US Open 2010 - Chronik des Karate

Länder
60
Baden-Württemberg
Waffenkunst mit dem Meister
Mit einem bundesweiten Aktionstag präsentierten
der Deutsche Karate Verband e.V.
(DKV) und die BARMER GEK die fernöstliche
Sportart Karate.
Vereine und Sportschulen in ganz Deutschland boten
um den 27. / 28. März Gelegenheit, die verschiedenen
Karate Stilarten und ihren Wert für Gesundheit
und Wohlbefinden bei einem Training in einfacher
Auf Okinawa galt von jeher der Grundsatz:
„… Voraussetzung dafür, ein
guter Karateka zu sein, ist das Beherrschen
der Kobudo-Waffen … “.
Auf dem Weg vom traditionellen Karate zum
Sportkarate geriet das Kobudo jedoch mehr
und mehr in Vergessenheit und fristet als
weitestgehend abgetrennte Kampfkunst ein
eher ruhiges Dasein.
Die Geschichte des Kobudo beginnt im 15.
Jahrhundert. In dieser Zeit durften weder das
Karate (bzw. dessen Vorläufer), noch der
Umgang mit Waffen öffentlich trainiert werden.
Das Tragen von Waffen, sowie der Handel
mit ihnen, waren den Bewohnern der
Ryu-Kyu-Inseln strengstens verboten. So
waren sie schutzlos den Übergriffen vagabundierender
Ronin oder den Angriffen von
Piraten ausgeliefert. Dies war sicher ein
Grund, weshalb sich die Waffen des Kobudo
aus den alltäglichen Werkzeugen der Bauern
und Fischer entwickelten. So entstand das
Bo aus einem Stock zum Tragen von Lasten,
das Nunchaku aus einem Dreschflegel, oder
das Eku aus dem Ruder der Fischer.
Am 26. September 2009 besuchte der aus
Malaysia stammende und seit den 80er Jahren
in Bayern ansässige Jamal Measara, seines
Zeichens Gründer und Präsident des
Europäischen Okinawa Jinbukan Kobudoverbandes
und Mitglied des DKV, erneut
den Bushido Oberkirch e. V. und dessen leitenden
Trainer Manfred Zink. Im Verein
ergänzt das Kobudo das Training der Kampfkunst
Karate durch den Umgang mit traditionsreichen
Waffen ideal. Das Studium des
Umgangs mit dem Langstock Bo, der Tonfa
(bei der Polizei auch MES - Mehrzweckeinsatzstock
- genannt) und der Sai, der aus
Metall angefertigten dreizackigen Handwaffe,
bilden dabei die Hauptbestandteile des
Kobudo. Darüber hinaus trainiert man noch
mit anderen, weit seltener verwendeten
Geräten.
Zum Teil hoch graduierte Kampfkünstler aus
dem gesamten Bundesgebiet hatten sich eingefunden,
um unter der Anleitung von Shihan
Measara, der derzeit den 7. Dan Kobudo,
den 8. Dan Karate, sowie den 7. Dan Aikido
trägt, zu trainieren. Beim knapp 5 stündigen
Lehrgang wurde den Trainierenden sowohl
körperlich, als auch geistig alles abverlangt,
jedoch wurden sie mit reichhaltigem Wissen
aus dem immensen Erfahrungsschatz des
Kampfkünstlers entlohnt.
Fazit
Alle waren sich am Ende einig: der Ausflug in
die Ursprünge des Karate hatte sich gelohnt
und man wird in Zukunft noch so manche
Stunde mit dem Studium des Kobudo verbringen.
Manfred Zink
BARMER GEK Aktionstag mit Karate 2010
Form kennen zu lernen. Mit dabei war auch die BAR-
MER GEK in Bad Säckingen und die Karateschule
Bad Säckingen. Bereits seit sechs Jahren ist Karate
fester Bestandteil der Gesundheitsinitiative „Deutschland
bewegt sich!“ von BARMER GEK, BILD am
SONNTAG und ZDF, deren Ziel es ist, möglichst viele
Menschen zu einem gesünderen Lebensstil zu motivieren.
188 Teilnehmer schnupperten in Karate- und Selbstverteidigungskursen
für Kinder und Erwachsene.
Spannende Aktionen boten die Leistungsklassen der
Karateschule Bad Säckingen in einer fantastischen
Karate-Demonstration. Ein Augenschmaus für das
Publikum war aber auch die Vorführung der ganz
Kleinen und der Breitensportgruppen, die beweisen,
das Karate in jedem Alter praktiziert werden kann.
Melanie Hinz-Ernst