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Hingeschaut 2008 - Lebenshilfe Schweinfurt

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HHiiNNGGEESSCCHHAAUUTT!!<br />

nebeneinander - füreinander - miteinander<br />

Die<br />

<strong>2008</strong>/2009<br />

JAHRESMAGAZIN<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> für Behinderte e.V. <strong>Schweinfurt</strong><br />

<strong>Schweinfurt</strong>-Schonungen-Nüdlingen-Meiningen-Fuchsstadt-Hammelburg-Hohenroth-Augsfeld


Verein<br />

Das Bild “Paradiesvogel” von Angelika Burger ist unser <strong>Lebenshilfe</strong>bild<br />

des Jahres 2009.<br />

Frau Burger arbeitet in der Schreinerei der WfbM Sennfeld.<br />

Mehr über sie, ihr Bild und das Bild des Jahres finden Sie in unserem<br />

Bericht auf Seite 26.<br />

Liebe Mitglieder, Mitarbeiter,<br />

Freunde und Förderer der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong>,<br />

Ob gewöhnlicher Gockel oder Paradiesvogel liegt<br />

meist nur im Blick des Betrachters.<br />

Für Angelika Burger ist der Gockel auf dem Bauernhof<br />

eben nicht nur ein einfacher Hahn, dessen Geschrei<br />

einen manchmal nervt, dem man an anderen Tagen<br />

mal gerne zuschaut oder oft überhaupt nicht beachtet.<br />

Denn sie sieht in ihm auch den einzigartigen<br />

Paradiesvogel und verleiht ihm damit seine ganz<br />

besondere Würde.<br />

Sie zeigt uns damit, dass vielmehr in allem Alltäglichen,<br />

auch immer der Zauber der Einzigartigkeit und<br />

des Besonderen verborgen liegt.<br />

Denn nichts und niemand ist einfach nur ganz normal!<br />

Ich wünsche Ihnen und uns allen, dass wir uns diese<br />

Offenheit im alltäglichen Miteinander bewahren.<br />

Bleiben wir bereit, unserem Gegenüber mit Achtsamkeit<br />

zu begegnen, so dass wir den besonderen Zauber<br />

des Anderen hinter allen vordergründigen Handicaps<br />

erkennen können.<br />

Denn wir haben alle etwas an uns, was dem anderen<br />

zuviel werden kann und auch irgendetwas an jedem<br />

von uns, ist zu wenig, so dass wir der Unterstützung<br />

anderer bedürfen.<br />

So ist Helmut vielleicht zu dick, Lili zu dünn, Elfie zu<br />

clever, Kurt ist zu dumm, Hanna ist zu verschlossen,<br />

Leo zu offen, Frieda zu schön und Otto vielleicht zu<br />

hässlich.<br />

Jeder von uns ist aber eben doch irgendwie trotz alledem<br />

„normal“.<br />

In der zweiten Ausgabe von „<strong>Hingeschaut</strong>“, dem<br />

Jahresmagazin der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong>,<br />

berichten wir über unsere alltägliche Arbeit mit ihren<br />

Höhen, aber auch Tiefen.<br />

Wir freuen uns über Sie, die über dieses Magazin<br />

unsere Arbeit entdecken und Interesse bekommen,<br />

uns zu unterstützen.<br />

2<br />

Ich danke allen Mitgliedern, Mitarbeitern, Förderern,<br />

Spendern und unseren zahlreichen Ehrenamtlichen,<br />

die dies schon über lange Zeit mit großem Engagement<br />

tun.<br />

Ohne Ihren Einsatz wäre die Arbeit unseres Vereins<br />

nicht möglich.<br />

„Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet”,<br />

gibt uns Christian Morgenstern mit auf den Weg.<br />

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen Freude mit dieser<br />

Ausgabe von „<strong>Hingeschaut</strong>“!<br />

Herzlich Ihr<br />

Norbert Hart<br />

Vorsitzender der <strong>Lebenshilfe</strong> für Behinderte e.V.<br />

<strong>Schweinfurt</strong><br />

I M P R E S S U M<br />

<strong>Hingeschaut</strong> - Jahresmagazin der <strong>Lebenshilfe</strong> für Behinderte<br />

e.V. <strong>Schweinfurt</strong><br />

Redaktion: Irma Karl, Bernhard Bieder, Karin Bonse-Olsen,<br />

Bernhard Eichelbrönner, Margot Beck, Paul Diehm, Holger<br />

Oberfichtner, Rainer Lucas, Peter Gross, Michael Mahr,<br />

Gabi Steiner, Ulrike Weihrauch, Ulla Voigt-länder, Sandra<br />

Tröster, Klaus Friedel, Gabi Schoppik, Helma Glaser-Milde,<br />

Rita Weber, Beate Krämer (Gastautorin) und Martin Christ;<br />

Katharina Masannek/Doris Krimmel (Redaktion <strong>Hingeschaut</strong>)<br />

Redaktionsschluss: 15. Oktober 2009<br />

Kontakt: <strong>Lebenshilfe</strong> für Behinderte e.V. <strong>Schweinfurt</strong>,<br />

Geschäftsstelle-Nebenstelle Finanzen, Friedrichstr. 1,<br />

97421 <strong>Schweinfurt</strong>, Tel.: (09721) 64645-0, Fax: -160<br />

Email: info@lebenshilfe-schweinfurt.de<br />

Unser Spendenkonto: Flessabank <strong>Schweinfurt</strong><br />

(BLZ 793 301 11), Konto-Nr. 26 59


Inhaltsübersicht<br />

Interdisziplinäre Frühförderstellen Schonungen & Bad Kissingen<br />

Integrative Kindertagesstätte und Frühförderstelle Meiningen<br />

Schule für Körperbehinderte und Förderzentrum Schonungen<br />

Katharinen-Schule Fuchsstadt mit integrierter Tagesstätte<br />

Franziskus-Schule <strong>Schweinfurt</strong> mit integrierter Tagesstätte<br />

Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Augsfeld<br />

Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Hammelburg<br />

Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Nüdlingen<br />

Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Hohenroth<br />

Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Sennfeld<br />

Wohnen - Wohnheime<br />

Wohnen - Ambulant Unterstütztes Wohnen (AUW)<br />

Offene Hilfen mit dem FamilienEntlastenden Dienst (FED)<br />

Nachgerufen...<br />

Jubilare<br />

Markt- und Service-Integrationsunternehmen (MSI) gGmbH<br />

Neuigkeiten<br />

3<br />

Verein<br />

Seite<br />

4 - 5<br />

6 - 7<br />

8 - 12<br />

13<br />

14 - 15<br />

16 - 19<br />

20 - 21<br />

22<br />

23<br />

24 - 29<br />

30 - 39<br />

40 - 42<br />

43 - 47<br />

48<br />

49 - 50<br />

51 - 53<br />

54 - 55


Interdisziplinäre Frühförderstellen <strong>Schweinfurt</strong> und Nüdlingen<br />

Rückschau auf <strong>2008</strong>/2009 und Ausblick auf Neues<br />

In dem vorhergehenden Rückblick<br />

„<strong>Hingeschaut</strong>“ haben wir von den konzeptionellen<br />

und räumlichen Veränderungen<br />

in den Frühförderstellen<br />

<strong>Schweinfurt</strong> und Bad Kissingen<br />

berichtet. Der aktuelle Bericht ist<br />

eine Anknüpfung und Rückschau<br />

auf die Jahre <strong>2008</strong> und 2009 sowie<br />

eine Vorschau.<br />

Nachdem die Frühförderstelle Bad<br />

Kissingen bereits in 2007 und die<br />

Frühförderstelle <strong>Schweinfurt</strong> Anfang<br />

<strong>2008</strong> in neue und größere<br />

Frühförderstellen umgezogen sind,<br />

fand im Jahr <strong>2008</strong> in beiden<br />

Stellen jeweils ein Tag der offenen<br />

Tür statt. In beiden Einrichtungen<br />

durften wir überaus positive<br />

Rückmeldungen bzgl. der<br />

Frühförderstellen erfahren. Familien<br />

von Frühförderkindern, Ärzte, die zusammen mit<br />

den Frühförderstellen die Frühfördermaßnahmen<br />

planen und verordnen, Mitarbeiter/innen aus anderen<br />

Einrichtungen, die mit uns zum Wohl der betreuten<br />

Kinder zusammenarbeiten, Nachbarn und<br />

Freunde gaben sich ein Stelldichein. Teams aus<br />

Kindergärten nutzten den Tag der offenen Tür als<br />

Fortbildungstag.<br />

Am Tag der offenen Tür in der Frühförderstelle<br />

<strong>Schweinfurt</strong> freuten wir uns auch, das schöne und<br />

zweckmäßige Spielhaus im größten Förderraum präsentieren<br />

zu können. Die Realisierung war aufgrund<br />

einer großzügigen Spende möglich. Ein Dankeschön<br />

für alle Spenden, die wir entgegennehmen durften!<br />

Leistungen unserer Frühförderung<br />

Die Umsetzungen der Leistungen der Frühförderung,<br />

aufgrund des Rahmenvertrags Frühförderung,<br />

konnten erweitert und gefestigt werden. In der<br />

Eingangsphase der Frühförderung werden das<br />

Offene Beratungsangebot und mehrheitlich eine<br />

Eingangsdiagnostik durchgeführt. Die Mehrzahl der<br />

4<br />

betreuten behinderten und von<br />

Behinderung bedrohten Kinder erhielten<br />

in <strong>2008</strong> so genannte Komplexleistungen,<br />

das heißt Förderungen<br />

mit pädagogischen und medizinischtherapeutischen<br />

Anteilen, je nach<br />

Förderschwerpunkten und Zielsetzungen.<br />

In Zahlen ausgedrückt, bedeutet<br />

dies, dass<br />

- 233 Kinder und ihre Familien<br />

das Offene Beratungsangebot in<br />

Anspruch genommen haben<br />

-166 Kinder an der Eingangsdiagnostik<br />

teilgenommen haben<br />

- 470 Kinder heilpädagogische<br />

Maßnahmen erhielten, und davon<br />

- 315 Kinder medizinisch-therapeutische<br />

Leistungen bekamen.<br />

Neustrukturierungen<br />

der Frühförderleistungen<br />

Wir möchten an dieser Stelle nicht verschweigen,<br />

dass die Neustrukturierungen<br />

der Frühförderleistungen als<br />

auch deren Umsetzungen für alle<br />

Beteiligten, Familien und Beschäftigten in den<br />

Frühförderstellen, eine Herausforderung war und ist.<br />

Gefordert ist ein hohes Maß an Kooperation,<br />

Koordination und Flexibilität.<br />

Seit Januar 2009 ist, wie für alle ambulanten<br />

Leistungen der Eingliederungshilfe, auch für die<br />

Bewilligungen von Frühförderleistungen und Kostenübernahmen<br />

der pädagogischen Anteile der Bezirk<br />

Unterfranken zuständig. Verunsicherungen und<br />

Irritationen bzgl. der Bewilligungsverfahren blieben<br />

anfangs leider nicht aus. Mittlerweile sind der überörtliche<br />

Sozialhilfeträger und die Frühförderstellen in<br />

Unterfranken auf einem „gemeinsamen Weg“.<br />

Wie bereits geschildert und in früheren Verhandlungen<br />

mit den Kostenträgern auferlegt, sind ambu-


Interdisziplinäre Frühförderstellen <strong>Schweinfurt</strong> und Nüdlingen<br />

lante Förderungen in den Frühförderstellen vorrangig<br />

durchzuführen. Mobile Förderungen können<br />

bei Vorliegen bestimmter Gründe genehmigt werden.<br />

Auch wenn die Förderung ambulant durchgeführt<br />

wird, können bis zu 6 Behandlungseinheiten im<br />

Bewilligungszeitraum (i. d. R. 12 Monate) mobil erbracht<br />

werden. Termine im Elternhaus oder Kindergarten<br />

sichern die Zusammenarbeit und die Einbeziehung<br />

der unmittelbaren Lebenswelt der Kinder.<br />

Besondere Angebote<br />

Neben den ambulanten und mobilen Einzelförderungen<br />

wurden die Gruppenangebote erweitert und<br />

differenzierter. Es fanden Gruppen statt, mit heilpädagogischen,<br />

graphomotorischen und psychomotorischen<br />

Schwerpunkten.<br />

Entwicklungspsychologische Beratungen, im<br />

Rahmen einzelner Frühfördermaßnahmen, unterstützten<br />

die Interaktion und Bindung von Kindern und<br />

Eltern.<br />

In beiden Frühförderstellen konnten sich interessierte<br />

Eltern an Elternabenden mit dem Thema „Kleine<br />

Helden in Not“ über Auswirkungen veränderter<br />

Entwicklungsbedingungen von Jungen informieren.<br />

Jungen gelten häufig als unruhig, schwierig und<br />

anstrengend. Die Zahlen in den Frühförderstellen belegen<br />

durchgängig, dass der Anteil von Buben mit<br />

Entwicklungsauffälligkeiten höher ist als der von<br />

Mädchen.<br />

Elternnachmittage für Familien mit Kindern mit ähnlichen<br />

Entwicklungsverläufen boten und bieten<br />

Möglichkeiten sich kennen zu lernen, zum Austausch<br />

und zur gegenseitigen Beratung.<br />

Projekt „Integrativer Kindergarten”<br />

Ein neues Projekt der Frühförderstelle <strong>Schweinfurt</strong> ist<br />

die Planung eines Integrativen Kindergartens in<br />

<strong>Schweinfurt</strong>. Behinderte und von Behinderung<br />

bedrohte Kinder und nicht behinderte Kinder, ab dem<br />

zweiten Lebensjahr bis zur Einschulung, sollen darin<br />

betreut und gefördert werden.<br />

Der Integrative Kindergarten ist eine weitere<br />

Möglichkeit zur Integration und<br />

Teilhabe an der Gemeinschaft.<br />

Irma Karl<br />

Leiterin der Frühförderstellen<br />

5<br />

Fotos: Frühförderstelle <strong>Schweinfurt</strong>-Nüdlingen


Integrative Kindertagesstätte „Abenteuerland” und Frühförderstelle Meiningen<br />

Dem Kind im Hier und Jetzt begegnen<br />

Arbeiten mit dem personenzentrierten Ansatz<br />

Unsere inhaltliche Arbeit fußt auf den Grundsätzen<br />

des personenzentrierten Ansatzes nach Rogers.<br />

Hier ist es wichtig, den Moment, das Hier und Jetzt zu<br />

erfassen, damit eine echte Begegnung zwischen Kind<br />

und Erzieher möglich wird. Der emotionale Zugang<br />

zum Kind macht erst ein Fördern bzw. eine<br />

Weiterentwicklung möglich. Wir müssen aufpassen,<br />

dass wir uns nicht von dem Tempo und von der Größe<br />

des Machbaren einschränken lassen, nach dem<br />

Leitspruch: „Gras wächst auch nicht schneller, auch<br />

wenn man daran zieht. „<br />

Ein Ausspruch aus dem Sanskrit beschreibt genau das,<br />

was in unserer Arbeit wichtig ist:<br />

Achte gut auf diesen Tag<br />

Achte gut auf diesen Tag<br />

denn er ist das Leben.<br />

Das Leben allen Lebens.<br />

In seinem kurzen Ablauf<br />

liegt alle Wirklichkeit und<br />

Wahrheit des Daseins.<br />

Die Wonne des Wachsens,<br />

die Größe der Tat<br />

und die Herrlichkeit der Kraft.<br />

Denn das Gestern ist nichts als ein Traum<br />

und das Morgen nur eine Vision.<br />

Das Heute jedoch – recht gelebt –<br />

macht jedes Gestern zu einem Traum<br />

voller Glück<br />

und jedes Morgen zu einer Vision<br />

voller Hoffnung.<br />

Drum achte gut auf diesen Tag!<br />

aus dem Sanskrit<br />

6<br />

Foto: Bernhard Bieber<br />

Unser Erzieher Gregor Kob faszinierte<br />

als Indianer auf dem Sommerfest .<br />

INFOBOX: Personenzentrierter<br />

Ansatz<br />

Carl Ransom Rogers (geb. 8. Jan. 1902 in Oak Park,<br />

Illinois; gest. 4. Febr. 1987 in La Jolla, Kalifornien) war<br />

ein US-amerikanischer Psychologe und Psychotherapeut,<br />

dessen herausragende Leistung in der Entwicklung<br />

der klientenzentrierten Gesprächstherapie und<br />

dem Ausbau der Humanistischen Psychologie besteht.<br />

Der von Rogers geschaffene klientenzentrierte Ansatz<br />

ist heute u. a. sowohl fester Bestandteil der Gesprächsführung<br />

im Rahmen von Therapiegesprächen,<br />

als auch in der generellen Gesprächsführung der alltäglichen<br />

pädagogischen Arbeit mit Klienten.<br />

Grundlegende Annahmen zum personenzentrierten<br />

Ansatz:<br />

Grundgedanke Rogers Persönlichkeitstheorie ist das<br />

Streben des Menschen nach Selbstverwirklichung und<br />

Selbstaktualisierung. Der Mensch setzt sich im Kindesund<br />

Jugendalter mit seiner Umwelt auseinander, und<br />

die hierbei erlebten Wahrnehmungen, Eindrücke und<br />

Erlebnisse beeinflussen die Entwicklung des Selbstkonzeptes.<br />

Es kann sowohl ein negatives als auch ein<br />

positives Selbstkonzept entwickelt werden.<br />

Das Selbstkonzept beinhaltet das Idealselbst (die Erwartungen<br />

der Gesellschaft an den Menschen, bzw.<br />

welche Eigenschaften und Fähigkeiten er gerne hätte)<br />

und das Realselbst (welche Eigenschaften/Fähigkeiten<br />

der Mensch tatsächlich hat) und ist Sitz der individuellen<br />

Realität. Die individuelle Realität bestimmt unser<br />

eigenes Erleben, Wahrnehmen und Verarbeiten von<br />

äußeren Reizen. Die beiden Pole (Idealselbst &<br />

Realselbst) dürfen hierbei nicht zu weit voneinander<br />

abweichen, da es sonst zu Minderwertigkeitsgefühlen<br />

oder anderen psychischen Störungen kommen kann.


Integrative Kindertagesstätte „Abenteuerland” und Frühförderstelle Meiningen<br />

Pflicht ohne Liebe macht verdrießlich<br />

Pflicht ohne Liebe macht verdrießlich.<br />

Verantwortung ohne Liebe macht rücksichtslos.<br />

Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart.<br />

Wahrheit ohne Liebe macht kritiksüchtig.<br />

Erziehung ohne Liebe macht widerspruchsvoll.<br />

Klugheit ohne Liebe macht gerissen.<br />

Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerisch.<br />

Rückblicke <strong>2008</strong>/2009<br />

In unserer Integrativen Tagesstätte werden derzeitig<br />

103 Kinder in neun Gruppen betreut und gefördert.<br />

Die Frühförderstelle fördert zurzeit 78 Kinder.<br />

Die Förderung in einer Integrativen Gruppe wird<br />

immer mehr gewünscht. Eine vierte Integrative<br />

Gruppe wurde eröffnet.<br />

Raumgestaltung<br />

Herr Jens Müller vom Diakonischen Werk<br />

Mitteldeutschland hat eine Fortbildungsveranstaltung<br />

zum Thema Raumgestaltung durchgeführt. So konnten<br />

viele Gruppenräume individuell auf die kindlichen<br />

Bedürfnisse ausgerichtet werden, was den alltäglichen<br />

Umgang mit den Kindern erleichtert.<br />

Neue Richtung im Bereich der Musiktherapie<br />

Frau Susanne Kilger, die bis Juli als Erzieherin im Gruppendienst<br />

tätig war, hat im September <strong>2008</strong> die Ausbildung<br />

zur Orffschen Musiktherapie in München begonnen<br />

und arbeitet jetzt bei uns musiktherapeutisch.<br />

Foto: Bernhard Bieber<br />

Orffsche Musiktherapie: Susanne Kilger<br />

mit Maurice Ewert im Musikzimmer.<br />

7<br />

Ordnung ohne Liebe macht kleinlich.<br />

Sachkenntnis ohne Liebe macht rechthaberisch.<br />

Macht ohne Liebe macht gewalttätig.<br />

Ehre ohne Liebe macht hochmütig.<br />

Besitz ohne Liebe macht geizig.<br />

Glaube ohne Liebe macht fanatisch.<br />

Die Linkshandberaterin<br />

Cornelia Senf<br />

unterstützt<br />

Kinder dabei,<br />

ihre natürliche<br />

Händigkeit zu<br />

entwicklen.<br />

Laotse<br />

Die Orff-Musiktherapie als aktive multisensorische<br />

Therapie wurde speziell für Kinder und Jugendliche<br />

mit Entwicklungsstörungen und Behinderungen entwickelt.<br />

Diese Therapieform orientiert sich am humanistischen<br />

Modell der Psychologie, welches vom positiven<br />

Potential des Kindes und der Orientierung an seiner<br />

Personen ausgeht. Ziel der Therapie ist die<br />

Entwicklung von Fertigkeiten und die Selbstverwirklichung<br />

der Persönlichkeit des Kindes, ebenso wie das<br />

Erreichen einer neuen Qualität der Eltern-Kind<br />

Beziehung.<br />

Neues Beratungsangebot<br />

Frau Cornelia Senf hat im Oktober eine zweijährige<br />

Weiterbildung als Linkshandberater nach der Methodik<br />

von Frau Dr. Sattler erfolgreich abgeschlossen.<br />

Linkshandberater können bei unklarer Händigkeit und<br />

bei umgeschulten Linkshändern Hilfestellung geben.<br />

Eltern und Betroffene erhalten Infos und Beratung für<br />

den Umgang mit Linkshändigkeit im Alltag.<br />

Umbaumaßnahmen<br />

Im Haus mussten kleinere Umbaumaßnahmen durchgeführt<br />

werden, um unsere Einrichtung an die veränderten<br />

gesetzlichen Anforderungen an eine Interdisziplinäre<br />

Frühförderstelle so anzupassen, dass wir berechtigt<br />

sind, heilpädagogische Förderung, Ergotherapie,<br />

Physiotherapie und Logopädie anzubieten.<br />

Bernhard Bieber<br />

Leiter der Tagesstätte und Frühförderstelle<br />

Foto: Bernhard Bieber


Schule für Körperbehinderte und Förderzentrum Schonungen<br />

Förderzentrum<br />

mit dem Förderschwerpunkt<br />

körperliche und motorische Entwicklung<br />

Schulvorbereitende Einrichtung/SVE, Schule und Tagesstätte<br />

für körperbehinderte Menschen<br />

in Schonungen.<br />

Die Entwicklung der Persönlichkeit der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen in ihrer<br />

GANZHEIT steht im MITTELPUNKT unserer Arbeit.<br />

Die Achtung der Person, ihrer Würde und Individualität ist die Grundllage<br />

unseres Denkens und Handelns.<br />

Unabhängig von Art und Schwere einer Behinderung bejahen wir<br />

das Recht auf Leben, Entfaltung und Selbstbestimmung, auf Erziehung und Bildung.<br />

Gegenseitiger Respekt, Akzeptanz und Anerkennung begleiten uns<br />

auf dem gemeinsamen WEG.<br />

„Nur wenn wir gegenseitig<br />

gemeinsame Erfahrungen machen,<br />

dann werden wir die Dinge auch<br />

gemeinsam begreifen können“.<br />

Dr. Peter Radtke<br />

„Wir sollten mehr darauf achten,<br />

was ein Mensch erlebt und erleidet,<br />

als darauf, was er kann<br />

oder nicht kann.“<br />

Dietrich Bonhoeffer<br />

8<br />

Zeichnung von Thomas Dülk


Schule für Körperbehinderte und Förderzentrum Schonungen<br />

Will man einen Menschen verstehen, muss man seine BEDEUTUNGEN verstehen,<br />

will man einen Menschen achten, müssen wir seine BEDEUTUNGEN achten.<br />

Sie sind nicht nur mit bestimmten Erlebnissen oder mit Situationen verbunden, sondern<br />

sehr oft auch mit Inhalten oder ganz konkret mit bestimmten Dingen gefüllt.<br />

Begegnungen, Spuren und Aktionen<br />

Kinderchor beim Frühlingsfest am 16.05.2009<br />

1. Landessportfest in Straubing am 16.07.2009<br />

Moritz, Felix, Sascha, Daniel, Jasmin,<br />

H.-J. Keller<br />

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte...<br />

Karin Bonse-Olsen<br />

Schul- und Tagesstättenleitung<br />

9<br />

Die Shownunger Theaterbühne spielt den<br />

„Sängerkrieg der Heidehasen“<br />

Aufführungen für: WfbM, Grundschule,<br />

Kindergarten und beim Frühlingsfest<br />

im Mai/Juni 2009.<br />

Spiel – Spaß – Sportfest:<br />

„Afrika“ am 16.07.2009<br />

Fotos: Karin Bonse-Olsen


Schule für Körperbehinderte und Förderzentrum Schonungen<br />

K<br />

I<br />

R<br />

C<br />

H<br />

L<br />

I<br />

C<br />

H<br />

L E B E N<br />

S<br />

Firmgottesdienst<br />

in der Pfarrkirche Sankt Georg<br />

in Schonungen am 27. Mai 2009<br />

mit Weihbischof Herrn Ulrich Boom sowie<br />

Pfarrer Heck und den Firmlingen:<br />

Daniel Franz, Steven Romero, Sven Nürnberger,<br />

Astrid Völker, Alissa Bach<br />

Konfirmationsfeier<br />

in der Alten Kirche<br />

in Schonungen am 08. Mai 2009<br />

mit Pfarrerin Kerstin Vocke und den Konfirmanten/innen:<br />

Jennifer Kleinhenz, Michael Guse, Florian Blank, Sascha Morell,<br />

Hannah Sagstetter<br />

10<br />

aus: <strong>Schweinfurt</strong>er Tagblatt vom 27.05.2009


Schule für Körperbehinderte und Förderzentrum Schonungen<br />

Aus unserem Pressespiegel...<br />

11<br />

aus: <strong>Schweinfurt</strong>er Tagblatt vom 15.07.2009


Schule für Körperbehinderte und Förderzentrum Schonungen<br />

...aus unserem Pressespiegel.<br />

12<br />

aus: <strong>Schweinfurt</strong>er Tagblatt vom 09.10.<strong>2008</strong>


Es ist allgemein bekannt: Wegen der geringen<br />

Geburtenrate gehen die Schülerzahlen in<br />

Deutschland seit zirka zwölf Jahren zurück.<br />

Überraschenderweise ist die Zahl der Schüler mit einer<br />

geistigen Behinderung im gleichen Zeitraum in etwa<br />

gleich geblieben. Das heißt, ihr prozentualer Anteil hat<br />

zugenommen. Eine allgemein anerkannte Erklärung<br />

hierfür gibt es nicht.<br />

Auch Unterfranken liegt im bundesweiten Trend.<br />

Es gibt hier aber spannende regionale Unterschiede.<br />

An der Katharinen-Schule in Fuchsstadt z.B. nimmt die<br />

Schülerzahl seit zirka zehn Jahren kontinuierlich ab.<br />

Damit liegen wir im Trend der unterfränkischen<br />

Schulen im ländlichen Raum. In Würzburg, <strong>Schweinfurt</strong><br />

und Aschaffenburg hingegen steigen die Schülerzahlen.<br />

Ein Vergleich der Veränderung der Schülerzahlen zwischen<br />

der Franziskus-Schule und der Katharinen-<br />

Schule Fuchsstadt liefert hierfür ein augenscheinliches<br />

Beispiel (s. Grafik).<br />

Die Analyse der im Internet zugänglichen allgemeinen<br />

statistischen Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung in<br />

Unterfranken (Entwicklung von Einwohnerzahlen und<br />

Altersstruktur) bietet hierfür keine ausreichende<br />

Erklärung.<br />

Katharinen-Schule Fuchsstadt mit integrierter Tagesstätte<br />

Aus der Provinz in die Stadt - die „Landflucht" von<br />

Familien mit behinderten Kindern in Unterfranken<br />

Ein Erklärungsversuch zur gegenläufigen Schülerentwicklung<br />

13<br />

Dies führt zu einer Vermutung: Möglicherweise zieht<br />

es Familien mit behinderten Kindern im besonderen<br />

Maße von der Provinz weg in die größeren Städte und<br />

deren nahe Umgebung.<br />

Wir wollen es genauer wissen!<br />

Deshalb suchen wir nach Familien mit einem<br />

behinderten Kind, die in den letzten Jahren vom<br />

Land in die Stadt und deren nähere Umgebung<br />

gezogen sind und uns ihre Beweggründe nennen<br />

wollen. Über möglichst viele spannende Anrufe,<br />

Mails oder Briefe hierzu freut sich<br />

Bernhard Eichelbrönner<br />

Schul- und Tagesstättenleiter<br />

Katharinen-Schule<br />

Wiesenweg 6 97727 Fuchsstadt<br />

Tel.: (09732) 3135 Fax: (09732) 79067<br />

E-mail: katharinen-schule@t-online.de<br />

Schuljahr Franzisk.-Sch. Kathar.-Sch.<br />

1996/97 109 80<br />

2003/04 168 80<br />

2004/05 184 79<br />

2005/06 182 74<br />

2006/07 193 74<br />

2007/08 183 72<br />

<strong>2008</strong>/09 198 72<br />

2009/10 204 69


Franziskus-Schule <strong>Schweinfurt</strong> mit integrierter Tagesstätte<br />

Gott nießte. - Was hätte ich sagen sollen?<br />

Von der Spontaneität des Lebens an einem Paradebeispiel<br />

Dieser Tage stolperte ich über einen Kalenderspruch,<br />

der mich schmunzeln ließ:<br />

Gott nießte. - Was hätte ich sagen sollen?<br />

Mein Gedankenschluss, man kann sich auf vieles einstellen,<br />

vorbereiten aber es gibt auch immer wieder<br />

Situationen, die ein hohes Maß an Flexibilität und<br />

Spontaneität erfordern.<br />

Insofern war das vergangene Jahr an unserer Schule<br />

dafür ein Paradebeispiel.<br />

Es gab an unserer Einrichtung zwar wieder viel<br />

Routine, Traditionen wie das Sommerfest, Schullandheimaufenthalte,<br />

die Kommunionfeier, Firmung, das<br />

Sportfest, Abschlussfeiern, Flohmarkt...<br />

Die Herausforderungen dagegen lagen vor, in Form<br />

der langwierigen Erkrankung unseres Schul- und<br />

Tages-stättenleiters Norbert Gunzelmann, in wachsenden<br />

Schülerzahlen, großen Gruppen, vielen - und<br />

doch zu wenigen - neuen jungen Kollegen/innen aller<br />

Berufssparten, Raumnöten, Auswirkungen der Wirtschaftskrise<br />

(auf das private Umfeld mancher<br />

Mitarbeiter und Schülereltern), Sparmaßnahmen,<br />

Schulbegleiterabrechnungen, immer umfangreicheren<br />

(unnötigen?) statistischen Erhebungen.<br />

Aber wo Schatten sind, muss auch irgendwo<br />

die Sonne scheinen.<br />

So gab es auch bei uns im vergangenen Jahr schöne<br />

Lichtblicke.<br />

Zu erwähnen sind als positiv insbesondere:<br />

die hohe Fortbildungswilligkeit<br />

unserer Mitarbeiter<br />

das stete Bemühen um Qualität und Qualitätssteigerungen<br />

im Rahmen der Schulentwicklung<br />

14<br />

die große Bereitschaft Auszubildende aufzunehmen,<br />

anzuleiten...<br />

das Engagement der Schülermitverwaltung<br />

das Wirken der Elternsprecher<br />

der Ausbau des Therapeutenteams<br />

die Unterstützung der Regierung (nicht nur<br />

bei der Schwimmbadsanierung…)<br />

Unterstützung in Form von Spenden<br />

Ein ereignisreiches Jahr ist vergangen, wie Sie an den<br />

brainstorming - mäßig gesammelten Punkten ablesen<br />

können.<br />

Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die in, an<br />

und für die Franziskus-Schule und Tagesstätte zu<br />

einem reibungslosen Funktionieren im Sinne und<br />

zum Wohle der Schülerschaft ihren Beitrag geleistet<br />

haben.<br />

Ganz besonderen Dank ergeht an Herrn Michael<br />

Bertran von der Geschäftsstelle, der mir stets mit Rat<br />

und Tat zur Seite stand.<br />

Margot Beck, SoKRin<br />

Komm. Tagesstättenleiterin


Franziskus-Schule <strong>Schweinfurt</strong> mit integrierter Tagesstätte<br />

Ritter erobern die Franziskus-Schule<br />

Ein Sommerfest unter liebreizenden Burgfräuleins, edlen Rittern und Falken<br />

15


Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Augsfeld<br />

Unverhofft kommt oft:<br />

Zufall bringt glückliche Wendung kurz vor Schluß<br />

WfbM Augsfeld findet Zweigwerkstatt in Zell<br />

Durch die stetig angewachsene Zahl an<br />

Beschäftigten in unserer Werkstatt in Augsfeld ist<br />

es notwendig geworden, weitere Arbeitsplätze zu<br />

schaffen. Unsere letzte Werkstatterweiterung liegt<br />

schon über zehn Jahre zurück. 1997 erhielten wir die<br />

Genehmigung für 240 Mitarbeiter im Arbeitsbereich<br />

und Berufsbildungsbereich. Der Arbeitsbereich wurde<br />

damals auf eine entsprechende Größe erweitert.<br />

Im Herbst <strong>2008</strong> kam es nach ersten Gesprächen mit<br />

den Verantwortlichen der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong><br />

zur Inaugenscheinnahme einiger Objekte in Haßfurt.<br />

Unsere erste Idee war die Ausgliederung mehrerer<br />

Gruppen in eine leer stehenden Stahlhalle der Firma<br />

Werksitz in Zeil am Main, für die wir seit langem<br />

Lohnaufträge verrichten. Leider zerschlug sich sehr<br />

schnell dieses vielversprechende Vorhaben aufgrund<br />

nicht ausreichender Raumgestaltungsmöglickeiten.<br />

Alles steht fest<br />

Eine weitere Möglichkeit, eine Zweigwerkstatt einzurichten,<br />

bot sich in Haßfurt, ebenfalls in einer leerstehenden<br />

Halle der BayWa an. Das Platzangebot war<br />

riesig. Das Gebäude wurde von den Zuwendungsgebern<br />

als geeignet eingestuft, die ersten Pläne vom<br />

beauftragten Bauingenieur angefertigt. Es war angedacht,<br />

die Räumlichkeiten zu mieten.<br />

Das Koordinierungsgespräch der Anerkennungsbehörde<br />

zum Zweck der Genehmigung weiterer<br />

60 Werkstattplätze für die <strong>Lebenshilfe</strong> Augsfeld war<br />

auf den 24. März 2009 im Integrationsamt Würzburg<br />

anberaumt.<br />

Glücksfund in fast letzter Minute: ehemaliges Gebäude<br />

der Firma Unex Metall GmbH in Zell am Ebersberg eignet<br />

sich optimal als Zweigwerkstatt für Augsfeld.<br />

16<br />

Unverhoffte Wendung<br />

Fünf Tage vor dem Treffen in Würzburg wurde ich<br />

durch Zufall auf ein weiteres interessantes Gebäude<br />

aufmerksam.<br />

Nach Einsicht in das vorliegende Exposé und einer<br />

ersten Besichtigung war sehr schnell klar, dass sich das<br />

Gebäude mit wenigen Umbaumaßnahmen in eine<br />

attraktive Zweigwerkstatt verwandeln lassen könnte.<br />

Auch der Preis des erst 14 Jahre alten Betriebes war<br />

überzeugend. Die angebaute Produktionshalle wurde<br />

sogar erst vor vier Jahren errichtet. Viele Fenster,<br />

dadurch helle Räume, alles auf einer Ebene, barrierefrei.<br />

Eine schon vorhandene Telefonanlage, DSL 6000,<br />

Fußbodenheizung für den allergrößten Teil des<br />

Gebäudes und eine kleine Küche inklusive: alles das,<br />

was so wichtig ist.<br />

Das Dach gut isoliert, die Wände ebenso, moderne<br />

Aluminiumfenster, die den Energie-Verordnungen<br />

auch in Zukunft gerecht werden.<br />

Kauf statt Miete<br />

Das Gebäude der neuen Zweigwerkstatt steht in Zell<br />

am Ebersberg. Es gehörte der Firma Unex Metall<br />

GmbH und ist inzwischen durch Kauf in den Besitz<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> für Behinderte e. V. <strong>Schweinfurt</strong> übergegangen.<br />

Dies geschah und geschieht vor allem mit Hilfe von<br />

entsprechenden Fördermitteln (Zuschüsse und<br />

Darlehen).<br />

Hauptkostenträger ist das Integrationsamt mit 65%,<br />

die Bundesagentur für Arbeit gewährt einen Zinszuschuss<br />

auf ein Darlehen von 10% der Kosten, der Bezirk<br />

Unterfranken fördert 5%. Die restlichen 20% der<br />

Kosten, sowie die nicht förderfähigen Kosten sind aus<br />

Eigenmitteln der <strong>Lebenshilfe</strong> für Behinderte e.V.<br />

<strong>Schweinfurt</strong> zu tragen. Davon sollen 10% als Darlehen<br />

mit beantragtem Zinszuschuss der Stiftung Deutsche<br />

Behindertenhilfe aufgebracht werden.<br />

Volles Engagement: Schneller geht nicht<br />

Mit der Zusage der Haupt-Kostenträger beim Koordinierungsgespräch<br />

im März in Würzburg kam alles ins<br />

Rollen. Anschließend überschlugen sich förmlich fast


die Organisationsfortschritte,<br />

das Gebäude zu kaufen.<br />

Eine Mietoption kam durch<br />

den äußerst günstigen<br />

Kaufpreis nicht mehr in<br />

Frage.<br />

Alle beteiligten Behörden<br />

bemühten sich, trotz Wirtschaftskrise<br />

und einigen<br />

Konjunkturpaketen, die die<br />

Arbeitszeit der Beamten stark in Anspruch nahmen,<br />

das Gebäude so schnell wie irgendwie möglich in<br />

trockene Tücher zu bekommen. Das Tempo, das vorgelegt<br />

wurde, überholte uns fast selbst. Und das<br />

meine ich nicht sarkastisch.<br />

Jeder einzelne Verantwortungsträger, der das Gebäude<br />

besichtigte, gab meist vor Ort schon das Okay<br />

und erledigte sogar oft übers Wochenende die schriftlichen<br />

Stellungsnahmen und Empfehlungen.<br />

Deshalb muss an dieser Stelle allen, die dazu beitrugen,<br />

das Vorhaben so schnell zu verwirklichen, gedankt<br />

werden.<br />

Namentlich sind zu nennen:<br />

Herr Fella, ZBFS-Integrationsamt Würzburg, Herr Windisch<br />

vom Bezirk Unterfranken, Herr Zeus von der<br />

Landesbaudirektion an der Autobahndirektion Nordbayern<br />

in Nürnberg, die technischen Berater Herr Dimler<br />

vom Integrationsamt Bayreuth, Herr Vogel und Herr<br />

Engel von der Agentur für Arbeit, Herr Rainer und<br />

Herbert Kitzinger für die Planung, Frau Manger und<br />

Herr Simon vom Staatlichen Bauamt in <strong>Schweinfurt</strong>,<br />

die ehemaligen Besitzer der Firma Unex, Familie<br />

Müller-Neuhaus. Ebenso der Bürgermeister der Gemeinde<br />

Knetzgau, Herr Paulus und die Mitarbeiter im<br />

Landratsamt und natürlich nicht zuletzt, herzlichen<br />

Dank an unseren eigenen Verein, die Vorsitzenden<br />

Herrn Hart und Frau Petersen, den gesamten Vorstand,<br />

sowie unseren Geschäftsführer Herrn Groove<br />

und Frau Neeb als Referentin für die Werkstätten.<br />

Zweigwerkstatt Zell<br />

Zell ist für uns Augsfelder gut und schnell erreichbar,<br />

Synergieeffekte können genutzt werden.<br />

Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Augsfeld<br />

Liebe auf den ersten Blick: Die Mitarbeiter waren bei der Besichtigung hellauf von den<br />

neuen Räumlichkeiten und der Umgebung begeistert und freuen sich auf den Umzug.<br />

17<br />

Nach der notwendigen baulichen Anpassung für unsere<br />

Mitarbeiter werden vorläufig 30 – 35 Mitarbeiter<br />

der Montage-Gruppen „Paul Plasczymonka” und<br />

„Stefan Ankenbrand“ in Zell die Arbeit aufnehmen.<br />

Beide Gruppen eigneten sich aus organisatorischer<br />

und arbeitstechnischer Sicht und aus der Sicht der Mitarbeiterauswahl<br />

am Besten.<br />

Um weiter flexibel agieren zu können und Mitarbeiter<br />

oder Praktikanten wechselnd in den beiden Standorten<br />

einsetzen zu können, sollen sogenannte<br />

Shuttle-Busse eingesetzt werden. Hierdurch ist ein<br />

Höchstmaß an gegenseitiger Aushilfe zwischen Zell<br />

und Augsfeld möglich.<br />

Mitarbeiter sind begeistert<br />

Um den künftigen Beschäftigten in Zell die Angst vor<br />

dem Umzug und dem unbekannten Objekt zu nehmen<br />

sowie alle Fragen beantworten zu können, wurde<br />

bereits eine erste Besichtigung der Werkstatt dort<br />

vorgenommen. Schnell war klar, dass ausnahmslos<br />

Begeisterung herrschte. Das Gebäude wurde genau<br />

inspiziert und das Umfeld ausgespäht.<br />

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass der Umbau genauso<br />

problemlos über die Bühne geht und wir im Frühjahr<br />

2010 dann mit den genannten Gruppen einziehen<br />

können.<br />

Es gibt noch viel zu tun, packen wir´s<br />

an!<br />

Paul Diehm<br />

Werkstattleiter WfbM Augsfeld<br />

Fotos: Paul Diehm, WfbM Augsfeld


Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Augsfeld<br />

„Musik verbindet, kennt keine Grenzen … und<br />

grenzt nicht aus“<br />

30 Jahre Blaskapelle der <strong>Lebenshilfe</strong> Augsfeld<br />

Im Sommer 2009 feierte sie ihr 30-jähriges Bestehen.<br />

Die „<strong>Lebenshilfe</strong>-Blaskapelle Augsfeld“ ist in der Region<br />

nicht unbekannt und ihre aktuell 17 Musiker, alle<br />

Mitarbeiter mit Handicap aus der Werkstatt Augsfeld,<br />

sorgen mit feinster Blasmusik von Klassik bis zur<br />

Volksmusik bei so manchen Festen und Feierlichkeiten<br />

für gute Unterhaltung und Kurzweil.<br />

Selbstverständlich durften sie beim Haßfurter Straßenfest<br />

nicht fehlen und sogar zur Geburtstagsfeier von<br />

Barbara Stamm, am 07. November 2009 auf Schloß<br />

Banz, wurde das Ensemble engagiert.<br />

Nachdem Anton Schobert vor einigen Jahren in den<br />

Ruhestand ging, übernahm Otmar Kaiser die Leitung.<br />

Zusammen mit der Mitorganisatorin und Betreuerin<br />

Margarethe Kurzeja führt er die Arbeit seines Vorgängers<br />

nahtlos fort. Auf diese Weise konnten die<br />

Blaskapelle aus der Werkstatt Augsfeld allein in den<br />

letzten vier Jahren 74 Auftritte verzeichnen.<br />

Alle Musiker spielen trotz ihres Handicaps nach Noten<br />

und nicht, wie im Behindertenbereich oft üblich, nach<br />

Farben oder sonstigen Zeichen. „Das Notenerlernen<br />

und –spielen erfordert sehr viel Zeitaufwand und<br />

Geduld, das sich allerdings auszahlt“, so Otmar Kaiser.<br />

Denn Dank der Notenkenntnis konnten einige der<br />

Musiker schon in die örtlichen Heimat- oder Stadtkapellen<br />

integriert werden.<br />

18<br />

Zehn, 20 und sogar 30 Jahre halten elf Musiker<br />

der heutigen <strong>Lebenshilfe</strong>-Blaskapelle Augsfeld<br />

die Treue.<br />

Beim Sommerfest der Werkstatt in Augsfeld<br />

wurden sie von Gerhard Leisentritt und Stellvertreter<br />

Thomas Sechser (v. lks.) vom<br />

Nordbayerischen Musikbund e.V. dafür ausgezeichnet.<br />

Dirigent Otmar Kaiser (vorne, 2. v. r.,<br />

rechts daneben seine Helferin Margarethe<br />

Kurzeja) erhielt sogar die „Ehrennadel in Gold<br />

mit Kranz“.<br />

Darüber freuten sich auch Haßfurts Bürgermeister<br />

Rudi Eck, Werkstattleiter Paul Diehm<br />

(hinten v. r.) und natürlich Gründungsvater<br />

Anton Schobert (vorne, 4. v. lks.).<br />

Elf Augsfelder Ensemblemitglieder, die teilweise von<br />

Gründung an dabei sind, wurden anlässlich des<br />

Sommerfestes 2009 der WfbM Augsfeld geehrt. So<br />

erhielten die drei noch aktiven Gründungsmitglieder<br />

Andreas Engel, Paul Moser und Josef Werner die goldene<br />

Ehrennadel. Siggi Fetsch, Ines Keil und Edi Stock<br />

konnten sich über die Ehrennadel in Silber für 20-jähriges<br />

Musizieren freuen. Für zehn Jahre musikalische<br />

Treue erhielten Jürgen Bauer, Bernd Papst, Angelo<br />

Vollert, Robert Weiglein und Kerstin Wörtmann eine<br />

Auszeichnung.<br />

Die „goldene Ehrennadel mit Kranz“ zusammen mit<br />

einem Ehrenbrief ging an Otmar Kaiser. Für sein „einzigartiges<br />

Werk“, verbunden mit viel Mut und<br />

unglaublichem Engagement dankte Werkstattleiter<br />

Paul Diehm, Anton Schobert, der das besondere<br />

Musikensemble 1979 gegründet hatte. Große Zweifel<br />

an dem Projekt äußerten seinerzeit die Skeptiker und<br />

sahen für die Musiker mit Handicap keine gemeinsame<br />

Zukunft. Doch 30 Jahre Blaskapelle Augsfeld<br />

beweisen das Gegenteil. Inzwischen hat die<br />

Blaskapelle mehr Auftrittsanfragen als sie wahrnehmen<br />

kann. Ein besonderes Highlight in diesem Jahr ist<br />

ihre Teilnahme auf Schloß Banz bei einem Fest anlässlich<br />

des 65. Geburtstages von Frau Barbara Stamm,<br />

der Vorsitzenden des <strong>Lebenshilfe</strong> Landesverbandes<br />

Bayern und Präsidentin des Bayerischen Landtags.<br />

Redaktion <strong>Hingeschaut</strong>


Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Augsfeld<br />

Aus unserem Pressespiegel...<br />

19<br />

aus: Haßfurter Tagblatt vom 15.09.2009


Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Hammelburg<br />

Wichtiges - Kurz beleuchtet<br />

Auslagerung der Holzgruppe Kaiser in die „Reishalle”<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> konnten wir zwei neue Kunden für den<br />

Holzbereich gewinnen.<br />

Es handelt sich um Volumenaufträge, die zur<br />

Bearbeitung große Flächen in den Gruppen benötigen.<br />

Diese Flächen standen uns nicht zur<br />

Verfügung.<br />

Wir haben eine Halle in unmittelbarer Nähe der<br />

Werkstatt angemietet.<br />

20<br />

Dadurch<br />

kann der Holzbereich als Standbein weiter<br />

ausgebaut werden<br />

kann die Enge in den Gruppen in<br />

der Werkstatt behoben werden<br />

können die neuen Kunden (Holzgruppe) an<br />

die Werkstatt langfristig gebunden werden<br />

kann eine neue Gruppe aufgebaut werden<br />

Holger Oberfichtner,<br />

Werkstattleiter WfbM Hammelburg<br />

Dazu aus unserem Pressespiegel...<br />

aus: Main-Post vom 02.07.2009


Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Hammelburg<br />

...dazu aus unserem Pressespiegel<br />

21<br />

aus: Saale-Zeitung vom 02.07.2009


Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Nüdlingen<br />

Arbeitsbegleitende Maßnahmen<br />

in der Nüdlinger Werkstatt<br />

Fotos: WfbM Nüdlingen<br />

22<br />

Im Jahr 2009 wurden auf Anregung des Werkstattrates<br />

und unter Mitwirkung der Werkstattleitung<br />

und des Fachdienstes die Arbeitsbegleitenden<br />

Maßnahmen (AbM) der Nüdlinger Werkstatt neu<br />

strukturiert.<br />

Das bisherige System, die Durchführung der Maßnahmen<br />

am Freitagnachmittag, wurde durch ein Kurssystem<br />

abgelöst. Die AbM finden nun während der<br />

Arbeitszeit, auf die ganze Woche verteilt statt und<br />

werden von internen und externen Kursleitern angeboten.<br />

Diese Veränderung hat zu einer qualitativen<br />

Verbesserung der Arbeitsbegleitenden Maßnahmen<br />

geführt und wird von den Mitarbeitern der Nüdlinger<br />

Werkstatt mit großem Interesse in Anspruch<br />

genommen.<br />

Organisation der AbM<br />

Die Arbeitsbegleitenden Maßnahmen finden während<br />

der Arbeitszeit statt. Jeder Mitarbeiter hat zwei<br />

Stunden pro Woche für die Teilnahme daran zur<br />

Verfügung.<br />

Die Mitarbeiter wählen aus dem aktuellen Programmheft<br />

das Angebot, das sie interessiert, aus.<br />

Das Programm läuft jeweils sechs Monate, danach ist<br />

eine neue Auswahl möglich.<br />

Unsere Arbeitsbeleitenden Maßnahmen beinhalten<br />

30 Kursangebote, die von den behinderten Mitarbeitern<br />

der Nüdlinger Werkstatt nach Interesse,<br />

Neigung und Eignung belegt werden können.<br />

Eine Auswahl unserer Kursangebote:<br />

Englisch Basteln<br />

PC Kurs Lesen/Schreiben<br />

Wandern Umgang mit dem Euro<br />

Tischtennis Fotografieren<br />

Gymnastik Schwimmen<br />

Kegeln Tiergestützte Therapie<br />

Kochen Selbstverteidigung<br />

Gitarre Tierheim Wanningsmühle<br />

Fußball und vieles mehr<br />

Text: Rainer Lucas,<br />

Sozialpädagoge WfbM Nüdlingen


Für das Team der Hohenrother WfbM ist das Ende<br />

zweier arbeitsreicher, von Auslagerung, Umzug<br />

und Umbau bestimmter Jahre in greifbare Nähe<br />

gerückt.<br />

Für die Sanierung des Werkstattgeländes in<br />

Hohenroth musste <strong>2008</strong> der gesamte Werkstattbetrieb<br />

ausgelagert werden. Nachdem in einer<br />

logistischen Meisterleistung der Umzug in Zusammenarbeit<br />

mit den Angehörigen geschultert<br />

worden war, hatten sich die Hohenrother zwar<br />

etwas provisorisch, aber doch gut in der ehemaligen<br />

„Elflein-Halle” in Bad Neustadt eingerichtet.<br />

Nun ist der Umbau fast fertig gestellt und der<br />

Einzug wird bereits für Ende Februar 2010<br />

geplant.<br />

Auch wenn die Bauarbeiten noch nicht ganz abgeschlossen<br />

sind, ist jetzt schon klar zu erkennen,<br />

dass im Hohenrother Eichenweg nach den Plänen des<br />

Architekten Armin Röder ein freundliches Werkgelände<br />

mit einer angenehmen Arbeitsatmosphäre entstanden<br />

ist.<br />

Der Innenbereich wird von Holz- und Glasflächen<br />

bestimmt. Die großzügigen Arbeitsbereiche sind so<br />

angeordnet, dass überall Tageslicht einfallen kann.<br />

Um dies ermöglichen zu können, ist der Sanitärbereich<br />

ins Zentrum der Werkstatt gelegt worden. Der Verwaltungsbereich<br />

wurde bewusst klein gehalten.<br />

Zweiter zentraler Punkt beim Umbau war, dass die<br />

Erfordernisse für einen zeitgemäßen Betriebsablauf<br />

berücksichtigt werden. So verfügt das sanierte Werkgelände<br />

über einen modernen Lagerbereich und einen<br />

auch für große Lastwagen gut befahrbaren Ladehof.<br />

Um die Anfahrt für die Mitarbeiter zu optimieren, ist<br />

ein Buswendeplatz angelegt worden.<br />

Die Mitarbeiter konnten bereits in Kleingruppen ihren<br />

neuen Wirkungsbereich besichtigten und waren<br />

durchweg begeistert.<br />

„Wir planen den Einzug für Ende Februar 2010“,<br />

berichtet Werkstattleiter Andreas Witke.<br />

Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Hohenroth<br />

Zeit des Umbruchs geht zu Ende<br />

Einzug in sanierte, modernisierte und erweiterte Werkstatt Hohenroth in Planung<br />

23<br />

Bis der Betrieb im neuen Werkgelände aufgenommen<br />

werden kann, liegt noch ein großes Stück Arbeit vor<br />

dem Hohenrother Team. „Eine anstrengende Zeit“, so<br />

Witke, „die aber keiner von uns missen möchte, denn<br />

die Anstrengungen haben ein neues „Wir-Gefühl“ in<br />

der Werkstatt entstehen lassen.“<br />

Redaktion <strong>Hingeschaut</strong><br />

Zum Pausenraum gehört eine sonnige Terrasse (o.).<br />

Die freundliche Außenfassade (m.) führt in lichtdurchflutete<br />

Werkhallen mit großen Holzflächen (u.).<br />

Fotos: Armin Röder Architekten


Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Sennfeld<br />

EIN GROSSER KRAFTAKT STEHT BEVOR:<br />

Auslagerung – Umbau – Sanierung – Erweiterung<br />

„Die Sanierung stand schon länger an. Sämtliche<br />

Bereiche, sei es Werkshallen, Sanitärbereich,<br />

Aufenthaltsräume, oder auch Küche und Kantine<br />

sind dringend überholungsbedürftig, teilweise ist<br />

bereits die Bausubstanz marode“, so beantwortet<br />

Bereichsleiter Günter Scheuring die Frage<br />

nach dem Grund für die anstehende Grundsanierung<br />

der Sennfelder Werkstatt.<br />

Die Werkstatt für behinderte Menschen in<br />

Sennfeld, eine Einrichtung der <strong>Lebenshilfe</strong> für<br />

Behinderte e. V. <strong>Schweinfurt</strong>, wurde im Winter<br />

1973/1974 erbaut und ist nunmehr seit 35 Jahren<br />

Arbeitswelt und zweiter Lebensraum für inzwischen<br />

320 Menschen mit Handicap.<br />

Der Platzbedarf ist im Laufe der Jahre gestiegen. So<br />

wurde 1990 die Werkstatt bereits baulich erweitert.<br />

Die weit über 30 Jahre alte Bausubstanz der Ursprungswerkstatt<br />

kann jedoch den heutigen Anforderungen<br />

nicht mehr standhalten. Länger fand sich<br />

deshalb schon ihre Sanierung beim <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />

Vorstand auf der Planungsliste. Durch die Zusage von<br />

Fördermitteln aus dem Konjunkturpakt II ist dies jetzt<br />

möglich geworden.<br />

Teil-Umzug in die „Remog-Hallen”<br />

„Da die Sicherheit der Mitarbeiter bei uns immer an<br />

höchster Stelle steht, und durch die Bauarbeiten<br />

24<br />

während der Sanierungsphase das Gefahrenpotential<br />

einfach zu hoch wäre, ging nichts daran vorbei, eine<br />

Interims-Lösung zu finden“, so Günter Scheuring.<br />

Die Entscheidung für die „Remog-Hallen” in der<br />

<strong>Schweinfurt</strong>er Ernst-Sachs-Straße wurde durch<br />

den Betriebsarzt und die Fachkraft Arbeitssicherheit<br />

mit getragen, die die Räumlichkeiten und Gegebenheiten<br />

(3.500 qm Innenraum und 3.000 qm Freifläche)<br />

als „sehr gut geeignet“ beurteilt haben. So bliebe bei<br />

dieser Größenordnung auch Platz für Ruhezonen ohne<br />

Maschinenlärm, Raum für Gymnastik und Entspannung,<br />

Küche und Essbereich.<br />

Alles unter Dach und Fach ist jedoch erst, wenn die<br />

Zustimmungen der zuständigen Behörden vorliegen.<br />

Dann können die Mietverträge unterzeichnet werden.<br />

Der Beginn der Renovierungs- und Umbauarbeiten in<br />

den „Remog-Hallen” könnte, wenn alles wie geplant<br />

läuft, dann Ende 2009 beginnen, wobei die Malergruppe<br />

des Rehabilitations- und Arbeitswerks<br />

(RAW) der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong> die kompletten<br />

Mal- und Tünch-Arbeiten übernehmen soll.<br />

Anfang 2010 stünde unter diesen Umständen dann<br />

der Umzug an. Betroffen hiervon sind 18 Arbeitsgruppen<br />

und damit etwa 285 Mitarbeiter mit und<br />

ohne Handicap.<br />

Im von der Sanierung nicht betroffenen Teil des<br />

Hauptgebäudes der Sennfelder<br />

Werkstatt können - gut räumlich getrennt<br />

und abgesichert vom Baubereich<br />

- lediglich die vier Holzgruppen<br />

verbleiben. Nicht umziehen müssen<br />

auch die Förderstätten, die vier<br />

Verpackungs-Gruppen in der „Allmis-<br />

Halle” und die zwei Schlossergruppen<br />

in der Porschestraße. Für diese<br />

Arbeitsgruppen und die Förderstätten<br />

wird eigens eine Übergangsküche<br />

mit Speisesaal im hinteren<br />

Werkstattbereich eingerichtet, so<br />

dass das leibliche Wohl, das für<br />

die Mitarbeiter ja bekanntlich hohe<br />

Priorität hat, garantiert ist.


Sanierungsbau und Anbau Sennfeld<br />

Ganz bewusst hat man sich - wegen der fachlichen<br />

Kompetenz und auch wegen der guten Zusammenarbeit<br />

beim Bau der neuen Förderstätte - für das Architekturbüro<br />

Alfred Wiener aus Karlstadt entschieden.<br />

„Wir werden bald in schönen lichtdurchfluteten<br />

Räumen und Hallen arbeiten, gewährleistet durch viel<br />

Fensterfront und durch die besondere Hallentrennung“,<br />

erklärt Günter Scheuring. Denn die einzelnen<br />

Arbeitshallen würden nicht aneinandergereiht, sondern<br />

räumlich getrennt durch überdachte Innenhöfe<br />

verbunden und verlören so den typischen Fabrikcharakter.<br />

Die einzelnen Baumaßnahmen werden parallel durchgeführt,<br />

um den engen Zeitrahmen der Fertigstellung<br />

bis 2011 im ersten Halbjahr nicht zu sprengen:<br />

So wird die vordere Halle am Haupteingangsbereich<br />

komplett abgerissen und neu gebaut, das Verwaltungsgebäude<br />

entkernt und doppelstöckig aufgebaut<br />

sowie das Lager komplett abgerissen und neu errichtet.<br />

Der jetzige Speisesaal wird Produktionsbereich mit<br />

einem Dach aus Lichtkuppeln.<br />

Ein neuer Sanitärbereich wird an jetziger Stelle des<br />

Glasfusingbereichs - dieser wird verlegt - entstehen,<br />

und ein komplett neuer Speisesaal wird an die jetzige<br />

Caféteria und den heutigen Werkstattladen angebaut.<br />

Die Filiale des Jeromir-Werkstattladens fällt mit der<br />

Sanierung leider weg.<br />

Im anderen Rahmen wird jedoch weiter die Möglichkeit<br />

bestehen, Eigenprodukte der Werkstatt vor Ort zu<br />

erwerben. Auch für die Caféteria ist ein Ersatz<br />

geplant.<br />

„Eine schön gestaltete Freiterrasse schwebt uns noch<br />

vor, mit Sitznischen zum Kaffeetrinken und Relaxen“,<br />

geht Scheuring noch einen Schritt weiter. Aber erstmal<br />

müssen die geplanten Baumaßnahmen durchgezogen<br />

werden.<br />

Als letzter Bauabschnitt ist eine Umgehungsstraße für<br />

den internen Verkehr mit Parkplätzen und -buchten<br />

Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Sennfeld<br />

25<br />

um die Werkstatthallen herum geplant. Besonderen<br />

Wert hat man bei der Konzeption darauf gelegt, dass<br />

genügend Grünflächen erhalten bleiben, die bei<br />

gutem Wetter als Pausenaufenthalt von den<br />

Mitarbeiten genutzt werden können.<br />

Die Finanzierung<br />

Die Gesamtkosten des Sanierungsprojekts Sennfeld<br />

umfassen stolze 5,4 Millionen Euro. Da das Projekt als<br />

„förderwürdig“ vom Staatsministerium anerkannt<br />

wurde, darf sich der Verein über Fördermitteln des<br />

Freistaat Bayerns freuen, die auch zum Teil aus dem<br />

Konjunkturpaket II geschöpft werden. Beantragt wurden<br />

hierfür 3,5 Millionen Euro. Des Weiteren sind<br />

Fördergelder vom Bezirk Unterfranken und von der<br />

Bundesagentur für Arbeit angefragt. Hierzu lagen bei<br />

Redaktionsschluss noch keine konkreten Zusagen vor.<br />

20 % der Projektkosten müssen auf jeden Fall grundsätzlich<br />

aus Eigenmitteln des Vereins als Träger finanziert<br />

werden, d. h. dass die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong><br />

selbst eine Finanzspritze von zirka 1,1 Millionen Euro<br />

zuschießen muss. Für knapp die Hälfte davon<br />

(500.000 Euro) ist geplant, Mittel (Zinszuschüsse) für<br />

ein Kapitalmarktdarlehen von der Stiftung Deutsche<br />

Behindertenhilfe zu beantragen.<br />

„Nicht ganz einfach wird es werden, dieses Mammutprojekt<br />

zu bewerkstelligen, Finanzierung, aber auch<br />

Umzug und Umbau zu organisieren,“ meint Günter<br />

Scheuring, „denn der Arbeitsalltag muss ja trotzdem<br />

weitergehen, alle Mitarbeiter sind vor Ort und es wird<br />

keine Schließungszeiten geben!“ Aber dank der guten<br />

Planung und Vorbereitung aller Beteiligten, von<br />

Werkstattleiter Joachim Jahn über Bereichsleiter bis<br />

hin zu den Gruppenleitern und gut eingestimmten<br />

Mitarbeitern, sieht Herr Scheuring keine Probleme für<br />

eine reibungslose Durchführung. „Step by Step – Rom<br />

ist ja auch nicht an einem Tag erbaut worden“, bringt<br />

er es auf den Punkt und sieht zuversichtlich in die<br />

Zukunft.<br />

Redaktion <strong>Hingeschaut</strong><br />

.<br />

Pläne: Architekturbüro A. Wiener


Fotos: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong><br />

Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Sennfeld - Tagesgruppe Weinbeer<br />

Bild des Jahres 2009:<br />

„PARADIESVOGEL“ von Angelika Burger<br />

Porträt Angelika Burger, Preisträgerin des „Bild des Jahres 2009“<br />

„Ich male aus der Phantasie“ meint Angelika auf<br />

die Frage, wie sie zu ihrem besonderen Motiv,<br />

dem Hahn als Paradiesvogel, gekommen ist.<br />

„Ich male nie von etwas ab, immer nur aus der<br />

Phantasie raus“, betont sie nochmals, denn sie<br />

freut sich, dass aus ihrer Idee des Gockelhahnes<br />

auf dem Misthaufen solch ein schöner geheimnisvoller<br />

Phantasievogel entstanden ist, der zum Bild<br />

des Jahres 2009 der <strong>Lebenshilfe</strong> gekürt wurde.<br />

Angelika malt gerne und freut sich immer auf die<br />

Zeit bei Josef, wie Herr Weinbeer, Leiter der<br />

gestaltungstherapeutischen Tagesgruppe der WfbM<br />

Sennfeld, von allen Mitarbeitern gerufen wird. „Bei<br />

Josef war ich schon öfters“, bestätigt sie mit einem<br />

Strahlen. So erzählt sie von einer besonders gelungenen<br />

Collage mit Fischen, an der sie mitgearbeitet habe<br />

und die auch „aus der Phantasie“ entstanden ist.<br />

Angelika Burger, 1963 geboren, stammt aus Mönchstockheim,<br />

wo beide Elternteile immer noch wohnen.<br />

Angelika hat acht Geschwister, die alle verstreut in der<br />

Region leben und die sie eher selten sieht, aber „...an<br />

Weihnachten sehen wir uns bestimmt alle wieder. Da<br />

freue ich mich darauf“, erzählt sie.<br />

Angelika lebt in einer <strong>Lebenshilfe</strong>-Wohngemeinschaft<br />

in Schonungen und bewohnt dort ein Einzelzimmer,<br />

was ihr sehr gut gefällt. Sie genießt es mit ihren<br />

Mitbewohnern zusammen<br />

zu sein und nach<br />

ihrem Hobby gefragt,<br />

Angelika Burger fertigt nicht nur den beliebten Zauberwürfel an, sondern<br />

ist auch eine Meisterin darin, diesen in Windeseile zusammenzu„würfeln”.<br />

26<br />

Angelika Burger arbeitet in der WfbM Sennfeld in der<br />

Holzfertigung. Im Eingangsbereich der Werkstatt, wo das<br />

Bild des Jahres ausgestellt ist, trafen wir Sie, um uns mit<br />

ihr über ihre Malerei und die Dinge, die ihr sonst noch<br />

Freude machen, zu unterhalten.<br />

berichtet sie vom gemeinsamen Kochen, bei dem sie<br />

auch schon mal mithilft. „Salatschneiden klappt am<br />

besten, aber essen tu ich alles gerne“ gibt sie verschmitzt<br />

zu.<br />

Außerdem gehe sie gerne am Main oder in den<br />

Wehranlagen spazieren und besonders freut sie sich,<br />

wenn alle zusammen aus ihrer Wohngruppe ins Kino<br />

gehen.<br />

Angelika Burger arbeitet in der Werkstatt für behinderte<br />

Menschen (WfbM) Sennfeld in der Abteilung<br />

Eigenproduktion/Holzverarbeitung. Dort hat sie auch<br />

gelernt, mit viel Handfertigkeit und<br />

Geschick, den bekannten Zauberwürfel<br />

in Windeseile zusammenzu“würfeln“,<br />

was schon so manchen<br />

Besucher, der sich selbst daran erfolglos<br />

wagte, in Erstaunen setzte.<br />

Das Gemälde „Paradiesvogel“ ist im<br />

Eingangsbereich der WfbM Sennfeld<br />

ausgestellt.<br />

Redaktion <strong>Hingeschaut</strong>


Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Sennfeld - Tagesgruppe Weinbeer<br />

Fotos: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong><br />

Der Wettbewerb und seine Bedeutung<br />

Die Preisverleihung <strong>2008</strong><br />

Seit 2002 wird jedes Jahr im Dezember in der<br />

„Tagesgruppe Weinbeer” das Bild des Jahres der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong> gewählt. Initiiert wurde diese<br />

Aktion von Martin Groove, dem <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Geschäftsführer, um die Arbeit der gestaltungstherapeutischen<br />

Tagesgruppe innerhalb der <strong>Lebenshilfe</strong>, bei<br />

den Vereinsmitgliedern, Eltern und in der Öffentlichkeit<br />

bekannter zu machen und vor allem um den<br />

behinderten Teilnehmern in der Tagesgruppe eine<br />

Wertschätzung und Anerkennung ihres Schaffens zu<br />

ermöglichen.<br />

Bei der Preisverleihung enthüllte Angelika Burger zusammen<br />

mit dem <strong>Lebenshilfe</strong> Geschäftsführer Martin Groove<br />

unter dem Applaus von Josef Weinbeer (lks.), ihren<br />

KollegInnen und den geladenen Gästen ihr Siegerbild.<br />

27<br />

Jedes einzelne Werk,<br />

was hier in der<br />

Tagesgruppe entsteht,<br />

ist ein Unikat,<br />

und trägt die ganz<br />

persönliche Handschrift<br />

des Einzelnen.<br />

„Wir wollen<br />

unsere Teilnehmer<br />

nicht zum Malen<br />

erziehen, oder auch<br />

Simone Müller (lks.) freut sich<br />

über einen Blumenstrauß und<br />

einen Geschenkgutschein von<br />

Eva-Maria Hübner (r.), als<br />

Dankeschön.<br />

Motive vorgeben“, so Josef Weinbeer. „Jeder entwickelt<br />

und erarbeitet sich seine Idee und sein<br />

Gemälde selbst. Denn nur so kann die Wesensart des<br />

Menschen mit Handicap sein Bild durchscheinen“.<br />

Jedes Jahr im Dezember werden im Rahmen einer offiziellen<br />

Feier alle „Kandidaten“ mit ihren Bilder vorgestellt<br />

und geehrt.<br />

Bei der Preisverleihung am 11. Dezember <strong>2008</strong> konnten<br />

wir uns über einen besonderen Gast freuen,<br />

Journalistin Eva-Maria Hübner aus Pulheim.<br />

Frau Hübner hörte von der Tagesgruppe und war von<br />

deren Konzept und den Arbeiten so begeistert, dass<br />

sie sich für ihre Firma pluspunkt-pr das Bildmotiv<br />

„Der Baum auf der Wiese“ von Simone Müller auswählte,<br />

um Neujahrsgrußkarten für ihre Kunden zu<br />

erstellen. Redaktion <strong>Hingeschaut</strong><br />

TAGESGRUPPE WEINBEER muss umziehen<br />

Neues Domizil gesucht - Mithilfe erwünscht!<br />

Fest steht, dass ab dem 1. Juli 2010 in der Erdgeschosswohnung<br />

in der Gorch-Fock-Straße Nr. 13<br />

keine Weiden mehr zu Kunstwerken geflochten und<br />

keine Bilder mehr gemalt werden, denn der<br />

Mietvertrag für die liebgewonnenen Räume im<br />

Rotkreuzhaus in der Gartenstadt läuft aus und kann<br />

nicht mehr verlängert werden. Ein Ersatzobjekt ist<br />

jedoch noch nicht gefunden und damit ungewiss, wo<br />

die gestaltungstherapeutische Gruppe ab August<br />

2010 weiterhin die beliebten kreativen Auszeiten für<br />

Werkstattmitarbeiter anbieten wird.<br />

Die Tagesgruppe ist noch auf der Suche nach einem<br />

zentralen Gebäude bzw. Räumlichkeiten in der Stadt<br />

oder in Stadtnähe mit einem freundlichen, ansprechenden<br />

Ambiente und einer Grünfläche, die<br />

auch das Arbeiten im Freien ermöglicht.<br />

Auch sollte die Option gegeben sein, das Objekt<br />

barrierefrei umzubauen.<br />

Falls Sie ein Domizil, das für unsere Tagesgruppe<br />

geeignet sein könnte, kennen oder haben, freut sich<br />

Josef Weinbeer auf Ihre Nachricht.<br />

Telefon: (09721) 804721.<br />

Redaktion <strong>Hingeschaut</strong>


Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Sennfeld<br />

40 Jahre Werkstätten der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong><br />

Ein Blick hinter die Kulissen am Tag der offenen Tür(en)<br />

Ein großer Tag in der WfbM Sennfeld und ihren<br />

angegliederten Nebenwerkstätten war der 11. Juli<br />

2009. Mit einem Tag der offenen Tür(en) an allen<br />

Standorten in <strong>Schweinfurt</strong> und Sennfeld feierte die<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong> das 40-jährige Jubiläum ihrer<br />

ersten Werkstatt für Menschen mit Behinderung<br />

(WfbM). Hunderte Besucher, Freunde, Eltern,<br />

Verwandte und Förderer der <strong>Lebenshilfe</strong> nutzten die<br />

Möglichkeit, „einen Blick hinter die Kulissen“ zu werfen<br />

und sich selbst ein Bild davon zu machen, was aus<br />

den damaligen Anfängen 1969 im <strong>Schweinfurt</strong>er<br />

Heckenweg heute geworden ist.<br />

Vom Vorzeige-Pilotprojekt zum anerkannten<br />

Kooperationspartner<br />

„Aus der beschützenden Werkstatt, einstmalig federführend<br />

mitgegründet vom <strong>Lebenshilfe</strong>-Vorsitzenden<br />

Josef Rauschmann (1969 – 1994), für anfänglich neun<br />

Mitarbeiter, hat sich ein anerkannter Kooperationspartner<br />

für Industrie und Handwerk entwickelt“,<br />

berichtete Norbert Hart, Vorsitzender der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Schweinfurt</strong>. Zu verdanken wäre dies neben Herrn<br />

Rauschmann vor allem dem langjährigen Werkstattleiter<br />

Klaus Jungmann und dem Vertrauen der regionalen<br />

Firmen in die Arbeit der <strong>Lebenshilfe</strong>, so Hart.<br />

„Die Integration von Menschen mit Handicap in die<br />

regionale Arbeitswelt durch Schaffung von zeitgemäßen<br />

behindertengerechten Arbeitsplätzen –<br />

dabei aber immer den einzelnen Menschen und seine<br />

Möglichkeiten im Auge behalten, ihm eine gezielte<br />

Förderung zu gewährleisten“, dafür stehen die<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>-Werkstätten heute.<br />

28<br />

In den letzten 40 Jahren gründete die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Schweinfurt</strong> insgesamt sechs Werkstätten für behinderte<br />

Menschen in <strong>Schweinfurt</strong>, Sennfeld, Hammelburg,<br />

Hohenroth, Augsfeld und Nüdlingen und bietet<br />

damit 2009 Arbeitsplätze für mehr als 1.500<br />

Menschen mit Handicap.<br />

Der große Tag der offenen Türen<br />

Die offizielle Eröffnungsveranstaltung des großen Tags<br />

der offenen Türen fand im Hauptwerk Sennfeld statt.<br />

Anerkennende Worte sprachen Sennfelds zweiter<br />

Bürgermeister Helmut Heimrich sowie der <strong>Schweinfurt</strong>er<br />

Bürgermeister Otto Wirth. Der stellvertretende<br />

Vorsitzende des <strong>Lebenshilfe</strong> Landesverbandes Bayern<br />

Gerhard John hob in seiner Festrede die Bedeutung<br />

der ersten Werkstatt der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong> hervor.<br />

Bereits in den ersten zwei Jahren ihres Bestehens<br />

hätte sich die Werkstatt zum oft besichtigten<br />

Vorreiter-Pilotprojekt in Bayern entwickelt. Heute, 40<br />

Jahre später, ist die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong> der größte<br />

Träger von Werkstätten für behinderte Menschen in<br />

ganz Bayern.<br />

Umrahmt wurde der Eröffnungsakt vom Sennfelder<br />

Werkstattchor „Gruppe Einklang“. Für das folgende<br />

musikalische Rahmenprogramm am Standort Sennfeld<br />

sorgte die „Augsfelder <strong>Lebenshilfe</strong>-Blaskapelle“ der<br />

WfbM Haßfurt-Augsfeld, die später von den<br />

„Trauschter Musikanten“ abgelöst wurde.<br />

Von 11:00 bis 18:00 Uhr waren anschließend an sechs<br />

verschiedenen Standorten der WfbM Sennfeld und<br />

des Rehabilitations- und Arbeitswerkes (RAW)<br />

Im Heckenweg boten Brigitte Günther und Vera Hümmer liebevoll selbst hergestellte und verpackte Naturkosmetik zum<br />

Verkauf an. Nebenan gaben Ali Durmaz und Paul Schmidt-Coste Besuchern Einblick in ihre Arbeit und ihr Können.


Fotos: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong><br />

<strong>Schweinfurt</strong> für alle Interessierten die Türen und Tore<br />

geöffnet. Die hoch motivierten und engagierten<br />

Mitarbeiter waren vor Ort, um ihre Arbeitsplätze und<br />

ihre Arbeit selbst vorzustellen. Die Besucher konnten<br />

so Einblicke in die unterschiedlichsten Arbeitsbereiche<br />

gewinnen und selbst ihr Können an Mit-Mach-<br />

Arbeitsplätzen versuchen. Auch die Kooperationspartner<br />

der Werkstatt wie zum Beispiel Uponor aus<br />

Haßfurt und Fresenius <strong>Schweinfurt</strong> stellten sich vor<br />

und zeigten Produkte, die in der Werkstatt montiert,<br />

konfektioniert und verpackt werden. Eigenprodukte<br />

aus dem Glasfusing- und Holzbereich wurden ausgestellt<br />

und die Maler- und „Grüne”-Gruppe der RAW<br />

zeigten ihr breites Dienstleistungsspektrum.<br />

Ein gut organisierter Shuttle-Service brachte die<br />

Besucher bequem von einem Standort zum nächsten,<br />

wobei man schon sehr viel Zeit mitbringen musste, um<br />

alle Aktions-Orte kennenzulernen. Immer wieder blieb<br />

der „Besucher“ sprichwörtlich bei den fesselnden<br />

Darbietungen und Gesprächen hängen, sei es um dem<br />

Trommelkonzert der Percussions-Gruppe „Tam-Tam“<br />

aus dem Schonunger Wohnheim zu lauschen, an der<br />

Espressobar des Werkstattrates neue Energie zu tanken<br />

oder sich vom CAP-Frische-Markt- und von der<br />

Café-Disharmonie-Crew von Leckereien verführen zu<br />

lassen. Jedoch war in der Vorbereitung an alles<br />

gedacht worden, und so konnte der Sennfeld-<br />

Besucher, der keinen „langen Tag“ mitbrachte, sich<br />

über mehrere Monitore anhand von Life-<br />

Videoübertragungen informieren, was an den einzelnen<br />

Standorten passierte. Ein großes Dankeschön an<br />

dieser Stelle an unseren EDV-Partner Firma JKSoftware<br />

aus Knetzgau, der dies möglich gemacht und installiert<br />

hat.<br />

Rehabilitations- und Arbeitswerk (RAW) <strong>Schweinfurt</strong><br />

Bild lks.: Werkstattleiter Joachim Jahn (lks.) dankt dem stellvertretenden Vorsitzenden des <strong>Lebenshilfe</strong> Landesverbandes<br />

Bayern Gerhard John für sein Kommen. Bild r.: Der Chor der Sennfelder Werkstatt „Gruppe Einklang” unter Leitung<br />

von Petro Cichon brachte musikalischen Schwung in das Eröffnungsprogramm des Jubiäums-TOTs.<br />

29<br />

Wer am 11. Juli keine Zeit hatte vorbeizuschauen, dem<br />

blieb die ausführliche Berichterstattung über das<br />

Jubiläum in den regionalen Medien.<br />

„Der Tag heute ist einfach viel zu kurz“, stellte ein<br />

Mitarbeiter mit Handicap fest, der an diesem Tag die<br />

Möglichkeit per Shuttlebus wahrnahm, die Arbeitsplätze<br />

seiner Kollegen kennenzulernen. „Ich hätte<br />

noch viel mehr sehen wollen, vor allem dem Franz<br />

seine Arbeit“, fügt er hinzu. „Na ja, das nächste Mal<br />

eben“.<br />

Ein gelungener Tag – ein schöner 40. Geburtstag –<br />

dank aller Mitorganisatoren und Helfer.<br />

Redaktion <strong>Hingeschaut</strong><br />

Die Trommler von „Tam Tam” begeisterten ihre Zuhörer in<br />

der RAW (oben). Live-Übertragungen von allen Standorten<br />

bot die Videowand von JKSoftware in der WfbM.


Wohnen - Wohnheime<br />

Die Zukunft des stationären Wohnens gestalten<br />

Ein „Masterplan” für 2009 bis 2014<br />

Nach mehreren Initiativen der Wohnstättenleitung<br />

und des Wohnstättengremiums eine Art<br />

„Masterplan“ zur Sanierung und Weiterentwicklung<br />

des Wohnheimbereiches zu entwickeln, entstand im<br />

Jahr <strong>2008</strong> eine Zukunftsplanung für die Jahre 2009<br />

bis 2014.<br />

Erhoben und ausgewertet wurden Zahlen zur prognostizierten<br />

Entwicklung der Altersstruktur von Wohnheimbewohnern.<br />

Davon ausgehend entstand eine<br />

Erhebung des bestehenden und voraussagbaren<br />

Bedarfes an befahrbaren und in diesem Sinne barrierefreien<br />

Wohnheimplätzen. Schließlich ergänzten wir<br />

die Analyse durch die Einschätzung des qualitativen<br />

und quantitativen Bedarfes zusätzlich zu schaffender<br />

Wohnheimplätze im Einzugsgebiet <strong>Schweinfurt</strong>.<br />

Die Zukunftsplanung wurde wesentliche Grundlage<br />

für fundierte Vorstandsbeschlüsse und verschiedener<br />

Vereinbarungen unseres Vereins mit den Gesprächspartnern<br />

der Regierung und des Bezirks von<br />

Unterfranken.<br />

In den kommenden Jahren<br />

werden zusätzliche 24 stationäre Wohnheimplätze<br />

vorwiegend für alte Menschen mit<br />

Behinderung geschaffen.<br />

werden zusätzliche Räume für Tagesstrukturierende<br />

Angebote für alte Menschen<br />

mit Behinderung am zu errichtenden<br />

Wohnheim in der Gartenstadt entstehen.<br />

wird die Anzahl der bestehenden barrierefreien<br />

Wohnheimplätze in <strong>Schweinfurt</strong><br />

vervierfacht werden.<br />

wird als neues Leistungsangebot eine ambulant<br />

unterstützte Wohngemeinschaft unter<br />

dem Titel „Betreute Wohngruppe“ entstehen.<br />

30<br />

werden einzelne, baurechtlich mangelhafte<br />

und stark sanierungsbedürftige Wohnhäuser<br />

aufgegeben werden, insbesondere die Wohnheime<br />

Georg-Schwarz-Straße, Heinrich-Lauer-<br />

Straße 2 und 8 und aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach das Wohnheim Werlingstraße in<br />

Schonungen.<br />

Die Zukunft hat unterdessen bereits begonnen:<br />

Im November <strong>2008</strong> konnte das sanierte Wohnheim<br />

Neutorstraße wieder bezogen werden.<br />

Im Mai 2009 eröffnete die „Betreute Wohngruppe“ in<br />

der Schopperstraße. Hier werden 8 Menschen mit<br />

Behinderung auf das Leben in einer ambulant unterstützten<br />

Wohngemeinschaft vorbereitet.<br />

Im Juli 2009 standen die Baueingabepläne für das<br />

geplante Wohnheim in der Gartenstadt fest.<br />

Die geplanten Veränderungen werden wir unter<br />

Einbeziehung der betroffenen Bewohner, deren Eltern<br />

und gesetzlichen Betreuer und natürlich der Mitarbeiter<br />

gemeinsam vorantreiben und Schritt für<br />

Schritt umsetzen.<br />

Ihr<br />

Peter Gross<br />

Wohnstättenleitung


Fotos: U. Weihrauch<br />

Nachdem uns eine Gruppe von acht Personen aus<br />

einer französischen Behinderteneinrichtung in St.<br />

Trivier de Courtes im Juli hier in Hammelburg besucht<br />

hat, starteten wir vom 6. bis zum 12. September <strong>2008</strong><br />

zum Gegenbesuch nach Frankreich. Wir wurden sehr<br />

herzlich von allen in der französischen Einrichtung aufgenommen.<br />

In der Einrichtung leben 50 Menschen mit<br />

Behinderung in vier Wohnhäusern, und die Werkstatt<br />

mit zirka 60 Plätzen ist gleich nebenan. Dazu gehört<br />

auch eine Hühnerfarm mit 6000 Hühnern.<br />

Die Gegend heißt „La Bresse“, ist hügelig mit Wiesen<br />

und Feldern, vielen Kühen und den bekannten<br />

„Bresse-Hühnern“, weiß mit blauen Beinen.<br />

Für jeden Tag war etwas geplant: Wir waren in einem<br />

landwirtschaftlichen Museum, auf einem großen<br />

Markt, auf dem auch Tiere verkauft wurden, in einem<br />

alten Apothekenmuseum, einem Kloster, in einer<br />

Holzschuhwerkstatt und am letzten Tag in Lyon. Dort<br />

haben wir die Basilika angesehen, sind durch die schöne<br />

Altstadt gebummelt und haben einen großen Park<br />

besucht.<br />

31<br />

Wohnen - Wohnheime<br />

Von Hammelburg nach St. Trivier de Courtes<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>mitarbeiter & -bewohner besuchten französische Behinderteneinrichtung<br />

Wir haben die französische Küche genossen, waren<br />

öfter im Wohnheim zum Essen und am letzen Abend<br />

wurden wir vom Direktor in ein kleines Restaurant eingeladen<br />

zum 5-Gänge-Menü.<br />

Nach anfänglicher Scheu saßen die deutschen<br />

Besucher und die französischen Gastgeber bunt<br />

durcheinander und auch die Verständigung klappte<br />

immer besser. Unsere Bewohner haben an einem Tag<br />

auch in der Werkstatt mitgearbeitet.<br />

Beim gemeinsamen Abschiedsessen<br />

in einem<br />

kleinen Restaurant kam<br />

man bei einem typischen französischen 5-Gänge-Menü<br />

schnell miteinander über alle Sprachbarrieren hinweg ins<br />

Gespräch und sich näher.<br />

Es war eine schöne Woche und von beiden Seiten<br />

besteht der Wunsch, den Austausch fortzusetzen.<br />

Ulrike Weihrauch<br />

Hausleiterin Wohnheim Würzburger Str.,<br />

Hammelburg


Fotos: Ulla Voigtländer<br />

Wohnen - Wohnheime<br />

Wie die Bewohner der Werlingstraße<br />

zum Trommeln kamen!<br />

Ein kurzer Bericht<br />

Die Idee:<br />

Da Angelika und Paul schon begeisterte Trommler<br />

waren (die beiden trommeln schon seit einiger Zeit in<br />

der WfbM), erzählten sie natürlich begeistert von ihrer<br />

Trommelgruppe. Daraus entstand die Idee, dass wir<br />

eine eigene Trommelgruppe gründen wollen und<br />

eventuell eine Trommeleinlage beim Sommerfest <strong>2008</strong><br />

spielen.<br />

Da ich schon vor Jahren Djembe-Unterricht genommen<br />

hatte und selber großes Interesse habe, wieder zu<br />

trommeln, Sebastian Wolf (Mitarbeiter) auch seit<br />

Jahren mit Begeisterung trommelt, waren die Voraussetzungen,<br />

ein solches Projekt zu starten, perfekt.<br />

Die Umsetzung:<br />

Von einer Spende, zu Gunsten unseres Wohnheimes,<br />

wurden Djemben und einige Rhythmusinstrumente<br />

gekauft.<br />

Und schon konnte es losgehen.<br />

Üben – Üben und noch mal Üben oder von nix<br />

kommt nix und nichts ist unmöglich:<br />

Oft trommelten wir in der Wiese oder vor unserem<br />

Wohnheim. Das Üben war immer sehr konzentriert<br />

und trotzdem entspannt und lustig. Positiv überrascht<br />

waren wir, dass sich die Nachbarn nicht vom „Lärm”<br />

belästigt fühlten, sondern begeistert nachfragten,<br />

wann wir wieder musizieren.<br />

32<br />

Mit großer Begeisterung<br />

bemerkte ich, dass Bewohner mit Konzentrationsstörungen<br />

sich immer besser konzentrieren<br />

und sogar Menschen mit Spastik über einen längeren<br />

Zeitraum den Takt halten konnten, trotz Aufregung.<br />

Der Auftritt bei unserem Sommerfest:<br />

Vorher: Das große Zittern!<br />

Nachher: Vom Applaus verwöhnt!!!<br />

Auftritt auf dem Sommerfest <strong>2008</strong> der Wohnheime<br />

Toll fand ich die Tatsache, mit wie viel Spaß und<br />

Freude, aber auch mit welcher Konzentration und<br />

Eifer alle getrommelt haben.<br />

Wie es weiterging:<br />

Nach unserem großen Erfolg waren alle so motiviert,<br />

dass wir unbedingt weiter trommeln wollten. Um<br />

unsere Spieltechnik zu verfeinern, besuchten wir einen<br />

Trommelworkshop bei Petra Eisend. Die Idee eine<br />

Djembe selbst zu bauen, ließ Werner Hubert nicht<br />

mehr los.


KÜNSTLERNAME NOCH GESUCHT<br />

Trommelgruppe Werlingstraße and Friends<br />

Schon beim Sommerfest hatten wir aus meinem<br />

Freundeskreis viele helfende Hände und mit -<br />

FOLKSAM - eine super Band als Auftritt.<br />

Da einige meiner Freunde auch trommeln, entstand<br />

die Idee für ein neues Projekt im Jahr 2009.<br />

Es war ein gemeinsamer Auftritt mit - FOLKSAM -<br />

und der Trommelgruppe Werlingstraße and<br />

Friends geplant.<br />

- FOLKSAM - gab unserer Trommelgruppe die Möglichkeit,<br />

bei einem öffentlichen Konzert im Frühling<br />

2009 mit auftreten zu können.<br />

33<br />

Wohnen - Wohnheime<br />

Ihr seht, nach dem Auftritt ist vor dem Auftritt.<br />

Es gibt viel zu tun, gehen wir`s an!<br />

Ulla Voigtländer<br />

Hausleiterin Wohnheim Werlingstraße,<br />

Schonungen<br />

Werner Hubert (o.) ließ nach einem<br />

gemeinsamen Trommelworkshop die Idee<br />

nicht mehr los, eine Djembe selbst zu<br />

bauen.<br />

Sein Beispiel steckte an und so entstanden<br />

mehrere Trommeln im Eigenbau (u.).<br />

Werner Hubert wohnt im Wohnheim<br />

Werlingstraße und ist Mitarbeiter der<br />

Schreinerei in der WfbM Sennfeld.


Wohnen - Wohnheime<br />

„Es ist dein Geburtsrecht glücklich zu sein“<br />

Erster Kundalini Yogakurs als Fortbildungsangebot für Bewohner<br />

„Es ist dein Geburtsrecht glücklich zu sein“<br />

dieses Zitat von Yogi Bhajan begleitete die<br />

Teilnehmer und mich durch die beiden Yogakurse<br />

und den Yoga Schnuppertag.<br />

Im vergangenen Jahr führte ich zum ersten Mal im<br />

Frühjahr/Sommer <strong>2008</strong> einen Kundalini Yogakurs<br />

mit Bewohnern der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong> durch.<br />

Die Kurse wurden im Wohnheim Neue Gasse 51-55,<br />

im Therapie- und Freizeitraum, durchgeführt.<br />

Kundalini Yoga ist<br />

ein dynamisches<br />

Yoga, mit meditativen,kräftigenden,entspannenden,<br />

belebenden<br />

und heilenden<br />

Aspekten. Eine<br />

typische Kundalini<br />

Yogastunde<br />

beinhaltet eine gesangliche Einstimmung, Atemübungen,<br />

thematische Übungsreihen gefolgt von<br />

einer acht- bis zehnminütigen Tiefenentspannung,<br />

einer Meditation und einem gesanglichen Ausstimmen.<br />

In den beiden Kursen, die jeweils zehnmal statt fanden,<br />

nahmen je zehn Bewohner teil. In den Yogastunden<br />

wurden verschiedene thematische Übungsreihen<br />

durchgeführt.<br />

34<br />

Da es für alle Teilnehmer etwas<br />

Neues war, begannen wir mit<br />

leichten Übungen zur Stärkung<br />

der Wirbelsäulenmuskulatur, in den weiteren Stunden<br />

gefolgt von Übungen zur Stärkung des Immunsystems<br />

oder auch zum Stressabbau.<br />

Die Faszination des Kundalini Yogas, die mich bereits<br />

seit vielen Jahren erfasst hat, durfte ich in den Kursen<br />

mit den Bewohnern bzw. Kollegen (Bewohner-Mitarbeiter-Schnuppertag)<br />

teilen.<br />

Positive Wirkung auf Teilnehmer<br />

Durch die positive Wirkung des Yogas auf Körper und<br />

Psyche konnte man während der Kurse durchaus auch<br />

Veränderungen bei den teilnehmenden Bewohnern<br />

feststellen.<br />

Ein Teilnehmer, der beispielsweise oft sehr unruhig<br />

und aufbrausend ist, zeigte sich nach der Yogastunde<br />

wie ausgewechselt, er wirkte wesentlich ruhiger und<br />

ausgeglichener. Dies zeigte sich auch im Wohnheimalltag.<br />

Ein anderer Teilnehmer, der sehr ruhig,<br />

zurückhaltend, in sich gekehrt und ernst wirkt, wurde<br />

im Laufe des Kurses wesentlich offener und machte<br />

auch mal Scherze.<br />

Bewohner mit Rückenbeschwerden fühlten sich nachher<br />

lockerer und entspannter. Andere kamen bei den<br />

Meditationen, die immer gesungen, teils auch mit<br />

Bewegungen untermalt waren, aus sich heraus.


Die „Mitte“ des Raumes, die immer mit Blumen und<br />

Kerzen gestaltet war, und die Duftöle, die sich im<br />

Raum verteilten, strahlten auf alle Teilnehmer eine entspannende<br />

und beruhigende Wirkung aus.<br />

Auch der Schnuppertag für Mitarbeiter und<br />

Bewohner, an dem ich in drei Stunden einen kleinen<br />

Einblick ins Kundalini Yoga geben durfte, kam bei den<br />

Teilnehmern sehr gut an. Ziel des Tages war es, einfache<br />

Übungen zu zeigen, die ohne großen Aufwand<br />

während des Dienstes mit Bewohnern durchgeführt<br />

werden können.<br />

35<br />

Wohnen - Wohnheime<br />

Kundalini Yoga ist ein kostbares Werkzeug, um ein<br />

bewusstes Körpergefühl zu entwickeln, seine<br />

Potenziale kennen zu lernen und besser zu nutzen.<br />

Dies gilt besonders auch für Menschen mit<br />

Behinderung.<br />

Sandra Tröster<br />

Mitarbeiterin Wohnheim Galgenleite 50a,<br />

<strong>Schweinfurt</strong><br />

Die Kundalini Yogakurse waren <strong>2008</strong> ein Fortbildungsangebot für Bewohner unserer<br />

Wohnheime.<br />

Durchgeführt und angeleitet wurden sie durch Sandra Tröster mit Unterstützung von<br />

Johanna Osswald-Förster, Mitarbeiterinnen im Wohnheim Galgenleite 50a in<br />

<strong>Schweinfurt</strong>.<br />

Fotos: Sandra Tröster, Johanna Osswald-Förster


Wohnen - Wohnheime<br />

Mein liebes Tagebuch von Rothmannsthal<br />

ERZÄHLT VON MICHAEL MAHR, geschrieben von Gabi Steiner<br />

Montag: 22.06.2009<br />

Wir haben in der Herdgasse alle Koffer in den<br />

Bus gepackt. Doch dann hat Ralf (Hausleiter<br />

Herdgasse) den Busschlüssel nicht gefunden<br />

und alle haben ihn gesucht. Wir dachten, dass<br />

der Bus noch mal ausgepackt werden muss.<br />

Alex meinte dann zu Ralf:" Vielleicht sitzt Ute<br />

Karch ja auf dem Schlüssel." So war es auch<br />

und wir konnten endlich los fahren.<br />

Einige sind mit dem Zug gefahren, darunter<br />

auch Michel und Gabi (Betreuerin Herdgasse ).<br />

Die Zugfahrt war sehr schön. In Staffelstein<br />

am Bahnhof haben wir dann auf die Busse<br />

gewartet und die uns nach Rothmannsthal<br />

brachten.<br />

Jetzt haben wir die Zimmereinteilung vorgenommen<br />

und auf<br />

dem Zeltplatz sind<br />

die Zelte aufgebaut<br />

worden. Der<br />

Zeltplatz ist sehr<br />

schön, sauber und<br />

groß, leider<br />

gibt es viele<br />

Mücken und<br />

Bremsen.<br />

Abends<br />

haben wir gemeinsam gegrillt, am Lagerfeuer<br />

gesessen und Lieder gesungen.<br />

Es hat nicht geregnet.........<br />

Dienstag: 23.06.2009<br />

Wir waren mit anderen Wohnheimen in einem<br />

Freibad am See und sind den ganzen Tag<br />

36<br />

schwimmen gegangen, haben auf der Wiese<br />

gelegen, Spiele gespielt oder am Kiosk gegessen<br />

und getrunken.<br />

Es passten dann aber nicht alle in den Bus, so<br />

dass Ralf wieder kommen musste und Helene,<br />

Torsten, Michel, Stefan und Gabi mussten<br />

warten. Leider fing es an zu Gewittern mit<br />

„Blitz & Donner". Wir haben uns in den<br />

Umkleidekabinen untergestellt was den Regen<br />

ein wenig abhalten konnte, doch es wurde sehr<br />

kalt und wir mussten lange auf Ralf warten.<br />

Abends haben wir dann mit der Karl-Fichtel-<br />

Straße gegrillt.<br />

Es gab: Fisch,<br />

Salate, Wurst<br />

und Fleisch.<br />

Die Betreuer hatten<br />

noch Besprechung<br />

und<br />

Michel durfte<br />

dabei sein.<br />

Mittwoch: 24.06.2009<br />

Heute gab es Taschengeld. Helene, Anna,<br />

Henning, Alois, Caro, sind mit Gabi nach<br />

Staffelstein gefahren und haben Postkarten<br />

und Getränke gekauft.<br />

Ralf hat mit Oksana, Hans, Antonia<br />

(Praktikantin Herdgasse) das Zelt von Anna<br />

& Oksana umgestellt – da die Nachbarn nachts<br />

so laut waren.<br />

Als die anderen wieder<br />

zurück kamen sind<br />

Ralf und Antonia mit<br />

Anna, Ute Keller,<br />

Caroline, Alois, Torsten,<br />

Hans und Petra


zu<br />

einer<br />

Schlossbesichtigung<br />

gefahren.<br />

Derweil haben es sich Caro, Ute Karch, Helene,<br />

Michel und Gabi bei Kaffee & Kuchen gut<br />

gehen lassen. Birgit (Hausleiterin An den<br />

Unteren Eichen) hat anscheinend den Kaffee<br />

gerochen und sich noch dazu gesellt.<br />

Michel trainierte noch für das Fußballspiel.<br />

Abends war wieder Lagerfeuer<br />

und Alex hat eine<br />

„Ein Mann Show" als<br />

Tierimitator und Witzeerzähler<br />

gegeben.<br />

Donnerstag: 25.06.2009<br />

Heute wurde die Tagesplanung<br />

beim Frühstück<br />

besprochen!<br />

Ralf und Antonia sind<br />

mit Stefan, U. Karch,<br />

Helene, Oksana, Petra, und<br />

Caroline fahren nach<br />

Coburg zum Sambafestival.<br />

Gabi hat sich den Bus aus dem Marktfelder-<br />

Haus geliehen und ist mit Christine & Karl-<br />

Heinz (Marktfelderhaus), Michel, Caro, Anna,<br />

Torsten und Hans zum Baden in das<br />

Thermalbad nach Staffelstein gefahren. Da<br />

nicht alle die mit wollten in den Bus passten,<br />

haben Michael (Hausleiter Zeppelinstraße) &<br />

Ede (Betreuer Zeppelinstraße) U. Keller und<br />

Monja mitgenommen.<br />

37<br />

Wohnen - Wohnheime<br />

Dort haben wir dann<br />

alle vier Stunden<br />

relaxen können, sind<br />

in das Dampfbad gegangen,<br />

haben an der<br />

Gymnastik teilgenommen<br />

und waren<br />

schwimmen.<br />

Abends erzählte uns die Coburg – Gruppe vom<br />

Sambafestival und wir erzählten von unseren<br />

Erlebnissen.<br />

An diesem Abend fand im Haupthaus ein<br />

Kickerturnier statt.<br />

Freitag: 26.06.2009<br />

„Einkaufstour"<br />

in Lichtenfels ist angesagt!<br />

Die Mädels der Herdgasse und der Karl-Fichtel<br />

haben sich zusammen getan & Helene, U.<br />

Keller, Petra, U. Karch, Caroline, Christine sind<br />

mit Gabi und Antonia gefahren. Henning,<br />

Stefan und Alois durften auch mit.<br />

Der Rest ist mit Nicole (Stellvertretende<br />

Hausleiterin Karl – Fichtel –Straße) & Andrea<br />

(Betreuerin Karl – Fichtel – Straße) gefahren.<br />

Schoppen für die Mädels und Kaffee trinken<br />

für die „Faulen".<br />

Der Rest hatte heute Wandertag! Ralf mit Caro,<br />

Torsten, Michel.<br />

Fotos: Hubert Bugra


Wohnen - Wohnheime<br />

Cora musste jedoch schon in Metzingen von<br />

Gabi abgeholt werden, da sie nicht mehr konnte.<br />

Caro blieb dann auch im Haus und ruhte<br />

sich aus.<br />

Monja und Torsten waren auf dem Zeltplatz<br />

und räumten ihr Zelt auf und hatten noch<br />

Küchendienst.<br />

Abends haben wir dann bei immer noch schönem<br />

Wetter Lagerfeuerromantik genossen.<br />

Samstag: 27.06.2009<br />

KANUTAG !!!!!<br />

Ralf und Antonia sind mit<br />

Michel, Monja und Torsten<br />

Kanu gefahren bei strahlendem<br />

Sonnenschein.<br />

Michel ist mit Hubert zusammen<br />

gekentert, alle anderen musste<br />

kein Flusswasser schlucken.<br />

Es war ein langer Tag und alle<br />

waren sehr müde, da sie erst um<br />

20:00 Uhr nach Hause zurückkamen.<br />

Der Shuttletransfer hat jedoch<br />

gut geklappt.<br />

38<br />

Sonntag: 28.06.2009<br />

Heute ist ein „Luschi-<br />

Tag", alle sind kaputt,<br />

müde und irgendwie<br />

geschafft. Der größte Teil<br />

schläft oder packt schon<br />

mal die Sachen zusammen.<br />

Nur Michel ist „fit wie Schmitt" und nimmt<br />

mit Antonia zusammen am Fußballturnier<br />

teil.<br />

Ralf hat den Nachmittag geschlafen und Gabi<br />

und Antonia haben mit allen Klamotten<br />

gepackt, sodass morgen nur noch eingeladen<br />

werden muss und die Zelte in Ruhe abgebaut<br />

werden können.<br />

Als Abschlußessen gab es für alle Spießbraten<br />

mit Klößen oder Nudeln mit Soß.<br />

Es war super lecker. Der<br />

Ausklang waren das<br />

Lagerfeuer, Bier vom Fass &<br />

Lieder mit Gitarrenspiel<br />

von Ede und Michael.<br />

Montag: 29.06.2009<br />

Der Bus wurde gepackt,<br />

die Zelte wurden abgebaut<br />

und der obligatorische<br />

Regen in Rothmannsthal<br />

setzte ein.<br />

Als die Arbeit getan war - ohne dass der<br />

Busschlüssel verlegt worden war - Sind die


Zugfahrer zum Bahnhof gefahren worden<br />

und mit dem Zug nach <strong>Schweinfurt</strong> zu ihren<br />

Wohnheimen zurück gefahren. Der verbleibende<br />

Rest ist mit dem Bus heimgefahren.<br />

Abschließend ist zu sagen, dass wir uns<br />

diesmal wirklich nicht über das Wetter<br />

beklagen konnten:<br />

ES SCHIEN DIE SONNE<br />

ZWEI BADETAGE<br />

LAGERFEUER (fast immer) OHNE REGEN<br />

ES WAR WARM<br />

So ein tolles Wetter hatten wir,<br />

glaube ich, noch nie !<br />

Die Bewohner aller Wohnheime der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Schweinfurt</strong> in Hammelburg, Fuchsstadt, Schonungen<br />

und <strong>Schweinfurt</strong> haben die Möglichkeit, auf der alljährlichen<br />

Zeltfreizeit miteinander ihren Urlaub zu verbringen.<br />

Begonnen hatte alles 1989 mit einem „Probelauf“<br />

übers Wochenende auf dem Jugendzeltplatz in<br />

Münnerstadt. Danach testete man drei Jahre lang<br />

den gemeinsamen Urlaub am Farnsberg in der Rhön.<br />

Seit 1993 finden die sogenannten „Zeltfreizeiten“ im<br />

Pfadfinderzentrum Rothmannsthal in der fränkischen<br />

Schweiz statt und sind dank Hubert Burger zur festen<br />

Institution der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong> geworden.<br />

39<br />

Wohnen - Wohnheime<br />

Pfadfinderzentrum Rothmannsthal... oder<br />

...die 30jährige Ära der Zeltfreizeiten<br />

Inzwischen sind auch die Bewohner zum Teil in die<br />

Jahre gekommen und ziehen eine Unterkunft mit Bett<br />

im „Haus Rothmannsthal“ einem Zeltschlafplatz vor.<br />

Das Pfadfinderzentrum bietet hier mit behindertengerecht<br />

umgebauten Toiletten und einer Dusche sowie<br />

fehlenden Türschwellen im Haupthaus eine auch für<br />

Rollstuhlfahrer/innen geeignete Ausweichmöglichkeit<br />

zum angrenzenden Zeltplatz.<br />

Wir danken Michael Mahr, dass er uns über „Mein<br />

liebes Tagebuch Rothmannsthal“ an seinen Urlaubserinnerungen<br />

2009 teilhaben lässt und Gabi Steiner,<br />

die alles mit ihm zusammen aufgeschrieben hat.<br />

Redaktion <strong>Hingeschaut</strong>


Wohnen - Ambulant Unterstütztes Wohnen (AUW)<br />

Endlich Platz und neue Angebote<br />

Neue Möglichkeiten für AUW als selbstständige <strong>Lebenshilfe</strong>einrichtung<br />

Im November <strong>2008</strong> war es soweit: Das der Wohnstättenleitung<br />

angegliederte und aus allen Nähten<br />

platzende Ambulant Unterstützte Wohnen konnte<br />

durch eine gemeinsame Kraftanstrengung in rekordverdächtiger<br />

Zeit neue Büro- und Veranstaltungsräume<br />

beziehen.<br />

Herzlichen Dank für die vielseitige Unterstützung!<br />

Die vielen Besucher bei der Einweihungsfeier ließen<br />

allerdings schon wieder erste Zweifel an der ausreichenden<br />

Größe aufkommen…<br />

Ein besonderes Dankeschön hier an dieser Stelle an<br />

Frau Andrea Neeb aus der Geschäftsstelle, die uns<br />

schon über viele Jahre und jetzt auch bei diesen<br />

Veränderungen mit großer fachlicher Kompetenz und<br />

bemerkenswerter Geduld unterstützt hat.<br />

Die neue Adresse lautet nun:<br />

Ambulant Unterstützte Wohnformen<br />

Jehlestr. 10<br />

97421 <strong>Schweinfurt</strong><br />

Telefon 09721/473967-0<br />

Fax 09721/473967-13<br />

ENDLICH PLATZ<br />

Die Größe und Ausstattung der Räume und die unmittelbare<br />

Nähe zu vielen Wohnungen unserer Klienten<br />

hat neue inhaltliche und organisatorische Angebote<br />

möglich werden lassen:<br />

Informationsveranstaltungen und Bildungsangebote<br />

Einladungen und Treffs<br />

Rückzugsmöglichkeiten für ungestörte<br />

Gespräche<br />

Viele Klienten wünschen sich eine vertrauensvolle aber<br />

nach außen auch diskrete Unterstützung. Es zeigt sich,<br />

dass wir durch die unauffällige Unterbringung der<br />

Büroräume in einem Mehrfamilienhaus diesem<br />

Anspruch deutlich näher gekommen sind. So ist die<br />

Hemmschwelle zur persönlichen Kontaktaufnahme<br />

gesunken und die Zahl der Besucher seit dem Umzug<br />

erfreulicherweise deutlich angestiegen.<br />

40<br />

Aber auch für uns Mitarbeiter ist vieles einfacher<br />

geworden:<br />

Wir haben ausreichend Platz und Ausstattung<br />

für eine effektive Büroorganisation<br />

Ein eigener, vielseitig nutzbarer Besprechungsraum<br />

bietet nun ausreichend Platz für Teamsitzungen<br />

und Veranstaltungen<br />

Eine funktionelle Küche eröffnet uns im hauswirtschaftlichen<br />

Bereich neue pädagogische<br />

Ansatzpunkte<br />

DIE LEBENSHILFE HAT EINE NEUE EINRICHTUNG<br />

Mit dem Jahreswechsel vollzogen die Verantwortlichen<br />

in der <strong>Lebenshilfe</strong> den nächsten wichtigen und<br />

notwendigen Schritt: Das Ambulant Unterstützte<br />

Wohnen wurde vom Fachbereich innerhalb der<br />

Wohnstätten zu einer eigenständigen Einrichtung<br />

umgewandelt.<br />

Eine Entscheidung, die der Bedeutung und dem<br />

Umfang dieses Bereichs innerhalb der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Schweinfurt</strong> und Hammelburg Rechnung trägt. Wir<br />

bieten in Unterfranken nicht nur seit über 20 Jahren<br />

Ambulante Begleitung beim Wohnen an, sondern sind<br />

damit auch zur größten Einrichtung in der Region<br />

gewachsen. Über 60 Menschen nehmen inzwischen<br />

die vielseitigen, den einzelnen Menschen zugeschnittenen<br />

Unterstützungsleistungen in Anspruch und können<br />

dadurch ein weitgehend selbstständiges Leben in<br />

der eigenen Wohnung führen.<br />

NEUE ANGEBOTE<br />

In diesem Jahr konnten auch inhaltlich neue Akzente<br />

gesetzt werden. Besonders unser Engagement im<br />

Freizeitbereich hat eine neue Dynamik erhalten. Ziel ist<br />

es, für die behinderten Menschen einen gewissen<br />

Schutz vor negativen gesellschaftlichen Entwicklungen<br />

(Überschuldung, rapide Zunahme von Suchterkrankungen<br />

und Gewalt, falsche Ernährung und daraus<br />

resultierende Erkrankungen usw.) zu bieten und<br />

gleichzeitig angemessenes Freizeitverhalten anzubahnen.<br />

Erfreulich ist, dass die Angebote viel Zuspruch<br />

erfahren. So fühlen wir uns aufgerufen, unsere


Wir leben in der eigenen Wohnung mit Unterstützung des AUWs.<br />

Anstrengungen in diese Richtung weiter zu verstärken.<br />

Hier einige Beispiele der bisherigen<br />

Maßnahmen<br />

Besuch des Frühjahrsfestes in Nürnberg<br />

Fahrt zum Frankfurter Zoo<br />

Teilnahme am Zeltlager Rothmannsthal<br />

Regelmäßiger Stammtisch<br />

Fahrradausflüge in die Rhön und ins Saaletal<br />

Regelmäßiges Sonntagsfrühstück<br />

Informationsveranstaltung der Polizei zum<br />

Thema Diebstahl und Haustürgeschäfte<br />

NEUE HERAUSFORDERUNGEN<br />

Für das kommende Jahr sind weitere Aufnahmen ins<br />

Ambulant Unterstützte Wohnen zu erwarten.<br />

Gleichzeitig lösen sich auch immer mehr Menschen<br />

aus unserer Unterstützung und Begleitung und beginnen<br />

ein von Fachleistungen unabhängiges selbstbestimmtes<br />

Leben. Ein Prozess, der uns bei einigen mit<br />

Freude und ein bisschen Stolz, bei anderen aber auch<br />

mit Sorge erfüllt. Insgesamt ist auch in den nächsten<br />

Jahren mit einem steigenden Bedarf an Unterstützungsleistungen<br />

im ambulanten Bereich zu rechnen.<br />

Klaus Friedel<br />

Einrichtungsleitung<br />

Ambulant Unterstützte<br />

Wohnformen<br />

Wohnen - Ambulant Unterstütztes Wohnen (AUW)<br />

41<br />

Fotos: Klaus Friedel, AUW<br />

Unser Sekretariat mit Frau Andrea Hose<br />

Einladende Räumlichkeiten bieten eine angenehme<br />

Atmosphäre für Gespräche.<br />

AUW-Freizeit im Zoo


Wohnen - Ambulant Unterstütztes Wohnen (AUW)<br />

„Café und mehr” platzt aus allen Nähten<br />

Von den Schattenseiten des großen Zuspruchs und wie es weiter geht<br />

WOHIN MIT DEN VIELEN BESUCHERN?<br />

Diese bange Frage beschäftigt uns schon seit<br />

geraumer Zeit. Sie dokumentiert sehr anschaulich<br />

wie positiv sich das einrichtungsübergreifende<br />

Freizeitangebot „Café und mehr” entwickelt hat.<br />

Aber Erfolg hat auch seine Schattenseiten. Besonders<br />

bei den Sonderveranstaltungen, wie „Last Christmas“,<br />

„Drei Jahre Café und mehr“, „Songs an einem<br />

Sommerabend“ und einigen regelmäßigen Terminen,<br />

hat der Besucheransturm zu spürbarer Enge und<br />

Totalausverkauf bei den Getränken und kulinarischen<br />

Angeboten geführt. Teilweise musste in den ersten<br />

Stock ausgewichen werden.<br />

Die Belastungsgrenze der hauptamtlichen Mitarbeiter<br />

und der vielen ehrenamtlichen Helfer, zu denen, das<br />

ist besonders hervorzuheben, auch behinderte<br />

Menschen gehören, war erreicht. Deshalb war es klar,<br />

dass wir nach neuen Räumlichkeiten für das „Café<br />

und mehr” suchen mussten.<br />

HELFERFEST<br />

Am 14.10.2009 feierten alle Beteiligten in der Franziskus-Schule<br />

wieder das Helferfest für alle haupt- und<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiter, bei dem jeder ehrenamtliche<br />

Helfer noch ein kleines Geschenk erhielt.<br />

Frau Brätz bekam bereits beim Helferfest <strong>2008</strong> für<br />

ihren unermüdlichen Einsatz im und außerhalb des<br />

Cafés einen Blumenstrauß überreicht.<br />

Ein besonderer Dank ergeht an dieser Stelle an das<br />

Team der Caféteria der Franziskus-Schule, das für die<br />

hervorragende Bewirtung während der Feier sorgte.<br />

42<br />

WIE GEHT ES<br />

WEITER?<br />

Vor der Sommerpause<br />

gab<br />

es am 31. Juli<br />

2009 noch einmal<br />

einen Grillabend<br />

mit einigenÜberraschungen.<br />

Im September<br />

öffnete dann<br />

Wolfgang Borst sorgt auch dieses Jahr<br />

wieder für Disco-Feeling im „Café<br />

und mehr”.<br />

das Café wieder wie gewohnt grundsätzlich jeden<br />

zweiten Sonntag im Evangelischen Jugendhaus am<br />

Markt 51.<br />

Im November zieht das „Café und mehr” in den<br />

Friedrich-Rückert-Bau am Martin-Luther-Platz 20 um.<br />

Ab dem 22. November hat unser Café-Treff hier in den<br />

Räumen des Theoremas zur gewohnten Zeit jeweils<br />

von 14.00 – 17.00 Uhr geöffnet.<br />

Nächste Termine 2009:<br />

22. November<br />

05. Dezember„Nikolausfeier”<br />

(Samstagsonderveranstaltung mit abweichenden<br />

Zeiten, bitte Ankündigung beachten)<br />

20. Dezember<br />

Gabi Schoppik<br />

Helma Glaser-Milde<br />

Klaus Friedel<br />

Besonders an den Sonderveranstaltungen ist der Zuspruch so groß, dass es eng wurde und die ehrenamtlichen Helfer,<br />

zu denen auch Menschen mit Behinderung zählen, oft an ihre Belastungsgrenze gingen.


Im Rahmen einer gelungenen Jubiläumsveranstaltung<br />

feierte der FamilienEntlastende Dienst im März<br />

2009 sein 10jähriges Bestehen mit rund 100 Gästen.<br />

Zum Startzeitpunkt im Jahr 1999 war noch ungewiss,<br />

wie sich die Dinge im FED langfristig entwickeln<br />

würden. Dass zehn Jahre später rund 180 Familien die<br />

FED-Unterstützung abrufen bzw. rund 250 Mitarbeiter<br />

mit insgesamt 11.000 Jahresstunden zum Einsatz<br />

kommen, war damals noch in keinster Weise abzusehen.<br />

Nicht nur die Anzahl der Einsatzstunden, sondern<br />

auch die Art der geleisteten Unterstützung hat<br />

sich im Laufe der Jahre ausgeweitet. Neben dem Ziel<br />

der Familienentlastung ist die Teilhabe und Inklusion<br />

von Menschen mit Behinderung mehr und mehr in<br />

den Blick geraten und hat zur Ausweitung der<br />

Angebotspalette unseres Dienstes geführt.<br />

Außer den klassischen FED-Einsätzen, deren Ziel vor<br />

allem die stunden- und tageweise Entlastung der pflegenden<br />

Angehörigen im häuslichen Umfeld ist, bietet<br />

der FED inzwischen folgende Leistungen an:<br />

individuelle Freizeitbegleitung für behinderte<br />

Menschen<br />

Freizeitmaßnahmen in Kleingruppen für<br />

schwer behinderte Menschen, welche<br />

eine 1 : 1 Betreuung benötigen<br />

stunden- oder tageweise Integration von<br />

behinderten Menschen in einer Gastfamilie<br />

gezielte Assistenz für Menschen mit<br />

Behinderung beim Erlernen von bestimmten<br />

Fertigkeiten wie z.B. Radfahren oder<br />

Schwimmen, oder beim Ausprobieren speziell<br />

gewünschter Aktivitäten<br />

Unterstützungs- und Beratungsangebote für<br />

Geschwister behinderter Kinder und ihrer<br />

Familien<br />

Alltagsunterstützung für körperbehinderte<br />

Menschen<br />

Hilfe in Krankheits- und Notfällen<br />

Beratung und Hilfestellung bei<br />

Finanzierungsfragen, Antragsstellungen, etc.<br />

Begegnungsangebote für Menschen mit<br />

Behinderung und ihre Familien<br />

Schulungsangebote<br />

43<br />

Offene Hilfen mit FED<br />

Vom FamilienEntlastenden Dienst (FED) zu<br />

den Offenen Hilfen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

10 Jahre FED - unser Dienst hat sich weiterentwickelt<br />

Vom FED zu den Offenen Hilfen<br />

Der FED, der 1999 von der <strong>Lebenshilfe</strong> gemeinsam mit<br />

der Offenen BehindertenArbeit (OBA) des Diakonischen<br />

Werkes aus der Taufe gehoben wurde, hat<br />

sich in enger Kooperation mit der OBA zu einem<br />

Dienst entwickelt, der vielfältige ambulante bzw.<br />

offene Hilfen anbietet. Um dieser Tatsache Rechnung<br />

zu tragen und auf dem Hintergrund, dass die<br />

Zuschussrichtlinien für sog. „Dienste der Offenen<br />

Behindertenarbeit” neu überarbeitet wurden, haben<br />

wir uns für eine Umbenennung unseres Dienstes in<br />

„Offene Hilfen” entschieden.<br />

Gesetzliche Veränderungen haben dazu geführt, dass<br />

unser Dienst seit 2009 nicht mehr von Stadt und<br />

Landkreis <strong>Schweinfurt</strong>, sondern vom Bezirk Unterfranken<br />

gefördert wird. Die Bezirksmittel werden<br />

ergänzt durch die staatliche Förderung, die der<br />

Freistaat Bayern nach wie vor gewährt.<br />

Mehr Personal und mehr Raum...<br />

...ein Umzug steht an<br />

Noch immer steigt die Zahl derer, die die Angebote in<br />

Anspruch nehmen. Die gesetzliche Pflegereform im<br />

Sommer <strong>2008</strong> brachte zudem für viele Menschen mit<br />

Behinderung eine Ausweitung des bisherigen<br />

Leistungsanspruchs mit sich. Dies hatte zur Folge, dass<br />

noch mehr Unterstützerpersonen vermittelt werden<br />

mussten.<br />

Mit zunehmendem Bedarf an Hilfeleistungen von<br />

Menschen mit Behinderung und ihren Angehörigen ist<br />

auch der Personalbedarf im Bereich der Offenen Hilfen<br />

gestiegen. Das langjährige FED-Duo von Rita Weber<br />

(Leitung) und Marion Pflaum (Bürofachkraft) wurde<br />

inzwischen erfolgreich zum Quartett ausgebaut.<br />

Stephanie Heldt unterstützt Rita Weber mit<br />

13 Wochenstunden bei sozialpädagogischen Aufgaben.<br />

Heilpädagogin Ingrid Koch-Stuchels ist im<br />

Rahmen einer Elf-Stunden-Stelle für die Geschwisterarbeit<br />

zuständig. (siehe Bericht S. 46f.).<br />

Wo mehr Menschen arbeiten, steigt auch der Raumbedarf.<br />

Als „Untermieter” im Büro der Offenen<br />

BehindertenArbeit des Diakonischen Werkes sind wir<br />

nun endgültig an unsere Grenzen gestoßen.


Offene Hilfen mit FED<br />

Für die Geschwisterarbeit mussten wir vorübergehend<br />

schon ein eigenes Quartier suchen und fanden in der<br />

<strong>Schweinfurt</strong>er Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle<br />

der Diözese Würzburg eine sehr schöne<br />

Herberge und in Erhard Scholl, dem Leiter<br />

der Beratungsstelle, einen sehr wohlwollenden<br />

„Herbergsvater”.<br />

Für 2010 planen die Offenen Hilfen einen Umzug in<br />

eigene und größere Räume, in welchen dann auch die<br />

Geschwisterberatung stattfinden kann.<br />

Einerseits freuen wir uns auf neue Räumlichkeiten,<br />

andererseits sehen wir dem Umzug auch mit einem<br />

weinenden Auge entgegen. Die langjährige fachlich<br />

und menschlich sehr bereichernde Zusammenarbeit<br />

mit den Kolleginnen und Kollegen des OBA-Teams<br />

wird sich nach der räumlichen Trennung nicht mehr in<br />

der gewohnten Intensität aufrechterhalten lassen.<br />

Die OBA wird aber dennoch für uns ein sehr wichtiger<br />

Kooperationspartner bleiben.<br />

Ob Schulungen wie das Rollstuhltraining<br />

oder ein gemeinsamer Ausflug<br />

zum Reiten - die Offenen Hilfen bieten<br />

ein vielfältiges Leistungsspektrum.<br />

44


Hoch hinaus ging es am 17. Mai 2009 bei unserem<br />

gemeinsam mit der OBA organisierten Familien-<br />

Erlebnistag im Kletterwald in der <strong>Schweinfurt</strong>er<br />

Naherholungsanlage „Baggersee".<br />

Auch Rollstuhlfahrer nutzten die Chance, um sich<br />

mal in luftige Höhen zu begeben und die Aussicht<br />

von oben zu genießen. Wer sich nicht so hoch hinaus<br />

wagen wollte, konnte sich an Niedrigseilelementen<br />

45<br />

Offene Hilfen mit FED<br />

Hoch hinaus...<br />

...ein gelungener Familientag im Kletterwald!<br />

ausprobieren, einen Spaziergang am See unternehmen<br />

oder einfach die Begegnung mit anderen<br />

genießen. Für das leibliche Wohl der rund 100<br />

Teilnehmer war dank vieler Kuchen- und Salatspenden<br />

und fleißiger Hände am Grill und Getränkestand<br />

gesorgt.<br />

Die Tradition, einmal jährlich mit der OBA einen<br />

Familientag zu gestalten, wollen wir auch in den kommenden<br />

Jahren fortführen.<br />

Texte: Rita Weber, Leitung FED<br />

Fotos: OBA


Offene Hilfen mit FED<br />

Sehnsucht nach unbeschwertem Leben<br />

<strong>Schweinfurt</strong>: Pilotprojekt für Geschwister von behinderten oder chronisch schwer<br />

kranken Kindern<br />

Wir danken Frau Beate Krämer, dass Sie uns<br />

ihren Artikel, aus dem „Sonntagsblatt” für den<br />

Abdruck in unserem Jahresmagazin zur Verfügung<br />

gestellt hat.<br />

Geschwister von behinderten oder chronisch<br />

schwer kranken Kindern haben es nicht<br />

leicht. Oft müssen sie hinter Bruder oder<br />

Schwester zurückstehen, weil diese mehr<br />

Eltern-Zeit beanspruchen, früh Verantwortung<br />

übernehmen und den Kummer<br />

der Eltern miterleben. Ihnen selbst fehlt oft<br />

die Möglichkeit, über ihre Situation zu reden<br />

und sie zu verarbeiten. Ein neues Angebot<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong> schafft seit<br />

einem halben Jahr Abhilfe.<br />

Die Heilpädagogin Ingrid Koch-Stuchels berät<br />

einmal pro Woche Kinder und EItern. Sie<br />

arbeitet mit bei Seminaren des Landesverbandes<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong>, wo sich Kinder ein ganzes<br />

Wochenende lang über ihre besondere Situation<br />

austauschen können.<br />

In Unterfranken hat die Arbeit mit Geschwistern<br />

behinderter Kinder Pilotcharakter. Koch-Stuchels<br />

ist bisher die einzige Anlaufstelle für solche Kinder<br />

und ihre Familien in der Region. Auf die Aufgabe hat<br />

sie sich unter anderem durch eine Zusatzausbildung<br />

bei Marlies Winkelheide, der Pionierin dieser<br />

Arbeit in Bremen, vorbereitet.<br />

Verständnis ohne viele Worte<br />

Die Sehnsucht nach einem unbeschwerten Leben<br />

spürt die Heilpädagogin bei vielen Kindern, die sie in<br />

den Seminaren erlebt, wenn etwa in Rückmeldungen<br />

als besonders positiv hervorgehoben wird, dass viel<br />

gelacht wurde. Sie genießen es, einmal selbst im<br />

Mittelpunkt zu stehen, umsorgt zu werden, Gleichgesinnte<br />

zu finden, die ohne viele Worte verstehen,<br />

was Kinder in ihren Familien und außerhalb erleben.<br />

Daher ist die Begegnung in den Augen von Koch-<br />

Stuchels mindestens ebenso wichtig wie die sorgfältig<br />

geplanten pädagogischen Einheiten. »Es entsteht<br />

Miteinander verbunden fühlt sich die Gruppe bei den<br />

Wochenendseminaren der <strong>Lebenshilfe</strong> schnell. Denn alle haben<br />

eines gemeinsam: behinderte oder chronisch schwer kranke<br />

Geschwister. Für diese Kinder gibt es bei der <strong>Schweinfurt</strong>er<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> ein neues Beratungsangebot.<br />

46<br />

schnell ein Gruppengefühl«, hat sie erfahren. Die relativ<br />

große Altersspanne von acht bis 16 Jahren wertet<br />

sie eher als Vorteil. Viele Kinder treffen erstmals andere<br />

Kinder in der gleichen Situation und lernen in diesem<br />

geschützten Raum, offen darüber zu reden.<br />

So traue sich ein Mädchen seit der Teilnahme, auch<br />

öffentlich von ihrem behinderten Bruder zu erzählen.<br />

Weil Kinder und Eltern auch zwischen den drei jährlichen<br />

Seminaren Unterstützung brauchen, wurde die<br />

wöchentliche Beratung am Dienstag zwischen 14:00<br />

und 16:00 Uhr Uhr etabliert. Schnell stellte sich freilich<br />

heraus, dass nicht nur die Zielgruppe der Seminare<br />

großen Beratungsbedarf hat.<br />

Neue Angebote in Vorbereitung<br />

Bei Ingrid Koch-Stuchels melden sich auch Menschen<br />

jenseits der 40 oder 50, die ihre offenen Fragen oder<br />

Fotos: FED


Schuldgefühle bereits seit vielen Jahren mit sich<br />

herumschleppen. Andere suchen Unterstützung und<br />

Bestätigung für ihre Entscheidung, den behinderten<br />

erwachsenen Bruder nach dem Tod der Eltern in einer<br />

Wohneinrichtung unterzubringen.<br />

Die Anfragen weisen Koch-Stuchels die Richtung, in<br />

die sie ihre Arbeit weiter entwickeln möchte. Zum<br />

einen ist sie gerade dabei, ein Angebot für jüngere<br />

Geschwisterkinder zwischen fünf und neun Jahren<br />

aufzubauen. Aber auch für ältere Jugendliche möchte<br />

sie sich weiter einsetzen, ihnen etwa vermitteln, dass<br />

niemand ihnen eine lebenslange Verpflichtung für ihre<br />

behinderten Geschwister aufbürden darf.<br />

Beate Krämer<br />

KONTAKT:<br />

Geschwisterberatung der <strong>Lebenshilfe</strong>,<br />

Friedrich-Stein-Straße 28, <strong>Schweinfurt</strong><br />

Ingrid Koch-Stuchels<br />

Tel. (09721) 207415,<br />

dienstags von 14 bis 16 Uhr.<br />

47<br />

Offene Hilfen mit FED<br />

„Ich als Schwester -<br />

ich als Bruder"<br />

Wochenenden für Geschwister von<br />

Kindern mit Behinderung im Jahr 2010<br />

„Ich als Schwester - ich als Bruder", so und anders<br />

lauten die Themen von drei Wochenenden des<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>-Landesverbandes Bayern, bei dem du<br />

andere Jungen und Mädchen kennenlernst, die auch<br />

Geschwister mit Behinderung haben. Mit einem<br />

behinderten Bruder oder einer behinderten Schwester<br />

aufzuwachsen, ist eine ganz besondere Erfahrung.<br />

Geschwister von Kindern mit Behinderung haben viele<br />

Fragen, machen Beobachtungen und sammeln besondere<br />

Erfahrungen, die ihr Leben prägen.<br />

An den Wochenenden kannst du dich mit anderen<br />

Ge-schwisterkindern darüber austauschen, wie es dir<br />

im Alltag mit deinem behinderten Bruder oder deiner<br />

behinderten Schwester geht.<br />

Du kannst alle Deine Fragen und Gedanken loswerden<br />

und offen über Deine Wünsche und Bedürfnisse<br />

sprechen. Du kannst den anderen mitteilen, was dir im<br />

Alltag gelingt, welche deiner Fähigkeiten dir helfen, im<br />

Alltag gut zurechtzukommen oder was dir im Alltag<br />

schwer fällt, dich ärgert. Du findest Unterstützung bei<br />

deiner eigenen Wegsuche.<br />

Neben dem Austausch soll auch der Spaß an den<br />

Wochenenden nicht zu kurz kommen.<br />

Wer kann mitmachen?<br />

Geschwister von Kindern mit Behinderung im Alter<br />

von 10 bis 16 Jahren<br />

Wer leitet die Wochenenden?<br />

Ingrid Koch-Stuchels, Heilpädagogin<br />

Boris Glöckner, Dipl.-Sozialpädagoge (FH)<br />

Was kostet das einzelne Seminar?<br />

€ 53,00 incl. Übernachtung und Vollverpflegung<br />

Wann und wo finden die Seminare statt?<br />

jeweils freitags von 18:30 bis sonntags 14:00 Uhr<br />

19. bis 21.03., 04. bis 06.06. und 22. bis 24.10.2010<br />

im Freizeitheim Fladungen/Rhön<br />

Wo melde ich mich an?<br />

Fortbildungsinstitut des Landesverbandes Bayern<br />

Christiane Schmidt<br />

Tel.: (09131) 75461-45<br />

E-Mail: christiane.schmidt@lebenshilfe-bayern.de


Nachgerufen...<br />

Im liebevollen Andenken erinnern wir an:<br />

Unsere verstorbenen (auch ehemaligen)<br />

Mitarbeiter/innen:<br />

Nina Eirich † 18.04.<strong>2008</strong><br />

WfbM Sennfeld<br />

Frau Emma Fleps † 26.06.<strong>2008</strong><br />

WfbM Nüdlingen<br />

Valerian Litke † 23.08.<strong>2008</strong><br />

WfbM Sennfeld<br />

Herr Hans Hofmann † 09.12.<strong>2008</strong><br />

WfbM Augsfeld<br />

Frau Auguste Appelt † 16.02.2009<br />

WfbM Augsfeld<br />

Frau Eva Kremer † 17.03.2009<br />

WfbM Augsfeld<br />

Frau Gudrun Albert † 30.03.2009<br />

Förderstätte WfbM Hammelburg<br />

Herr Gerhard Nieth † 13.05.2009<br />

WfbM Nüdlingen<br />

Frau Charlotte Gebhardt † 07.06.2009<br />

WfbM Nüdlingen<br />

Frau Gabi Bulheller † 15.06.2009<br />

WfbM Augsfeld<br />

48<br />

Unsere verstorbenen Schüler/innen:<br />

Marcel Bauriedl † 20.08.2009<br />

Förderzentrum K, Schonungen<br />

Unsere Kollegen/innen:<br />

Frau Andrea Harloff † 19.01.2009<br />

Krankenschwester<br />

im Förderzentrum K, Schonungen<br />

Wir behalten sie alle in lebhafter und herzlicher Erinnerung.<br />

Den Angehörigen und Hinterbliebenen gilt unser Beileid.


WfbM Nüdlingen <strong>2008</strong><br />

30-jähriges Jubiläum:<br />

Monika Back, Robert Koch,<br />

Klaus Pfülb und Klaus Schwarz<br />

25-jähriges Jubiläum:<br />

Ulrike Bäuml, Manuela Sandner,<br />

Hugo Dieterich und Hartmut Röder<br />

20-jähriges Jubiläum:<br />

Tanja Knauer, Klaus-Peter Schmitt,<br />

Elisabeth Wehner und Peter Ziegler<br />

10-jähriges Jubiläum:<br />

Frank Hein, Vitali Hermann, Katja Schmidt,<br />

Tanja Schmitt, Christian Schmitz,<br />

Sven Wehner und Carmen Wirth<br />

WfbM Hammelburg <strong>2008</strong><br />

35-jähriges Jubiläum:<br />

Robert Nies<br />

30-jähriges Jubiläum:<br />

Gerhard Seubert, Monika Scherpf, Edgar Unsleber<br />

25-jähriges Jubiläum:<br />

Gertrud Bock, Stefan Bernhart, Karl-Heinz Brand,<br />

Heinz-Günter Reusch, Hannelore Schmitt,<br />

Stefan Weitz sowie Harald Markard<br />

20-jähriges Jubiläum:<br />

Hannelore Bau, Barbara Beck, Hans-Jörg Dittmayer,<br />

Sonja Koch, Roland Schönijahn, Petra Wohlfart,<br />

Karl-Heinz Ludwig, Christian Knüttel, Heidi Mennig,<br />

Ingrid Römmelt, Rainer Schneider, Fred Wölfl,<br />

Christa Ziegler, Maria Nürnberger, Rudi Fella,<br />

Monika Erlwein, Simone Fränger, Sonja Krämer,<br />

Elmar Metz, Susanne Metz, Hans-Jürgen Schießl,<br />

Rainer-Ernst Wald sowie Elke Fella<br />

10-jähriges Jubiläum:<br />

Randy Brandeberry, Andreas Leykamm,<br />

Melanie Trompeter sowie Joachim Volpert,<br />

Karin Ruppert, Jens Kaiser und Susanne Koch<br />

49<br />

Jubilare<br />

MitarbeiterInnen<br />

der Wohnheime <strong>2008</strong><br />

25-jähriges Jubiläum:<br />

Achim Matusik und<br />

Elsbeth Michel-Johnson<br />

20-jähriges Jubiläum:<br />

Birgit Hamak, Christine Hochrein<br />

und Michael Schoppik<br />

10-jähriges Jubiläum:<br />

Dietmar Koos, Stefanie Lutz<br />

Marion Schubert und Carmen Starost<br />

WfbM Sennfeld <strong>2008</strong><br />

30-jähriges Jubiläum:<br />

Edgar Geyer, Roland Göbel, Siegbert Klöffel,<br />

Peter Müller sowie Monika Dürr, Rosa Hofmann<br />

und Michael Metzger<br />

25-jähriges Jubiläum:<br />

Ralf Brückner, Hermann Büchler, Rainer Düchs,<br />

Karola Füßer, Gertrud Härterich, Johanna Ittner,<br />

Marion Memmel sowie Winfried Greb<br />

und Gerhard Heinisch<br />

20-jähriges Jubiläum:<br />

Harry Barz, Karola Bauer, Uwe Beilner,<br />

Thomas Beyersdörfer, Sabine Brünner,<br />

Norbert Büchler, Bettina Drescher, Sylvia Grimm,<br />

Andy Hahner, Brigitte Lutz, Anna Müller,<br />

Michael Müller, Ewald Rösler, Doris Schneider,<br />

Stella Töpperwin, Frank Wirth sowie<br />

Walter Graf, Vera Hümmer und Stefan Kohlhepp<br />

10-jähriges Jubiläum:<br />

Peter Beck, Julia Beisel, Christian Büchler,<br />

Thorsten Duray, Katrin Ehrbar, Roland Georgius,<br />

Jutta Henkelmann, Heiko Melzer, Eduard Sauerbrei,<br />

Alexander Schira, Marco Schleyer, Sandra Schneider,<br />

Gunther Schubert, Alexander Wahler<br />

sowie Alexander Schmidke


Foto: Karin Bonse-Olsen<br />

Fotos: Ralf Naumann<br />

Jubilare<br />

Jubilare <strong>2008</strong> des Förderzentrums K in Schonungen<br />

WfbM Augsfeld-Haßfurt <strong>2008</strong><br />

Seit 30 Jahren sind Gerold Schindler, Sonja Benkert,<br />

Doris Weber, Helmut Böhm, Wolfgang Störchen,<br />

Winfried Görlich, Gertraud Schmidt, Lothar Engert und<br />

Bruno Oppelt in der <strong>Lebenshilfe</strong>-Werkstatt beschäftigt.<br />

50<br />

Für ihr 10-, 15-, 20-, 30- und 35jähriges<br />

Jubiläum wurden im<br />

Rahmen der Weihnachtsfeier <strong>2008</strong><br />

geehrt:<br />

Patrizia Koziol, Svenja Benz,<br />

Yvonne Kelz, Armin Weingärtner<br />

( 10 J.);<br />

Christine Ebert, Uta Preißler,<br />

Valentina Moser, Marianne Andreicovits,<br />

Reiner Rauschmann (15 J.);<br />

Jutta Lutz, Erwin Stark ( 20 J.);<br />

Waltraud Dürr ( 30 J.) sowie<br />

Kunigunde Guba-Kaiser und<br />

Ivana Tischer ( 35 J.).<br />

10, 20, 25, 30 und sogar 40 Jahre halten Maria Jensch,<br />

Jutta Endres, Alexander Brunnen, Johannes Selig,<br />

Gusti Marken, Ilse Bös und Monika Reuther ihrem<br />

Arbeitgeber bereits die Treue. Werkstattleiter Paul Diehm<br />

(3ter v. r.) bedankte sich und gratulierte zum Jubiläum.


Markt- und Service-Integrationsunternehmen (MSI) für Menschen mit Behinderung<br />

Attraktive Aktionstage über das ganze Jahr<br />

im CAP-Markt<br />

Von der Schultütenaktion für Erstklässler<br />

bis zu den Jubiläumsaktionsangeboten<br />

Mit zahlreichen attraktiven Aktionen überraschte<br />

unser CAP-Markt-Team in den vergangenen<br />

Monaten seine Kunden. Der attraktive Frische-Markt<br />

am Deutschof 17 ist ein Integrationsprojekt des MSI,<br />

Markt und Service-Integrationsunternehmen für<br />

Menschen mit Behinderung gGmbH unter dem Dach<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> für Behinderte e. V. <strong>Schweinfurt</strong>:<br />

16. & 17.09.<strong>2008</strong> - Große Schulanfängeraktion<br />

Jeder Erstklässler mit Schultüte erhielt eine Überraschung.<br />

04.10.<strong>2008</strong> - Gruß zum ERNTEDANKFEST<br />

mit fränkischem Federweißer und Gerupften<br />

06.12.<strong>2008</strong> - GEBURTSTAGSFEIER<br />

Drei Jahre Cap-Markt - als Dankeschön erhielt jeder<br />

Kunde ein kleines Überraschungsgeschenk<br />

05. – 12.12.<strong>2008</strong> - Weihnachtsbaumverkauf mit<br />

Kindermalwettbewerb „Wer malt den schönsten<br />

Weihnachtsmann“<br />

51<br />

23. bis 28.03.2009 Frühlingserwachen<br />

Superangebote an Frühlingsblumen, Kübelpflanzen<br />

und Pflanzschalen<br />

09. & 11.04.2009 Große Osterei-Suche<br />

Viel Spaß garantierte die Suche nach den Holzeiern<br />

aus der Werkstatt Sennfeld mit süßen und herzhaften<br />

Gutscheinen !<br />

09. Mai 2009 MAIBAUMFEST – „GERNE DAHEIM<br />

IN SCHWEINFURT“ - das Begegnungsfest für Jung<br />

und Alt, Einheimische und Zugewanderte.<br />

Gleichzeitig wurden an diesem Fest durch Oberbürgermeisterin<br />

Gudrun Grieser die <strong>Schweinfurt</strong>er<br />

Seniorenwochen eröffnet.<br />

Der Cap-Markt als „Kulinarischer Treffpunkt“ verwöhnte<br />

die Gäste mit allerlei fränkischen Schmankerln<br />

und die „Grüne Gruppe“- ebenfalls ein Integrationsbetrieb<br />

der MSI – bot den Besuchern eine große<br />

Palette an Topf- und Balkonpflanzen, die auch sofort<br />

an Ort und Stelle eingepflanzt werden konnten.<br />

Das ganz große Highlight in diesem Jahr sind die<br />

Aktionstage zum Jubiläum „10 Jahre Cap-Märkte<br />

bundesweit“ am 07. & 08.09., 05. & 06.10., 09. &<br />

10.11. sowie m 07. & 08.12.2009.<br />

1999 wurde der erste Cap-Markt in Herrenberg<br />

gegründet. Inzwischen gibt es bundesweit 70 CAP-<br />

Märkte, in denen rund 900 Mitarbeiter, davon über<br />

550 Mitarbeiter mit Handicap arbeiten. Der CAP-<br />

Markt <strong>Schweinfurt</strong>, der davon (noch) der einzige in<br />

Unterfranken ist, feiert mit und gewährt seinen<br />

Kunden an den Aktionstagen „10 % auf Alles“.<br />

Im Dezember erhält das Frische-Markt-Team wieder<br />

Unterstützung von der „Grünen Gruppe”, die am<br />

CAP-Markt einen Weihnachtsbaumverkauf anbietet.<br />

Redaktion <strong>Hingeschaut</strong><br />

Fotos: Martin Christ


Fotos: Martin Christ<br />

Markt- und Service-Integrationsunternehmen (MSI) für Menschen mit Behinderung<br />

Bei Sonnenschein und schönem Wetter werden<br />

die „Jungs“ von der Grünen Gruppe oft um ihre<br />

„super Arbeit“ beneidet, aber selbst bei widrigen<br />

Wetterverhältnissen im Herbst und Winter möchte<br />

keiner der „harten Kerle“ mehr in eine Innenarbeitsgruppe.<br />

Vielleicht liegt es ja auch an den abwechslungsreichen<br />

Arbeiten an immer anderen Einsatzorten.<br />

So befindet sich der südlichste Auftrag in der Nähe<br />

von Forchheim, daneben sind die Haßberge und der<br />

Steigerwald, sowie der Main von <strong>Schweinfurt</strong> bis<br />

Kitzingen weitere Arbeitsschwerpunkte der Grünen<br />

Gruppe <strong>Schweinfurt</strong>. Wer einmal den Duft der „weiten<br />

Welt“ gerochen hat, möchte ihn anscheinend<br />

nicht mehr missen, obwohl der Arbeitsbereich im<br />

Garten- und Landschaftsbau sehr viel von seinen<br />

Mitarbeitern abverlangt.<br />

Zu Wasser...<br />

Neben den alltäglichen Aufgaben wie Mäharbeiten<br />

oder Heckenschnitt gibt es aber auch aufregendere<br />

und zum Teil sogar gefährliche Aufträge! So sind die<br />

„Grünen Jungs” zweimal im Jahr mit dem Boot auf<br />

dem Main unterwegs. Dort mähen Sie für das Wasserund<br />

Schifffahrtsamt <strong>Schweinfurt</strong> die Hektometersteine<br />

frei (also sozusagen die Kilometerschilder für die<br />

Schifffahrt). Und hier schippern sie auf einem kleinen<br />

Boot von <strong>Schweinfurt</strong> bis Kitzingen, bewaffnet mit<br />

Freischneider und Heckenschere, und bewahren so die<br />

Mainschiffer davor, plötzlich nicht mehr zu wissen, wo<br />

Bei Wind und Wetter im Einsatz …<br />

EIN ESSAY ÜBER DIE UNSICHTBARE GEFAHR BIS HIN ZU<br />

LEBENSGEFÄHRLICHEN TÄUSCHUNGEN UND DER<br />

MENSCHLICHEN HERZLICHKEIT.<br />

52<br />

sie mit ihrem „Kahn“ eigentlich sind. Das kann schon<br />

ziemlich aufregend werden, wenn man mit einer<br />

„Nussschale“ von 3,50 Metern Länge und einem<br />

Fünf-PS-Motörchen einem Schubverband von 130<br />

Metern Länge und schlappen 1500 PS begegnet. Aber<br />

bisher hat sich unser Pionier, so heißt unser Böotchen<br />

wirklich, hervorragend gegen jeden Wellengang<br />

behauptet! Also weiterhin Schiff ahoi!<br />

...und zu Land...<br />

Weitere, aber diesmal wirklich gefährlichere Arbeitsaufgaben,<br />

sind zum einen die Mäharbeiten an den<br />

Umspannwerken der ÜZ und den Wasserkraftwerken<br />

der EON Wasserkraft. Bei den Umspannwerken der ÜZ<br />

Lülsfeld ist die Gefahr sogar unsichtbar. Hier geht sie<br />

von den Transformatoren aus. Kommt man diesen zu<br />

nahe, kann ein Spannungsübersprung lebensgefährliche<br />

Folgen haben.<br />

Ähnlich verhält es sich bei den Wasserkraftwerken.<br />

Man kann die Lebensgefahr, die im ruhigen Wasser<br />

des „Oberwassers“ lauert, nicht erahnen. Das Wasser<br />

ist scheinbar still und erscheint wie ein Badesee, aber<br />

an dem Einlauf unter der Wasseroberfläche fällt das<br />

Wasser fünf bis zehn Meter in die Tiefe in die Turbine.<br />

Wer ungesichert in diesen Sog gerät, hat kaum eine<br />

Überlebenschance. Deshalb wird der Mitarbeiter, der<br />

dort mäht, mit einem Rettungsgeschirr mit Seil und<br />

Schwimmweste doppelt gesichert, auch wenn es für<br />

einen Außenstehenden auf den ersten Blick lächerlich


Markt- und Service-Integrationsunternehmen (MSI) für Menschen mit Behinderung<br />

…auf Land und sogar im Boot unterwegs!<br />

Die Grüne Gruppe <strong>Schweinfurt</strong> trotzt allen Gefahren und hat sogar noch Spaß dabei!<br />

wirken mag. So kam schon einmal eine Wandergruppe<br />

vorbei und wunderte sich nicht schlecht, als<br />

wir ihnen von den Gefahren erzählten! Nicht umsonst<br />

stehen an jedem Wasserkraftwerk Gefahrenschilder<br />

mit „Achtung Lebensgefahr!”<br />

... und in luftiger Höhe...<br />

Daneben staunen die Männer der Grünen Gruppe (im<br />

gebührenden Sicherheitsabstand natürlich) immer<br />

nicht schlecht, wenn ein - wegen seines Alters und<br />

davon ausgehenden Gefahrenpotentials - Baumriese<br />

von 30 Metern Höhe gefällt werden muss. Hierfür<br />

haben wir einen leistungsstarken und kompetenten<br />

Forstwirt, der gerne auch Menschen mit einem Handicap<br />

unterstützt und für uns die Fällung übernimmt.<br />

Die Aufarbeitung erledigen dann wir.<br />

Auch wenn es heißt, 20 Meter in einen Baum hoch zu<br />

steigen, um ihn Stück für Stück abzunehmen, weil<br />

eine Fällung wegen Bebauung oder Verkehr unmöglich<br />

ist, ist unser Partner jederzeit zur Stelle! Bei dem<br />

Abenteuer will natürlich jeder von der Grünen Gruppe<br />

dabei sein, und nicht nur die Mitarbeiter schauen mit<br />

offenem Mund in die Höhe und staunen, sondern<br />

auch mancher Passant bleibt gebannt stehen und vergisst<br />

die Zeit dabei!<br />

Natürlich ist das nicht der Alltag, aber auch im „normalen<br />

Geschäft“ stößt man oft auf außergewöhnliche<br />

Menschen. Hier bekommen die Mitarbeiter plötzlich<br />

53<br />

ein Mittagessen mit Vorspeise, Hauptgericht und<br />

Nachspeise vorgesetzt und werden noch zu Kaffee<br />

und Kuchen freundlich überredet, obwohl wirklich<br />

„nichts mehr reingeht“!<br />

Darunter gibt es auch Kunden, die bei den<br />

Mitarbeitern ganz besonders beliebt sind! Hier möchte<br />

ich vor allen Dingen die Firma Freizeit Reisch-<br />

Röthlein nennen, bei der es nicht nur immer eine<br />

„Pfunds-Brotzeit“ und ein Pfunds-Trinkgeld für die<br />

Kaffeekasse gibt, sondern unsere Mitarbeiter immer<br />

mit großer Herzlichkeit aufgenommen werden.<br />

Vielen Dank, an alle die uns unterstützen, ob mit alltäglichen<br />

oder spektakulären Aufträgen.<br />

Die Grünen Gruppen der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong><br />

Neben der Grünen Gruppe in <strong>Schweinfurt</strong> gibt es<br />

noch Grüne Gruppen der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong> mit<br />

ähnlich aufregenden Aufträgen in Nüdlingen und Bad<br />

Neustadt/Hohenroth.<br />

Wir sind natürlich für jeden Neuauftrag in diesen<br />

schwierigen Zeiten dankbar!<br />

Kontakt:<br />

Martin Christ, Dipl.-Ing. Landschaftspflege<br />

Tel.: (09721) 675530, mobil: 0160 7177928 od.<br />

0170 6071652; E-Mail: gruene-gruppe@msi.de<br />

Martin Christ<br />

Leiter Grüne Gruppe, <strong>Schweinfurt</strong>


Neuigkeiten & Termine<br />

Neue LOGO-SAMMELDOSE ersetzt NILPFERD<br />

Bewährtes pflegen und zeitgemäß weiterführen<br />

Rund, blau und auffällig sind die neuen<br />

Sammeldosen der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong>. Bereits<br />

45 Exemplare stehen dekorativ auf den Ladentheken<br />

unter anderem von Metzgereien, Geschäften und<br />

Apotheken in <strong>Schweinfurt</strong> und im Landkreis bis hin in<br />

die Hohenrother und Haßfurter Gegend.<br />

Da die bisherigen Sammeldosen in Form von<br />

Nilpferden inzwischen in die Jahre gekommen sind,<br />

wurde nach einer neuen zeitgemäßen Form für die<br />

Sammeldose gesucht. In Zusammenarbeit mit unserer<br />

Werkstatt Hohenroth konnte die neue, moderne und<br />

attraktive Sammeldose in Form des <strong>Lebenshilfe</strong>-Logos<br />

entwickelt werden.<br />

Zwar können wir mit den Spendengeldern aus den<br />

Sammeldosen keine neue Werkstatt erbauen, doch<br />

haben sie sich als gängige Spendenquelle bewährt.<br />

Nach dem auch heute noch gültigen Motto „Jeder<br />

Pfennig zählt“ möchten wir die von Herrn Josef<br />

Rauschmann vor vielen Jahren initiierte Sammelaktion<br />

neu ankurbeln.<br />

Vom neuen Logo-Motiv mit einem höheren Wiedererkennungswert<br />

erwarten wir eine bessere Öffentlichkeitswirksamkeit<br />

insbesondere bei der Gewinnung<br />

von neuen Förderern.<br />

54<br />

Einen ganz herzlichen Dank an dieser Stelle an alle<br />

Mitwirkenden, die dieses Sammelprojekt mit pflegen<br />

und sich um das Entleeren kümmern. Ebenso geht ein<br />

besonderer Dank an alle Geschäfte und Unternehmen,<br />

die uns diese Sammelbüchsen aufstellen lassen.<br />

Redaktion <strong>Hingeschaut</strong><br />

Die Bedeutung des <strong>Lebenshilfe</strong> Logos:<br />

„Der Mensch im Mittelpunkt“<br />

Die Kreisform umschreibt eine Entwicklung, den<br />

Ablauf des menschlichen Lebens, bildet Schutzraum,<br />

der Hilfe bietet. Jederzeit ist es möglich hinein zu<br />

gelangen und heraus zu treten, vermittelt so gleichzeitig<br />

Offenheit, Geborgenheit und Vertrauen.<br />

Geschäftsstellen, FED und Wohnstättenleitung<br />

ziehen um<br />

2010 stehen einige Umzüge ins Haus. Da das<br />

Diakonische Werk die von der <strong>Lebenshilfe</strong> bisher<br />

genutzten Räumlichkeiten in der Gymnasiumstraße 16<br />

zum Großteil für die eigene Verwaltung benötigt,<br />

zieht unsere Geschäftsstelle im kommenden Jahr aus.<br />

In der ehemaligen Stadbücherei im Marienbachcenter<br />

wurde ein passender Bürobereich gefunden und angemietet,<br />

in dem die seit <strong>2008</strong> geteilte Geschäftsstelle<br />

wieder unter einem Dach untergebracht werden kann.<br />

Den Anfang macht voraussichtlich zu Beginn des kommenden<br />

Jahres die Finanzbuchhaltung zusammen mit<br />

der Abrechnungsstelle, die beide zurzeit in der<br />

Friedrichstraße 1, der sog. Geschäftsstelle-Nebenstelle<br />

Finanzen zu finden sind. Kurz danach wird die Geschäftsführung<br />

mit dem Referat und der Personalab-<br />

teilung aus der Gymnasiumstraße folgen. Der Bereich<br />

Öffentlichkeitsarbeit bleibt hingegen noch bis voraussichtlich<br />

Mitte des Jahres in der Friedrichstraße.<br />

In die hier frei gewordenen Zimmer ziehen der FED<br />

mit Rita Weber sowie die Wohnstättenleitung mit<br />

Peter Gross und ihren Mitarbeitern ein. Der<br />

Mietvertrag für die Wohnstättenleitung im Rot-<br />

Kreuz-Haus konnte nicht mehr verlängert werden.<br />

Betroffen hiervon ist auch die Tagesgruppe Weinbeer,<br />

die Ende Juli ihre Wohnung in der Gorch-Fock-Straße<br />

verlassen muss und noch nach einem neuen Domizil<br />

sucht ( s. S. 27).<br />

Über die genauen Umzugsdaten und gegebenenfalls<br />

veränderten Telefonnummern wird zeitnah auf den<br />

üblichen Wegen informiert werden.<br />

Redaktion <strong>Hingeschaut</strong><br />

Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong>


Foto: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Schweinfurt</strong><br />

Überpünktlich - bereits seit Oktober 2009 - liegt er<br />

vor, der neue Tischkalender 2010. Dies ist dem<br />

Fleiß von Pinar und Bahar Günes zu verdanken, die mit<br />

viel Akribie und Ideenreichtum ihre Motive zu Papier<br />

bringen.<br />

Mal zieren die Kalenderblätter romantisch verspielte<br />

Darstellungen, mal sind die Motive technischer Art,<br />

oder wie im Kalender 2010 werden die Ideen aus der<br />

Natur oder der weiten Welt gewählt.<br />

Pinar, geb. 1982 und Bahar, geb. 1984, wohnen in<br />

<strong>Schweinfurt</strong>. Sie sind an der genetisch bedingten<br />

Muskeldystrophie (degenerativen Muskelschwäche)<br />

erkrankt und können deshalb nicht mehr laufen und<br />

55<br />

Neuigkeiten & Termine<br />

Der Neue <strong>Lebenshilfe</strong>-Tischkalender 2010 ist da<br />

Mit den Bilderwelten der Günes-Schwestern durch das kommende Jahr<br />

sprechen. Die Kommunikation erfolgt über Augen,<br />

Hände sowie PowerTalker und PC, die mit dem<br />

Rollstuhl verbunden sind.<br />

So ist selbstverständlich der Computer auch der<br />

Arbeitsplatz der beiden Schwestern in der Werkstatt<br />

Sennfeld. Hier erstellen sie mit Hilfe des PCs Inventarlisten<br />

für die Werkstatt, Etiketten und Visitenkarten,<br />

doch am meisten macht ihnen das Zeichnen am<br />

Computer Spaß.<br />

Die beiden können aufgrund ihrer Erkrankung nur<br />

Teilzeit an drei Tagen in der Woche arbeiten. In dieser<br />

Zeit entstehen dann auch die wunderschönen Motive<br />

für Postkarten und für den jährlichen Tischkalender.<br />

Zwar sieht man den Zeichnungen an, dass sie am<br />

Computer gezeichnet worden sind, doch erkennt man<br />

in jedem einzelnen Motiv die individuelle persönliche<br />

Handschrift der beiden Schwestern.<br />

Der Tischkalender ist so jedes Jahr erneut ein besonderes<br />

kleines Weihnachtsgeschenk von Pinar und Bahar<br />

an uns, das zum Weiterschenken einlädt.<br />

Der Tischkalender 2010 kostet 4,50 Euro und ist in<br />

<strong>Schweinfurt</strong> im Jeromir-Laden in der Metzgergasse 12<br />

sowie im Werkstatt-Laden Sennfeld erhältlich.<br />

Redaktion <strong>Hingeschaut</strong><br />

Pinar (lks.) und Bahar (r.) Günes präsentieren mit ihrer<br />

Gruppenleiterin, der Grafikdesignerin Marion Weber-<br />

Kämpf, an ihrem Arbeitsplatz ihren Tischkalender.<br />

TERMINE - TERMINE - TERMINE - TERMINE<br />

14. November 2009 Weihnachtsbasar WfbM Nüdlingen, 14 - 18 Uhr:<br />

„Weihnachten in Weiß & Silberglanz”<br />

12. Juni 2010 Frühlingsfest K-Schule, Schonungen<br />

19. Juni 2010 Sommerfest Franziskus-Schule<br />

19. – 20. Juni 2010 20 Jahre Nüdlinger Werkstatt<br />

13. November 2010 Weihnachtsbasar WfbM Nüdlingen


Kontaktadressen und Ansprechpartner:<br />

Geschäftsstelle<br />

Martin Groove (Geschäftsführer)<br />

Gymnasiumstr. 16 97421 <strong>Schweinfurt</strong><br />

Tel.: 09721/2087-125 Fax: 09721/2087-120<br />

E-mail: martin.groove@lebenshilfe-schweinfurt.de<br />

Frühfördereinrichtungen<br />

Frühförderstelle <strong>Schweinfurt</strong><br />

Irma Karl (Leiterin)<br />

Rosengasse 4 97421 <strong>Schweinfurt</strong><br />

Tel.: 09721/50720 Fax: 09721/50730<br />

E-Mail: ifs.sw@lebenshilfe-schweinfurt.de<br />

Frühförderstelle Nüdlingen (Außenstelle)<br />

Ursula Schäfner (stellvtr. Leiterin)<br />

Kettelerstr. 11 97720 Nüdlingen<br />

Tel.: 0971/65109 Fax: 0971/7852048<br />

E-Mail: ifs.kg@lebenshilfe-schweinfurt.de<br />

Integrative Kindertagesstätte und<br />

Frühförderstelle Meiningen<br />

Bernhard Bieber (Leiter)<br />

Landsberger Str. 81 98617 Meiningen<br />

Tel.: 03693/502709 Fax: 03693/880143<br />

E-mail: bieber@fruehfoerderstelle-meiningen.de<br />

Schulen und Tagesstätten<br />

Katharinen-Schule<br />

Bernhard Eichelbrönner (Schul- u. Tagesstättenleiter)<br />

Wiesenweg 16 97727 Fuchsstadt<br />

Tel.: 09732/3135 Fax: 09732/79067<br />

E-mail: Katharinen-Schule@t-online.de<br />

Franziskus-Schule<br />

Norbert Gunzelmann (Schul- u. Tagesstättenleiter)<br />

Deutschhöfer Str. 22 97422 <strong>Schweinfurt</strong><br />

Tel.: 09721/24118 Fax: 09721/299406<br />

E-mail: franziskusschule-schweinfurt@t-online.de<br />

http://www.franziskus-schule-schweinfurt.de<br />

Schule für Körperbehinderte und Förderzentrum<br />

Schonungen<br />

Karin Bonse-Olsen<br />

(Schulleiterin u. Sonderschulrektorin)<br />

Bachstr. 2 97453 Schonungen<br />

Tel.: 09721/58757 Fax: 09721/750059<br />

E-mail: schfk.schonungen@t-online.de<br />

http://www.lebenshilfe-sw.de/schule<br />

Offene Hilfen mit FED<br />

Rita Weber (Leiterin)<br />

Gymnasiumstr. 16 97421 <strong>Schweinfurt</strong><br />

Tel.: 097212087-165 097212087-120<br />

E-mail: fed@lebenshilfe-schweinfurt.de<br />

http://www.lebenshilfe-schweinfurt.de/fed.html<br />

Geschäftsstelle-Nebenstelle Finanzen<br />

Friedrichstr. 1 97421 <strong>Schweinfurt</strong><br />

Tel.: 09721/64645-0 Fax: 09721/6465-160<br />

E-mail: info@lebenshilfe-schweinfurt.de<br />

Werkstätten für behinderte Menschen<br />

(WfbM)<br />

WfbM Sennfeld<br />

Joachim Jahn (Leiter)<br />

Gottlieb-Daimler-Str. 3 97526 Sennfeld<br />

Tel.: 09721/777-0 Fax: 09721/777-222<br />

E-mail: wfbm.se@lebenshilfe-schweinfurt.de<br />

http://www.wfb-sennfeld.de/<br />

RAW <strong>Schweinfurt</strong> (Rehabilitations- und Arbeitswerk)<br />

Werner Kraus (Leiter)<br />

Kurt-Römer-Str. 1 97424 <strong>Schweinfurt</strong><br />

Tel.: 09721/47331-230 Fax: 09721/47331-250<br />

E-mail: raw.se@lebenshilfe-schweinfurt.de<br />

WfbM Hammelburg<br />

Holger Oberfichtner (Leiter)<br />

Berliner Str. 30 97762 Hammelburg<br />

Tel.: 09732/78900-0 Fax: 09732/78900-40<br />

E-mail: hab@lebenshilfe-schweinfurt.de<br />

WfbM Hohenroth<br />

Andreas Witke (Leiter)<br />

Eichenweg 8 97618 Hohenroth<br />

Tel.: 09771/6280-0 Fax: 09771/6280-40<br />

E-mail: hoh@lebenshilfe-schweinfurt.de<br />

WfbM Augsfeld<br />

Paul Diehm (Leiter)<br />

Schulplatz 4 97437 Haßfurt-Augsfeld<br />

Tel.: 09521/9470-0 Fax: 09521/947070<br />

E-mail: has@lebenshilfe-schweinfurt.de<br />

WfbM Nüdlingen<br />

Martin Denninger (Leiter)<br />

Kettelerstr. 9 97720 Nüdlingen<br />

Tel.: 0971/7228-0 Fax: 0971/7228-99<br />

E-mail: nuedlinger.werkstatt@lebenshilfe-schweinfurt.de<br />

Werkstattladen JEROMIR<br />

Metzgergasse 12 97421 <strong>Schweinfurt</strong>,<br />

Tel.: 09721/28781 http://www.jeromir.de<br />

Wohnstättenleitung Peter Gross<br />

Gorch-Fock-Str. 13 97421 <strong>Schweinfurt</strong><br />

Tel.: 09721/50989 -0 Fax: 09721/50989-20<br />

E-mail: wohnheime@lebenshilfe-schweinfurt.de<br />

Ambulant Unterstützte Wohnformen<br />

Klaus Friedel (Leiter)<br />

Jehlestr. 10 97421 <strong>Schweinfurt</strong><br />

Telefon 09721/473967-0 Fax 09721/473967-13

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