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Zusammenfassung Informationsrapport KSD 2011 - admin.ch

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<strong>Informationsrapport</strong> <strong>KSD</strong> <strong>2011</strong><br />

27. Oktober <strong>2011</strong>, Fribourg<br />

<strong>Zusammenfassung</strong><br />

Der Beauftragte des Bundesrates für den Koordinierten Sanitätsdienst, Dr. med. Andreas<br />

Stettba<strong>ch</strong>er, unterstrei<strong>ch</strong>t in seiner Begrüssung, dass der diesjährige <strong>Informationsrapport</strong><br />

<strong>KSD</strong> bewusst in einer zweispra<strong>ch</strong>igen Stadt stattfindet und damit insbesondere der Romandie<br />

die Ehre erwiesen werden soll. Er freut si<strong>ch</strong> am regen Interesse und auf die Vielfalt<br />

an Themen, wel<strong>ch</strong>e von den Referenten vermittelt werden.<br />

Die Referate stehen als Download zur Verfügung:<br />

http://www.lba.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong>/internet/lba/de/home/themen/sanit/koordinierter0/bros<strong>ch</strong>.html<br />

Kernaussagen aus den Referaten<br />

Spitalfinanzierung<br />

Staatsrätin Anne-Claude Demierre, Direktion für Gesundheit und Soziales FR<br />

• Die neue Spitalfinanzierung kommt einer Revolution glei<strong>ch</strong>!<br />

• Die Tarife werden zwis<strong>ch</strong>en öffentli<strong>ch</strong>en Spitälern und Versi<strong>ch</strong>erern ausgehandelt (Fallpaus<strong>ch</strong>alen,<br />

Tagespaus<strong>ch</strong>alen).<br />

• Die Kantone übernehmen mindestens 55 Prozent und die obligatoris<strong>ch</strong>e Krankenpflegeversi<strong>ch</strong>erung<br />

(OKP) hö<strong>ch</strong>stens 45 Prozent der obligatoris<strong>ch</strong>en Krankenkassenprämien.<br />

• Risiken: zahlrei<strong>ch</strong>e und teurere Rehospitalisierungen oder Transfers in Reha-Kliniken<br />

oder medizinis<strong>ch</strong>-soziale Einri<strong>ch</strong>tungen.<br />

• Es entsteht die Gelegenheit, die Berufe des Gesundheitswesens aufzuwerten.<br />

• Das System muss sehr klare Regeln enthalten, damit voreilige Entlassungen von Patienten<br />

aus ökonomis<strong>ch</strong>en Gründen vermieden werden.<br />

Nationale Gesundheitspolitik ab 2012<br />

CVP Nationalrätin Ruth Humbel<br />

• 2012 werden die Karten im Gesundheitswesen neu gemis<strong>ch</strong>t.<br />

• In der ganzen S<strong>ch</strong>weiz wird die Spitalwahlfreiheit eingeführt.<br />

• Es werden wohl ni<strong>ch</strong>t alle Spitäler bestehen bleiben können; trotzdem bieten die geänderten<br />

Rahmenbedingungen au<strong>ch</strong> eine Chance.<br />

• Verantwortli<strong>ch</strong> für die Versorgungssi<strong>ch</strong>erheit sind na<strong>ch</strong> wie vor die Kantone.<br />

• Wi<strong>ch</strong>tig ist, dass ni<strong>ch</strong>t nur die Preise, sondern au<strong>ch</strong> die Qualität transparent gema<strong>ch</strong>t<br />

werden.<br />

• Das Netzwerk ist interdisziplinär und umfasst sämtli<strong>ch</strong>e Leistungserbringer der Behandlungskette<br />

(Ärzte, Apotheker, Spitex, Spitäler, Heime, Reha, Physio usw.).<br />

• Der Einsatz von eHealth für Kommunikation und Organisation von Prozessen ist unerlässli<strong>ch</strong>.


Alarmplan Brandverletzte S<strong>ch</strong>weiz<br />

Prof. Mette M. Berger, Koordinatorin Brandverletzte CHUV<br />

• Positive Entwicklung des «Alarmplans Brandverletzte S<strong>ch</strong>weiz» und erste positive Erfahrungen<br />

an der Breitling Sion Air Show im September <strong>2011</strong>.<br />

• Die Ziele des «Alarmplans Brandverletzte S<strong>ch</strong>weiz» beinhalten: die Aktivierung des<br />

Netzwerks dur<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>ulung auf Platz; die S<strong>ch</strong>ulung umfasst die Versorgung von Brandverletzten;<br />

die Auswertung von Kapazitäten der Spitäler für die Versorgung von Brandverletzten;<br />

das Bereitsein auf einen grösseren Patientenanfall. «Don’t move the <strong>ch</strong>aos!», also<br />

keine Verlagerung der Katastrophe ins Spital.<br />

• Die Übungskritik hat gezeigt, dass die Akutspitäler mitma<strong>ch</strong>en, eine hohe Anzahl an Betroffenen<br />

nur vor Ort beurteilt werden kann und die Aktualisierung im Informations- und<br />

Einsatz-System (IES) (no<strong>ch</strong>) problematis<strong>ch</strong> war. Die Zurverfügungstellung von Kadern<br />

sollte via Industrie geregelt werden.<br />

• Damit Spitalkader (Spezialisten) anderen Institutionen zur Verfügung gestellt werden<br />

können, sollte si<strong>ch</strong> die Industrie allenfalls finanziell beteiligen.<br />

Projekt «Strategie Bevölkerungs- und Zivils<strong>ch</strong>utz 2015+»<br />

Bots<strong>ch</strong>after Dr. phil. Christian Catrina, Chef Si<strong>ch</strong>erheitspolitik VBS<br />

• Bevölkerungss<strong>ch</strong>utz und Zivils<strong>ch</strong>utz werden bewusst auseinandergehalten (Anliegen der<br />

Feuerwehr).<br />

• Als Bedrohungen und Gefahren gelten weiterhin: Natur- und zivilisationsbedingte Katastrophen<br />

und Notlagen, militäris<strong>ch</strong>er Angriff, Terrorismus, Migrationsprobleme, Klimawandel,<br />

Pandemien.<br />

• Es brau<strong>ch</strong>t auf gesamts<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er Ebene eine verstärkte Koordination zwis<strong>ch</strong>en den<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Partnerorganisationen und eine Stärkung der Koordinationsgremien.<br />

• Im Sinne einer Harmonisierung der zivilen Dienstpfli<strong>ch</strong>ten wird von einer Expertengruppe<br />

geprüft, unter wel<strong>ch</strong>en Voraussetzungen Milizangehörige und Freiwillige des Verbundsystems<br />

Bevölkerungss<strong>ch</strong>utz (insbesondere die Feuerwehr) von der Erwerbsersatzordnung<br />

(EO) profitieren könnten.<br />

Flü<strong>ch</strong>tlinge – «Krisenmanagement der besonderen Art»<br />

Stefan Enggist, Bundesamt für Gesundheit (BAG), Übertragbare Krankheiten<br />

• Der gesetzli<strong>ch</strong>e Auftrag besteht darin, die Eins<strong>ch</strong>leppung von übertragbaren Krankheiten<br />

zu verhindern (Art. 7 Epidemiengesetz).<br />

• Für die TB-Bekämpfung ist eine gute Gesundheitsversorgung wi<strong>ch</strong>tiger als grenzsanitaris<strong>ch</strong>e<br />

Massnahmen.<br />

• Anhand einer Analyse sollen Stärken und S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en der Gesundheitsversorgung an<br />

den Empfangs- und Verfahrenszentren (EVZ) aufgezeigt werden.


Si<strong>ch</strong>erheitsverbundsübung 2014<br />

Dr. Balz Dürst, Bundeskanzlei<br />

• Die Si<strong>ch</strong>erheitsverbundsübung 2014 findet vom 3. bis 21. November 2014 statt. Zu den<br />

Szenarien können no<strong>ch</strong> keine konkreten Angaben gema<strong>ch</strong>t werden. Vorgesehen ist, dass<br />

si<strong>ch</strong> das Szenario an den Gefahren und Bedrohungen orientieren wird, wel<strong>ch</strong>e im Si<strong>ch</strong>erheitspolitis<strong>ch</strong>en<br />

Beri<strong>ch</strong>t 2010 festgehalten sind: Natur- und zivilisationsbedingte Katastrophen<br />

und Notlagen, Terrorismus, Angriffe auf Informatik-Infrastrukturen, Folges<strong>ch</strong>äden<br />

von Unterbrü<strong>ch</strong>en in der Energieversorgung, in der Telekommunikation oder in der Logistik,<br />

Nötigung mit wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Mitteln, Migrationsprobleme, Epidemien. Bis Mitte 2012<br />

werden konkrete Angaben vorliegen. Sobald alle Stakeholder abgeholt, das heisst deren<br />

Bedürfnisse bekannt sind, kann das Masterszenario im Detail aufgebaut und mit Inhalten<br />

versehen werden.<br />

Breitling Sion Air Show<br />

Vincent Favre, Kantonale Walliser Rettungs-Organisation (KWRO)<br />

• Es mussten Bedingungen erarbeitet werden, die für das Publikum, die Crew, die Eingeladenen<br />

und das gesamte Personal der Breitling Sion Air Show vorteilhaft sind, unter Respektierung<br />

der aktuellen Si<strong>ch</strong>erheitsnormen in allen Berei<strong>ch</strong>en.<br />

• Die Führungsaktivitäten erlaubten, auf den Ablauf zielgeri<strong>ch</strong>tet Einfluss zu nehmen (Planung,<br />

Einsatz und Übergabe).<br />

• Die Unterstützungsaktivitäten erlaubten das Funktionieren der Gesamtstruktur (Administration,<br />

Logistik, Informatik, Führung).<br />

Lagebeurteilung im Koordinierter Sanitätsdienst<br />

Dr. med. Andreas Stettba<strong>ch</strong>er, Beauftragter des Bundesrates für den <strong>KSD</strong><br />

• Der <strong>KSD</strong> ist das nationale Netzwerk zur Koordination und Steuerung der nationalen sanitätsdienstli<strong>ch</strong>en<br />

Versorgung in allen Lagen.<br />

• Der Nationalrat hat si<strong>ch</strong> für einen Armeebestand von 100‘000 Armeeangehörigen ents<strong>ch</strong>ieden.<br />

• Die Armeeführung legte am 21.10.11 fest: 4 Spitalbataillone mit je 200 Betten, Sanierung<br />

des Militärspitals Einsiedeln, 8 Sanitätskompanien. No<strong>ch</strong> offen: 1 oder 2 Soforteinsatzelemente<br />

(Sanitätszug).<br />

Der Beauftragte <strong>KSD</strong> nennt drei Herausforderungen:<br />

1. Genügend klinis<strong>ch</strong> tätige S<strong>ch</strong>weizer Ärztinnen und Ärzte (und Militärärzte) gewinnen.<br />

2. Im Pflegeberei<strong>ch</strong> genügend zertifiziertes (militäris<strong>ch</strong>es) Sanitätspersonal für Notlagen und<br />

Katastrophen bereitstellen.<br />

3. Sanitätsdienstli<strong>ch</strong>e Leistungen in ABC-Lagen si<strong>ch</strong>erstellen.


Update Ges<strong>ch</strong>äftsstelle Koordinierter Sanitätsdienst<br />

Stefan Tra<strong>ch</strong>sel, Chef Ges<strong>ch</strong>äftsstelle <strong>KSD</strong><br />

Die Ges<strong>ch</strong>äftsstelle <strong>KSD</strong> ist an vers<strong>ch</strong>iedenen Fronten tätig:<br />

• Nationales Netzwerk Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>e Nothilfe (NNPN): Minimale Revision der Einsatzri<strong>ch</strong>tlinien<br />

und Ausbildungsstandards (die Steuerungsgruppe NNPN erarbeitete das Umsetzungsvorgehen);<br />

Informationsveranstaltung (Auswertung in der Info-S<strong>ch</strong>rift <strong>KSD</strong> 2/11);<br />

der Rezertifizierungsprozess wurde etabliert (erste Rezertifizierungen ab 2014).<br />

• Fa<strong>ch</strong>gruppe S<strong>ch</strong>ulung <strong>KSD</strong>: Die CD ROM «Übungen» wird ab 2012 umfassend neugestaltet<br />

(Webintegration, weitere Verletztenmuster, neue Szenarien usw.). Alle sieben<br />

eLearning-Module «ABC-Ereignisse» sind in Deuts<strong>ch</strong> vorhanden, die Module 1-6 in Französis<strong>ch</strong>.<br />

Das eLearning «Stress und Stressbewältigung» ist in Deuts<strong>ch</strong>, Französis<strong>ch</strong> und<br />

Italienis<strong>ch</strong> verfügbar: www.lmsvbs.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong><br />

• Sanitätsdienstli<strong>ch</strong>e Führung Grossereignis (SFG): Der Kurs SFG-H (Hospitalisation)<br />

informiert über das Konzept der präklinis<strong>ch</strong>en sanitätsdienstli<strong>ch</strong>en Führung beim Grossereignis<br />

und zeigt die S<strong>ch</strong>nittstellen zur Klink auf. Der neue zweitägige Kurs für die<br />

Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weiz wird am 28./29. November <strong>2011</strong> in Bern dur<strong>ch</strong>geführt.<br />

• Ges<strong>ch</strong>ützte Spitäler «aktiv»: Gemäss den gemeinsam mit dem BABS erarbeiteten neuen<br />

Ri<strong>ch</strong>tlinien sollen in Zukunft nur no<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>ützte Spitäler, die eine Verbindung mit einem<br />

Akutspital haben, mit dem Zusatz «aktiv» bezei<strong>ch</strong>net werden, wenn ihnen im Rahmen<br />

des <strong>KSD</strong> vom Standortkanton sanitätsdienstli<strong>ch</strong>e Aufgaben im Hinblick auf Katastrophen<br />

und Notlagen zugewiesen werden. In den neuen Ri<strong>ch</strong>tlinien, wel<strong>ch</strong>e per<br />

1.1.2012 in Kraft treten, sind entspre<strong>ch</strong>ende Anforderungskriterien enthalten. Die Chefs<br />

<strong>KSD</strong> der Kantone werden aufgerufen, ihre Reservesituation, die massgebli<strong>ch</strong> über die<br />

ges<strong>ch</strong>ützten Anlagen gegeben ist, zu überprüfen. Aktuell sind no<strong>ch</strong> 31 ges<strong>ch</strong>ützte Spitäler<br />

und 17 ges<strong>ch</strong>ützte Sanitätsstellen als «aktive» Anlagen bezei<strong>ch</strong>net.<br />

Fukushima – Nukleare Si<strong>ch</strong>erheit<br />

Prof. Dr. Horst-Mi<strong>ch</strong>ael Prasser, Mitglied ENSI Rat<br />

• In Fukushima hat ni<strong>ch</strong>t der Stand der Te<strong>ch</strong>nik versagt!<br />

• Si<strong>ch</strong>erheitsdefizite der Anlage in Fukushima wären mit bekannten Mitteln vermeidbar gewesen;<br />

die S<strong>ch</strong>weiz ist darin seit Jahren eine Vorreiterin.<br />

• Reaktortypen mit Kerns<strong>ch</strong>melzerückhaltung sind seit mehr als zehn Jahren verfügbar.<br />

• Wenn die Anlagen in Fukushima dem Si<strong>ch</strong>erheitsstandard von Mühleberg entspro<strong>ch</strong>en<br />

hätten, wäre die Katastrophe voraussi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> vermeidbar gewesen.<br />

Der Info-Rapport <strong>KSD</strong> 2012 findet am<br />

Freitag, 15. Juni 2012 im Raum Osts<strong>ch</strong>weiz statt.

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