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Newsletter 3-2005 - Olympiastützpunkt Berlin

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OLYMPIASTÜTZPUNKT BERLIN I Ausgabe 3/<strong>2005</strong> I www.osp-berlin.de<br />

O S P<br />

NEWSLETTER<br />

citius, altius, fortius...


Spreequell-Anzeige


I n h a l t<br />

4 15 Jahre (gemeinsamer) <strong>Olympiastützpunkt</strong> <strong>Berlin</strong><br />

6 Hockey, Rudern, Kanurennsport und noch viel<br />

mehr - <strong>Berlin</strong>er Spitzensportler ein Jahr nach Athen<br />

8 Medaillenübersicht <strong>2005</strong> bei Welt- und<br />

Europameisterschaften<br />

9 Im Blickpunkt: Norman Bröckl (Kanurennsport)<br />

11 <strong>Berlin</strong>er Sportler mit Handicap sind wieder auf<br />

dem Vormarsch<br />

13 Behindertensport-Ergebnisse <strong>2005</strong><br />

14 OLYMPIC BARBECUE <strong>2005</strong><br />

16 Eishockey - nicht nur im Winter ein Betreuungsschwerpunkt<br />

am OSP<br />

18 CHAMPIONS <strong>2005</strong> - <strong>Berlin</strong>er Sportler des Jahres<br />

22 Erfolgsstory OSP-Trainer<br />

22 Saisonabschlusstreffen des<br />

>>TEAM BERLIN Leichtathletik


Editorial<br />

4<br />

- 01.01.1991 bis 31.12.<strong>2005</strong> -<br />

„15 Jahre (gemeinsamer) <strong>Olympiastützpunkt</strong> <strong>Berlin</strong>“<br />

21. Dezember 1990. Gegen 16.00 Uhr. In der DSB-Zentrale in<br />

Frankfurt/M. sind – unter Einbeziehung des BMI – die Würfel<br />

über die künftige Personalgröße und –struktur des seit Mitte<br />

1987 arbeitenden, nach der Vereinigung unseres Landes<br />

aber neu zu formierenden <strong>Berlin</strong>er <strong>Olympiastützpunkt</strong>es<br />

gefallen. Verhandlungsführer aus <strong>Berlin</strong> sind der Direktor<br />

des Landessportbundes, Norbert Skowronek, und der OSP-<br />

Leiter, Armin Baumert. Im Willi-Daume-Raum des LSB in<br />

der Jesse-Owens-Allee in Charlottenburg werden sie nun -<br />

am gleichen Tag - zurückerwartet. Von d e n e n aus OST<br />

und WEST, die in den zurückliegenden Monaten seit der<br />

Wende die konzeptionellen und praktischen Grundlagen für<br />

die kommende sportmedizinische, sportwissenschaftliche<br />

und soziale Betreuung aller <strong>Berlin</strong>er Bundeskaderathleten<br />

erarbeitet haben.<br />

Die Erwartungen sind hoch. In den Jahren vor der Vereinigung<br />

gab es in <strong>Berlin</strong> (West) 96 Bundeskaderathleten (A bis C).<br />

Sie wurden von 11 festen OSP-Mitarbeitern betreut. Mit dem<br />

Potential aus dem ehemaligen OST-Teil der Stadt gibt es 1991<br />

nun insgesamt 580 Bundeskaderathleten (A bis C). Wie viele<br />

OSP-Mitarbeiter werden ab dem 01.01.1991 deren komplexe<br />

Betreuung zu sichern haben? Wie viel und welche Spezialisten<br />

aus dem OST-Teil werden eine Chance haben?...<br />

„Neunundvierzig“ - so fassen Norbert Skowronek und<br />

Armin Baumert bei ihrer Ankunft in <strong>Berlin</strong> das Frankfurter<br />

Ergebnis zusammen. Eine Größenordnung, die sich<br />

bei den zurückliegenden Verhandlungen zwischen OST<br />

und WEST in <strong>Berlin</strong> als realistisch herausgebildet hat.<br />

Vor allem Armin Baumert und Dr. Kurt Mocker - den<br />

bisherigen „OSP-Machern“ - war das zu danken. Kurt<br />

Mocker hatte die Vorzüge der sportmedizinischen und<br />

leistungsdiagnostischen Möglichkeiten aus dem OST-Teil<br />

schnell und ohne Vorbehalte erfasst und sie - im engen<br />

Zusammenwirken mit den Erfahrungsträgern aus diesem<br />

System - in ein geschlossenes Betreuungskonzept für die<br />

Athleten „Ganz-<strong>Berlin</strong>s“ eingebracht. Armin Baumert blieb<br />

es vorbehalten, die Zustimmung der Leitungsgremien<br />

in <strong>Berlin</strong>, in Frankfurt/M. und in Bonn für dieses Konzept<br />

zu organisieren, die fi nanziellen Mittel zu akquirieren und<br />

Vorschläge für eine Personalauswahl vorzubereiten.<br />

Nun also - an diesem 21.12.1990, nach 16.00 Uhr - konnte<br />

all das Vorbereitete „festgezurrt“ werden: Nach einer fairen<br />

Auswahl - die bisherigen OSP-Mitarbeiter aus dem WEST-<br />

Teil hatten „Bestandsschutz“ – erhielten ausschließlich<br />

sportfachliche Leistungsträger aus den Spezialistenteams<br />

der großen OST-Vereine den „Zuschlag“ – viele natürlich<br />

auch nicht! Das ließ sich aber nicht vermeiden: während<br />

nämlich die Zahl „49“ für die WEST-Vertreter eine bisher<br />

nicht für möglich gehaltene Personalaufstockung bedeutete,<br />

war sie für die OST-Vertreter eher eine unglaubliche<br />

Reduzierung bisherigen Betreuungspersonals...<br />

Dennoch - die Struktur eines „vereinigten“ Olympia-<br />

stützpunktes hatte zu diesem Zeitpunkt - im wahrsten<br />

Sinne des Wortes - Gestalt angenommen. Für das System<br />

der deutschen <strong>Olympiastützpunkt</strong>e, für den deutschen<br />

Sport insgesamt und für viele gesellschaftliche Bereiche<br />

überhaupt war so eine direkte Verschmelzung zwischen<br />

OST und WEST ein einmaliger Vorgang. Einer, der ohne<br />

die tatkräftige Förderung und Unterstützung des damaligen<br />

LSB-Präsidenten, Manfred von Richthofen, und des<br />

damaligen Sportsenators, Jürgen Kleemann, wohl niemals<br />

in dieser Form möglich gewesen wäre!


Nur knapp 4 Jahre später – auf dem Sommerfest des<br />

OSP <strong>Berlin</strong> im Sportforum Hohenschönhausen – war<br />

es dann Manfred von Richthofen, nun als Präsident des<br />

Deutschen Sportbundes, der „seinem“ <strong>Berlin</strong>er Modell<br />

den „Ritterschlag“ gab: „Der OSP <strong>Berlin</strong> ist zu einem<br />

unverzichtbaren Teil des deutschen Sports geworden“. Ohne<br />

Zweifel war das den lebensnahen, kompromissbereiten,<br />

vereinenden Einstellungen und Vorgehensweisen der<br />

politisch und sportlich Verantwortlichen aus dem WEST-<br />

Teil unseres Landes (nicht nur unserer Stadt...) zu danken,<br />

insbesondere aber auch den extrem leistungsfähigen<br />

Spitzenathleten und Spitzentrainern und den gut<br />

ausgebildeten Sportwissenschaftlern, Sportmedizinern<br />

und Leistungsdiagnostikern mit beeindruckendem Know<br />

how aus dem OST-Teil unserer Stadt...<br />

Auch in den folgenden Jahren, unter Führung eines<br />

eigenständigen Trägervereins mit Dr. Dietrich Gerber an<br />

der Spitze, und unter zunehmend schwieriger werdenden<br />

Haushaltsrestriktionen hat der OSP <strong>Berlin</strong> immer wieder<br />

– bundesweit durchaus beispielgebend – seine Strukturen<br />

und Funktionen den aktuellen Erfordernissen mit Erfolg<br />

angepasst. Beim Besuch Otto Schilys im Jahre 1999 z. B.<br />

gewürdigt mit der Feststellung, dass „...der OSP <strong>Berlin</strong> das<br />

Flaggschiff der deutschen <strong>Olympiastützpunkt</strong>e“ sei, beim<br />

Besuch von Bundeskanzler Gerhard Schröder im Jahre<br />

2002 mit dem Prädikat versehen, dass „... der OSP <strong>Berlin</strong><br />

der leistungsfähigste deutsche <strong>Olympiastützpunkt</strong>“ ist<br />

und schließlich, beim Besuch des Sportausschusses des<br />

Deutschen Bundestages unter der Leitung von Peter Rauen<br />

im Jahre 2003 mit der Feststellung charakterisiert, „...dass<br />

der <strong>Berlin</strong>er OSP Vorbild für eine komplexe Betreuung auch<br />

der Bundeskaderathleten mit Handicap“ ist.<br />

Die enorme Leistungsfähigkeit des OSP <strong>Berlin</strong> in den<br />

Jahren nach der Wende ist auch daraus ersichtlich, dass<br />

bei den Olympischen Spielen von 1992 bis 2004 mehr als<br />

300 <strong>Berlin</strong>er Athleten und Athletinnen aus 25 Sportarten<br />

gestartet sind und fast 100 olympische Medaillen nach<br />

Hause brachten.<br />

Auch für die kommenden Jahren sind die Weichen für<br />

eine gute Weiterentwicklung gestellt: mit der neuen<br />

Schwerpunktsetzung des DSB und der Spitzenverbände<br />

nach den Olympischen Spielen in Athen – also 15 Jahre<br />

nach seiner Neu-Formierung von 1991 – bleibt unser<br />

<strong>Olympiastützpunkt</strong> <strong>Berlin</strong> - Zenrale auf dem<br />

Sportforum <strong>Berlin</strong><br />

OSP auch künftig der deutsche OSP mit den meisten<br />

Schwerpunktsportarten – nämlich 15 (Sommer)!<br />

Es war also der Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, der<br />

am 21. 12. 1990, nach 16.00 Uhr, gelegt wurde.<br />

Selbstverständlich hat sich der Mitarbeiterstab des OSP<br />

in den vergangenen Jahren stark verändert, musste die<br />

Mitarbeiterzahl erheblich reduziert werden, haben uns<br />

Mitarbeiter verlassen, sind neue hinzugekommen.<br />

Unverändert „an Bord“ von dieser Stelle Null der<br />

Neugründung an, sind<br />

Gabriele Strecker (heute Leitende Physiotherapeutin)<br />

Dr. Sabine Spiegel (Sportmedizinerin)<br />

Andrea Rätsch, Ursula Hartmann (MTA)<br />

Ingelore Kremtz , Andrea Pinske, Felicitas Hennig, Jana<br />

Wolf (Physiotherapeutinnen)<br />

Wolfgang Keinert, Joachim Bär, Jörg Böttcher, Joachim<br />

Fischer (Trainingswissenschaftler)<br />

und<br />

Dr. Jochen Zinner<br />

<strong>Olympiastützpunkt</strong>leiter<br />

Frohe Weihnachten...<br />

5


6<br />

Wir berichten von den sportlichen Ereignissen des Sommers <strong>2005</strong><br />

Moderner Fünfkampf (WM)<br />

Kim Raisner, die im Juni bei der EM mit Silber bereits für<br />

einen Medaillenerfolg sorgte, wurde dann bei der WM in<br />

der Staffel (zusammen mit Lena Schöneborn und Elena<br />

Reiche aus Bonn) sogar Weltmeisterin.<br />

Auch die Männer überzeugten mit Teamgeist. In der<br />

Mannschaftswertung belegten die <strong>Berlin</strong>er Sebastian Dietz<br />

und Eric Walther - zusammen mit ihrem Teamkollegen<br />

Steffen Gebhardt aus Darmstadt - einen dritten Platz.<br />

Leichtathletik (WM)<br />

Der <strong>Berlin</strong>er André Höhne, Achter bei den Olympischen<br />

Spielen in Athen 2004, ist nur für ganz präzise Sachen<br />

zu haben. Im 20-km-Gehen ging er mit genau 1:20:00<br />

Stunden persönliche Bestzeit und belegte hinter Perez<br />

(Ekuador), Fenandez (Spanien) und Molina (Spanien)<br />

einen vorzüglichen vierten Platz.<br />

Auch der andere André, nämlich André Niklaus, war gut<br />

drauf. Mit der persönlichen Bestleistung von 8.316 Punkten<br />

wurde er ebenfalls Vierter. War er nach dem ersten<br />

Wettkampftag noch Zwölfter, startete er am zweiten Tag<br />

eine wahre Aufholjagd, war nach dem Stabhochspringen<br />

(5,30m!) schon Sechster, um schließlich nach dem<br />

Speerwerfen und dem 1.500-m-Lauf noch zwei Plätze gut<br />

zu machen.<br />

Schade, dass Robert Harting, wenige Wochen zuvor<br />

frischgebackener U23-Europameister im Diskuswurf, die<br />

Reise nach Helsinki aus Verletzungsgründen nicht antreten<br />

konnte...<br />

Hockey<br />

Hockey, Rudern, Kanu und noch viel mehr -<br />

<strong>Berlin</strong>er Spitzensportler ein Jahr nach Athen<br />

Die deutschen Hockey-Damen - mit den <strong>Berlin</strong>erinnen<br />

Natascha Keller, Badri Latif, Svenja Schuermann und<br />

Britta von Livonius - waren auch in diesem Jahr zur<br />

Stelle. Nach einem 8:0 gegen Schottland, einem 4:0 gegen<br />

die Ukraine, einem 1:0 gegen England und einem 1:2<br />

gegen Spanien ließen sie sich in Dublin erst im EM-Finale<br />

durch ein 1:2 von den Niederländerinnen stoppen. Aber der<br />

erneute Gewinn einer Medaille - nunmehr Silber - und das<br />

direkte Erreichen der WM-Teilnahme für 2006 war ihnen<br />

sicher.<br />

Mit Florian Keller, Tibor Weißenborn und Ulrich Bubolz<br />

standen wenige Wochen später bei den Männern drei<br />

<strong>Berlin</strong>er im deutschen Aufgebot für die EM in Leipzig. Gleich<br />

das Auftaktspiel in der Vorrundengruppe A gewannen die<br />

Deutschen mit 5:1 gegen Schottland. Die <strong>Berlin</strong>er waren<br />

beim „Tore schießen“ munter dabei (das 3:1 und 5:1<br />

durch Florian Keller, das 4:1 durch Tibor Weißenborn).<br />

Mit dem nachfolgenden 4:1 gegen Belgien und dem 1:0<br />

gegen England wurde das Team von Bundestrainer Peters<br />

schließlich Gruppenerster. Das Halbfi nalspiel gegen<br />

Spanien ging dann allerdings mit 2:3 knapp verloren. Im<br />

Spiel um Platz 3 gegen Belgien konnten sich die deutschen<br />

Stürmer ihren „Frust“ förmlich wegschießen: 9:1 - Bronze!<br />

Kanurennsport (WM)<br />

Dass die deutschen Rennkanuten für die WM auf<br />

dem richtigen Wege waren, zeigte sich bereits bei der<br />

„Generalprobe“, der EM in Posen (wir berichteten im Heft<br />

2/<strong>2005</strong>). So war es auch nicht verwunderlich, dass sie bei<br />

der WM mit zehn Gold-, fünf Silber und drei Bronzemedaillen<br />

ein Rekordergebnis einfuhren. Noch nie haben deutsche<br />

Rennkanuten so viel gewonnen wie in Zagreb. Auch die<br />

<strong>Berlin</strong>er(-innen) trugen zu dieser Rekordbilanz bei. Die<br />

wohl größte Überraschung war der Grünauer Norman<br />

Bröckl, der im Viererkajak über 1.000 Meter - zusammen<br />

mit Lutz Altepost/Essen, Björn Bach/Magdeburg und Arnd<br />

Goldschmidt/Karlsruhe - auf Goldkurs lag. Zusätzlich<br />

sicherte er sich auf der „Sprintstrecke“ von 200m - wiederum<br />

im Viererkajak zusammen mit Bach, Goldschmidt und Ems<br />

- die Silbermedaille.


Auch auf die <strong>Berlin</strong>er Olympiasiegerin Maike Nollen war<br />

Verlass. Wie schon bei der Europameisterschaft sicherte<br />

sie sich im Zweierkajak mit ihrer Partnerin Nadine Opgen-<br />

Rhein aus Essen die Silbermedaille.<br />

Rudern (WM)<br />

Der DRV war bei der WM in Gifu/Japan in nahezu allen<br />

Finals vertreten und hatte sicherlich mehr als nur eine<br />

Siegleistung im Auge gehabt. Erfreulich war indes, dass<br />

neun <strong>Berlin</strong>er Sportlerinnen und Sportler einen Platz unter<br />

den besten sechs erreichten. Silbermedaillen erkämpften<br />

sich Britta Oppelt und Susanne Schmidt (zusammen<br />

mit ihren Potsdamer „Kolleginnen“ Kathrin Boron und<br />

Stefanie Schiller) im Doppelvierer. Bei den Männern kam<br />

das „Flaggschiff“, der Deutschland-Achter, hinter den USA<br />

(5:22,75 min) und Italien (5:24,01 min) nach 5:25,66 min<br />

auf Platz drei ein. Daran hatte auch der <strong>Berlin</strong>er Thorsten<br />

Engelmann Anteil. Martin Sauer war Steuermann des<br />

Leichtgewichtsvierers, der ebenfalls zu Bronze kam.<br />

Eine echte Überraschung war das Abschneiden der jungen<br />

<strong>Berlin</strong>erin Magdalena Schmude, die zusammen mit der<br />

Potsdamerin Christiane Huth im Doppelzweier der Frauen<br />

einen respektablen vierten Platz belegte. Auch Axel<br />

Schuster (5./Leichtgewichtsvierer ohne Steuermann),<br />

Silke Günther (6./Achter), Robert Sens (6./Doppelvierer)<br />

und Manuel Brehmer (6./Leichtgewichtsdoppelvierer)<br />

waren in den Finalläufen präsent.<br />

Judo (WM)<br />

Zu den deutschen Judokas, die bei der WM Anfang<br />

September in Kairo an den Start gingen, gehörte auch der<br />

junge <strong>Berlin</strong>er Christian Ultsch in der Klasse bis 90kg. Doch<br />

das Daumendrücken half nichts, denn gleich in Runde eins<br />

verlor der WM-Debütant gegen den Franzosen Christophe<br />

Humbert mit Yuko und schaffte nicht den Sprung in die<br />

Trostrunde, da der Franzose zwei Runden später gegen<br />

den Ägypter Hesham Mesbah scheiterte.<br />

Basketball/Männer (EM)<br />

Nach einer knappen Auftaktniederlage bei der Basketball-<br />

EM in Serbien und Montenegro gegen Italien (82:84) und<br />

nachfolgenden fünf Siegen (gegen die Ukraine mit 84:58,<br />

gegen Russland mit 51:50, gegen Slowenien mit 76:62,<br />

gegen die Türkei mit 66:57 und gegen Spanien mit 74:73)<br />

zogen die deutschen „Korbjäger“ (mit den <strong>Berlin</strong>er ALBA-<br />

Spielern Demond Greene und Stephen Arigbabu) in<br />

das Finale gegen Griechenland ein. Die Siegesserie der<br />

Deutschen wurde zwar jäh gestoppt, aber dennoch war der<br />

Silberrang ein sehr schöner Erfolg!<br />

Rhythmische Sportgymnastik<br />

Lisa Ingeldeeva sicherte sich zunächst mit einer<br />

engagierten Vorstellung bei den <strong>Berlin</strong>-Masters das Ticket<br />

für die Weltmeisterschaft in Baku. Die grazile 16-jährige<br />

Sportgymnastin, die vor ihrer „Schmidener Zeit“ einst in<br />

<strong>Berlin</strong> bei Landestrainerin Barbara Rothenburg trainierte,<br />

musste dort aber die Überlegenheit anderer Sportlerinnen<br />

anerkennen und konnte sich nicht im Vorderfeld platzieren.<br />

In der Gruppe war Tina Giese, ebenfalls eine frühere<br />

<strong>Berlin</strong>erin, am respektablen achten Platz beteiligt.<br />

Gewichtheben (WM)<br />

René Hoch (<strong>Berlin</strong>er TSC), trainiert von OSP-Trainer<br />

Eberhard Deutscher, startete bei der WM in Doha im<br />

arabischen Scheichtum Katar in der Klasse bis 77 kg.<br />

Am vierten Tag der Titelkämpfe holte sich der <strong>Berlin</strong>er<br />

mit der Leistung von 192 Kilogramm überraschend die<br />

Bronzemedaille im Stoßen! Den olympischen Zweikampf<br />

(Reißen und Stoßen) beendete er mit der Gesamtleistung<br />

von 345 kg als Fünfter. Toll, endlich der Durchbruch für<br />

René.<br />

Schwimmen (EM)<br />

Einem kompletten Medaillensatz sicherten sich die <strong>Berlin</strong>er<br />

Teilnehmer bei der Kurzbahn-Europameisterschaft Anfang<br />

Dezember in Triest: Johannes Dietrich gewann mit der<br />

deutschen 4 mal 50m-Lagen-Staffel Gold und Dorothea<br />

Brandt „fi schte“ Silber (4 mal 50m-Lagen-Staffel) und<br />

Bronze (4 mal 50m-Freistil-Staffel) aus dem Becken.<br />

Segeln (WM)<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Seglerin Petra Niemann wurde im Dezember<br />

in Brasilien Vierte der Laser Radial-Weltmeisterschaft. Es<br />

ist ihre bisher beste Platzierung bei einer WM.<br />

Jochen Malz / Dorota Lounici / Cornelia Leukert / Andreas Hülsen<br />

7


8<br />

citius altius fortius<br />

schneller höher weiter<br />

Die Medaillen von <strong>Berlin</strong>er Sportlerinnen und Sportlern<br />

bei Welt- und Europameisterschaften im Jahr <strong>2005</strong><br />

Sportart Name WM/EM Disziplin Medaille<br />

Basketball Demond Greene<br />

Stephen Arigbabu<br />

Eisschnelllauf Claudia Pechstein<br />

Claudia Pechstein<br />

Claudia Pechstein<br />

Claudia Pechstein<br />

EM Silber<br />

Silber<br />

EM<br />

WM<br />

WM<br />

WM<br />

Mehrkampf<br />

Mehrkampf<br />

3.000 Meter<br />

5.000 Meter<br />

Gewichtheben René Hoch WM Stoßen (Klasse bis 77kg)<br />

Hockey Natascha Keller<br />

Badri Latif<br />

Svenja Schuermann<br />

Britta von Livonius<br />

Ulrich Bubolz<br />

Florian Keller<br />

Tibor Weißenborn<br />

Kanurennsport Maike Nollen<br />

Maike Nollen<br />

Maike Nollen<br />

Norman Bröckl<br />

Norman Bröckl<br />

Norman Bröckl<br />

Moderner Fünfkampf Kim Raisner<br />

Kim Raisner<br />

Sebastian Dietz<br />

Eric Walther<br />

EM<br />

EM<br />

EM<br />

EM<br />

EM<br />

EM<br />

EM<br />

EM<br />

EM<br />

WM<br />

EM<br />

WM<br />

WM<br />

EM<br />

WM<br />

WM<br />

WM<br />

Zweierkajak/500m<br />

Zweierkajak/1.000m<br />

Zweierkajak/1.000m<br />

Viererkajak/200m<br />

Viererkajak/1.000m<br />

Viererkajak/200m<br />

Einzel<br />

Staffel<br />

Mannschaft<br />

Mannschaft<br />

Bronze<br />

Bronze<br />

Silber<br />

Silber<br />

Bronze<br />

Silber<br />

Silber<br />

Silber<br />

Silber<br />

Bronze<br />

Bronze<br />

Bronze<br />

Silber<br />

Bronze<br />

Silber<br />

Bronze<br />

Gold<br />

Silber<br />

Silber<br />

Gold<br />

Bronze<br />

Bronze<br />

Radsport Robert Bartko WM 4.000-m-Einerverfolgung Gold<br />

Rudern Britta Oppelt<br />

Susanne Schmidt<br />

Thorsten Engelmann<br />

Martin Sauer<br />

Schwimmen Johannes Dietrich<br />

Dorothea Brandt<br />

Dorothea Brandt<br />

WM<br />

WM<br />

WM<br />

WM<br />

EM (Kurzbahn)<br />

EM (Kurzbahn)<br />

EM (Kurzbahn)<br />

Doppelvierer<br />

Doppelvierer<br />

Achter<br />

Leichtgewichtsvierer<br />

(mit Steuermann)<br />

4 mal 50m-Lagen-Staffel<br />

4 mal 50m-Lagen-Staffel<br />

4 mal 50m-Freistil-Staffel<br />

Silber<br />

Silber<br />

Bronze<br />

Bronze<br />

Gold<br />

Silber<br />

Bronze<br />

Segeln Robert Stanjek EM Starboot Gold<br />

Wasserspringen Tobias Schellenberg<br />

Ditte Kotzian<br />

Conny Schmalfuß<br />

WM<br />

WM<br />

WM<br />

3m-Synchron<br />

3m-Synchron<br />

3m-Synchron<br />

27 <strong>Berlin</strong>er Sportlerinnen und Sportler gewannen in 11 Sportarten insgesamt 36 Medaillen<br />

Silber<br />

Silber<br />

Silber


Im Blickpunkt:<br />

Norman Bröckl<br />

Weltmeister <strong>2005</strong> im Kanurennsport<br />

Das waren schon Paukenschläge der jungen Kanu-Garde<br />

im Sommer <strong>2005</strong>: Zunächst bei der „Generalprobe“, der<br />

EM in Posen, kostete es der 19-jährige <strong>Berlin</strong>er Norman<br />

Bröckl - dreifacher Goldmedaillengewinner der JEM 2004 -<br />

schon einmal aus, auf einem Podestplatz bei den „Großen“<br />

zu stehen. Er gewann im Vierer auf der 200-m-Strecke die<br />

Bronzemedaille. Doch es kam wenige Wochen später bei der<br />

WM in Zagreb alles noch viel besser: der Weltmeistertitel<br />

im KIV über 1.000 Meter! (Auch der 21-jährige <strong>Berlin</strong>er<br />

Torsten Lubisch, dreifacher Bronzemedaillengewinner bei<br />

der JEM 2002, wurde bei der WM <strong>2005</strong> eingesetzt: ein<br />

siebenter Platz im KIV über 500 Meter zur Premiere.)<br />

Bereits die Ergebnisse von Athen 2004 im Kanurennsport<br />

(und in anderen Ausdauersportarten) unterstrichen, dass<br />

eine moderne Trainingsmethodik den trainingsälteren<br />

Athleten „erlaubt“, sich wiederholt für Olympische<br />

Spiele vorzubereiten, zu qualifi zieren und erfolgreich<br />

abzuschneiden. Sie ermöglicht es im Einzelfall auch<br />

trainingsjüngeren Athleten - gewissermaßen im<br />

„beschleunigten Verfahren“ - in den Bereich der absoluten<br />

Weltklasse vorzudringen.<br />

Für OSP-Trainer Jürgen Hausmann und Bundestrainer<br />

Joachim Mattern bestand deshalb die Zielstellung, mit einer<br />

Trainingsoffensive solch hoffnungsvolle Rennkanuten, wie<br />

Torsten Lubisch oder Norman Bröckl, die sich im JWM-<br />

Bereich bereits durchgesetzt hatten, konsequent in die<br />

Weltspitze zu führen und für die Nationalmannschaft „der<br />

Großen“ fi t zu machen. Zu den Initialzündungen gehörte<br />

fl ankierend auch ein Koordinierungsgespräch Kanurennsport<br />

am 28. November 2004 im OSP <strong>Berlin</strong>, wo im Beisein des<br />

DKV-Cheftrainers, des DKV-Sportdirektors, der beteiligten<br />

Trainer und der in dieser Sportart konkrete Verantwortung<br />

tragenden OSP-Mitarbeiter die Zielstellungen fi xiert,<br />

Probleme erörtert und Teilaufgaben abgeleitet wurden.<br />

Aus einer hohen Zielstellung heraus leitete sich auch<br />

das tägliche Maßstabsdenken im Training ab. (Motto: Die<br />

JEM- bzw. JWM-Erfolge von Bröckl, Lubisch, Rößler und<br />

Co. sind bravourös - jedoch nicht Selbstzweck, sondern<br />

Zwischenetappe!)<br />

So konnten die Trainer mit den ihnen anvertrauten <strong>Berlin</strong>er<br />

Rennkanuten neue Belastungsdimensionen (in der Einheit<br />

von Umfang und Intensität, spezifi schen und unspezifi schen<br />

Trainingsmitteln) durchsetzen. Dabei ging es nicht (nur)<br />

darum, Neues zu „erfi nden“, sondern vor allem Bewährtes<br />

durchzusetzen!<br />

9


10<br />

Die Abbildung 1 soll - bezogen auf das Training von Norman<br />

Bröckl im Jahr <strong>2005</strong> - einen Eindruck über die erreichten<br />

jährlichen Belastungs- und Betreuungsdimensionen<br />

vermitteln. Im Sinne von Training und Leistung (Ursache<br />

und Wirkung) sind ausgewählte Kenngrößen des Trainings<br />

und der fl ankierenden OSP-Betreuung der sportlichen<br />

Leistung gegenübergestellt.<br />

Trainer Jürgen Hausmann verweist insbesondere darauf,<br />

dass die hohen sportlichen Leistungen seiner jungen<br />

Athleten nur durch ein intaktes Umfeld zu erreichen waren<br />

und hebt dabei die Zusammenarbeit mit den Eliteschulen<br />

Ausgewählte Aspekte der Beziehung von Training, Betreuung und<br />

Leistung am Beispiel des Rennkanuten Norman Bröckl<br />

Training OSP-Betreuung Leistung<br />

800 Stunden pro Jahr<br />

12-15 TE pro Woche<br />

500 km Wassertraining<br />

300 Stunden „an<br />

Land“ (Kraft, Lauf...)<br />

Abbildung 1<br />

Anzeige<br />

- Einsatz eines OSP-Trainers<br />

- Anteiliger Einsatz eines Trainingswissenschaftlers<br />

- Kontinuierliche ärztliche Versorgung<br />

- 1 - 2 x Physiotherapie pro Woche<br />

- 3 Kanuergometertests in Grünau<br />

- 4 x KLD des DKV im BLZ Kienbaum (mit OSP-<br />

Beteiligung)<br />

- 2 Messbootfahrten pro Jahr<br />

- Kontinuierliche Laufbahnberatung (enge<br />

Zusammenarbeit mit der Eliteschule des Sports)<br />

- Bereitstellung Laptop für Lehrgänge<br />

Überwiegend individuelle<br />

Bestwerte in den KLD-<br />

Testparametern<br />

EM-Bronze (KIV/200m)<br />

WM-Gold (KIV/1.000m)<br />

WM-Silber (KIV/200m)<br />

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des Sports hervor. So besuchte Torsten Lubisch das<br />

Coubertin-Gymnasium in <strong>Berlin</strong>-Prenzlauer Berg und legte<br />

in diesem Jahr erfolgreich sein Abitur ab. Norman Bröckl<br />

ist noch Eliteschüler, und zwar an der Flatow-Oberschule<br />

in <strong>Berlin</strong>-Köpenick. Auch er kommt in den Genuss von<br />

individuell zugeschnittenen Fördermaßnahmen, wie<br />

Schulzeitstreckung und Einzelunterricht. „Nur durch diese<br />

hervorzuhebende Unterstützung seitens der Eliteschulen<br />

war es beiden Athleten möglich, alle wichtigen auswärtigen<br />

Lehrgänge der Nationalmannschaft des DKV zu besuchen“,<br />

betont der Heimtrainer.<br />

Jochen Malz


<strong>Berlin</strong>er Sportler mit Handicap sind wieder auf dem Vormarsch<br />

Nach dem relativ schwachen Abschneiden im vorigen Jahr<br />

bei den Paralympics 2004 in Athen können wir<br />

erfreulicherweise nach dieser Saison wieder einen<br />

Aufwärtstrend feststellen. Bei Welt- und Europa-<br />

meisterschaften wurden <strong>2005</strong> insgesamt 17 Medaillen<br />

gewonnen (3x Gold, 9x Silber und 5x Bronze). Dazu<br />

kommen noch etliche gute Platzierungen auf den Plätzen<br />

vier bis acht.<br />

Nun könnte man sagen, dass es bei Europameisterschaften<br />

einfacher ist als bei den Paralympics, sich vordere Plätze<br />

zu erkämpfen. Aber einige Europameisterschaften, wie z.B.<br />

der Leichtathletik, waren weltoffen ausgeschrieben, sodass<br />

dort auch die gesamte Weltelite startete.<br />

Den Anfang machten die Sitzvolleyballer mit ihrer<br />

Europameisterschaft im eigenen Land. In Leverkusen<br />

wollten sie endlich einmal den „Bock umstoßen“ und<br />

ganz vorne landen. Nachdem in der Vorrunde kein Satz<br />

abgegeben wurde, warfen sie im Halbfinale Russland mit<br />

3:1 aus dem Rennen. So kam es zum erwarteten Endspiel<br />

gegen den Paralympics-Sieger und Titelverteidiger<br />

Bosnien-Herzegowina. Leider war das deutsche Team zu<br />

nervös, machte zu viele Fehler und unterlag dem Favoriten<br />

klar mit 0:3. Aber es konnten sich vier <strong>Berlin</strong>er, Steffen<br />

Barsch, Martin Rickmann, Mario Scheler und Alexander<br />

Schiffler wiederum über eine Silbermedaille freuen.<br />

Am 14. Oktober wurde die Sitzvolleyball-Nationalmann-<br />

schaft im Rahmen der Paralympics Night zur „Mannschaft<br />

des Jahres <strong>2005</strong>“ gekürt. Herzlichen Glückwunsch!<br />

Es folgte die Europameisterschaft im Radsport im<br />

niederländischen Alkmaar. Da leider unsere langjährigen<br />

„Medaillensammler“ Michaela Fuchs und Jan Ratzke<br />

nicht starten konnten, weil ihre jeweiligen Tandem-Partner<br />

erkrankt waren, rechnete man aus <strong>Berlin</strong>er Sicht nicht mit<br />

großen Erfolgen.<br />

Aber da kam ein 17-jähriger Youngster aus Marzahn, der<br />

alle überraschte. Der jetzt beim BTSC von Dago Richter<br />

trainierte Pierre Senska räumte gleich drei Medaillen ab.<br />

Bei den Bahnwettbewerben gewann er als Anfahrer im<br />

Team-Sprint die Silbermedaille und im 1.000m-Zeitfahren<br />

die Bronzemedaille. Dazu belegte er noch im 3.000m-<br />

Zeitfahren den vierten Platz. Ein weiteres Husarenstück<br />

gelang ihm dann auf der Straße. Mit großem Kampfgeist<br />

holte er sich beim Straßen-Einzelrennen seine zweite<br />

Silbermedaille. Es war schon sensationell, was Pierre bei<br />

seinem ersten Auftreten bei den „Großen“ leistete. Man darf<br />

schon gespannt sein, wie er sich in den nächsten Jahren<br />

weiterentwickelt.<br />

Auf der Bahn ersprintete Routinier Torsten Goliasch als<br />

Pilot von Olaf Moll mit einer „Wimpernschlagentscheidung“<br />

im kleinen Finale eine weitere Bronzemedaille.<br />

Ebenfalls im August fand die weltoffene Europameister-<br />

schaft in der Leichtathletik im finnischen Espoo statt. Hier<br />

setzte man vor allem auf die schon in Athen erfolgreichen<br />

Athleten. Mit sechs Medaillen konnten die <strong>Berlin</strong>er<br />

Leichtathleten wieder absolut überzeugen. Sprinter<br />

Matthias Schröder deklassierte förmlich die gesamte<br />

Weltelite. Mit Bombenzeiten distanzierte er auf beiden<br />

Kurzstrecken seine Konkurrenten klar. Ein fünfter Platz im<br />

Weitsprung rundete sein tolles Abschneiden noch ab.<br />

Bei Claudia Biene konnte man mit einer Medaille<br />

im Diskuswerfen schon rechnen, dass sie aber im<br />

Speerwerfen die gesamte Weltspitze besiegt, das gleicht<br />

schon einer großen Sensation. Das ist ja auch das Schöne<br />

am Sport, dass es immer wieder solche wunderschönen<br />

Überraschungen gibt. Claudias überschäumende Freude<br />

über Gold und Silber kann man da schon verstehen.<br />

Mit einer Silber- und einer Bronzemedaille kehrte Marianne<br />

Buggenhagen aus Finnland zurück. Sie wurde durch eine<br />

unsinnige Zusammenlegung einiger Startklassen wiederum<br />

wiederum benachteiligt.<br />

11


12<br />

In einem vierstündigen Wettkampf mit 15 Teilnehmerinnen<br />

(u.a. mit Amputierten und Spastikern) war für die<br />

Rollstuhlfahrerinnen z.B. im Kugelstoßen keine optimale<br />

Wettkampfvorbereitung möglich. Aber wer Marianne kennt,<br />

der weiß, dass immer mit ihr zu rechnen ist. Sie hat jetzt<br />

eine Bilanz von sagenhaften 38 gewonnenen Medaillen bei<br />

großen internationalen Meisterschaften aufzuweisen. Was<br />

für eine Sportlerkarriere!<br />

Der 20-jährige Thomas Ulbricht unterstrich seine große<br />

Vielseitigkeit und belegte im Fünfkampf den vierten und im<br />

Weitsprung den achten Rang. Schade, dass die Deutschen<br />

keine Staffel zusammenbekamen. Mit Schröder und Ulbricht<br />

hätten sie große Chancen gehabt. Routinier Klaus Kulla<br />

belegte im Diskuswerfen den siebten Platz.<br />

Insgesamt war das ein erstklassiges Abschneiden der<br />

<strong>Berlin</strong>er Leichtathleten.<br />

Schon im Vorfeld liebäugelte man beim Segeln mit einer<br />

Medaille. Für die Weltmeisterschaft im schwedischen<br />

Sönderborg hatte Trainer Bernd Zirkelbach eine völlig neu<br />

formierte Crew in der Sonar-Klasse zusammengestellt und<br />

hatte Erfolg damit. Mit dem erfahrenen Jens Kroker und<br />

dem Neuling Tobias Schütz ersegelte das Dreimannboot<br />

die Bronzemedaille.<br />

Da der DBS mit zwei Booten starten konnte, belegte das<br />

reine <strong>Berlin</strong>er Boot mit Olaf Jacobs, Peter Münter und<br />

Hanns-Peter Reichl noch einen siebten Platz.<br />

Bei der Europameisterschaft im Tischtennis in Jesolo (ITA)<br />

wollten natürlich auch die <strong>Berlin</strong>er Teilnehmer bestmöglichst<br />

abschneiden. Leider schrammten sie knapp an den<br />

Medaillenrängen vorbei. Heiko Gosemann wurde in seiner<br />

Startklasse jeweils Vierter im Einzel und im Team-Wettbewerb.<br />

Jan Gürtler belegte den vierten Platz in der Mannschaft und<br />

Rang fünf im Einzel. Auch wenn es undankbare Platzierungen<br />

sind haben beide Rollstuhlfahrer gezeigt, dass sie in der<br />

Lage sind, in der Spitze mitzuspielen.<br />

Da die Sportart Rudern neu ins paralympische Programm<br />

aufgenommen wurde, konnte erstmals ein Vierer mit<br />

Steuermann an offiziellen Weltmeisterschaften teilnehmen.<br />

Er erkämpfte in Japan einen guten vierten Rang, und es<br />

ist aus unserer Sicht sehr erfreulich, dass in diesem Boot<br />

mit Monika Tampe, Silke Tampe und Philipp Torwesten<br />

gleich drei Ruderer aus <strong>Berlin</strong> saßen.<br />

Leider gab es in diesem Jahr im Schwimmen keinen<br />

internationalen Höhepunkt, weil für die Europameisterschaft<br />

kein Ausrichter gefunden wurde. Aber in <strong>Berlin</strong> trainieren<br />

einige hoffnungsvolle junge Schwimmer, die durchaus<br />

in den nächsten Jahren in der Lage sein sollten, in die<br />

Weltspitze vorzudringen.<br />

Schließlich unterlag das deutsche Team im Endspiel bei der<br />

Europameisterschaft im Rollstuhl-Rugby denkbar knapp<br />

mit 26:28 gegen die Mannschaft aus Großbritannien und<br />

gewann damit die Silbermedaille. Im dänischen Middelfart<br />

hatte der <strong>Berlin</strong>er André Leonhard mit hervorragenden<br />

Leistungen großen Anteil an diesem Überraschungserfolg.<br />

Im Hinblick auf die Paralympics 2008 in Peking kann man<br />

also wieder einen erfreulichen Aufwärtstrend feststellen.<br />

Die Ergebnisse <strong>2005</strong> waren geprägt einerseits durch<br />

die Leistungen einiger erfahrener Athleten, andererseits<br />

durch etliche junge zukunftsvolle Sportler – eine sinnvolle<br />

Mischung aus Erfahrung und Draufgängertum.<br />

Die 17 Medaillen und allein die 11 vierten und fünften<br />

Plätze zeigen deutlich, welche Potenzen im <strong>Berlin</strong>er<br />

Behindertensport stecken.<br />

Der <strong>Olympiastützpunkt</strong> wird weiterhin die <strong>Berlin</strong>er Sportler<br />

mit Handicap durch seine Erfahrungen und Möglichkeiten<br />

unterstützen und dazu beitragen, dass <strong>Berlin</strong> in Peking<br />

wieder ein erfolgreiches Paralympics-Team stellen kann.<br />

Rainer Tscharke<br />

Letzte Meldung:<br />

Rollstuhlfechterin Daniela Rossek gewann mit der<br />

Degenmannschaft und der Florettmannschaft jeweils die<br />

Bronzemedaille bei der Europameisterschaft in Madrid..<br />

Herzlichen Glückwunsch!


Sportart WM/EM Name Disziplin Platz<br />

Sitzvolleyball EM Steffen Barsch 2<br />

Martin Rickmann 2<br />

Mario Scheler 2<br />

Alexander Schiffl er 2<br />

Leichtathletik EM Matthias Schröder 100m 1<br />

Matthias Schröder 200m 1<br />

Matthias Schröder Weit 5<br />

Claudia Biene Speer 1<br />

Claudia Biene Diskus 2<br />

Marianne Buggenhagen Kugel 2<br />

Marianne Buggenhagen Diskus 3<br />

Marianne Buggenhagen Speer 4<br />

Thomas Ulbricht Fünfkampf 4<br />

Thomas Ulbricht Weit 8<br />

Klaus Kulla Diskus 7<br />

Radsport EM Pierre Senska Einzel-Straßenrennen 2<br />

Pierre Senska Team-Sprint 2<br />

Pierre Senska 1000m-Zeitfahren 3<br />

Pierre Senska 3000m-Zeitfahren 4<br />

Torsten Goliasch Tandem-Sprint 3<br />

Segeln WM Jens Kroker Sonar-Klasse 3<br />

Tobias Schütz Sonar-Klasse 3<br />

Olaf Jacobs Sonar-Klasse 7<br />

Peter Münter Sonar-Klasse 7<br />

Hanns-Peter Reichl Sonar-Klasse 7<br />

(Der DBS startete mit zwei Dreimann-Booten in der Sonar-Klasse)<br />

Rudern WM Monika Tampe Vierer mit Steuermann 4<br />

Silke Tampe Vierer mit Steuermann 4<br />

Philipp Torwesten Vierer mit Steuermann 4<br />

Tischtennis EM Heiko Gosemann Einzel 4<br />

Heiko Gosemann Team-Wettbewerb 4<br />

Jan Gürtler Team-Wettbewerb 4<br />

Jan Gürtler Einzel 5<br />

Rollstuhl-Rugby EM André Leonhard 2<br />

Medaillenränge: 3x Gold, 9x Silber, 5x Bronze<br />

Stand: November <strong>2005</strong><br />

Behindertensport-Ergebnisse <strong>2005</strong><br />

13


14<br />

Die Sommersaison neigte sich dem Ende und bereits zum<br />

fünften Mal war das Estrel Hotel – als Partnerhotel des<br />

OSP – Gastgeber für das schon traditionelle OLYMPIC<br />

BARBECUE im dazugehörigen Biergarten.<br />

Bei ihren begrüßenden Worten an alle Gäste richteten der<br />

Vorsitzende des Trägervereins des <strong>Olympiastützpunkt</strong>es<br />

<strong>Berlin</strong>, Dr. Dietrich Gerber, und <strong>Olympiastützpunkt</strong>leiter<br />

Dr. Jochen Zinner einen besonderen Dank an die<br />

Geschäftsführende Direktorin des Estrel Ute Jacobs.<br />

150 Tage vor Beginn der Olympischen Spiele in Turin galt<br />

es, Rückschau auf die bisherigen sportlichen Ergebnisse<br />

<strong>2005</strong> zu halten und den Blick auf die Vorbereitungen für<br />

Turin 2006 zu richten.<br />

In entspannter Atmosphäre des Estrel Biergartens wurde<br />

in Interviewrunden mit ausgewählten Athleten sowie mit<br />

Sportsenator Klaus Böger und dem Präsidenten des<br />

Landessportbundes Peter Hanisch über die sportlichen<br />

Ergebnisse und über die gegenwärtige Situation im <strong>Berlin</strong>er<br />

Sport diskutiert.<br />

Zahlreiche Athletinnen und Athleten, wie Robert Bartko,<br />

Natascha Keller, Norman Bröckl, Monique Garbrecht-<br />

Enfeldt und viele mehr, standen den Gästen mit Rede und<br />

Antwort zur Verfügung.<br />

Mit Marilyn Monroe (Künstlerin aus der Show „stars in<br />

concert“), einem Feuerkünstler, gutem Essen und vielen<br />

Gesprächen endete ein schöner Spätsommerabend im<br />

Estrel Hotel.<br />

Roman Kluge


16<br />

Eishockey – nicht nur im Winter ein<br />

Betreuungsschwerpunkt am OSP<br />

Das Jahr <strong>2005</strong>: die <strong>Berlin</strong>er Eisbären sind erstmals Deutscher<br />

Meister in der Deutsche Eishockey Liga (DEL), die Männer-<br />

Nationalmannschaft steigt bei der Weltmeisterschaft aus<br />

der A-Gruppe ab, der Deutsche Eishockey-Bund (DEB)<br />

verfügt über ein mit den <strong>Olympiastützpunkt</strong>en abgestimmtes<br />

Betreuungssystem, deutliche Leistungsfortschritte bei den<br />

Frauen, wenig Entwicklung bei den Männern sind die<br />

Ergebnisse. Diese Schlagworte zeichnen ein Bild vom<br />

Eishockey in <strong>Berlin</strong> mit viel Licht, aber auch Schatten.<br />

Welchen Anteil die trainingswissenschaftliche Betreuung<br />

des <strong>Olympiastützpunkt</strong>es <strong>Berlin</strong> an diesem Gesamtbild hat,<br />

soll in dem folgenden Beitrag näher beleuchtet werden.<br />

Ganzjährige Betreuung mit Schwerpunkt im Sommer<br />

Vor Beginn der Eishockeysaison im Herbst war die<br />

Betreuungsarbeit des <strong>Olympiastützpunkt</strong>es besonders<br />

umfangreich. In der Sommerzeit musste die konditionelle<br />

Basis für die hohen Belastungen des dicht gedrängten<br />

Spielbetriebs geschaffen werden. Aus diesem Grund hat<br />

der DEB ein zentral abgestimmtes Betreuungssystem<br />

aufgebaut, in dem vier <strong>Olympiastützpunkt</strong>e (Bayern, Rhein-<br />

Neckar, Köln-Bonn-Leverkusen und <strong>Berlin</strong>) gezielt die<br />

Ausprägung der körperlichen Fitness der Eishockeyspieler<br />

und –spielerinnen in ihrer Region unterstützen. Nahe<br />

liegend (im wahrsten Sinne des Wortes), aber nicht<br />

selbstverständlich ist, dass auch der aktuelle Deutsche<br />

Eishockeymeister das trainingswissenschaftliche Potential<br />

am Standort des Sportforums nutzt. Der EHC Eisbären<br />

<strong>Berlin</strong> hat deshalb in diesem Jahr einen Vertrag mit dem<br />

OSP <strong>Berlin</strong> geschlossen, in dem die Zusammenarbeit<br />

konkret vereinbart wurde.<br />

Betreuungsanteile<br />

für die einzelnen<br />

Leistungsfaktoren<br />

im Eishockey (in<br />

Stunden)<br />

In der Kombination beider Aufgaben (DEB alle Bundes-<br />

kader der Nordregion, Eisbären) ergibt sich eine ganz-<br />

jährige Betreuungstätigkeit, deren Umfang in den<br />

letzten drei Jahren deutlich zugenommen hat. Neben<br />

der konditionellen Vorbereitung der Spieler sind die<br />

Prävention und Rehabilitation sowie die Unterstützung<br />

des Trainingsprozesses wichtige Elemente der Betreu-<br />

ungsarbeit.<br />

Wie diese Arbeit konkret gestaltet wird, sollen die folgenden<br />

Abschnitte deutlich machen.<br />

Das zentrale Betreuungssystem des DEB<br />

Der DEB hat mit den 4 genannten <strong>Olympiastützpunkt</strong>en ein<br />

Betreuungssystem abgesprochen, in dem die Sicherung<br />

eines geplanten und regelmäßigen Konditionstrainings in<br />

der „Sommerpause“ (Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer)<br />

das Kernstück der Betreuungsarbeit ist.<br />

Direkt nach dem Ende der Saison (März/April) beginnt<br />

die Vorbereitung auf die neue Spielzeit mit konditionellen<br />

Eingangstests aller A- bis C-Kader des DEB. In diese Tests<br />

sind sowohl die Männer als auch die Frauen einbezogen.<br />

Die Testinhalte umfassen verschiedene Komponenten der<br />

Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer. Dazu gehören Tests zur<br />

Maximalkraft an der Beinpresse, Sprungkraftmessungen<br />

auf der Kistlerplattform, sportmotorische Tests wie<br />

z. B. Bankdrücken, Kniebeuge und nicht zu vergessen<br />

Sprints über 30 m sowie ein Laufausdauertest.<br />

U20-Kaderspieler des DEB beim Test im Diagnostiklabor<br />

Die Ergebnisse der Eingangstests bilden die Grundlage für<br />

das anschließende Sommertraining. Jeder Spieler erhält<br />

eine Wochenplanung für sein Konditionstraining. In dem<br />

Plan werden Trainingsschwerpunkte und die konkreten<br />

Inhalte für die einzelnen Trainingseinheiten vorgegeben.<br />

Nach dem Sommertraining wird in einem Ausgangstest<br />

(Juli/August) überprüft, ob die angestrebten konditionellen<br />

Leistungsentwicklungen erreicht wurden.<br />

Neben diesem Schwerpunkt der Testdurchführung und<br />

Trainingsplanung im Sommer werden von den Bundeskadern<br />

im Eishockey über die gesamte Saison weitere Leistungen<br />

aus dem Betreuungsspektrum des <strong>Olympiastützpunkt</strong>es<br />

angefordert. Das angeleitete Training im Kraftraum des<br />

OSP oder Schnelligkeits- und Koordinationseinheiten in<br />

der Laufhalle (z. B. mit den Nationalspielerinnen Claudia<br />

Grundmann und Susann Götz) gehörten in diesem Jahr


ebenso dazu wie die Rehabilitation von verletzten Spielern<br />

(z. B. Christoph Gawlik), die präventiven Maßnahmen für<br />

Nachwuchshoffnungen, wie Florian Busch und Tobias<br />

Draxinger, oder die Beratung mit Bundestrainern (G. Poss,<br />

E. Höfner, J. Setters, P. Kathan) und Vereinstrainern wie H.<br />

Nickel und A. Gensel.<br />

In diesem Jahr wurde die Unterstützung durch den<br />

<strong>Olympiastützpunkt</strong> erstmals auf einen Lehrgang der<br />

Frauennationalmannschaft ausgeweitet. In der Leichtathletik-<br />

halle stellte OSP-Mitarbeiter Axel Noack verschiedene<br />

Übungsformen für das Athletiktraining vor. Nach dem<br />

anstrengenden Eistraining im Sportforum kam der<br />

Strömungskanal am <strong>Olympiastützpunkt</strong> zum Einsatz. Unter<br />

Anleitung von Reiner Günzl wurde das strömende Wasser für<br />

die aktive Erholung genutzt.<br />

Dass bei den Tests nach dem Sommer die Damen gegenüber<br />

den Männern aufgrund des höheren Trainingseinsatzes die<br />

besseren konditionellen Leistungsfortschritte nachweisen<br />

konnten, sollte dem „stärkeren Geschlecht“ zu denken<br />

geben. Auch oder gerade, weil das erreichte konditionelle<br />

Leistungsniveau in der Damennationalmannschaft zu den sehr<br />

guten Turnierergebnissen in diesem Jahr beigetragen hat.<br />

OSP-Mitarbeiter R. Günzl mit den Eishockey-Damen bei der<br />

Lockerung im Strömungskanal<br />

Bundestrainer P. Kathan mit A. Noack beim Athletiktraining der<br />

Damennationalmannschaft<br />

Die Betreuung für die <strong>Berlin</strong>er Eisbären<br />

Die Vereinsführung des EHC Eisbären legt seit<br />

längerer Zeit besonderes Gewicht auf die Förderung<br />

der Nachwuchsspieler. In diesem Jahr sollte durch ein<br />

zielgerichtetes Sommertraining und eine zusätzliche<br />

Motivation in dieser Trainingsphase die Integration der besten<br />

Nachwuchsspieler in das DEL Team unterstützt werden. Zur<br />

Erfüllung dieser Zielstellung wurde der <strong>Olympiastützpunkt</strong><br />

beauftragt, ein 5-wöchiges Kraft- und Ausdauertraining mit<br />

den Nachwuchstalenten durchzuführen. Um so erfreulicher<br />

ist, dass gerade diese jungen Spieler nun ihre Chance<br />

in der DEL bekommen und mit guten Leistungen den<br />

eingeschlagenen Weg bestätigen. Die bisher erzielten Tore<br />

von Busch (7), Gawlik (6) und Rankel (4) sind ein Beleg<br />

dafür, dass sich die gemeinsamen Anstrengungen bei der<br />

Heranführung von jungen Spielern an die Leistungsspitze<br />

für den EHC lohnen. Das Interesse des Bundestrainers<br />

Greg Poss an der Entwicklung des <strong>Berlin</strong>er Nachwuchses<br />

zeigt, dass auch der DEB von diesem Konzept profitieren<br />

kann.<br />

Ein weiterer wichtiger<br />

Baustein in der Saison-<br />

vorbereitung des EHC<br />

waren die Konditionstests<br />

aller Profispieler an ver-<br />

schiedenen Messplätzen<br />

im Kraftlabor des OSP.<br />

Mit einem Ranking im<br />

Mannschaftsvergleich<br />

wurde jedem Spieler<br />

sein Athletikniveau nach<br />

der Sommerpause veran-<br />

schaulicht. Stärken und<br />

Schwächen jedes Einzelnen waren in Form einer „Spinne“ (siehe<br />

Abbildung) sichtbar, so dass individuelle Trainingshinweise für<br />

jeden EHC-Spieler abgeleitet werden konnten.<br />

Stärken und Schwächen eines EHC-Spielers (grün<br />

– Mittelwert der Mannschaft, rot – Testergebnisse<br />

des einzelnen Spielers, außen liegen hohe<br />

Testwerte, Angaben in Prozent)<br />

Zum Betreuungsspektrum für die Profimannschaft des EHC<br />

gehören außerdem Leistungen des <strong>Olympiastützpunkt</strong>es<br />

zur Rehabilitation von verletzten Spielern und zur Prävention<br />

in Phasen hoher Trainings- und Spielbelastungen.<br />

Ausblick<br />

Viel Licht im Eishockey bedeutet gute Leistungen, aber auch<br />

eine zunehmende Systematik in der Betreuungsarbeit. Um<br />

die Schatten zu beseitigen, muss es gerade bei den Männern<br />

gelingen, die auf den Tests basierende Trainingsplanung<br />

besser umzusetzen. Dann sollten neben den <strong>Berlin</strong>erinnen im<br />

deutschen Eishockeyteam (Bild<br />

unten) auch immer mehr <strong>Berlin</strong>er in<br />

der Nationalmannschaft erfolgreich<br />

„ihre Schlachten schlagen“ können.<br />

Dr. Harry Bähr


18<br />

CHAMPIONS <strong>2005</strong><br />

Die Sportler des Jahres <strong>2005</strong> sind gewählt, und am 26.<br />

November <strong>2005</strong> wurde bei der großen Champions-Gala im<br />

Estrel Convention Center wieder kräftig gefeiert. Über 1.500<br />

Gäste aus Sport, Medien, Politik und Wirtschaft erlebten<br />

echte Sportstars der Gegenwart, die in den vergangenen<br />

Monaten Außerordentliches geleistet haben und zu den<br />

Champions <strong>2005</strong> gewählt wurden. Die Wahlbeteiligung<br />

mit über 16.700 <strong>Berlin</strong>ern bedeutete in der 27-jährigen<br />

Geschichte der Sportlerwahl absoluten Teilnehmerrekord!<br />

Bei der Ehrung der jeweils drei Besten in den insgesamt<br />

vier Kategorien (Männer, Frauen, Mannschaft und<br />

Trainer/ Manager) traten LSB-Präsident Peter Hanisch,<br />

Sportsenator Klaus Böger, Ex-Box-Weltmeister Sven Ottke<br />

sowie Hans-Jürgen Reißiger, Vorstand der Deutschen<br />

Klassenlotterie <strong>Berlin</strong>, als „Paten“ auf und ehrten die Sieger.<br />

Als Einzelsportler machten „Eisschnelllauf-Königin“ Claudia<br />

Pechstein und Herthas Ball-Künstler Marcelinho das<br />

Rennen, als Trainer/ Manager lag Hertha-Coach Falko<br />

Götz ganz vorne und die EHC Eisbären setzten sich als<br />

beste Mannschaft durch. Sie waren auch in Rekordstärke<br />

von rund 20 Spielern und Betreuern bei der Gala vertreten,<br />

um Ihre Auszeichnung entgegen zu nehmen.<br />

Zusätzlich präsentierte Vattenfall zum 3. Mal die Juniorsportler<br />

des Jahres. Diese wurden vom <strong>Olympiastützpunkt</strong> <strong>Berlin</strong><br />

nominiert und nahmen Ihre Auszeichnung durch Hans-<br />

Jürgen Cramer, Vorstand der Vattenfall Europe AG,<br />

gemeinsam mit Jens Voigt entgegen. Geehrt wurden<br />

Franziska Konitz, U-20 Europa- und Deutsche-Meisterin im<br />

Judo, Pierre Senska, zweifacher Silbermedaillengewinner<br />

der Paralympics EM und das Beachvolleyballteam Jana<br />

Köhler/Anja Günther als U-23 Europameister.<br />

Durch den Abend führte RBB-Mann Andreas Ulrich, dem<br />

mit der deutschen Schwimm-Ikone und mehrmaligen<br />

Siegerin der Sportlerwahl, Franziska van Almsick eine<br />

kompetente und charmante Partnerin zur Seite stand.<br />

Aber nicht nur die Moderatoren und die geehrten Sportler<br />

sorgten für Glanz und gute Unterhaltung, sondern auch<br />

der musikalische Part verkörperte internationale Klasse.<br />

Der ungarische Star-Violinist Edvin Marton verzauberte<br />

das Publikum mit seiner Stradivari von 1689 (geschätzter<br />

Wert ca. 4 Mio. Dollar), von der weltweit noch sieben ihrer<br />

Art existieren - die meisten in Museen! Zusätzlich sorgten<br />

Frank Sinatra, aus der erfolgreichen Estrel-Show „Stars<br />

in Concert“, und die <strong>Berlin</strong>er Tuch-Künstlerin Jeanine<br />

Fißler – Olympiateilnehmerin 1996 in der Rhythmischen<br />

Sportgymnastik - mit ihrer Tuch-Akrobatik hoch über den<br />

Köpfen der Gäste für eine rundum glanzvolle Veranstaltung,<br />

die erst in den frühen Morgenstunden zu Ende ging.<br />

Ein besonderer Dank geht an die Sponsoren und<br />

Getränkepartner ohne deren Unterstützung eine solche<br />

Gala nicht möglich wäre.<br />

Martin Seeber/Nina Andersson


CHAMPIONS <strong>2005</strong> - <strong>Berlin</strong>er Sportler des Jahres<br />

KATEGORIE KATEGORIE<br />

Frauen Stimmen Plätze Männer Stimmen Plätze<br />

Claudia Pechstein 5804 1 Marcelinho 3013 1<br />

Britta Oppelt 2174 2 Jens Voigt 2594 2<br />

Kim Raisner 1674 3 Sven Felski 1623 3<br />

Claudia Biene 1374 4 Matthias Schröder 1371 4<br />

Marianne Buggenhagen 1268 5 Robert Bartko 1033 5<br />

Natascha Keller 961 6 André Niklaus 1022 6<br />

Susanne Schmidt 837 7 Eric Walther 1019 7<br />

Maike Nollen 746 8 Norman Bröckl 821 8<br />

Nora Subschinski 430 9 Robert Sens 818 9<br />

Badri Latif 343 10 Oktay Urkal 507 10<br />

KATEGORIE KATEGORIE<br />

Trainer/ Manager Stimmen Plätze Mannschaft Stimmen Plätze<br />

Falko Götz 4180 1 EHC Eisbären <strong>Berlin</strong> 3308 1<br />

Pierre Pagé 2293 2 <strong>Berlin</strong>er Ruderclub 3205 2<br />

Lutz Kramer 1324 3 Hertha BSC 2570 3<br />

Rudi Trost 1118 4 Alba <strong>Berlin</strong> 2142 4<br />

Uli Wegner 1092 5 Spandau 04 1596 5<br />

Joachim Franke 1087 6 BHC Damen 581 6<br />

Mark Milde 738 7 Formation <strong>Berlin</strong> 1 554 7<br />

Uwe Freese 611 8 Kotzian/ Schmalfuß 449 8<br />

Peter Röhle 513 9 Dieckmann/ Scheuerpflug 408 9<br />

Henrik Rödl 499 10 SCC 384 10<br />

KATEGORIE<br />

Junior Sportler des Jahres <strong>2005</strong> - eine Initiative von Vattenfall<br />

Franziska Konitz (Judo) - U 20 Europameisterin und U 20 Deutsche Meisterin<br />

Pierre Senska (Paralympics) - Europameisterschaften 2x Silber (Einzel- Straßenrennen & Team- Sprint)<br />

Jana Köhler / Anja Günther (Beachvolleyball) - U 23 Europameister<br />

20


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22<br />

Erfolgsstory OSP-Trainer<br />

„Die OSP-Trainermischfinanzierung hat sich an der<br />

Schnittstelle von Landes- und Bundeskader außerordentlich<br />

bewährt.“ (1, S.11) - schätzt der Bereich Leistungssport<br />

des DSB übergreifend und strategiebildend ein. Der OSP<br />

<strong>Berlin</strong> trägt diese Aussage voll und ganz und stellt sich an<br />

seinem Standort dieser wichtigen „Schnittstellenaufgabe“<br />

derzeitig mit insgesamt 21 Trainern in 15 Sportarten. Alle<br />

Trainer arbeiten auf der Grundlage rechtskräftiger Verträge<br />

und weiterführender, fachlich-inhaltlich ausgestalteter<br />

Dienstanweisungen. Es sind in der Tat hochmotivierte<br />

Trainer, die bezüglich der Entwicklung von sportlichen<br />

Leistungen sowohl den geschärften „Blick nach oben“,<br />

also über den D/C- bzw. C-Kader-Bereich hinaus zur<br />

Spitze, andererseits aber auch ein gutes Händchen beim<br />

Entdecken von hoffnungsvollen Nachwuchsathleten,<br />

also den „Blick nach unten“ in den Landeskaderbereich,<br />

haben. Und niemand „hat etwas dagegen“, wenn sie<br />

darüber hinaus, wie Radsport-Trainer Uwe Freese<br />

Olympiasieger und Weltmeister (Robert Bartko, Guido<br />

Fulst) oder Kanurennsport-Trainer Jürgen Hausmann<br />

Weltmeister (Norman Bröckl) oder Wassersprung-Trainer<br />

Jan Kretzschmar Europameister (Nora Subschinski)<br />

Saisonabschlusstreffen des<br />

Die Sommersaison in der Leichtathletik ist beendet und die<br />

<strong>Berlin</strong>er Leichtathleten konnten u.a. mit den vierten Plätzen<br />

von André Niklaus und André Höhne bei der WM in Helsinki<br />

beachtliche Ergebnisse erzielen.<br />

Der <strong>Berlin</strong>er Leichtathletikverband, der <strong>Olympiastützpunkt</strong><br />

<strong>Berlin</strong> und der Landessportbund <strong>Berlin</strong> werden auch im<br />

nächsten Jahr zehn hoffnungsvolle <strong>Berlin</strong>er Leichtathleten im<br />

>>TEAM BERLIN Leichtathletik>TEAM BERLIN Leichtathletik


Gut geschützt von innen und außen<br />

Privatinstitut Galenus ® schützt Sportler des OSP vor Freien Radikalen<br />

Als offizieller Partner des <strong>Olympiastützpunkt</strong>es <strong>Berlin</strong><br />

übergab das Privatinstitut Galenus ® am 21.11.<strong>2005</strong> 100<br />

„Care“- Pakete zum Schutz gegen Freie Radikale an die<br />

Sportler des OSP <strong>Berlin</strong>. Die Pakete enthielten innovative<br />

Sonnenschutzprodukte der neuesten Generation vom<br />

Topsponsor Lancaster, und ARONIA energy, ein von<br />

Galenus ® Anfang <strong>2005</strong> auf den Markt gebrachtes natürliches<br />

Nahrungsergänzungsmittel mit extrem hoher antioxidantiver<br />

Wirkung durch pflanzliche Wirkstoffe. ARONIA energy,<br />

das am Institut für Biochemie der Sporthochschule Köln<br />

negativ auf anabol-androgene Steroide getestet wurde,<br />

verbessert die Fließeigenschaften des Blutes, verkürzt die<br />

Regenerationsphasen von Leistungssportlern, ermöglicht<br />

dadurch ein intensiveres Training und trägt somit indirekt zur<br />

Leistungssteigerung bei.<br />

Vorreiter in der UV-Schutz und Vitaminforschung<br />

Das Privatinstitut Galenus ® zählt zu den führenden<br />

Einrichtungen in der UV-Schutz- und Vitaminforschung.<br />

Mit ihrer, Ende der 90er Jahre entwickelten, Radical<br />

Protection Factor (RPF)- Technologie, einem mittlerweile<br />

etablierten Standard zur Messung der Aktivität von<br />

Antioxidantien, Vitaminen und Enzymen, setzte Galenus<br />

auch auf internationaler Ebene Maßstäbe. Die Ergebnisse<br />

des Messverfahrens sind in der Wissenschaft, Medizin<br />

und Industrie gleichermaßen anerkannt. Eingesetzt<br />

wird der RPF-Faktor von renommierten Kosmetik- und<br />

Nahrungsmittelkonzernen zur Erweiterung und Optimierung<br />

ihrer Produktpalette. Lancaster nutzt als Exklusivpartner<br />

von Galenus ® seit 2002 die RPF- Technologie für die<br />

Entwicklung von Anti-Aging- und Sonnenschutzprodukten.<br />

2004 brachte Privatinstitut Galenus ® mit ARONIA energy<br />

das erste eigene Produkt auf den Markt.<br />

Standard zur Bestimmung der radikalfangenden Wirkung<br />

„ Der Radical Protection Factor (RPF) ist ein von uns<br />

entwickelter Standard zur Bestimmung der radikalfangenden<br />

Wirkung von Antioxidantien“, erklärt Norbert Groth. Die<br />

Maßeinheit des Radical Protection Factors beträgt 10 14<br />

Radikale/mg. Ein RPF- Wert von 60 (Zitrone) bedeutet<br />

also, dass 1 mg Zitronensaft in der Lage ist, 60 x 10 14 Freie<br />

Radikale zu neutralisieren. Als Gegenbeispiel: der inhalierte<br />

Kontakt:<br />

Privatinstitut Galenus ® GmbH, Norbert Groth,<br />

Volmerstraße 7 A, 12489 <strong>Berlin</strong>, Tel: 030/ 67 77<br />

54 97, Fax: 030/ 67 77 54 98, galenus.gmbH@tonline.de,<br />

www.galenus.com<br />

Rauch eines Zigarettenzuges enthält bereits ca. 10 12 Freie<br />

Radikale. Der Radical Protection Factor wird mit Hilfe der<br />

Elektronenspinresonanzspektroskopie ermittelt. Der RPF-<br />

Standard nutzt die radikalneutralisierende Wirkung von<br />

Antioxidantien, indem er ihre Menge sowie ihren aktiven Anteil<br />

exakt quantifiziert. Je höher die Menge an Antoxidantien<br />

und je höher ihre Reaktivität, desto höher der RPF-Wert.<br />

Eingesetzt in der Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie<br />

bewertet der RPF, wie und in welchem Umfang ein Produkt<br />

vor Freien Radikalen schützt.<br />

Aggressive Moleküle mit hohem Schadenspotenzial<br />

Freie Radikale sind unerwünschte Nebenprodukte des<br />

Stoffwechsels - hochreaktive Moleküle, die über ungepaarte<br />

Elektronen verfügen. Um den Normalzustand einer graden<br />

Elektronenanzahl zu erreichen, entreißen sie anderen Fett-<br />

oder Eiweißmolekülen Elektronen. Auf diese Weise bilden<br />

sich neue aggressive Moleküle, die in einer zerstörerischen<br />

Kettenreaktion gravierende Schäden an den Zellstrukturen<br />

verursachen können und schließlich für die Alterung<br />

verantwortlich sind.<br />

Pflanzlicher Anti-Terror-Kampf<br />

Antioxidantien fungieren als natürliche Anti-Terroreinheit<br />

gegen Freie Radikale. Es handelt sich dabei um<br />

körpereigene und zugeführte, zumeist pflanzliche Stoffe,<br />

die in der Lage sind, Freie Radikale auszuschalten und<br />

ihre zerstörerische Wirkung zu neutralisieren. Besonders<br />

wirksame Antioxidantien sind Vitamin C, Beta-Carotin,<br />

Vitamin E, Vitamin P aktive Substanzen (Flavonoide) sowie<br />

natürliche Pflanzenfarbstoffe (Polyphenole).<br />

Aronia als antioxidative Elite-Einheit<br />

Als ein hochwirksamer natürlicher Radikalfänger gilt das<br />

vom Privatinstitut Galenus® entwickelte ARONIA energy.<br />

Haupt-bestandteile des im September <strong>2005</strong> zum Patent<br />

angemeldeten Nahrungsergänzungsmittels sind die<br />

namengebende Apfelbeere (Aronia melanocarpa) und<br />

Traubenzucker. Mit einer Tagesdosis von 2 Teelöffeln können<br />

rund 3 Trilliarden Freie Radikale neutralisiert werden (eine<br />

3 mit 21 Nullen). Das entspricht in etwa der 60-fachen<br />

Wirksamkeit der gleichen Menge Zitronensaft.<br />

Sanddorn als Anti-Aging Schutz<br />

Neben dem Originalprodukt arbeitet man derzeit an der<br />

Erweiterung der Produktpalette. So wird Galenus ® ab<br />

2006 sowohl eine hochkonzentrierte Variante als auch<br />

eine zuckerfreie Variante für Diabetiker anbieten. Darüber<br />

hinaus entwickelt das Institut derzeit eine Produktlinie auf<br />

Sanddornbasis, die aufgrund ihres hohen Gehalts an Fetten<br />

und Ölen eine stabilisierende Wirkung auf die Zellstrukturen<br />

hat und somit einen nachhaltigen Anti-Aging Schutz bieten<br />

wird.<br />

(mit freundlicher Genehmigung Ariane Steffen, Innoscout<br />

<strong>Berlin</strong>, 030-6392 6056)<br />

23


24<br />

Das Adecco-Athletenprogramm:<br />

Eine Perspektive für Spitzensportler<br />

von Uwe Beyer, Geschäftsführer Adecco Deutschland<br />

Spitzensport fordert von den Athleten oft einen Einsatz bis<br />

an die Grenzen ihres Leistungsvermögens. Sie kommen<br />

deshalb häufig nicht dazu, über ihre berufliche Zukunft<br />

nach dem Ende ihrer Sportlerkarriere nachzudenken, eine<br />

Ausbildung abzuschließen oder Erfahrungen außerhalb<br />

des sportlichen Umfelds zu sammeln. Hinzu kommt, dass<br />

Athleten heute sehr viel länger als in der Vergangenheit<br />

ihre sportliche Karriere verfolgen können. Dadurch wird<br />

die Integration in den Arbeitsmarkt noch schwieriger.<br />

Unsere Personalberater treffen während ihrer Arbeit viele<br />

Athleten, die sich über ihre berufliche Zukunft Sorgen<br />

machen. Denn nur wenige verdienen so viel Geld,<br />

dass sie am Ende ihrer Sportlerkarriere kein weiteres<br />

Einkommen brauchen. Für uns als weltweit größter<br />

Personaldienstleister war es deshalb nahe liegend, eine<br />

Lösung für dieses Problem zu entwickeln.<br />

Vor sechs Jahren wurde das Adecco-Athletenprogramm ins<br />

Leben gerufen. Im Rahmen eines Kooperationsvertrages<br />

mit dem Internationalen Olympischen Komitee unterstützt<br />

Adecco Hochleistungssportler kostenfrei bei allen Fragen,<br />

die ihre berufliche Zukunft während und nach ihrer Zeit<br />

im Spitzensport betreffen. Das Athletenprogramm wird<br />

inzwischen erfolgreich in 23 Ländern gelebt. Fast tausend<br />

Athleten weltweit konnten bisher über Adecco eine neue<br />

berufliche Perspektive finden.<br />

In Abstimmung mit dem Nationalen Olympischen<br />

Komitee für Deutschland und der Stiftung Deutsche<br />

Sporthilfe wird das Programm nun auch in Deutschland<br />

umgesetzt. Dabei versteht sich Adecco als Partner des<br />

deutschen Spitzensports und ergänzt die bestehenden<br />

Strukturen der Sportverbände, der Stiftung Deutsche<br />

Sporthilfe, der Bundeswehr, des Nationalen Olympischen<br />

Komitees für Deutschland und der <strong>Olympiastützpunkt</strong>e.<br />

An den Stützpunkten arbeitet Adecco eng mit den<br />

Laufbahnberatern vor Ort zusammen.<br />

Wie sieht die Unterstützung konkret aus?<br />

Der erste Schritt ist ein fünfstündiges Karriereseminar.<br />

Viele Athleten haben keine berufliche Ausbildung und<br />

wenig Erfahrung bei der Jobsuche. Der Schritt in den<br />

neuen Lebensabschnitt ist für sie vor allem dann schwierig,<br />

wenn ihnen Perspektiven fehlen. Inhalte des Seminars<br />

sind deshalb:<br />

- Anleitung zur Erstellung eines persönlichen<br />

Kompetenzprofils (Stärken, Schwächen<br />

Interessen, Fähigkeiten, Fertigkeiten),<br />

- Definieren und Formulieren der beruflichen<br />

Wünsche und Ziele,<br />

- Strukturierung des Bewerbungsprozesses,<br />

- allgemeine Richtlinien zum Erstellen von<br />

Bewerbungsunterlagen,<br />

- Tipps zum Erstellen des Lebenslaufs speziell für<br />

Sportler (Musterlebensläufe),<br />

- Internetrecherche (Stellenmarkt),<br />

- Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch.<br />

Unternehmen suchen häufig nach den gleichen Softskills,<br />

die auch für den Erfolg im Sport notwendig sind. Dazu<br />

gehört zum Beispiel,<br />

- ausdauernd zu trainieren,<br />

- auch unter Erfolgsdruck hervorragende Leistungen<br />

zeigen zu können,<br />

- die mentale Stärke zu besitzen, sich vor wichtigen<br />

Wettkämpfen zu konzentrieren,<br />

- Schwerpunkte setzen zu können,<br />

- auch einmal ein Risiko auf sich zu nehmen und zum<br />

Beispiel neue Trainingsmethoden anzuwenden,<br />

- sich nach Verletzungen und Rückschlagen schnell<br />

wieder zu erholen und<br />

- das richtige Timing zu besitzen.


Diese Fähigkeiten sind eine gute Ausgangslage für einen<br />

erfolgreichen Einstieg in das konventionelle Berufsleben.<br />

Auf dem Seminar erfahren die Teilnehmer, wie sie diese<br />

Kompetenzen veranschaulichen und vermarkten können.<br />

In Kooperation mit den Laufbahnberatern vor Ort fand<br />

Ende September <strong>2005</strong> das erste Karriereseminar am<br />

<strong>Olympiastützpunkt</strong> in <strong>Berlin</strong> erfolgreich statt. An diesm<br />

nahmen 11 ausgewählte Athleten teil. Ende November<br />

folgte ein zweites Seminar am <strong>Olympiastützpunkt</strong> in<br />

München. 2006 soll an jedem der zwanzig Stützpunkte in<br />

Deutschland mindestens ein Seminar angeboten werden.<br />

Attraktive Softskills zu besitzen bedeutet aber noch nicht,<br />

dass ein früherer Hochleistungssportler gleich seinen<br />

Traumjob bekommt. Ein Unternehmen wird immer nach<br />

Fachkenntnissen, nach Ausbildungsabschlüssen und<br />

Erfahrung fragen. Deshalb bietet Adecco den Athleten<br />

auch die Möglichkeit einer individuellen stellenspezifischen<br />

Weiterbildung.<br />

Weitere Leistungen von Adecco sind:<br />

- Testinterviews mit Adecco-Personalberatern in<br />

einer Adecco-Niederlassung in der Nähe der<br />

<strong>Olympiastützpunkt</strong>e und<br />

- Unterstützung bei der Jobsuche.<br />

Die genaue Ausgestaltung der Programminhalte richtet<br />

sich nach den individuellen Anforderungen der Athleten.<br />

Die Mitarbeiter des Adecco-Athletenprogramms<br />

kooperieren eng mit den Adecco-Niederlassungen in der<br />

näheren Umgebung der <strong>Olympiastützpunkt</strong>e. Darüber<br />

hinaus werden sie von der gesamten Adecco-Gruppe<br />

in Deutschland mit mehr als 200 Niederlassungen<br />

unterstützt. So werden beim Coaching und bei der<br />

Karriereplanung Mitarbeiter aus dem Geschäftsbereich<br />

Personalvermittlung hinzugezogen. Über sein Netzwerk<br />

hat Adecco allein in Deutschland Kontakte zu über 10.000<br />

Kundenunternehmen.<br />

Mit unserem Programm wollen wir Spitzenathleten am Ende<br />

ihrer Sportler-Laufbahn zu einem möglichst reibungslosen<br />

Übergang in das konventionelle Berufsleben verhelfen. Mit<br />

unserer Präsenz an den <strong>Olympiastützpunkt</strong>en möchten wir<br />

aber auch jüngeren Athleten die Möglichkeit geben, sich<br />

bereits während ihrer aktiven Laufbahn um ihre zukünftige<br />

berufliche Entwicklung zu kümmern.<br />

Interessierte Sportler können sich jederzeit gerne an Grit<br />

Redes und Steffen Frisch wenden.<br />

Adecco Personaldienstleistungen GmbH<br />

Grit Redes<br />

Wilmersdorfer Str. 117<br />

10627 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 030/8848960<br />

Fax: 030/88489688<br />

E-Mail: grit.redes@adecco.de<br />

Steffen Frisch<br />

Tauentzienstraße 9-12<br />

10789 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 030 / 880220<br />

Telefax: 030/88022100<br />

Verbundnetz für den Sport (VDS)<br />

Übergabe der Urkunden für die Nachwuchsathleten 2006<br />

Am Mittwoch, den 7. Dezember <strong>2005</strong><br />

erhielten 20 <strong>Berlin</strong>er Nachwuchsathle-<br />

ten, unter ihnen so erfolgreiche Sport-<br />

ler wie Robert Harting (Leichtathletik),<br />

Nora Subschinski (Wasserspringen)<br />

und Norman Bröckl (Kanurennsport)<br />

die Urkunden für das Jahr 2006 aus<br />

den Händen des Marketingdirektors<br />

der Verbundnetz Gas AG, Dr. Wolf-<br />

gang Zöllner und dem Präsidenten<br />

des Landessportbundes <strong>Berlin</strong>, Peter<br />

Hanisch. Sven Ottke ist 2006 Pate für<br />

diese Athleten.<br />

25


26<br />

Förderung der <strong>Berlin</strong>er Eliteschulen des Sports<br />

durch den Sparkassen- und Giroverband<br />

Die Eliteschulen des Sports stellen wichtige Eckpfeiler im<br />

deutschen Spitzensport dar. Durch eine optimale Verzahnung<br />

von schulischer Ausbildung und leistungssportlichem<br />

Training können ausgewählte Talente eine Karriere<br />

im Spitzensport unter günstigen Umfeldbedingungen<br />

anstreben.<br />

Mit der Überprüfung der Qualitätskriterien der „Eliteschulen<br />

des Sports“ durch gleichnamigen Arbeitskreis wurden alle<br />

diese Schulen für den neuen Olympiazyklus <strong>2005</strong> bis 2008<br />

neu eingestuft.<br />

„Ziel der Überprüfung war es, die<br />

Eliteschulen des Sports nach bundesweit<br />

einheitlichen Qualitätskriterien des<br />

Deutschen Sportbundes zu beurteilen,<br />

bei Beachtung der individuellen<br />

Besonderheiten. Die Kriterien beziehen<br />

sich auf die internationalen Erfolge<br />

im internationalen Nachwuchs- und<br />

Spitzensport und die Förderbedingungen<br />

im Leistungssport, in der Schule und im<br />

Sportinternat vor Ort“. (Pressekonferenz des DSB zum<br />

Thema Eliteschulen am 04.11.04 in Frankfurt/M.)<br />

Dabei sind drei Qualitätskategorien herausgearbeitet<br />

worden:<br />

1. Qualitätskriterien in herausragender Weise erfüllt<br />

2. Qualitätskriterien in hervorragender Weise erfüllt<br />

3. Qualitätskriterien erfüllt.<br />

Auch die drei <strong>Berlin</strong>er Eliteschulen des Sports sind wieder<br />

mit dabei. Insgesamt haben 33 Schulen die Qualitäts-<br />

kriterien erfüllt, 5 werden im Jahr 2006 abschließend<br />

bewertet.<br />

In die erste Kategorie sind auch die Werner-Seelenbinder-<br />

Schule und das Coubertin-Gymnasium eingeordnet worden<br />

Nachdem im Sommer <strong>2005</strong> das Gebäude 3 des Hauses<br />

der Athleten im Sportforum <strong>Berlin</strong> fertiggestellt war,<br />

konnten die ersten Leistungssportler (ausgewählte<br />

Bundeskaderathleten) einziehen. Am 09. Dezember <strong>2005</strong><br />

wurde dieses Wohnheim, das sich in der Trägerschaft der<br />

Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport befindet<br />

und an das neue Schul- und Leistungssportzentrum <strong>Berlin</strong><br />

angegliedert ist, offiziell durch Staatssekretär Thomas<br />

Härtel im Beisein von Robert Bengsch (Radsport), Nico<br />

(insgesamt nur 10 bundesweit). Die Flatow-Oberschule<br />

gehört zu den Schulen der Kategorie drei.<br />

Die Werner-Seelenbinder-Schule ist eine der größten<br />

Eliteschulen des Sports bundesweit mit derzeit rund 1.100<br />

Schülern/Sportlern und einem Kaderanteil von 50%.<br />

Das Coubertin-Gymnasium hat mit rund 700 Schülern/<br />

Sportlern und einem Kaderanteil von 41%, die Flatow-<br />

Oberschule mit ebenfalls mehr als 700 Schülern/Sportlern<br />

einen Kaderanteil von 17%.<br />

Seit 1997 werden die Eliteschulen des<br />

Sports von der Finanzgruppe Deutscher<br />

Sparkassen- und Giroverband finanziell<br />

gefördert. Dabei sind diese Schulen bisher<br />

mit mehr als 10 Millionen Euro unterstützt<br />

worden, davon gingen rund 3 Millionen<br />

Euro in konkrete Projekte.<br />

Auch im Jahr <strong>2005</strong> haben die drei<br />

<strong>Berlin</strong>er Eliteschulen einen Förderbetrag<br />

in Höhe von insgesamt 48.800,- Euro<br />

erhalten. Die Mittel werden insbesondere<br />

zur Verbesserung der Mobilität der Athleten (Transporte<br />

zu Wettkämpfen, Lehrgängen, Heimfahrten...) und für<br />

Ausstattungen im Zusammenhang mit e-learning (virtuelles<br />

Klassenzimmer) eingesetzt.<br />

Erstmals haben in diesem Jahr zwei Schulen eine<br />

besondere Auszeichnung durch den DSB erhalten, als<br />

„Best practice-Modelle“. Das sind die <strong>Berlin</strong>er Werner-<br />

Seelenbinder-Schule und die CJD-Chistophorusschule<br />

in Berchtesgaden. Beide Schulen wurden deshalb vom<br />

Sparkassen- und Giroverband zusätzlich mit einen<br />

Förderpreis von je 10.000,- Euro geehrt.<br />

Sabine Westphal<br />

Eröffnung Wohnheim/Haus der Athleten<br />

Kanning (Judo), Nikola Holmes (Eishockey), Jennifer<br />

Plate (Eisschnelllauf) und Marius Hanniske (Leichtathletik)<br />

übergeben. Der Staatssekretär unterstrich, dass das<br />

<strong>Berlin</strong>er Haus der Athleten - neben der Sicherung der<br />

schulischen bzw. beruflichen Ausbildung und dem Verfolgen<br />

der leistungssportlichen Karriere - dazu beitragen wird,<br />

die Wohnbedingungen der Athletinnen und Athleten,<br />

einschließlich einer sportgerechten Ernährung, - weiter zu<br />

verbessern. Für die Sanierung des Wohnheimes hat das


Land rund 2,3 Mio Euro investiert, der <strong>Olympiastützpunkt</strong><br />

hat Mittel des Bundes (rund 25.000,- Euro) für die<br />

Vervollkommnung der Ausstattungen eingesetzt.<br />

Dr. Gerber (Vorsitzender des Trägervereins des<br />

<strong>Olympiastützpunkt</strong>es <strong>Berlin</strong> und Vizepräsident des<br />

Landessportbundes <strong>Berlin</strong>, Peter Hanisch (Präsident des<br />

Landessportbundes <strong>Berlin</strong>) und Dr. Neumes (Schulleiter<br />

der Werner-Seelenbinder-Schule und kommissarischer<br />

Leiter des Hauses der Athleten) hoben die gute und<br />

abgestimmte Zusammenarbeit der Senatsverwaltung für<br />

Bildung, Jugend und Sport, des <strong>Olympiastützpunkt</strong>es,<br />

des Landessportbundes und der Eliteschulen des Sports<br />

hervor. Der Dank wurde an all jene gerichtet, die unmittelbar<br />

an der Umsetzung des Projektes beteiligt waren. Nach<br />

Abschluss aller Sanierungsarbeiten im Haus der Athleten<br />

werden langfristig gesehen rund 280 Plätze in den<br />

Teilen Schulinternat, Wohnheim und Unterkunftsbereich<br />

(einschließlich Außenstelle Grünau) zur Verfügung stehen.<br />

Die rund 30 Gäste der Eröffnungsveranstaltung konnten<br />

sich bei einer Besichtigung des neuen Wohnheimes vom<br />

guten Ausstattungsstandard und von den verbesserten<br />

Wohn- und Lebensbedingungen selbst überzeugen. Die<br />

anwesenden Athletinnen und Athleten äußerten sich<br />

ausgesprochen zufrieden über die neuen Appartements mit<br />

innenliegenden Dusch- und Sanitärtrakts.<br />

Diese Eröffnungsveranstaltung wurde zugleich genutzt,<br />

um das Engagement des Finanzgruppe Deutscher<br />

Sparkassen- und Giroverband für den Leistungssport,<br />

insbesondere für die Eliteschulen des Sports, zu würdigen.<br />

Die Direktorin (Gesellschaftliches Engagement und Ver-<br />

anstaltungsmanagement, Sponsoring), Frau Dr. Kramer,<br />

berichtete über die vielfältigen Initiativen ihrer Institution<br />

und überreichte dem Schulleiter der Werner-Seelenbinder-<br />

Schule einen Scheck von 10.000,- Euro. Sie ist eine von<br />

zwei Eliteschulen des Sports bundesweit, die in diesem<br />

Jahr mit einem Sonderpreis als „Best practice-Modell“<br />

ausgezeichnet werden konnten.<br />

Der Dank geht abschließend an die Turnerinnen des LLZ,<br />

die mit einem “Cancan“ ihre tänzerisches und sportliches<br />

Können demonstrierten, aber auch an Bärenmenü -<br />

Verpflegungseinrichtung der Werner-Seelenbinder-Schule,<br />

des Hauses der Athleten im Sportforum und zugleich OSP-<br />

Sponsor - für das leckere Büffet.<br />

Sabine Westphal<br />

27


28<br />

Besuche am <strong>Olympiastützpunkt</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Amerikaner am OSP<br />

Die zwei Kinder des Gouverneurs von New Hampshire -<br />

sowie weitere sportbegeisterte Kinder und Jugendliche<br />

von Angehörigen der USA Botschaft in <strong>Berlin</strong> - besuchten<br />

am 10. September <strong>2005</strong> den <strong>Olympiastützpunkt</strong> und<br />

das Sportforum. Den Auftakt bildete zunächst ein<br />

Rundgang durch den Hallenkomplex. Die Laufbahn in der<br />

Leichtathletikhalle lud förmlich dazu ein, ein paar Runden<br />

zu drehen. Danach staunten die Kinder nicht schlecht, was<br />

die Turner, Eiskunstläufer und Eisschnellläufer alles so<br />

drauf haben.<br />

Durch die faszinierenden jungen Turner und den<br />

kommentierenden Worten von OSP-Trainer Jens Milbradt<br />

„auf den Geschmack“ gekommen, entstand der Wunsch,<br />

auch die Turnerinnen zu sehen. Kein Weg ist zu weit, wenn<br />

Wünsche erfüllt werden können. Die Leichtathletik-Frei-<br />

anlage und die Eliteschule des Sports linkerhand passie-<br />

rend, kam die Besuchgruppe dann in der Damenturnhalle an<br />

und aus dem Staunen nicht mehr heraus, was die Mädchen<br />

- um die nach Verletzung im Wiederaufbau befi ndliche Katja<br />

Abel - alles so können.<br />

Im Anschluss daran wurde das OSP-Hauptgebäude<br />

ausführlich in Augenschein genommen. Natürlich<br />

herrschte bei den Kindern beim Rundgang in den<br />

einzelnen Etagen das Prinzip „Probieren kommt vor<br />

Zwanzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bun-<br />

desministerium des Innern, die im Rahmen ihrer Frei-<br />

zeitgestaltung Sport in einer Be-<br />

triebssportgruppe(„Selbstverteidi- gung/Selbstbehauptung“) treiben,<br />

hatten schon seit längerem den<br />

Wunsch, den <strong>Olympiastützpunkt</strong><br />

<strong>Berlin</strong> zu besuchen. Am Donnerstag,<br />

dem 3. November <strong>2005</strong> in den<br />

späten Nachmittagsstunden -<br />

ihrer eigentlichen Trainingszeit<br />

- war es dann soweit: diesmal<br />

ein überwiegend „theoretisches<br />

Training“ - im <strong>Olympiastützpunkt</strong><br />

<strong>Berlin</strong>! Physiotherapeuten, Sport-<br />

mediziner, Trainingswissenschaftler, Laufbahnberater,<br />

Verwaltungsangestellte - alles unter einem Dach. Gehört<br />

Studieren“. Ob Physiotherapie, Rennen auf dem Laufband<br />

oder Krafttraining an den Messplätzen - alles musste<br />

möglichst selbst ausprobiert werden. Physiotherapeutin<br />

Andrea Pinske, Sportmedizinerin Dr. Elke Neuendorf und<br />

Trainingswissenschaftler Dr. Harry Bähr hatten nicht nur<br />

die richtigen begleitenden Worte parat, sondern auch<br />

das richtige Fingerspitzengefühl beim Umgang „with the<br />

american children“. Allen Beteiligten hat es sichtlich Spaß<br />

gemacht und eine Nachaufl age „is not impossible“.<br />

Jochen Malz<br />

Betriebssportgruppe des BMI besucht den OSP<br />

hat man schon viel davon, aber gesehen eben noch nicht.<br />

Das alles war daher von großem Interesse.<br />

Das Können der Leichtathleten,<br />

Turner, Eiskunstläufer und<br />

Eisschnellläufer - wahrgenommen<br />

beim anschließenden Rundgang im<br />

Sportforum - regte zum Staunen an.<br />

Höhepunkt war dann die „Fachvisite“<br />

bei den jungen Judokas, schließlich<br />

hat man ja selbst als Freizeit-<br />

Kampfsportler in der zurückliegenden<br />

Zeit eine gewisse innere Beziehung<br />

zu Würfen, Festhalten und anderen<br />

Techniken aufgebaut. Das war<br />

schon interessant, was „die kleinen<br />

Kerlchen“ schon so alles zustande bringen.<br />

Jochen Malz


Delegation aus Nepal<br />

Eine nepalesische Delegation mit Führungskräften der<br />

Sportverwaltung bzw. des Nationalen Olympischen<br />

Komitees (NOK) besuchten im Rahmen ihrer Deutschland-<br />

Visite auch den <strong>Olympiastützpunkt</strong> <strong>Berlin</strong>. OSP-Leiter<br />

Dr. Jochen Zinner erläuterte zunächst die Strukturen und<br />

Aufgaben des mit 17 zugeordneten Schwerpunktsportarten<br />

größten bundesdeutschen Leistungssport-Stützpunktes.<br />

Anschließend war Gewandtheit und Koordination gefragt,<br />

denn er stieg mit seinen Gästen durch eine Luke „aufs<br />

Dach des Hauses“, ortete und definierte Gebäude, Hallen<br />

und Stadien im Sportforum <strong>Berlin</strong> aus der Vogelperspektive<br />

- zugleich die richtige Gelegenheit für die Gäste,<br />

„Schnappschüsse mit Panoramablick“ zu schießen. So<br />

war aus „luftiger Höhe“ auch nicht zu übersehen, dass die<br />

Rekonstruktionsmaßnahmen an und in der Schwimmhalle<br />

ihren Lauf nehmen...<br />

Sehr interessiert war die Delegation an einer Besichtigung<br />

von Trainingsmessplätzen. Trainingswissenschaftler Dr.<br />

Ralf Buckwitz kennzeichnete vor Ort den Strömungskanal<br />

als ein wichtiges Trainingselement der Schwimmer für die<br />

Entwicklung von Technik und/oder Kondition. Anschließend<br />

konnten die Gäste Geher und Radrennfahrer „live“ beim<br />

Besuch aus Taiwan<br />

Training auf dem Laufband erleben. OSP-Ärztin Dr. Elke<br />

Neuendorf erläuterte, wie dieser rechnergestützte Messplatz<br />

zielgerichtet für das Training und die Diagnostik eingesetzt<br />

wird.<br />

Abschließend brachten die nepalesischen Leistungs-<br />

sportexperten in ihren Statements zum Ausdruck, dass sie viele<br />

positive Eindrücke gewinnen konnten und bedankten sich für<br />

die fachkundige Führung und die erwiesene Gastfreundschaft.<br />

Jochen Malz<br />

Am 19. Juli <strong>2005</strong> begrüßten Dr. Dietrich Gerber und Dr. Jochen Zinner<br />

die Delegation der Stadt Kaohsiung (aus Taiwan), unter der Leitung<br />

von Bürgermeister Chen Chi-mai. Die Stadt Kaohsiung ist Gastgeber<br />

der World Games 2009. Die Reise diente den Verantwortlichen zum<br />

allgemeinen Informationsaustausch und zur zukünftigen Zusammen-<br />

arbeit im Bereich des Sports.<br />

29


OSP-Sponsorentreffen<br />

<strong>Olympiastützpunkt</strong> <strong>Berlin</strong> – Ein Blick hinter die Kulissen<br />

Am 7. November <strong>2005</strong> trafen sich auf Einladung des<br />

Vorsitzenden des Trägervereins des <strong>Olympiastützpunkt</strong>es<br />

<strong>Berlin</strong> Dr. Dietrich Gerber und des <strong>Olympiastützpunkt</strong>leiters Dr.<br />

Jochen Zinner langjährige und neue Sponsoren des OSP sowie<br />

ausgewählte Kunden und Geschäftspartner der Dresdner Bank<br />

- TOP Sponsor - im <strong>Olympiastützpunkt</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Thema des Abends war „Ein Blick hinter die Kulissen“. Bei<br />

einem Rundgang durch ausgewählte Räumlichkeiten des<br />

OSP konnten die Gäste Athleten wie Moritz Zimmer im<br />

Strömungskanal, Marcus Abramowski (Deutscher Meister<br />

2004) am Boxmessplatz, Karl-Christian König (Deutscher<br />

Meister <strong>2005</strong> im Bahnradsport) bei der Laufbanddiagnostik,<br />

Dana Glöß (Deutsche Meisterin im Bahnradsport) auf dem<br />

Hochlastergometer und André Niklaus (4. Platz bei der WM<br />

<strong>2005</strong> im Zehnkampf) im Kraftlabor auf dem ISOMED 2000<br />

beim spezifi schen Training beobachten und sich somit einen<br />

Eindruck in den Trainingsaltag der Athleten verschaffen. Im<br />

Anschluss daran, standen die Athleten beim Buffet – gesponsert<br />

von Bärenmenü - Rede und Antwort.<br />

Der Dank geht an alle TOP-Sponsoren, Sponsoren, Partner<br />

und Ausrüster des <strong>Olympiastützpunkt</strong>es <strong>Berlin</strong>, denn ohne die<br />

hervorragende Zusammenarbeit und das Engagement aus der<br />

Wirtschaft, wäre Leistungssport auf internationalem Niveau<br />

nicht realisierbar.<br />

Roman Kluge<br />

HÖCHSTLEISTUNGEN GEMEINSAM GESTALTEN<br />

Die offiziellen TOP-Sponsoren, Sponsoren, Ausrüster und Partner des <strong>Olympiastützpunkt</strong>es <strong>Berlin</strong>.<br />

Bundesministerium des Innern, Bindesministerium für Verteidigung, Senat von <strong>Berlin</strong>, Deutscher Sportbund,<br />

Stiftung Deutsche Sporthilfe, Landessportbund <strong>Berlin</strong><br />

www.osp-berlin.de<br />

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