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zeiten ergeben können. Systembedingt ist eine Ausnutzung des Behälterinhaltes nur zu 70 bis 80 % gegeben. Da das Futter nur in einem geringen Umfang im Behälter hin und her bewegt wird, ist die Mischgenauigkeit von einem gleichmäßigen Befüllgrad, von der Front bis zum Heck des Behälters, abhängig. Häckselgut wäre ideal. Der Leistungsbedarf beträgt ca. 3 kW, die Preise pro m 3 Nutzinhalt liegen bei 4.500 bis 5.500 DM. Eine besondere Form des Balkenmischers ist der quer eingebaute Balken bei den kleineren Geräten mit Nutzinhalten von 3 - 4 m 3 . In der Ausstattung mit Selbstbefüllung in Form eines Schneidschildes sind die Mischwerkzeuge hier quer bzw. parallel zum Austrag angeordnet. Wie auch die vorher genannten Systeme ist eine Ausnutzung des Mischvolumens von nur 70 - 80 % gegeben. Wenn auch 7 bzw. bis zu 14 Messer zum Einsatz gelangen, sind bei Nutzinhalten von 3 - 5 m 3 nur Herden- bzw. Gruppengrößen von maximal 20 -30 Kühen mit einer Mischung zu versorgen. Daher sind diese Geräte etwas für kleinere Bestände, die partout über eine Mischung füttern wollen, bei Preisen von 8.000 bis 10.000 DM je m 3 Nutzinhalt kein preiswertes Verfahren. Futteraustrag Ob das Futter über Förderketten oder Förderband ausgetragen wird, ist nicht so entscheidend. Eine breite Ablage im Trog, ohne das Futter zu überfahren, und eine Reinigungsmöglichkeit im Rückführbereich der Förderkette sind wichtig. Außerdem kann es je nach Trogform oder Futtertischgestaltung von Vorteil sein, in ein verlängertes bzw. hydraulisch in der Höhe verstellbares Austrageband zu investieren. Die einmal tägliche Futtervorlage reicht aus und die Futteraufnahme lässt sich durch mehrmaliges Vorlegen nicht erhöhen. Je nach Mischungszusammensetzung sind sogar Bevorratungen für zwei Tage möglich. ������������� Je nach Rationsgestaltung und Futterbeschaffenheit sind bei einer reinen Grundfuttermischung Füllmengen von 90 bis 110 kg Trockenmasse je m 3 nutzbarem Volumen zu veranschlagen. Mit einer einmaligen Futtervorlage am Tag können 7 bis 10 Kühe bzw. GV damit ausreichend versorgt Werksfoto Strautmann, Bad Laer Abb. 6. Trotz des zweiten Schleppers ist die Fremdbefüllung bei größeren Beständen schlagkräftiger und kostengünstiger. Besonders unter dem Aspekt einer vielseitigen Fütterung können mit den speziellen Befülltechniken auch kurzstrukturierte Futtermittel sauber entnommen und befüllt werden. LANDTECHNIK werden. In einer aufgewerteten Mischung mit Pressschnitzel, Treber usw. sind Werte von 120 bis 140 kg Trockenmasse je m 3 zu Grunde zu legen. Dementsprechend können in Abhängigkeit von der Verdaulichkeit der Gesamtration 6 - 9 Kühe je m 3 gefüttert werden. Bei den Horizontalmischern sollten mindestens 50 % des Behälters gefüllt sein, nur beim Haspel- und Vertikalmischer sind geringere Mengen für einen guten Mischungsablauf möglich. Von daher ist ein Mischvolumen ab 7,5 m 3 interessant und auch für kleinere Bestände keineswegs zu groß. Befüllung In größeren Beständen mit mehreren Futterkomponenten hat sich die Fremdbefüllung durchgesetzt (Abb. 6). Höhere Flexibilität, kürzere Lade- und Mischzeiten, günstigere Kosten und geringerer Energiebedarf sprechen dafür. Die Aspekte kommen bei kleineren Bestandsgrößen nicht so sehr zum Tragen. Hier kann es ohne weiteres von Vorteil sein, die Selbstbefüllung mit Fräse zu wählen (Abb. 7) oder die Befüllung über einen Hallenkran zu tätigen. Das trockene Beifutter kann dann, abhängig von den Mengen, von Hand oder über eine Schnecke aus dem Silo erfolgen. Grundsätzlich gilt, dass trockene Produkte in kleinen Mengen zum Beginn des Mischprozesses in den Wagen gefüllt werden. Die weitere Reihenfolge ergibt sich aus der Futterstruktur und sonstigen Beschaffenheit. Komponenten, die einer nachhaltigen Zerkleinerung bedürfen, sind immer zuerst, strukturschwache und feuchte Komponenten zum Ende des Mischvorganges beizufügen. Eine Mischzeit von 3 Minuten nach dem letzten Befüllvorgang reicht für eine homogene Mischung mit hoher Mischgenauigkeit bei den GROSSTIERPRAXIS 9/2000 27

KÄLBERDURCHFÄLLE LANDTECHNIK Abb. 7. Bei Behältergrößen bis zu 12 m 3 Inhalt ist Schneidschild für die Selbstbefüllung eine schlagkräftige und preiswerte Alternative. Der zusätzliche Leistungsbedarf für das Schneiden mit 20 bis 30 kW ist jedoch nicht zu unterschätzen. Zwangsmischern aus. Wenn viele Faktoren bei kleinen Beständen für das Selbstbefüllen über Fräse sprechen, ist der höhere Wartungs- und Reparaturaufwand dennoch nicht außer Acht zu lassen. Der Wagen wird durch die Befülltechnik um 0,8 bis 1,2 t schwerer und einen höheren Leistungsbedarf von mindestens 20 kW gilt es zu berücksichtigen, so dass Schlepper ab 45 kW eine zufriedene Arbeitsleistung bieten. Bei den Entnahmeleistungen dürfen die Erwartungen dann aber auch nicht zu hoch angesetzt sein, denn für Fräsleistungen von 350 - 450 kg/min bei Ladewagensilage sind immerhin allein 30 - 35 kW Antriebsleistungen notwendig. Haltbarkeit und Wartung In gewisser Weise spiegelt sich die Haltbarkeit im Kaufpreis wider. Hier haben die Hersteller in den letzten Jahren durch die DLG-Prüfungen gelernt und wichtige Details verbessert. Denn wo viel Futter bewegt wird, ist auch Verschleiß. Dieser ist neben der Materialart sehr stark von der Geome- 28 GROSSTIERPRAXIS 9/2000 trie der einzelnen Bauteile, wie schon beschrieben, abhängig. Bei der Wartung sollte im Bereich der Verlustschmierung Pflanzenöl bzw. -fett zulässig sein. Hier ist teilweise noch eine Rücksprache mit dem Hersteller notwendig. Resümee Die Weiterentwicklung der verschiedenen Mischsysteme zeigt sich in der veränderten und verbesserten Geometrie zwischen Mischschnecken und Mischwanne. Enge Abstände, Messer mit Wellenschliff, Wanne aus hochwertigen Werkstoffen und veränderte Schneckengeschwindigkeiten haben das Ziel, zügig und dennoch schonend zu mischen und den Leistungsbedarf zu reduzieren. Besonders bei den Anschrift des Verfassers: Dipl.-Ing. agr. H. G. Gerighausen Landwirtschaftskammer Rheinland Postfach 6886, 53009 Bonn Telefon 0228 /7031257, Fax 0228 / 7038318 Zweischneckenmischern haben diese Details zu einer Verbesserung der Mischqualität geführt. Dennoch reagiert dieses Mischsystem stark auf die Art und Beschaffenheit des Futters. Besonders wenn es um die Umsetzung einer TMR geht, können gerade diese Kriterien von Bedeutung sein. Im Rahmen der DLG-Prüfungen haben die Dreischneckenmischer ihre Stärken und Schwächen gezeigt. Die Hersteller haben die Messergebnisse zu weitergehenden Verbesserungen genutzt, was sich in der neuen Generation auch zeigt. Bei einer schlagkräftigen Selbstbefüllung und bei größerem Behältervolumen liegen die Argumente beim Vierschneckenmischer. Dann können auch ganze Rundballen und Packen schlagkräftig aufgelöst, geschnitten und dennoch schonend gemischt werden. Als „Allroundmischer“ gilt das vertikale Mischsystem. Viele Hersteller haben das erkannt und bieten dieses System neben anderen bisher firmenspezifischen Verfahren an. Hier werden weitere Untersuchungen, Messungen und Beobachtungen in der Praxis zeigen, inwieweit die bisherigen guten Erfahrungen weiter verarbeitet und umgesetzt worden sind. Denn Futter in einen Behälter füllen und irgendwie durcharbeiten macht noch keine Mischung aus. Mischeffekte lassen sich auch mit Verteilwagen erzielen. Daher ist auch auf die notwendige Ausrüstung mit einer Wiegeeinrichtung zu achten. Bei kleineren Behältergrößen hat die Selbstbefüllung Kostenvorteile. Ansonsten sollte einzelbetrieblich die Frage nach Selbst- oder Fremdbefüllung geklärt werden. Bei einem geringen Leistungsangebot sind Fräsen zu bevorzugen. Bei hohen Futterstöcken mit hoher Verdichtung hat das sehr viel teurere Schneidschild seine Vorzüge.

KÄLBERDURCHFÄLLE<br />

LANDTECHNIK<br />

Abb. 7. Bei Behältergrößen bis zu 12 m 3 Inhalt ist Schneidschild für die<br />

Selbstbefüllung eine schlagkräftige und preiswerte Alternative. Der zusätzliche<br />

Leistungsbedarf für das Schnei<strong>de</strong>n mit 20 bis 30 kW ist jedoch nicht zu<br />

unterschätzen.<br />

Zwangsmischern aus. Wenn viele<br />

Faktoren bei kleinen Bestän<strong>de</strong>n für<br />

das Selbstbefüllen über Fräse sprechen,<br />

ist <strong>de</strong>r höhere Wartungs- und<br />

Reparaturaufwand <strong>de</strong>nnoch nicht<br />

außer Acht zu lassen. Der Wagen wird<br />

durch die Befülltechnik um 0,8 bis 1,2<br />

t schwerer und einen höheren Leistungsbedarf<br />

von min<strong>de</strong>stens 20 kW<br />

gilt es zu berücksichtigen, so dass<br />

Schlepper ab 45 kW eine zufrie<strong>de</strong>ne<br />

Arbeitsleistung bieten. Bei <strong>de</strong>n Entnahmeleistungen<br />

dürfen die Erwartungen<br />

dann aber auch nicht zu hoch<br />

angesetzt sein, <strong>de</strong>nn für Fräsleistungen<br />

von 350 - 450 kg/min bei La<strong>de</strong>wagensilage<br />

sind immerhin allein 30 - 35 kW<br />

Antriebsleistungen notwendig.<br />

Haltbarkeit und Wartung<br />

In gewisser Weise spiegelt sich die<br />

Haltbarkeit im Kaufpreis wi<strong>de</strong>r. Hier<br />

haben die Hersteller in <strong>de</strong>n letzten<br />

Jahren durch die DLG-Prüfungen gelernt<br />

und wichtige Details verbessert.<br />

Denn wo viel Futter bewegt wird, ist<br />

auch Verschleiß. Dieser ist neben <strong>de</strong>r<br />

Materialart sehr stark von <strong>de</strong>r Geome-<br />

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trie <strong>de</strong>r einzelnen Bauteile, wie schon<br />

beschrieben, abhängig. Bei <strong>de</strong>r Wartung<br />

sollte im Bereich <strong>de</strong>r Verlustschmierung<br />

Pflanzenöl bzw. -fett zulässig<br />

sein. Hier ist teilweise noch eine<br />

Rücksprache mit <strong>de</strong>m Hersteller notwendig.<br />

Resümee<br />

Die Weiterentwicklung <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />

Mischsysteme zeigt sich in <strong>de</strong>r<br />

verän<strong>de</strong>rten und verbesserten Geometrie<br />

zwischen Mischschnecken und<br />

Mischwanne. Enge Abstän<strong>de</strong>, Messer<br />

mit Wellenschliff, Wanne aus hochwertigen<br />

Werkstoffen und verän<strong>de</strong>rte<br />

Schneckengeschwindigkeiten haben<br />

das Ziel, zügig und <strong>de</strong>nnoch schonend<br />

zu mischen und <strong>de</strong>n Leistungsbedarf<br />

zu reduzieren. Beson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>n<br />

Anschrift <strong>de</strong>s Verfassers:<br />

Dipl.-Ing. agr. H. G. Gerighausen<br />

Landwirtschaftskammer Rheinland<br />

Postfach 6886, 53009 Bonn<br />

Telefon 0228 /7031257, Fax 0228 / 7038318<br />

Zweischneckenmischern haben diese<br />

Details zu einer Verbesserung <strong>de</strong>r<br />

Mischqualität geführt. Dennoch reagiert<br />

dieses Mischsystem stark auf die<br />

Art und Beschaffenheit <strong>de</strong>s Futters.<br />

Beson<strong>de</strong>rs wenn es um die Umsetzung<br />

einer TMR geht, können gera<strong>de</strong> diese<br />

Kriterien von Be<strong>de</strong>utung sein. Im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r DLG-Prüfungen haben<br />

die Dreischneckenmischer ihre Stärken<br />

und Schwächen gezeigt.<br />

Die Hersteller haben die Messergebnisse<br />

zu weitergehen<strong>de</strong>n Verbesserungen<br />

genutzt, was sich in <strong>de</strong>r neuen<br />

Generation auch zeigt. Bei einer<br />

schlagkräftigen Selbstbefüllung und<br />

bei größerem Behältervolumen liegen<br />

die Argumente beim Vierschneckenmischer.<br />

Dann können auch ganze<br />

Rundballen und Packen schlagkräftig<br />

aufgelöst, geschnitten und <strong>de</strong>nnoch<br />

schonend gemischt wer<strong>de</strong>n. Als „Allroundmischer“<br />

gilt das vertikale<br />

Mischsystem. Viele Hersteller haben<br />

das erkannt und bieten dieses System<br />

neben an<strong>de</strong>ren bisher firmenspezifischen<br />

Verfahren an. Hier wer<strong>de</strong>n weitere<br />

Untersuchungen, Messungen und<br />

Beobachtungen in <strong>de</strong>r Praxis zeigen,<br />

inwieweit die bisherigen guten Erfahrungen<br />

weiter verarbeitet und umgesetzt<br />

wor<strong>de</strong>n sind. Denn Futter in einen<br />

Behälter füllen und irgendwie<br />

durcharbeiten macht noch keine Mischung<br />

aus. Mischeffekte lassen sich<br />

auch mit Verteilwagen erzielen. Daher<br />

ist auch auf die notwendige Ausrüstung<br />

mit einer Wiegeeinrichtung zu<br />

achten. Bei kleineren Behältergrößen<br />

hat die Selbstbefüllung Kostenvorteile.<br />

Ansonsten sollte einzelbetrieblich<br />

die Frage nach Selbst- o<strong>de</strong>r<br />

Fremdbefüllung geklärt wer<strong>de</strong>n. Bei<br />

einem geringen Leistungsangebot<br />

sind Fräsen zu bevorzugen. Bei hohen<br />

Futterstöcken mit hoher Verdichtung<br />

hat das sehr viel teurere Schneidschild<br />

seine Vorzüge.

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