Lektion (PDF) - Die Homepage von Joachim Mohr
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die Quinte größer als der zwölfte Teil <strong>von</strong> 7 Oktaven: Q > ——Ok.<br />
12<br />
n<br />
Beachte : -·i braucht kein Intervall zu sein. Im vorhergehenden<br />
m<br />
Abschnitt sahen wir ja, dass mit dem Gehör die "halbe Oktav" nicht exakt<br />
zu treffen ist.<br />
Axiom (2b) besagt dann: Es ist nicht möglich Q als rationales Vielfaches<br />
der Oktave darzustellen.<br />
Unser Intervallraum hat nun die einfache Darstellung I = Z·Ok + Z·Q (Ok=Oktave; Q=Quinte; Z = Menge der ganzen Zahlen)<br />
Dann kann man weitere Intervalle definieren (im Vorgriff werden<br />
die Frequenzverhältnisse schon angeben.)<br />
Ganzton Q=2Q-Ok (9/8)<br />
Ditonos 2G=4Q-2Ok (81/64)<br />
Quart q=Ok-Q (4/3)<br />
Leimma L=Quart-Ditonos (256/243) (=H- siehe unten)<br />
———————— für die Theorie ——————————<br />
Apotome A=G-L (2187/2048)<br />
pyth. Komma k=12Q-7Ok=A-L (531441/524288) (Im Vorgriff: 23,46 Cent)<br />
Daraus lässt sich eine Tonleiter bauen: die Pythagoras zugeschriebene<br />
Quintenstimmung (Gratzki S.21) (das diatonische Tongeschlecht)<br />
Intervall G G L G G G L<br />
Ton c d e f g a h c<br />
In der frühen Zweistimmigkeit und den Anfängen der Mehrstimmigkeit ist diese Intonation denkbar.<br />
Quinten klingen in dieser Intonation rein. Mir ist aufgefallen, dass auch die Diskantklausel mit dem pythagoreischen<br />
Ganzton in dieser Tonleiter einen besonders guten Klang hat (Mit dem kleinen Ganzton - siehe unten- klänge sie fade).<br />
In der Einstimmigkeit hat die pythagoreische Tonleiter eine gewisse Berechtigung. <strong>Die</strong> Terz klingt dissonant (scharf).<br />
Bei Tastenistrumente, die bis 1550 so gestimmt wurden, wurde klar, dass bei der Mehrstimmigkeiten Unreinheiten<br />
auftraten. Dem begegnete man dadurch, dass man sie nach mitteltönigen Temperaturen stimmte. Eine reine Stimmung<br />
der Tasteninstrumente für alle Tonarten war bei einer Beschränkung auf 12 Tasten pro Oktave unmöglich.<br />
Bemerkung zur scharfen Terz der pythagoreischen Stimmung ("Cent" siehe unten).<br />
Mit TTMusik lässt sich das leicht darstellen.<br />
TA D Akkord In Cent<br />
c ce 386,3<br />
c ce+ 407,8<br />
~ ce 400<br />
<strong>Die</strong> reine Terz umfasst 387 Cent, die pythagoreische 408 Cent und die gleichschwebende 400 Cent.<br />
3. Das Quint-Terz-System<br />
(<strong>Die</strong> reine Stimmung)<br />
<strong>Die</strong>ses System wird durch drei Basisvektoren Ok,Q und gT (Ok,Q,gT) bestimmt (Im Vorgriff: In Klammer die<br />
Frequenzverhältnisse).<br />
(1) <strong>Die</strong> Oktav, geschrieben als Vektor Ok= [ 1 0 0] (2/1)<br />
(2) <strong>Die</strong> Quint, geschrieben Q = [ 0 1 0] (3/2)<br />
(3) <strong>Die</strong> große Terz, geschrieben gT = [ 0 0 1] (5/4)<br />
Hörpsychologisch beschreibe ich die "reine Stimmung" durch folgende Axiome.<br />
Axiom: Keines der Grundintervalle lässt sich als Linearkombination<br />
der übrigen beiden darstellen.<br />
Axiom: Jedes Intervall lässt sich als Summe oder Differenz dieser<br />
Grundintervalle schreiben.<br />
Vektorschreibweise: i=[ x y z ]=x·Ok + y·Q + z·gT<br />
x,y,z ganze Zahlen (auch negative)<br />
[x y z] werde der Oktav-Quint-Terz-Vektor genant.<br />
<strong>Die</strong> Basisintervalle können ersetzt werden durch folgende drei<br />
Basisintervalle.<br />
(1) Großer Ganzton G, geschrieben als Vektor (100)=[-1 2 0] (9/8)<br />
(2) kleiner Ganzton G-, geschrieben (010)=[ 1 -2 1] (10/9)<br />
(3) Halbton H, geschrieben (001)=[ 1 -1 -1] (16/15)<br />
Umrechnung: Oktav Ok= (322)<br />
Quint Q = (211)<br />
Terz gT = (110)<br />
Oder durch folgende drei Basisintervalle (Halbtöne + Korrektur)