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KÄLBERDURCHFÄLLE<br />

LANDTECHNIK<br />

Ein landtechnischer<br />

Exkurs zur<br />

TMR-Fütterung<br />

Die<br />

Mischung<br />

macht’s!<br />

Großtierpraxis 1:9, 22–29 (2000)<br />

von H. G. Gerighausen<br />

(nach einem Vortrag anlässlich einer<br />

Tagung <strong>de</strong>s Arbeitskreises Großtierpraxis<br />

zum Thema „TMR-Fütterungsseminar für<br />

Landwirte und Tierärzte“ auf Haus Riswick<br />

am 26. Mai 2000)<br />

Für Rindviehbestän<strong>de</strong> mit einem hohen Leistungsniveau, Betriebe mit einer Fülle<br />

interessanter Futterkomponenten und größeren Her<strong>de</strong>n ist <strong>de</strong>r Futtermischwagen<br />

eine interessante und be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Fütterungstechnologie. Neben <strong>de</strong>n Fragen zur Art<br />

<strong>de</strong>r Mischungen, ob Grundfuttermischung o<strong>de</strong>r TMR, <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>alen Behältergröße,<br />

Selbst- o<strong>de</strong>r Fremdbefüllung ist ebenso eine Entscheidung zur Bauart <strong>de</strong>s Mischsystems<br />

notwendig.<br />

Zusammenfassung<br />

22 GROSSTIERPRAXIS 9/2000<br />

Werksfoto Strautmann, Bad Laer<br />

In einem landtechnischen Exkurs wer<strong>de</strong>n die verschie<strong>de</strong>nen Varianten von TMR-Futterwagen dargestellt. Es<br />

wer<strong>de</strong>n die Vor- und Nachteile von Ein-, Zwei-, Drei, Vier-, Vertikal- und Haspel-, bzw. Balkenmischern beschrieben.<br />

Im beson<strong>de</strong>ren wird auf die Art <strong>de</strong>r Zerkleinerung <strong>de</strong>s Futters und auf die Mischqualitäten eingegangen.<br />

Der Kraftbedarf und die Anschaffungskosten fin<strong>de</strong>n Erwähnung.<br />

Schlüsselwörter: TMR-Futterwagen, Ein-, Zwei-, Drei-, Vier,- Vertikal-, Haspel-, Balkenmischer, Anschaffungskosten,<br />

Kraftbedarf


An agro-technical treatise on TMR feeding<br />

The mixture makes it!<br />

Summary<br />

Einleitung<br />

Der Tierhalter, <strong>de</strong>r sich heute für<br />

einen Futtermischwagen entschei<strong>de</strong>n<br />

möchte, hat die Qual<br />

<strong>de</strong>r Wahl. Für die TMR-Fütterung ist<br />

die Ausstattung <strong>de</strong>s Futtermischwagens<br />

mit einer Waage unerlässlich.<br />

Nur die Wägung bei <strong>de</strong>r Befüllung <strong>de</strong>s<br />

Wagens garantiert Kongruenz zwischen<br />

<strong>de</strong>m, was gefüttert wer<strong>de</strong>n soll<br />

und <strong>de</strong>r tatsächlich gefütterten Ration.<br />

Dies ist Voraussetzung für eine optimierte<br />

Fütterung von Hochleistungstieren.<br />

Das Mischen <strong>de</strong>r abgewogenen<br />

Futterkomponenten muss zu einer homogenen<br />

Futtermischung führen, die<br />

durch <strong>de</strong>n Mischvorgang nicht nachteilig<br />

beeinflusst wird. Vor allen Dingen<br />

muss ein „Musen“ <strong>de</strong>s Futters verhin<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Futterkomponenten<br />

müssen in ihrer Gesamtheit zu einer<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Pansenbakterienflora<br />

beitragen. Eine kontinuierlich<br />

angebotene, homogene Mischung<br />

schafft dafür beste Voraussetzungen.<br />

Wer in <strong>de</strong>r Lage ist, diese Aspekte zu<br />

berücksichtigen und im Detail umzusetzen,<br />

<strong>de</strong>m kann die Mischration als<br />

Fütterungskonzept empfohlen wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein wichtiger ökonomischer Faktor<br />

ist, dass alle im Betrieb verfügbaren<br />

Futtermittel, ob kurz geschnitten<br />

o<strong>de</strong>r in Packen- o<strong>de</strong>r Ballenform,<br />

schonend gemischt und, wenn erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

nachhaltig zerkleinert wer<strong>de</strong>n<br />

können. Insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r Fütterung<br />

trockenstehen<strong>de</strong>r Kühe und tragen<strong>de</strong>r<br />

Färsen lassen sich preiswerte,<br />

LANDTECHNIK<br />

Different kinds of TMR feed mixing vehicles are <strong>de</strong>scribed in an agro-technical treatise. Advantages and disadvantages<br />

of vehicles with one, two, three, four, vertical as well as reel and beam mixers are discussed. In particular, the<br />

method of feed chopping and the mixing qualities are specified. The concentrated feed <strong>de</strong>mand and the cost of<br />

purchase are mentioned.<br />

Key words: TMR feed mixing vehicle, vehicles with one, two, three, four, vertical, reel and beam mixers, cost of<br />

purchase, concentrated feed <strong>de</strong>mand<br />

strukturierte Futtermittel einsetzen, die<br />

die Futterkosten je Kuh und damit<br />

auch pro kg produzierter Milch optimieren.<br />

Eine Mischration be<strong>de</strong>utet<br />

dann keineswegs höhere Futterkosten<br />

pro kg Milch.<br />

Mit Schneidwerk besser<br />

und schneller mischen<br />

Viele Hersteller haben erkannt, dass<br />

schonen<strong>de</strong> Zerkleinerungsverfahren<br />

notwendig sind und bieten mittlerweile<br />

Schneidsätze für ihre Mischsysteme<br />

an. Bei <strong>de</strong>n Haspel- und Balkenmischern<br />

sind Messer von unterschiedlicher<br />

Form und Größe eingebaut<br />

(Abb. 1). Sie beschleunigen in<br />

erster Linie die Mischzeit und verbessern<br />

die Mischqualität. Beson<strong>de</strong>rs bei<br />

<strong>de</strong>r Umsetzung einer TMR sind hohe<br />

Mischqualität und angepasste Mischzeiten<br />

für eine hohe Gesamtfutteraufnahme<br />

von größter Be<strong>de</strong>utung.<br />

In <strong>de</strong>n klassischen Schneckenmischern<br />

gelangen Messer <strong>de</strong>r unterschiedlichsten<br />

Form und Größe zum<br />

Einsatz. Aus <strong>de</strong>n bisherigen Prüfungen<br />

und Praxiserfahrungen haben<br />

sich geschwungene Messerelemente<br />

mit Wellenschliff als futterschonend,<br />

mit guter Schnittqualität, geringem<br />

Bruchrisiko durch Fremdkörper und<br />

günstigem Leistungsbedarf herausgestellt.<br />

Für die Futterschonung, sprich:<br />

geringe Vermusung und Verpressung<br />

Abb. 1. Der Einbau von Schneidmessern in Haspel- und Balkenmischer erweitert<br />

die Einsatzmöglichkeiten auch für länger strukturiertes Futter, verkürzt<br />

die Mischzeiten und verbessert die Mischqualität. Der bisher bekannt günstige<br />

Leistungsbedarf ist dann nicht mehr gegeben.<br />

GROSSTIERPRAXIS 9/2000 23


KÄLBERDURCHFÄLLE<br />

LANDTECHNIK<br />

Abb. 2. Hochwertige Materialien wie E<strong>de</strong>lstahl und Kunststoff schonen das<br />

Futter beim Mischprozess. Ein enger Abstand <strong>de</strong>r Schnecke zur Wanne und ein<br />

optimaler Schneckengang ermöglichen eine gute Schnittqualität bei schonen<strong>de</strong>r<br />

Futterbehandlung.<br />

und <strong>de</strong>n Leistungsbedarf haben u.a.<br />

<strong>de</strong>r Abstand <strong>de</strong>r Mischschnecke zum<br />

Behälterbo<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Winkel im<br />

Übergang vom Mischschnecke und<br />

Behälterwand eine große Be<strong>de</strong>utung.<br />

Enger Abstand ergibt eine gute<br />

Schnittqualität bei bester Futterschonung<br />

mit geringen Futterresten im<br />

Bo<strong>de</strong>nbereich (Abb. 2). Ein relativ<br />

spitzer Winkel zwischen Schnecke<br />

und Behälterwand unterstützt <strong>de</strong>n<br />

schonen<strong>de</strong>n Gutstromverlauf, beson<strong>de</strong>rs<br />

wenn es darum geht, nennenswerte<br />

Anteile von Rundballen- und<br />

Packensilage einzumischen.<br />

Die Qual <strong>de</strong>r Wahl<br />

Eine Fülle an Mischsystemen mit ihren<br />

unterschiedlichen technischen<br />

Variationen macht die Entscheidung<br />

für ein bestimmtes System, geschweige<br />

Gerät, keineswegs einfach. Grundsätzlich<br />

sollte je<strong>de</strong>s Gerät in <strong>de</strong>r Lage<br />

sein, auch größere Mengen langstrukturierten<br />

Futters schonend zu schnei<strong>de</strong>n<br />

und homogen zu mischen. Außer<strong>de</strong>m<br />

sollte eine Eignung zum Mischen<br />

einer TMR mit hoher Mischgenauigkeit<br />

gegeben sein. Eine Anschaffung<br />

wird heute meist nach <strong>de</strong>n<br />

gegebenen Betriebskriterien gefällt.<br />

Da eine gute Technik 10 Jahre und äl-<br />

24 GROSSTIERPRAXIS 9/2000<br />

ter wer<strong>de</strong>n kann, sind beim Kauf heute<br />

auch eventuelle Verän<strong>de</strong>rungen in<br />

<strong>de</strong>r Rationsgestaltung nicht auszuschließen<br />

und <strong>de</strong>mnach auch zu berücksichtigen.<br />

Die Palette reicht vom<br />

Spezialwagen bis hin zum Allroundgerät.<br />

Grundsätzlich bleibt festzuhalten,<br />

dass ein Mischwagen ohne Waage<br />

auch nur ein mischen<strong>de</strong>r Verteilwagen<br />

ist. Erst in <strong>de</strong>r Ausstattung mit<br />

Waage ist man in <strong>de</strong>r Lage, <strong>de</strong>n ernährungsphysiologischenAnsprüchen<br />

einer Leistungskuh gerecht zu<br />

wer<strong>de</strong>n. Die täglich gewogene, homo-<br />

gene Mischung schöpft die Leistungsfähigkeit<br />

einer Milchkuh so richtig<br />

aus. Das be<strong>de</strong>utet beson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>n<br />

hochwertigen Futterkomponenten wie<br />

Pressschnitzel, Treber, Pülpe, Getrei<strong>de</strong>,<br />

Futterkartoffeln, Soja, Rapsschrot u.ä.<br />

eine genaue Einhaltung <strong>de</strong>r Sollmengen.<br />

Erst durch die gewogene homogene<br />

Mischung ist eine hohe Bakterienkonzentration<br />

mit hoher Verdaulichkeit<br />

und damit höherer Futteraufnahme<br />

verbun<strong>de</strong>n. Wer in <strong>de</strong>r Lage ist,<br />

diese ernährungsphysiologischen Aspekte<br />

zu berücksichtigen und auch im<br />

Detail umzusetzen, <strong>de</strong>m kann die<br />

Mischration als Fütterungskonzept<br />

empfohlen wer<strong>de</strong>n.<br />

Einschneckenmischer<br />

Ein Untersetzungs- o<strong>de</strong>r Planetengetriebe<br />

treibt ohne Kette direkt eine<br />

Schnecke an. Der einfache Aufbau<br />

setzt sich auch beim Behälter und<br />

Fahrwerk fort. Der kompakte Wagen<br />

passt vor allem in Betriebe mit schmalem<br />

Futtertisch, wo die Durchfahrtshöhe<br />

keinen Engpass darstellt. Die<br />

Preise bewegen sich bei 4.000 DM je<br />

m 3 Inhalt ohne und ca. 5.500 DM je<br />

m 3 Inhalt mit Fräse und Wiegeeinrichtung.<br />

Bei diesem Mischertyp wird<br />

das Futter über eine Schnecke zur<br />

Mitte geför<strong>de</strong>rt und dann nach <strong>de</strong>m<br />

Abb. 3. Die Zweischneckenmischer reagieren in ihrer Mischqualität sehr stark<br />

auf die Art und Beschaffenheit <strong>de</strong>s Futters. Sowohl <strong>de</strong>r Leistungsbedarf als<br />

auch die notwendigen Mischzeiten sind davon entschei<strong>de</strong>nd betroffen.


„Maulwurfprinzip“ nach oben gehoben.<br />

Über eine keilförmige Behälterwand<br />

kann das Futter sowohl nach<br />

vorne als auch nach hinten verteilt<br />

wer<strong>de</strong>n. Das geschieht in Abhängigkeit<br />

vom Trockenmassegehalt und<br />

von <strong>de</strong>r Struktur <strong>de</strong>s Futters. Trockene<br />

und spezifisch leichte Komponenten<br />

benötigen eine längere Mischzeit und<br />

<strong>de</strong>r Leistungsbedarf kann Werte von 4<br />

bis 5 kW je m 3 erreichen. Bei strukturschwachen<br />

und feuchten Komponenten<br />

besteht die Gefahr <strong>de</strong>s Vermusens.<br />

Durch das relativ hohe Gewicht <strong>de</strong>s<br />

Futters wird permanent ein hoher Eigendruck<br />

<strong>de</strong>s Futters auf die Walze<br />

und das nachfolgen<strong>de</strong> Futter ausgeübt.<br />

Bei keinem Mischsystem variiert<br />

daher <strong>de</strong>r Leistungsbedarf so stark wie<br />

bei <strong>de</strong>n Mischsystemen, die nach <strong>de</strong>m<br />

Maulwurfprinzip verfahren. Eine volle<br />

Ausnutzung <strong>de</strong>s gegebenen Behältervolumens<br />

ist nur zu 80 bis 90 % gegeben.<br />

Bei diesem System sollten<br />

Rundballen und Packen nur portionsweise<br />

eingefüllt wer<strong>de</strong>n. Offizielle<br />

Meßergebnisse liegen z.Z. noch nicht<br />

vor, <strong>de</strong>nnoch ist zu beobachten, dass<br />

eine Eignung für die TMR von <strong>de</strong>r<br />

Struktur und Art <strong>de</strong>r Komponenten<br />

abhängig ist.<br />

Zweischneckenmischer<br />

In Aufbau und Funktion ähnelt er<br />

<strong>de</strong>m vorgenannten Mischsystem.<br />

Mittlerweile gibt es drei Varianten auf<br />

<strong>de</strong>m Markt. Ursprünglich drehten sich<br />

bei<strong>de</strong> Schnecken in die gleiche Richtung.<br />

Damit war aber nur ein einseitiger<br />

Austrag gegeben. Da die meisten<br />

Stallungen mit Stichfuttertennen<br />

ausgerüstet sind, besteht die Notwendigkeit<br />

eines beidseitigen Austrages,<br />

um alle Fressplätze bedienen zu können.<br />

Um dies auch zu gewährleisten,<br />

kam eine Generation auf <strong>de</strong>n Markt,<br />

wo die Schnecken sich nun gegenläufig<br />

nach innen drehen. Somit ist zwar<br />

ein beidseitiger Futteraustrag gegeben,<br />

am Effekt <strong>de</strong>s Systems ist nicht viel<br />

verbessert wor<strong>de</strong>n. Die Mischqualität<br />

und <strong>de</strong>r Leistungsbedarf sind stark abhängig<br />

von <strong>de</strong>r Futterart und -struktur,<br />

<strong>de</strong>r Schnecken- und Behälterbo-<br />

<strong>de</strong>ngeometrie und von <strong>de</strong>r Materialart.<br />

Bekanntermaßen unterstützt E<strong>de</strong>lstahl<br />

als auch Kunststoff <strong>de</strong>n Gutfluss,<br />

was zu einem günstigeren Leistungsbedarf<br />

und zu einer geringeren<br />

Vermusungs- und Verpressungsgefahr<br />

führt (Abb. 3).<br />

Ein weiteres wichtiges Detail ist <strong>de</strong>r<br />

Übergangsbereich, wo die bei<strong>de</strong>n<br />

Schnecken sowohl das Futter austragen<br />

als auch nach oben heben. Da<br />

hier ein Großteil <strong>de</strong>s Futters auf <strong>de</strong>n<br />

Schnecken lagert ist die Ausgestaltung<br />

<strong>de</strong>s Überganges zwischen diesen<br />

bei<strong>de</strong>n Schnecken für <strong>de</strong>n notwendigen<br />

Leistungsbedarf von großer Be<strong>de</strong>utung.<br />

Hier sind in <strong>de</strong>r Praxis bisher<br />

sehr differenzierte Erfahrungen gemacht<br />

wor<strong>de</strong>n. Aus <strong>de</strong>n bisherigen<br />

Prüfungen lässt sich ein stark variieren<strong>de</strong>r<br />

Leistungsbedarf von 3 bis 6 kW<br />

je m 3 Inhalt feststellen. Ohne Befülleinrichtung<br />

sind Preise von 4.500 bis<br />

5.000 DM je m 3 Inhalt zu veranschlagen.<br />

Dreischneckenmischer<br />

In <strong>de</strong>r Ausstattung mit offener Rührwelle<br />

ist die schonen<strong>de</strong> Futterbehandlung<br />

überzeugend (Abb. 4). Mit <strong>de</strong>n<br />

Schnei<strong>de</strong>insätzen in Wellenschliffform<br />

ist ein vielseitiger Einsatz bei<br />

relativ günstigem Leistungsbedarf gegeben.<br />

Ganze Rund- und Qua<strong>de</strong>rbal-<br />

LANDTECHNIK<br />

len können jedoch nicht aufgelöst<br />

wer<strong>de</strong>n. Diese sollten portionsweise in<br />

<strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>n Mischprozess gefüllt<br />

wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Selbstbefüllung kann<br />

das über die Fräsen erfolgen.<br />

Die im oberen Behälterbereich eingebauten<br />

Rückför<strong>de</strong>rschnecken sollten<br />

möglichst an bei<strong>de</strong>n Stirnwän<strong>de</strong>n gelagert<br />

sein. Zwar steigt mit zunehmen<strong>de</strong>m<br />

Heuanteil in <strong>de</strong>r Ration das<br />

Verstopfungsrisiko, das lässt sich jedoch<br />

stark reduzieren, wenn zu Beginn<br />

<strong>de</strong>s Mischvorganges kurzstrukturiertes<br />

Futter zuerst eingefüllt wird.<br />

Der Leistungsbedarf beträgt 3 - 4 kW<br />

je m 3 Inhalt. Es ist das Mischsystem<br />

für kleine Behältergrößen von 7 - 10<br />

m 3 Inhalt und in <strong>de</strong>r Kombination mit<br />

Fräse auch gut zur Selbstbefüllung<br />

bei schonen<strong>de</strong>r Gutbehandlung geeignet.<br />

Insgesamt bietet es sich dort an,<br />

wo in erster Linie kurzstrukturierte<br />

Futtermittel mit feuchten Zusatzkomponenten<br />

wie Pressschnitzel, Treber<br />

o<strong>de</strong>r ähnlichem in einem nennenswerten<br />

Umfang zu einer schonen<strong>de</strong>n<br />

Gesamtration gemischt wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

In <strong>de</strong>r Ausstattung mit geschlossener<br />

Schneidschnecke sind höhere Leistungsbedarfswerte,<br />

längere Mischzeiten<br />

und ein höheres Vermusungsrisiko<br />

festzustellen.<br />

Abb. 4. Die offene Rührwelle im Dreischneckenmischer, besetzt mit Messersegmenten<br />

mit Wellenschliff und guter Geometrie zur Wanne, erzielt eine gute<br />

Schnittqualität bei günstigem Leistungsbedarf.<br />

GROSSTIERPRAXIS 9/2000 25


KÄLBERDURCHFÄLLE<br />

LANDTECHNIK<br />

Vierschneckenmischer<br />

Die Vierschneckenmischer überzeugen<br />

bei großen Behälterinhalten<br />

durch das gute Auflösen von ganzen<br />

Rund- und Qua<strong>de</strong>rballen. Wegen ihrer<br />

kompakten Abmessungen sind sie<br />

beson<strong>de</strong>rs bei Selbstfahrern im überbetrieblichen<br />

Einsatz gefragt, da sie<br />

bei großem Nutzinhalt eine relativ geringe<br />

Bauhöhe haben. Dann sind<br />

auch niedrige Stallein- und -durchfahrten<br />

nutzbar. In ihrer technischen<br />

Ausführung unterschei<strong>de</strong>n sich die<br />

verschie<strong>de</strong>nen Fabrikate sehr. Unterschiedlicher<br />

Schneckendurchmesser,<br />

-gang, unterschiedliche Geschwindigkeiten<br />

und Abstän<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>n oberen<br />

Rückführschnecken haben entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Einfluss auf Leistungsbedarf,<br />

Schnittqualität, Futterschonung und<br />

Mischgenauigkeit. Sie sind für die<br />

Fremdbefüllung als i<strong>de</strong>al zu bezeichnen<br />

und in <strong>de</strong>r Ausführung als<br />

Fremdbefüller ist eine schlagkräftige<br />

Befüllung ohne Verstopfungsrisiko<br />

möglich. Im Leistungsbedarf variieren<br />

sie zwischen 3 und 5 kW je m 3 Inhalt.<br />

Sie sind aufgrund ihres höheren technischen<br />

Aufwan<strong>de</strong>s auch teurer. In<br />

<strong>de</strong>r Ausstattung mit Selbstbefüllung<br />

liegen die Preise bei 5.500 bis 7.000<br />

DM je m 3 Inhalt.<br />

Vertikalmischer<br />

In <strong>de</strong>r Technik nicht neu aber als<br />

Mischsystem ist die senkrechte<br />

Schnecke sehr interessant (Abb. 5).<br />

Das haben viele Hersteller erkannt<br />

und bieten mittlerweile eine so große<br />

Vielzahl mit unterschiedlichen technischen<br />

Ausführungen und Konzepten<br />

an, dass eine sachliche Entscheidung<br />

schwerfällt. Festzuhalten bleibt,<br />

dass eine gute Ausführung in <strong>de</strong>n<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Details diese Mischer<br />

zum „Allroundmischer“ machen.<br />

Eine Schnecke mit mehr als zwei<br />

Schneckenwindungen, ein Schnekkengang<br />

ohne Gefälle nach außen,<br />

26 GROSSTIERPRAXIS 9/2000<br />

Abb. 5. Beim Vertikalmischer kommt es im beson<strong>de</strong>ren auf die Konzeption von<br />

Schnecke und Behälter an. Dieser „Allroun<strong>de</strong>r“ besticht durch Auflösen von<br />

ganzen Rund- und Qua<strong>de</strong>rballen und wahlweise die Möglichkeit <strong>de</strong>s Schnei<strong>de</strong>ns<br />

von langstrukturierten Produkten.<br />

eine Bestückung mit Messern, die bis<br />

zur Höhe <strong>de</strong>r Gegenschnei<strong>de</strong>n recht<br />

nahe an diese heranragen und ein Behälter<br />

in gezogener Bauform ohne<br />

Ecken ist z.Z. das Nonplusultra bezüglich<br />

Futterschonung, Schnittqualität,<br />

Leistungsbedarf und Mischungsqualität.<br />

Eine vertikale Schnecke in einem<br />

ovalen Behälter macht noch lange<br />

keinen Topmischer aus.<br />

In <strong>de</strong>r Praxis wird dieses Mischsystem<br />

wegen seiner Robustheit und Vielseitigkeit<br />

geschätzt. Hier geht <strong>de</strong>r Futteraustrag<br />

serienmäßig nach rechts und<br />

links. Für einen geringen Aufpreis<br />

kann <strong>de</strong>r Futteraustrag auch im Heck<br />

erfolgen. Zwar ist dann die Übersicht<br />

auf <strong>de</strong>n Austrag nicht mehr so gut, jedoch<br />

je<strong>de</strong>r Fressplatz kann mit Futter<br />

bedient wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>r senkrechten<br />

Schnecke können, unabhängig vom<br />

Behälterinhalt, ganze Rund- und<br />

Qua<strong>de</strong>rballen schlagkräftig aufgelöst,<br />

geschnitten und äußerst schonend gemischt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Schnittintensität<br />

lässt sich über min<strong>de</strong>stens zwei verstellbare<br />

Gegenschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Futterstrukturen<br />

anpassen. Dadurch ist es<br />

sogar möglich, schlagkräftig, mit<br />

günstigem Leistungsbedarf und ohne<br />

Staubentwicklung die Einstreu für<br />

Liegeboxen aus Rund- und Qua<strong>de</strong>rballen<br />

zu erstellen. Probleme können<br />

beim Einsatz in niedrigen Stallgebäu-<br />

<strong>de</strong>n auftreten. Für seinen Behältervolumen<br />

baut <strong>de</strong>r Vertikalmischer relativ<br />

hoch. Nach <strong>de</strong>n bisherigen Tests<br />

und Praxiserfahrungen ist er als i<strong>de</strong>aler<br />

Fremdbefüller anzusehen. Die große<br />

konische Behälteröffnung erlaubt<br />

ein einfaches Befüllen von fast allen<br />

Seiten.<br />

Bei optimaler Konstruktion liegt <strong>de</strong>r<br />

Leistungsbedarf bei 3 kW je m 3 Inhalt,<br />

sonst sind Werte von 5 kW je m 3 Inhalt<br />

möglich. Eine Ausstattung mit<br />

Untersetzungsgetriebe ist zu empfehlen.<br />

Der stabile Wagenaufbau ist zwar<br />

einfach konstruiert und in <strong>de</strong>r Wartung<br />

sehr anspruchslos, hat aber seinen<br />

Preis. Je nach Ausstattung und<br />

Verarbeitungsniveau bewegen sich<br />

die Preise zwischen 4.000 und 5.500<br />

DM je m 3 Inhalt.<br />

Haspel- und Balkenmischer<br />

Die Haspel- und Balkenmischer haben<br />

das Interesse am Mischwagen und<br />

vor allem an <strong>de</strong>r TMR wie<strong>de</strong>r neu belebt.<br />

Sie zeichnen sich durch einfachen<br />

Aufbau, günstigen Leistungsbedarf<br />

und schonen<strong>de</strong> Mischwirkung<br />

aus. Das Futter kann in <strong>de</strong>r Grundausstattung<br />

nicht nachhaltig zerkleinert<br />

wer<strong>de</strong>n, wodurch sich lange Misch-


zeiten ergeben können. Systembedingt<br />

ist eine Ausnutzung <strong>de</strong>s Behälterinhaltes<br />

nur zu 70 bis 80 % gegeben.<br />

Da das Futter nur in einem geringen<br />

Umfang im Behälter hin und her<br />

bewegt wird, ist die Mischgenauigkeit<br />

von einem gleichmäßigen Befüllgrad,<br />

von <strong>de</strong>r Front bis zum Heck <strong>de</strong>s Behälters,<br />

abhängig. Häckselgut wäre i<strong>de</strong>al.<br />

Der Leistungsbedarf beträgt ca. 3 kW,<br />

die Preise pro m 3 Nutzinhalt liegen bei<br />

4.500 bis 5.500 DM. Eine beson<strong>de</strong>re<br />

Form <strong>de</strong>s Balkenmischers ist <strong>de</strong>r quer<br />

eingebaute Balken bei <strong>de</strong>n kleineren<br />

Geräten mit Nutzinhalten von 3 - 4<br />

m 3 . In <strong>de</strong>r Ausstattung mit Selbstbefüllung<br />

in Form eines Schneidschil<strong>de</strong>s<br />

sind die Mischwerkzeuge hier quer<br />

bzw. parallel zum Austrag angeordnet.<br />

Wie auch die vorher genannten<br />

Systeme ist eine Ausnutzung <strong>de</strong>s<br />

Mischvolumens von nur 70 - 80 %<br />

gegeben. Wenn auch 7 bzw. bis zu 14<br />

Messer zum Einsatz gelangen, sind bei<br />

Nutzinhalten von 3 - 5 m 3 nur Her<strong>de</strong>n-<br />

bzw. Gruppengrößen von maximal<br />

20 -30 Kühen mit einer Mischung<br />

zu versorgen. Daher sind diese<br />

Geräte etwas für kleinere Bestän<strong>de</strong>, die<br />

partout über eine Mischung füttern<br />

wollen, bei Preisen von 8.000 bis<br />

10.000 DM je m 3 Nutzinhalt kein<br />

preiswertes Verfahren.<br />

Futteraustrag<br />

Ob das Futter über För<strong>de</strong>rketten o<strong>de</strong>r<br />

För<strong>de</strong>rband ausgetragen wird, ist<br />

nicht so entschei<strong>de</strong>nd. Eine breite Ablage<br />

im Trog, ohne das Futter zu überfahren,<br />

und eine Reinigungsmöglichkeit<br />

im Rückführbereich <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rkette<br />

sind wichtig.<br />

Außer<strong>de</strong>m kann es je nach Trogform<br />

o<strong>de</strong>r Futtertischgestaltung von Vorteil<br />

sein, in ein verlängertes bzw. hydraulisch<br />

in <strong>de</strong>r Höhe verstellbares Austrageband<br />

zu investieren. Die einmal<br />

tägliche Futtervorlage reicht aus und<br />

die Futteraufnahme lässt sich durch<br />

mehrmaliges Vorlegen nicht erhöhen.<br />

Je nach Mischungszusammensetzung<br />

sind sogar Bevorratungen für zwei<br />

Tage möglich.<br />

�������������<br />

Je nach Rationsgestaltung und Futterbeschaffenheit<br />

sind bei einer reinen<br />

Grundfuttermischung Füllmengen<br />

von 90 bis 110 kg Trockenmasse je m 3<br />

nutzbarem Volumen zu veranschlagen.<br />

Mit einer einmaligen Futtervorlage<br />

am Tag können 7 bis 10 Kühe<br />

bzw. GV damit ausreichend versorgt<br />

Werksfoto Strautmann, Bad Laer<br />

Abb. 6. Trotz <strong>de</strong>s zweiten Schleppers ist die Fremdbefüllung bei größeren Bestän<strong>de</strong>n<br />

schlagkräftiger und kostengünstiger. Beson<strong>de</strong>rs unter <strong>de</strong>m Aspekt einer<br />

vielseitigen Fütterung können mit <strong>de</strong>n speziellen Befülltechniken auch<br />

kurzstrukturierte Futtermittel sauber entnommen und befüllt wer<strong>de</strong>n.<br />

LANDTECHNIK<br />

wer<strong>de</strong>n. In einer aufgewerteten Mischung<br />

mit Pressschnitzel, Treber usw.<br />

sind Werte von 120 bis 140 kg Trockenmasse<br />

je m 3 zu Grun<strong>de</strong> zu legen.<br />

Dementsprechend können in Abhängigkeit<br />

von <strong>de</strong>r Verdaulichkeit <strong>de</strong>r Gesamtration<br />

6 - 9 Kühe je m 3 gefüttert<br />

wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>n Horizontalmischern<br />

sollten min<strong>de</strong>stens 50 % <strong>de</strong>s Behälters<br />

gefüllt sein, nur beim Haspel- und<br />

Vertikalmischer sind geringere Mengen<br />

für einen guten Mischungsablauf<br />

möglich.<br />

Von daher ist ein Mischvolumen ab<br />

7,5 m 3 interessant und auch für kleinere<br />

Bestän<strong>de</strong> keineswegs zu groß.<br />

Befüllung<br />

In größeren Bestän<strong>de</strong>n mit mehreren<br />

Futterkomponenten hat sich die<br />

Fremdbefüllung durchgesetzt (Abb. 6).<br />

Höhere Flexibilität, kürzere La<strong>de</strong>- und<br />

Mischzeiten, günstigere Kosten und<br />

geringerer Energiebedarf sprechen<br />

dafür. Die Aspekte kommen bei kleineren<br />

Bestandsgrößen nicht so sehr<br />

zum Tragen. Hier kann es ohne weiteres<br />

von Vorteil sein, die Selbstbefüllung<br />

mit Fräse zu wählen (Abb. 7)<br />

o<strong>de</strong>r die Befüllung über einen Hallenkran<br />

zu tätigen. Das trockene Beifutter<br />

kann dann, abhängig von <strong>de</strong>n Mengen,<br />

von Hand o<strong>de</strong>r über eine Schnecke<br />

aus <strong>de</strong>m Silo erfolgen. Grundsätzlich<br />

gilt, dass trockene Produkte in<br />

kleinen Mengen zum Beginn <strong>de</strong>s<br />

Mischprozesses in <strong>de</strong>n Wagen gefüllt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die weitere Reihenfolge ergibt sich<br />

aus <strong>de</strong>r Futterstruktur und sonstigen<br />

Beschaffenheit. Komponenten, die einer<br />

nachhaltigen Zerkleinerung bedürfen,<br />

sind immer zuerst, strukturschwache<br />

und feuchte Komponenten<br />

zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Mischvorganges beizufügen.<br />

Eine Mischzeit von 3 Minuten<br />

nach <strong>de</strong>m letzten Befüllvorgang reicht<br />

für eine homogene Mischung mit hoher<br />

Mischgenauigkeit bei <strong>de</strong>n<br />

GROSSTIERPRAXIS 9/2000 27


KÄLBERDURCHFÄLLE<br />

LANDTECHNIK<br />

Abb. 7. Bei Behältergrößen bis zu 12 m 3 Inhalt ist Schneidschild für die<br />

Selbstbefüllung eine schlagkräftige und preiswerte Alternative. Der zusätzliche<br />

Leistungsbedarf für das Schnei<strong>de</strong>n mit 20 bis 30 kW ist jedoch nicht zu<br />

unterschätzen.<br />

Zwangsmischern aus. Wenn viele<br />

Faktoren bei kleinen Bestän<strong>de</strong>n für<br />

das Selbstbefüllen über Fräse sprechen,<br />

ist <strong>de</strong>r höhere Wartungs- und<br />

Reparaturaufwand <strong>de</strong>nnoch nicht<br />

außer Acht zu lassen. Der Wagen wird<br />

durch die Befülltechnik um 0,8 bis 1,2<br />

t schwerer und einen höheren Leistungsbedarf<br />

von min<strong>de</strong>stens 20 kW<br />

gilt es zu berücksichtigen, so dass<br />

Schlepper ab 45 kW eine zufrie<strong>de</strong>ne<br />

Arbeitsleistung bieten. Bei <strong>de</strong>n Entnahmeleistungen<br />

dürfen die Erwartungen<br />

dann aber auch nicht zu hoch<br />

angesetzt sein, <strong>de</strong>nn für Fräsleistungen<br />

von 350 - 450 kg/min bei La<strong>de</strong>wagensilage<br />

sind immerhin allein 30 - 35 kW<br />

Antriebsleistungen notwendig.<br />

Haltbarkeit und Wartung<br />

In gewisser Weise spiegelt sich die<br />

Haltbarkeit im Kaufpreis wi<strong>de</strong>r. Hier<br />

haben die Hersteller in <strong>de</strong>n letzten<br />

Jahren durch die DLG-Prüfungen gelernt<br />

und wichtige Details verbessert.<br />

Denn wo viel Futter bewegt wird, ist<br />

auch Verschleiß. Dieser ist neben <strong>de</strong>r<br />

Materialart sehr stark von <strong>de</strong>r Geome-<br />

28 GROSSTIERPRAXIS 9/2000<br />

trie <strong>de</strong>r einzelnen Bauteile, wie schon<br />

beschrieben, abhängig. Bei <strong>de</strong>r Wartung<br />

sollte im Bereich <strong>de</strong>r Verlustschmierung<br />

Pflanzenöl bzw. -fett zulässig<br />

sein. Hier ist teilweise noch eine<br />

Rücksprache mit <strong>de</strong>m Hersteller notwendig.<br />

Resümee<br />

Die Weiterentwicklung <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />

Mischsysteme zeigt sich in <strong>de</strong>r<br />

verän<strong>de</strong>rten und verbesserten Geometrie<br />

zwischen Mischschnecken und<br />

Mischwanne. Enge Abstän<strong>de</strong>, Messer<br />

mit Wellenschliff, Wanne aus hochwertigen<br />

Werkstoffen und verän<strong>de</strong>rte<br />

Schneckengeschwindigkeiten haben<br />

das Ziel, zügig und <strong>de</strong>nnoch schonend<br />

zu mischen und <strong>de</strong>n Leistungsbedarf<br />

zu reduzieren. Beson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>n<br />

Anschrift <strong>de</strong>s Verfassers:<br />

Dipl.-Ing. agr. H. G. Gerighausen<br />

Landwirtschaftskammer Rheinland<br />

Postfach 6886, 53009 Bonn<br />

Telefon 0228 /7031257, Fax 0228 / 7038318<br />

Zweischneckenmischern haben diese<br />

Details zu einer Verbesserung <strong>de</strong>r<br />

Mischqualität geführt. Dennoch reagiert<br />

dieses Mischsystem stark auf die<br />

Art und Beschaffenheit <strong>de</strong>s Futters.<br />

Beson<strong>de</strong>rs wenn es um die Umsetzung<br />

einer TMR geht, können gera<strong>de</strong> diese<br />

Kriterien von Be<strong>de</strong>utung sein. Im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r DLG-Prüfungen haben<br />

die Dreischneckenmischer ihre Stärken<br />

und Schwächen gezeigt.<br />

Die Hersteller haben die Messergebnisse<br />

zu weitergehen<strong>de</strong>n Verbesserungen<br />

genutzt, was sich in <strong>de</strong>r neuen<br />

Generation auch zeigt. Bei einer<br />

schlagkräftigen Selbstbefüllung und<br />

bei größerem Behältervolumen liegen<br />

die Argumente beim Vierschneckenmischer.<br />

Dann können auch ganze<br />

Rundballen und Packen schlagkräftig<br />

aufgelöst, geschnitten und <strong>de</strong>nnoch<br />

schonend gemischt wer<strong>de</strong>n. Als „Allroundmischer“<br />

gilt das vertikale<br />

Mischsystem. Viele Hersteller haben<br />

das erkannt und bieten dieses System<br />

neben an<strong>de</strong>ren bisher firmenspezifischen<br />

Verfahren an. Hier wer<strong>de</strong>n weitere<br />

Untersuchungen, Messungen und<br />

Beobachtungen in <strong>de</strong>r Praxis zeigen,<br />

inwieweit die bisherigen guten Erfahrungen<br />

weiter verarbeitet und umgesetzt<br />

wor<strong>de</strong>n sind. Denn Futter in einen<br />

Behälter füllen und irgendwie<br />

durcharbeiten macht noch keine Mischung<br />

aus. Mischeffekte lassen sich<br />

auch mit Verteilwagen erzielen. Daher<br />

ist auch auf die notwendige Ausrüstung<br />

mit einer Wiegeeinrichtung zu<br />

achten. Bei kleineren Behältergrößen<br />

hat die Selbstbefüllung Kostenvorteile.<br />

Ansonsten sollte einzelbetrieblich<br />

die Frage nach Selbst- o<strong>de</strong>r<br />

Fremdbefüllung geklärt wer<strong>de</strong>n. Bei<br />

einem geringen Leistungsangebot<br />

sind Fräsen zu bevorzugen. Bei hohen<br />

Futterstöcken mit hoher Verdichtung<br />

hat das sehr viel teurere Schneidschild<br />

seine Vorzüge.


Repetitorium<br />

(1) Welche Eigenschaften sollte ein empfehlenswerter TMR-Futtermischwagen<br />

haben?<br />

(2) Wie wer<strong>de</strong>n die Futterkosten durch <strong>de</strong>n Einsatz eines TMR-Futterwagens<br />

beeinflusst?<br />

(3) Welche Futtermittel sollten in einem TMR-Futterwagen geschnitten<br />

und gemischt wer<strong>de</strong>n können?<br />

(4) Was versteht man unter „Maulwurf“-Verfahren und welche Nachteile<br />

weist dieses Verfahren auf?<br />

(5) Wie steht es mit <strong>de</strong>m Kraftbedarf (Schlepperleistung) bezüglich <strong>de</strong>r<br />

verschie<strong>de</strong>nen Verfahren?<br />

(6) Welche Vorteile haben sogenannte Vertikalmischer?<br />

(7) Welche Vor- und Nachteile zeigt die Befüllung mit Fräse bzw.<br />

Fremdbeladung?<br />

(8) Welche Min<strong>de</strong>stmischzeiten sind bei empfehlenswerten Mischwagen<br />

zu veranschlagen?<br />

(9) Welche Behältergrößen sind in Abhängigkeit von <strong>de</strong>n Gruppengrößen<br />

notwendig?<br />

(10) Was ist beim Mischen unbedingt zu verhin<strong>de</strong>rn?<br />

FÜR SIE GELESEN<br />

100 Jahre<br />

Fleischbeschaugesetz<br />

Am 03. Juni 1900 verordneten ‘Wir<br />

Wilhelm von Gottes Gna<strong>de</strong>n, König<br />

von Preußen etc.“ das ‘‘Gesetz betr. die<br />

Schlachttier- und Fleischbeschau‘‘. Er<br />

wies die Untersuchung <strong>de</strong>n Tierärzten<br />

mit folgen<strong>de</strong>r Begründung zu: ‘‘Für<br />

die Beurtheilung <strong>de</strong>s gesun<strong>de</strong>n und<br />

kranken Zustan<strong>de</strong>s am leben<strong>de</strong>n und<br />

geschlachteten Thier eignen sich nach<br />

ihrem Bildungsgang und <strong>de</strong>m Wirkungskreis<br />

in <strong>de</strong>r Praxis in erster Linie<br />

approbierte Thierärzte‘‘; eine Einschätzung,<br />

die auch heute noch Gültigkeit<br />

hat.

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