Ausgabe Dezember 2012 / Januar 2013 ...hier klicken - Ev.-luth ...
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Titelthema<br />
Es weihnachtet sehr…<br />
Traditionen und Bräuche rund um den Geburtstag Jesu<br />
Als Kind gab es für mich nichts schöneres<br />
als in der Adventszeit kuschelig mit<br />
meiner Familie auf dem Sofa zu sitzen,<br />
die Schatten der sich drehenden Pyramide<br />
an der Decke zu betrachten und Äpfel<br />
und Kekse zu essen. Jeden Morgen öffnete<br />
ich gemeinsam mit meinem Bruder ein<br />
Säckchen an unserem Adventskalender<br />
und wieder war Weihnachten endlich einen<br />
Tag näher gerückt! An Heiligabend<br />
saßen wir gespannt wie die Flitzebögen<br />
auf der Treppe und warteten darauf, dass<br />
Papa mit dem Christkind die Kerzen oben<br />
im Wohnzimmer am Weihnachtsbaum<br />
angezündet hatte und das Christkind<br />
Der Adventskranz<br />
Der Adventskranz wurde 1839 von<br />
dem Theologen und Erzieher Johann Hinrich<br />
Wichern „erfunden“. Wichern nahm<br />
sich in Hamburg einiger Kinder an, die<br />
in großer Armut lebten. Er zog mit ihnen<br />
in das Rauhe Haus, ein altes Bauernhaus.<br />
Da die Kinder in der Adventszeit immer<br />
fragten, wann denn endlich Weihnachten<br />
sei, baute er aus einem alten Wagenrad einen<br />
Holzkranz mit 20 kleinen roten und<br />
vier großen weißen Kerzen. Jeden Tag der<br />
Adventszeit wurde eine weitere Kerze angezündet,<br />
an den Adventssonntagen eine<br />
große Kerze mehr, sodass die Kinder die<br />
Tage bis Weihnachten abzählen konnten.<br />
Aus dem traditionellen Wichernschen Adventskranz<br />
hat sich unser Adventskranz<br />
mit vier Kerzen entwickelt.<br />
Fest der Familie<br />
Im Mittelalter wurde Weihnachten<br />
öffentlich gefeiert: Weihnachtsmärkte,<br />
Festumzüge und Krippenspiele fanden<br />
auf den Straßen und in der Kirche statt.<br />
Das Weihnachtfest im Kreis der Familie<br />
mit Tannenbaum und Festessen gibt<br />
es erst seit etwa 150 Jahren. Dazu haben<br />
verschiedene Entwicklungen geführt. Die<br />
das Glöckchen läutete… Gesehen<br />
haben wir es trotz jährlicher wilder<br />
Jagd nie – es war immer schon zum<br />
nächsten Haus weitergeflogen. Und<br />
ich hätte doch so gerne mit ihm zusammen<br />
mit meinen neuen Spielsachen<br />
gespielt… Auch als Erwachsene<br />
genieße ich es im Advent meinen<br />
Anderen Advent täglich zu lesen,<br />
den Adventskranz anzuzünden und<br />
die Bewohner meiner Krippe nach<br />
und nach einziehen zu lassen. Weihnachten<br />
ohne Weihnachtsbaum, ein festliches<br />
Menü mit meiner ganzen Familie und das<br />
traditionelle Treffen mit meinen Freun-<br />
Adventskranz mit 4 Kerzen<br />
Es gibt verschiedene Deutungen der<br />
Symbolik des Adventskranzes. Ursprünglich<br />
wurde die Zunahme des Lichtes als<br />
Ausdruck der steigenden Erwartung der<br />
Geburt Jesu Christi gedeutet. Jesus wird<br />
öffentlichen Umzüge und auch das Aufstellen<br />
von Krippen wurden zur Zeit der<br />
Aufklärung vielerorts verboten – die Obrigkeit<br />
sah darin ein Zeichen von Aberglauben.<br />
So wurden die Weihnachtsbräuche<br />
im privaten Umfeld weiter gepflegt.<br />
Zugleich entwickelte sich die Familie seit<br />
dem 18. Jahrhundert zum Ort der vertrauten<br />
Geselligkeit. Weihnachten wurde<br />
ihr wichtigstes Fest, an dem sich alle in<br />
Weihnachtskrippe<br />
www.kirche-sittensen.de / www.punktsieben.de / www.tensing-sittensen.de<br />
dinnen am 2. Weihnachtsfeiertag – nur<br />
schwer vorstellbar. Doch woher stammen<br />
unsere Bräuche rund um Weihnachten<br />
und den Advent und was bedeuten sie eigentlich?<br />
in der Bibel auch als das Licht der Welt<br />
bezeichnet: „Da redete Jesus abermals zu<br />
ihnen und sprach: Ich bin das Licht der<br />
Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht<br />
wandeln in der Finsternis, sondern wird<br />
das Licht des Lebens haben“. Johannes 8<br />
Vers 12. Daneben existieren verschiedene<br />
Deutungen, die sich auf die Kreisform, die<br />
Symbolik des Kranzes, das Tannengrün<br />
im Winter sowie die verwendeten Farben<br />
der Kerzen bzw. auch der Schleifen beziehen:<br />
So wird der Adventskranz gern in<br />
Bezug auf den Erdkreis und die vier Himmelsrichtungen<br />
gedeutet. Der Kreis symbolisiert<br />
auch das ewige Leben, das Grün<br />
die Farbe des Lebens und die Kerzen das<br />
kommende Licht, das in der Weihnachtsnacht<br />
die Welt erleuchtet.<br />
Harmonie zusammenfinden sollten. Im<br />
Zentrum standen die Kinder. Sie wurden<br />
reich beschenkt, aber auch zum Wohlverhalten<br />
ermahnt. Das spiegelt sich bis heute<br />
in unseren Weihnachtsbräuchen wieder:<br />
Die vielen süßen Belohnungen der Adventszeit<br />
und die Weihnachtsgeschenke<br />
gibt es (angeblich) nur dann, wenn die<br />
Kinder in den Wochen vor Weihnachten<br />
schön brav und artig sind.