und Platz im Auto geschaffen.<br />

Jeder tat sein Bestes und niemand dachte darüber nach zu welchem Verein er gerade gehört.<br />

Alle Aktivitäten gehörten einfach diesem armen Hund.<br />

Die Handys und Mailboxen glühten genau wie der Wunsch Aller: Kiko darf nicht sterben!<br />

Ich möchte mich bei Gabi, Anne, Melina, Anja, Miriam, Karin und Inga ganz herzlich bedanken, dass<br />

Kiko nun eine reelle Chance auf Leben bekommt! <strong>Ihr</strong> wart Alle grossartig !<br />

Und weil das Leben diese Menschen gerade „zusammen gewürfelt“ hatte, hatte es gleich noch einen<br />

„Job“ für sie.<br />

Ebenfalls in Jaca ist ein kleines Krüppelchen namens Maiwi. Unglaublich und grauenhaft was man<br />

diesem kleinen Mädchen angetan hat.<br />

Durch eine Anfrage <strong>von</strong> Pia, die der Kleinen (noch ohne genaue Informationen) gerne eine<br />

Pflegestelle anbieten wollte, kam der Stein ins Rollen und genau wie für Kiko arbeitete diese bunte<br />

Truppe parallel für Maiwi.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 5 <strong>von</strong> <strong>31</strong>


Auch hier mussten tierärztliche Unterlagen besorgt, Diagnosen hinterfragt, Zukunftsperspektiven<br />

abgeklärt werden, eine Transportlogistik erstellt und teilweise Lebensplanungen neu überdacht<br />

werden.<br />

Die Details ihrer Leidensgeschichte zogen uns allen das Herz zusammen und auch, wenn sich nach<br />

Bekanntwerden dieser Details für Pia fast unüberwindliche Hindernisse auftaten, blieb sie eisern dabei<br />

„Maiwi soll geholfen werden“.<br />

Wir holten unseren Kassenwart mit ins Boot und auch Tatjana gab grünes Licht „Das kriegen wir<br />

schon irgendwie hin“.<br />

Am Freitag konnten wir dann auch für Maiwi in Jaca zusagen.<br />

Und am gleichen Tag tat sich plötzlich und unerwartet eine weitere Möglichkeit bei einer anderen<br />

Nicht-FFF-Pflegestelle auf, die Maiwi noch idealere Bedingungen im Hinblick auf die lebenslang nötige<br />

Physiotherapie bieten konnte.<br />

Im Interesse der kleinen Maiwi zögerte niemand ihr diese Chance zu geben. Auch Pia, die sich und<br />

ihre Familie schon perfekt auf die kleine Maus und ihre Probleme vorbereitet hatte, stimmte ganz<br />

selbstverständlich zu.<br />

Auch Maiwi wird noch dieses Wochenende in Deutschland eintreffen.<br />

Und hier gilt mein Dank wieder Anne, Anja und Melina und natürlich ganz besonders Pia, ohne die<br />

das „große Rad“ gar nicht gedreht worden wäre, weil Maiwi bis dahin nicht wirklich im Fokus stand.<br />

Eine kleine, fast vergessene Maus … das ist sie jetzt nicht mehr! Sie ist eine kleine, sehr wichtige<br />

Persönlichkeit geworden, die, wie Kiko, ein neues Leben beginnen wird.<br />

Ansatzweise wurde durch diese Aktionen klar wie effizient und großartig Tierschutz sein kann, wenn<br />

Alle an einem Strang ziehen und im Interesse der Hunde auch mal ihr „Vereinsemblem“ ablegen.<br />

Wir freuen uns riesig für die beiden Nasen !<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 6 <strong>von</strong> <strong>31</strong>


Palmerilla kann was, was man als Hund nicht können sollte … andererseits wäre das in der richtigen<br />

Pflege- oder Adoptivfamilie überhaupt kein Problem, trotzdem verhindert es leider, dass die Maus<br />

nach Deutschland kommen kann …<br />

Palmerilla kann über Zäune springen. Sie macht das nicht ununterbrochen und hemmungslos, aber<br />

sie kann’s halt. Hätte sie es nicht zufällig im Tierheim gemacht, wüssten wir es nicht mal … da wir es<br />

aber wissen, verschweigen wir es natürlich auch nicht.<br />

Und wir suchen für die superliebe Hündin deshalb jemanden ohne Garten, oder mit einem<br />

sprungsicher eingezäunten Garten. Palmerilla klettert nicht, sondern springt – das heißt bei einem<br />

2 m-Zaun hat sie keine Chance. Vielleicht muss man sie die ersten ein, zwei Wochen auch ein<br />

bisschen genauer beobachten und zur Sicherheit eine Weile an der Schleppleine führen, aber letztlich<br />

ist es eigentlich kein Grund, dass sie im spanischen Tierheim „vergammelt“.<br />

Wo sind die „tapferen“ Pflegeeltern?<br />

Und dann wäre da noch der „ehemalige“ Galgo-Mix-Welpe, der nicht zu FFF kam, weil er in Spanien<br />

adoptiert wurde und der jetzt, 1,5 Jahre später, wieder im Tierheim abgeladen wurde …<br />

Xander, der keinen typischen Galgokopf hat, aber eine Galgoseele …<br />

Palmerilla und Xander sind natürlich auch auf unserer „Pflegestelle gesucht“-Seite.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 7 <strong>von</strong> <strong>31</strong>


Und noch ein besonderes Sorgenkind wartet … wobei KOSITA eigentlich niemandem Sorgen macht,<br />

sondern im Gegenteil … nur Freude<br />

Anja, die Kosita aus Berga kennt, schreibt: Sie ist die liebevollste Hündin, die ich je kennengelernt<br />

habe. <strong>Ihr</strong> Leishtiter (die Krankheit ist nicht ausgebrochen) hat ihr leider bisher alle Chancen<br />

genommen.<br />

Sie ist lieblieblieb, mit Allen verträglich, läuft nur frei, guckt immer nach Dir. Sie hatte sich einen fiesen<br />

Dorn eingetreten und kam schreiend vor Schmerz angerannt, lag dann ganz ruhig und voller<br />

Vertrauen in meinem Arm und ließ sich das Ding rauspuhlen, ohne mit der Wimper zu zucken,<br />

himmelte mich dabei an..... schluck.....<br />

Kosita wäre also durchaus auch etwas für Pflegestellen-„Anfänger“, oder „gerne Pflegehund, aber<br />

bitte nicht zu kompliziert“-Pflegefamilien. Sie ist ca. 4 Jahre jung und natürlich kastriert.<br />

Abgesehen <strong>von</strong> ihrem wunderbaren Charakter, ist sie auch noch eine wunderschöne English Setter-<br />

Lady.<br />

Wir wären sehr glücklich, wenn wir das „Kiko/Maiwi“-Wunder wiederholen könnten.<br />

Unsere vierköpfige Rasselbande sucht noch immer nach netten Zweibeinern, gerne mit Hund ;-)<br />

In Ermangelung einer eigenen „Katzen-Seite“ wohnen Sie jetzt unter „Andere Rassen“ – stimmt ja<br />

irgendwie ;-)<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 8 <strong>von</strong> <strong>31</strong>


Am 7. und 8. August 2010 finden die Donaueschinger Windhundtage statt !<br />

http://www.windhundtage.com<br />

Natürlich ist FFF mit einem Stand vertreten und wir freuen uns schon sehr auf Euren Besuch!<br />

Aus einer deutschen Zucht kommt dieser 7jährige Whippet-Rüde.<br />

Der Hund kommt mit der neuen Lebenssituation seines Besitzers nicht klar. Es gibt eine neue<br />

Freundin und kleine Kinder und kleine Kinder sind für ihn Stress. Er ist katzenverträglich, fährt gut im<br />

Auto, bleibt aber nicht gerne allein.<br />

Unsere Ute Müller hat da<strong>von</strong> erfahren und möchte helfen ein schönes neues – und diesmal<br />

lebenslanges – Zuhause für ihn zu finden. Anfragen bitte an farfromfear.ute@googlemail.com<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 9 <strong>von</strong> <strong>31</strong><br />

Warnung<br />

Sie stehen vor Einkaufsmärkten oder gehen <strong>von</strong> Haus zu Haus. <strong>Ihr</strong> Ziel: An das Mitleid der Menschen<br />

mit Tieren in Tierheimen zu appellieren und sie zu Spenden zu bewegen. Es sind Werber der Firma<br />

„Futter für Tiere in Not” aus Rottenburg, vor dem der Deutsche Tierschutzbund ebenso warnt wie die<br />

Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Dennoch lassen sich viele Tierheime in Südhessen <strong>von</strong><br />

dem Unternehmen kostenlos mit Futter beliefern.<br />

Das Darmstädter Tierheim gehört ebenso zu den Empfängern <strong>von</strong> Futter wie das Rüsselsheimer<br />

Tierheim oder die Einrichtungen in Egelsbach, Kranichstein, Gernsheim oder Bad König. Sie erhalten<br />

regelmäßig Katzen- und Hundefutter, entsprechend der Spenden, die „Futter für Tiere in Not” im<br />

Einzugsbereich der Heime gesammelt hat.


Dass es beim Spendensammeln nicht mit rechten Dingen zugeht, berichten Betroffene in<br />

Internetforen. Überall, wo die Werber des Unternehmens auftauchen, gehen kurze Zeit später<br />

Beschwerden bei den Tierheimen ein, wie das ECHO vom Tierheim Darmstadt und vom<br />

Rüsselsheimer Tierheim erfuhr.<br />

Viele Spender vermuten zunächst, es handele sich um Mitarbeiter der jeweiligen Heime, die Geld<br />

sammeln. In Internetforen gibt es Beschwerden, die Werber würden <strong>von</strong> einer ehrenamtlichen<br />

Tätigkeit reden. Auf der Homepage des Unternehmen steht, die Spenden kämen in vollem Umfang<br />

den Tierheimen zugute. Tatsächlich ist „Futter für Tiere in Not” ein Unternehmen, das einen<br />

Verwaltungsapparat, einen Geschäftsführer und zahlreiche Außendienstmitarbeiter hat.<br />

Schon im Mai 2006 schreibt der Deutsche Tierschutzbund, jeder Werber, der pro Monat mehr als 60<br />

Neukunden werbe, erhalte einen teuren Dienstwagen. Statt in den Tierheimen landen die Spenden in<br />

der Firmenkasse.<br />

Im Gespräch mit dem ECHO gaben zwei Werber offen zu, für jeden Spender 30 Euro Provision zu<br />

bekommen. Die Mindestspende Spende <strong>von</strong> 84 Euro schrumpft damit auf 54 Euro zusammen. Der<br />

Deutsche Tierschutzbund und die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen schätzen die<br />

Verwaltungskosten der Firma auf mindestens 50 Prozent. Bleiben <strong>von</strong> den 54 Euro noch 27 Euro<br />

übrig.<br />

Um die Provisionen für die Mitarbeiter zahlen zu können, lasse das Unternehmen den Tierheimen<br />

nicht das gespendete Geld, sondern nur Futter im Wert der Spende zukommen. Die Werber erklärten<br />

dem ECHO, das Unternehmen beliefere rund 200 der etwa 900 deutschen Tierheime kostenlos mit<br />

Futter. Dass Hundefutter für 60 Cent pro Gramm berechnet wird und damit nach Recherchen der<br />

Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen achtmal so teuer wie im Supermarkt ist, erfahren die<br />

Spender nicht.<br />

Offenbar wird <strong>von</strong> den Tierheimen das Futter gerne angenommen - ohne das Konzept zu hinterfragen.<br />

Christian Zentgraf, Leiter des Darmstädter Tierheims, gibt unumwunden zu, die Zusammenarbeit mit<br />

„Futter für Tiere in Not” sei im Vorstand umstritten, vor allem wegen der vielen Beschwerden über die<br />

Methoden des Unternehmens. „Wäre unsere finanzielle Situation besser, würden wir auf dieses<br />

Angebot verzichten”, so Zentgraf. Doch das Tierheim müsse einen deutlichen Spendenrückgang<br />

verkraften.<br />

Tierschutzbund und Heime zeigen, wie das Geld in voller Höhe den Tieren zugute kommt. Als<br />

abzugsfähige Spende an das Tierheim oder durch Abschluss einer Fördermitgliedschaft.<br />

Oliver Baur, der Geschäftsführer des Rottenburger Unternehmens, stand für ein Gespräch nicht zur<br />

Verfügung. Eine Mitarbeiterin sagte, man äußere sich nicht gegenüber der Presse, „weil doch alles<br />

verdreht wird.” Sie verwies an eine Anwaltskanzlei, die der Bitte um einen Rückruf jedoch nicht<br />

nachkam.<br />

Quelle Echo-Online:<br />

http://www.echo-online.de/nachrichten/hessenundrhein-main/Falsche-Spendensammler-Futter-fuer-<br />

Tiere-in-Not-unterwegs;art175,1035074<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 10 <strong>von</strong> <strong>31</strong><br />

Hessische Hochschulen: Mehr Tierversuche für Forschung<br />

Wiesbaden. Die Zahl der Tierversuche an hessischen Universitäten ist in den vergangenen Jahren<br />

rasant angestiegen.<br />

Wie aus einer Antwort des Wissenschaftsministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten<br />

Ursula Hammann hervorgeht, kamen allein bei Forschungen der Frankfurter Goethe-Universität im<br />

Jahr 2009 fast 25.000 Tiere ums Leben. Fünf Jahre zuvor waren es noch 14.000 gewesen. Dabei<br />

wurden auch Versuche an genveränderten Mäusen vorgenommen.


An der Philipps-Universität in Marburg stieg die Zahl der Versuchstiere <strong>von</strong> 7800 im Jahr 2005<br />

innerhalb <strong>von</strong> vier Jahren auf fast 12.000. Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU)<br />

begründete den Anstieg mit dem starken Ausbau der biomedizinischen Forschung. (dpa)<br />

Frankfurter Rundschau / 26.07.2010<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 11 <strong>von</strong> <strong>31</strong><br />

Astrid Grotelüschen will bei Hundegesetz Tempo machen<br />

Niedersachsens Agrarministerin Astrid Grotelüschen will bei dem ins Stocken geratene Hundegesetz<br />

jetzt Tempo machen. Allerdings ist die Abstimmung mit den verschiedenen Verbänden nicht ganz<br />

einfach.<br />

Ein Sprecher des Ministeriums in Hannover bestätigte am Montag einen Bericht der „Hannoverschen<br />

Zeitung“ und kündigte an, dass sich das Kabinett Ende August mit dem Hundegesetz beschäftigen<br />

soll. „Die Ministerin will das Gesetz so schnell wie möglich über die Bühne bringen und den<br />

Gordischen Knoten mit Anlauf durchschlagen.“ Im November solle das Parlament die Änderungen<br />

dann verabschieden, hieß es.<br />

Mehr als ein Jahr hatte es wegen des Entwurfs Streit gegeben, auch mit dem Koalitionspartner FDP.<br />

Daraufhin wurde der Plan gekippt, dass Hundehalter, deren Vierbeiner größer als 40 Zentimeter<br />

Schulterhöhe und schwerer als 20 Kilo sind, einen Kompetenznachweis erbringen müssen.<br />

„Politisch liegt jetzt kein Stein mehr im Weg“, sagte Ministeriumssprecher Gert Hahne.<br />

Die vorgesehenen Änderungen für Hundehalter in Niedersachsen sind eine Folge mehrerer<br />

Beißattacken. Gewalttätern soll nach dem jetzigen Vorhaben die Hundehaltung verboten werden<br />

können. Alle neu angemeldeten Hunde sollen künftig einen Chip mit Angaben zum Halter bekommen.<br />

Es wird eine Haftpflichtversicherung eingeführt. Halter <strong>von</strong> auffällig gewordenen Vierbeinern müssen<br />

dann einen „kleinen Hundeführerschein“ machen.<br />

Wie dieser in der Praxis aussieht, ist aber weiter unklar. „Die Verbände haben alle sehr eigene<br />

Vorstellungen. Es ist sehr schwierig“, sagte der Sprecher des Ministeriums. Wenn das Kabinett mit<br />

dem neuen Gesetzentwurf einverstanden ist, können die Organisationen bei einer Anhörung Position<br />

beziehen.<br />

dpa/Hannoversche Allgemeine Zeitung/27.07.2010<br />

Hund mit Wagenheber am Hals in Unstrut ertränkt<br />

Ein toter Hund wurde am Donnerstag an der Brücke zwischen Sachsenburg und Gorsleben aus der<br />

Unstrut geholt. Dem Tier war ein Seil mit einem Wagenheber um den Hals geschnürt worden -<br />

offenbar, um es zu ertränken.<br />

Sachsenburg. Feuerwehren <strong>von</strong> Oldisleben und Gorsleben rückten mit Schlauchboot aus und zogen<br />

den toten Hund an der Unstrutbrücke an Land.<br />

"Der Schäferhund kaukasischer Art hatte ein meterlanges Seil um den Hals, an dem ein hydraulischer<br />

Wagenheber befestigt war", bestätigte Klaus Schulz <strong>von</strong> der Polizeiinspektion Kyffhäuser auf<br />

Nachfrage.<br />

Es gebe Hinweise auf einen Tatverdächtigen, der aus Kannawurf stamme. "Flussabwärts, Wipper,<br />

Unstrut, das könnte passen", so Schulz. Anzeige wurde erstattet, Ermittlungen wegen Verstoßes<br />

gegen das Tierschutzgesetz laufen. Der ehemalige Besitzer müsse schon erklären, wie der Hund mit<br />

dem Wagenheber in die Unstrut gekommen sei, so der Polizeichef. Der Tierkadaver sei bereits <strong>von</strong><br />

einer Fachfirma entsorgt worden.<br />

Thüringer Allgemeine/23.07.2010


<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 12 <strong>von</strong> <strong>31</strong><br />

Neu-Ulm: Hundehalter droht Tierärzten am Telefon<br />

Von Jens Carsten<br />

Weißenhorn/Neu-Ulm Zu wenig Futter, kaum Pflege: Wegen unsachgemäßer Haltung muss ein<br />

Landwirt aus einem Ortsteil <strong>von</strong> Altenstadt seine Ziegen, Schafe und Rinder abgeben. Dafür bekommt<br />

er einen Hund - und eine Anzeige wegen Bedrohung.<br />

Der Mann habe Mitarbeiter des Veterinäramtes am Telefon massiv bedroht, sagte Dr. Jörg Krebs, der<br />

stellvertretende Leiter der Behörde, gestern gegenüber unserer Zeitung: „So etwas habe ich in meiner<br />

20-jährigen Berufslaufbahn noch nie erlebt.“<br />

Auch Hunde musste der Mann abgeben, einen erhält er nun aber zurück. Ein Zugeständnis, sagt<br />

Krebs.<br />

Der Hof bei Altenstadt stand schon seit mehreren Monaten im Visier der Veterinäre. Kontrolleure der<br />

Kreisbehörde hatten mehrfach Verstöße gegen Richtlinien zur Tierhaltung festgestellt und dem Halter<br />

Auflagen gemacht. Weil diese offenbar nicht erfüllt wurden, suchten Mitarbeiter den Hof im Juni erneut<br />

auf. Unter dem Schutz eines Großaufgebotes der Polizei holten sie 25 Schafe, 15 Ziegen und zwei<br />

Kälber ab. 16 kleine Hunde, darunter wenige Tage alte Welpen, wurden ins Tierheim nach<br />

Weißenhorn gebracht. Nur einige Rinder blieben auf dem Hof zurück. Das passte dem Landwirt<br />

offenbar überhaupt nicht. Als er damals handgreiflich wurde, mussten ihn die Polizisten kurzzeitig<br />

festnehmen.<br />

Aber der Mann gab den Kampf um seine Tiere noch nicht auf. Nach Angaben einer ehemalige<br />

Mitarbeiterin des Tierheims suchte er das Heim in den vergangenen Wochen des Öfteren auf. Dabei<br />

habe er Personen vor Ort „beschimpft und bedroht“, so die Frau gegenüber unserer Zeitung.<br />

Mitarbeiter erteilten dem Mann schließlich Hausverbot, trotzdem habe er seine Hunde regelmäßig an<br />

Sonntagen besucht. Er soll auch Todesdrohungen ausgesprochen haben. „Wir mussten einige Male<br />

die Polizei rufen.“<br />

Dort ist der Name des Halters bekannt, bestätigt Werner Bräuer <strong>von</strong> der Polizeiinspektion Illertissen.<br />

Seine Kollegen leisten Amtshilfe, wenn Kontrolleure den Hof besuchen: „Wir sind mit mehreren<br />

Beamten vor Ort. Wir wollen alles unter Kontrolle halten.“<br />

Am Telefon fielen offenbar Sätze wie: „Ich steche euch ab“<br />

Auch Mitarbeiter des Veterinäramtes in Neu-Ulm fühlten sich nun offenbar durch den Mann bedroht.<br />

„Am Telefon fielen Sätze wie „Ich steche euch alle ab“, sagt Dr. Jörg Krebs. So massiv sei er noch nie<br />

angegangen worden. Deshalb habe er Anzeige wegen Bedrohung erstattet. Einen Hund bekommt der<br />

Landwirt dennoch zurück. Eine Art Zugeständnis, sagt Krebs: „Dafür ließ sich der Mann überzeugen,<br />

die Haltung der Nutztiere aufzugeben.“ Der Hof habe über Jahre hinweg immer wieder Mängel<br />

aufgewiesen. Schafe wurden nicht geschoren, Ziegen liefen frei in Nachbars Gärten umher, es gab zu<br />

wenig Platz und Futter. Zwar habe der Halter immer wieder nachgebessert, doch am Ende war „er<br />

nicht imstande, die Standards zu erbringen“. Nun hat der Mann aufgegeben, die Tiere wurden<br />

abgeholt.<br />

Am Ende zeigten die Veterinäre Mitleid und bewilligten dem Mann einen seiner Hunde: „Man hat ihm<br />

ja die Lebensgrundlage entzogen“, so Krebs. Doch es gebe weitere Kontrollen: „Wir bleiben dran.“<br />

Derweil suchen die Mitarbeiter des Weißenhorner Tierheims nach neuen Besitzern für die 15 teils sehr<br />

jungen Hunde des Landwirtes. Krebs: „Sie konnten sich ein paar Wochen erholen und freuen sich nun<br />

auf ein neues Zuhause.“<br />

Augsburger Allgemeine/23.07.2010<br />

Gronau: Tierquäler verletzen Pferd mit Luftgewehrschuss<br />

Gronau (dpa). Mit einem Luftgewehr hat ein Tierquäler ein Pferd auf einer Wiese in Gronau leicht<br />

verletzt. Wie die Polizei am Samstag in Borken berichtete, hatte der Mann am Freitagabend in die<br />

Schulter der Stute geschossen.<br />

Der etwa 20 Jahre alte Schütze und sein Beifahrer flüchteten dann mit einem Auto. Der Pferdehalter<br />

hatte den Vorfall beobachtet und einen Tierarzt verständigt. Warum der junge Mann auf das Pferd<br />

geschossen hat, ist unklar. Die Polizei geht <strong>von</strong> "grundloser Tierquälerei" aus.<br />

Die Glocke / 26.07.2010


<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 13 <strong>von</strong> <strong>31</strong><br />

Deutsche Massentierhaltung bedroht Südamerikas Regenwald<br />

Was hat eine für den Tourismus erschlossene Region und besonders schützenswerte Naturlandschaft<br />

der Südheide mit der größten Geflügelschlachterei Europas zu tun? Und warum führt die blutige Spur<br />

bis in die Regenwaldgebiete Südamerikas?<br />

In der beschaulichen niedersächsischen Gemeinde Wietze bei Celle soll Europas größte Anlage zur<br />

Schlachtung <strong>von</strong> Geflügel entstehen. Im Sekundentakt sollen hier hochgezüchtete Hühner massenhaft<br />

getötet werden – 135 Millionen Tiere pro Jahr! Der Investor der Anlage, Franz-Josef Rothkötter, ist<br />

kein unbeschriebenes Blatt. Bereits im Emsland betreibt er Mast- und Schlachtbetriebe in ähnlichen<br />

Dimensionen. Der unter dem Namen Emsland Frischgeflügel GmbH firmierende Großschlachtbetrieb<br />

hat zusammen mit Mitbewerbern eine ganze Region in Agrarland verwandelt und findet nun in Wietze<br />

nahe den Flussauen <strong>von</strong> Aller und Leine ideale Bedingungen für seine Expansionspläne vor. Zudem<br />

hat die niedersächsische Landesregierung Stimmung gemacht und einheitlich das Bauvorhaben<br />

begrüßt. So käme dringend benötigtes Geld in die Kassen der Gemeinden, zudem würden neue<br />

Arbeitsplätze entstehen. Das Gewerbeaufsichtsamt hat in letzter Instanz die erforderliche<br />

Genehmigung erteilt.<br />

Seitdem ist das Gelände, auf dem der Megabau entstehen soll, hart umkämpft. Es werden alle<br />

Register gezogen, auch aus den Reihen der Gegner der Tierfabrik. <strong>Ihr</strong> Vorwurf: Hier segelt unter<br />

falscher Flagge ein großes Industrieunternehmen, das vorgibt, in Sachen Umweltschutz und<br />

artgerechter Tierhaltung vorbildlich zu produzieren. Rothkötter präsentiert sich in seiner<br />

Hochglanzbroschüre als engagiertes Vorzeigeunternehmen. Tatsächlich ist der vorgesehene<br />

Megaschlachtbetrieb für den deutschen Markt völlig überdimensioniert. Eine entsprechende<br />

Überproduktion an Schlachtgut ist aber vorgesehen und ein willkommenes Vehikel, um den Export in<br />

das Europäische Ausland anzukurbeln. Ein industrieller Fleischproduktionsbetrieb mit solchen<br />

Ausmaßen geht immer einher mit Tierquälerei, Umweltzerstörung und Konflikten mit der Bevölkerung<br />

aus ethischen und sozialen Gründen.<br />

Die Lust auf Fleisch kostet einen hohen Preis: Bereits heute entfällt mehr als die Hälfte des weltweit<br />

verfügbaren Ackerlandes auf die Tierzucht. Für jedes Kilogramm Geflügel müssen zwei Kilogramm<br />

Getreide und Soja geopfert werden. Wenn man weitere Faktoren wie Wasserverbrauch und<br />

ungenutzte Abfälle einrechnet, so ergibt sich eine vernichtende Energiebilanz: 20 Kilogramm an<br />

pflanzlicher Masse ist nötig, um ein Kilogramm Fleisch zu erzeugen. Jedes Jahr werden weltweit rund<br />

700 Millionen Tonnen Getreide und Soja an Nutztiere verfüttert. Das ist mehr, als ein Drittel des<br />

Weltgetreideverbrauchs. Je mehr Tiere aber mit dem Menschen um Getreide und Soja konkurrieren,<br />

desto höher steigt der Preis für die Nutzpflanzen – die Armen können sich dann nicht einmal mehr die<br />

pflanzliche Nahrung leisten.<br />

Vor allem der Sojaanbau für die Tierfutterindustrie birgt verheerende Probleme. In den Ländern wie<br />

Brasilien, Argentinien, Bolivien und Paraguay führt der Anbau der Nutzpflanze immer zu<br />

Menschenrechts- und Landrechtsverletzungen und zur Vertreibung <strong>von</strong> Urvölkern in Folge <strong>von</strong><br />

Übergriffen durch Konzerne, die sich große Landstriche zur Bebauung unrechtmäßig aneignen.<br />

Menschen hungern, weil ihre Nahrungsmittel in Industrieländer exportiert werden als Futtermittel für<br />

unser Vieh.<br />

Und um die Ackerflächen für den Anbau <strong>von</strong> Nutzpflanzen wie Soja zu schaffen, werden in<br />

Südamerika die artenreichen Urwaldwald- und Savannengebiete gerodet. Dies führt zur Zerstörung<br />

<strong>von</strong> ursprünglichstem Lebensraum der Urvölker, zum Artensterben und in letzter Konsequenz zu<br />

massiven Klimaveränderungen weltweit (siehe Regenwald Report Nr. 01/2009).<br />

Noch kann der Bau der größten Geflügelgroßschlachterei Europas verhindert werden. Denn einige<br />

Entscheidungen bis zum ersten Spatenstich für die Anlage stehen noch aus. So bleibt vor allem die<br />

Frage zur Wasserversorgung <strong>von</strong> täglich 3.300 Kubikmetern vollkommen ungeklärt. Und solange der<br />

Bau solcher Großbetriebe weiterhin aus Mitteln der EU subventioniert wird, damit diese ihre<br />

Massengüter billig auf den Markt bringen können, werden Tiere wie leblose Rohstoffe behandelt. Wir<br />

stehen am Beginn einer Entwicklung, die jetzt aufgehalten werden muss. Fordern Sie die<br />

Gemeinderäte, die Regierungsvertreter und die Vertreter im Europäischen Parlament in Brüssel auf,<br />

die Ausweitung <strong>von</strong> Tiermast- und Großschlachtereien hin zur industriellen Landwirtschaft in<br />

Deutschland zu verhindern.<br />

Weitere Infos bei der Bürgerinitiative Wietze . http://www.bi-wietze.de<br />

regenwald.org / 26.07.2010


<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 14 <strong>von</strong> <strong>31</strong><br />

Thüringen:"Kampfhunde-Gesetz" könnte Tierheime überfüllen<br />

Mehr Auflagen für Halter und höhere Kosten sollen Kampfhunde aus Thüringen perspektivisch<br />

verbannen. Kerstin Wolf ist besorgt, dass viele Hundebesitzer ihre Vierbeiner wegen der scharfen<br />

Gesetzeslage loswerden wollen. Zu teuer gewordene Hunde würden dann im Tierheim landen.<br />

Das Gesetz soll noch dieses Jahr rechtskräftig werden. Es beinhaltet zahlreiche Auflagen für den<br />

Halter. So muss er einen Hundeführerschein erwerben und darf nicht wegen Drogen oder Alkohol<br />

vorbestraft sein. Per Gesetz verboten sind Zucht und Handel, und drei Monate nach Inkrafttreten<br />

müssen die als gefährlich eingestuften Hunde sterilisiert werden. Bei Verstoß gegen die Auflagen<br />

drohen dem Besitzer bis zu 10.000 Euro Strafgeld.<br />

Anlass für den Gesetzesentwurf war die Attacke <strong>von</strong> vier Kampfhunden im Mai dieses Jahres. Ein<br />

dreijähriges Mädchen aus dem Kyffhäuserkreis wurde dabei tot gebissen. Jetzt sollen gefährliche<br />

Hunde und deren Halter mehr kontrolliert werden. Eine geschlossene Rasseliste, auf der nur<br />

Kampfhunde aufgeführt werden, wird <strong>von</strong> Innenminister Peter Huber (CDU) abgelehnt. Laut Biss-<br />

Statistik würden Schäferhunde, Rottweiler und Golden Retriever am häufigsten zubeißen. Deswegen<br />

werden auch sie aufgelistet für den Fall, dass sie als gefährlich eingestuft werden.<br />

Die Halter müssen mit erheblich höheren Versicherungs- und Hundesteuerkosten rechnen, wenn das<br />

neue Gesetz in Kraft tritt. Laut Tierheimleiterin Kerstin Wolf sind Kosten ein entscheidender Grund für<br />

die Abschaffung eines Haustiers. Erfahrungen aus anderen Bundesländern hätten gezeigt, welche<br />

Konsequenzen ein solches Gesetz nach sich zöge.<br />

"Wir kennen die Zustände in Berlin, wo nach Einführung <strong>von</strong> Gesetz und Rasseliste Tierheime mit<br />

Kampfhunden überschüttet wurden, weil sich keiner mehr die Haltung leisten kann." Das Berliner<br />

Tierheim habe sogar eine Liste mit unvermittelbaren Kampfhunden geschickt und gebeten, Tiere<br />

aufzunehmen. Doch künftig würden Kampfhunde auch in Thüringen keine Besitzer finden. Kerstin<br />

Wolf kritisiert deshalb den "schlecht durchdachten Inhalt des Gesetzes".<br />

Als gefährlich eingestufte Hunde dürfen nur noch angeleint und mit Maulkorb Gassi gehen. Doch das<br />

schürt beim Hund Frust und führt zu negativen Verhaltensveränderungen, wie die Tierärztin und<br />

Hochschuldozentin aus Hannover, Dr. Sandra Bruns, in ihrer Doktorarbeit belegen konnte.<br />

Eine erste Folge der neu entfachten Diskussion stellt Pitbull-Hündin Lady dar. Gerade einmal acht<br />

Monate alt, wurde sie in Spichra streunend aufgefunden. Entgegen der weitläufigen Annahme, ist<br />

Lady verspielt, zu Katzen freundlich und etwas ängstlich gegenüber Fremden. Die Tierheimleiterin<br />

befürchtet, dass es dem Hund in seinem bisherigen Zuhause nicht gut ergangen ist. Nun sucht der<br />

Vierbeiner, wie 30 andere Hunde am Trenkelhof, neue und bessere Besitzer.<br />

Der Begriff Kampfhund ist konfliktgeladen: "Kein einziger Hund wird aggressiv geboren und die so<br />

gefährlichen Pitbulls sind im Grunde Sofahunde", meint Wolf. Das Problem liege am anderen Ende<br />

der Leine. Es sollte der Halter bestraft werden, der seinen Hund zur Kampfmaschine erzieht, aber das<br />

funktioniere auch mit einem Pudel. Wolf versteht die Initiatoren des Gesetzes nicht und ist überzeugt,<br />

dass diese weder ein Haustier haben, noch die Konsequenzen der neuen Regeln abschätzen können.<br />

Dass der Handel mit Kampfhunden bereits verboten ist, wird laut Tierheimleiterin weder beachtet noch<br />

<strong>von</strong> Amtsärzten kontrolliert. "Regelungen, wie die <strong>von</strong> Herrn Huber, verursachen einen gewaltigen<br />

Verwaltungsaufwand und lassen einen blühenden Schwarzmarkt entstehen", kritisiert sie weiter.<br />

Kerstin Wolfs Forderung: "Steuern runter, Bußgelder hoch und generelle Kennzeichnung und<br />

Registrierung des Hundes durch einen Chip."<br />

Stefanie Krauß<br />

Thüringer Allgemeine/27.07.2010<br />

Und im Anschluss ein Erfahrungsbericht aus Österreich zum gleichen Thema …


<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 15 <strong>von</strong> <strong>31</strong><br />

Wiener (Kampf-)Hundeführschein unter Kritik<br />

Wien - Nach einem Monat fällt die Kritik vernichtend aus: Die Wiener ÖVP bezeichnet das Gesetz als<br />

"Murks", im Tierschutzhaus klagt man über Kapazitätsprobleme. Auch Grüne und FPÖ zeigen sich<br />

wenig zufrieden.<br />

Knapp einen Monat nach Inkrafttreten des Hundeführscheins in Wien zieht die ÖVP eine denkbar<br />

negative Bilanz: "Das Gesetz ist ein Murks", konstatierte Klubobmann Matthias Tschirf: "Wir erwarten<br />

uns: Zurück an den Start." Die Stadtkonservativen wünschen sich eine länderübergreifende Regelung<br />

und die Herabsetzung des Mindestalters für Prüflinge <strong>von</strong> 16 auf 14 Jahre.<br />

Das Tierschutzhaus klagte ebenfalls über die derzeitige Lösung: Das Image der Listenhunde sei<br />

ramponiert worden, weshalb es zu einem massiven Anstieg abgegebener Vierbeiner gekommen sei,<br />

so der Vorwurf eines Sprechers an die Stadtregierung.<br />

"Hier ist ein Schnellschuss passiert", mutmaßte Tschirf in einer Pressekonferenz. Er stieß sich einmal<br />

mehr an der "teilweise willkürlich zusammengestellten Rasseliste", die sowohl <strong>von</strong> Tierärzten als auch<br />

Tierschutzorganisationen kritisiert worden sei. So sei etwa der Schäferhund - "warum auch immer" -<br />

nicht indiziert, obwohl dieser immer wieder Probleme bereite.<br />

Ziel müsse es sein, ähnliche Standards in den Bundesländern zu schaffen sowie jeden Hundehalter<br />

dazu zu bewegen, den Führschein zu machen. Außerdem beinhalte das Gesetz Absurditäten, wonach<br />

etwa im Krankheitsfall des Führscheinbesitzers nicht einmal ein Familienmitglied mit dem Tier<br />

Gassigehen könne, wenn dieses die Prüfung nicht abgelegt habe.<br />

Besorgt zeigte sich der Klubchef auch im Hinblick auf die Situation im Wiener Tierschutzhaus.<br />

Hundebesitzer seien verunsichert, weshalb die Einrichtung mit völliger Überfüllung zu kämpfen habe.<br />

Hier müsse die SPÖ Sofortmaßnahmen sowie mittel- und langfristige Konzepte erarbeiten, so der<br />

ÖVP- Appell.<br />

Im Tierschutzhaus bestätigte man die Kapazitätsprobleme. "Es geht grade noch irgendwie", berichtete<br />

ein Sprecher. Derzeit kümmere man sich um 180 Listenhunde, zu Weihnachten waren es noch rund<br />

120 gewesen. Insgesamt versorgt die Einrichtung in etwa 360 Hunde.<br />

Infolge der politischen Debatte und der aufgeheizten Stimmung sei den Vierbeinen ein derart<br />

schlechtes Image verpasst worden, weshalb viele Tiere abgegeben würden und diese umso schwerer<br />

zu vermitteln seien: "Wir erwarten uns <strong>von</strong> Wien und Niederösterreich intelligente Lösungsvorschläge.<br />

Es kann nicht sein, dass ein privates Tierheim das schultern muss", zeigte sich der Sprecher<br />

verärgert. Das Nachbarbundesland hatte bereits vor der Bundeshauptstadt ein entsprechendes<br />

Hundehaltergesetz verabschiedet.<br />

Kritische Töne ließen auch die anderen Oppositionsparteien vernehmen: Die FPÖ <strong>erinnert</strong>e in einer<br />

Aussendung an ihre Verfassungsklage gegen das Gesetz, die am 2. Juli eingebracht wurde.<br />

Der ÖVP unterstellte Gemeinderat Herbert Madejski, in Sachen Hundeführschein "ein bisserl dafür,<br />

ein bisserl dagegen" zu sein. Die Blauen wünschten sich einen Führschein für alle Vierbeiner, wobei<br />

eine Gewichtsbeschränkung angedacht werden könne.<br />

Ähnlich die Grünen- Klubchefin Maria Vassilakou: Der Hundeführschein sei so nicht praktikabel,<br />

weshalb er für alle Rassen gelten müsse. "Die SPÖ hat dieses Gesetz durchgezogen, obwohl sich die<br />

kritischen Stimmen im Vorfeld gehäuft haben", so ihre Diagnose.<br />

vienna.at / 27.07.2010<br />

Madrid prüft Antrag auf Stierkampfverbot<br />

dpa MADRID. Teilerfolg für Spaniens Tierschützer: Das Parlament der Region Madrid ließ am<br />

Dienstag den Antrag einer Bürgerinitiative zu, der die Abschaffung <strong>von</strong> Stierkämpfen fordert. Die<br />

Tierschutzorganisation El Refugio (Die Zuflucht) hatte knapp 52 000 Unterschriften für ein Verbot<br />

gesammelt.


Allerdings wird das Regionalparlament zunächst entscheiden, ob es überhaupt zu einer Debatte über<br />

einen Stierkampfbann kommt. Einen Termin für die Abstimmung gibt es noch nicht. "Heute ist ein<br />

historischer Tag. Wir sind sehr glücklich und aufgeregt", sagte der Leiter <strong>von</strong> El Refugio, Nacho<br />

Paunero. "Jetzt sind die Politiker an der Reihe."<br />

Die Tierschützer haben es nicht einfach, denn in der Region Madrid hat die konservative Volkspartei<br />

(PP) das Sagen. Sie regiert mit absoluter Mehrheit und will den Stierkampf als nationales Kulturgut<br />

schützen lassen. Die Chefin der Madrider Regionalregierung, Esperanza Aguirre, ist ein bekennender<br />

Stierkampf-Fan.<br />

Paunero rief die Politiker auf, sich einer Debatte nicht zu verschließen. Jedes Jahr würden bei<br />

Stierkämpfen in Spanien fast 14 000 Tiere grausam getötet. Zudem seien bereits dutzende Toreros<br />

bei dem Spektakel ums Leben gekommen.<br />

Als Vorbild dient den Madrider Tierschützern Katalonien. Dort hatte das Regionalparlament im<br />

Dezember 2009 ein Volksbegehren angenommen, das zum Verbot <strong>von</strong> Stierkämpfen aufruft. Seither<br />

wird das Gesuch <strong>von</strong> den Ausschüssen geprüft. Die abschließende Debatte im Plenum ist für<br />

kommenden Mittwoch geplant. Ob an dem Tag auch über ein endgültiges Verbot abgestimmt wird, ist<br />

aber ungewiss.<br />

handelsblatt.com<br />

28.07.2010 – Das katalonische Parlament ist Madrid einen großen Schritt voraus und hat das<br />

Stierkampfverbot ab 2012 verabschieden!!!!!!!<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 16 <strong>von</strong> <strong>31</strong><br />

Starkbier aus toten Tieren - Proteste erwartet<br />

Na, dann Prost: Starkbier, das in ausgestopfte Kleintiere abgefüllt ist, hat in Großbritannien Proteste<br />

entfacht. Die schottische Brauerei BrewDog stellte nach Angaben vom Donnerstag zwölf solcher<br />

Behältnisse mit hochprozentigem Ale her. Dafür wurden sieben Wiesel, vier Eichhörnchen und ein<br />

Hase präpariert. In ihnen soll das stärkste Bier der Welt stecken. Kritik kam <strong>von</strong> Tierschützern, die die<br />

Idee geschmacklos finden.<br />

Ein Tierpräparator bereitete das Innere der Tiere so vor, dass dort eine Flasche hineinpasst. Die<br />

Kleintiere seien aber nicht für dieses Bier getötet worden, betonte die Brauerei. Einige seien auf der<br />

Straße überfahren worden. An den Präparaten wurde außerdem ein Kilt oder ein Hut angenäht. Das<br />

superstarke Bier sei «eine perfekte Konzeptehe <strong>von</strong> Tierpräparation, Kunst und Handwerksbrauerei»,<br />

sagte BrewDog-Chef James Watt.<br />

Der schottische Tierschutzverband Advocates for Animals kritisierte das Ganze als «krankhafte Idee»<br />

und «dummen Werbegag». Es zeige den fehlenden Respekt vor lebenden Tieren, sagte Libby<br />

Anderson dem Sender BBC. Die schottische Gesundheitsbehörde nannte die Produktion<br />

unverantwortlich.<br />

Der Gerstensaft hat einen Alkoholgehalt <strong>von</strong> 55 Prozent und ist damit stärker als Whisky und Wodka.<br />

Die Brauer empfehlen daher auch ein kleineres Glas, um den Inhalt «wie einen feinen Whisky zu<br />

genießen». Das helle belgische Ale sei mit Nesseln und Wacholderbeeren verfeinert worden. Für 330<br />

Milliliter der Sorte «The End of History» (deutsch: Das Ende der Geschichte) verlangt die Brauerei 500<br />

Pfund, umgerechnet knapp 600 Euro.<br />

Die Schotten hatten bereits mit dem Gebräu «Sink the Bismarck» für Aufsehen gesorgt - benannt<br />

nach der Jagd der britischen Marine auf das deutsche Schlachtschiff Bismarck, das 1941 im Atlantik<br />

versenkt wurde. Das Gebräu hat 41 Prozent. Solch ein hoher Alkoholgehalt wird erreicht, indem das<br />

Bier gefroren wird und Eiskristalle abgetrennt werden. In der übriggebliebenen Flüssigkeit sei die<br />

Alkohol- und Zuckerkonzentration dann wesentlich höher. dpa<br />

Augsburger Allgemeine/23.07.2010


<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 17 <strong>von</strong> <strong>31</strong><br />

Modekonzern Escada verzichtet nun auf Zuchtpelze<br />

Eine Kette nach der anderen wurde <strong>von</strong> der Kampagne zum Ausstieg aus dem Pelzgeschäft gebracht.<br />

Und wieder ist es ein Unternehmen mehr, das auf Pelze verzichtet. Seit zehn Jahren versucht die<br />

»Offensive gegen die Pelzindustrie«, Kaufhäuser und Modeläden zum Ausstieg aus dem Pelzgeschäft<br />

zu bewegen. Der gezielte und ausdauernde Protest gegen einzelne Firmen ist das Erfolgsrezept der<br />

Tierschützer-Kampagne.<br />

Die Ansage ist kurz und trocken: »Mit der Pre-Fall 2010 Kollektion, die seit Mai 2010 in den<br />

Geschäften erhältlich ist, verwendet Escada keine Zuchtpelze mehr. Deren Anteil wurde bereits in den<br />

letzten Kollektionen deutlich reduziert und hatte im Umsatz keinerlei Bedeutung mehr.« Gerade mal<br />

zwei Sätze ließ der internationale Modekonzern mit Sitz in München verlauten. Doch den<br />

Tierschützern haben sie gereicht. <strong>Ihr</strong>e Aktionen gegen Escadas Pelzgeschäft scheinen erfolgreich<br />

gewesen zu sein.<br />

Inzwischen haben sie ihre Proteste eingestellt – aber zunächst nur vorübergehend. Denn eindeutig ist<br />

die Ansage <strong>von</strong> Escada nicht: Was mit Pelzen <strong>von</strong> Tieren aus freier Wildbahn ist, bleibt unklar. Dabei<br />

erleiden beispielsweise Füchse nicht nur große Qualen, wenn sie eng zusammengepfercht auf<br />

Pelzfarmen gehalten werden. Ähnlich schmerzhaft ist es, wenn sie in eine Falle tappen, um nachher<br />

das Fell abgezogen zu kriegen.<br />

Ob Escada auf sämtliche Pelze verzichten möchte, ist bei dem Unternehmen nicht zu erfahren.<br />

Zumindest im Moment lassen sich in den Filialen <strong>von</strong> Escada keine echten Pelze finden, sagen die<br />

Tierschützer – Kunstpelze sind hingegen kaum zu unterscheiden, dafür aber deutlich tierfreundlicher.<br />

Die Pelzgegner fordern nun eine verbindliche Auskunft, ob der Konzern auch dauerhaft pelzfrei<br />

bleiben möchte. Ansonsten werde die Kampagne gegen Escada fortgesetzt.<br />

Und das könnte hart werden, denn bislang hat die »Offensive gegen die Pelzindustrie« noch jede<br />

Firma in die Knie gezwungen. Seit 2000 gibt es die Kampagne, in der sich Tierfreunde aus<br />

Deutschland, Schweiz und Österreich zusammengetan haben. Zunächst war das Kaufhaus C&A Ziel<br />

der Proteste, dann geriet Karstadt-Quelle ins Visier. Dann wurde ein wahrer Demonstrationsmarathon<br />

gegen Peek&Cloppenburg angetreten: Vier Jahre lang haben die Pelzgegner demonstriert, bis das<br />

Unternehmen nachgegeben hat. Seit 2007 nimmt die »Offensive« an einer internationalen Kampagne<br />

gegen Escada teil. Zwischenzeitlich sind auch noch andere Unternehmen wie Kaufhof aus dem<br />

Pelzgeschäft ausgestiegen – aus Angst, selbst Zielscheibe zu werden.<br />

Die Bilanz kann sich sehen lassen. Und das liegt vor allem an der Strategie der Pelzgegner. Die<br />

Proteste richten sich stets gegen eine ausgewählte Firma und dann lassen die Aktivisten nicht mehr<br />

locker. »Die Unternehmen versuchen die Proteste auszusitzen«, sagt Christian Jung <strong>von</strong> der<br />

»Offensive«. Doch bis jetzt haben immer die Tierschützer den längeren Atem bewiesen. Fast 1000<br />

Aktionen gegen Escada sind auf der Kampagnen-Homepage dokumentiert – meist sind es regelmäßig<br />

stattfindende Kundgebungen in Berlin, Hamburg oder München. Aber es gab auch größere<br />

Demonstrationen oder spektakuläre Blockadeaktionen. So haben sich Aktivisten schon mit<br />

Bügelschlössern an die Eingangstür eines Geschäfts gekettet, um den Zugang zu behindern.<br />

Haben die Proteste Escada zum Ausstieg bewogen? Die offizielle Version lautet anders: Die<br />

Entscheidung sei »auf den sehr geringen Umsatz, der mit diesen Produkten erzielt wurde,<br />

zurückzuführen«, sagt eine Sprecherin auf ND-Anfrage. Dennoch waren die Aktionen der Pelzgegner<br />

dem Konzern anscheinend ein Dorn im Auge. So wurde rechtlich erwirkt, dass angemeldete<br />

Kundgebungen nicht direkt vor dem Geschäft stattfinden durften.<br />

Nun wird sich die »Offensive gegen die Pelzindustrie« wohl ein neues Ziel suchen. »Wie es<br />

weitergeht, wird sich im Herbst zeigen«, sagt Jung. Momentan nehme man Kontakt mit Unternehmen<br />

auf, um sie vom Ausstieg ohne Proteste zu überzeugen. Wer sich uneinsichtig zeigt, läuft Gefahr, bald<br />

das neue Kampagnenziel zu werden. Alle bundesweiten großen Warenhäuser verzichteten<br />

inzwischen auf Pelz, sagt Jung. Es gebe aber noch regionale Ketten wie Wöhrl. »Die Kampagne zielt<br />

auf Großabnehmer«, sagt er. Kleine Pelzläden ließen sich hingegen kaum überzeugen, schließlich<br />

hänge ihre Existenz am Pelzverkauf.<br />

Beim deutschen Pelzverband, der Lobbyorganisation der Pelzindustrie, heißt es, der Umsatz sei in<br />

den letzten zehn Jahren etwa konstant geblieben, die Nachfrage steige sogar. Die Zahlen bilden aber<br />

nur einen Teil der Realität ab. Die großen Kaufhäuser kauften nämlich gar nicht in Deutschland ein,<br />

sagt Geschäftsführerin Susanne Kolb-Wachtel. »Die kaufen direkt in China.«


Tierfreund Jung glaubt trotzdem, dass es in Deutschland möglich sei, »die Pelzindustrie mittelfristig<br />

abzuschaffen«. Das sei auch einer der Gründe, warum sich die Proteste gegen Pelz und nicht<br />

beispielsweise gegen Fleischkonsum richteten. Den Tieren, die zur Fleischproduktion geschlachtet<br />

werden, ginge es schließlich nicht besser. Die Anti-Pelz-Proteste seien – wie so vieles – eine<br />

»strategische Entscheidung«.<br />

Von Felix Werdermann / Neues Deutschland<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 18 <strong>von</strong> <strong>31</strong><br />

«Dschungelcamp»: Produzent wegen Tierquälerei verurteilt<br />

Ratte gehäutet, gekocht und gegessen: Der britische Produzent der Reality-Show «Ich bin ein Star -<br />

Holt mich hier raus» ist wegen Tierquälerei zu einer Geldstrafe verurteilt worden.<br />

In dem Verfahren vor einem australischen Gericht ging es um Aufnahmen für die auch als<br />

«Dschungelcamp» bezeichnete Sendung, bei denen zwei Teilnehmer eine Ratte gehäutet, gekocht<br />

und gegessen haben.<br />

Das Unternehmen ITV Studios wurde zur Zahlung einer Geldstrafe <strong>von</strong> 3.000 Australischen Dollar<br />

(1.912 Euro) verurteilt, wie der australische Zweig der Tierschutzorganisation RSPCA am Dienstag<br />

mitteilte. Die Organisation hatte im Dezember ihre Klage eingereicht.<br />

Die Tierschützer erklärten, dass die Ratte schmerzerfüllt geschrien habe und dass es mehr als<br />

eineinhalb Minuten gedauert habe, bis sie tot gewesen sei. Nach einem Schuldeingeständnis <strong>von</strong> ITV<br />

liess die Organisation nach eigenen Angaben ihre Klage gegen die beiden Show-Teilnehmer Gino<br />

D'Acampo und Stuart Manning fallen. Die beiden hätten bei einem Schuldspruch mit einer Strafe bis<br />

zu drei Jahren Gefängnis rechnen müssen.<br />

(ddp)<br />

20min.ch<br />

Tierquälerei: US-Rapper DMX im Knast<br />

Earl Simmons, besser bekannt als Rapper DMX, hat am Montag in Los Angeles eine 90-tägige<br />

Haftstrafe angetreten.<br />

Dem Musiker wurde die Verletzung <strong>von</strong> Bewährungsauflagen nach einer Verurteilung wegen<br />

rücksichtslosen Fahrens im Jahr 2002 zum Verhängnis. Im Frühjahr verbüßte der 39-Jährige eine<br />

viermonatige Strafe in einem Gefängnis im US-Bundesstaat Arizona. DMX war in den vergangenen<br />

Jahren durch mehrere Haftanstalten in verschiedenen Bundesstaaten gependelt.<br />

2009 wurde dem Rapper vorgeworfen, in einem Gefängnis in Arizona einen Wachbeamten<br />

angegriffen zu haben, als er dort eine Strafe wegen Tierquälerei, Drogenvergehen und Diebstahls<br />

absaß.<br />

Der Vorwurf <strong>von</strong> Tierquälerei stammte <strong>von</strong> einer Hausdurchsuchung, bei der die Beamten zwölf<br />

vernachlässigte Pitbulls, die Überreste <strong>von</strong> drei weiteren Tieren und Waffen im Garten des Musikers<br />

fanden. In Miami wurde er verhaftet, als er Kokain und Marihuana kaufen wollte.<br />

express.de / 27.07.2010


<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 19 <strong>von</strong> <strong>31</strong><br />

Minister zeichnet die Preisträger des Landesschülerwettbewerbs zum<br />

Tierschutz für das Jahr 2010 aus<br />

Minister Rudolf Köberle MdL: „Schülerinnen und Schüler setzen sich mit großem Engagement für das<br />

Wohl der Tiere ein“<br />

„Es ist beeindruckend, mit wie viel Einsatz, Sachkunde und Engagement die Schülerinnen und<br />

Schüler ihre Projekte zum Schutz der Tiere umgesetzt haben. Solche Wettbewerbe machen schon<br />

den Kindern und Jugendlichen klar, wie wichtig und nötig der Einsatz für die Tiere ist. Das ist ein<br />

großartiger Erfolg für den Tierschutz“, sagte der Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und<br />

Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, am Montag (19. Juli 2010) bei der Präsentation und<br />

Prämierung der Sieger zum Wettbewerb "Schülerinnen und Schüler machen sich für Tiere stark" im<br />

Rahmen des Aktionstags zum Tierschutz auf der Landesgartenschau in Villingen-Schwenningen<br />

(Schwarzwald-Baar-Kreis).<br />

„Landesweit haben sich Schülerinnen und Schüler mit dem Schutz <strong>von</strong> Tieren befasst. Die<br />

verschiedenen Projekte haben einzelne Schüler, Schülergruppen oder ganze Schulklassen erarbeitet.<br />

Die Vielfalt an Ideen und Tätigkeiten, das Engagement und die erzielten Ergebnisse zeigen sehr<br />

deutlich das große Interesse der Jugendlichen am Tierschutz“, erklärte Köberle.<br />

Der Wettbewerb "Schülerinnen und Schüler machen sich für Tiere stark" wurde vom Ministerium für<br />

Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz gemeinsam mit dem Kultusministerium bereits<br />

zum sechsten Mal ausgeschrieben. Schülerinnen und Schüler der vierten bis siebten Klasse waren<br />

aufgerufen, einen Beitrag zum Wohl der Tiere zu leisten. Aus den eingereichten Projekten hat eine<br />

Bewertungskommission, die sich mehrheitlich aus Mitgliedern des Landesbeirats für Tierschutz<br />

zusammensetzt, zehn Preisträger ermittelt. Die übrigen Teilnehmer erhalten Trostpreise.<br />

„Die ausgezeichneten Arbeiten zeigen, wie gedankenlos oft mit Tieren umgegangen wird und wie<br />

wichtig es ist, das Bewusstsein hierfür zu schärfen“, betonte der Minister.<br />

Preisträger des Landesschülerwettbewerbs zum Tierschutz 2010<br />

"Schülerinnen und Schüler machen sich für Tiere stark"<br />

1. Preis<br />

Göppingen (Lkr. Göppingen), Schülerinnen und Schüler der Tierschutz-AG an der Pestalozzischule in<br />

Göppingen, Projekt: Tierschutz-Memory-Spiel<br />

2. Preis<br />

Heidelberg, Schülerinnen und Schüler der Klasse 6 an der Robert-Koch-Schule in Heidelberg, Projekt:<br />

Ziegenbetreuung<br />

3. Preis<br />

Waldshut-Tiengen-Gurtweil (Lkr. Waldshut), Die zehnjährige Schülerin aus der Klasse 3 an der<br />

Grund- und Hauptschule Gurtweil (in Waldshut-Tiengen), Eva Schwimmer, Projekt: Spendenaktion für<br />

das Tierheim Steinatal<br />

4. Preis<br />

Karlsruhe, Schülerinnen und Schüler der Tierschutzgruppe an der Erich-Kästner-Schule in Karlsruhe<br />

Projekt: Unterstützung des Tierheims Karlsruhe<br />

5. Preis<br />

Freiberg am Neckar (Lkr. Ludwigsburg), Der elfjährige Schüler aus Freiberg, Jason Hoffmann<br />

Projekt: Engagement gegen Tierversuche<br />

6. Preis<br />

Eppingen (Lkr. Heilbronn), Schülerinnen und Schüler der Klasse 5b an der Selma-Rosenfeld-<br />

Realschule in Eppingen, Projekt: Artgerechte Tierhaltung<br />

7. Preis<br />

Stuttgart, Schülerinnen und Schüler der Klasse 4b an der Auschule in Stuttgart, Projekt: Aufführung<br />

„Karl der Käfer“<br />

8. Preis<br />

Backnang (Rems-Murr-Kreis), Schülerinnen und Schüler der Klasse 5d am Max-Born-Gymnasium in<br />

Backnang, Projekt: Unterstützung für das Backnanger Tierpflegenest<br />

9. Preis<br />

Stuttgart, Schülerinnen und Schüler der Klasse 7b am Gottlieb-Daimler-Gymnasium in Stuttgart<br />

Projekt: Filme zum Tierschutz<br />

10. Preis<br />

Durmersheim (Lkr. Rastatt), Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a an der Realschule Durmersheim<br />

Projekt: Aktionen zum Tierschutz<br />

Quelle: Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg


Asyl für Alligatoren<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 20 <strong>von</strong> <strong>31</strong><br />

Exoten immer beliebter<br />

Von Julia Koch<br />

Veterinäre an der Münchner Uni betreuen herrenlose Krokodile, gruselige Giftschlangen und bissige<br />

Schildkröten. Die Haustiere ohne Kuschelfaktor sind nur schwer vermittelbar.<br />

Tierarzt Markus Baur ist nie allein in seinem Büro. Das düstere Kämmerchen teilt er mit seinem<br />

Kollegen Tobias Friz - und mit allerlei Getier. Derzeitige Belegung: eine Erdschildkröte, eine<br />

Mexikanische Dünnschlange, zwei Vogelspinnen, mehrere Rotkopf-Plattschildkröten,<br />

Kreuzbrustschildkröten, Chinesische Pfauenaugenschildkröten, Schlammschildkröten, eine<br />

Eierschlange. "Woanders war kein Platz mehr", erklärt Baur.<br />

Die Veterinäre betreuen gegenwärtig rund 600 Tiere in der Auffangstation für Reptilien an der<br />

Münchner Universität, mehr als 1700 Exemplare waren es seit Beginn des Jahres. Viele konnten<br />

weitervermittelt werden - darunter auch die neun jungen Nilkrokodile, die Baur und Friz Ende Juni mit<br />

Air Berlin in einen spanischen Tierpark eskortierten.<br />

"Für jedes Tier, das wir unterbringen können, kriegen wir zwei neue", seufzt Baur, "wir wissen nie, was<br />

morgen kommt."<br />

Fast täglich laden Zoll, Feuerwehr und Polizei beschlagnahmte, ausgesetzte oder entlaufene Reptilien<br />

ab; überforderte Hobbyhalter stellen Papiertüten mit Krokodilbabys vor die Tür; Tunesien-Urlauber<br />

wollen ihre eingeschmuggelten Landschildkröten wieder loswerden.<br />

Viele Terraristikeinsteiger bemerken zu spät, was sie sich aus Zoohandlungen, <strong>von</strong> Exotenbörsen<br />

oder per Internetversand ins Wohnzimmer geholt haben. Die meisten Reptilien wachsen ein Leben<br />

lang, Alligatoren bringen es schon mal auf stolze vier Meter und sind auch bei den Nachbarn eher<br />

unbeliebt. Selbst ein vergleichsweise harmloser Grüner Leguan, erzählt Baur, "wird ein Zwei-Meter-<br />

Prügel, der das Wohnzimmer als sein Eigentum betrachtet".<br />

Doch immer mehr Tierhalter finden die schuppigen Wechselwarmblüter spannender als Hund, Katze<br />

oder Goldhamster. Im Jahr 2002 wurden rund 460.000 lebende Reptilien nach Deutschland<br />

eingeführt, 2009 waren es bereits fast 600.000. Die Zahl der Exoten in Tierheimen hat sich seit 2005<br />

beinahe verdreifacht, in Berlin eröffnete vor kurzem eine eigene Exotenstation. "Die kleineren Heime<br />

können sich das gar nicht leisten", erklärt Henriette Mackensen vom Deutschen Tierschutzbund, "der<br />

Bedarf ist aber überall vorhanden."<br />

Im Münchner Reptilienasyl hausen viele der gestrandeten Exoten im idyllischen Innenhof. Uni-<br />

Gebäude und Wohnhäuser grenzen an die kleine Fläche, gegenüber residiert ein Priesterseminar. In<br />

Tümpeln und Terrarien, Gewächshäusern und Drahtkäfigen hocken die merkwürdigsten Geschöpfe.<br />

Chinesische Weichschildkröten etwa paddeln in trübem Wasser - urzeitliche Wesen mit<br />

schnorchelartiger Nase und ledrigem Panzer.<br />

Unter Artenschutz stehen die Kuba-Leguane. Friz und Baur fanden sie in der Wohnung eines<br />

krankhaften Tiersammlers im Münchner Umland: "Der Tier-Messie ist ein alter Bekannter", sagt Baur.<br />

"Im Schnitt alle zwei Jahre werden wir da hingerufen." Bei der letzten Räumung stießen Polizei und<br />

Tierärzte auf rund 2000 Tiere, da<strong>von</strong> 200 Reptilien, aber auch Affen und Spinnen.<br />

Auch die kleinen Mississippi-Alligatoren stammen aus seiner bizarren Kollektion. Seit zwei Jahren<br />

warten sie auf ein neues Zuhause. "Alligatoren sind sehr intelligent, sie reagieren auf ihre Besitzer,<br />

und manche hören sogar auf ihren Namen", sagt Reptilienfachmann Friz. An Privatleute könne man<br />

sie durchaus vermitteln: "Es gibt sehr verantwortungsvolle Krokodilhalter."<br />

Der Besitzer <strong>von</strong> Alligator Ali gehört nicht dazu: Vorvergangene Woche entdeckte ein Autofahrer die<br />

170-Kilo-Echse auf einer Baustelle in Frankfurt am Main. Ali war aus einer Reptilienshow ausgebüxt.<br />

Anfang Juli erst hatte die Polizei im südhessischen Groß-Rohrheim ein herrenloses Krokodil vor<br />

einem Motorradgeschäft eingefangen; es gehörte zu einem kleinen Wanderzirkus.


Spektakulärer verlief im April die Suche nach einer Monokelkobra in einem Mehrfamilienhaus in<br />

Mülheim an der Ruhr. Die Giftschlange war aus ihrem Terrarium im Dachgeschoss entwichen. Die<br />

Mieter flohen, Schlangenjäger entkernten die Wohnung, sperrten die Straße, versiegelten das Haus<br />

und präparierten es mit Klebefallen, die dem flüchtigen Reptil zum Verhängnis wurden - allerdings erst<br />

nach drei Wochen. Mausetot und ausgetrocknet pappte das Tier am Tesafilm.<br />

Zu lokaler Bekanntheit brachte es "Leoparden-Manni" aus Hamburg-Ottensen: Im vergangenen<br />

August rammte ihm seine Gabunviper die Giftzähne in die Hand; der glücklose Schlangenfan konnte<br />

gerade noch den Notruf wählen, ehe ihn die Bewusstlosigkeit ereilte. Schon 1996 und 2004 war<br />

"Leoparden-Manni" jeweils <strong>von</strong> einer seiner Klapperschlangen gebissen worden.<br />

Auch die Münchner Reptilienretter beherbergen eine kleine Berühmtheit. Vor acht Jahren machte<br />

Geierschildkröte Eugen als "Ungeheuer vom Dornacher Weiher" Schlagzeilen (SPIEGEL 27/2002). Im<br />

Kiesweiher hinter dem Münchner Messegelände wurde eilig das Baden untersagt ("Lebensgefahr!"),<br />

nachdem Angler das gewaltige Panzertier gesichtet hatten. Nach wochenlanger Krötenhatz landete<br />

Eugen in der Obhut <strong>von</strong> Baur und Friz.<br />

Gerade die Schildkröten machen den Tierärzten Sorgen - Geierschildkröten wie Eugen und die<br />

ebenfalls bissigen Schnappschildkröten dürfen nicht mehr <strong>von</strong> Privatleuten gehalten werden und sind<br />

somit nicht vermittelbar. Trotzdem tauchen immer wieder Fundtiere auf. Derzeit drängeln sich an die<br />

200 Wasserschildkröten im Münchner Reptilienasyl. "Schnappschildkröten sehen so schön dinomäßig<br />

aus, das gefällt den Leuten eben", erklärt Friz. "Aber man kann zuschauen, wie die aus dem Becken<br />

rauswachsen."<br />

Viele Reptilien werden nicht nur groß und stark, sondern auch steinalt - ein Faktor, den spontane<br />

Exotenerwerber ebenso gern übersehen wie die Tatsache, dass sie irgendwo in ihrer Wohnung ein<br />

feuchtwarmes Klima <strong>von</strong> konstant 30 Grad Celsius schaffen müssen. Manche Tiere benötigen auch<br />

eine Nachtabsenkung oder mögen es noch heißer. Friz: "Spornschildkröten zum Beispiel sind<br />

afrikanisches Sahelzonenklima gewöhnt, da braucht man eigentlich ein privates Kernkraftwerk."<br />

Von Haltungsverboten für exotische Tiere, wie sie regelmäßig <strong>von</strong> Tierschutzorganisationen gefordert<br />

werden, halten die beiden Fachtierärzte dennoch nichts. "Generelle Verbote treffen vor allem die<br />

engagierten und sachkundigen Halter", glaubt Baur, "und eben nicht diejenigen, die im Keller heimlich<br />

eine Mamba verstecken."<br />

Manche Bundesländer haben eigene Verordnungen zum Umgang mit Gift- und Gefahrtieren erlassen;<br />

in Hessen beispielsweise ist die Haltung gefährlicher Tiere durch Privatleute seit kurzem verboten. In<br />

Nordrhein-Westfalen dagegen gibt es weder Verbote noch Meldepflicht.<br />

Für Baur und Friz sind die guten Tage solche, an denen sich ein passender Halter für einen ihrer<br />

Schützlinge findet. So wie neulich, als eine meterlange Boa constrictor <strong>von</strong> ihrem neuen Besitzer<br />

abgeholt wurde - einem Altrocker mit Zwergpinscher: "Eine Seele <strong>von</strong> Mensch mit ganz<br />

hervorragender Sachkenntnis", lobt Baur.<br />

Die Freude der Veterinäre währte nicht lange. Nach wenigen Tagen brachte der Rocker zwar nicht die<br />

Schlange zurück, dafür aber 24 unverhoffte Baby-Boas.<br />

Der Spiegel / 26.07.2010<br />

Und noch ein Artikel zu dem Thema aus Österreich<br />

Exotische Tiere: Tierschutz warnt vor Boom<br />

Der aktive Tierschutz ortet einen regelrechten Boom bei exotischen Haustieren und schlägt Alarm:<br />

Von artgerechter Haltung könne so gut wie nie die Rede sein. Die Tierschützer fordern strengere<br />

Bestimmungen für den Handel.<br />

Viele exotische Tiere wären meldungspflichtig<br />

Wie viele Echsen, Schlangen oder Spinnen in den steirischen Haushalten zu finden sind, lässt sich<br />

nicht sagen. Denn der Handel erfolgt über Zoofachmärkte, Reptilienbörsen oder das Internet.<br />

Und das obwohl viele dieser Tiere eigentlich meldungspflichtig wären, sagt Stefan Moser vom Aktiven<br />

Tierschutz: "Dass diese Meldungen nicht gemacht werden, ist kein Geheimnis und dementsprechend<br />

ist diese Zahl nicht zu beziffern. Aber eines ist sicher, sie steigt jährlich deutlich an."<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 21 <strong>von</strong> <strong>31</strong>


Fachwissen ist eine Voraussetzung<br />

Auch Anfragen wegen kranker Exoten häufen sich beim Aktiven Tierschutz. Eine gesunde,<br />

artgerechte Haltung sei in kleinen Terrarien auch gar nicht möglich, sagt Moser. Außerdem wäre<br />

großes Fachwissen eine Grundvoraussetzung, denn ein Nichtkenner würde mit Sicherheit zu spät<br />

bemerken, dass es einem solchen Tier nicht gut geht.<br />

Tierschutz fordert: Abgabe direkt beim Züchter<br />

Moser fordert gesetzliche Hürden, wie zum Beispiel die Abgabe ausschließlich beim Züchter:<br />

"Fachpersonen legen in der Regel sehr viel Wert darauf, dass ihre Tiere in die richtigen Hände<br />

kommen. Das heißt, die Auswahl der zukünftigen Besitzer erfolgt über einen Züchter viel genauer und<br />

unter ganz anderen Aspekten, als im Handel."<br />

Artgerechte Haltung ist nicht überprüfbar<br />

Selbst bei so einer Hürde bleibt allerdings das Problem der Überprüfbarkeit artgerechter Haltung. Die<br />

beste Lösung wäre immer noch, Tiere, die bei uns nicht heimisch sind auch nicht zu kaufen, so<br />

Moser.<br />

ORF Steiermark / 26.07.2010<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 22 <strong>von</strong> <strong>31</strong><br />

Batman wurde <strong>von</strong> Schrotkugeln getroffen<br />

ALMUS. Batman liegt mit verletzten Vorderpfoten im Badezimmer. Vor ein paar Tagen wurde die<br />

zweijährige Katze mit Schrot aus einer Flinte getroffen und bekam eine Zehe amputiert. Wer auf das<br />

Tier geschossen hat, ist noch unklar.<br />

„Ich kann mir nicht erklären, was da passiert ist“, sagt die dreifache Katzenbesitzerin. Über das, was<br />

ihrem Tier zugestoßen ist, ist sie noch immer empört. Als sie mit ihrer Familie am Freitagabend vom<br />

Guckaisee zurückkehrte, saß Batman, eine Katze der Familie, im Hof. <strong>Ihr</strong>e Brust war voller<br />

Blutspritzer und die Vorderpfoten waren angeschwollen. Sie habe sich jedoch nicht einfangen lassen,<br />

berichtet die Besitzerin. Erst am nächsten Tag kam sie an die Katze heran und brachte sie zum<br />

Tierarzt.<br />

Dieser vermutete, dass die Katze aus der Höhe gestürzt sei und sich dabei die Verletzungen<br />

zugezogen habe. Zwei Tage später wurde Batman operiert, dabei bekam sie eine Vorderzehe<br />

amputiert. Außerdem hat sie einen Bruch in der rechten Pfote da<strong>von</strong>getragen und eine Sehne ist<br />

komplett durchtrennt worden. Auf dem Röntgenbild konnte der Tierarzt kleine Pünktchen erkennen,<br />

die keinen Zweifel daran ließen, dass auf das Tier geschossen wurde. „Die Punkte sind Teile des<br />

Schrots, das gestreut hat“, sagt die Besitzerin. Die Schrotreste könnten nicht entfernt werden, würden<br />

sich aber verkapseln, versicherte der Arzt.<br />

Drei Monate wird der Heilungsprozess nun dauern. Momentan ist die Hofkatze im Badezimmer der<br />

Familie untergebracht, wo sie mit Jodspray, Schmerzmitteln und Antibiotika versorgt wird. „Batman hat<br />

Glück gehabt, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Aber der Vorfall ist schrecklich“, sagt die<br />

Besitzerin. Fraglich bleibt für die Familie aber, wer auf die Katze geschossen hat. „Eigentlich ist sie<br />

nicht auf den Feldern oder im Wald unterwegs“, berichtet die Allmuserin. Die Familie hat den Vorfall<br />

der Umweltpolizei gemeldet und Anzeige erstattet. „So etwas ist ein Verstoß gegen das<br />

Tierschutzgesetz, möglicherweise sogar gegen das Waffengesetz“, erklärt Martin Schäfer,


Pressesprecher des Polizeipräsidiums Osthessen. Nur Leuten mit Jagdschein sei es erlaubt, mit einer<br />

Schrotflinte Tiere zu erlegen. Auf Katzen und Hunde darf nach dem Hessischen Jagdgesetz<br />

außerdem nur in Ausnahmefällen geschossen werden. Dass sich die Katze so weit vom Haus der<br />

Familie entfernt hat, glaubt die Katzenbesitzerin jedoch nicht. Andererseits kann sie sich auch nicht<br />

vorstellen, dass es innerhalb des Dorfes passiert ist.<br />

Dieser Fall sei nicht der erste, berichtet Silke Gramatzki-Wieczorek, Vorsitzende des<br />

Tierschutzvereins Verantwortung Leben. <strong>Ihr</strong> ist bekannt, dass in einigen Orten vermehrt Katzen ins<br />

Visier genommen werden. Erst kürzlich gab es einen Vorfall in Müs. „Wir übernehmen oftmals die<br />

Kosten für die Operationen, weil sie irgendwo gefunden werden und kein Besitzer ausfindig gemacht<br />

werden kann“, sagt sie. Der zuständige Arzt rufe die Tierschützerin an, wenn ein Tier aufgefunden<br />

wird. Sie schaue sich das Tier dann sofort selbst an und versuche, so gut wie möglich die finanziellen<br />

Mittel zur Verfügung zu stellen, um dem Tier zu helfen. Die Familie hofft, dass Batman nun bald<br />

wieder fit ist und dass so etwas nicht noch anderen Katzen passiert.<br />

Von unserem Redaktionsmitglied<br />

Ann-Katrin Göbel<br />

Hintergrund<br />

Das Töten <strong>von</strong> wildernden Hunden und streunenden Katzen ist im Bundesjagdgesetz sowie in den<br />

Jagdgesetzen der Länder durch die entsprechenden Jagdschutz-Paragrafen geregelt.<br />

Im Hessischen Jagdgesetz heißt es, Jagdschutzberechtigte (unter anderem Polizei- und Forstbeamte,<br />

Revierinhaber oder bestätigte Jagdaufseher) sind befugt:<br />

Hunde, die im Jagdbezirk außerhalb der Einwirkung <strong>von</strong> Begleitpersonen Wild nachstellen, und<br />

Katzen, die in einer Entfernung <strong>von</strong> mehr als 500 Metern, im Zeitraum vom 1. März bis <strong>31</strong>. August in<br />

einer Entfernung <strong>von</strong> mehr als 300 Metern <strong>von</strong> der nächsten Ansiedlung jagend angetroffen werden,<br />

zu töten. Die Tötung muss unterbleiben, wenn andere Maßnahmen ausreichen, um die Gefahr<br />

abzuwehren, die <strong>von</strong> dem Hund oder der Katze ausgehen.<br />

In Hessen wurden im Jagdjahr 2008/09 etwa 1000 Katzen und 25 Hunde erlegt.<br />

Ziel des Jagdschutzparagrafen ist es, Wildtiere vor den 500 000 Haustieren zu schützen, die alljährlich<br />

ausgesetzt werden, oft verwildern und sich dann in ihrem Überlebenskampf <strong>von</strong> Singvögeln und<br />

Jungwild ernähren müssen.<br />

Da diese Schadensabwendung gesellschaftlich nicht unumstritten ist, appelliert der Deutsche<br />

Jagdschutzverband, die nationale Dachorganisation der Jäger, an seine Mitglieder, die Auslegung des<br />

Wildschutzes in jedem einzelnen Fall sorgfältig abzuwägen. Dies gelte insbesondere in der näheren<br />

Umgebung <strong>von</strong> Siedlungen.<br />

Fuldaer Zeitung<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 23 <strong>von</strong> <strong>31</strong><br />

Medienmitteilung: Wann kommt eine gerechtere Jagd?<br />

Der Verein Wildtierschutz Schweiz nimmt dazu wie folgt Stellung:<br />

Davos, 27. Juli 2010<br />

Mit grosser Freude haben wir zur Kenntnis genommen, dass Pro Natura auch die Auffassung vertritt,<br />

dass die Jagd in der Schweiz modernisiert werden muss.<br />

Nach dem Studium einiger Statements zur Jagd <strong>von</strong> einigen der Befragten im aktuellen Print-Magazin<br />

<strong>von</strong> Pro Natura vom Juli 2010 kommt auch der Verein Wildtierschutz Schweiz zum Schluss, dass der<br />

Fisch vom Kopfe her stinkt.<br />

Es ist unabdingbar, dass die Jagd in der Schweiz aus den wirren Phantasien bestimmter Jäger geholt<br />

wird und gesamtschweizerisch nach unabhängigen, modernen wildbiologischen und<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie ethischen und moralischen Gesichtspunkten geregelt wird.<br />

Es herrscht schweizweit kantonsübergreifend ein durchtriebenes Chaos auf dem Buckel<br />

empfindsamer Lebewesen und der Bevölkerung.


Beispiele gefällig?<br />

� Friedliche fotografierende Spaziergänger werden z.b im Kanton Graubünden während der<br />

Niederjagd auf den auf der Roten Liste stehenden Feldhasen <strong>von</strong> Jägern mit Schusswaffen<br />

bedroht und mit Aussagen konfrontiert; "Sähe ich hier einen Luchs, gäbe es einen schönen<br />

Bettvorleger".<br />

� Während die Biologin und Jägerin Karin Hindenlang, Mitglied im Pro Natura Zentralvorstand in<br />

Zürich, da<strong>von</strong> träumt, dass die Jagd ein Menschenrecht sei.<br />

� Reinhard Schnidrig, Leiter der Abteilung Jagd beim Bafu in der Hauptstadt behauptet<br />

derweilen, dass der Mensch ein Anrecht aufs Jagen hat, nicht aber auf Beute. Sein Motto:<br />

"Nie ist das Töten mein Ziel, das Beute machen aber schon". Wieso geht er dann nicht<br />

Beeren sammeln?<br />

� Der sympathische Herr Christian Siegenthaler, Wildhüter im Kanton Bern, gibt gar keine<br />

genaue Antwort mehr auf die Frage: "Was fasziniert Sie an der Jagd?"<br />

� Und der Präsident <strong>von</strong> Jagd Schweiz, Herr Egli Hanspeter aus St. Gallen, geht ausgewählte<br />

Wildtiere ernten!<br />

Jeder gesunde Menschenverstand hat Ehrfurcht vor dem Leben und niemand hat pauschal das Recht<br />

Leben zu nehmen, auch nicht wenn er glaubt es sei ein Menschenrecht, Tradition oder Erntezeit. Dies<br />

ist ein universelles Gesetz für rechtschaffene Menschen.<br />

Es gibt keine Weltreligion die den Konsum <strong>von</strong> Fleisch oder das Töten <strong>von</strong> Lebewesen befürwortet.<br />

An diesen höheren Idealen sollte man sich orientieren und nicht an den Neandertalern aus der<br />

Steinzeit. Wir sollten auf der Erde bemüht sein ein friedliches Zusammenleben aller fühlenden<br />

Lebewesen zu erreichen und nicht Kriegsschauplätze im Tierreich organisieren.<br />

Wenn Jagd Kultur ist, wäre Kannibalismus immer noch Gastronomie.<br />

� In manchen Kantonen gehen "Naturfreunde" mit dem Gewehr nur des zarten Fleisches eines<br />

Jungtieres wegen auf die Jagd<br />

� Sie erschiessen Mutterkühe vor ihren Jungtieren während der Aufzuchtszeit (Nach-<br />

Sonderjagd)<br />

� Sie vergiften die Umwelt, Natur, Mensch und Tier mit <strong>Ihr</strong>em Bleischrot<br />

� Sie locken im strengen Winter hungernde Tiere mit Futter an, nur um sie hinterhältig<br />

erschiessen zu können (Passjagd)<br />

� Sie hetzen scharf gemachte Hunde in Höhlen, um Füchse und Dachse zu eliminieren<br />

(Baujagd)<br />

� Sie locken friedliche Lebewesen in Fallen, in denen sie zum Teil tagelang leiden und auf ihren<br />

Mörder warten müssen (Fallenjagd)<br />

� Sie verletzen und ermorden friedliche Tiere hinterhältig und feige mit hochmodernen<br />

Schusswaffen aus dem Hinterhalt<br />

� Sie unterstützen Auszeichnungen, Fellmärkte, Preisverleihungen für den Trophäenkult,<br />

Trophäenschauen usw.<br />

� Sie drücken minderjährigen Schulkindern Schusswaffen in die Hände und üben mit ihnen das<br />

Töten<br />

� Sie führen ihre qualvollen Taten meist in der Einsamkeit aus, was Tierquälereien fördert<br />

� Sie verletzen über 50% der Wildtiere nur schwer und die Opfer müssen so oft stundenlang<br />

unter enormen Qualen und Angst leiden, bis ein Schweisshund sie findet und ermordet<br />

werden<br />

� Sie bringen mit ihren Waffe und Barbareien auch zahlreiche andere Menschen in Gefahr<br />

� Sie (ausser der Vivisektion) fügen den Tieren am meisten Qualen und Missbrauch zu, auch<br />

durch die Art des Tötens<br />

� Sie die Jagd und dem damit Verbundenen Töten <strong>von</strong> friedlichen Tieren als Vergnügen<br />

"Passion" betrachten, was nicht sittlich ist und dem Tierschutzgesetz widerspricht<br />

� Sie Verbissschäden geradezu fördern durch den Jagddruck<br />

� Sie bestimmte Tierarten gezielt dezimieren, um keine Konkurrenz zu haben für ihr<br />

widernatürliches Verhalten<br />

� Sie der Bevölkerung normale natürliche Tierbeobachtungen und Interaktionen vorenthalten<br />

� und und und<br />

Solch schändliche Taten scheinen bei den heutigen Jägern tolerierbar zu sein, nicht aber vor dem<br />

Rest der informierten schweizerischen Bevölkerung, wie eine Studie des schweizerischen<br />

Tierschutzes <strong>von</strong> 2009 klar aufzeigt.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 24 <strong>von</strong> <strong>31</strong>


Eine Dummheit bleibt eine Dummheit, auch wenn ihr 5'000 Jägerinnen und Jäger hinterher<br />

rennen.<br />

Die "Jäger" <strong>von</strong> heute sind keine richtigen Jäger (Jagd zur notwendigen, überlebenswichtigen<br />

Nahrungsmittelbeschaffung), sondern organisierte Eigenheiten oftmals aus einem Umfeld aus Filz und<br />

Vetternwirtschaft. Dubioseste Begründungen werden vorgeschoben, um ihre blutigen und feigen<br />

Freizeitaktivitäten aufrecht zu erhalten.<br />

99.6 % der Schweizer Bevölkerung sind keine Jägerinnen und Jäger und dies aus gutem Grunde. Sie<br />

haben sich ethisch und moralisch weitergebildet und gehen in ihrer Freizeit sinnvolleren Tätigkeiten in<br />

der Natur nach, als friedliche Tiere zu töten. Jagd ist grausam!<br />

� Was sind das für Menschen, die den Waffengebrauch zur Leidenschaft gemacht haben, um<br />

damit Konflikte zu lösen?<br />

� Die fieberhaft an ihren Büchsen hängen, wenn es doch längst wissenschaftlich erwiesen ist,<br />

dass heute in der Schweiz niemand mehr jagen muss, um zu überleben?<br />

� Die lieber wochenlang auf die Hochjagd gehen, anstatt mit ihren Familie Urlaub zu machen?<br />

� Die einschlägige Jagdmagazine lesen, wo gewalttätige finstere Gestalten mit Waffen<br />

posierend sowie Bilder mit aufgehängten, friedlichen Lebewesen dem schockierten Leser<br />

präsentiert werden?<br />

Gibt es keine Alternativen?<br />

Wieso kann z.b der Kanton Genf, der seit über 30 Jahren die Jagd für die Lusttöter abgeschafft hat,<br />

jagdfreie Nationalparks, in weiten Teile Belgiens und Hollands wurde die Hobby-Jagd faktisch abgeschafft<br />

usw, kein Vorbild sein in den übrigen Kantonen in der Schweiz, für mehr Natur- und Tierschutz<br />

sowie Biodiversität?<br />

Die Jagd in der Schweiz ist in jeder Hinsicht <strong>von</strong> einer in der Steinzeit zweckorientierten und legitimer<br />

Berechtigung zum Überleben sehr weit abgedriftet und zu einem Spaß-Morden an Tieren verkommen.<br />

Die zuständigen kantonalen Behörden organisieren fleissig attraktive Jagden und Fischereien für<br />

gewisse Individuen. Dieses Treiben ist aber für eine moderne und friedliche Gesellschaft, wie die<br />

unsrige, als solches nicht mehr länger hinnehmbar. Die Bevölkerung wünscht Ruhe und Frieden in<br />

den Erholungsräume und keine Kriegsspielereien sowie Abschlachtungen <strong>von</strong> ein paar<br />

Unverbesserlichen. Der moderne Mensch erfreut sich am Austausch mit der lebenden Tierwelt und<br />

Natur.<br />

Ökologischer Fussabdruck<br />

Die Jägerschaft ist mitverantwortlich für die vielen Wildunfällen. Schweizweit kollidiert durchschnittlich<br />

jede Stunde ein Auto mit einem Reh. Daraus ergeben sich pro Jahr 20 000 verunfallte Tiere im<br />

Strassenverkehr. Dabei werden 60 Personen verletzt und es entsteht Sachschaden <strong>von</strong> 25 Millionen<br />

Franken. Es gibt eine Studie aus Frankreich, die zeigt, dass die Jägerschaft viel mehr Schaden<br />

anrichtet, als das Wild dem die Jägerinnen und Jäger hinterherjagen. Die Jägerschaft verursacht<br />

Personen (rund 300 Jagdunfälle pro Jahr in der Schweiz), Umwelt, Sachschäden, Artenschäden usw,<br />

die weit über den durchschnittlichen 2% der Verbissschäden durch das Wild an Pflanzen bzw.<br />

Holzertrages. Und es gibt Studien die zeigen, dass 90% der Gewaltverbrecher als Tierquäler<br />

angefangen haben. Echter Tierschutz ist auch Menschenschutz.<br />

Ist der ökologische Fussabdruck der Jäger umweltfreundlicher, als jener der friedlichen Wildtiere?<br />

Was für eine Plage die Jäger für die Natur, Umwelt, Menschheit, Tierwelt, Biodiversität sind, kann man<br />

anhand diversen Rechner und Studien, beim Bund, Versicherungen, SUVA (rund 300 Jagdunfälle)<br />

Gesundheitsämter, WWF, Greenpeace usw. selber anschauen. Keine Wildtiergruppe wird so<br />

miserable Werte haben wie die Jäger.<br />

Jäger teilen Tiere in "Schädlinge" und "Nützlinge" ein. Welcher authentischer Natur- und Tierschützer<br />

macht das schon? Wer geht schon mit dem Gewehr in die Natur und schiesst die Tierwelt, die Natur<br />

zurecht?<br />

Echte Naturfreunde brauchen kein Gewehr um zu hegen und zu pflegen. Echte Naturschützer sind<br />

keine Gewalttäter.<br />

Karin Hutter trifft den Nagel auf den Punkt: "Der Jäger liebt die Natur, wie der Vergewaltiger sein<br />

Opfer"!<br />

Dessen ist sich auch die Jägerschaft mehr und mehr bewusst. Man ist deshalb zur Zeit sehr darum<br />

bemüht, mit allen erdenklichen Scheinargumenten eine Notwendigkeit dieser Jagd der Bevölkerung<br />

vorzutäuschen, nur um das sinnlose Morden irgendwie zu rechtfertigen.<br />

Moderner Erkenntnisstand in Ökologie und Wildbiologie zeigt auf, (unter anderem durch Herr. Prof.<br />

Josef H. Reichholf <strong>von</strong> der zoologischen Staatssammlung aus München, Prof. Carlo Consiglio aus<br />

Rom, Tierarzt Bruno Bassano Nationalpark Gran Paradiso usw. ) dass sich die Bestandesdichte <strong>von</strong><br />

Wildtieren aufgrund <strong>von</strong> Nahrungsangebot, Territorialität, Klima sowie sozialen und physiologischen<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 25 <strong>von</strong> <strong>31</strong>


Faktoren ohne menschliches Zutun regelt, wenn sie nur könnte. Der Jagddruck sowie andere<br />

Faktoren hingegen erhöht die Reproduktionsraten der betroffenen Tierpopulationen, was man sehr gut<br />

bei den Wildschweinen, Rehe, Hirsche, Tauben ja bei allen Spezies (Arterhaltung,<br />

Überlebungsinstinkt, Geburtenausgleich) beobachten kann. Die Natur ist weise und wenn sich eine<br />

Spezies in Gefahr sieht, dann steigt die Geburtenrate. Diesbezügliche wissenschaftliche Studien 1 gibt<br />

es z.B. in Frankreich und Deutschland.<br />

Die heutige Jagd zerstört das normale soziale Zusammenleben der Wildtiere, ökologische<br />

Gleichgewicht, ihre natürlichen Verhaltensweisen, Familienstrukturen und Sozialverbände, Benutzung<br />

<strong>von</strong> Bauen und Verstecken, Wechsel <strong>von</strong> Tag– zur Nachtaktivität, verstärkte Abwanderung in nicht<br />

bejagte Siedlungsgebiete, unnatürliche Tierkonzentrationen in den Wäldern usw.<br />

Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur wieder auf.<br />

Jäger bezeichnen sich gerne als diejenigen, die die Verantwortung für Tier und Natur übernehmen.<br />

Doch ihre Praktiken stehen dazu im krassen Widerspruch. Die unzähligen Tonnen Blei welche die<br />

Jäger in der Natur zurücklassen beim Schiessen, ist reiner Ökoterror. Blei ist ein giftiges<br />

Schwermetall. Es wirkt sich beim Menschen höchst negativ auf den Blutkreislauf aus und kann zu<br />

Magenerkrankungen, Nierenstörungen oder Kopfschmerzen führen. Doch Bleimunition ist nicht nur für<br />

Menschen schädlich, es ist auch eine besonders grausame Form der Jagd. Tiere, die angeschossen<br />

werden, aber weiterleben, gehen oft danach an einer Bleivergiftung zugrunde. Bleimunition löst unter<br />

lebenden Tieren eine Kettenreaktion aus, die sich im Extremfall auf die komplette Flora eines Waldes<br />

auswirken kann. Bleischrot in Ufernähe wirkt sich auf den Bleigehalt des Wassers und damit auf die<br />

Fische und Vögel, die sich in Wassernähe befinden, aus. Besonders schlimm ist es aber, wenn ein<br />

angeschossenes Tier später stirbt und dann <strong>von</strong> anderen Tieren des Waldes gefressen wird. Dann<br />

gehen nämlich auch diese Tiere elendiglich zugrunde. Die Jagd an sich ist sowieso schon reine<br />

Tierquälerei, man muss es nicht noch durch Bleimunition verschlimmern.<br />

Eine gerechtere Jagd hätte keine negativen Auswirkungen auf den Naturhaushalt, die Artenvielfalt,<br />

das Seuchengeschehen oder die Finanzhaushalte. Vielmehr würde der unglaublichen Tierquälerei<br />

durch die Hobbyjägerei ein Riegel vorgeschoben werden. Die Artenvielfalt würde sich - renommierten<br />

Wissenschaftlern folgend und Fallbeispielen - ohne die Jagd wesentlich besser entwickeln. Zahlreiche<br />

wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen, dass der Verbiss durch Rehe und Hirsche sogar nützlich<br />

ist, weil es eine Zunahme der Biodiversität (hier die Artenvielfalt der Pflanzen) verursacht. Der<br />

Seuchengefahr kann durch Impfungen wirksamer entgegengewirkt werden und selbst die<br />

Staatsfinanzen könnten durch ein effektiveres Reh- und Rotwildmanagement gestärkt werden<br />

(Reduzierung <strong>von</strong> Waldschäden). Gefordert ist hier politischer Wille und Mut, in das jagdliche<br />

Brauchtum signifikant einzugreifen und Gesetze auf den Weg zu bringen, welches den veränderten<br />

Bedingungen des 21. Jahrhunderts, den wissenschaftlichen Erkenntnissen, dem modernen Tier- und<br />

Artenschutz und der Mehrheit der Wähler gerecht wird.<br />

Der Verein Wildtierschutz Schweiz ist dagegen, dass man Konflikte mit den Wildtieren, wenn es sie<br />

denn auch tatsächlich geben sollte, nur mit dem primitivsten Instrument der Waffen, sprich Gewalt,<br />

löst. Er fordert vermehrte geschützte und natürliche Lebensräume für die Wildtiere.<br />

Die heute mehrheitlich aus Spass gejagten Tiere, sind friedliche Lebewesen, welche mindestens<br />

genauso eine Daseinsberechtigung haben, um sich an unserer gemeinsamen Evolution zu beteiligen<br />

und sie sind auch <strong>von</strong> der Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer gerne gesehene Tiere auf<br />

Spaziergängen, Wanderungen in Wald und Flur.<br />

Wir freuen uns über naturverbundene Menschen, die sich unserem Verein als Mitglied anschliessen<br />

möchten.<br />

Verein Wildtierschutz Schweiz<br />

Postfach 63<br />

7270 Davos 2 Horlauben<br />

Schweiz<br />

http://www.jagdkritik.ch / info@jagdkritik.ch<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 26 <strong>von</strong> <strong>31</strong>


Urlauber lässt Hunde in heißem Auto zurück<br />

Am Donnerstag hat um 15.13 Uhr eine Urlauberin bei der Einsatzzentrale in Straubing mitgeteilt, dass<br />

auf dem Parkplatz des Glasdorfes Weinfurtner in Arnbruck ein blauer Volvo stehe, in dem in der<br />

prallen Sonne ein Hund eingesperrt sei. Von der dorthin beorderten Polizeistreife wurde festgestellt,<br />

dass sich zwei Hunde bei einer Außentemperatur <strong>von</strong> 29 Grad im Auto befanden: ein kleiner<br />

Mischlingshund und ein Dalmatiner. Für beide war kein Wasser bereit gestellt. Über das offene<br />

Dachfenster konnten die Polizisten die Türen des Pkw öffnen und die Hunde mit Wasser versorgen,<br />

bis um 15.50 Uhr der Halter eintraf. Gegen den Mann aus Hessen wird Anzeige nach dem<br />

Tierschutzgesetz erstattet. - vbb<br />

Passauer Neue Presse /26.07.2010<br />

Katze in Wiesbaden drei Tage in Lebendfalle gefangen gehalten<br />

SONNENBERG. Von Ingeborg Toth<br />

Die Katze Bimba war drei Tage verschwunden. Auf der Suche nach ihr, bekam die Sonnenbergerin<br />

Claudia Wagner einen Hinweis: Bimba werde in der Nachbarschaft gefangen gehalten. Die<br />

Katzenbesitzerin ging diesem Hinweis nach. Sie fand ihre Katze in einer engen Lebendfalle, die in<br />

einer Holzkiste steckte. Bimba war wegen des Flüssigkeitsentzuges dehydriert, sie war abgemagert<br />

und völlig verstört. Das attestierte der Tierarzt Josef Wagner, der Ehemann <strong>von</strong> Claudia Wagner. Die<br />

Wagners erstatteten Anzeige gegen einen Mann aus der Nachbarschaft, den sie im Verdacht haben,<br />

schon öfters Tiere gequält zu haben: „Wir haben keine fünf Meter <strong>von</strong> dieser Falle entfernt, vor einiger<br />

Zeit zerstückelte Katzen gefunden“, sagt Claudia Wagner.<br />

Elvira Schiöberg vom Bund gegen Missbrauch <strong>von</strong> Tieren erklärt: „Lebendfallen sind nicht<br />

grundsätzlich verboten. Aber niemand darf sie aufstellen und anschließend drei Tage unbeaufsichtigt<br />

lassen. Jäger, die eine Genehmigung haben, solche Fallen aufzustellen, haben die strikte Anweisung,<br />

sie entsprechend oft zu kontrollieren.“ Bimba habe Durst gehabt, litt unter Nahrungsentzug und das<br />

Tier war in einem engen Behälter eingesperrt: „Katzen können auch kollabieren, wenn sie auf diese<br />

Weise gefangen gehalten werden“, sagt die Tierschützerin.<br />

Kein Nachbar habe das Recht ein Tier zu quälen, das sich auf seinem Grundstück bewege.<br />

„Besonders in Vororten ist ihnen Auslauf zu gestatten. Das ist Teil der artgerechten Haltung und wird<br />

auch in vielen Gerichtsurteilen so gesehen,“ erklärt Elvira Schiöberg. Eine Katze drei Tage in einer<br />

Falle hocken zu lassen sei eindeutig ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und damit strafbar: „Das<br />

Tier wäre mit Sicherheit verendet, wenn es <strong>von</strong> seiner Besitzerin nicht befreit worden wäre.“<br />

Das sieht auch der Leiter des 4. Polizeireviers in Bierstadt, Wilfried Kehraus, so: „Der Sachverhalt ist<br />

eindeutig.“ Die Wagners haben dort Anzeige erstattet, Kehraus hat den Fall inzwischen an die<br />

Abteilung K 24 des Polizeipräsidiums abgegeben. „Dort werden jetzt die weiteren Ermittlungen<br />

stattfinden. Der Beschuldigte wird vernommen, Zeugen angehört.“ Die Befürchtung der Wagners,<br />

dass ihre Anzeige im Sande verlaufen könnte, teilt Kehraus nicht: „Die Staatsanwaltschaft wird der<br />

Sache nachgehen.“<br />

Wiesbadener Kurier/29.07.2010<br />

Harpstedt: Tierquäler schleudert Hund auf Bank<br />

Harpstedt - Ein Hundehasser hat in Harpstedt (Landkreis Oldenburg) einen Terrier an einer Leine<br />

durch die Luft geschleudert und auf eine Bank geworfen. Helfer mussten das bewusstlose Tier mit<br />

Wasser wieder zum Leben erwecken, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Verletzt wurde der<br />

Vierbeiner nicht.<br />

Eine Sechsjährige und ihre zehn Jahre alte Schwester hatten am Dienstagmorgen zwei Jack Russell<br />

Terrier in Harpstedt ausgeführt. Plötzlich entriss der Rentner dem jüngeren Mädchen den Hund.<br />

Er schleuderte das Tier an der Leine herum, ließ es einige Zeit in der Luft hängen und warf es dann<br />

auf die Bank. Die Polizei ermittelt wegen Tierquälerei gegen ihn.<br />

Nordwest Zeitung/29.07.2010<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 27 <strong>von</strong> <strong>31</strong>


Zirkus: Wildtiere nicht artgerecht gehalten? Grünen Kritik an Behörden<br />

Mit heftiger Kritik am Rathaus meldet sich Grünen-Stadträtin Natascha Werning zu Wort. Die Stadt<br />

genehmige bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr einen Zirkus, der Wildtiere mit sich führt. Dabei<br />

hatte man sich im Rathaus im Januar aus gegebenem Anlass noch positiv zum Antrag der Grünen auf<br />

ein Verbot <strong>von</strong> Wildtieren im Zirkus geäußert.<br />

Bei dem jetzt genehmigten Zirkus, so Werning, stünden "Tiger und Lamas eingepfercht, ohne<br />

Spielzeug und ohne Wasser in der Hitze." Dies könne nicht artgerecht sein. Selbst Pferde, deren<br />

Zirkushaltung nach Meinung der Grünen nicht verboten werden müsste, hätten bei dem Zirkus kaum<br />

Platz in ihrer Unterkunft. Werning: "Im Sinne des Tierschutzes ist das nicht, ich würde in diesem Fall<br />

auch die Haltung dieser Tiere beanstanden."<br />

Dabei könne die Stadtverwaltung nach Ansicht der Grünen ganz leicht etwas gegen Wildtiere im<br />

Zirkus unternehmen und damit über Mannheim hinaus ein Zeichen setzen: "Einfach keine Plätze mehr<br />

an solche Unternehmen vermieten." Doch die "Untätigkeit der Verwaltung" mache die Stadt<br />

unglaubwürdig. Natascha Werning fordert jetzt, dass sich der Ausschuss für Sicherheit und Ordnung<br />

des Gemeinderats dieses Thema annimmt und über ein Wildtierverbot abstimmt. Die Stadträtin zeigte<br />

sich enttäuscht, dass "auf mündliche Zusagen der Verwaltung <strong>von</strong> 2009 und 2010 leider kein Verlass"<br />

sei.<br />

Mannheimer Morgen/29.07.2010<br />

Fazit: Wenn niemand hin geht, wird der Zirkus sicher nicht wieder kommen. Was die Behörden nicht<br />

tun, kann der Konsument tun – BOYKOTT! Wo keine Nachfrage, da kein Angebot.<br />

Sun (eine Tochter <strong>von</strong> Paz aus Jaca) liebt Wasser, was liegt also näher als sich eine Familie zu<br />

suchen, die am Meer wohnt. Künftig wird die tolle Galgoline auf Föhr Werbung für ihre Rasse<br />

machen.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 28 <strong>von</strong> <strong>31</strong>


Zoet hat unglaublich lange auf eine deutsche Pflegestelle warten müssen (ich hatte sie <strong>Euch</strong> sogar<br />

als Notfellchen in der SZ vorgestellt) - völlig unverständlich, denn sie ist ganz reizend. Das fand auch<br />

ihre neue Familie und hat sich sofort für Zoet entschieden. mit ihrer neuen Freundin Franka versteht<br />

sie sich ebenfalls bestens.<br />

Unser VICO mit den hübschen Stehohren hat endlich auch SEIN Zuhause in Würzburg gefunden.<br />

Dort lebt er mit einer scheuen Galga zusammen, die hoffentlich durch ihn ein bisschen freier und<br />

fröhlicher wird.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 29 <strong>von</strong> <strong>31</strong>


AMANCIO hat den Platz des kürzlich verstorbenen FFF-Hundes Tango eingenommen und hat in der<br />

Pfalz eine Familie gefunden, die ohne Galgo nicht mehr leben möchte.<br />

FLIPI hat das Herz seiner Pflegeeltern erobert und darf bleiben ;-)<br />

Wir wünschen unseren Nasen und ihren neuen/alten Familien alles alles Liebe!<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 30 <strong>von</strong> <strong>31</strong><br />

Zitat der Woche<br />

Wer immer tut was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist<br />

Henry Ford


Besos<br />

(Ulrike)<br />

Buchtipps:<br />

Bekommt der Hund denn nichts zu fressen ?<br />

Das erste Fachbuch über den Galgo<br />

Warme Socken für arme Socken<br />

Ein Leben für den Galgo Espanol<br />

Erhältlich bei: http://www.tiervermittlung.org/Shop/shop.html<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> <strong>31</strong> <strong>von</strong> <strong>31</strong>

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