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Die ungarische Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie in Zahlen ...

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Inhalt<br />

3 Vorwort<br />

4<br />

6<br />

10<br />

<strong>Die</strong> Akteure<br />

der Agrarwirtschaft<br />

<strong>Die</strong> Gegebenheiten der<br />

<strong>ungarische</strong>n <strong>Landwirtschaft</strong><br />

Ergebnisse der<br />

<strong>Landwirtschaft</strong><br />

14 Forstwirtschaft<br />

15<br />

16<br />

Wildwirtschaft, Fischerei<br />

Entwicklung des ländlichen<br />

Raumes <strong>und</strong> Agrarumweltschutz<br />

19 <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong><br />

20<br />

22<br />

23<br />

24<br />

26<br />

Lebensmittelsicherheit, Veter<strong>in</strong>ärwesen<br />

<strong>und</strong> Pflanzenges<strong>und</strong>heit<br />

Market<strong>in</strong>g <strong>in</strong> der<br />

Lebensmittelwirtschaft<br />

Ungarn als Mitglied der<br />

Europäischen Union<br />

Unsere Beteiligung am<br />

Agrarhandel der Welt<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>sattachés der<br />

Republik Ungarn


Vorwort<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

2007<br />

Seit 2007 hat e<strong>in</strong>e neue Zeitrechnung im Agrarsektor <strong>und</strong> <strong>in</strong> der<br />

Entwicklung des ländlichen Raumes begonnen. Mit Beg<strong>in</strong>n der neuen<br />

Haushaltsperiode der Europäischen Union von 2007–2013 muss<br />

allmählich mit der Entstehung e<strong>in</strong>er qualitativ neuen Situation gerechnet<br />

werden. Zu erwarten ist e<strong>in</strong>e wesentliche Veränderung des<br />

Förderungssystems <strong>und</strong> im Rahmen des Neuen Ungarischen<br />

Programms zur Entwicklung des ländlichen Raumes e<strong>in</strong> Aufschwung <strong>in</strong><br />

der Entwicklung des Agrarsektors <strong>und</strong> des ländlichen Raumes. Der<br />

Konsolidierungsprozess, der <strong>in</strong> den beiden letzten Jahren <strong>in</strong> der<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> zu beobachten war, wird sich fortsetzen, oder sich<br />

sogar beschleunigen. <strong>Die</strong> Agrarwirtschaft wird immer mehr zu e<strong>in</strong>em<br />

“Erfolgssektor” werden, dies ist von gesellschaftlichem <strong>und</strong> volkswirtschaftlichem<br />

Interesse.<br />

<strong>Die</strong> Gegebenheiten Ungarns s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihrer Gesamtheit günstig für<br />

die landwirtschaftliche Produktion. <strong>Die</strong>ses Agrarpotenzial muss stärker<br />

<strong>und</strong> s<strong>in</strong>nvoller, als bisher, ausgenutzt werden, im Interesse dessen<br />

muss der Sektor entwickelt werden. <strong>Die</strong> Entwicklung stellen wir uns<br />

im Rahmen der Geme<strong>in</strong>samen Agrarpolitik, aber unter Betonung der<br />

nationalen Besonderheiten vor. <strong>Die</strong> Entwicklung der <strong>Landwirtschaft</strong><br />

wird als untrennbarer Bestandteil der Entwicklung des Agrarsektors<br />

<strong>und</strong> des ländlichen Raumes durchgeführt.<br />

E<strong>in</strong>e unserer direkten agrarpolitischen Zielstellungen ist die<br />

Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte, um dadurch<br />

die Versorgung der <strong>in</strong>ländischen Verbraucher zu sichern <strong>und</strong> den<br />

Export zu steigern. Den Forderungen der Nachhaltigkeit<br />

entsprechend soll der Zustand der Umwelt <strong>und</strong> des ländlichen<br />

Raumes verbessert werden. Im Interesse der Verbesserung der<br />

Lebensqualität auf dem Lande bieten wir Unterstützung für die<br />

Entwicklung der örtlichen Geme<strong>in</strong>schaften <strong>und</strong> die Verbesserung der<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten an, dazu soll die Diversifizierung angeregt<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong>se Publikation hat die Absicht, den Entscheidungsträgern <strong>und</strong><br />

Akteuren der Agrarwirtschaft e<strong>in</strong>en Spiegel vor Augen zu halten, die<br />

Chancen <strong>und</strong> Möglichkeiten, aber auch die Probleme zu beleuchten.<br />

Ich b<strong>in</strong> überzeugt, dass die Kenntnis der Tatsachen uns bei der<br />

Verwirklichung unserer Ziele helfen wird, deshalb empfehle ich diese<br />

Publikation allen Lesern.<br />

3<br />

József Gráf<br />

M<strong>in</strong>ister


Gesellschaften mit<br />

beschränkter Haftung<br />

(6565)<br />

Geme<strong>in</strong>schafts-<br />

Unternehmen mit sonstiger<br />

Rechtsperson<br />

(z.B.Forstgr<strong>und</strong>besitzgesellschaft)<br />

(1074)<br />

<strong>Die</strong> Akteure der Agrarwirtschaft<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> kann h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

Wirtschaftsformen als der vielseitigste Sektor der ganzen<br />

Volkswirtschaft betrachtet werden. <strong>Die</strong> Betriebsstruktur<br />

unterscheidet sich auch von der der meisten Mitgliedstaaten<br />

der Europäischen Union. Alle Formen von Unternehmen<br />

kommen hier vor. Als Besonderheit kann die bipolare<br />

Wirtschaftsstruktur erwähnt werden, die aus größeren<br />

landwirtschaftlichen Betrieben <strong>und</strong> Kle<strong>in</strong>betrieben besteht.<br />

Nach der Wende haben die mittelständischen Betriebe an<br />

Gewicht gewonnen. Es ist e<strong>in</strong>e große Anzahl von<br />

Genossenschaften zu beobachten, noch wichtiger ist aber,<br />

dass fast 707.000 E<strong>in</strong>zelbetriebe (Haushalte) an der<br />

Produktion beteiligt s<strong>in</strong>d. Zwar ist deren Zahl <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren zurückgegangen, dennoch ist das e<strong>in</strong> Beweis dafür,<br />

dass <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerem, oder größerem Maße fast e<strong>in</strong> Viertel bis<br />

e<strong>in</strong> Drittel der <strong>ungarische</strong>n Haushalte mit der<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> zu tun haben. Ihre gesellschaftliche Rolle<br />

wird dadurch nachhaltig def<strong>in</strong>iert.<br />

4<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsunternehmen<br />

(14 062)<br />

Aktiengesellschaften<br />

(329)<br />

Struktur des <strong>Landwirtschaft</strong>ssektors im Jahre 2005<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>liche<br />

Genossenschaften<br />

(1453)<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsunternehmen<br />

ohne<br />

Rechtsperson<br />

(z.B. KG, OHG)<br />

(4533)<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

<strong>Landwirtschaft</strong>liche Produzenten<br />

(1 448 962)<br />

E<strong>in</strong>zelbetriebe<br />

(706 900)<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>liche<br />

Privatunternehmen<br />

(20 349)<br />

Nicht betriebliche<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>,<br />

Gemüsegarten,<br />

Hobbyproduktion<br />

(728 000)<br />

Haupterwerbliche<br />

Familienbetriebe,<br />

Teilzeit-, sowie<br />

Nebenerwerbsbetriebe<br />

(686 551)


<strong>Die</strong> Vielzahl von E<strong>in</strong>zelbetrieben wird durch die statistische<br />

Bestandsaufnahmemethodik der EU erklärt. (Es müssen<br />

so lange Produzenten <strong>in</strong> die statistische Bestandsaufnahme<br />

e<strong>in</strong>bezogen werden, bis der beobachtete Bereich nicht 99<br />

Prozent der Produktion abdeckt. So gelten auch Haushalte,<br />

<strong>in</strong> denen jährlich e<strong>in</strong> Schwe<strong>in</strong> gemästet wird, als E<strong>in</strong>zelbetrieb.)<br />

Das erklärt auch, dass sich die E<strong>in</strong>zelbetriebe je nach<br />

Ziel der Bewirtschaftung wesentlich unterscheiden können:<br />

■ Nur für den Eigenverbrauch produzierende<br />

Unternehmen (363.000 Betriebe, 51,3 Prozent);<br />

■ Unternehmen, die den über den Eigenverbrauch h<strong>in</strong>ausgehenden<br />

Produktionsüberschuss verkaufen<br />

(234.000 Betriebe, 33,1 Prozent);<br />

■ In erster L<strong>in</strong>ie Waren produzierende Unternehmen (109.000<br />

Betriebe, 15,5 Prozent);<br />

■ Unternehmen, die landwirtschaftliche <strong>Die</strong>nstleistungen anbieten<br />

(707 Betriebe, 0,1 Prozent).<br />

In Ungarn hat sich die Rolle der Pflanzenproduktion im letzten<br />

Jahrzehnt verstärkt. Der <strong>Landwirtschaft</strong>lichen Gesamterhebung im<br />

Jahre 2005 zufolge bauen drei Viertel der Wirtschaftsgesellschaften<br />

nur Pflanzen an. 47 Prozent der E<strong>in</strong>zelbetriebe beschäftigen sich<br />

ausschließlich mit Pflanzenbau, kaum mehr als e<strong>in</strong> Fünftel mit<br />

Tierzucht, 32 Prozent mit beiden Bereichen. 26 Prozent der<br />

Wirtschaftsgesellschaften halten Tiere. In beiden Wirtschaftsformen<br />

waren R<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Schwe<strong>in</strong>e dom<strong>in</strong>ierend.<br />

Unter dem E<strong>in</strong>fluss der Agrarpolitik, die die Genossenschaftsbildungen<br />

fördert, wird die Rolle der Produzentengenossenschaften<br />

immer größer. Von diesen müssen besonders die Produktions- <strong>und</strong><br />

Absatzorganisationen (TÉSZ), durch die im Rahmen der Obst- <strong>und</strong><br />

Gemüsemarktordnung der Europäischen Union die Auszahlung der<br />

Fördermittel erfolgt. Bis Anfang 2005 wurden 100 TÉSZ <strong>in</strong> Ungarn<br />

gegründet. Ihre Zahl hat sich bis heute zwar verr<strong>in</strong>gert (auf 64), aber<br />

dies ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf Verschmelzungen zurückzuführen. Im Jahre<br />

2006 betrugen die E<strong>in</strong>nahmen der Mitglieder 28 Milliarden For<strong>in</strong>t.<br />

<strong>Die</strong> Anzahl der von den TÉSZ <strong>in</strong>tegrierten Produzenten betrug<br />

21.000. <strong>Die</strong> früher kle<strong>in</strong>en Organisationen haben sich im Laufe der<br />

Jahre zu e<strong>in</strong>er konkurrenzfähigen Größe entwickelt. Etwa 15 Prozent<br />

des Absatzes der e<strong>in</strong>heimischen Obst- <strong>und</strong> Gemüseproduktion läuft<br />

über sie ab. In allen Obst <strong>und</strong> Gemüse produzierenden Regionen des<br />

Landes s<strong>in</strong>d TÉSZ gegründet worden, so dass die geographische<br />

Deckung als fast vollständig angesehen werden kann.<br />

E<strong>in</strong>kaufs- <strong>und</strong> Verkaufsgenossenschaften (BÉSZ) s<strong>in</strong>d Organisationen,<br />

die den An- <strong>und</strong> Verkauf von bestimmten Produkten unterstützen<br />

<strong>und</strong> dazu <strong>Die</strong>nstleistungen anbieten. An die bisher gegründeten<br />

etwa 700 BÉSZ stellt das M<strong>in</strong>isterium von Jahr zu Jahr höhere<br />

Forderungen, so dass im Jahre 2006 – im letzten Jahr des<br />

Programms zur Förderung von Wirtschaftsorganisationen – nur<br />

noch Organisationen Fördermittel beantragen konnten, die m<strong>in</strong>destens<br />

30 Produzenten umfassten <strong>und</strong> 300 Millionen For<strong>in</strong>t E<strong>in</strong>nahmen<br />

erreicht haben.<br />

In Ungarn gab es zum 1. Januar 2006 157 staatlich anerkannte<br />

Produzentengruppen. Im Verlaufe des Jahres hat sich ihre Zahl um<br />

51 Organisationen – größenmäßig um 32 Prozent – erweitert, so<br />

dass am 31. Dezember 2006 <strong>in</strong>sgesamt 208 Produzentengruppen, die<br />

zur Förderung durch die Europäische Union berechtigt waren, im<br />

Agrarsektor arbeiteten.<br />

<strong>Die</strong> im staatlichen Besitz bef<strong>in</strong>dliche Waldfläche – <strong>in</strong>sgesamt<br />

1.540.000 ha – ist im Besitz von 19 staatlichen Forstwirtschafts-<br />

Geschl. AG <strong>und</strong> 3 Forstwirtschafts-<br />

Geschl. AG<br />

der <strong>ungarische</strong>n<br />

Streitkräfte. Der im<br />

Privatbesitz bef<strong>in</strong>dliche<br />

Wald wird von etwa<br />

27.000 Forstwirten<br />

betreut, h<strong>in</strong>ter denen ca.<br />

300.000 Privateigentümer<br />

mit Splitterflächen stehen.<br />

Im Vergleich zur<br />

Europäischen Union weist<br />

die <strong>ungarische</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong><br />

e<strong>in</strong>e höhere<br />

Konzentration als<br />

der Durchschnitt der EU-<br />

25 auf. Am 31.12.2006<br />

waren <strong>in</strong>sgesamt 8448<br />

Unternehmen registriert.<br />

E<strong>in</strong> immer größerer<br />

Teil des Vertriebs im<br />

E<strong>in</strong>zelhandel (ohne<br />

Masch<strong>in</strong>en-, Fahrzeug<strong>und</strong><br />

Kraftstoffvertrieb)<br />

konzentriert sich <strong>in</strong><br />

Ungarn <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>kaufszentren,Hypermärkten<br />

<strong>und</strong> Netzen.<br />

Obwohl das Tempo der<br />

Expansion <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren nachgelassen hat,<br />

setzt sich deren Raumgew<strong>in</strong>n fort – ihr Anteil beträgt bereits etwa<br />

60 Prozent. Ähnlich ist die Lage bei den Lebensmitteln, <strong>in</strong>nerhalb der<br />

E<strong>in</strong>zelhandelsnetze verr<strong>in</strong>gert sich die Anzahl der<br />

Lebensmittelgeschäfte.<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

2007<br />

Anzahl der <strong>in</strong> der <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> registrierten Unternehmen <strong>und</strong> deren<br />

Verteilung nach Beschäftigtenkategorien<br />

Quelle: KSH<br />

Beschäftigte Anzahl der Unternehmen Anteil, %<br />

0-9 Personen 6670 79,0<br />

10-49 Personen 1392 16,5<br />

50-249 Personen 307 3,6<br />

über 250 Personen 79 0,9<br />

5


<strong>Die</strong> Gegebenheiten der <strong>ungarische</strong>n <strong>Landwirtschaft</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> Landwirtschat ist e<strong>in</strong>er der bedeutenden Sektoren<br />

der Volkswirtschaft. <strong>Die</strong> e<strong>in</strong>zigartigen natürlichen Gegebenheiten<br />

des Landes, die Bodenreliefsverhältnisse, die klimatischen<br />

Faktoren <strong>und</strong> die Böden mit hervorragenden Ertragsfähigkeiten<br />

ermöglichen beim Anbau der meisten Kulturpflanzen hervorragende<br />

qualitative <strong>und</strong> quantitative Ergebnisse <strong>und</strong> trugen zur<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>er f<strong>und</strong>ierten <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> Agrarkultur im<br />

letzten Jahrtausend bei.<br />

Neben den günstigen geografischen Verhältnissen s<strong>in</strong>d weitere<br />

Vorteile zu erwähnen:<br />

■ die Berufsqualifikation der Arbeitskräfte;<br />

Verteilung der landwirtschaftlichen Anbaufläche nach Bewirtschaftungszweigen, 2006<br />

Rebland<br />

1,2%<br />

(94 000 ha)<br />

Obstplantagen<br />

1,3%<br />

(103 000 ha)<br />

Grünland<br />

13,2%<br />

(1 Mio ha)<br />

Wald<br />

23,1%<br />

(1 777 000 ha)<br />

Quelle: KSH<br />

Schilf<br />

0,8%<br />

(61 000 ha)<br />

Küchengarten<br />

1,2%<br />

(96 000 ha)<br />

Fischteiche<br />

0,4%<br />

(34 000 ha)<br />

Anteil der <strong>Landwirtschaft</strong> an der Volkswirtschaft<br />

Ackerland, ohne<br />

Getreide<br />

20,3%<br />

(1,6 Mio. ha)<br />

Getreide<br />

38,3%<br />

(2,9 Mio. ha)<br />

Anteil der <strong>Landwirtschaft</strong> Saldo des Außen-<br />

Jahr am produ- am Ver- am an den In- an der handels-<br />

zierten BIP brauch a) Export a) vestitionen Beschäfti- volumens a)<br />

laufende Preise, % gung % Mrd Ft<br />

1995 5,9 32,4 20,3 2,9 8,0 227,6<br />

1998 4,9 30,3 10,5 3,6 7,5 314,8<br />

2000 4,6 27,6 6,9 4,7 6,6 302,2<br />

2002 4,0 27,0 6,8 5,5 6,2 308,9<br />

2004 4,1 26,1 6,0 4,3 5,3 223,1<br />

2005 3,7 25,1 5,8 4,5 5,0 181,1<br />

2006 + 3,7 25,1 5,5 4,2 4,9 214,5<br />

a) Produkte der <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> der <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong>.<br />

+) vorläufige Angaben<br />

Quelle: KSH<br />

6 <strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

■ die positive E<strong>in</strong>stellung der Mehrheit der Bevölkerung zur<br />

landwirtschaftlichen Tätigkeit;<br />

■ die qualitativ herausragende Bildung <strong>und</strong> Forschung;<br />

■ Institutionen, die behördliche Aufgaben durchführen.<br />

All diesen Faktoren ist es zu verdanken, dass die <strong>ungarische</strong><br />

<strong>Landwirtschaft</strong> traditionell exportorientiert ist <strong>und</strong> ihre qualitativ<br />

hochwertigen Erzeugnisse <strong>und</strong> Produkte fast <strong>in</strong> allen Ländern der<br />

Welt zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d.<br />

In den mehr als anderthalb Jahrzehnten nach der Wende<br />

führten die Veränderungen <strong>in</strong> der <strong>ungarische</strong>n Gesellschaft, sowie<br />

die Umstrukturierungen auf den <strong>in</strong>ternationalen Märkten dazu,<br />

dass sich die Anteile der <strong>ungarische</strong>n Agrarwirtschaft <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Volkswirtschaft veränderten. Während die <strong>Landwirtschaft</strong> im<br />

Jahr der Wende (1989) 13,7 Prozent des damaligen BIP produzierte,<br />

17,4 Prozent der Arbeitskräfte beschäftigte <strong>und</strong> 22,8<br />

Prozent der Exporte<strong>in</strong>nahmen erzielte, hat sich das Gewicht der<br />

Agrarwirtschaft <strong>in</strong> den Jahren nach der Jahrtausendwende<br />

wesentlich verr<strong>in</strong>gert <strong>und</strong> ihr Anteil am BIP liegt heute bei<br />

3,7–4,0 Prozent.<br />

Bei der Bewertung der Rolle der <strong>Landwirtschaft</strong> muss betont<br />

werden, dass der Anteil von 3,7 Prozent am BIP nur die landwirtschaftliche<br />

Rohstoffproduktion widerspiegelt. Auch <strong>in</strong> Ungarn<br />

ist zu beobachten, dass sich der Akzent kont<strong>in</strong>uierlich von der<br />

Rohstoffproduktion <strong>in</strong> Richtung der im breiteren S<strong>in</strong>ne<br />

genommenen Agrarwirtschaft, der vor- <strong>und</strong> nachgelagerten<br />

Phasen (Agrobus<strong>in</strong>ess) h<strong>in</strong> verschiebt. Unseren Berechnungen<br />

zufolge liegt der Anteil des Agrobus<strong>in</strong>ess am produzierten BIP <strong>in</strong><br />

Ungarn bei 12–13 Prozent.<br />

<strong>Die</strong> Gesamtfläche <strong>in</strong> Ungarn beträgt 9,3 Millionen ha. <strong>Die</strong><br />

Größe der Anbaufläche – die auch die Waldfläche, Schilffläche<br />

<strong>und</strong> Fischteiche umfasst – betrug 2006 7.689.000 ha. <strong>Die</strong> landwirtschaftliche<br />

Fläche des Landes beträgt 5.817.000 ha, was <strong>in</strong><br />

Europa h<strong>in</strong>sichtlich des Anteils e<strong>in</strong>malig hoch ist. <strong>Die</strong> Ackerfläche<br />

macht 78 Prozent <strong>und</strong> das Grünland 17 Prozent der<br />

landwirtschaftlichen Fläche aus. Der Anteil von Gemüsegärten,<br />

Obstplantagen <strong>und</strong> der Rebflächen an der landwirtschaftlichen<br />

Fläche betrug <strong>in</strong>sgesamt 5 Prozent.<br />

<strong>Die</strong> Wende <strong>in</strong> Ungarn g<strong>in</strong>g mit e<strong>in</strong>er radikalen Umstrukturierung<br />

der landwirtschaftlichen Eigentumsverhältnisse, der<br />

Nutzungsweisen <strong>und</strong> der Betriebsformen e<strong>in</strong>her. <strong>Die</strong> Expansion<br />

des Privatbesitzes war e<strong>in</strong>e Folge der Entschädigungen, der<br />

Flächenaufteilung nach anteilsmäßigen Eigentum, beziehungsweise<br />

der Umwandlung der Produktionsgenossenschaften <strong>und</strong> der<br />

Privatisierung der Staatsgüter.<br />

<strong>Die</strong> E<strong>in</strong>zelbetriebe spielen bei der landwirtschaftlichen<br />

Bodennutzung weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e bestimmende Rolle <strong>und</strong> ihre<br />

Bodenfläche hat sich 2006 im Vergleich zum Vorjahr etwas<br />

erhöht. Das heißt, dass 45 Prozent der gesamten Fläche des


Landes von E<strong>in</strong>zelbauern <strong>und</strong> 41 Prozent von Wirtschaftsgesellschaften<br />

bearbeitet wurden. <strong>Die</strong> restlichen 14 Prozent s<strong>in</strong>d<br />

nicht landwirtschaftlich genutzte, beziehungsweise unproduktive<br />

Flächen.<br />

Um die Bodennutzung zu rationalisieren, betreibt die<br />

Regierung den Nationalen Bodenfonds. Dank dem Programm<br />

“Bodenfläche für Lebensrente”, den E<strong>in</strong>käufen <strong>und</strong> Verkäufen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Summe, sowie den öffentlichen Ausschreibungen über<br />

Verpachtungen trug auch diese Institution zur Verbesserung der<br />

Besitzstruktur <strong>und</strong> zur Förderung des Lebensunterhaltes der<br />

sozial schwachen Bevölkerungsschichten bei.<br />

In den Jahren vor dem Beitritt zur EU <strong>und</strong> im Zeitraum nach<br />

dem Beitritt war e<strong>in</strong>e langsame Belebung des Bodenmarktes zu<br />

spüren. E<strong>in</strong>e Nachfrage war vor allem bei größeren, zusammenhängenden<br />

Acker- <strong>und</strong> Forstflächen vorhanden. Schwer zu<br />

verkaufen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>gekeilte, zerstreut liegende, kle<strong>in</strong>e Gr<strong>und</strong>besitze,<br />

beziehungsweise solche mit ungeordneten Besitzverhältnissen.<br />

Der belebtere Bodenmarkt wird durch e<strong>in</strong>en<br />

gemäßigten Anstieg der Bodenpreise <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e bedeutendere<br />

Steigerung der Pachtpreise gekennzeichnet. In Ungarn liegen die<br />

Pachtpreise für qualitativ bessere Anbauflächen bei 3–6 Prozent<br />

des Bodenpreises.<br />

In Ungarn kostet e<strong>in</strong> Hektar Ackerland durchschnittlich<br />

388.000 For<strong>in</strong>t, die Streuung zwischen den Regionen ist sehr<br />

hoch, am teuersten ist der Boden <strong>in</strong> der Region West-Transdanubien<br />

(756.000 Ft/ha), <strong>in</strong> der Region Nord-Ungarn erreicht er<br />

nicht e<strong>in</strong>mal die Hälfte dessen (307.000 Ft/ha).<br />

In den Arbeitskraftaufwendungen von Wirtschaftsgesellschaften<br />

<strong>und</strong> E<strong>in</strong>zelbetriebe, die e<strong>in</strong>e landwirtschaftliche<br />

Tätigkeit ausüben, zeigen sich große Unterschiede. Während die<br />

Beschäftigten <strong>und</strong> Angestellten <strong>in</strong> den Wirtschaftsgesellschaften<br />

meistens 8 St<strong>und</strong>en am Tag arbeiten, ist die Arbeit <strong>in</strong> den<br />

E<strong>in</strong>zelbetrieben unregelmäßiger – manchmal mehr, manchmal<br />

weniger. Für beide gilt aber, wenn man die Tendenzen<br />

beobachtet, dass der Arbeitsaufwand <strong>in</strong> der <strong>Landwirtschaft</strong> von<br />

Jahr zu Jahr ger<strong>in</strong>ger wird. In Jahresarbeitskraftse<strong>in</strong>heit gerechnet<br />

(1800 Arbeitsst<strong>und</strong>en pro Jahr) wurden die im Jahre 2006<br />

Bodenpreise nach Regionen (2006)<br />

Region Acker Grünland Rebland<br />

(Tsd. Ft/ha)<br />

Obst<br />

Mittel-Ungarn 434 327 446 673<br />

Mittel-Transdanubien 387 279 834 756<br />

West-Transdanubien 370 257 735 1437<br />

Süd-Transdanubien 540 215 1358 1119<br />

Nord-Ungarn 329 107 1453 964<br />

Nördliche-Tiefebene 353 107 395 823<br />

Südliche Tiefebene 326 192 416 468<br />

Insgesamt<br />

Quelle: AKI Testbetriebssystem<br />

388 184 815 859<br />

E<strong>in</strong>zelbetriebe<br />

4207,8<br />

hergestellten landwirtschaftlichen Produkte mit e<strong>in</strong>er Arbeitsmenge<br />

erzeugt, die der Jahresarbeit von 512.000 Arbeitern<br />

entspricht.<br />

Hauptberuflich s<strong>in</strong>d wesentlich weniger <strong>in</strong> der <strong>Landwirtschaft</strong><br />

tätig. Den Angaben der Arbeitskrafterfassung zufolge betrug die<br />

Anzahl der Beschäftigten <strong>in</strong> der Volkswirtschaft im<br />

Jahre 2006 3,9 Millionen, davon waren <strong>in</strong> der<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>, Forstwirtschaft <strong>und</strong> Fischerei<br />

191.000 Arbeitskräfte beschäftigt, das s<strong>in</strong>d 4,9<br />

Prozent aller Beschäftigten <strong>in</strong> der Volkswirtschaft.<br />

Nur 7,7 Prozent der <strong>in</strong> der <strong>Landwirtschaft</strong><br />

Beschäftigten verfügen über e<strong>in</strong>en<br />

Hochschulabschluss, 58,2 Prozent über e<strong>in</strong>e mittlere<br />

Reife <strong>und</strong> 34,1 Prozent über Gr<strong>und</strong>schulausbildung.<br />

<strong>Die</strong> Verteilung nach Schulabschluss sieht heute besser<br />

aus, als am Anfang der 90er Jahre.<br />

Im Jahre 2006 waren 107.000 Personen bei<br />

Unternehmen der <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> angestellt,<br />

die mehr als 4 Personen beschäftigten. Der Anteil<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

2007<br />

Bodennutzung nach Wirtschaftsformen<br />

(Tsd. ha)<br />

Sonstige<br />

1316,1 Wirtschaftsorganisationen<br />

3779,5<br />

Quelle: Berechnungen nach Angaben des KSH<br />

Quelle: AKI Testbetriebssystem<br />

Bodenpreise nach Kle<strong>in</strong>regionen (2006)<br />

7<br />

Tsd. Ft/ha<br />

200 Tsd. Ft<br />

200–300 Tsd. Ft<br />

300–400 Tsd. Ft<br />

400 Tsd. Ft


der <strong>in</strong> der <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> Beschäftigten an der Gesamtbeschäftigung<br />

betrug 3,8 Prozent, der an der<br />

Verarbeitungs<strong>in</strong>dustrie betrug 15,4 Prozent.<br />

<strong>Die</strong> Bruttoakkumulation des Anlagevermögens, das direkt<br />

oder <strong>in</strong>direkt der landwirtschaftlichen Tätigkeit dient, betrug<br />

2006 174,9 Milliarden Ft, das s<strong>in</strong>d zu laufenden Preisen gerechnet<br />

93,1 Prozent des Wertes von 2005. <strong>Die</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> war 2006<br />

mit 4,2 Prozent an den Gesamt<strong>in</strong>vestitionen der Volkswirtschaft<br />

beteiligt. Bei der Anzahl der landwirtschaftlichen Traktoren war –<br />

im Mehrjahresdurchschnitt – e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Anstieg (6 Prozent) zu<br />

verzeichnen. Gleichzeitig wurden die Traktoren mit ger<strong>in</strong>gerer<br />

Leistung sowohl <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>zelbetrieben, als auch <strong>in</strong> den<br />

Wirtschaftsorganisationen durch Traktoren mit größerer<br />

Leistung ersetzt.<br />

Der Anteil der Bau<strong>in</strong>vestitionen überstieg die Höhe von 30<br />

Prozent der Bruttoakkumulation des Anlagevermögens. Der<br />

Großteil der Bau<strong>in</strong>vestitionen bezweckte e<strong>in</strong>e Erweiterung der<br />

Lagerkapazität, <strong>in</strong>nerhalb dessen überwog die Errichtung von<br />

Kühlhäusern, Gewächshäusern, Gemüse- <strong>und</strong> Obstlagern, sowie<br />

von Getreidespeichern, Futtermischern <strong>und</strong> Trockenanlagen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> beteiligte sich 2006 mit 2,7<br />

Prozent an den Gesamt<strong>in</strong>vestitionen der Volkswirtschaft. Der<br />

Leistungswert der Investitionen <strong>in</strong> der <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong><br />

betrug zu laufenden Preisen 113,1 Milliarden Ft, was gegenüber<br />

Zusammensetzung der landwirtschaftlichen<br />

Investitionen im Jahr 2006<br />

Sonstiges<br />

27%<br />

Bau<br />

30%<br />

Quelle: KSH<br />

Masch<strong>in</strong>en<br />

43%<br />

Vertrieb wichtiger Landmasch<strong>in</strong>en*<br />

Bezeichnung<br />

(Stück)<br />

Vertrieb an Verbraucher <strong>in</strong> der <strong>Landwirtschaft</strong><br />

2004 2005 2006<br />

Traktoren <strong>in</strong>sgesamt 1506 2040 1827<br />

Mähdrescher 184 323 212<br />

Lademasch<strong>in</strong>en 266 668 559<br />

Anhänger 365 487 382<br />

Pflüge 416 565 500<br />

Düngerstreuer <strong>und</strong> Adapter<br />

*ohne Vertrieb von gebrauchten Masch<strong>in</strong>en<br />

Quelle: AKI Datenbasis<br />

524 660 647<br />

8 <strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

2005 e<strong>in</strong>en Anstieg von 11 Prozent bedeutet. 70 Prozent der<br />

Investitionen erfolgten für Masch<strong>in</strong>en<strong>in</strong>vestitionen zur<br />

Modernisierung der Technologie, während 30 Prozent der für die<br />

Investitionen zur Verfügung stehenden Ressourcen von<br />

Gebäuden, die der Errichtung, Renovierung oder Modernisierung<br />

von Technologie dienen, geb<strong>und</strong>en wurden.<br />

Von den wichtigsten Gebieten der Agrotechnik ist bei der<br />

Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit e<strong>in</strong> großes Defizit zu<br />

beobachten, das mit dem drastischen Rückgang der Viehhaltung<br />

zusammenhängt. Gleichzeitig „erzeugt" der verr<strong>in</strong>gerte Verbrauch<br />

an Chemikalien <strong>und</strong> organischem Dünger, im Vergleich zum EU-<br />

Durchschnitt, e<strong>in</strong>e niedrigere Umweltbelastung, die ohneh<strong>in</strong><br />

schon niedriger war. <strong>Die</strong> Kennziffern der Agrotechnik zeigen<br />

überwiegend e<strong>in</strong>en Vorteil der Wirtschaftsgesellschaften.<br />

E<strong>in</strong>e Produktion mit Bodenbewässerung erfolgte auf etwa 1,3<br />

Prozent der landwirtschaftlichen Fläche.<br />

<strong>Die</strong> Anzahl der staatlich anerkannten Berufsqualifikationen<br />

im Agrarsektor umfasst 150 Berufe. E<strong>in</strong> Drittel davon dürfen nur<br />

im Rahmen des Schulsystems unterrichtet werden, denn es s<strong>in</strong>d<br />

Ausbildungsformen, die vielschichtige Kenntnisse erfordern, wie<br />

zum Beispiel die Berufsqualifikation als Techniker, oder Ausbildungsberufe,<br />

die an Fachhochschulen erworben werden.<br />

Ausbildungsformen, die sich <strong>in</strong> das Berufsbildungssystem e<strong>in</strong>gliedern,<br />

erfüllen die speziellen Anforderungen der <strong>Landwirtschaft</strong>.<br />

Zurzeit werden <strong>in</strong> 150 Schulen Agrarausbildungsberufe unterrichtet.<br />

<strong>Die</strong>se Berufsbildungse<strong>in</strong>richtungen garantieren den<br />

Erwerb von Fachkenntnissen <strong>in</strong> sämtlichen Fachbereichen <strong>und</strong> auf<br />

allen Stufen des Agrarsektors. Neben dem M<strong>in</strong>isterium werden<br />

die schulischen E<strong>in</strong>richtungen von hauptstädtischen, Komitats<strong>und</strong><br />

Geme<strong>in</strong>deverwaltungen, sowie von Kirchen <strong>und</strong> Stiftungen<br />

f<strong>in</strong>anziert.<br />

In den Schulen f<strong>in</strong>det nicht nur die Erwachsenen- <strong>und</strong><br />

Fortbildung statt, sondern hier werden auch äußerst breit<br />

gefächerte <strong>in</strong>ternationale Berufskontakte aufgebaut. Zu ihren<br />

wichtigsten Aufgaben gehören die Fachberatung, des Weiteren<br />

die Betreibung e<strong>in</strong>es Mustergutes im Schulbetrieb, e<strong>in</strong>es<br />

Schaubetriebs <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Logistikzentrale. <strong>Die</strong> Institutionen s<strong>in</strong>d<br />

wichtige Basen für die Aus- <strong>und</strong> Fortbildung, die Fachberatung<br />

<strong>und</strong> Information <strong>in</strong> der gegebenen Region. Für die Entwicklung<br />

<strong>und</strong> die <strong>Die</strong>nstleistungen der Agrarberufsbildung ist das Institut<br />

für Bildung <strong>und</strong> Fachberatung des <strong>Landwirtschaft</strong>sm<strong>in</strong>isteriums<br />

(FVM) zuständig.<br />

E<strong>in</strong> besonders wichtiges Gebiet für die Versorgung des<br />

Agrarsektors mit Fachleuten ist der Hochschulbereich. Im Jahre<br />

2006 hat sich die Anzahl der Studenten, die sich auf staatlich<br />

geförderte Stellen <strong>in</strong> der Agrar-Hochschulbildung immatrikulieren,<br />

im Vergleich zu den E<strong>in</strong>schulungsmöglichkeiten des<br />

Vorjahrs, um 30 Prozent verr<strong>in</strong>gert. Zur Gr<strong>und</strong>ausbildung dürfen<br />

<strong>in</strong> Zukunft jährlich lediglich 1900 Studenten immatrikuliert werden,<br />

das s<strong>in</strong>d nicht e<strong>in</strong>mal 3,5 Prozent der Anzahl der Studenten<br />

<strong>in</strong> der Hochschulbildung (im Vergleich zu den früheren mehr als<br />

4 Prozent).


<strong>Die</strong> Vermittlung neuer Kenntnisse an die Produzenten sollte<br />

durch das System der Fachberatung gesichert werden. Das<br />

M<strong>in</strong>isterium ist bestrebt, e<strong>in</strong> solches, staatlich gefördertes System<br />

zur Vermittlung von Kenntnissen auszubauen, das ermöglicht,<br />

dass die Produzenten je nach ihrer f<strong>in</strong>anziellen Lage zu<br />

angemessenen Preisen, oder auch unentgeltlich die für sie<br />

erforderlichen Kenntnisse zum Treffen der richtigen<br />

Entscheidungen erwerben können. Im Allgeme<strong>in</strong>en kann gesagt<br />

werden, dass die Zielgruppen der staatlich geförderten Fachberatungen<br />

registrierte Produzenten, beziehungsweise<br />

Organisationen s<strong>in</strong>d, die für die Produzenten <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

anbieten. Das Fachberatungssystem befriedigt heute aber noch<br />

nicht <strong>in</strong> allen se<strong>in</strong>en Elementen die an das System gestellten<br />

Ansprüche.<br />

Im Jahre 2006 hat das M<strong>in</strong>isterium mit den Vorbereitungen<br />

für die Errichtung e<strong>in</strong>es der EU-Verordnung 1782/2003<br />

entsprechenden Fachberatungssystems begonnen. Im Rahmen<br />

dessen wurden Arbeitsgruppen mit Gutachtern organisiert, die<br />

sich die Umwandlung des gegenwärtigen Systems <strong>und</strong> die<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>er neuen Struktur zum Ziele gesetzt haben. Im<br />

Ergebnis der Vorbereitungsarbeit ist die Struktur des zukünftigen<br />

Fachberatungssystems entstanden. Se<strong>in</strong>e wesentlichen Elemente<br />

s<strong>in</strong>d folgende:<br />

■ Bezirksfachberatungszentren;<br />

■ regionale Fachberatungszentren;<br />

■ fachliche Fachberatungszentren;<br />

■ das M<strong>in</strong>isterium <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e nachgeordneten Institutionen.<br />

Zur Förderung der Rollenübernahme der Regierung stehen<br />

sich modernisierende Institutionen zur Verfügung. <strong>Die</strong> Aufgaben<br />

der Zahlstelle werden von e<strong>in</strong>em akkreditierten Haushaltsorgan,<br />

der Behörde für <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> Entwicklung des ländlichen<br />

Raumes (MVH) erfüllt.<br />

<strong>Die</strong> Behörde für Fachverwaltung <strong>in</strong> der <strong>Landwirtschaft</strong><br />

(MgSzH) entstand am 1. Januar 2007 durch den<br />

Zusammenschluss früher selbständiger Institutionen <strong>und</strong><br />

Behörden. <strong>Die</strong> Behörde hat all die Verwaltungsaufgaben übernommen,<br />

die von ihren Vorgängern erledigt wurden<br />

(Veter<strong>in</strong>ärwesen, Lebensmittelsicherheit, Pflanzen-, Boden- <strong>und</strong><br />

Agrar-Umweltschutz, We<strong>in</strong>qualitätsuntersuchungen, Betreibung<br />

des E<strong>in</strong>heitlichen Registrierungs- <strong>und</strong> Identifikationssystems<br />

(ENAR), usw.).<br />

Besonders hervorgehoben werden muss die Leistung des<br />

Netzwerks der Dorfwirte. <strong>Die</strong>se im Rahmen des MgSzH arbeitende<br />

Institution spielt e<strong>in</strong>e wichtige Rolle bei der Vermittlung<br />

der sich durch den EU-Beitritt veränderten Umstände, bei der<br />

Vorbereitung der Förderanträge <strong>und</strong> auch bei der Sicherung des<br />

entsprechenden Informationsstandes der Agrarführung.<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> Regierung unterstützt die <strong>Landwirtschaft</strong><br />

Ungarns über die EU-Förderung h<strong>in</strong>aus auch mit nationalen<br />

Haushaltsmitteln. Von den <strong>in</strong>sgesamt ausgezahlten 429,6<br />

Milliarden Ft an Fördermitteln für die Agrarentwicklung <strong>und</strong> die<br />

Entwicklung des ländlichen Raumes kamen 35 Prozent aus<br />

nationalen Budgetressourcen, 65 Prozent waren Fördermittel der<br />

Europäischen Union. <strong>Die</strong> wichtigsten Zielgebiete für die<br />

Fördermittel der EU waren folgende:<br />

■ aufgr<strong>und</strong> des Nationalen Entwicklungsplans der ländlichen Gebiete<br />

(ung. Abk.:NVT) gezahlte Fördermittel: 65,9 Milliarden Ft<br />

(davon Teil der nationalen Co-F<strong>in</strong>anzierung: 15,1 Milliarden Ft);<br />

■ SAPARD-Förderung: 9,2 Milliarden Ft (dazu gab es 2006 ke<strong>in</strong>e<br />

nationale Co-F<strong>in</strong>anzierung mehr);<br />

■ für die Maßnahmen des Operativen Programms für die Agrar<strong>und</strong><br />

Regionalentwicklung (ung. Abk.:AVOP) gezahlte<br />

Fördermittel: 51,8 Milliarden Ft (davon Teil der nationalen Co-<br />

F<strong>in</strong>anzierung: 12,7 Milliarden Ft);<br />

■ von der EU f<strong>in</strong>anzierte Förderung gemäß Regelung für die e<strong>in</strong>heitliche<br />

Flächenprämie (SAPS): 93,5 Milliarden Ft;<br />

■ von der EU direkt erstattete Marktförderung: 59,7<br />

Milliarden Ft.<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

2007<br />

Agrotechnische Kennziffern, 2006<br />

Bezeichnung Wirtschafts- E<strong>in</strong>zel- Insgesamt<br />

organisationen betriebe<br />

organisch gedüngte Fläche (ha) 148 592 219 838 368 430<br />

Anteil (%) 40,3 59,7 100<br />

Anteil an der <strong>Landwirtschaft</strong>sfläche, % 6,8 8,4 6,3<br />

organischer Dünger pro ha (t/ha) 31,9 14,7 ..<br />

bewässerte Fläche (ha) 59 167 19 026 78 193<br />

Anteil (%) 75,7 24,3 100<br />

Anteil an der <strong>Landwirtschaft</strong>sfläche, % 2,7 0,7 1,3<br />

Wassermenge pro bewässerte Fläche (m3/ha) 934 948 ..<br />

mit Kunstdünger gedüngte Fläche (ha) 1 581 544 1 294 542 2 876 086<br />

Anteil (%) 55 45 100<br />

Anteil an der <strong>Landwirtschaft</strong>sfläche, %<br />

Wirkstoffmenge pro Hektar<br />

72,3 49,9 49,4<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>sfläche (kg/ha)<br />

Quelle: KSH<br />

137,5 .. ..<br />

Milliarden Ft<br />

Agrarförderung nach Zielen <strong>und</strong> Ressourcen<br />

140,6 155,9 409,3 429,6 140,6 155,9 409,2 429,6<br />

140,6<br />

22,8<br />

133,1<br />

175,2 234,1<br />

252,3<br />

177,3<br />

mit nationalen Mitteln f<strong>in</strong>anzierte<br />

Fördermaßnahmen<br />

aus EU-Ressourcen f<strong>in</strong>anzierte Fördermaßnahmen<br />

Quelle: FVM<br />

34,6<br />

106<br />

44,2<br />

111,7<br />

113,2<br />

296<br />

E<strong>in</strong>kommensförderung<br />

Investitionsförderung <strong>und</strong> Fördermaßnahmen für die<br />

Entwicklung des ländlichen Raumes<br />

9<br />

134,8<br />

294,8


Quelle: KSH<br />

1000 t<br />

Quelle: KSH<br />

2001–2003<br />

Durchschnitt<br />

Ergebnisse der <strong>Landwirtschaft</strong><br />

Der Bruttoertrag der <strong>Landwirtschaft</strong> überstieg 2006 die 1600<br />

Milliarden Ft, was zu laufenden Preisen gerechnet um 6<br />

Prozent mehr ist, als im Vorjahr, das Volumen ist aber um 3<br />

Prozent zurückgegangen. Trotz des Mengenrückgangs kann<br />

aber gesagt werden, dass e<strong>in</strong>e höhere Produktion als im Jahre<br />

2006 im Verlaufe des letzten anderthalb Jahrzehnts nur <strong>in</strong> drei<br />

Jahren <strong>in</strong> der <strong>Landwirtschaft</strong> vorkam (1991, 2004 <strong>und</strong> 2005).<br />

In den letzten drei Jahren wurden die Veränderungen hauptsächlich<br />

durch den Getreideertrag bestimmt, der sich nach<br />

der Rekordernte im Jahre 2004 zwar verr<strong>in</strong>gert hat, aber<br />

auch noch so überdurchschnittlich war. Der Bruttoertrag des<br />

Pflanzenbaus ist im Vergleich zum Vorjahr 2004 um 48,8<br />

Bruttoertrag der <strong>Landwirtschaft</strong>, 2006<br />

(vorläufige Angaben zu Basispreis, Verteilung <strong>in</strong> %)<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

<strong>und</strong> sonstige<br />

sonstige Tiere <strong>und</strong> tier. Produkte 8,1%<br />

3,0%<br />

Geflügel <strong>und</strong> Eier<br />

11,4%<br />

Schwe<strong>in</strong>e<br />

11,4%<br />

Tierprodukte: 36,2%<br />

R<strong>in</strong>der <strong>und</strong><br />

Rohmilch<br />

10,4%<br />

11 807<br />

6170<br />

1620<br />

4016<br />

sonstige pflanzl.<br />

Produkte<br />

6,3%<br />

Erträge bei Getreide<br />

16 716 16 160<br />

8332 9050<br />

2377<br />

6007<br />

2022<br />

5088<br />

Ährengetriede<br />

11,1%<br />

Obst, Trauben<br />

<strong>und</strong> We<strong>in</strong><br />

7,1%<br />

14 438<br />

8282<br />

1780<br />

4376<br />

2004 2005 2006<br />

Mais<br />

15%<br />

Pfanzenprodukte: 55,7%<br />

Industriepflanzen<br />

8,5%<br />

Frischgemüse<br />

7,7%<br />

Mais<br />

sonstiges Getreide<br />

Weizen<br />

10 <strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

Prozent <strong>und</strong> 2005 um 13,2 Prozent angestiegen, 2006 war e<strong>in</strong><br />

Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent zu verzeichnen.<br />

Der Bruttoertrag der Tierproduktion g<strong>in</strong>g 2004 um<br />

e<strong>in</strong> Zehntel zurück, stagnierte 2005 <strong>und</strong> g<strong>in</strong>g 2006 wiederum<br />

um 2,9 Prozent zurück. <strong>Die</strong> Tierproduktion hatte im Jahr<br />

2006 e<strong>in</strong>en Anteil von 36 Prozent am Bruttoertrag der<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>.<br />

<strong>Die</strong> E<strong>in</strong>kommensverhältnisse des Sektors haben sich seit<br />

dem Beitritt kont<strong>in</strong>uierlich verbessert <strong>und</strong> diese Tendenz hat<br />

sich auch 2006 verstärkt. Der Gew<strong>in</strong>n der landwirtschaftlichen<br />

Unternehmen vor Versteuerung betrug 71<br />

Milliarden Ft, was e<strong>in</strong>en Anstieg von 50 Prozent gegenüber<br />

2005 bedeutet. Beachtenswert ist, dass dieser Wert im Jahr<br />

des EU-Beitritts lediglich 19,5 Milliarden Ft betrug, der<br />

Gew<strong>in</strong>n sich also auf das 3,5fache erhöht hat.<br />

Pflanzenbau<br />

In der Struktur des Pflanzenbaus gab es <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren ke<strong>in</strong>e wesentlichen Änderungen. In der Anbaustruktur<br />

dom<strong>in</strong>iert der Anteil von Getreide (Weizen, W<strong>in</strong>ter- <strong>und</strong><br />

Sommergerste, Triticale, Hafer, Roggen, Mais). Im Laufe des<br />

vergangenen Jahrzehnts hatte die Zerstörungskraft der Natur<br />

ke<strong>in</strong> E<strong>in</strong>sehen mit der <strong>ungarische</strong>n <strong>Landwirtschaft</strong>, e<strong>in</strong>e Reihe<br />

von Dürreperioden, Überschwemmungen, Hagel, sowie Frost<br />

im W<strong>in</strong>ter <strong>und</strong> im Frühl<strong>in</strong>g verursachten bei den meisten<br />

Feld- <strong>und</strong> Gartenpflanzen große Produktionsausfälle <strong>und</strong><br />

Schäden <strong>in</strong> Milliardenhöhe. E<strong>in</strong>e Ausnahme bildet der<br />

Zeitraum 2004-2005, als die Wetterlage für die<br />

Getreideproduktion äußerst günstig war. Dadurch hatte der<br />

Sektor allerd<strong>in</strong>gs mit Absatz- <strong>und</strong> Lagerungsproblemen wegen<br />

der Überproduktion zu kämpfen.<br />

Im Jahre 2006 wurden 4.423.00 ha, das s<strong>in</strong>d 94 Prozent<br />

der nutzbaren Flächen, bewirtschaftet. Innerhalb der<br />

gesamten Ackerfläche stieg die Größe der nicht bebauten<br />

Flächen um 86.000 ha auf 267.000 ha an. Der Zuwachs der<br />

unbebauten Fläche hängt mit der ungünstigeren Witterung<br />

zusammen. Bei Getreide hat sich der Flächenanteil von<br />

Weizen <strong>und</strong> Gerste im Vergleich zu 2005 verr<strong>in</strong>gert, während<br />

sich die Anbaufläche für Mais erhöht hat. Der Anteil der<br />

Industriepflanzen an der Aussaatstruktur ist gestiegen. Der<br />

Flächenanteil für Hülsenfrüchte blieb unverändert. Der Anteil<br />

der Futterpflanzen hat sich kaum verändert, weiterh<strong>in</strong><br />

dom<strong>in</strong>ieren Futtermais <strong>und</strong> Luzerne.<br />

Im Jahre 2006 wurde auf 2,8 Millionen ha 14,4 Millionen t<br />

Getreide produziert, das s<strong>in</strong>d 11 Prozent weniger, als im


Vorjahr. Bei Ährengetreide wurden 6,2 Millionen<br />

t geerntet, das s<strong>in</strong>d 13 Prozent (950.000 t)<br />

weniger als im Vorjahr, übersteigt aber den<br />

Durchschnitt der Jahre 2001-2005 um 19<br />

Prozent. Bei Gerste wurden 1,1 Millionen t, bei<br />

Triticale 448.000 t, bei Hafer 156.000 t <strong>und</strong> bei<br />

Roggen 95.000 t geerntet. <strong>Die</strong> Maisernte betrug<br />

8,3 Millionen t, was um 8,5 Prozent weniger, als<br />

bei der Rekordernte im Vorjahr waren, aber<br />

auch so die zweitgrößte, je geerntete<br />

Erntemenge war.<br />

Bei Zuckerrüben verr<strong>in</strong>gerte sich die abgeerntete<br />

Fläche im Jahre 2006 um 19 Prozent. Der<br />

Ertrag von 2,5 Millionen t war um fast 1 Million t<br />

(27 Prozent) niedriger, als im Jahr 2005. Bei<br />

Ölfrüchten wurde <strong>in</strong> den Jahren 2004-2006 auf<br />

e<strong>in</strong>er im Vergleich zu den vorhergehenden drei<br />

Jahren um 22 Prozent größeren Fläche 49 Prozent<br />

(im Jahresdurchschnitt etwa 480.000 t) mehr von<br />

den Produzenten e<strong>in</strong>gebracht. Bei Sonnenblumen<br />

wurden 2006 auf e<strong>in</strong>er im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent<br />

größeren Fläche fast 1,2 Millionen t geerntet. <strong>Die</strong> Anbaufläche<br />

für Raps stieg um 17 Prozent, die Erntemenge von 334.000 t<br />

überstieg die vom Vorjahr um 18 Prozent.<br />

Ungarn hat im Jahr 2006 lediglich 1 Prozent der <strong>in</strong> den<br />

EU-Mitgliedsländern produzierten Kartoffeln geerntet. Der<br />

Gesamtertrag von 564.000 t lag um 14 Prozent unter dem<br />

des Vorjahres (um 25 Prozent unter dem Durchschnitt der<br />

Jahre 2001-2005).<br />

Gartenbau<br />

<strong>Die</strong> Beschaffenheit des Bodens <strong>und</strong> das Klima auf dem Gebiet<br />

Ungarns ermöglicht e<strong>in</strong>e erfolgreiche Produktion von zahlreichen<br />

Obst- <strong>und</strong> Gemüsearten, sowie von We<strong>in</strong>- <strong>und</strong><br />

Traubensorten, sowie Heil-, ätherischen Öl- <strong>und</strong> Zierpflanzen.<br />

<strong>Die</strong> angebauten Produkte s<strong>in</strong>d außerordentlich reich an<br />

Geschmacks- <strong>und</strong> Aromastoffen, so dass es uns möglich ist,<br />

auch die Erwartungen anspruchsvoller europäischer<br />

Verbraucher zu befriedigen.<br />

Gemüse wurde im Jahre 2006 auf e<strong>in</strong>er größeren Fläche,<br />

als im Vorjahr angebaut <strong>und</strong> auch der Gesamtertrag lag<br />

höher, als 2005. <strong>Die</strong> größte Menge lieferte der Zuckermais,<br />

von dem 513.000 t geerntet wurden. Bei Tomaten wurden<br />

auf 2874 ha 205.000 t geerntet, das s<strong>in</strong>d 17.000 t mehr, als im<br />

Vorjahr. Wassermelonen reiften weniger (165.000 t), bei<br />

grünem Paprika (175.000 t), Zwiebeln (95.000 t) <strong>und</strong><br />

Blumenkohl (22.000 t) haben sich aber die Erträge erhöht.<br />

<strong>Die</strong> Gesamt-Obstanbaufläche hat sich 2006 im Vergleich<br />

zu 2005 um 2.000 ha verr<strong>in</strong>gert, während die geerntete<br />

1000 t<br />

2001–2003<br />

Durchschnitt<br />

Quelle: KSH<br />

sonstiges Gemüse<br />

17,0%<br />

Zuckermais<br />

28,9%<br />

Quelle: KSH<br />

974<br />

174<br />

800<br />

1186<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

2007<br />

Erträge bei Ölfrüchten<br />

1477 1391<br />

291 283<br />

1108<br />

1499<br />

334<br />

1165<br />

2004 2005 2006<br />

Verteilung der Gemüseproduktion im Jahre 2006<br />

Kopfkohl<br />

4,4%<br />

grüner Paprika<br />

9,8%<br />

Mohrrüben<br />

4,7%<br />

11<br />

Raps<br />

Tomaten<br />

11,5%<br />

Sonnenblumen<br />

Zwiebeln<br />

5,3%<br />

Gurken<br />

4%<br />

Wassermelonen<br />

9,3%<br />

grüne Erbsen<br />

5,1%


Quelle: KSH<br />

1000 Stück<br />

Quelle: KSH<br />

Pflaumen <strong>und</strong> Re<strong>in</strong>eclauden<br />

7,5%<br />

Aprikosen<br />

4,7%<br />

Obstmenge (830.000 t) sich um mehr als<br />

130.000 t erhöht hat. Mehr wurde produziert<br />

bei Pfirsichen (68.000 t),<br />

Pflaumen (65.000 t) <strong>und</strong> Aprikosen<br />

(40.000 t 9, während die geerntete<br />

Menge an Äpfeln fast identisch mit der<br />

von 2005 war (537.000 t).<br />

<strong>Die</strong> Gesamtrebfläche betrug 2006<br />

84.000 ha, von denen etwa 550.000 t<br />

Trauben geerntet wurden. <strong>Die</strong>s übersteigt<br />

die Menge von 2005. <strong>Die</strong><br />

Produktion von e<strong>in</strong>mal abgezogenem<br />

We<strong>in</strong> betrug 3,1 Millionen Hektoliter.<br />

Bei den Neuanpflanzungen wurden die<br />

resistenten, landschaftsspezifischen<br />

Sorten, sowie die Tafeltraubensorten<br />

bevorzugt. <strong>Die</strong> Qualität der abgelesenen<br />

Trauben <strong>und</strong> des daraus hergestellten<br />

We<strong>in</strong>es war außerordentlich gut.<br />

Verteilung der Obstproduktion im Jahre 2006<br />

Sauerkirschen<br />

7%<br />

Pfirsiche<br />

7,8%<br />

723<br />

708<br />

702<br />

R<strong>in</strong>der davon:<br />

Kühe<br />

Entwicklung des Tierbestands<br />

345<br />

334<br />

322<br />

sonstiges Obst<br />

10,8%<br />

4059<br />

3853<br />

3987<br />

296<br />

277<br />

290<br />

1397<br />

1405<br />

1298<br />

Schwe<strong>in</strong>e davon: Schafe<br />

Sauen<br />

Äpfel<br />

62,2%<br />

1088<br />

1082<br />

1030<br />

davon:<br />

Mutterschafe<br />

12 <strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

Tierzucht<br />

In den Jahren nach der Wende zeigte sich e<strong>in</strong>e negative<br />

Tendenz <strong>in</strong> den Zweigen der Tierzucht zum Teil als Folge der<br />

Umstrukturierung, zum Teil aber auch durch die veränderten<br />

Marktverhältnisse <strong>und</strong> die Probleme bei der<br />

Wettbewerbsfähigkeit. Der Rückgang des Bestandes g<strong>in</strong>g auch<br />

2006 weiter. Lediglich der Bestand bei Schwe<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Gänsen<br />

war höher, als im Vorjahr. Verr<strong>in</strong>gert hat sich die Anzahl der<br />

R<strong>in</strong>der <strong>und</strong> der Kühe, der Bestand an Schafen, sowie bei<br />

Geflügel. E<strong>in</strong> immer ger<strong>in</strong>gerer Anteil der R<strong>in</strong>der <strong>und</strong><br />

Schwe<strong>in</strong>e (37 Prozent), die Hälfte des Hühnerbestandes <strong>und</strong><br />

fast neun Zehntel des Schafbestandes wurden <strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>zelbetrieben gehalten.<br />

<strong>Die</strong> Anzahl der R<strong>in</strong>der hat sich <strong>in</strong> den letzten drei Jahren<br />

im schwächer werdenden Maße weiter verr<strong>in</strong>gert, 2006 hat<br />

die Anzahl „nur" noch um 6.000 abgenommen. (Bei den<br />

E<strong>in</strong>zelbetrieben hat sich die Anzahl um 13.000 verr<strong>in</strong>gert, bei<br />

den Wirtschaftsorganisationen ist der Bestand um 7.000<br />

gestiegen.) <strong>Die</strong> Anzahl der Kühe ist auf 322.000 Stück<br />

gesunken. Im ger<strong>in</strong>ger werdenden R<strong>in</strong>derbestand ist e<strong>in</strong>e<br />

schwache Bewegung <strong>in</strong> Richtung der Fleischr<strong>in</strong>der zu<br />

beobachten.<br />

<strong>Die</strong> Anzahl der Schwe<strong>in</strong>e betrug Ende 2006 knapp 4<br />

Millionen, das waren 134.000 mehr, als im Vorjahr. Innerhalb<br />

dessen wurden 290.000 Muttersäue, um 13.000 (4,7 Prozent)<br />

mehr, als im Jahre 2005, von den Betrieben gehalten. <strong>Die</strong><br />

Wirtschaftsorganisationen haben ihren Bestand erhöht, die<br />

Kle<strong>in</strong>produzenten ihren Saubestand verr<strong>in</strong>gert. <strong>Die</strong> Anzahl<br />

der Schwe<strong>in</strong>e schwankte <strong>in</strong> den letzten zehn Jahren zwischen


3,8 <strong>und</strong> 5,8 Millionen, <strong>in</strong> den letzten drei Jahren waren es um<br />

die 5,4 Millionen Stück. Am 1. Dezember 2006 waren es 1<br />

Million weniger, als Anfang Dezember 2003.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des niedrigen Niveaus des <strong>in</strong>ländischen<br />

Bestandes bezogen die Schlachthöfe e<strong>in</strong>en Teil der zur<br />

Produktion notwendigen Rohstoffe durch Käufe auf dem<br />

Außenmarkt. Der Import von lebenden Schwe<strong>in</strong>en <strong>und</strong><br />

Schwe<strong>in</strong>efleisch ist nach dem EU-Beitritt angestiegen: Der<br />

Anteil von importierten Schwe<strong>in</strong>en <strong>in</strong>nerhalb des gesamten<br />

Ankaufs betrug etwa 20 Prozent, der Import von<br />

Schwe<strong>in</strong>efleisch ist im Jahre 2006 im Vergleich zu 2003 <strong>in</strong> der<br />

Menge auf fast das Dreifache angestiegen.<br />

Der Schafbestand betrug Ende 2006 r<strong>und</strong> 1,3 Millionen,<br />

das s<strong>in</strong>d 107.000 Stück weniger, als vor e<strong>in</strong>em Jahr. Innerhalb<br />

dessen hat sich die Bestandszahl bei den<br />

Wirtschaftsorganisationen im Wesentlichen nicht verändert,<br />

die bei den E<strong>in</strong>zelbetrieben ist um 109.000 Stück (9 Prozent)<br />

zurückgegangen. <strong>Die</strong> Anzahl der Mutterschafe betrug<br />

1.030.000 <strong>und</strong> hat damit <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Jahres um 52.000 (5<br />

Prozent) abgenommen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> Schafzucht ist, obwohl <strong>in</strong> abnehmendem<br />

Maße, weiterh<strong>in</strong> sehr exportorientiert. Im Jahre 2001<br />

stammten noch 23 Prozent des Imports der EU-15 an lebenden<br />

Schafen aus Ungarn, im Jahre 2006 lag dieser Anteil nur<br />

noch bei 16 %.<br />

Im Geflügelsektor hat sich die Bestandszahl der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Geflügelarten unterschiedlich verändert. Der Bestand an<br />

Hühnervögeln betrug 30,3 Millionen, das s<strong>in</strong>d 1,6 Millionen<br />

weniger, als vor e<strong>in</strong>em Jahr. Innerhalb dessen wurden von den<br />

Züchtern 14,8 Millionen Legehennen gehalten. Der<br />

Hühnerbestand der Wirtschaftsorganisationen hat sich um<br />

mehr als 900.000 (6 Prozent), der der E<strong>in</strong>zelbetriebe um fast<br />

700.000 (4 Prozent) verr<strong>in</strong>gert.<br />

Der Putenbestand lag am 1. Dezember 2006 bei 4,1<br />

Millionen Stück, das waren 328.000 (7 Prozent) weniger, als<br />

vor e<strong>in</strong>em Jahr. Der Bestand an Gänsen betrug 2,7 Millionen,<br />

der bei Enten 2,6 Millionen, was bei Gänsen e<strong>in</strong>en Zuwachs<br />

von 1,3 Millionen <strong>und</strong> bei Enten e<strong>in</strong>en Rückgang von 810.000<br />

bedeutet.<br />

<strong>Die</strong> Schlachttierproduktion <strong>und</strong> die Produktion von<br />

tierischen Erzeugnissen reduzierten sich nach dem Beitritt zur<br />

EU. Nur die Produktion von Wolle hat sich erhöht, was <strong>in</strong><br />

erster L<strong>in</strong>ie auf den erhöhten Schafbestand <strong>in</strong> den Jahren<br />

2004 <strong>und</strong> 2005 zurückzuführen ist. <strong>Die</strong> Reduzierung des<br />

Bestands an Kühen wurde durch die höhere Milchleistung pro<br />

Tier zum Teil ausgeglichen, aber der Rückgang des<br />

Legehennenbestands wurde nicht von e<strong>in</strong>er Erhöhung des<br />

Legeertrags begleitet.<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

2007<br />

Produktion von Schlachttieren <strong>und</strong> tierischen Erzeugnissen<br />

Bezeichnung 2004 2005 2006<br />

Schlachttiere <strong>in</strong>sgesamt, 1000 t 1433 1381 1384<br />

davon: Schlachtr<strong>in</strong>der 98 88 94<br />

Schlachtschafe 19 19 18<br />

Schlachtschwe<strong>in</strong>e 683 608 620<br />

Schlachtgeflügel 606 640 625<br />

Fisch, 1000 t 19 19 19<br />

Kuhmilch, Mio l 1845 1878 1784<br />

Rohwolle, t 4703 5027 5065<br />

Hühnereier, Mio Stück 3265 2964 2904<br />

Honig, t<br />

Quelle: KSH<br />

19 504 19 714 17 900<br />

Wichtige Kennziffern der Tierproduktion<br />

Bezeichnung 2004 2005<br />

Milchproduktion, Liter<br />

2006<br />

Pro Kuh 5970 6260 6472<br />

Pro E<strong>in</strong>wohner 182,4 186,0<br />

Eierproduktion, Stück<br />

177,0<br />

Pro Legehenne 212 208 201<br />

Pro E<strong>in</strong>wohner 323 294<br />

Wolleproduktion, Kg<br />

288<br />

Pro Schaf 4,0 3,9 3,9<br />

Pro E<strong>in</strong>wohner<br />

Quelle: KSH<br />

0,5 0,5 0,5<br />

13


Forstwirtschaft<br />

<strong>Die</strong> Wälder bieten der Gesellschaft wichtige erneuerbare<br />

Ressourcen <strong>und</strong> <strong>Die</strong>nstleistungen. H<strong>in</strong>sichtlich dessen, dass<br />

die Forstwirtschaft als Wirtschaftszweig auch e<strong>in</strong>e der<br />

Ressourcen für das Wohlergehen des Landes <strong>und</strong> die<br />

Beschäftigung der Arbeitskräfte ist, sichert Ungarn <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Forstwirtschaftspolitik neben der Bewahrung <strong>und</strong><br />

Verbesserung der ökologischen, Naturschutz- <strong>und</strong><br />

Wohlfahrtsrolle auch der wirtschaftlichen Nutzung der<br />

Wälder e<strong>in</strong>en entsprechenden Raum.<br />

Wichtigster Hauptgr<strong>und</strong>satz <strong>und</strong> Zielstellung der<br />

<strong>ungarische</strong>n Forstwirtschaft s<strong>in</strong>d die nachhaltige Bewirtschaftung<br />

der Wälder als natürliche Ressourcen, die auch die<br />

Erwartungen der Gesellschaft bezüglich des Verbrauchs, des<br />

Naturschutzes, des Sozialwesens, der Erholung <strong>und</strong> der<br />

Kultur <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem Wald erfüllen muss.<br />

Innerhalb des natürlichen Areals des Waldes werden die<br />

aus dem Wald gewonnenen Güter <strong>in</strong>folge der regenerierenden<br />

Fähigkeit des Waldes – im Gegensatz zu vielen anderen<br />

Ökosystemen – ersetzt <strong>und</strong> reproduziert, um die Bedürfnisse<br />

der Menschen zu befriedigen. Weil die Mehrheit dieser Güter<br />

umweltschonende Produkte oder <strong>Die</strong>nstleistungen s<strong>in</strong>d, die<br />

mit anderen nicht <strong>in</strong> allen Fällen ersetzt werden können <strong>und</strong><br />

elementare Bedürfnisse befriedigen, muss e<strong>in</strong>e rationale <strong>und</strong><br />

nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder angestrebt werden.<br />

Zu e<strong>in</strong>er der gr<strong>und</strong>legenden Aufgaben <strong>in</strong> diesem Prozess<br />

gehört die Aufforstung.<br />

Mehr als e<strong>in</strong> Fünftel der Gesamtbodenfläche Ungarns<br />

beträgt das <strong>in</strong> die Forstwirtschaft e<strong>in</strong>bezogene Gebiet<br />

(1.999.000 ha), von dem 93,5 Prozent vom Baumbestand<br />

bedeckt s<strong>in</strong>d. Auf 10,6 Prozent der Forstfläche (212.000 ha)<br />

wird aber ke<strong>in</strong>e forstwirtschaftliche Tätigkeit betrieben. In<br />

Ungarn ist der Forstsektor nach dem Ackerbau der Sektor<br />

mit der zweitgrößten Anbaufläche.<br />

Für das letzte Jahrzehnt war die kont<strong>in</strong>uierliche Zunahme<br />

der im Privatbesitz bef<strong>in</strong>dlichen Waldfläche charakteristisch (mit<br />

neuen Aufforstungen), während sich die Fläche der Wälder im<br />

staatlichen <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>schaftseigentum stabilisierte.<br />

Auf 88 Prozent der gesamten Waldfläche ist Laubwald zu<br />

f<strong>in</strong>den, die Fläche mit Nadel-<br />

Entwicklung der Holzgew<strong>in</strong>nung<br />

Sektor 2004 2005<br />

Tsd. m<br />

2006<br />

staatlich 4754 4749 4701<br />

privat 2309 2395 2282<br />

geme<strong>in</strong>schaftlich 31 24 22<br />

Insgesamt 7095 7168 7005<br />

3<br />

Quelle: Forstdirektion der Behörde für landwirtschaftliche Fachverwaltung<br />

14<br />

wald beträgt nur 12 Prozent.<br />

Charakteristisch ist die Vielfältigkeit<br />

<strong>und</strong> Gemischtheit der<br />

Arten. Das Waldgebiet mit<br />

autochthonen Laubbäumen<br />

übersteigt 57 Prozent der<br />

Fläche. Akazien stehen auf 23<br />

Prozent, Edelpappeln auf 7<br />

Prozent der Waldfläche.<br />

Mit der Zunahme der<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

Waldfläche nimmt auch das Gesamtbaumvermögen zu, dessen<br />

Größe am 1. Januar 2006 342 Millionen Kubikmeter betrug.<br />

Der materielle Wert der Vorräte an lebenden Bäumen<br />

beträgt mehr als Tausend Milliarden For<strong>in</strong>t.<br />

<strong>Die</strong> Holzgew<strong>in</strong>nung war auch 2006 e<strong>in</strong>e wichtige<br />

E<strong>in</strong>nahmequelle des Sektors. Vom jährlichen Zuwachs, der<br />

13,2 Millionen Kubikmeter beträgt, dürfen laut Forstplänen<br />

maximal 10,5 Millionen Kubikmeter e<strong>in</strong>geschlagen werden.<br />

<strong>Die</strong> Forstwirte betrieben Holzgew<strong>in</strong>nung auf etwa 116.000<br />

ha Waldfläche, von denen e<strong>in</strong>e Holzmenge von 7 Millionen<br />

Brutto-Kubikmeter produziert wurde. Das macht 69<br />

Prozent der Möglichkeiten der Holzgew<strong>in</strong>nung im Jahr aus,<br />

was den Bed<strong>in</strong>gungen der nachhaltigen Bewirtschaftung<br />

entspricht.<br />

Sowohl die Agrarpolitik auf der Basis der Nutzung des<br />

agroökologischen Potenzials des Landes <strong>und</strong> die Förderung<br />

des Strukturwandels der <strong>Landwirtschaft</strong>, als auch die<br />

Umweltsituation des Landes verlangen, dass <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong><br />

bestimmter Teil der landwirtschaftlichen Fläche – <strong>in</strong> erster<br />

L<strong>in</strong>ie landwirtschaftliche Gebiete mit ungünstigen<br />

Gegebenheiten – durch Waldanpflanzungen genutzt werden.<br />

Das Waldanpflanzungsprogramm rechnet im<br />

Zeitraum von 2007–2013 mit Waldanpflanzungen<br />

70.000 ha <strong>und</strong> langfristig mit <strong>in</strong>sgesamt<br />

600.000–700.000 ha.


Wildwirtschaft, Fischerei<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> Wildwirtschaft folgt neben der Bewahrung der<br />

günstigen geographischen <strong>und</strong> landschaftlichen Gegebenheiten<br />

den Gr<strong>und</strong>pr<strong>in</strong>zipien der ökologisch durchdachten, ausgewogenen<br />

Regulierung <strong>und</strong> Nutzung. Der Weltruf der <strong>ungarische</strong>n<br />

Jagd- <strong>und</strong> Wildwirtschaft basiert <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf der Qualität<br />

des hervorragenden Großwildbestandes <strong>und</strong> den gut organisierten<br />

Jagddienstleistungen. <strong>Die</strong> besten <strong>ungarische</strong>n Trophäen<br />

werden Jahr für Jahr nach der Klassifizierung des Internationalen<br />

Jagd- <strong>und</strong> Jagdschutzrates (C.I.C.) unter den zehn<br />

besten der Weltrangliste e<strong>in</strong>gestuft.<br />

Charakteristisch für den Sektor ist, dass bezüglich der<br />

Rentabilität die Jagdverpachtung an ausländische Jäger von<br />

entscheidender Bedeutung ist. Jährlich kommen 25.000–30.000<br />

Jäger aus dem Ausland nach Ungarn, davon 80 Prozent aus der<br />

Europäischen Union.<br />

Das Ziel der Branche besteht dar<strong>in</strong>, dass sich die<br />

<strong>ungarische</strong> Wildwirtschaft organisch <strong>in</strong> das ökologischökonomische<br />

System des ländlichen Raumes e<strong>in</strong>gliedert, die<br />

Nutzung ihrer günstigen natürlichen Gegebenheiten gewährleistet<br />

<strong>und</strong> dazu beiträgt, dass die wirtschaftliche Anziehungskraft<br />

der ländlichen Regionen verbessert wird. Dabei s<strong>in</strong>d die<br />

Vorteile zu nutzen, die sich daraus ergeben, dass die Europäische<br />

Union die zusätzlichen Produktions- <strong>und</strong> E<strong>in</strong>nahmemöglichkeiten<br />

aus der Wildwirtschaft <strong>und</strong> dem<br />

Tourismus weder durch Quoten, noch durch andere<br />

Abschöpfungen bzw. Abzüge e<strong>in</strong>schränkt.<br />

In den vergangenen Jahren g<strong>in</strong>g die Reduzierung des<br />

Großwildbestandes gemäß den Fachrichtl<strong>in</strong>ien weiter. Rehe<br />

wurden <strong>in</strong> Rekordmenge erlegt <strong>und</strong> im E<strong>in</strong>klang mit der<br />

Bestandsreduzierungstendenz war die Tierbestandsnutzung<br />

auch bei anderen Großwildarten hoch. Infolge dessen wurde<br />

der zum Realwert berechnete Wildschaden <strong>in</strong> der <strong>Landwirtschaft</strong><br />

niedriger, die Strecke aber größer.<br />

Ähnlich wie <strong>in</strong> den vergangenen Jahren hat sich das<br />

Volumen der Speisefischproduktion auch im Jahre 2006 etwas<br />

vergrößert. Der Fischverbrauch der Bevölkerung hat sich <strong>in</strong><br />

den letzten Jahren erhöht, ist aber im Vergleich zum Durchschnitt<br />

der europäischen Länder noch immer sehr niedrig.<br />

<strong>Die</strong> Fischproduktion <strong>in</strong> den Teichwirtschaften erreichte<br />

2006 20.800 t, davon betrug der steigende Anteil von<br />

Speisefischen etwa 13.000 t. In den natürlichen Gewässern<br />

wurden 7.500 t Fisch abgefischt (geangelt). Fischerei- <strong>und</strong><br />

Angeltätigkeit wird auf etwa 134.000 ha Wasserfläche<br />

durchgeführt, die Fläche der Teichwirtschaften beträgt 23.900<br />

ha, deren größter Teil <strong>in</strong> der Tiefebene zu f<strong>in</strong>den ist. <strong>Die</strong><br />

Fischerei <strong>in</strong> Naturgewässern erfolgt auf zwei Ebenen, auf<br />

Handels- <strong>und</strong> Rekreationsebene. <strong>Die</strong> Beute der Angler <strong>in</strong> den<br />

Naturgewässern ist seit Jahren höher, als die der<br />

Handelsfischerei.<br />

Bei der Nutzung der natürlichen Gewässer steigt die Rolle<br />

der Fischereiwirtschaft für das Angeln mit rekreativem<br />

Charakter entsprechend der Tendenz der letzten Jahre. Das<br />

Ziel besteht dar<strong>in</strong>, neben der Gestaltung e<strong>in</strong>er gesünderen<br />

Ernährungsstruktur über die Fischereiwirtschaft e<strong>in</strong>en<br />

entsprechenden H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> für die Erholung <strong>und</strong> die<br />

Freizeittätigkeit der Bevölkerung zu schaffen.<br />

Etwa 20 Prozent der Fischproduktion werden für<br />

Speisezwecke verarbeitet, <strong>in</strong> 32 Betrieben erfolgt<br />

Fischverarbeitung <strong>in</strong> Ungarn. <strong>Die</strong> Fischverarbeitungsbetriebe<br />

beschäftigen sich mit dem Schneiden <strong>und</strong> Zerkle<strong>in</strong>ern, dem<br />

Räuchern <strong>und</strong> Mar<strong>in</strong>ieren der Fische. Der Fischimport Ungarns<br />

übersteigt sowohl im Volumen, als auch im Wert wesentlich<br />

den Export, Vor allem tiefgefrorener Seefisch, Fischkonserven<br />

<strong>und</strong> sonstige Fischverarbeitungserzeugnisse stehen im Import<br />

unserem Export von unverarbeitetem Lebendfisch gegenüber.<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

2007<br />

Kennziffern der Wildwirtschaft<br />

Bezeichnung 2003/2004. 2004/2005. 2005/2006.<br />

Jagdjahr Jagdjahr Jagdjahr<br />

Geschätzter Wildbestand (Tsd. Stück.)<br />

Rothirsche 78,5 74,1 69,2<br />

Damhirsche 20,5 21,6 21,8<br />

Rehe 320,8 316,0 310,4<br />

Mufflons 7,9 8,3 9,2<br />

Wildschwe<strong>in</strong>e 77,8 78,1 77,7<br />

Feldhasen 535,1 520,9 535,2<br />

Fasanen 691,0 736,8 796,9<br />

Wildbestandnutzung, Strecke (Tsd. Stück.)<br />

Rothirsche 43,2 41,2 36,7<br />

Damhirsche 8,4 9,1 8,9<br />

Rehe 76,8 85,9 89,9<br />

Mufflons 2,9 3,0 2,8<br />

Wildschwe<strong>in</strong>e 81,5 86,8 79,5<br />

Feldhasen 102,4 132,7 105,1<br />

Fasanen<br />

Quelle: SZIE<br />

391,3 453,1 474,0<br />

Wichtige Produktionsdaten der Fischerei<br />

Bezeichnung 2004 2005 2006<br />

Teichwirtschaft <strong>und</strong> Intensivbetriebe<br />

Fläche (ha) 22 850 23 079 23 878<br />

Abfischung <strong>in</strong>sgesamt (t) 20 513 21 094 20 761<br />

Natürliche Gewässer <strong>und</strong> Wasserreservoire<br />

Nutzfläche (ha) 136 456 136 180 133 948<br />

Fang <strong>in</strong>sgesamt (t)<br />

Quelle: AKI, HAKI<br />

7242 7609 7540<br />

15


Entwicklung des ländlichen Raumes <strong>und</strong><br />

Agrarumweltschutz<br />

Der ländliche Raum wird <strong>in</strong> Ungarn durch reiche natürliche<br />

<strong>und</strong> landschaftliche Gegebenheiten, e<strong>in</strong>e ges<strong>und</strong>e<br />

Wohnumwelt, sowie durch e<strong>in</strong> bemerkenswertes kulturelles<br />

<strong>und</strong> bauliches Erbe gekennzeichnet. Den örtlichen<br />

Geme<strong>in</strong>schaften <strong>und</strong> ihren Initiativen kommt e<strong>in</strong>e wachsende<br />

Bedeutung zu. Der wirtschaftliche Strukturwandel<br />

zeigt vor allem e<strong>in</strong>e wachsende Bedeutung des Dorf- <strong>und</strong><br />

Agrotourismus. Gleichzeitig haben sich die Entwicklungsunterschiede<br />

zwischen den Regionen <strong>und</strong> Siedlungen des<br />

Landes <strong>in</strong> den letzten anderthalb Jahrzehnten trotz der<br />

16<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

Bestrebungen der Regionalpolitik <strong>und</strong> der Politik für die<br />

Entwicklung des ländlichen Raumes erhöht. <strong>Die</strong> Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

<strong>in</strong> der <strong>Landwirtschaft</strong> haben sich verr<strong>in</strong>gert,<br />

der ländliche Raum wird durch e<strong>in</strong>e höhere Arbeitslosigkeitsrate<br />

gekennzeichnet. <strong>Die</strong> Unternehmenskonzentration<br />

ist mäßig <strong>und</strong> der Mangel an Kapital <strong>und</strong> Fachkenntnissen<br />

ist e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es Phänomen. Der Anteil des<br />

<strong>Die</strong>nstleistungssektors <strong>und</strong> die Aktivitätsrate s<strong>in</strong>d ebenfalls<br />

niedrig.<br />

Nach dem Betritt zur Europäischen Union dienten die<br />

zur Verfügung stehenden Ressourcen im Rahmen des<br />

SAPARD-Programms, im Operativen Programm für Agrar<strong>und</strong><br />

Gebietsentwicklung (AVOP) <strong>und</strong> im Nationalen Plan zur<br />

Entwicklung ländlicher Gebiete (NVT) mit Co-F<strong>in</strong>anzierung<br />

der EU der Umstrukturierung <strong>und</strong> Modernisierung des<br />

<strong>ungarische</strong>n Agrarsektors <strong>und</strong> der Wirtschaft ländlicher<br />

Gebiete, aber sie waren zur Umsetzung der erforderlichen<br />

Änderungen nicht ausreichend.<br />

SAPARD<br />

Das Vorbeitrittsprogramm SAPARD wurde mit dem<br />

Beitrittsprozess beendet, seit Ende 2006 wurde auch formell<br />

die Möglichkeit der Abrufung dieser EU-Ressourcen<br />

abgeschlossen. Der endgültige F<strong>in</strong>anzrahmen des Programms<br />

betrug 63 Milliarden Ft, 93 Prozent dieser Summe wurden<br />

von der Zahlstelle bis Ende 2006 ausgezahlt. <strong>Die</strong> noch ausstehenden<br />

Auszahlungen – ausschließlich aus nationalen<br />

Ressourcen – stehen mit Investitionen <strong>in</strong> der Wasserbehandlung<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung, bei denen die Bed<strong>in</strong>gung für die<br />

Genehmigung zur endgültigen Inbetriebnahme (<strong>und</strong> somit zur<br />

F<strong>in</strong>anzrahmen <strong>und</strong> Auszahlungen im SAPARD-Program<br />

Maßnahme F<strong>in</strong>anz- Auszahlungen<br />

(Mio. Ft)<br />

Auszahrahmen<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>in</strong>sgesamt lung, %<br />

Entwicklung landwirtschaftlicher Unternehmen 24 431 424 6454 13 363 2807 23 048 94<br />

Entwicklung der Verarbeitung landwirtschaftlicher<br />

<strong>und</strong> Fischereiprodukte<br />

18 348 358 4559 8109 3670 16 696 91<br />

Dorfentwicklung <strong>und</strong> –erneuerung, Schutz <strong>und</strong> Bewahrung des<br />

5751 0 0 2600 2822 5422 94<br />

gegenständlichen <strong>und</strong> geistigen Erbes des ländlichen Raumes<br />

Diversifizierung der Tätigkeiten,<br />

Entwicklung alternativer Tätigkeiten als<br />

E<strong>in</strong>kommensquellen<br />

472 0 0 319 99 418 89<br />

Entwicklung der Infrastruktur im ländlichen Raum 14 183 694 3341 5806 3558 13 399 94<br />

Technische Hilfe 74 1 53 0 20 74 100<br />

Maßnahmen <strong>in</strong>sgesamt<br />

Quelle: FVM<br />

63 259 1477 14 407 30 197 12 976 59 057 93


Auszahlung) e<strong>in</strong> 1 Jahr dauernder Probebetrieb nach<br />

vorgeschriebenen Parametern ist.<br />

90 Prozent der Auszahlungen erfolgten, den vorher ausgegebenen<br />

f<strong>in</strong>anziellen Zielstellungen des Programms entsprechend,<br />

für drei Maßnahmen: Entwicklung von landwirtschaftlichen<br />

Unternehmen (39 Prozent), Entwicklung der<br />

Verarbeitung von landwirtschaftlichen <strong>und</strong> Fischereiprodukten<br />

(28 Prozent) <strong>und</strong> die Entwicklung der Infrastruktur auf dem<br />

Lande (23 Prozent). Wenn die Durchführung vom Aspekt der<br />

Anzahl der Projekte gesehen wird, dann wurden von den<br />

2644 vertraglichen Projekten 2576 (97 Prozent) abgeschlossen.<br />

Das Operative Programm zur Agrar<strong>und</strong><br />

Gebietsentwicklung (AVOP)<br />

<strong>Die</strong> Geldmittel für das AVOP (EU <strong>und</strong> nationale Förderung<br />

<strong>in</strong>sgesamt) betragen 107,8 Milliarden Ft, davon kommen 75<br />

Prozent aus der Ausrichtungsabteilung des EAFGL. Bezüglich<br />

der Maßnahmen s<strong>in</strong>d 10776 Anträge e<strong>in</strong>getroffen mit r<strong>und</strong><br />

200 Milliarden beantragten Fördermitteln. 35 Prozent der<br />

Anträge (4044) mit <strong>in</strong>sgesamt 106 Milliarden Ft an Fördermitteln<br />

wurde bewilligt. <strong>Die</strong> vergebenen Fördermittel<br />

entsprechen, sowohl was die Prioritäten, als auch was die<br />

Maßnahmen angeht, den Möglichkeiten des Förderrahmens<br />

des Programms.<br />

<strong>Die</strong> Zahlstelle hat für 84 Prozent der <strong>in</strong> Kraft getretenen<br />

Verträge die Auszahlung genehmigt, 66 Prozent der vertraglichen<br />

Summe wurden überwiesen. 88 Prozent der<br />

Auszahlungen beliefen sich auf drei Maßnahmen: <strong>Die</strong> Förderung<br />

landwirtschaftlicher Investitionen (66 Prozent), die<br />

Entwicklung der Verarbeitung <strong>und</strong> des Absatzes von landwirtschaftlichen<br />

Produkten (12 Prozent), sowie die<br />

Entwicklung der mit der <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung stehenden<br />

Infrastruktur (10 Prozent).<br />

Der Nationale Entwicklungsplan der<br />

ländlichen Räume (NVT)<br />

Im Nationalen Entwicklungsplan der ländlichen Räume s<strong>in</strong>d<br />

diejenigen Maßnahmen festgehalten, die von der<br />

Garantieabteilung des EAFGL gefördert werden. Der Plan<br />

umfasst sieben Maßnahmen (sowie die technische Hilfe), auf<br />

die im Planzeitraum zwischen 2004 <strong>und</strong> 2006 163 Milliarden<br />

F<strong>in</strong>anzielle Ressourcen für Maßnahmen<br />

zum Agrar-Umweltschutz<br />

Bezeichnung 2006 2004-2006<br />

EU-Ressourcen 55,0 90,3<br />

Nationale Ressourcen 13,8 22,5<br />

Ressourcen <strong>in</strong>sgesamt<br />

Quelle: FVM<br />

68,8 112,8<br />

(Mrd. Ft)<br />

For<strong>in</strong>t an Fördermitteln fielen. <strong>Die</strong> Maßnahmen be<strong>in</strong>halten<br />

kennzeichnenderweise Unternehmungen, beziehungsweise<br />

Verpflichtungen, die für mehrere Jahre gelten (meistens 5<br />

Jahre), daraus folgt, dass über die Mehrheit der zur Verfügung<br />

stehenden Ressourcen bereits im Jahre 2005 entschieden<br />

wurde.<br />

Der Verteilung der für die Maßnahmen geplanten<br />

Ressourcen zufolge, genießen der Agrarumweltschutz (darauf<br />

fallen 70,5 Prozent der Ressourcen) <strong>und</strong> die Aufforstung landwirtschaftlicher<br />

Flächen (12,4 Prozent) e<strong>in</strong>e bevorzugte<br />

Förderung.<br />

Im Rahmen des Plans wurde die Überweisung von 100,4<br />

Milliarden Ft an Fördermitteln von der Zahlstelle bis Ende<br />

2006 genehmigt, davon 41,8 Milliarden Ft im Jahre 2005 <strong>und</strong><br />

58,6 Milliarden Ft im Jahre 2006. Damit wurden 61,5 Prozent<br />

der Ressourcen ausgezahlt. 75,8 Prozent der bisherigen Überweisungen<br />

galten dem Agrarumweltschutz, 9,4 Prozent der<br />

Förderung der Aufforstung.<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

2007<br />

F<strong>in</strong>anzressourcen des AVOP nach Prioritäten (2004–2006)<br />

(Mio. Ft)<br />

Bezeichnung Öffentliche Ausgaben<br />

EU nationale <strong>in</strong>sgesamt Anteil, %<br />

Ausbau e<strong>in</strong>er konkurrenzfähigen<br />

Rohstoffproduktion <strong>in</strong> der<br />

<strong>Landwirtschaft</strong><br />

46 132,8 15 346,4 61 479,2 57,0<br />

Modernisierung der<br />

Lebensmittelverarbeitung<br />

11 321,4 3773,8 15 095,2 14,0<br />

Entwicklung der ländlichen Gebiete 21 421,6 7140,5 28 562,1 26,5<br />

Technische Hilfe 2015,0 671,7 2686,7 2,5<br />

Insgesamt 80 890,8 26 932,4 107 823,2 100,0<br />

Quelle: FVM<br />

17


Zusammensetzung der kontrollierten Fläche im Jahre 2006<br />

Bezeichnung während der umgestellt <strong>in</strong>sgesamt<br />

Umstellung (ha) (ha) (ha)<br />

Ackerland 11 489 39 453 50 942<br />

Wiesen, Weiden 18 047 45 436 63 483<br />

Plantagen<br />

Sonstige Anbaufläche:<br />

847 1716 2563<br />

Fischteiche, Wald, Schilf,<br />

nicht genutzte Flächen<br />

216 5562 5778<br />

Insgesamt:<br />

Quelle: FVM<br />

30 599 92 167 122 766<br />

Agrarumweltschutz<br />

<strong>Die</strong> im Rahmen der Maßnahme Agrarumweltschutz vergebenen<br />

Fördermittel erkennen die Mehrleistung der<br />

Entwicklungen zu Zwecken der umweltbewussten landwirtschaftlichen<br />

Produktion, der Landschaftserhaltung <strong>und</strong> der<br />

artgerechten Tierhaltung (Animal-Welfare) an, oder kompensieren<br />

die sich daraus ergebenden E<strong>in</strong>nahmenverluste. Der<br />

18 <strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

fachliche Inhalt der Maßnahme hat sich 2006 nicht verändert,<br />

der F<strong>in</strong>anzrahmen hat sich aber um mehr als 37 Milliarden Ft,<br />

das s<strong>in</strong>d mehr als 50 Prozent mehr als <strong>in</strong> der früheren<br />

Richtl<strong>in</strong>ie, erhöht. <strong>Die</strong> bereitgestellten Ressourcen für diese<br />

Maßnahme betrugen für das Jahr 2006 68,8 Milliarden Ft.<br />

<strong>Die</strong> Maßnahme Agrarumweltschutz hat e<strong>in</strong> großes<br />

Interesse im Kreise der Produzenten ausgelöst. Dabei spielten<br />

auch die <strong>in</strong>tensive Kommunikationskampagne, die im Rahmen<br />

des nationalen Agrarumweltschutzprogramms erworbenen<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> die günstigen Fördermittelsummen e<strong>in</strong>e<br />

Rolle.<br />

Ökologische Wirtschaft<br />

E<strong>in</strong>e wesentliche Rolle kommt <strong>in</strong>nerhalb der Agrar-<br />

Umweltwirtschaftprogramme weiterh<strong>in</strong> der ökologischen<br />

Wirtschaft zu. In Ungarn verr<strong>in</strong>gert sich – abweichend von<br />

den anderen Ländern der Welt – seit 2004 der Anteil der mit<br />

Ökowirtschaft bearbeiteten Fläche, allerd<strong>in</strong>gs steigt die Anzahl<br />

der auf diese Art arbeitenden Organisationse<strong>in</strong>heiten auch<br />

gegenwärtig an. 1995 wurde <strong>in</strong> Ungarn lediglich <strong>in</strong> etwas mehr<br />

als 100 Betrieben <strong>und</strong> auf 8000 ha Bioprodukte produziert,<br />

2004 waren es bereits 133.000 ha <strong>und</strong> im Jahre 2006 123.000<br />

ha, auf denen <strong>in</strong> 1974 kontrollierten landwirtschaftlichen<br />

Unternehmen e<strong>in</strong>e kontrollierte ökologische Bewirtschaftung<br />

erfolgte. Von den gesamten Unternehmen betreiben 167 e<strong>in</strong>e<br />

landwirtschaftliche Produktions---- <strong>und</strong> Verarbeitungstätigkeit,<br />

3 Unternehmen betreiben geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e Verarbeitungs<strong>und</strong><br />

Importtätigkeit.<br />

Wasserwirtschaft<br />

<strong>Die</strong> im Programm der landwirtschaftlichen Wasserwirtschaft<br />

gesetzten Ziele dienen der Sicherheit der Agrarproduktion<br />

<strong>und</strong> der Siedlungen <strong>und</strong> be<strong>in</strong>halten e<strong>in</strong>erseits die notwendige<br />

B<strong>in</strong>nenentwässerung, andererseits die Wasserzufuhr <strong>in</strong> den<br />

Dürreperioden. Der Schutz vor Wasser kann sowohl bei<br />

großen Niederschlägen, als auch bei Hochwasser notwendig<br />

se<strong>in</strong>, da aufgr<strong>und</strong> der fehlenden Ableitung über die<br />

Gravitation Pumpenanlagen betrieben werden müssen.<br />

Das <strong>ungarische</strong> Flachland wird von fast H<strong>und</strong>ert<br />

Wasserableitungssystemen überdeckt, deren räumliche<br />

Abgrenzung von den kommunalen Verwaltungsgrenzen abweicht<br />

<strong>und</strong> die <strong>in</strong> großen Regionen e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Management<br />

erfordern (Entwicklung, Instandhaltung, Betreibung,<br />

Regulierung).<br />

<strong>Die</strong> Schutzaufgaben im Jahre 2006 haben die<br />

Schutzfähigkeit der Wasserwirtschaftsgesellschaften auf die<br />

Probe gestellt. Schon <strong>in</strong> den ersten Tagen des Januars standen<br />

fast 100.000 ha unter Wasser, so dass bereits <strong>in</strong> den ersten<br />

beiden Dekaden zahlreiche Organisationen Schutzaufgaben<br />

bewältigen mussten. <strong>Die</strong> im Verlaufe der Schutzarbeiten<br />

abgepumpten mehr als 300 Millionen Kubikmeter Wasser <strong>und</strong><br />

die aufgewendeten mehr als 2 Milliarden Ft an Schutzkosten<br />

zeigen, dass sich die Überschwemmungslage e<strong>in</strong>em kritischen<br />

Zustand genähert hatte.


<strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong><br />

Dank ihrer strategischen Bedeutung ist die <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong><br />

e<strong>in</strong> traditionell wichtiger Bereich der <strong>ungarische</strong>n<br />

Volkswirtschaft. Aufgr<strong>und</strong> der Daten der Unternehmen, die<br />

mehr als vier Personen beschäftigen, betrug der zu laufenden<br />

Preisen berechnete Bruttoproduktionswert im Jahre 2006<br />

1944 Milliarden Ft. Das s<strong>in</strong>d 86 Milliarden Ft mehr, als im<br />

Vorjahr. Innerhalb der 14 Sektoren der Verarbeitungs<strong>in</strong>dustrie<br />

ist aber gleichzeitig der Anteil der <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> im<br />

Jahre 2006 auf 9,7 Prozent gesunken.<br />

Der Kreis der im Industriezweig dom<strong>in</strong>ierenden Fachbranchen<br />

hat sich auch im Jahre 2006 nicht verändert, die gleichen<br />

12 Zweige wie 2005 stellen drei Viertel des Brutto-Produktionsproduktes<br />

des Industriezweigs her. Nach dem drastischen<br />

Rückgang im Vorjahr ist die Produktion <strong>in</strong> der Fachbranche<br />

“Herstellung von Fleisch- <strong>und</strong> Geflügelfleischerzeugnissen”<br />

auf das Anderthalbfache gestiegen. In der Fachbranche<br />

“Sonstige Obst- <strong>und</strong> Gemüseverarbeitung” hat sich die seit<br />

Jahren dauernde absteigende Tendenz umgekehrt. Gleichzeitig<br />

hat sich die Produktion bei der Fleischverarbeitung <strong>und</strong> –konservierung,<br />

bei der Produktion von Futter für Nutztiere <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

der Fachbranche Süßwarenproduktion entgegengesetzt entwickelt.<br />

Das Wachstum ist <strong>in</strong> der Bierbrauerei <strong>und</strong> <strong>in</strong> der<br />

Herstellung von Erfrischungsgetränken<br />

bestehen geblieben, weiterh<strong>in</strong> rückgehend<br />

s<strong>in</strong>d die Produktion von Milchprodukten,<br />

sowie die Herstellung von<br />

Müllereiprodukten.<br />

Der Großteil der Unternehmen <strong>in</strong> der<br />

<strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> (fast 80 Prozent) s<strong>in</strong>d<br />

Mikrounternehmen, die weniger als 10 Personen<br />

beschäftigen. Zusammen mit den<br />

Kle<strong>in</strong>unternehmen, die 10-49 Personen<br />

beschäftigen, arbeiten 95 Prozent der<br />

Unternehmen <strong>in</strong> der <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong><br />

mit e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Beschäftigtenzahl. Fast die<br />

Hälfte s<strong>in</strong>d Rechtspersonen, meistens<br />

GmbHs. Der Anteil der E<strong>in</strong>zelunternehmen<br />

macht mehr als e<strong>in</strong> Drittel aus.<br />

<strong>Die</strong> Produktion der kle<strong>in</strong>en <strong>und</strong> mittleren Unternehmen<br />

hat – zwar nur im ger<strong>in</strong>gen Maße, aber – <strong>in</strong> ihrer<br />

Tendenz erweitert, die der Großunternehmen, die mehr<br />

als 250 Personen beschäftigen, ist h<strong>in</strong>gegen gesunken,<br />

allerd<strong>in</strong>gs ist ihr Anteil am Export unverändert. <strong>Die</strong>ser<br />

Prozess unterscheidet sich von der Richtung, durch die die<br />

gesamte Industrie kennzeichnet wird, dort geben nämlich<br />

die Großunternehmen aufgr<strong>und</strong> der starken Konzentration<br />

drei Viertel der Produktion <strong>und</strong> ihr Exportanteil beträgt<br />

mehr als vier Fünftel.<br />

In der Eigentumsstruktur der Unternehmen beträgt<br />

der Anteil des ausländischen Eigentums mehr als 60<br />

Prozent.<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

2007<br />

Brutto-Produktionswert <strong>und</strong> Anteil des oberen Drittels der Fachzweige<br />

der <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> (2006)<br />

Fachzweig Bruttoproduktionswert, Anteil,<br />

Mrd. Ft %<br />

1. Fleischverarbeitung, -konservierung 205,9 10,6<br />

2. Herstellung von Milcherzeugnissen 204,1 10,5<br />

3. Verarbeitung <strong>und</strong> –konservierung von Geflügelfleisch 184,9 9,5<br />

4. Sonstige Obst- <strong>und</strong> Gemüseverarbeitung 144,7 7,4<br />

5. Herstellung von Erfrischungsgetränken 126,5 6,5<br />

6. Herstellung von Fleisch- <strong>und</strong> Geflügelfleischerzeugnissen 116,4 6,0<br />

7. Herstellung von Brot <strong>und</strong> frischen Teigwaren 96,4 5,0<br />

8. Bierbrauerei 93,8 4,8<br />

9. Süsswarenproduktion 81,7 4,2<br />

10. Produktion von Futter für Nutztiere 81,5 4,2<br />

11. Zuckerfabrikation 75,5 3,9<br />

12. Herstellung von Müllereiprodukten 56,7 2,9<br />

1–12. Insgesamt 1468,1 75,5<br />

<strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong>sgesamt<br />

Quelle: KSH<br />

1944,0 100,0<br />

Veränderung des Brutto-Produktionswertes<br />

wichtigerer Lebensmittelherstellungsbranchen (2006)<br />

Branchen mit Vorjahr = 100% Branchen mit s<strong>in</strong>kender Vorjahr = 100%<br />

ansteigender Produktion Produktion<br />

Herstellung von Fleisch- <strong>und</strong> Geflügelfleisch-Erzeugnissen 155,6 Herstellung von Milcherzeugnissen 95,3<br />

Sonstige Obst- <strong>und</strong> Gemüseverarbeitung 120,4 Süßwarenproduktion 94,1<br />

Bierbrauerei 105,8 Produktion von Futter für Nutztiere 87,7<br />

Herstellung von Erfrischungsgetränken 104,9 Herstellung von Müllereiprodukten 85,3<br />

Verarbeitung <strong>und</strong> –konservierung von Geflügelfleisch 102,8 Fleischverarbeitung, -konservierung 84,1<br />

Zuckerfabrikation 100,3<br />

Herstellung von Brot <strong>und</strong> frischen Teigwaren<br />

Quelle: KSH<br />

100,2<br />

19


Lebensmittelsicherheit, Veter<strong>in</strong>ärwesen <strong>und</strong><br />

Pflanzenges<strong>und</strong>heit<br />

Ungarn legt großen Wert auf die Gewährleistung<br />

der Lebensmittelsicherheit. <strong>Die</strong>se Zielsetzung wird auch <strong>in</strong><br />

der Gesetzgebung <strong>und</strong> Rechtsanwendung geltend gemacht.<br />

<strong>Die</strong> strengen Kontrollen trugen ebenfalls zur<br />

Aufrechterhaltung des sicheren e<strong>in</strong>heimischen<br />

Lebensmittelangebots bei.<br />

Im Verlaufe des Jahres 2006 wurden Kontrollen bei<br />

mehr als 14.000 genehmigungspflichtigen Lebensmittelherstellern,<br />

bei mehr als 6000 nicht genehmigungspflichtigen<br />

Lebensmittelherstellern <strong>und</strong> bei mehr als 48.000<br />

Lebensmittel-Vertriebse<strong>in</strong>heiten durchgeführt:<br />

■ Im Laufe der Kontrollen vor Ostern wurden folgende<br />

Produkte besonders kontrolliert: Pistazien, Fleisch,<br />

Fleischprodukte (vor allem die Ostersch<strong>in</strong>ken), mechanisch<br />

separiertes Fleisch, Hohlschokoladefiguren <strong>und</strong> der<br />

Vertrieb von Eiern. Im Verlaufe der Kontrolle von 9384<br />

Objekten wurden 326 t Fleisch <strong>und</strong> Fleischerzeugnisse<br />

(davon 20 t aus dem Ausland) <strong>und</strong> 272.000 Eier (davon<br />

130.000 aus dem Ausland) von den Mitarbeitern des<br />

Hygienedienstes beschlagnahmt <strong>und</strong> vernichtet. Im<br />

Verlaufe der Kontrollen wurden der Sitz e<strong>in</strong>es illegalen<br />

Lebensmittelproduzenten, e<strong>in</strong> illegaler Fleischgroßhändler<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e illegale Lagerhalle für Fleisch <strong>und</strong> Fleischprodukte<br />

gef<strong>und</strong>en.<br />

■ Bei den Kontrollen im Sommer wurden besonders<br />

die Herstellung <strong>und</strong> der Vertrieb, die Erfüllung der<br />

Kriterien der Lebensmittelsicherheit <strong>und</strong> die Qualität von<br />

rohen, gewürzten <strong>und</strong> Hackfleisch, von Bier, von<br />

Trappisten-Käse <strong>und</strong> von Eiscreme beobachtet. Im Verlaufe<br />

der Überprüfung der Lebensmittelproduzenten <strong>und</strong><br />

Handelse<strong>in</strong>heiten wurden bei 9179 E<strong>in</strong>heiten 116.759<br />

20 <strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

Lebensmittel untersucht, von denen 2400 Posten beanstandet<br />

wurden. In 657 Fällen mussten 91.460 kg<br />

Lebensmittel aus dem Verkehr gezogen werden.<br />

■ Bei den Kontrollen im W<strong>in</strong>ter wurden von den<br />

behördlichen Tierärzten <strong>und</strong> den Inspektoren für die<br />

Qualitätskontrolle <strong>in</strong> 6469 E<strong>in</strong>heiten Überprüfungen der<br />

Lebensmittelsicherheit, der Qualitätsaufsicht <strong>und</strong> bei lebenden<br />

Fischen Kontrollen zum Animal-Welfare durchgeführt.<br />

<strong>Die</strong> Fachleute untersuchten mehr als 71.000 Posten. Von<br />

diesen wurden 1660 beanstandet <strong>und</strong> 195 Tonnen<br />

Lebensmittel beschlagnahmt.<br />

Der Pflanzen- <strong>und</strong> Bodenschutzdienst hat se<strong>in</strong>em<br />

jährlichen Aufgabenplan entsprechend – unabhängig von<br />

den besonders wichtigen Aktionen – im Jahre 2006 als hervorgehoben<br />

wichtige Aufgabe die<br />

Lebensmittelsicherheitsüberprüfungen bezüglich der<br />

Wirkstoffreste von Pflanzenschutzmitteln <strong>und</strong> den aus den<br />

produktionssteigernden Mitteln stammenden chemischen<br />

Inhaltsstoffen durchgeführt. Im Verlaufe dessen wurden<br />

3656 behördliche Analysen vom Netzwerk durchgeführt.<br />

Es wurden 1836 <strong>in</strong>ländische <strong>und</strong> 1420 aus dem Import<br />

stammende Proben aus frischem Obst <strong>und</strong> Gemüse, 186<br />

verarbeitete Lebensmittelerzeugnisse auf Pflanzenbasis <strong>und</strong>


80 Proben aus Babyspeisen <strong>und</strong> –getränken untersucht.<br />

58,1 Prozent der untersuchten e<strong>in</strong>heimischen Proben be<strong>in</strong>halteten<br />

ke<strong>in</strong>e Reststoffe <strong>in</strong> nachweisbarer Menge. 1,6<br />

Prozent der Proben wurden aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>es erhöhten<br />

Reststoffgehalt <strong>und</strong> 4,1 Prozent aufgr<strong>und</strong> der Verwendung<br />

e<strong>in</strong>es nicht genehmigten Pflanzenschutzmittels beanstandet<br />

werden. Bei den Proben aus den Importwaren wurden <strong>in</strong><br />

vierzig Fällen erhöhte Reststoffgehalte ermittelt,<br />

beziehungsweise <strong>in</strong> 8 Fällen wurden <strong>in</strong> Ungarn nicht<br />

genehmigte Pflanzenschutzmittel nachgewiesen. Somit wurden<br />

3,4 Prozent der Proben beanstandet, während <strong>in</strong> 28,9<br />

Prozent der Proben überhaupt ke<strong>in</strong>e Reststoffe nachgewiesen<br />

werden konnten.<br />

Beim Export von Pflanzen <strong>und</strong> Produkten pflanzlichen<br />

Ursprungs wurden an den Verladestellen 46.591 <strong>und</strong> an den<br />

Grenzstationen 261 Proben von den Pflanzenschutz<strong>in</strong>spektoren<br />

untersucht. Neun Sendungen entsprachen nicht den<br />

pflanzenhygienischen Vorschriften des Importlandes. Beim<br />

Import wurden an den 11 Pflanzenhygiene-Grenzstellen<br />

17.891 vom pflanzenhygienischen Gesichtspunkt untersuchungspflichtige<br />

Waren kontrolliert, beziehungsweise auf<br />

<strong>ungarische</strong>m Boden 106 Importsendugen untersucht. Zu<br />

e<strong>in</strong>er Zurückweisung kam es <strong>in</strong> 35 Fällen.<br />

Auf e<strong>in</strong>er Fläche von 33.000 ha wurde von der<br />

Behörde e<strong>in</strong>e lokale, pflanzenhygienische Augensche<strong>in</strong>nahme<br />

durchgeführt, davon waren mehr als 90 Prozent<br />

Flächen, auf denen Saatgut produziert wurde. Wegen des<br />

Auftretens von Schädl<strong>in</strong>gen wurde <strong>in</strong> 158 Fällen e<strong>in</strong>e<br />

pflanzenhygienische Sperre verordnet (meistens zum<br />

Schutz vor dem Maiwurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera),<br />

dem Kartoffelzystennematoden (Globodera rostochiensis),<br />

der Amerikanischen Kirschfliege (Rhagoletis<br />

c<strong>in</strong>gulata), sowie der Scharkakrankheit (Plum pox virus)).<br />

E<strong>in</strong>e Zwangsverordnung zur Anwendung von Pflanzenschutzmaßnahmen<br />

wurde <strong>in</strong> 85 Fällen getroffen, <strong>in</strong> 38<br />

Fällen kam es zur Zwangsvernichtung von Pflanzen, oder<br />

pflanzlichen Produkten.<br />

Dank der veränderten Rechtsregelungen hat sich der<br />

Schutz gegen das Traubenkraut (Ambrosia elatior) positiv<br />

entwickelt. <strong>Die</strong> Anfertigung <strong>und</strong> stetige Aktualisierung der<br />

Landkarte über die Gefährdungsgrad über Satellitenaufnahmen,<br />

sowie die Betreibung e<strong>in</strong>es elektronischen<br />

Datenaustausch mit dem Namen “Traubenkraut-Servers”<br />

zwischen den verfahrenden Behörden s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Europa e<strong>in</strong>zigartig.<br />

Im Ergebnis der strengen Maßnahmen hat sich zum<br />

Beispiel <strong>in</strong> der Region Kiskunság mit se<strong>in</strong>em Sandboden <strong>in</strong><br />

der <strong>ungarische</strong>n Tiefebene – wo die Bed<strong>in</strong>gungen für das<br />

Traubenkraut am günstigsten s<strong>in</strong>d, die Pollenzahl im Jahre<br />

2006 im Vergleich zu 2005 auf 51 Prozent verr<strong>in</strong>gert.<br />

Aufgabe des <strong>ungarische</strong>n Veter<strong>in</strong>ärdienstes ist weiterh<strong>in</strong>,<br />

die Lebensmittelbranche zu überwachen, besonders <strong>in</strong><br />

allen Phasen der Herstellung von Produkten tierischen<br />

Ursprungs, von den Viehzuchtbetrieben bis h<strong>in</strong> zu den<br />

Endkonsumenten. <strong>Die</strong>se Aufgabe erfordert e<strong>in</strong>e hohe<br />

Fachkompetenz, e<strong>in</strong>e ständige Erweiterung der Kenntnisse,<br />

sowie e<strong>in</strong>e permanente fachliche Zusammenarbeit mit den<br />

Organen der EU.<br />

Der Tierbestand <strong>in</strong> Ungarn ist seit 1981 frei von<br />

R<strong>in</strong>der-Tuberkulose. Besonders wichtig ist die Vorbeugung<br />

gegen Tollwut. Mit dem oralen Vakz<strong>in</strong>ieren der Füchse<br />

gegen die Tollwut wurde 1996 begonnen, das Programm<br />

läuft bis zum heutigen Tage kont<strong>in</strong>uierlich weiter, jährlich<br />

zwei Mal f<strong>in</strong>det es statt. E<strong>in</strong> wichtiger Fortschritt ist bei<br />

den Schwe<strong>in</strong>ebeständen <strong>in</strong> Bezug auf die Aujeskysche<br />

Krankheit geschehen, von der das Land befreit werden<br />

soll.<br />

<strong>Die</strong> bedeutendste Zoonose der letzten Jahre war das<br />

Ersche<strong>in</strong>en der auch für den Menschen gefährlichen<br />

Vogelgrippe. <strong>Die</strong> Vogelgrippe ist, ähnlich wie <strong>in</strong> anderen<br />

entwickelten Regionen der Welt, auch <strong>in</strong> Ungarn nur e<strong>in</strong>e<br />

Tierkrankheit. Im Verlaufe der Epidemien <strong>in</strong> Ungarn ist<br />

nicht der ger<strong>in</strong>gste Verdacht e<strong>in</strong>er Übertragung auf den<br />

Menschen vorgekommen.<br />

Im Jahre 2006 hat sich die behördliche Kontrolle auf<br />

alle Teilgebiete des Tierschutzes, die von Rechtsregelungen<br />

abgedeckt werden, erstreckt. <strong>Die</strong> behördlichen Tierärzte<br />

des Staatlichen Veter<strong>in</strong>ärdienstes haben im Jahr 2006 <strong>in</strong><br />

etwa 185.000 Fällen örtliche Kontrollen zum Zwecke des<br />

Tierwohlbef<strong>in</strong>dens durchgeführt. Als Teilergebnis kann<br />

festgestellt werden, dass <strong>in</strong> den letzten Jahren e<strong>in</strong>e günstige<br />

Veränderung <strong>in</strong> den Lebensbed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>es<br />

beträchtlichen Teils der Tiere e<strong>in</strong>getreten ist.<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

2007<br />

Entwicklung des Verkaufs von Pflanzenschutzmitteln nach Gruppen<br />

<strong>in</strong> Tonnen<br />

Bezeichnung 2004 2005 2006<br />

Fungizide 5638 5223 5620<br />

Insektizide 3280 3047 3963<br />

Herbizide 8679 8275 9725<br />

sonstige 2284 2807 3496<br />

Insgesamt<br />

Quelle: AKI<br />

19 881 19 352 22 804<br />

21


Das Geme<strong>in</strong>schaftsmarket<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong>e Tätigkeit, die die<br />

Besonderheiten der Agrarwirtschaft <strong>in</strong> Betracht zieht <strong>und</strong>, die<br />

von mehreren Akteuren <strong>in</strong> Zusammenarbeit, beziehungsweise<br />

von e<strong>in</strong>er Organisation im S<strong>in</strong>ne des Sektors ausgeübt wird. <strong>Die</strong><br />

Aufgabe der <strong>ungarische</strong>n Organisation für das Geme<strong>in</strong>schaftsmarket<strong>in</strong>g,<br />

des Agrarmarket<strong>in</strong>g Zentrums (AMC) des<br />

M<strong>in</strong>isteriums für <strong>Landwirtschaft</strong> (FVM) besteht dar<strong>in</strong>, die PR-<br />

Tätigkeit für die <strong>in</strong> Ungarn hergestellten Lebensmittel sowohl<br />

gegenüber der <strong>in</strong>ländischen Bevölkerung, als auch den ausländischen<br />

Konsumenten zu übernehmen. Das Geme<strong>in</strong>schaftsmarket<strong>in</strong>g<br />

hilft den Produzenten ihre Absatzmärkte zu<br />

f<strong>in</strong>den, vor allen den kle<strong>in</strong>eren <strong>und</strong> mittleren Unternehmen, die<br />

nicht über eigene Ressourcen <strong>und</strong> manchmal auch nicht über<br />

das Fachwissen dazu verfügen. Das AMC hilft bei der<br />

Präsentation <strong>und</strong> Werbung für ihre Waren, beim Suchen <strong>und</strong><br />

F<strong>in</strong>den der Handelspartner, beim Kennenlernen der<br />

Marktanforderungen <strong>und</strong> beim rechtzeitigen Erkennen der<br />

neuen Tendenzen <strong>und</strong> Ersche<strong>in</strong>ungen. Das AMC nutzt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Tätigkeit das reichhaltige Arsenal des Geme<strong>in</strong>schaftsmarket<strong>in</strong>gs<br />

(Ausstellungen, Messen im In- <strong>und</strong> Ausland,<br />

Absatzförderungsaktionen, Treffen mit Geschäftsleuten,<br />

Werbeprospekte, Werbematerialien, PR-Tätigkeit <strong>in</strong> den<br />

Medien, Bildung, usw.).<br />

<strong>Die</strong> Entwicklung der geme<strong>in</strong>-<br />

Verteilung der ausländischen Programme<br />

nach Zielmärkten<br />

Frankreich<br />

20%<br />

<strong>in</strong>ländische<br />

Programme<br />

61%<br />

Verteilung der <strong>in</strong>- <strong>und</strong> ausländischen<br />

Programme im Jahre 2006<br />

Quelle: AMC<br />

Polen<br />

6%<br />

England<br />

18%<br />

Quelle: AMC<br />

Spanien<br />

1%<br />

Market<strong>in</strong>g <strong>in</strong> der Lebensmittelwirtschaft<br />

Serbien<br />

2%<br />

Deutschland<br />

27%<br />

Russland<br />

26%<br />

ausländische<br />

Programme<br />

39%<br />

samen Market<strong>in</strong>gtätigkeit ist nach<br />

dem Beitritt zur Europäischen<br />

Union verstärkt notwendig geworden,<br />

denn das Geme<strong>in</strong>schaftsmarket<strong>in</strong>g<br />

ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der Europäischen<br />

Union von allen akzeptierte<br />

<strong>und</strong> nicht limitierte Form der<br />

Förderung.<br />

Im Jahre 2006 hat die FVM AMC<br />

Geme<strong>in</strong>nützige Gesellschaft an 14<br />

ausländischen Lebensmittelausstellungen<br />

<strong>und</strong> 3 ausländischen<br />

We<strong>in</strong>veranstaltungen teilgenommen.<br />

Der beschlossenen Strategie<br />

des AMC zufolge haben der<br />

deutsche <strong>und</strong> der russische Markt<br />

Priorität, bei We<strong>in</strong> genießt der<br />

englische Markt besondere<br />

Aufmerksamkeit. In Frankreich<br />

nahmen sie an der bedeutendsten<br />

Lebensmittelausstellung Europas,<br />

der SIAL teil, <strong>in</strong> Polen an der IFE<br />

Polen Ausstellung. Innerhalb der 18<br />

<strong>in</strong>ländischen Veranstaltungen war<br />

die zum achten Mal organisierte<br />

Foodapest-Ausstellung von besonderer<br />

Bedeutung.<br />

In den vergangenen Jahren<br />

betrug der Anteil von <strong>in</strong>- <strong>und</strong> aus-<br />

22 <strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

ländischen Veranstaltungen etwa 50-50 Prozent, im Jahre 2006<br />

zeigte sich aufgr<strong>und</strong> der Foodapest e<strong>in</strong> Übergewicht der<br />

<strong>in</strong>ländischen Programme.<br />

Unter der Obhut des AMC entstand e<strong>in</strong>e viersprachige<br />

Datenbasis CD mit dem Titel “Wer ist wer <strong>in</strong> der <strong>ungarische</strong>n<br />

<strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> 2006-2007”, die die Angaben der 260<br />

wichtigsten Firmen be<strong>in</strong>haltet.<br />

Primäre Aufgabe des Agrarmarket<strong>in</strong>g Zentrums ist die<br />

Unterstützung <strong>und</strong> Stärkung des guten Rufs der <strong>in</strong> Ungarn<br />

hergestellten Lebensmittel im Kreise der <strong>in</strong>ländischen<br />

Verbraucher. E<strong>in</strong>es der wichtigsten Mittel dazu ist die<br />

Schutzmarke “Hervorragendes <strong>ungarische</strong>s<br />

Lebensmittel”/“Ungarisches Qualitätsprodukt”. Ziel der<br />

Schutzmarke ist:<br />

■ e<strong>in</strong>e Unterscheidung der die Schutzmarke tragenden<br />

Lebensmittel im Produktangebot auf dem Markt;<br />

■ die Hervorhebung <strong>und</strong> Unterscheidung von Lebensmittel<br />

mit e<strong>in</strong>er beglaubigten guten Qualität;<br />

■ der Schutz der Lebensmittelhersteller;<br />

■ e<strong>in</strong>e Bee<strong>in</strong>flussung der Entscheidung der Verbraucher<br />

über die Information der Verbraucher;<br />

■ die Entwicklung e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong>en Lebensmittel-<br />

Verbrauchskultur <strong>und</strong><br />

■ die Anregung der Lebensmittelhersteller zur<br />

Qualitätsentwicklung.<br />

Der Antrag auf die Vergabe der Schutzmarke ist freiwillig,<br />

gleichzeitig s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>zelne Vorschriften sogar noch strenger, als<br />

von der EU erwartet. Das AMC erhöht die Popularität der<br />

Schutzmarke mit Market<strong>in</strong>gmitteln: Auf Ausstellungen <strong>und</strong><br />

Messen werden diese Produkte präsentiert, Handelsaktionen<br />

organisiert, Werbematerial angefertigt <strong>und</strong> für die Schutzmarke<br />

wird <strong>in</strong> den Medien geworben. <strong>Die</strong> Produkte, die die<br />

Schutzmarke “Hervorragendes <strong>ungarische</strong>s Lebensmittel” tragend<br />

<strong>und</strong> die Hersteller dieser Produkte werden <strong>in</strong> unserem<br />

Datenbasis-Katalog präsentiert.


Ungarn ist seit dem 1. Mai 2004 Mitglied <strong>in</strong> der Europäischen<br />

Union. Für Ungarn spielen die <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> der<br />

ländliche Raum e<strong>in</strong>e Schlüsselrolle. Bei der Beurteilung der<br />

EU-Mitgliedschaft durch die <strong>ungarische</strong> Bevölkerung spielt die<br />

erfolgreiche Integration der Agrarwirtschaft <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>same<br />

Agrarpolitik, <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>heitlichen B<strong>in</strong>nenmarkt <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

die Ressourcen für die Entwicklung des ländlichen Raumes<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />

Was vor unserem Beitritt noch viele bezweifelten, ist<br />

heute offensichtlich geworden: <strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> Agrarwirtschaft<br />

hat es – zwar mit e<strong>in</strong>igen Schwierigkeiten –<br />

geschafft, sich <strong>in</strong> den Rahmend der Geme<strong>in</strong>samen Agrarpolitik<br />

e<strong>in</strong>zugliedern <strong>und</strong> es ist uns gelungen, die EU-Vorschriften<br />

zu übernehmen <strong>und</strong> anzuwenden. Gleichzeitig<br />

nehmen wir als Mitglieder der EU an der Diskussion um die<br />

Weiterentwicklung der Agrarpolitik <strong>und</strong> auch bei der<br />

Erarbeitung der neuen Regelungen teil.<br />

Auch die Entwicklung der <strong>in</strong>ternationalen Beziehungen<br />

wurde durch Ungarns vollberechtigte EU-Mitgliedschaft bestimmt.<br />

Im Mittelpunkt der Reisen der oberen Führungsebene<br />

des <strong>Landwirtschaft</strong>sm<strong>in</strong>isteriums stand die Teilnahme an den<br />

Ratssitzungen der EU-Agrarm<strong>in</strong>ister, beziehungsweise der <strong>in</strong>formalen<br />

Ratssitzungen der Agrarm<strong>in</strong>ister. <strong>Die</strong> Arbeit auf der<br />

Expertenebene war <strong>in</strong> den Kommissions- <strong>und</strong> Ratssitzungen der<br />

EU großteils durch e<strong>in</strong>e hohe Aktivität gekennzeichnet. In vielen<br />

Fällen wurden von uns Maßnahmen angeregt, gleichzeitig<br />

erfuhren wir mehrfach, dass es nicht so e<strong>in</strong>fach ist, mit 25<br />

Mitgliedstaaten <strong>und</strong> der Europäischen Kommission zusammenzuarbeiten<br />

<strong>und</strong> Ungarns spezielle Ansprüche geltend zu machen.<br />

2006 haben wir e<strong>in</strong> aktives agrardiplomatisches Jahr h<strong>in</strong>ter<br />

uns gebracht. Abgesehen von den Ratssitzungen der EU<br />

fanden 7 Reisen des M<strong>in</strong>isters statt <strong>und</strong> aus 10 Ländern<br />

kamen Fachm<strong>in</strong>ister zu uns. Aus mehr als 20 Anlässen fand <strong>in</strong><br />

Ungarn, oder im Ausland der Besuch e<strong>in</strong>es Staatssekretärs,<br />

oder e<strong>in</strong>es Fachstaatssekretärs statt. <strong>Die</strong> meisten Treffen<br />

erfolgten selbstverständlich mit den Leitern der Fachm<strong>in</strong>isterien<br />

der EU-Länder, aber unsere Beziehungen haben<br />

sich nicht nur auf die EU-Mitgliedsstaaten beschränkt. Treffen<br />

auf führender Ebene fanden <strong>in</strong>sgesamt mit 21 Ländern statt.<br />

Unsere Beziehungen zu den <strong>in</strong>ternationalen Organisationen<br />

(OECD, WTO, FAO, WFP) haben sich sehr <strong>in</strong>tensiv<br />

weiterentwickelt. Besonders ist die Organisation für Lebensmittel<br />

<strong>und</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> der UNO, die FAO hervorzuheben.<br />

Im Ergebnis der über mehrere Jahrzehnte erfolgreichen<br />

Verb<strong>in</strong>dungen zwischen Ungarn <strong>und</strong> der FAO begannen im<br />

Sommer letzten Jahres die Verhandlungen über die Verlegung<br />

der Europäischen Regionalen Behörde der FAO,<br />

beziehungsweise des das Gebiet von Europa, Afrika <strong>und</strong> dem<br />

Nahen Osten abdeckenden, sog. Geme<strong>in</strong>samen <strong>Die</strong>nstleistungszentrums<br />

nach Budapest. Es zählt zu den großen<br />

Erfolgen der <strong>ungarische</strong>n Agrardiplomatie, dass <strong>in</strong>zwischen<br />

e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung getroffen wurde, dass diese beiden<br />

Organisationen nach Ungarn umziehen.<br />

E<strong>in</strong>e besonders große Entwicklung zeigt die ungarischrussische<br />

Zusammenarbeit auf branchenspezifischer Basis.<br />

Insgesamt 16 Mal fanden Verhandlungen auf Leitungsebene<br />

statt, dreimal auf M<strong>in</strong>isterebene. All das hat dazu beigetragen,<br />

dass unser Agrarexport sich stark entwickelt hat <strong>und</strong> diese<br />

Entwicklung nachhaltig ist. Im September 2006 haben die beiden<br />

Fachm<strong>in</strong>ister die Vere<strong>in</strong>barung zwischen Ungarn <strong>und</strong><br />

Russland über die <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong><br />

unterzeichnet, die die branchenspezifischen Beziehungen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>heitlichen Rahmen fasst.<br />

<strong>Die</strong> Verb<strong>in</strong>dungen zu den vier Visegrader Ländern haben<br />

sich weiter vertieft, die Abstimmung <strong>in</strong> den wichtigsten<br />

Fragen, die die Geme<strong>in</strong>same Agrarpolitik der EU betreffen,<br />

ist enger geworden. Im März war Ungarn, im November die<br />

Slowakei der Schauplatz für<br />

das Treffen der Agrarm<strong>in</strong>ister<br />

der V 4. Im Rahmen<br />

der geme<strong>in</strong>samen<br />

ungarisch-rumänischen,<br />

sowie ungarisch-kroatischen<br />

Regierungssitzungen fanden<br />

auch Treffen der Fachm<strong>in</strong>ister<br />

statt.<br />

<strong>Die</strong> Gemischten Wirtschaftsausschüssen<br />

oder<br />

selbständig aufgestellten<br />

landwirtschaftlichen Arbeitskommissionen<br />

<strong>und</strong> Arbeitsgruppen,<br />

die mit mehreren<br />

Ländern aufrechterhalten<br />

werden, bieten weiterh<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> gutes Forum für die<br />

Vertiefung der branchenspezifischenZusammenarbeit.<br />

Zum ersten Mal fand<br />

e<strong>in</strong>e Sitzung der landwirtschaftlichen<br />

Arbeitsgruppe<br />

Ungarn-Ch<strong>in</strong>a statt, Treffen<br />

<strong>in</strong> diesem Rahmen gab es<br />

aber auch mit Fachm<strong>in</strong>isterien<br />

aus Belgien (Flandern)<br />

Frankreich, F<strong>in</strong>nland, Lettland,<br />

Thailand, der Türkei <strong>und</strong> mehrerer deutscher<br />

B<strong>und</strong>esländer, sowie den führenden Vertretern wichtigerer<br />

Branchenorganisationen.<br />

E<strong>in</strong> wichtiges Instrument <strong>in</strong> der Agrardiplomatie ist<br />

das Netz der Agrarattachés, dessen wichtigste Aufgabe die<br />

Vertretung der Interessen der <strong>ungarische</strong>n<br />

Agrarwirtschaft im gegebenen Land, beziehungsweise <strong>in</strong><br />

der betreffenden Ländergruppe ist. <strong>Die</strong> wachsenden<br />

agrardiplomatischen Aufgaben haben e<strong>in</strong>e differenzierte<br />

Entwicklung unserer außenwirtschaftlichen Vertretungen<br />

erforderlich gemacht.<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

2007<br />

Ungarn als Mitglied der Europäischen Union<br />

23


Unsere Beteiligung am Agrarhandel der Welt<br />

Aus mehreren Gründen ist es wichtig, die Bedeutung des<br />

Agraraußenhandels hervorzuheben. Der wichtigste unter diesen<br />

ist, dass Ungarn e<strong>in</strong>e offene Wirtschaft hat, die im großen<br />

Anteil am <strong>in</strong>ternationalen Warenaustausch teilnimmt. Der<br />

zweite wichtige Gr<strong>und</strong> ist, welchen Anteil der Agrarsektor<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Außenhandelsverkehrs hat. Der Anteil der <strong>Landwirtschaft</strong><br />

<strong>und</strong> der <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> zeigt <strong>in</strong>nerhalb des<br />

gesamten Außenhandels e<strong>in</strong>e zurückgehende Tendenz, im<br />

Export betrug der Anteil im Jahre 2006 6,3 Prozent, beim<br />

Import waren es 4,4 Prozent.<br />

Wenn man die Entwicklung des <strong>ungarische</strong>n Agraraußenhandels<br />

nach mehreren Gesichtspunkten bewerten<br />

möchte, kommt man zu unterschiedlichen Ergebnissen. Wenn<br />

man die Entwicklung des Exports mit der früheren Leistung des<br />

Agrarsektors vergleicht, kann man nicht zufrieden se<strong>in</strong>, weil das<br />

Wachstum ger<strong>in</strong>g <strong>und</strong> von Schwankungen begleitet war.<br />

Dagegen war im Import e<strong>in</strong> dynamischer <strong>und</strong> ununterbrochener<br />

Anstieg zu verzeichnen. Wenn wir von den potenziellen<br />

Möglichkeiten der Agrarproduktion ausgehen, können wir ebenfalls<br />

nicht zufrieden se<strong>in</strong>, denn wir haben unsere Gegebenheiten<br />

<strong>und</strong> Möglichkeiten bei weitem nicht ausgenutzt. Der <strong>in</strong>ternationale<br />

Vergleich zeigt e<strong>in</strong> widersprüchliches Bild. Im Vergleich<br />

mit Westeuropa kann nämlich die Export<strong>in</strong>tensität des<br />

<strong>ungarische</strong>n Agrarsektors als niedrig bezeichnet werden. Im<br />

Jahre 2006 betrug der Agrarexport pro Hektar Agrarfläche <strong>in</strong><br />

Holland 28324 Euro, <strong>in</strong> Belgien 17520 Euro <strong>und</strong> <strong>in</strong> Dänemark<br />

5227 Euro, während es <strong>in</strong> Ungarn nur 632 Euro waren. Dem<br />

gegenüber erhalten wir bei e<strong>in</strong>em Vergleich mit Ländern des<br />

ehemaligen sozialistischen Lagers e<strong>in</strong> positives Ergebnis im<br />

Vergleich der Export<strong>in</strong>tensität (Polen 541, Bulgarien 200 <strong>und</strong><br />

Rumänien 60 Euro/ha).<br />

Im Jahre 2006 betrug der Wert des Exports der landwirtschaftlichen<br />

<strong>und</strong> Lebensmittelprodukte 3675 Millionen Euro,<br />

Entwicklung des Exports <strong>und</strong> Imports nach Güterklassen<br />

Güterklasse Export Import Saldo<br />

2004 2005 2006 2004 2005 2006 2004 2005 2006<br />

Lebendtiere, Tierprodukte 908 923 927 390 554 595 518 369 332<br />

Pflanzenprodukte 943 986 1145 490 530 562 453 456 583<br />

Fett, Öl <strong>und</strong> Wachs tierischer<br />

oder pflanzlicher Herkunft<br />

106 116 120 95 111 104 11 5 16<br />

Lebensmittel-erzeugnisse,<br />

Getränke, Tabak<br />

1142 1298 1483 1024 1212 1420 117 86 63<br />

Insgesamt<br />

Quelle: KSH<br />

3098 3324 3675 2000 2408 2680 1098 916 995<br />

24 <strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

der Wert des Imports belief sich auf 2680 Millionen Euro. Das<br />

Volumen des Exports stieg um 7 Prozent, das des Imports um<br />

11 Prozent, <strong>in</strong>folge der günstigen Entwicklung bei den Preisen<br />

<strong>und</strong> den Terms of Trade hat sich der For<strong>in</strong>twert im gleichen<br />

Maße verändert. In Euro gemessen hat sich der Export <strong>und</strong><br />

Import gleichermaßen um 11 Prozent erhöht.<br />

Der Außenhandelsüberschuss bei landwirtschaftlichen <strong>und</strong><br />

Lebensmittelprodukten ist seit 2002 zurückgegangen <strong>und</strong> dieser<br />

Prozess hat sich <strong>in</strong> den ersten beiden Jahren nach dem Beitritt<br />

verstärkt. Von 2003 auf 2004 g<strong>in</strong>g das <strong>in</strong> Euro berechnete<br />

Aktiva um 19,2 Prozent, von 2004 auf 2005 um weitere 16,6<br />

Prozent zurück. <strong>Die</strong>ser Prozess kam im Jahre 2006 zum<br />

Stillstand, das Außenhandelssaldo hat sich um 8,6 Prozent auf<br />

995 Millionen Euro erhöht.<br />

<strong>Die</strong> Warenstruktur im Export wird von e<strong>in</strong>em hohen<br />

Gewicht des Getreides, von Fleisch- <strong>und</strong> Schlachtprodukte,<br />

Obst- <strong>und</strong> Gemüseerzeugnissen, Tierfutter <strong>und</strong> Ölfrüchten<br />

gekennzeichnet. <strong>Die</strong>se fünf Hauptgüterklassen gaben mehr als<br />

die Hälfte des Exportwertes im Jahre 2006.<br />

Der Export im Jahre 2006 wurde wesentlich durch<br />

Millionen Euro<br />

e<strong>in</strong>en Aufschwung im Getreideexport bestimmt. Im<br />

Vergleich zum Vorjahr war mehr als die Hälfte des<br />

entstandenen Handelsüberschusses diesem Faktor<br />

zu verdanken. Bei Weizen wurden 2,3 Millionen t,<br />

bei Mais 2,4 Millionen t ausgeführt. Während der<br />

Weizen zu 40 Prozent außerhalb von Europa<br />

se<strong>in</strong>en Abnehmer fand, g<strong>in</strong>g der überwiegende Teil<br />

des Maises <strong>in</strong> die Mitgliedsstaaten der Union.<br />

<strong>Die</strong> Importseite ist ausgeglichener, als der Export.<br />

Innerhalb der 24 Hauptgüterklassen, die die Agrar<strong>und</strong><br />

Lebensmittelprodukte umfassen, war lediglich<br />

bei zwei Gruppen – Fleisch- <strong>und</strong> Schlachtprodukte


<strong>und</strong> frisches Gemüse – e<strong>in</strong> bedeutenderer<br />

Rückgang zu verzeichnen.<br />

Bedeutend stieg die E<strong>in</strong>fuhr von<br />

Schlachtschwe<strong>in</strong>en. Während bis zum EU-<br />

Beitritt die E<strong>in</strong>fuhr von Schlachtschwe<strong>in</strong>en<br />

praktisch nicht existierte, wurden im Jahre<br />

2006 bereits 730.000 Schlachtschwe<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>geführt. Annähernd 15 Prozent der <strong>in</strong><br />

den Schlachthöfen geschlachteten<br />

Schwe<strong>in</strong>e stammten aus dem Import.<br />

Der <strong>in</strong> die europäischen Länder<br />

gerichtete Agrar- <strong>und</strong> Lebensmittelexport<br />

betrug im Jahre 2006 3324 Millionen<br />

Euro, 8 Prozent mehr, als 2005. Der<br />

Anteil Europas am gesamten <strong>ungarische</strong>n<br />

Agrarexport erreichte die 91 Prozent.<br />

Der Anteil Asiens betrug 6,8 Prozent,<br />

dorth<strong>in</strong> wurden für 247 Millionen Euro<br />

Waren exportiert. Auf dem amerikanischen<br />

Kont<strong>in</strong>ent fand im Jahre 2006 nur<br />

e<strong>in</strong> Prozent des <strong>ungarische</strong>n Agrarexports<br />

se<strong>in</strong>en Abnehmer, auch der Anteil Afrikas<br />

überstieg kaum den e<strong>in</strong>en Prozent. Der<br />

Exportwert nach Australien <strong>und</strong> Ozeanien<br />

betrug lediglich 3 Millionen Euro.<br />

Der Wert der Ausfuhr <strong>in</strong> die Europäische<br />

Union betrug im Jahre 2006 2483<br />

Millionen Euro. In die Union g<strong>in</strong>gen 68<br />

Prozent des gesamten <strong>ungarische</strong>n Agrarexports.<br />

Unser größter Absatzmarkt ist<br />

Deutschland, 14,8 Prozent des gesamten<br />

<strong>ungarische</strong>n Agrarexports g<strong>in</strong>gen nach<br />

Deutschland unsere wichtigsten Exportartikel<br />

s<strong>in</strong>d Geflügelfleisch, Fleischerzeugnisse,<br />

Sonnenblumenkerne,<br />

Rapskerne, Mais <strong>und</strong> Gemüsesorten, aber<br />

fast die gesamte Skala <strong>ungarische</strong>r Exportprodukte ist auf dem<br />

deutschen Markt vertreten.<br />

Der Wert der nach Italien ausgeführten Waren hat sich um<br />

21 Prozent erhöht, so dass Italien unser zweitwichtigster<br />

Absatzmarkt geworden ist. Im Jahre 2006 wurden nach Italien<br />

760.000 t Mais <strong>und</strong> 300.000 t Weizen transportiert, bedeutend<br />

war außerdem die Ausfuhr von Milch, lebenden Lämmern,<br />

Schwe<strong>in</strong>efleisch, sowie Sonnenblumenkernen.<br />

Österreich war unser drittwichtigster Absatzmarkt, unsere<br />

Ausfuhr hat sich hier im Vergleich zu 2005 um 13 Prozent<br />

erhöht. Wichtigste Exportwaren s<strong>in</strong>d Raps, Fleisch (Geflügel<strong>und</strong><br />

Schwe<strong>in</strong>efleisch), Zucker, Mais <strong>und</strong> Weizen.<br />

<strong>Die</strong> Länderstruktur bei der E<strong>in</strong>fuhr wurde durch die statistische<br />

Methodik bee<strong>in</strong>flusst, da nach dem Beitritt zur EU den<br />

Vorschriften der Geme<strong>in</strong>schaft zufolge die Registratur nicht<br />

mehr nach dem Ursprungsland, sondern nach dem Aufgabeland<br />

geschieht. Das bedeutet, dass e<strong>in</strong> bedeutender Teil des Imports<br />

von außerhalb der Europäischen Union als Lieferung aus dem,<br />

die Verzollung beim E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die EU durchführenden,<br />

beziehungsweise vermittelnden Mitgliedslandes verrechnet wird.<br />

Bei der Analyse der E<strong>in</strong>fuhr muss das unbed<strong>in</strong>gt berücksichtigt<br />

werden, weil dies <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie der Gr<strong>und</strong> für das<br />

Übergewicht der europäischen Länder ist.<br />

Im Jahre 2006 kamen Agrar- <strong>und</strong> lebensmittel<strong>in</strong>dustrielle<br />

Produkte im Wert von 2534 Millionen Euro aus den<br />

europäischen Ländern nach Ungarn. Damit hat sich das<br />

Gewicht Europas weiter erhöht, der Anteil des Kont<strong>in</strong>entes<br />

am gesamten <strong>ungarische</strong>n Agrarimport betrug im Jahre 2006<br />

95,4 Prozent, das s<strong>in</strong>d 0,8 Prozentpunkte mehr, als im Jahre<br />

2005.<br />

<strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong><br />

2007<br />

Ausfuhr <strong>und</strong> E<strong>in</strong>fuhr der Hauptgüterklassen Lebensmittel, Getränke <strong>und</strong> Tabak im Jahre 2006<br />

sonstige europäische<br />

Länder<br />

52%<br />

Afrika <strong>in</strong>sgesamt<br />

1%<br />

Quelle: KSH<br />

Ausfuhr E<strong>in</strong>fuhr<br />

Deutschland<br />

15%<br />

Italien<br />

10%<br />

Österreich<br />

8%<br />

Russland<br />

6%<br />

Asien <strong>in</strong>sgesamt<br />

7%<br />

Amerika <strong>in</strong>sgesamt<br />

1%<br />

sonstige europäische<br />

Länder<br />

46%<br />

Afrika <strong>in</strong>sgesamt 1%<br />

Asien <strong>in</strong>sgesamt 2%<br />

Holland<br />

12%<br />

Amerika <strong>in</strong>sgesamt<br />

2%<br />

Export- <strong>und</strong> Importverkehr der Hauptgüterklassen Lebensmittel, Getränke <strong>und</strong> Tabak im Jahre 2006<br />

(Tsd. Euro)<br />

Ausfuhr E<strong>in</strong>fuhr<br />

Sonstiges<br />

1 642 238<br />

Getreide<br />

633 143<br />

Sonstiges<br />

1 229 375<br />

Tierfutter<br />

274 238<br />

sonstiges essbare<br />

Erzeugnisse<br />

242 734<br />

Fleisch,<br />

Schlachterzeugnisse,<br />

Innereien<br />

524 960<br />

Milch, Milchherzeugnisse,<br />

Eier, Honig<br />

212 685<br />

Fleisch,<br />

Schlachtwaren,<br />

Ölsamen, Futter<br />

211 420<br />

Quelle: KSH<br />

Tierfrutter<br />

295 292<br />

Obst- <strong>und</strong><br />

Gemüseerzeugnisse<br />

368 197<br />

Konditoreiwaren<br />

168 787<br />

Innere<strong>in</strong>en<br />

207 674<br />

Getränke, Alkohol, Essig<br />

174 665<br />

Obst, Nüsse, Zitrusarten<br />

170 051<br />

25<br />

Deutschland<br />

23%<br />

Polen<br />

14%


LANDWIRTSCHAFTSATTACHÉS DER REPUBLIK UNGARN<br />

Land Name des Attachés Adresse Telefon Fax<br />

Deutschland Dull, Péter Botschaft der 00-49-30-203-100 00-49-30-229-1314<br />

(Berl<strong>in</strong>) Republik Ungarn (direkt: (direkt:<br />

10117 Berl<strong>in</strong>, 203-10-210) 224-87-207)<br />

Unter den L<strong>in</strong>den 76.<br />

Vere<strong>in</strong>igte Staaten Dr. Tóth, Attila Botschaft der 00-1-202-362-67-30 00-1-202-686-64-12<br />

von Nordamerika Republik Ungarn (direkt:<br />

(Wash<strong>in</strong>gton) 20008 Wash<strong>in</strong>gton D.C. 00-1-202-363-3228)<br />

(akkreditiert auch <strong>in</strong> 3910 Shomakers<br />

Kanada) Street N. W.<br />

Russland (Moskau) Dr. Kemény, Ádám Botschaft der 00-7495-796-93-70 00-7495-796-93-80, 81<br />

(akkreditiert außerhalb der Rus- Republik Ungarn<br />

sischen Föderation auch <strong>in</strong> den Re- Moszkva 119285,<br />

publiken Usbekistan, Aserbaidschan, Ul. Moszfilmovszkaja 62.<br />

Grus<strong>in</strong>ien, Armenien, Türkmenien)<br />

Italien Dr. Kálmán, Zoltán Ständige FAO Vertretung 00-3906-519-0116 00-3906-972-56-859<br />

(Rom) (ständiger FAO- der Republik Ungarn<br />

Vertreter) 00142 Róma,<br />

Via Luigi Lilio 59C/10<br />

Frankreich Pallaga, Viktória Délégation Commerciale 00-33-1-53-70-67-12 00-33-1-44-05-07-37<br />

(Paris) de Hongrie<br />

75116 Paris,<br />

140, Avenue<br />

Victor Hugo<br />

Belgien Dr. Czeti, András EU-Mission der 00-322-234-1285 00-322-280-1724<br />

(Brüssel) Republik Ungarn<br />

2040 Brussels,<br />

Rue de Treves 9298<br />

Spanien Szentmáry, Tamás Botschaft der 00-34-91-7000-312 00-34-91-413-4138<br />

(Madrid) Republik Ungarn (Zentrale:<br />

C/Fortuny 6. 00-34-91-413-7011)<br />

28 010 Madrid<br />

Ch<strong>in</strong>a P<strong>in</strong>tér, Veronika Botschaft der 00-86-10-6532-1431, 00-86-10-6532-5053<br />

(Pek<strong>in</strong>g) Republik Ungarn 2,3/212<br />

No. 10 Dong Zhi Men<br />

Wai street, San Li Tun,<br />

Beij<strong>in</strong>g, 100600, PRC<br />

26 <strong>Die</strong> <strong>ungarische</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie</strong> <strong>in</strong> <strong>Zahlen</strong>


M<strong>in</strong>isterium für <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> Landesentwicklung<br />

1055 Budapest, Kossuth Lajos tér 11.<br />

Telefon: 301-4000, Fax: 301-0406<br />

www.fvm.hu<br />

Hergestellt unter Nutzung der Informationsmaterialien der<br />

Fachbereiche des M<strong>in</strong>isteriums, sowie der statistischen Daten <strong>und</strong><br />

Veröffentlichungen des KSH <strong>und</strong> des AKI.<br />

Herstellung:<br />

Magyar Mezôgazdaság Kiadói, Sajtó, Reklám, Propaganda Kft.<br />

1141 Budapest, Mirtusz u. 2.<br />

Telefon: 470-0411, Fax: 470-0410<br />

e-mail: mmg@magyarmezogazdasag.hu<br />

Druck:<br />

GrafikaPress Nyomdaipari Zrt.

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