19.01.2013 Aufrufe

Jahresbilanz 2010 Jobcenter Dortmund

Jahresbilanz 2010 Jobcenter Dortmund

Jahresbilanz 2010 Jobcenter Dortmund

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Jahresbilanz</strong> <strong>2010</strong><br />

(0180) 100-3098-0-1110*<br />

(* 3,9 Cent/Min.; Mobilfunkpreise höchstens 42 Cent/Min.)<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

(0180) 100-3098-0-1110*<br />

(* 3,9 Cent/Min.; Mobilfunkpreise höchstens 42 Cent/Min.)<br />

(0180) 100-3098-0-1110*<br />

(* 3,9 Cent/Min.; Mobilfunkpreise höchstens 42 Cent/Min.)


<strong>Jahresbilanz</strong> <strong>2010</strong><br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong>


Inhalt<br />

<strong>Jahresbilanz</strong> <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> <strong>2010</strong><br />

Vorwort zur <strong>Jahresbilanz</strong> <strong>2010</strong> 6<br />

Arbeitsmarkt 8<br />

Entwicklung der Arbeitslosenzahlen<br />

im <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> <strong>2010</strong> 8<br />

Zielgruppen 10<br />

Alleinerziehende 10<br />

U25 – Jugendliche ohne abgeschlossene Berufsausbildung 12<br />

Schwerbehinderte und Rehabilitanden 14<br />

Team Akademische Berufe 17<br />

Ältere 19<br />

Selbstständige 22<br />

Instrumente 24<br />

Sozialer Arbeitsmarkt – Arbeitsgelegenheiten (AGH) 24<br />

Förderung beruflicher Weiterbildung (FbW) nach dem SGB II 28<br />

Arbeitgeberservice des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong> 31<br />

Organisation 34<br />

Eingliederungsleistungen SGB II 34<br />

Personal und Personalentwicklung 37<br />

Fallmanagement <strong>2010</strong> 39<br />

Soziale Arbeit 40<br />

Service Center 43<br />

Aktionsbüros in <strong>Dortmund</strong> 45<br />

Bildungsbörse <strong>2010</strong> 49<br />

Impressum 51


<strong>Jahresbilanz</strong> <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> <strong>2010</strong><br />

Ihre Ansprechpartner ...<br />

... fi nden Sie anhand<br />

Ihrer Postleitzahl.<br />

Besondere Zuständigkeiten<br />

entnehmen Sie bitte der<br />

Beschreibung der<br />

einzelnen Standorte.<br />

REHA/SB<br />

Südwall 5–9<br />

41/42/45/46/47/49<br />

NORDOST A+B Luisenstraße 11 – 13<br />

41/42/45/46/47/49<br />

Schwerbehinderte<br />

(ab 50 % GdB.)<br />

Rehabilitanden<br />

Team Akademische Berufe<br />

U25 *|NORDWEST A+B Steinstraße 39<br />

41/45/47/49<br />

44137<br />

44147<br />

44339<br />

44135<br />

44143<br />

44145<br />

44359<br />

44369<br />

44328<br />

44329<br />

NORDWEST<br />

SÜDWEST<br />

* 18–24-Jährige mit eigener Wohnung,<br />

ohne Ausbildung.<br />

41/45/47/49<br />

41/45/47/49<br />

NORDOST<br />

44139<br />

44149<br />

44225<br />

44227<br />

SÜDOST Am Kaiserhain 1<br />

44141<br />

44229<br />

44263<br />

44265<br />

44267<br />

SÜDOST<br />

SÜDWEST Am Kaiserhain 1<br />

44357<br />

44379<br />

44388<br />

+ Selbständigenteam (im EG)<br />

44269<br />

44287<br />

44289<br />

44309<br />

44319<br />

Den Arbeitgeberservice erreichen Sie am Standort Hansastraße 95.<br />

Öffnungsz<br />

Montag bis F<br />

Donnerstag:<br />

Mittwoch:<br />

Wir möcht<br />

daher die<br />

Außerdem bi<br />

zeiten am Do<br />

möchten wir<br />

der Donnersta<br />

Nutzen Si<br />

Montag bis D<br />

Freitag:<br />

(0180<br />

* 3,9 Cent/Minu<br />

max. 42 Cent/<br />

Ih<br />

durc


Vorwort zur <strong>Jahresbilanz</strong> <strong>2010</strong><br />

Sehr geehrte<br />

Leserinnen und Leser,<br />

das Jahr <strong>2010</strong> war wie kein anderes Jahr in der Geschichte des <strong>Jobcenter</strong>s<br />

von Veränderungen geprägt. So könnte man die Einleitung beginnen, doch<br />

am Ende des Jahres lässt sich sagen: Die gute Zusammenarbeit zwischen<br />

Bundesagentur und Stadt <strong>Dortmund</strong> im <strong>Jobcenter</strong> wird fortgesetzt und in<br />

vielen Bereichen herrscht Kontinuität.<br />

<strong>2010</strong> war das letzte Jahr des <strong>Jobcenter</strong>s als ARGE. Zu Beginn des Jahres<br />

sah es zunächst so aus, als würde die ARGE in Form der getrennten Trägerschaft<br />

fortgesetzt. Das hätte enorme Veränderungen für alle, Kunden,<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit sich gebracht. Wir haben uns bereits<br />

frühzeitig darauf vorbereitet und in verschiedensten Szenarien die Auswirkungen<br />

durchgespielt. Getrennte Trägerschaft hätte zum Beispiel bedeutet,<br />

dass sich die Bundesagentur für Arbeit um den Lebensunterhalt sowie die<br />

Arbeitsvermittlung kümmert, die Stadt <strong>Dortmund</strong> um Kosten der Unterkunft<br />

und soziale Dienstleistungen, aber strikt organisatorisch voneinander<br />

getrennt.<br />

Zum Glück kam es anders. Die Bundesagentur und die Stadt <strong>Dortmund</strong><br />

stellten im Herbst <strong>2010</strong> die Weichen, um die <strong>Jobcenter</strong>ARGE ab 2011 als<br />

gemeinsame Einrichtung <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> weiter führen zu können. Damit<br />

war der Weg frei, an den vorangegangenen sechs Jahren gemeinsamer<br />

Geschichte festzuhalten und diese auch gemeinsam fortsetzen zu können.<br />

Es bedeutet für die Kundinnen und Kunden des <strong>Jobcenter</strong>s hohe Kontinuität,<br />

denn bis auf den Namen ändert sich in der Struktur des <strong>Jobcenter</strong>s für<br />

sie nichts.<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> zeichnete sich am Arbeitsmarkt ebenfalls durch Kontinuität<br />

und stabile Entwicklungen aus. So konnte die Zahl der Langzeitarbeitslosen<br />

in <strong>Dortmund</strong> um weitere 1,6% gesenkt werden. Sie betrug im Jahresdurchschnitt<br />

<strong>2010</strong> 14.560 Personen.<br />

Auch innerhalb des <strong>Jobcenter</strong>s stand das Jahr <strong>2010</strong> für Kontinuität. Der vorhandene<br />

Personalkörper hat sich stabilisiert und wurde nahezu unverändert<br />

in die gemeinsame Einrichtung überführt.<br />

6


An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass die stellvertretende Geschäftsführerin<br />

Martina Raddatz-Nowack das <strong>Jobcenter</strong> verlassen und ihren temporären<br />

Einsatz beendet hat. Für ihr Engagement in wechselvoller Zeit ist hier die<br />

richtige Stelle, um Danke zu sagen. Ihre Aufgaben in der gemeinsamen Einrichtung<br />

hat Jörg Dannenberg übernommen, der vielen <strong>Dortmund</strong>erinnen<br />

und <strong>Dortmund</strong>ern, insbesondere den Gründern, als Leiter des Gründungswettbewerbs<br />

start2grow, bekannt ist.<br />

Wir sehen, Veränderung auf der einen und Kontinuität auf der anderen<br />

Seite prägten <strong>2010</strong>.<br />

Die Arbeitsergebnisse präsentieren wir Ihnen jetzt in unserer <strong>Jahresbilanz</strong>.<br />

<strong>Dortmund</strong>, Mai 2011<br />

Frank Neukirchen-Füsers Jörg Dannenberg<br />

Geschäftsführer stv. Geschäftsführer<br />

7


Arbeitsmarkt<br />

Die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen<br />

im <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> <strong>2010</strong><br />

Wenngleich sich die Gesamtzahl der Arbeitslosen im Jahr <strong>2010</strong> nur unwesentlich<br />

veränderte, so gab es doch sehr unterschiedliche Entwicklungen bei<br />

den Zielgruppen. Insbesondere Langzeitarbeitslose, Schwerbehinderte und<br />

junge Erwachsene konnten von Förderung und Arbeitsmarkt profitieren.<br />

Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass im Jahresdurchschnitt <strong>2010</strong><br />

die geringste Zahl der Langzeitarbeitslosen in <strong>Dortmund</strong> zu verzeichnen<br />

war. Sie betrug 14.560 Personen und lag damit unter dem Vorjahr. Im Jahre<br />

2009 waren in <strong>Dortmund</strong> im Durchschnitt 14.796 langzeitarbeitslos.<br />

Arbeitslose SGB II<br />

Jahresdurchschnitt 2005 bis <strong>2010</strong><br />

8<br />

34.393<br />

35.747<br />

32.101<br />

31.387<br />

29.362<br />

29.763<br />

2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong>


In den einzelnen Zielgruppen zeigten sich seit 2008 deutlich günstige<br />

Entwicklungen:<br />

Entwicklung der Zielgruppen 2008-<strong>2010</strong><br />

in Prozent [%]<br />

Langzeitarbeitslose<br />

-15,10%<br />

Jugendliche<br />

U25<br />

-8,90%<br />

-3,90%<br />

Arbeitsmarkt<br />

Ältere<br />

über 50 Schwerbehinderte<br />

-9,30%<br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

9


Alleinerziehend –<br />

aber nicht allein<br />

Zielgruppen<br />

Alleinerziehende<br />

Alleinerziehende werden weiterhin nachhaltig unter Einbeziehung ihrer<br />

Interessen und Ressourcen unterstützt. Durch die Förderung von ca. 1.400<br />

geeigneten Angeboten und Maßnahmen, die den besonderen Verhältnissen<br />

entsprechen, wird die Qualifikation verbessert. Darüber hinaus werden Alleinerziehende<br />

auch bei der Suche nach einer passenden Kinderbetreuung<br />

unterstützt.<br />

Startschuss der Projekte<br />

Im Rahmen der Förderung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen zum Ansatz<br />

„Gute Arbeit für Alleinerziehende“ sind die zwei ausgewählten Projekte<br />

(Grone Bildungszentrum und maxQ) an den Start gegangen. Zielsetzung<br />

ist die individuelle Entwicklung einer verwertbaren beruflichen Perspektive<br />

mit dem Ziel der Beendigung bzw. Verringerung der Hilfebedürftigkeit. Die<br />

Alleinerziehenden treffen ihre Entscheidung der Teilnahme selbst und sind<br />

in der Regel hoch motiviert. Von 69 Teilnehmerinnen sind sieben bereits erfolgreich<br />

ausgeschieden. Sie haben eine Ausbildung/Umschulung oder eine<br />

Arbeit in Voll- oder Teilzeit aufgenommen.<br />

Entwicklung hilfebedürftige Alleinerziehende<br />

Jahresdurchschnitt 2008 bis <strong>2010</strong><br />

7.153<br />

7.000<br />

6.972<br />

2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Netzwerkpartnerschaft<br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Das bestehende Netzwerk zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat eine<br />

Website eingerichtet und findet sich unter www.wiedereinstieg-dortmund.de.<br />

Im Herbst haben die Netzwerkpartner eine Interessensbekundung zur<br />

Weiterführung der erfolgreichen Netzwerkarbeit abgegeben. Hierbei soll<br />

die institutionsübergreifende Zusammenarbeit erprobt werden. Es handelt<br />

sich um einen Projektaufruf „Netzwerke wirksamer Hilfen“ aus dem ESF-<br />

Bundesprogramm.<br />

10


Ausblick<br />

Zielgruppen<br />

Alleinerziehenden soll die Chance eröffnet werden, ihre Situation zu<br />

verbessern und eine berufliche Perspektive zu erlangen. Die erfolgreichen<br />

Ansätze in der Arbeit mit ihnen und die Unterstützung durch das Netzwerk<br />

zeigen, dass die individuelle Beratung und Förderung der richtige Weg ist.<br />

(0180) 100-3098-0-1110*<br />

(* 3,9 Cent/Min.; Mobilfunkpreise höchstens 42 Cent/Min.)<br />

11


Übergang Schule – Beruf<br />

sinnvoll gestalten<br />

Zielgruppen<br />

U25 – Jugendliche ohne<br />

abgeschlossene Berufsausbildung<br />

In <strong>Dortmund</strong> beziehen 10.237 Jugendliche über 15 Jahren Leistungen nach<br />

dem SGB II. Bei dem überwiegenden Teil von ihnen – z. B. Schülern und<br />

Auszubildenden – hängt die Hilfebedürftigkeit mit dem geringen Einkommen<br />

der Eltern oder des Partners zusammen. Während die Jüngeren unter<br />

allen erwerbsfähigen Hilfebedürftigen mit 17,8% vertreten sind, beträgt ihr<br />

Anteil an den Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II 8,5%.<br />

Die konjunkturelle Entwicklung führte zu einer leicht positiven Tendenz bei<br />

den angebotenen Ausbildungsstellen. Aber auch auf dem Helfermarkt bewarben<br />

sich junge Menschen wieder häufiger erfolgreich um Arbeitsstellen.<br />

Entwicklung Jugendliche unter 25<br />

2008 bis <strong>2010</strong><br />

2.464<br />

2.335<br />

2.245<br />

2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

So konnten insgesamt 1.866 ungelernte Jugendliche <strong>2010</strong> in Ausbildung<br />

und Arbeit integriert werden. Das entspricht einer Integrationsquote von<br />

26,3% (Vorjahr 24,5%).<br />

Nach wie vor gelingt es jedoch nicht allen jungen Menschen, den Übergang<br />

von der Schule in das Berufsleben nahtlos zu vollziehen. Ursache hierfür ist<br />

zum einen das weiterhin unausgewogene Verhältnis zwischen Stellen und<br />

Bewerbern. Dabei ist nicht nur die Zahl der angebotenen Ausbildungsstellen<br />

entscheidend, sondern auch die in den Berufen geforderte Qualifikation<br />

der Jugendlichen. Es fehlen insbesondere Ausbildungsstellen mit niedrigen<br />

Zugangsvoraussetzungen.<br />

12


Zielgruppen<br />

Auch fehlende oder schlechte Schulabschlüsse, unzureichende Sprachkenntnisse<br />

und geringe soziale Kompetenzen sind ursächlich dafür, dass Jugendliche<br />

erst nach stabilisierenden Zwischenschritten eine Berufsausbildung<br />

aufnehmen können.<br />

Insofern hielt das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> auch <strong>2010</strong> ein gestuftes System<br />

aufeinander aufbauender Angebote vor, um eine schrittweise Integration<br />

zu ermöglichen:<br />

• 416 Plätze als Sofortangebot zur ersten Aktivierung und beruflichen<br />

Orientierung, davon 224 in Teilzeit<br />

• 144 Plätze in Aktivierungshilfen zur Stärkung der Persönlichkeit, Verbesserung<br />

der Sprachkompetenz, Entwicklung von Motivation und Durchhaltevermögen<br />

• 510 Arbeitsgelegenheiten mit jugendgerechten Inhalten von künstlerischen<br />

Projekten über Veranstaltungstechnik, Seniorenservice, Pflege,<br />

Hauswirtschaft bis zur Mitarbeit im Tierheim, darunter auch Angebote<br />

für junge Mütter mit Kinderbetreuung<br />

• 350 Weiterbildungen mit dem Ziel der Arbeitsaufnahme z. B. in den<br />

Bereichen Lager, Pflege, Gastronomie, gewerblich-technischen Berufen,<br />

darunter auch 32 Teilzeitumschulungen<br />

• Einstiegsqualifizierungen<br />

• Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen und Werkstattjahr in Zusammenarbeit<br />

mit der Agentur für Arbeit<br />

• 90 Plätze für kooperative und integrative außerbetriebliche Ausbildung<br />

• Workcamps in der Türkei und den Niederlanden im Rahmen des ESF-<br />

Programms IDA-Integration durch Austausch in Zusammenarbeit mit dem<br />

durchführenden I.S.B.<br />

Zur weiteren Verbesserung der Zusammenarbeit der Akteure im Übergang<br />

Schule/Beruf fand <strong>2010</strong> die 4. <strong>Dortmund</strong>er Jugendkonferenz statt. Ziel war<br />

die Entwicklung gemeinsamer und übergreifender Strategien zur Ansprache<br />

der jungen Menschen, die mit den bestehenden Hilfeangeboten nicht oder<br />

nicht mehr erreicht werden.<br />

Die Zusammenarbeit in der Kompetenzagentur wurde weiter ausgeweitet<br />

und um regelmäßige Sprechzeiten eines Fallmanagers des <strong>Jobcenter</strong>s<br />

ergänzt.<br />

13<br />

<strong>Jobcenter</strong> gleicht Problemlagen<br />

aus<br />

4. Jugendkonferenz


Standort Südwall<br />

Mitarbeiter spezialisiert<br />

Zielgruppen<br />

Schwerbehinderte und<br />

Rehabilitanden<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> verfügt über ein Spezialisten-Team zur Betreuung<br />

schwerbehinderter erwerbsfähiger Menschen und für Menschen, die als<br />

Rehabilitanden anerkannt sind.<br />

Damit nimmt sich das <strong>Jobcenter</strong> der Menschen mit Behinderung und ihrer<br />

Integration in den Arbeitsmarkt in besonderer Weise an.<br />

Im gemeinsamen Gespräch mit der zuständigen Integrationsfachkraft wird<br />

die berufliche und persönliche Situation analysiert. Es werden ein Integrationsplan<br />

erstellt und eine Eingliederungsvereinbarung abgeschlossen.<br />

Für den Personenkreis der Menschen mit Hörbehinderung hat das <strong>Jobcenter</strong><br />

Mitarbeiter zur Verfügung, die in der Gebärdensprache ausgebildet sind<br />

und sich so mit den hörgeschädigten Menschen verständigen können.<br />

Im Bereich der Rehabilitation arbeitet das Team des <strong>Jobcenter</strong>s eng mit den<br />

Rehaträgern (z. B. Agentur für Arbeit, Rentenversicherung) zusammen.<br />

Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben sollen die Schwierigkeiten beseitigen<br />

oder mildern, die aufgrund der Behinderung die Berufsausübung<br />

erschweren oder unmöglich erscheinen lassen. Die Förderung der Teilhabe<br />

behinderter Menschen am Arbeitsleben umfasst alle Maßnahmen und Leistungen,<br />

die bei einer vorhandenen Behinderung helfen sollen, möglichst<br />

auf Dauer beruflich eingegliedert zu werden. Bei der Auswahl der Leistungen<br />

werden Eignung, Neigung, bisherige Tätigkeit sowie Lage und Entwicklung<br />

auf dem Arbeitsmarkt angemessen berücksichtigt.<br />

Entwicklung Schwerbehinderte<br />

2008 bis <strong>2010</strong><br />

14<br />

2.535<br />

2.085 2.045<br />

2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong>


Zielgruppen<br />

Durch die Vielfalt der zu berücksichtigenden Krankheiten und Einschränkungen<br />

und der Altersstruktur ist es im Schwerbehindertenbereich äußerst<br />

kompliziert, größere spezialisierte Maßnahmen der Arbeitsförderungen einzurichten.<br />

Insofern partizipierte dieser Bereich auch in <strong>2010</strong> von der Vielfalt<br />

der angebotenen Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen:<br />

1.408 Eintritte in Maßnahmen<br />

Darunter:<br />

288 §46 Beauftragung Dritter<br />

478 Sofortmaßnahmen/Aktivcenter<br />

186 Eingliederungszuschüsse<br />

58 Probebeschäftigungen<br />

250 Arbeitsgelegenheiten<br />

Integrationen<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden 452 Integrationen erzielt (Vorjahr 438/Quote: 10,26%).<br />

Das entspricht einer Integrationsquote von 10,54%.<br />

Zwei Veranstaltungen im Jahr <strong>2010</strong> verdienen besondere Aufmerksamkeit:<br />

Bildungsbörse<br />

70 Bildungs-und Beschäftigungsträger präsentierten auf der Bildungsbörse<br />

ihre Angebote rund um berufliche Fort-und Weiterbildung. Mit interessanten<br />

Mitmachaktionen, Vorführungen und Bewerbungsmappencheck konnte<br />

das Interesse der Kundinnen und Kunden geweckt werden. Erstmalig konnte<br />

das Schwerpunktthema „Integration von Menschen mit Behinderung in<br />

den Arbeitsmarkt” einbezogen werden.<br />

580 Kundinnen und Kunden der Reha/SB Abteilung wurden schriftlich eingeladen.<br />

Ca. 500 Kundinnen und Kunden nahmen die Chance auf umfassende<br />

Information wahr. Auch die Bildungsbörse 2011, die am 15.06.2011<br />

stattfinden wird, wird sich den besonderen Bedürfnissen der Menschen mit<br />

Behinderung widmen.<br />

15


Arbeit ohne Hindernisse<br />

Zielgruppen<br />

Job-Messe<br />

Am 27.10.<strong>2010</strong> fand die erste Job-Messe für Menschen mit Behinderung<br />

statt.<br />

20 Aussteller (Arbeitgeber), die sich für die Einstellung von Menschen mit<br />

Behinderungen – ein oft unterschätzter Personenkreis – interessierten, offerierten<br />

Stellenangebote aus ihren Betrieben und konnten sofort vor Ort mit<br />

interessierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Kontakte knüpfen<br />

und erste Gespräche führen.<br />

Insgesamt wurde die Messe von rund 700 Menschen besucht.<br />

Zusätzlich gab es auf dieser Messe weitere Angebote. Hierzu gehörten u.a.<br />

ein Bewerbungsmappencheck für die Besucherinnen und Besucher, Vorträge<br />

des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe über Möglichkeiten der finanziellen<br />

Förderung bei Einstellung eines Menschen mit Behinderung usw.<br />

Diese Angebote wurden sehr gut angenommen.<br />

Fazit: Die Messe war ein voller Erfolg. Und der nächste Termin steht schon<br />

fest. Die Job-Messe – „Arbeit ohne Hindernisse“ wird am 29.06.2011 in den<br />

Räumen des Berufsförderungswerks <strong>Dortmund</strong> stattfinden. Ausrichter sind<br />

das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong>, das Berufsförderungswerk <strong>Dortmund</strong>, der Integrationsfachdienst,<br />

die Wirtschaftsförderung <strong>Dortmund</strong> und die Agentur für<br />

Arbeit <strong>Dortmund</strong>.<br />

16<br />

Gut besucht: Job-Messe Arbeit ohne Hindernisse


Team Akademische Berufe<br />

Kundenstruktur<br />

Zielgruppen<br />

Im Team Akademische Berufe des <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> werden Kundinnen<br />

und Kunden mit abgeschlossenem Studium betreut. Wie schon in den Vorjahren<br />

gab es im Jahresverlauf <strong>2010</strong> eine hohe Fluktuation der Kundinnen<br />

und Kunden. Die Zahl der Kundinnen und Kunden (alle im Jahr zugehenden<br />

Bewerber) ist im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht angestiegen (<strong>2010</strong>:<br />

1.516 Kunden, 2009: 1.436). Besonders zum Ende der Studiensemester meldeten<br />

sich viele junge Hoch- und Fachhochschulabsolventen/-innen arbeitslos<br />

und stellten einen Antrag auf Arbeitslosengeld II.<br />

Die Zahl der über zwei Jahre langzeitarbeitslosen Bewerber/-innen konnte<br />

demgegenüber im Jahresverlauf von 92 auf 84 weiter reduziert werden.<br />

Eingesetzte Arbeitsmarktinstrumente<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden 162 Bewerber/-innen durch eine Weiterbildungsmaßnahme<br />

oder Umschulung qualifiziert. Die Bildungsziele waren hier höchst<br />

unterschiedlich und an den individuellen Anforderungen des Einzelfalls<br />

ausgerichtet.<br />

218 Bewerber/-innen wurden im Rahmen eines einwöchigen speziell auf<br />

Akademiker zugeschnittenen Bewerbungstrainings geschult. Dieses Training<br />

wurde überwiegend von Studienabsolventen besucht.<br />

56 Bewerber/-innen mit Vermittlungshemmnissen konnten durch einen<br />

Eingliederungszuschuss integriert werden.<br />

Ergebnisse<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> ist es gelungen 570 Bewerber in den Arbeitsmarkt zu integrieren.<br />

Dies entspricht bei 1.516 Kunden, die im Laufe des Jahres betreut<br />

wurden, einer Integrationsquote von 37,6 %.<br />

Vom Aufschwung am Arbeitsmarkt konnten die Akademiker/-innen demnach<br />

besonders profitieren. Die Personengruppe der unter 25-jährigen<br />

Akademiker (Absolventen) weist eine Integrationsquote von 55,3% aus und<br />

die der Frauen mit akademischem Berufsabschluss eine Integrationsquote<br />

von 41,9%.<br />

17<br />

Kaum Langzeitarbeitslose bei<br />

Akademikern<br />

Akademiker mit guten Chancen<br />

auf dem Arbeitsmarkt


MINT-Abschlüsse –<br />

die Autobahn zum Job<br />

Zielgruppen<br />

Die hohe Integrationsquote der Frauen erklärt sich u.a. durch den weiterhin<br />

guten Arbeitsmarkt im Bereich der sozialen Berufe.<br />

Die meisten Integrationen erfolgten in den Berufen: Lehrer/Pädagogen,<br />

gefolgt von den Sozialarbeitern/Sozialpädagogen.<br />

Die Informatiker und Elektroingenieure machen die drittgrößte Gruppe von<br />

Integrationen aus, danach folgen die Betriebswirtschaftler und kaufmännischen<br />

Kräfte (auf akademischem Niveau), gefolgt von den Architekten,<br />

Bauingenieuren und Maschinenbauern.<br />

Zu berücksichtigen ist hier, dass sich Absolventen aus sehr gefragten Studiengängen<br />

(z. B. Medizin, teilweise MINT-Abschlüsse = Mathematik/Informatik/Naturwissenschaften/Technik)<br />

in der Regel nicht arbeitslos melden, da<br />

hier oftmals ein nahtloser Übergang zwischen Hochschule und Arbeitsstelle<br />

stattfindet.<br />

Immerhin 1/3 der hochqualifizierten Bewerber konnten im Stadtgebiet<br />

<strong>Dortmund</strong> eine Arbeit aufnehmen. Die Hälfte der Bewerber trat eine Stelle<br />

außerhalb des Tagespendelbereichs an. Sechs Bewerber nahmen eine<br />

Arbeitsstelle im Ausland an. Die Mobilität der Bewerber ist weiterhin auf<br />

hohem Niveau. Die weit überwiegende Anzahl der Bewerber (ca. 88%)<br />

war durch die Vermittlungsfachkräfte in eine arbeitsmarktnahe Profillage<br />

eingestuft.<br />

Insgesamt ist im Jahr <strong>2010</strong> die höchste Integrationsquote im Bereich der<br />

Vermittlung der Akademiker seit Bestehen des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong> gelungen.<br />

18


Ältere<br />

Das Programm „Perspektive 50plus“ ist ein Forum für die Entwicklung,<br />

Diskussion und Erprobung neuer und die Weiterentwicklung bewährter<br />

Methoden und Instrumente der Beschäftigungspolitik.<br />

Zielgruppen<br />

Dieser Leitsatz aus dem Bundesprogramm Perspektive 50plus war der Grundgedanke<br />

für die modifizierte Ausrichtung der Betreuung älterer Langzeitarbeitsloser<br />

durch das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> ab 1.1.2011. Dabei stehen hier<br />

die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit mit dem JobClub des Beschäftigungspaktes<br />

„BestAger“ und die Verstärkung der personellen Ressourcen<br />

im Vordergrund des neuen konzeptionellen Ansatzes.<br />

Grundlage hierfür ist das übergreifend angelegte 2-Säulenmodell der<br />

Integrationsarbeit.<br />

<strong>Jobcenter</strong><br />

gemeinsame Projektleitung, Koordination,<br />

Controlling, Finanzwesen, Personal, PR<br />

• Aufnahme und Erstberatung<br />

• Profiling<br />

• Integrationsplanung und<br />

Steuerung<br />

• Einsatz von Instrumenten auf<br />

der Rechtsgrundlage des SGBII<br />

• Marktorientierte Integrationsarbeit<br />

• Berichtswesen, Controlling<br />

JobClub<br />

• Aktivierung „Perspektive 50plus“<br />

• Beseitigung von Hemmnissen<br />

mit den spezifischen Möglichkeiten<br />

des Bundesprogrammes<br />

• Einzelfallorientierte Integrationsarbeit<br />

• Umsetzung Förderansatz C<br />

19<br />

JobClub BestAger wichtige<br />

Säule


Zielgruppen<br />

Bündelung der Kompetenzen und vertrauensvolles Miteinander auf der<br />

operativen Ebene sollen gewährleisten, dass gerade die Integrationsarbeit<br />

für die älteren Arbeitslosen nochmals eine Belebung und Ausweitung<br />

erfährt.<br />

Dabei gab es in <strong>Dortmund</strong> schon <strong>2010</strong> beachtliche Erfolge.<br />

Über 1.000 neue Beschäftigungsverhältnisse wurden mit über 50 Jahre alten<br />

Kunden neu begründet. Der JobClub am Westenhellweg, unser Kompetenzzentrum<br />

für „BestAger“, hat in der Vorbereitung von Arbeitsangeboten in<br />

über 2.000 „altersgerechten“ Aktivierungsangeboten dazu beigetragen,<br />

bedarfsgerechte marktorientierte Qualifizierungen umzusetzen. Dazu gehörten<br />

auch Themenfelder, die ohne ein gehöriges Maß an Kreativität auf<br />

der Strecke geblieben wären, wie z. B. ein Kochkurs.<br />

Weitere herausragende Ereignisse für eine aktive Auseinandersetzung mit<br />

den marktlichen Problemen der Altersgruppe 50+ war der Job-Speed-Dating<br />

im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen und die Repräsentation des<br />

Beschäftigungspaktes im Revier durch die <strong>Dortmund</strong>er Firma Stellfeld und<br />

Ernst bei der bundesweiten Preisverleihung an Unternehmen mit Weitblick.<br />

20<br />

Ausgezeichnet: Eva Ernst, Geschäftsführerin S&E GmbH, Andreas Ernst, Marketingleiter S&E,<br />

Dr. Stefan Lob, Paktkoordinator BestAger, Joachim Czichy, JobClub BestAger,<br />

Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong>


7.446<br />

6.666<br />

7.152<br />

2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Zielgruppen<br />

Allen Bemühungen zum Trotz ist die Zahl der älteren Arbeitslosen in<br />

<strong>Dortmund</strong> im vergangenen Jahr gestiegen, und zwar von Januar (9.253) bis<br />

Dezember (9.674) um 421 = 4,5%.<br />

Entwicklung Ältere über 50 im <strong>Jobcenter</strong><br />

2008 bis <strong>2010</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Ursächlich hierfür ist der Zugang der geburtenstärkeren Jahrgänge in die Altersgruppe<br />

der über 50-Jährigen und nicht etwa eine geringere Marktbeteiligung.<br />

Die Zahl der „Älteren“, die ihre Arbeitslosigkeit durch eine Arbeitsaufnahme<br />

beenden konnten, lag nämlich mit 4.300 um 228 oder 5,6% über dem<br />

Vorjahreswert. Der im Jahresvergleich überdurchschnittliche Zuwachs von<br />

15,4% bei Arbeitsaufnahmen am 1. Arbeitsmarkt beweist, dass auch ältere<br />

Arbeitnehmer von der günstigeren Beschäftigungssituation und der gestiegenen<br />

Kräftenachfrage profitieren konnten. Es wird erwartet, dass diese<br />

positiven Effekte im laufenden Jahr eine noch kräftigere Dynamik entfalten<br />

und die Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer weiter steigt.<br />

21


Selbstständige<br />

partizipieren nicht am<br />

Wirtschaftsaufschwung<br />

Fachqualifizierung<br />

unterstützt<br />

Zielgruppen<br />

Selbstständige<br />

Spezielle Kundengruppen werden am besten durch spezielle Teams betreut:<br />

Diesem Motto folgt das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> auch bei der Betreuung von<br />

Selbstständigen. Existenzgründer und Selbstständige, die schon aktiv ihre<br />

Geschäftsidee umgesetzt haben, werden vom Team Selbstständige begleitet.<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> war geprägt durch einen Wirtschaftsaufschwung. An diesem<br />

konnten die Selbstständigen jedoch kaum partizipieren. Das durchschnittliche<br />

Einkommen pro Bedarfsgemeinschaft lag bei knapp 500 Euro, wobei<br />

dieses mit 503 Euro im Februar seinen Höchststand erreichte und im Dezember<br />

bei 492 Euro lag. Die Schwankungen waren jedoch minimal. Abmeldungen<br />

aus dem Leistungsbezug aufgrund starker Auftragszunahme und damit<br />

einhergehender Maximierung des Gewinnes konnten nur in geringem<br />

Maße festgestellt werden.<br />

Die Anzahl der Bestandsselbstständigen stagnierte im Jahresverlauf <strong>2010</strong><br />

und lag im Dezember <strong>2010</strong> bei 1.272 Bedarfsgemeinschaften.<br />

Für die Selbstständigen, deren Gewinnsituation sich nach mehr als einjähriger<br />

Ausübung der selbstständigen Tätigkeit nicht ausreichend positiv<br />

darstellen lässt, wurde im Jahr <strong>2010</strong> eine spezifische Fachqualifizierung<br />

angeboten. Hier konnten die Kunden ihre in der Selbstständigkeit erworbenen<br />

Kenntnisse, vor allem im kaufmännischen Bereich, weiter ausbauen<br />

und so auch für den ersten Arbeitsmarkt nutzbar machen. Ferner wurden<br />

sie durch einen Coach betreut, der auch die Probleme bei der Ausübung<br />

der Selbstständigkeit mit dem Kunden erörterte und an Lösungsstrategien<br />

arbeitete.<br />

Ziel war es, die Selbstständigkeit so auszubauen, dass signifikante Steigerungen<br />

der Gewinnsituation erkennbar wurden. Andernfalls wurde eine<br />

sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />

angestrebt. Eine erste Evaluation steht noch aus. Allerdings ist erkennbar,<br />

dass diese Maßnahme den Selbstständigen spürbar hilft, Problemfelder zu<br />

bearbeiten oder sie für den ersten Arbeitsmarkt bei gleichzeitiger Aufgabe<br />

der Selbständigkeit zu gewinnen.<br />

<strong>2010</strong> stand auch im Zeichen des Ausbaus der Netzwerkpartnerschaften in<br />

<strong>Dortmund</strong>. Neben der Industrie- und Handelskammer (IHK), der Handwerkskammer<br />

(HWK) und der Wirtschaftsförderung bestehen auch Kontakte und<br />

Kooperationen mit der Fachhochschule, der Verdi-Selbstständigengruppe,<br />

dem Gründerinnenzentrum, dem Arbeits- und Wirtschaftszentrum Ethnische<br />

Ökonomie Nordstadt (AWZ) und dem Weiterbildungsinstitut WBI.<br />

Neben der lokalen Vernetzung findet auch eine überregionale Zusammenarbeit<br />

der <strong>Jobcenter</strong> im Bereich Selbstständige statt. Arbeitskreise ermöglichen<br />

hier einen Austausch über den Umgang mit kompexen Sachverhalten<br />

und die Erarbeitung von Lösungsstrategien für die sinnvolle Betreuung von<br />

Existenzgründungen und den Umgang mit Selbstständigen.<br />

22


Zielgruppen<br />

Die Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit war für viele Leistungsempfänger/-innen<br />

auch <strong>2010</strong> eine Alternative zum Arbeitsvertrag. 526<br />

Personen beantragten hierbei eine Förderung gem. §16b SGB II. Das Einstiegsgeld<br />

wurde jedoch nur 14,8 Prozent der Antragsteller gewährt, da die<br />

anderen Konzepte für nicht tragfähig erachtet wurden. Damit ist die Quote<br />

der Ablehnungen gegenüber 2009 leicht gestiegen. Insbesondere ist festzustellen,<br />

dass häufig Qualifikationen für die Aufnahme einer selbständigen<br />

Tätigkeit fehlen. Die mit einer Selbstständigkeit geforderten Kenntnisse<br />

und kaufmännische Qualifikationen werden oftmals unterschätzt. Das Beratungsnetzwerk<br />

kann hier wichtige Hinweise geben und einen möglichen<br />

„Fehlstart“ vermeiden helfen.<br />

Ein Zuwachs der Ablehnungen ist auch bei der Förderung gem. §16c SGB II<br />

(Darlehen und Zuschüsse) festzustellen. Insgesamt beantragten 206 Personen<br />

ein Darlehen beim <strong>Jobcenter</strong>. Hiervon konnten nach eingehender<br />

Prüfung und Beurteilung der Tragfähigkeit des geplanten Vorhabens 26<br />

Anträge (12,6 Prozent) mit einem Volumen von 68.987 Euro genehmigt<br />

werden.<br />

23<br />

Selbstständige überschätzen<br />

oft eigene Fähigkeiten


1. Baustein einer Förderkette<br />

Instrumente<br />

Sozialer Arbeitsmarkt –<br />

Arbeitsgelegenheiten (AGH)<br />

AGH: Ein Arbeitsmarktinstrument zur Stabilisierung und<br />

Qualifizierung<br />

Mit dem Arbeitsmarktinstrument Arbeitsgelegenheiten soll eine Beschäftigungsfähigkeit<br />

von ALG-II-Leistungsempfängern erreicht werden um sie an<br />

den regulären Arbeitsmarkt heranzuführen.<br />

Im Vordergrund steht die individuelle Förderung der Teilnehmer/-innen in<br />

ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung sowie deren Stabilisierung.<br />

Oftmals müssen SGB II-Leistungsempfänger aufgrund langjähriger Arbeitslosigkeit<br />

für sich eine angemessene Tagesstruktur entwickeln, um den Anforderungen<br />

einer Beschäftigung gewachsen zu sein. Daher haben Arbeitsgelegenheiten<br />

neben der Qualifizierung zunächst die Stabilisierung der<br />

Teilnehmer/-innen zum Ziel. Diese wird durch den professionellen Einsatz<br />

von Sozialpädagogen/-innen unterstützt.<br />

Zur weiteren individuellen Förderung gehört eine spezielle auf den Einzelfall<br />

bezogene Qualifizierung. Daher reichen die Qualifizierungen, die im<br />

Rahmen von AGH angeboten werden, vom Erwerb grundlegender EDV-<br />

Kenntnisse über Bewerbungstrainings bis zur Schuldenprävention.<br />

Arbeitsgelegenheiten sind somit der erste Baustein im Rahmen einer Förderkette<br />

in Richtung Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden 3.206 Arbeitsgelegenheiten in <strong>Dortmund</strong> eingerichtet<br />

und zwar in folgenden Berufsfeldern:<br />

Berufsfelder<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

24<br />

Gesundheit, Betreuung, Büro und Verwaltung, Ordnungsdienste<br />

Kindergarten, Schule, Kultur, Sport<br />

Stadtreinigung<br />

Ökologie, Umwelt, Grün<br />

Handwerkliche Hilfsdienstleistungen<br />

Sonstige (z. B. Second-Hand, Präsenzdienst in Bussen und Bahnen)


Arbeitsgelegenheiten <strong>2010</strong><br />

nach Berufsfeldern<br />

191<br />

Gruppe A<br />

A Stadtreinigung<br />

B Handwerkliche Hilfsdienstleistungen<br />

C Ökologie, Umwelt, Grün<br />

D Kindergarten, Schule, Kultur, Sport<br />

E Gesundheit, Betreuung, Büro und Verwaltung, Ordnungsdienste<br />

F Sonstige (z. B. Second-Hand)<br />

Gute Beispiele<br />

290<br />

Gruppe B<br />

607 605<br />

Gruppe C<br />

Gruppe D<br />

Gruppe E<br />

Instrumente<br />

Gruppe F<br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Als ein besonders positives Beispiel unter dem Gesichtspunkt Stabilisierung<br />

ist die Arbeitsgelegenheit Haushaltsmanagement und gesunde Lebensführung<br />

bei der <strong>Dortmund</strong>er Tafel e.V. zu nennen.<br />

Das Projekt ist ausgelegt für Familien und Alleinerziehende, die Probleme<br />

haben, ihren Unterhalt mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu<br />

bestreiten. Das Projekt richtet sich ebenso an Menschen, die eine Stabilisierung<br />

ihrer Lebensführung benötigen. Ein Kurs besteht aus 24 Personen, die<br />

über vier Monate geschult werden. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 25<br />

Stunden. Das Team der Mitarbeiter besteht aus einer Diplom-<br />

Sozialpädagogin, einer hauswirtschaftlichen Betriebsleiterin, einem Koch<br />

und einer Erzieherin.<br />

692<br />

821<br />

25


AGH mit Kinderbetreuung<br />

Instrumente<br />

Für die Teilnehmer/-innen, die keine Betreuungsmöglichkeiten für ihre<br />

Kinder haben, besteht die Möglichkeit, ihre Kinder mit zur Maßnahme zu<br />

bringen. Diese werden vor Ort von einer Erzieherin betreut.<br />

Die Teilnehmer/-innen werden im theoretischen und praktischen Bereich<br />

der Hauswirtschaft qualifiziert. Sie lernen, eine vollständige Mittagsmahlzeit,<br />

unter Beachtung der Budgetvorgabe und der wirtschaftlichen Einkaufsplanung,<br />

zu erstellen. Des Weiteren müssen die Teilnehmer/-innen<br />

beachten, dass die Mahlzeiten möglichst frische Komponenten enthalten.<br />

Diese richten sich nach der saisonalen Angebotszeit. Zusätzlich werden<br />

den Teilnehmern/-innen die richtige Vorratshaltung und das Führen eines<br />

Haushaltsbuches vermittelt. Das Führen eines Haushaltsbuches, inklusive<br />

einer Jahresbudgetplanung, zeigt Einsparmöglichkeiten auf, wodurch eine<br />

wirtschaftlichere Haushaltsführung besser planbar ist.<br />

Des Weiteren setzen die Teilnehmer/-innen ihre Fähigkeiten einmal pro<br />

Woche praktisch bei der Zentrale der <strong>Dortmund</strong>er Tafel um. Hier kochen sie<br />

ein Mittagessen für ca. 70 bis 80 Mitarbeiter und Ehrenamtliche.<br />

Neben der Vermittlung und Vertiefung von Kompetenzen ist ein Schwerpunkt<br />

die sozialpädagogische Begleitung der Teilnehmer/-innen. Diese hat<br />

zum Ziel mit den Teilnehmern/-innen den Alltag zu strukturieren, Perspektiven<br />

zu entwickeln, das Selbstwertgefühl zu steigern und das Gemeinschaftsgefühl<br />

zu stärken. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Netzwerkarbeit.<br />

Diese umfasst die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Institutionen wie<br />

dem Familienbüro, dem Kinderschutzbund, der Verbraucherzentrale oder<br />

dem Berufsinformationszentrum.<br />

Neben den beschriebenen Netzwerken bilden sich regelmäßig auch Netzwerke<br />

unter den Teilnehmer/-innen. Die Teilnehmer/-innen unterstützen<br />

sich gegenseitig (z. B. durch die Weitergabe von Kinderbekleidung oder<br />

Spielsachen).<br />

26


Als positiv wurden zum Ende der AGH u.a. folgende Punkte von den<br />

Teilnehmern/-innen benannt:<br />

Instrumente<br />

• bessere Übersicht über persönliches Einkaufsverhalten/bewussteres Einkaufen<br />

• mit Hilfe des Haushaltsbuches Tagesstrukturierung<br />

• Austausch untereinander über verschiedene Hilfsangebote wie z. B. Sozialkaufhaus<br />

(Erstellung des „Sozialführers“)<br />

• bewussteres Ernährungsverhalten<br />

• Perspektiventwicklung<br />

• Gemeinschaftsgefühl/Gruppengefühl<br />

• selbstständiges Arbeiten und Organisieren mit positivem Feedback, beim<br />

Kochen in der Zentrale der <strong>Dortmund</strong>er Tafel durch die Mitarbeiter vor<br />

Ort<br />

• Wertschätzung, Anerkennung, Steigerung des Selbstwertgefühls/Selbstbewusstseins<br />

• Integration von Teilnehmerinnen mit sprachlichen und schriftlichen<br />

Defiziten<br />

• Hilfen bei organisatorischen/persönlichen Problemlagen<br />

In <strong>2010</strong> haben an der beschriebenen Arbeitsgelegenheit 72 Langzeitarbeitslose<br />

teilgenommen.<br />

27


Zukunft schaffen mit FbW<br />

Instrumente<br />

Förderung der beruflichen Weiterbildung<br />

(FbW) nach dem SGB II<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> haben fast 1.900 Menschen, die im Rechtskreis des SGB II<br />

Leistungen beziehen, eine geförderte berufliche Weiterbildungsmaßnahme<br />

neu aufgenommen. Dass diese Zahl geringer war als im Vorjahr, lag nicht<br />

etwa an einem geringeren Interesse an beruflicher Qualifizierung, sondern<br />

vielmehr an veränderten Rahmenbedingungen, wie z. B. der Förderung der<br />

Grundqualifizierung mit Deutsch durch andere Förderprogramme (ESF-<br />

BAMF-Kurse). Ende <strong>2010</strong> nahmen 1.136 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

an berufsqualifizierenden Lehrgängen teil. Der Rückgang gegenüber dem<br />

Vorjahresmonat betrug 13%.<br />

Planen Sie<br />

den beruflichen<br />

Wiedereinstieg<br />

mit uns.<br />

28<br />

(0180) 100-3098-0-1110*<br />

(* 3,9 Cent/Min.; Mobilfunkpreise höchstens 42 Cent/Min.)<br />

BERATEN . FÖRDERN . INTEGRIEREN


Zielgruppen<br />

Instrumente<br />

Die Beteiligung von Frauen an der Weiterbildungsförderung lag im vergangenen<br />

Jahr bei 43% und entspricht damit in etwa ihrem Anteil an allen<br />

Arbeitslosen. Etwa jede/-r 10. Weiterbildungsteilnehmer/-in war bei Eintritt<br />

jünger als 25 Jahre oder hatte das 50. Lebensjahr bereits vollendet. Jede/-r 5.<br />

Qualifizierungsteilnehmer/-in besaß nicht die deutsche Staatsangehörigkeit.<br />

Bildungsziele <strong>2010</strong><br />

Die gewählten Bildungsziele sind in der nachfolgenden Grafik dargestellt.<br />

Bildungsziele nach Branchen/Tätigkeitsbereichen<br />

Büro/<br />

kfm. 491<br />

Dienstleistung/<br />

Sicherheit 50<br />

Sonstige 258<br />

Transport/<br />

Verkehr 144<br />

Metall 157<br />

Elektro 52<br />

Bau 60<br />

Hoga 50<br />

Gesundheit/<br />

Pflege 263<br />

Lager/<br />

Logistik 200<br />

IT 70<br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Die geförderten Teilnehmer wurden u.a. auf Tätigkeiten im Bereich Büro/<br />

kaufmännisch-verwaltend (26%), Gesundheit/Pflege (14%), Lager/Logistik<br />

(11%), Transport & Verkehr (8%), Metall (8%) und Handel/Verkauf (6%)<br />

vorbereitet.<br />

Umschüler<br />

Nach wie vor steht für viele Kunden/-innen der Erwerb eines anerkannten<br />

Berufsabschlusses im Vordergrund. Durch die Ausweitung der bewährten<br />

Stufenqualifizierungen und gezielte Förderung von abschlussorientierten<br />

Maßnahmen ist die Zahl der Umschüler/-innen weiter gestiegen. Von den<br />

durchschnittlich 1.219 Teilnehmern (im Bestand) entfielen im Jahr <strong>2010</strong> 47%<br />

auf Maßnahmen mit Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf und<br />

53% auf sonstige berufliche Weiterbildungsmaßnahmen. Im Jahr 2009 lag<br />

der Anteil der Umschüler am Bestand noch bei ca. 43%.<br />

Handel/Verkauf 105<br />

29


Instrumente<br />

Umschulungen und Fortbildungen<br />

Erfolgsquote<br />

Im Zeitraum von Januar bis Oktober <strong>2010</strong> beendeten 335 Personen ihre<br />

Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf und 1.337 eine sonstige<br />

Weiterbildung. Von den 218 Personen (65%), die an ihrer Umschulung<br />

bis zum regulären Ende teilnahmen, bestanden 209 Absolventen (ca. 96%)<br />

auch ihre Prüfung.<br />

Andererseits gelang es einem Drittel der Teilnehmer leider nicht, ihre einmal<br />

begonnene Umschulung erfolgreich zu beenden. 50% davon mussten<br />

ihre Umschulung wegen längerer Fehlzeiten (i.d.R. wegen Krankheit) vorzeitig<br />

beenden.<br />

Bei den sonstigen Weiterbildungen, die deutlich kürzer ausfallen, betrug<br />

die Abbruchquote nur 15%.<br />

Integration<br />

Umschulung<br />

32%<br />

Fortbildung<br />

68%<br />

Rund 30% aller Teilnehmer/-innen an Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung<br />

waren sechs Monate nach Beendigung sozialversicherungspflichtig<br />

beschäftigt. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass diese Quote nicht um<br />

Teilnehmer/-innen „bereinigt“ worden ist, die ihre Maßnahme vorzeitig<br />

beendeten bzw. aus anderen Gründen (z. B. einer weiteren Maßnahmeteilnahme)<br />

zwar nicht mehr arbeitslos sind, aber eben auch nicht in ein sozialversicherungspflichtiges<br />

Beschäftigungsverhältnis einmünden konnten.<br />

Darüber hinaus bezieht sich die Quote auf Absolventen im Zeitraum von<br />

April 2009 bis März <strong>2010</strong>, sodass mit Blick auf die konjunkturelle Belebung<br />

im Verlauf des Jahres <strong>2010</strong> eine Steigerung der Eingliederungsquote-FbW<br />

erwartet wird.<br />

30


Der Arbeitgeberservice des<br />

<strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong><br />

Unsere Kompetenz: Ihr Vorteil<br />

Unter dieser Überschrift agiert der Arbeitgeberservice auf dem Arbeitsmarkt<br />

<strong>Dortmund</strong>.<br />

Instrumente<br />

Der Arbeitgeberservice des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong> ist nach Wirtschaftsklassen<br />

aufgeteilt und akquiriert laufend Stellen für <strong>Jobcenter</strong>-Kunden/-innen,<br />

schwerpunktmäßig in den Bereichen<br />

• Hotels und Gaststätten<br />

• Bauhaupt- und Baunebengewerbe<br />

• Garten- und Landschaftsbau<br />

• Lager, Logistik<br />

• Lebensmittel-Einzelhandel<br />

• Großhandel<br />

• Kraftfahrer<br />

• Reinigung<br />

• Gesundheit<br />

• Metall- und Elektrogewerbe<br />

• Zeitarbeitsunternehmen<br />

Anschreibe- und Außendienstaktion<br />

Der Arbeitgeberservice hat im Jahre <strong>2010</strong> seine Öffentlichkeitsarbeit intensiviert.<br />

Eine breit angelegte Anzeigenkampagne im IV. Quartal, die durch<br />

City-Light-Poster im Stadtgebiet flankiert wurde, steigerte den Bekanntheitsgrad<br />

und die Akzeptanz des Arbeitgeberservice des <strong>Jobcenter</strong>s deutlich.<br />

Dazu kamen gezielte Außendienst- und Mailingaktionen.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden Anschreibeaktionen an Arbeitgeber in den o.g.<br />

Schwerpunktbranchen durchgeführt. Rund 5.000 Betriebe unterschiedlichster<br />

Branchen wurden so kontaktiert.<br />

Im Anschluss wurden die Dienstleistungen allen angeschriebenen Betrieben<br />

persönlich vorgestellt.<br />

Da im Jahr <strong>2010</strong> in fast allen Branchen die entstehenden Konjunkturbelebungen<br />

vorwiegend mit eigenem Personal bewältigt werden konnten und<br />

Neueinstellungen bei Bedarf sehr häufig über Zeitarbeitsfirmen und private<br />

Vermittler getätigt wurden, aktivierte der Arbeitgeberservice verstärkt die<br />

Akquise von Helferstellen bei den <strong>Dortmund</strong>er Zeitarbeitsunternehmen.<br />

Die Anzahl der Betriebskontakte konnte auch durch die vorher genannte<br />

Aktionen von 17.271 in 2009 auf 22.985 (+ 33,1%) in <strong>2010</strong> gesteigert<br />

werden. Im Jahr <strong>2010</strong> konnten im Monatsschnitt 346 Stellenangebote neu<br />

31<br />

Marketing verbessert


Instrumente<br />

akquiriert werden. Dies bedeutet eine Steigerung um 70 Stellen im Monatsmittel.<br />

1.346 Kunden konnten mit Hilfe von Eingliederungszuschüssen in<br />

den 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden.<br />

Im sechswöchigen Rhythmus lädt der AGS zum Praxisforum ein. Hier findet<br />

ein Erfahrungsaustausch zwischen den bewerberorientierten und den<br />

arbeitgeberorientierten Vermittlern statt. Außerdem stellt der AGS jeweils<br />

berufskundliche Anforderungen für Bewerber/-innen verschiedener Branchen<br />

vor.<br />

32


JobPerspektive<br />

Instrumente<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> konnten durch das Team 147 Menschen mit dem Förderprogramm<br />

Jobperspektive vermittelt werden.<br />

Neuausrichtung<br />

Im Juni <strong>2010</strong> erhielt ein Arbeitskreis den Auftrag: Strategische/Organisatorische<br />

Ausrichtung des AGS unter Berücksichtigung einer möglichen organisatorische<br />

Einbindung des Teams JobPerspektive.<br />

Als Ergebnis ist festzuhalten: Mit dem verbliebenen Personal des Teams Job-<br />

Perspektive werden zwei AGS-Teams gebildet, verteilt auf zwei Cluster:<br />

Team I: Handel, Dienstleistung, Pflege, Soziales, Gesundheit. Team II: HoGa,<br />

Gewerblich/Technisch.<br />

Zum Ende des Jahres konnte der Arbeitgeberservice durch die Zusammenlegung<br />

mit dem Team JobPerspektive nochmals gestärkt werden. Zukünftig<br />

wird es zwei auf Wirtschaftsbranchen spezialisierte Teams geben:<br />

Team 550: Hotels- und Gaststätten, gewerblich/technische Berufe.<br />

Team 551: Handel/kaufmännischer Bereich, Dienstleistungen, Pflege/Gesundheit/Soziales.<br />

33


Organisation<br />

Eingliederungsleistungen SGB II<br />

Mit dem jährlich aufgestellten Arbeitsmarktprogramm werden die Schwerpunkte<br />

des Einsatzes der zur Verfügung stehenden Leistungen beschrieben,<br />

um die Integration von Langzeitarbeitslosen in den 1. Arbeitsmarkt zu<br />

gewährleisten.<br />

In <strong>2010</strong> standen mit 78,2 Mio € im Vergleich zu 2009 2 Mio € weniger für<br />

Eingliederungsleistungen zur Verfügung.<br />

Eingliederungsleistungen<br />

2005 bis <strong>2010</strong> in Mio. EUR<br />

27,14<br />

49,90<br />

61,75<br />

73,92<br />

80,20 78,20<br />

2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Dabei werden folgende Schwerpunkte durch die jeweiligen Arbeitsmarktprogramme<br />

gesetzt:<br />

Für das niederschwelligste Instrument im Portfolio der Eingliederungsleistungen,<br />

die Arbeitsgelegenheiten, wird der größte Anteil an Finanzmitteln<br />

aufgewandt.<br />

34


Arbeitsgelegenheiten SGB II<br />

2005 bis <strong>2010</strong> in Mio. EUR<br />

9,49<br />

18,58<br />

22,00<br />

28,50<br />

25,41<br />

Organisation<br />

22,96<br />

2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Für die Förderung von Beschäftigungsverhältnissen (Eingliederungszuschuss<br />

sowie Beschäftigungszuschuss, im ersten und zweiten Arbeitsmarkt) werden<br />

umfangreich Mittel aufgewandt.<br />

Eingliederungszuschüsse SGB II<br />

ohne Leistungen für Schwerbehinderte<br />

2005 bis <strong>2010</strong> in Mio. EUR<br />

1,13<br />

4,84<br />

6,37<br />

7,57<br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

9,38<br />

10,38<br />

2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

35


Organisation<br />

Beschäftigungszuschuss SGB II<br />

JobPerspektive<br />

2007 bis <strong>2010</strong> in Mio. EUR<br />

0,02<br />

2,63<br />

Ein weiterer Fokus der aktiven Arbeitsmarktpolitik des <strong>Jobcenter</strong>s liegt auf<br />

dem Feld der beruflichen Weiterbildung. Im Jahr <strong>2010</strong> wurden hier 12,40<br />

Mio. € investiert.<br />

Berufliche Weiterbildung SGB II<br />

2005 bis <strong>2010</strong> in Mio. EUR<br />

36<br />

5,04<br />

13,78<br />

14,88<br />

2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

8,83<br />

9,58<br />

10,02<br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

13,22<br />

12,40<br />

2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong>


Personal und Personalentwicklung<br />

Organisation<br />

Der im Jahr <strong>2010</strong> zur Verfügung stehende Stellenplan von insgesamt 1.005<br />

Stellen wurde unterjährig im Durchschnitt mit 940 vollzeitverrechneten<br />

Mitarbeitern/-innen besetzt. Vor diesem Hintergrund kann abschließend<br />

eine Besetzungsquote von 94% festgestellt werden.<br />

Trotz dieser grundsätzlich positiven durchschnittlichen Besetzung wirkt<br />

sich die nach wie vor relativ hohe Fluktuation negativ auf die Stabilität der<br />

Belegschaft aus. Im Jahr <strong>2010</strong> haben insgesamt 106 Mitarbeiter/-innen das<br />

<strong>Jobcenter</strong> aus den unterschiedlichsten Gründen verlassen, was eine Quote<br />

von 11% am Personalbestand ausmacht.<br />

Andererseits ist insbesondere bei den Betroffenen der Umstand des zeitlich<br />

befristeten Arbeitsverhältnisses ein beherrschendes Thema. Trotz der unterjährig<br />

zur Verfügung gestellten Möglichkeiten zur unbefristeten Übernahme<br />

durch die Bundesagentur für Arbeit (36) bleibt zum Jahresende ein<br />

Anteil an befristeten Mitarbeitern/-innen von 20% festzustellen. Zur weiteren<br />

Verstetigung des Personalkörpers muss weiter an dem Ziel festgehalten<br />

werden, den Befristetenanteil auf rd. 10% zu senken.<br />

Eine Entwicklung auf horizontaler Ebene konnte den Mitarbeitern/-innen<br />

durch die Ausbildung zum/zur Prozessbegleiter/-in geboten werden. Insgesamt<br />

sieben Mitarbeiter/-innen konnten sich in dem Auswahlverfahren<br />

durchsetzen und die Ausbildung mit Zertifikatsübergabe im April abschließen.<br />

Bestanden: Zertifikatsübergabe an die neun neuen Fallmanagerinnen des <strong>Jobcenter</strong>s<br />

Vertikale Entwicklungsmöglichkeiten wurden auch durch die Ausbildung<br />

für den Bereich des Fallmanagements geboten. Neun Mitarbeiterinnen<br />

haben diese erfolgreich im Dezember abgeschlossen und können sukzessive<br />

im Jahr 2011 eingesetzt werden.<br />

37<br />

Erfolgreich Fortbildungen<br />

absolviert


Organisation<br />

Der Schwerpunkt der Fortbildungen lag im Bereich der fachlichen Schulungen<br />

aufgrund erfolgter rechtlicher Änderungen oder Erkenntnissen aus der<br />

Fachaufsicht. Auch wurde durch Schulungen das Thema Kommunikation<br />

intensiv vertieft.<br />

Qualifizierungen <strong>2010</strong><br />

Themenverteilung<br />

Arbeitsorganisation/Kundenorientierung<br />

29%<br />

Handhabung<br />

EDV-Systeme<br />

29%<br />

gesetzliche<br />

Grundlagen<br />

42%<br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Im Jahr <strong>2010</strong> fanden rd. 240 Schulungsveranstaltungen statt, in denen 2.740<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu verzeichnen waren.<br />

Mit beiden Trägern wurde ab Mitte des Jahres regelmäßig sehr intensiv der<br />

Prozess zur Überleitung in eine gemeinsame Einrichtung mit den sich dort<br />

ergebenden rechtlichen Herausforderungen und Veränderungen begleitet.<br />

Die Gesamtbelegschaft hat die Zuweisung in die gemeinsame Einrichtung<br />

zum 01.01.11 sehr sachlich und die Unterzeichnung der Vereinbarung zur<br />

Bildung der gemeinsamen Einrichtung im Rahmen der Personalversammlung<br />

am 17.11.10 durch Herrn Oberbürgermeister Ullrich Sierau und den<br />

Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, Herrn Stefan<br />

Kulozik, positiv gewürdigt.<br />

38


Fallmanagement <strong>2010</strong><br />

Organisation<br />

Wichtige Unterstützungsfunktion im Rahmen der Eingliederung in das Erwerbsleben<br />

hat das Fallmanagement. Seit 2005 arbeiten Fallmanagerinnen<br />

und Fallmanager mit den Kunden in kooperativen Prozessen zusammen, um<br />

individuelle Potenziale zu heben und multiple Vermittlungshemmnisse, die<br />

einer Arbeitsaufnahme im Wege stehen, zu beseitigen.<br />

Das Fallmanagement hat im Jahr <strong>2010</strong> rund 7,6% der arbeitslosen und<br />

arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong> betreut,<br />

das sind durchschnittlich 4.505 Personen mit ihren Bedarfsgemeinschaften<br />

und damit rund 8% weniger als im Jahr zuvor.<br />

Mit diesen Kundinnen und Kunden erreichte das Fallmanagement 894 sogenannte<br />

Integrationen, d.h. Vermittlungen in sozialversicherungspflichtige<br />

Arbeit. Das ist ein Anteil von rd. 9% an allen Integrationen des <strong>Jobcenter</strong>s.<br />

Entwicklung Fallmanagement<br />

Integrationen im SGB II<br />

2008 bis <strong>2010</strong><br />

10,89%<br />

10,32%<br />

8,79%<br />

2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Quelle: <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Das Fallmanagement unterstützt die benachteiligten Kunden in einem<br />

Maße, das in der Arbeitsvermittlung so nicht erreichbar ist. Aus Sicht der<br />

Kunden/-innen sorgt das Fallmanagement also für die Unterstützung, die<br />

notwendig ist, um auf dem allgemeinen und/oder dem sozialen Arbeitsmarkt<br />

Fuß zu fassen, was bisher sonst nicht gelang.<br />

Der Erfolg des Fallmanagements ist aber nicht nur an den Integrationen<br />

auszurichten, sondern auch an den Fortschritten, die die Kundinnen und<br />

Kunden durch die rund 18-monatige Betreuung im Fallmanagement machen.<br />

Diese Fortschritte sind nicht in Quoten messbar, sondern nur am Verlauf<br />

des Einzelfalles nachzuvollziehen. Es lässt sich aber feststellen, dass bei<br />

den Kunden/-innen durch die Intensität der Betreuung im Fallmanagement<br />

und die Aktivierung während dieser Zeit durch Maßnahmen und Qualifizierungen<br />

eine Stabilität erreicht wird, die auch eine spätere Vermittlung<br />

durch die Arbeitsvermittlung möglich und erreichbar macht.<br />

39<br />

Fallmanagement behebt multiple<br />

Vermittlungshemmnisse


Soziale Arbeit in<br />

vielen Feldern aktiv<br />

Organisation<br />

Soziale Arbeit<br />

Bereits seit 2005 werden im <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> in der Profession Soziale<br />

Arbeit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter eingesetzt, die die professionelle<br />

Ausbildung und Erfahrung haben, die vielfältigen und verwobenen<br />

Problematiken aufzunehmen und zu behandeln.<br />

Die Profession Soziale Arbeit betrachtet die gesamte Bedarfsgemeinschaft<br />

als Einheit. Ein Großteil der Bedarfsgemeinschaften in <strong>Dortmund</strong><br />

ist aufgrund der persönlichen oder beruflichen Situation so gehandicapt<br />

und arbeitsmarktfern, dass er für eine berufliche Eingliederung nicht zur<br />

Verfügung steht. Soziale Arbeit versucht, diese überhaupt erst möglich zu<br />

machen und ist auf den im Folgenden benannten Feldern aktiv.<br />

Schuldnerberatung – Die Schuldnerberatung umfasst rd. 35,5% (Vorjahr<br />

41,7%) aller Fälle in der Sozialen Arbeit. Aufgabe der Sozialen Arbeit<br />

ist, die Schuldenlage der Kunden zu sondieren, sich einen Überblick zu<br />

verschaffen und im Einzelfall zu beurteilen, ob die Schuldenproblematik<br />

einen direkten Einfluss auf die Arbeitsaufnahme hat. Dazu bedient sich die<br />

Soziale Arbeit eines breit angelegten Netzwerkes, das u.a. die Schuldnerberatungsstellen<br />

der Diakonie oder den Planerladen umfasst.<br />

Psychosoziale Betreuung – Dieses Aufgabenfeld umfasste <strong>2010</strong> 38,3% (Vorjahr<br />

30%) aller Aufträge und nimmt ständig zu. Insbesondere bei den Kunden,<br />

die seit 2005 durchgängig Arbeitslosengeld II beziehen, ist eine Zunahme<br />

psychischer Auffälligkeiten festzustellen. Perspektiv- und Mutlosigkeit,<br />

depressive oder aggressive Reaktionen auf psychische Überforderungen<br />

sind häufige Auswirkungen einer teilweise auch krankhaften, psychischen<br />

Störung, die eine Arbeitsaufnahme verhindern. Soziale Arbeit versucht<br />

hier in Zusammenarbeit mit dem sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes<br />

eine Verbesserung der psychischen Verfassung herbeizuführen.<br />

Darüber hinaus versucht Soziale Arbeit, den Kunden/-innen, die offenbar<br />

eine falsche Einschätzung ihrer selbst oder ihrer persönlichen Möglichkeiten<br />

aufweisen, diese in eine realistische umzuwandeln.<br />

Suchtberatung – Rund 8% aller Aufträge an die Soziale Arbeit liegen im<br />

Themenfeld Suchtberatung (Vorjahr 13%). Gemeinsam mit den Beratungsstellen<br />

der Wohlfahrtspflege und dem Gesundheitsamt wird Soziale Arbeit<br />

im Rahmen von festgelegten Verfahrensabläufen tätig.<br />

Ärztliche Gutachen – Das <strong>Jobcenter</strong> gibt jährlich bei den medizinischen<br />

Diensten der Arbeitsagentur, des Gesundheitsamtes und einer beauftragten<br />

niedergelassenen Arztpraxis rd. 5.000 ärztliche Gutachten in Auftrag. Aufgabe<br />

der Sozialen Arbeit ist es, gemeinsam mit den Stellen aus Arbeitsvermittlung<br />

und Fallmanagement die Eröffnung des ärztlichen Gutachtens zu unterstützen,<br />

auf eigene Fehlwahrnehmungen der Kunden/-innen aufmerksam<br />

zu machen und sie nach der Eröffnung des Gutachtens zu begleiten. Dieses<br />

Aufgabenfeld macht 8,4% der Aufträge aus, im Vorjahr waren es 7,1%.<br />

40


Sozialarbeit und<br />

Fallmanagement –<br />

Unterstützung bis<br />

in die Familie.<br />

(0180) 100-3098-0-1110*<br />

(* 3,9 Cent/Min.; Mobilfunkpreise höchstens 42 Cent/Min.)<br />

Organisation<br />

BERATEN<br />

Wohnungssituation – Wenn sich Schwierigkeiten in der Wohnsituation ergeben,<br />

die sich auf die Erreichbarkeit und Verfügbarkeit der Kunden/-innen<br />

auswirken, kann eine Unterstützungsleistung der Sozialen Arbeit erfolgen.<br />

4,1% aller Aufträge resultieren aus Problemen mit der Wohnungssituation<br />

(Vorjahr 4,6%). Hier geht es z. B. um die Unterstützung und Beratung der<br />

Kunden/-innen bei der Ausstattung des Wohnraumes, Klärungen mit dem<br />

Vermieter, Häufigkeiten von Umzügen und anderes.<br />

. FÖRDERN . INTEGRIEREN<br />

Unterstützung bei der Kinderbetreuung – Dies spielt immer dann eine Rolle,<br />

wenn durch mangelnde Betreuungsmöglichkeiten die Teilnahme an einer<br />

Maßnahme oder eine Beschäftigungsaufnahme scheitern würden. Soziale<br />

Arbeit unterstützt die Kunden/-innen bei der Suche nach einer passenden<br />

Kinderbetreuung und nimmt Kontakt zu Behörden auf. 4,9% der Aufträge<br />

haben diese Ursache, im Vorjahr waren es 3,7%.<br />

41


Organisation<br />

Abschließend sei noch auf das Aufgabengebiet Unterstützung bei der<br />

Pflege von Angehörigen hingewiesen, das mit 1% aller Aufträge aber nur<br />

einen Bruchteil der Aufträge an die Soziale Arbeit ausmacht. Hier liegt die<br />

Aufgabe der Sozialen Arbeit in der Beratung von Angehörigen in Organisationsfragen,<br />

weniger in der tatsächlichen Vermittlung von Dritten, die die<br />

Pflege ausüben oder ergänzen.<br />

Wirkung der sozialen Arbeit<br />

in Prozent [%]<br />

<strong>2010</strong><br />

31,30%<br />

53,10%<br />

6,30%<br />

4,70%<br />

mit Stabilisierung mit Teilstabilisierung ohne Stabilisierung Abbruch<br />

Verweigerung<br />

Dies zeigt: Soziale Arbeit wirkt und wird gebraucht. Denn in rd. 84% aller<br />

Auftragsfälle führte die Einschaltung der Sozialen Arbeit zu einer stabileren<br />

Gesamtsituation.<br />

42


Service-Center<br />

Organisation<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> ist eines der wenigen <strong>Jobcenter</strong> bundesweit mit<br />

einem eigenen Service-Center (Call-Center). Aufgabe des Service-Centers<br />

ist die Beantwortung von Kundenanrufen sowie die Durchführung von<br />

Anrufaktionen, z. B. für den Arbeitgeberservice.<br />

Das Service-Center ist quasi die „Kommunikationseinheit“ des <strong>Jobcenter</strong>s.<br />

Die hohe Professionalität der Telefon-Service-Berater und -Beraterinnen<br />

ermöglicht eine hohe Erreichbarkeit und überwiegende Erledigung der<br />

Anfragen direkt im Service-Center. Nur wenn eine Anfrage dort nicht<br />

beantwortet werden kann, wird diese in Form einer E-mail (Ticket) in den<br />

zuständigen Fachbereich weitergeleitet.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde das Service-Center personell um eine weitere Fachkraft<br />

im Telefon-Service aufgestockt. Die Fachkraft im Telefonservice fungiert als<br />

fachliche Ansprechpartnerin für die Telefon-Service-Beraterinnen und -Berater<br />

und unterstützt bei Führungsaufgaben.<br />

Neue Aufgaben wurden ebenfalls übernommen: Seit Juli <strong>2010</strong> versendet<br />

das Service-Center auf Anfrage auch Zweitschriften der Bewilligungsbescheide.<br />

Außerdem erledigt es seit Dezember <strong>2010</strong> alle Mailanfragen von<br />

Kunden, die an das Globalpostfach <strong>Jobcenter</strong>-<strong>Dortmund</strong> gerichtet werden.<br />

Speziell zum Bildungspaket wurden gegen Ende <strong>2010</strong> konkrete Anfragen<br />

durch Spezialisten beantwortet.<br />

Die Erreichbarkeit konnte im Jahr <strong>2010</strong> um 5% auf rd. 80% gesteigert<br />

werden. Anrufspitzen am Monatsanfang und -ende wurden besser abgefangen.<br />

Die Fallabschlussquote stieg von 79,3% im Jahr 2009 auf 84,4% im<br />

Jahr <strong>2010</strong>. Dies bedeutet, dass zum einen die Kunden noch schneller eine<br />

Antwort auf ihre telefonische Anfrage erhielten, nämlich sofort im Dialog,<br />

und zum anderen, dass die Fachbereiche des <strong>Jobcenter</strong>s weiter entlastet<br />

wurden.<br />

In der Folge wurde die Anzahl der Tickets, die in die Fachbereiche versendet<br />

wurden, weiter gesenkt. Insbesondere aufgrund der bereits erwähnten Versendung<br />

der Zweitschriften der Bescheide durch das Service-Center wurde<br />

die Zahl der Tickets <strong>2010</strong> auf insgesamt 31.363 gesenkt. Im Vorjahr waren es<br />

noch 9.287 mehr, ein Rückgang um nahezu 23%.<br />

43<br />

Kommunikative Einheit des<br />

<strong>Jobcenter</strong>s<br />

Höhere Erreichbarkeit erzielt


Fortbildungen verbessern<br />

Kommunikation<br />

Organisation<br />

Ticketauswertung Service-Center<br />

in Prozent [%]<br />

<strong>2010</strong><br />

am 1.Tag<br />

35%<br />

Die Jahreszahlen <strong>2010</strong> sind beeindruckend:<br />

am 2.Tag<br />

14% nicht<br />

innerhalb<br />

von 48 Std<br />

6%<br />

am selben Tag<br />

45%<br />

• 223.251 Gespräche<br />

• rd. 80% Erreichbarkeit<br />

• rd. 85% Fallabschlüsse im Service-Center<br />

• Ticketquote rd. 15%<br />

• Anzahl der Tickets um 23% gegenüber dem Vorjahr gesenkt.<br />

Die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde ebenfalls<br />

konsequent fortgesetzt. In Aufbauseminaren zur Telefonkommunikation<br />

wurde den besonderen Herausforderungen der Telefonie Rechnung getragen<br />

und die Professionalität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter<br />

gesteigert.<br />

Das Service-Center hat damit seinen Platz als wichtiger kommunikativer<br />

Baustein im Gesamtbetrieb <strong>Jobcenter</strong> weiter ausgebaut.<br />

44


Aktionsbüros in <strong>Dortmund</strong><br />

Organisation<br />

Der im November 2007 veröffentlichte Bericht zur sozialen Lage in <strong>Dortmund</strong><br />

hat die sozialräumliche Differenzierung der Stadt <strong>Dortmund</strong> transparent<br />

gemacht. 13 Sozialräume wurden identifiziert. In diesen Sozialräumen<br />

besteht aufgrund unterschiedlichster Problemlagen Handlungsbedarf.<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> hat gemeinsam mit der Stadt <strong>Dortmund</strong> diese Tatsachen<br />

aufgegriffen. Seit März 2009 wurden insgesamt 9 Aktionsbüros, die alle<br />

benachteiligten Sozialräume abdecken, eingerichtet. In den gemeinsam<br />

vom <strong>Jobcenter</strong> und der Sozialverwaltung betriebenen Anlaufstellen werden<br />

„Sprechstunden im Aktionsraum“ angeboten.<br />

Da es sich um ein niederschwelliges Beratungsangebot handelt, bestehen<br />

diese Anlaufstellen zum Abbau von Hemmschwellen räumlich getrennt von<br />

Verwaltungsgebäuden.<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> betreut mit fünf Mitarbeitern/-innen in den Aktionsräumen<br />

Borsigplatz, Wickede, Scharnhorst, Eving, Marten und Westerfilde Aktionsbüros<br />

und bietet zu unterschiedlichen Öffnungszeiten Hilfestellungen zu<br />

Anliegen aus dem Bereich SGB II.<br />

Im Aktionsraum Nordmarkt besteht ein Aktionsbüro für Jugendliche.<br />

Bereits seit 2006 erhalten Jugendliche, die mit den bestehenden Förderangeboten<br />

zur sozialen und beruflichen Integration nicht erreicht werden<br />

oder sich diesen entziehen, in der Kompetenzagentur unbürokratische und<br />

möglichst ganzheitliche Beratung und Hilfestellung. Dieses Angebot wird<br />

45<br />

Aktionsbüros fest verankert


Aktionsbüro Scharnhorst<br />

bald vergrößert<br />

Organisation<br />

jetzt durch die zusätzlichen Öffnungszeiten in der Kompetenzagentur weiter<br />

ausgebaut. Hier stehen jungen Menschen Ansprechpartner/-innen des<br />

<strong>Jobcenter</strong>s für Fragen zum Beispiel zu beruflichen Belangen zur Verfügung.<br />

Detaillierte Informationen zu den Öffnungszeiten, Sonderaktionen und die<br />

Adressen sind auf der Internetseite des <strong>Jobcenter</strong>s ersichtlich<br />

(www.jobcenterdortmund.de).<br />

Über 10.000 Bürgerinnen und Bürger haben <strong>2010</strong> die Angebote der Aktionsbüros<br />

genutzt. Die höchste Inanspruchnahme erfuhr das Aktionsbüro am<br />

Borsigplatz, gefolgt von den Aktionsbüros in Scharnhorst und Wickede.<br />

Aufgrund der hohen Besucherzahlen im Aktionsraum Scharnhorst reichte<br />

das derzeitige Raumangebot in der Stadtteilbibliothek nicht mehr aus. Ein<br />

Umzug in das Einkaufszentrum Scharnhorst in eine größere Immobilie, verbunden<br />

mit einer nochmaligen Verbesserung der Erreichbarkeit, ist Anfang<br />

2011 realisiert worden.<br />

In den Aktionsbüros finden nicht nur Sprechstunden statt. Die Aktionsbüros<br />

sind auch ein Ort für Informationsveranstaltungen für die Bürger des Sozialraums.<br />

So erhielten die Bürger/-innen in den Aktionsräumen Borsigplatz,<br />

Wickede und Scharnhorst Informationen zum Thema Energiesparen. Der<br />

Energiesparservice der Caritas (www.caritas-dortmund.de) bot interessierten<br />

Bürgern die Möglichkeit, sich zu Hause zum Thema Energiesparen kostenlos<br />

beraten und einen Energiesparcheck durchführen zu lassen.<br />

Die Mitarbeiter/-innen des <strong>Jobcenter</strong>s beantworteten in zusätzlichen Informationsveranstaltungen<br />

alle Fragen rund um das Thema „Arbeitslosengeld II“.<br />

Erstmalig fanden im Aktionsbüro Borsigplatz auch sogenannte<br />

„Aktionstage“ statt:<br />

Am 01.10. eröffnete der „Tag der Integration“ unter der Schirmherrschaft<br />

des Oberbürgermeisters Ullrich Sierau die Reihe.<br />

Insgesamt 13 Organisationen, die rund um den Borsigplatz angesiedelt sind,<br />

beteiligten sich am Tag der Integration. Gemeinsam haben sie ein buntes<br />

Programm vorbereitet. Die Räume des Aktionsbüros Borsigplatz boten dazu<br />

den idealen Rahmen.<br />

Neben dem Probieren von landestypischen Speisen und Getränken hatten<br />

die Besucher die Möglichkeit, interessante Gespräche zu führen, sich<br />

über andere Kulturen zu informieren und über Fördermöglichkeiten für<br />

Migranten/-innen beraten zu lassen. Dass Integration keine Worthülse ist,<br />

wurde an diesem Tag deutlich. Hier wurde nicht über Integration geredet,<br />

sondern im Aktionsbüro wird Integration gelebt. Alle Beteiligten freuen<br />

sich auf eine Neuauflage des Tages im Jahr 2011.<br />

46


Organisation<br />

Am 06.10. folgte der zweite Aktionstag am Borsigplatz. Im Rahmen der<br />

Kampagne „Zweite Chance“ hatten Jugendliche der Nordstadt, die bisher<br />

ohne Perspektive nach dem Schulbesuch waren, die Gelegenheit, sich über<br />

Fördermöglichkeiten zu informieren. Viele Träger präsentierten an diesem<br />

Tag ihre Projekte nach dem Motto: Von Jugendlichen für Jugendliche. So<br />

wurde ein vielfältiges Programm aufgestellt.<br />

Neben der Teilnahme an einem Berufswahltest und verschiedenen Beratungsmöglichkeiten<br />

konnten die Jugendlichen ihr handwerkliches Geschick<br />

beim Staffeleibasteln erproben. Auch der Spaß kam nicht zu kurz. So präsentierte<br />

ein Träger den von Jugendlichen im Rahmen eines Förderprojekts<br />

restaurierten 1966er VW Käfer und lud zu einer Rundfahrt um den Borsigplatz<br />

ein. Talentierte Sängerinnen und Sänger hatten die Möglichkeit, an<br />

einer Karaoke-Station ihre Fähigkeiten zu erproben.<br />

Es gab noch weitere Highlights. So wurde die von jungen Menschen gestaltete<br />

und gebaute Mosaik-Bank für das Aktionsbüro an diesem Tag eingeweiht<br />

und dem Aktionsbüro übergeben.<br />

47<br />

Fleißig: viele junge Hände<br />

beim Aktionstag


Organisation<br />

Der Höhepunkt war der Besuch von Lars Ricken. Der ehemalige BvB-Spieler<br />

und jetziger Jugendkoordinator beim BvB bereitete gemeinsam mit der<br />

Bürgermeisterin, Frau Jörder, und dem Geschäftsführer des <strong>Jobcenter</strong>s geschickt<br />

leckeres Fingerfood für die Besucher des Aktionstages, kam mit den<br />

jungen Besucher/-innen ins Gespräch und ließ sich gern gemeinsam mit den<br />

Fans fotografieren.<br />

Die Resonanz des Aktionstages war durchweg positiv. Eine Wiederholung<br />

im Jahr 2011 ist geplant.<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> zeigte, dass die Aktionsbüros ein Erfolgsmodell sind. Dieses<br />

wird in Zukunft weiterentwickelt und als Ort der Informationen und des<br />

Austauschs im Sozialraum sich weiter etablieren.<br />

48


Bildungsbörse <strong>2010</strong><br />

Organisation<br />

Bereits zum dritten Male veranstaltete das <strong>Jobcenter</strong> im Jahr <strong>2010</strong> die Bildungsbörse.<br />

Gemeinsam mit Stadt <strong>Dortmund</strong> und Agentur für Arbeit wurde<br />

in der Berswordt-Halle, im Rathaus und auf dem Friedensplatz am 07. Juni<br />

<strong>2010</strong> vielen Besucherinnen und Besuchern Beratung und Information rund<br />

um das Thema berufliche Weiterbildung präsentiert.<br />

Die Veranstaltungsorte wurden erweitert und auch das Konzept weiter professionalisiert.<br />

Zusätzlich zu den Beratungsangeboten konnten die Besucherinnen<br />

und Besucher an Workshops oder an einem umfangreichen Vortragsprogramm<br />

teilnehmen. Außerdem gab es in <strong>2010</strong> eine eigene Homepage<br />

für die Bildungsbörse, die auch in 2011 wieder genutzt werden wird, um<br />

dieses für die Region einmalige Angebot bekannt zu machen.<br />

Rund 70 Bildungs- und Beschäftigungsträger zeigten ihr Leistungsspektrum.<br />

Im Rathausfoyer wurde speziell an die Menschen mit Behinderung gedacht,<br />

dort präsentieren sich z. B. das Berufsförderungswerk <strong>Dortmund</strong> und andere<br />

Bildungsträger, die sich verstärkt um diese wichtige Kundengruppe kümmern.<br />

Wege in Arbeit<br />

www.bildungsboerse.<br />

dortmund.de<br />

Rekord: Noch nie so viele Besucherinnen und Besucher auf der Bildungsbörse wie <strong>2010</strong><br />

49


Organisation<br />

Auch die Eröffnung mit einer hochkarätigen Talkrunde setzte Maßstäbe:<br />

Oberbürgermeister Ullrich Sierau, der Geschäftsführer des <strong>Jobcenter</strong>s, Frank<br />

Neukirchen-Füsers, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für<br />

Arbeit <strong>Dortmund</strong>, Stefan Kulozik, und Fußball-Legende Christian Wörns<br />

diskutierten mit Moderator Christian Scherney über den Arbeitsmarkt und<br />

die Wirkung von Weiterbildung für Beschäftigte und Arbeitssuchende.<br />

Erstmalig hatte sich die Bildungsbörse ein Motto gegeben, dem alle Bildungs-<br />

und Beschäftigungsträger zustimmten: Wege in Arbeit! Die dritte<br />

Bildungsbörse zeigte sie umfangreich auf.<br />

Die vierte Bildungsbörse ist bereits in Planung und wird am 15. Juni 2011<br />

wieder an den bekannten und bewährten Veranstaltungsorten stattfinden.<br />

Auch in 2011 werden viele Bildungs- und Beschäftigungsträger ihr Leistungsspektrum<br />

zeigen, ergänzt um Angebote aus dem Kreis Unna.<br />

50<br />

Hochkarätige Gäste bei der Eröffnung der Bildungsbörse <strong>2010</strong>: Oberbürgermeister Ullrich Sierau,<br />

Frank Neukirchen-Füsers, Stefan Kulozik, Christian Wörns und Moderator Christian Scherney


Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong>, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Südwall 5–9, 44137 <strong>Dortmund</strong><br />

Redaktion<br />

Christian Scherney (verantwortlich)<br />

Mitarbeit<br />

Heike Bettermann, Hannelore Kleyer, Regine Kreickmann, Regina Mack, Anna Markmann,<br />

Gerhard Geise, Detlef Janke-Erler, Friedhelm Ebmeier, Frank Langenberg, Franz Pohlmann,<br />

Matthias Doeth, Michael Schulz, Kay Utermark<br />

Fotos<br />

Joe Kramer, Christian Scherney, Kemal Ates, Achenbach&Pacini, act&react Werbeagentur GmbH<br />

Summaries<br />

André Lohölter, Sebastian Lüke<br />

Kommunikationskonzept, Gestaltung, Satz, Produktion und Druck<br />

<strong>Dortmund</strong>-Agentur – 05/2011

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!