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Drogenkonsum während der Lehrzeit - Supro

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<strong>Drogenkonsum</strong> im Lehrbetrieb<br />

Auch mit aller Suchtprävention ist kein Lehrbetrieb gegen Drogen immun.<br />

Leiden junge Frauen und Männer längere Zeit unter hohen inneren<br />

Spannungen und Belastungen von außen, und stehen ihnen keine o<strong>der</strong><br />

zu wenig erlernte Verhaltensmöglichkeiten zur Spannungsreduktion und<br />

Konfliktlösung zur Verfügung, greifen sie unter Umständen auf Drogen<br />

zurück. Ein solcher Konsum muss als Versuch verstanden werden,<br />

sich mittels einer Substanz an die Lebensbedingungen anzupassen, eine<br />

seelische Balance zu finden und ein subjektiv empfundenes Gleichgewicht<br />

zwischen sich und seiner sozialen Umwelt herzustellen.<br />

Vom Drogengebrauch zum Drogenmissbrauch<br />

Es ist unbedingt notwendig zwischen Experimentierkonsum, punktuellem<br />

Konsum, regelmäßigem Konsum, punktuellem Missbrauch und<br />

einer Abhängigkeit zu unterscheiden. Gewisse Formen des Konsums<br />

tragen größere Risiken in sich als an<strong>der</strong>e. So steht ein Experimentierkonsum<br />

– ein einmaliges Ausprobieren einer bestimmten Droge – eher in<br />

Zusammenhang mit Neugier als in Zusammenhang mit einem zugrunde<br />

liegenden Problem. Bestimmt erinnern sich viele an das Probieren einer<br />

Zigarette o<strong>der</strong> auch an einen experimentellen Cannabiskonsum. Eine<br />

solche Erfahrung soll we<strong>der</strong> verharmlost noch dramatisiert werden: Vielmehr<br />

ist eine offene Diskussion anzustreben, die dem Jugendlichen klar<br />

aufzeigt, dass man sich Sorgen macht und den Konsum missbilligt.<br />

Der punktuelle Konsum wird von den Konsumierenden oft als Freizeitkonsum<br />

bezeichnet. Der Begriff mag etwas seltsam klingen, beschreibt<br />

aber die Motivation dieser Konsumform: Die Suche nach Vergnügung,<br />

nach Spaß o<strong>der</strong> nach Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Handelt es sich dabei<br />

um ein Risiko? Beunruhigend ist dieser Konsum dann, wenn je nach<br />

Individuum und Kontext Probleme auftauchen: Erhöhtes Unfallrisiko,<br />

allgemeines Unbehagen o<strong>der</strong> Schwierigkeiten im Umgang mit Menschen.<br />

Mit Drogen versuchen Konsumierende Probleme zu überdecken und diese<br />

für kurze Zeit zu vergessen. Wenn immer häufiger Drogen konsumiert<br />

werden, kann es zu einem regelmäßigen o<strong>der</strong> gar gewohnheitsmäßigen<br />

Konsum kommen.<br />

Auch kann <strong>der</strong> <strong>Drogenkonsum</strong> als ein Bedürfnis verstanden werden, aus<br />

<strong>der</strong> gesellschaftlichen Realität zu flüchten. In solchen Situationen besteht<br />

die Gefahr eines punktuellen Missbrauchs o<strong>der</strong> sogar das Risiko einer<br />

Überdosis. Dieser problematische <strong>Drogenkonsum</strong> (regelmäßig, gewohnheitsmäßig<br />

und punktuell missbräuchlich) kann unter Umständen zu<br />

einem späteren Zeitpunkt in eine Abhängigkeit führen, was je nach<br />

Substanz und Individuum unterschiedlich schnell passieren kann.<br />

Festzuhalten bleibt, dass die Mehrheit <strong>der</strong> punktuell Konsumierenden<br />

ihren Konsum kontrollieren kann und nicht zu einer problematischeren<br />

Konsumform übergeht. Ein Konsum illegaler Drogen beschränkt sich bei<br />

<strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong> Konsumierenden auf das Jugendalter und das Alter als<br />

junge Erwachsene. Bei Alkohol- und vor allem Tabakkonsum zeigt sich<br />

aber, dass <strong>der</strong> Einstieg in den regelmäßigen und zuweilen auch abhängigen<br />

Konsum fast immer vor dem 20. Lebensjahr geschieht.<br />

Drogen beeinflussen die Arbeitsfähigkeit<br />

Betriebe machen sich in erster Linie Sorgen, wenn Lehrlinge Cannabis<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e illegale Drogen nehmen. Tatsache aber ist, dass bei Jugendlichen<br />

<strong>der</strong> Konsum von Alkohol und Tabak viel häufiger vorkommt.<br />

Tabakkonsum beeinträchtigt die Arbeitsleistung kaum, was häufig ein<br />

Grund dafür ist, nichts zu unternehmen. Aber gerade in <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong><br />

Adoleszenz sind die Auswirkungen auf den zukünftigen Substanzkonsum<br />

am einflussreichsten. Indem strukturelle Maßnahmen gegen den<br />

Tabakkonsum geschaffen werden, wie zum Beispiel die Schaffung von<br />

bestimmten Zonen für Rauchende, können Arbeitgebende eine langfristig<br />

wirkungsvolle erzieherische Rolle wahrnehmen.

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