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Lektion (PDF) - Die Homepage von Joachim Mohr

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Der Akkord auf der II. Stufe f-d'-c'' doppeldominatisch (Das d' im 2. Takt wie in<br />

C-Dur).<br />

Anhören: mp3 ogg<br />

Der Akkord auf der II. Stufe fis-d'-c'' echt doppeldominatisch<br />

Anhören: mp3 ogg<br />

Der Akkord der II. Stufe<br />

Jetzt wird gezeigt, wie der Dreiklang auf der II. Stufe der Tonleiter zur Kommafalle werden kann. Wie soll man die<br />

Folge Subdominantenparallele - Dominante - Tonika im Chor singen?<br />

Das Problem ist, dass die Quinte D-A bzw. die Quarte A-D in der C-Durtonleiter nicht rein ist. Der Ganzton <strong>von</strong> C nach<br />

D hat in C-Dur das Verhältnis 8:9 ("großer Ganzton" 203,9 Cent). Für einen reinen D-A-Klang müsste das Verhältnis<br />

vom Ton C zum Ton D C:D=9:10 ("kleiner Ganzton" 182,4 Cent) wie in F-Dur sein. Oder der Ganzton G-A müsste das<br />

Verhältnis G:A=8:9 wie in G-Dur statt das Verhältnis 9:10 haben. (<strong>Die</strong> Verhältnisse werden in TTMusik automatisch<br />

berechnet.)<br />

Lassen Sie unten das erstes Beispiel erklingen und horchen Sie auf die unschönen Schwebungen im dritten Akkord!.<br />

Im zweiten Beispiel intoniert der Sopran das D etwas tiefer. <strong>Die</strong>s ist eine (Fein-)Modulation nach dem D der F-Dur-<br />

Tonleiter. Beim neapolitanischen Sextakkord Des-F-As wird diese Modulation in den Subdominantenbereich betont.<br />

Im dritten Beispiel intonieren Alt und Tenor das F und A ein Komma höher. <strong>Die</strong>s wiederum ist eine (Fein-)Modulation<br />

nach G-Dur. Der Akkord FAD wäre dann die Doppel(moll)dominante. Bei der Doppel-Dur-Dominante mit Fis wird diese<br />

Modulation in den Dominantenbereich betont.<br />

<strong>Die</strong>se Version scheint mir angebracht. Vergleiche den vorhergenden Abschnitt "Harmonisierung<br />

einer zweistimmige Klausel".<br />

Dann ist auch das Problem der "Kommafalle" umgangen.<br />

<strong>Die</strong> Bezeichnung "Parallele der Subdominante" ist dann aber unzufreffend. Besser würde dieser<br />

Akkord als "Doppeldominante (in moll)" bezeichnet werden müssen.<br />

Hinweis: Der höchste Ton E (kleine Terz zu C) im letzten Akkord wird dem an die gleichstufig temperierte Stimmung<br />

gewöhnten Ohr zunächst etwas zu tief erklingen.<br />

Das Problem der<br />

Subdominantparallele<br />

oder Doppel(moll)<br />

dominante.<br />

Betrifft den Akkord:<br />

F-A-D<br />

F-A-D unrein<br />

Akkord Frequenzen Fr.-Verh.<br />

e1gc 330 396 528 6/5 4/3<br />

f1ac 352 440 528 5/4 6/5<br />

f1ad 352 440 594 5/4 27/20<br />

(unrein!)<br />

g1hd 396 495 594 5/4 6/5<br />

g1ce 396 528 660 4/3 5/4<br />

Mit TTmusik können Sie die Intervalle statt mit den<br />

Frequenzverhältnissen auch mit dem Centmaß angeben<br />

lassen:<br />

gleichstufig temperiert (Zum Vergleich)<br />

Frequenzen in Cent Intervalle in Cent<br />

( c = 0 Cent) (Oktave = 1200 Cent)<br />

e1gc 400 700 0 300 500<br />

f1ac 500 900 0 400 300<br />

f1ad 500 900 200 400 500<br />

g1hd 700 1100 200 400 300<br />

g1ce 700 0 400 500 400<br />

1. Beispiel<br />

Frequenzen in Cent Intervalle in Cent<br />

e1gc 386,3 702 0 315,6 498,0<br />

f1ac 498,0 884,4 0 386,3 315,6<br />

f1ad 498,0 884,4 203,9 386,3 519,6<br />

g1hd 702 1088,3 203,9 386,3 315,6<br />

g1ce 702 0 386,3 498,0 386,3<br />

2. Beispiel<br />

Frequenzen in Cent Intervalle in Cent<br />

e1gc 386,3 702 0 315,6 498,0<br />

f1ac 498,0 884,4 0 386,3 315,6<br />

f1ad 498,0 884,4 182,4 386,3 498<br />

erstes D tiefer<br />

Akkord Frequenzen Fr.-Verh.<br />

e1gc 330 396 528 6/5 4/3<br />

f1ac 352 440 528 5/4 6/5<br />

f1ad 352 440 586,7 5/4 4/3<br />

=====<br />

(d tiefer)<br />

g1hd 396 495 594 5/4 6/5<br />

====<br />

d wieder höher)<br />

g1ce 396 528 660 4/3 5/4<br />

<strong>Die</strong> Kommafalle<br />

F-A-D Als Doppeldominante<br />

Akkord Frequenzen Fr.-Verh.<br />

e1gc 330 396 528 6/5 4/3<br />

f1ac 352 440 528 5/4 6/5<br />

f1ad 356,4 445,5 594 5/4 4/3<br />

===<br />

(f und a höher)<br />

g1hd 396 495 594 5/4 6/5<br />

===<br />

(d bleibt)<br />

g1ce 396 528 660 4/3 5/4<br />

Wird im 2. Beispiel das Sopran-d im 4. Akkord mit 587 Hz statt mit<br />

594 Hz gesungen, dann erklingt die Dominante und der<br />

Schlussakkord zu tief. Wegen der Feinmodulation muss das "d" im<br />

4. Akkord ein Komma höher sein wie im 3. Akkord. (vergleiche<br />

Beispiel "erstes d tiefer").<br />

Kommafalle<br />

Frequenzen in Cent<br />

e1gc 330 396 528 386 702 0<br />

f1ac 352 440 528 498 884 0<br />

f1ad- 352 440 587 680 884 182<br />

g1-h-d- 391 488 587 680 1066 182<br />

g1-c-e- 391 521 652 680 1178 364<br />

("-" in TTMusik: Ein Komma tiefer)<br />

e1-g-c- 326 391 522 364 680 1179

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