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Lektion (PDF) - Die Homepage von Joachim Mohr

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1 Ok = lb(2)·1200 Cent<br />

2 Ok = lb(4)·1200 Cent<br />

3 Ok = lb(8)·1200 Cent.<br />

<strong>Die</strong> übrigen Intervalle berechnen sich dann entsprechend:<br />

3<br />

Qui = lb(-)·1200 Cent = 702 Cent<br />

2<br />

4<br />

Qua = lb(-)·1200 Cent = 498 Cent<br />

3<br />

...<br />

Bemerkung:<br />

In der gleichförmigen Stimmung mit dem Halbton h = 100 Cent gilt:<br />

Qui(gleichstufig) = 7 h = 700 Cent und<br />

Qua(gleichstufig) = 5 h = 500 Cent.<br />

<strong>Die</strong> feinen Unterschiede zwischen reiner und gleichstufiger Stimmung werden in <strong>Lektion</strong> 5 erklärt.<br />

Noch ein Beispiel:<br />

gT = lb(5/4)Ok = 0,321 928Ok = 0,321 928·1200 Cent = 386 Cent<br />

Mit gT = 0,321 928Ok wird zum Ausdruck gebracht:<br />

<strong>Die</strong> große Terz ist das 0,321 928-Vielfache der Oktave.<br />

Grob abgeschätzt: <strong>Die</strong> große Terz ist ungefähr ein Drittel einer Oktav, da drei große Terzen aufeinandergetürmt<br />

ungefähr eine Oktave ergeben.<br />

Da 1 Oktave = 1200 Cent umfaßt, ist mit dem feinen Maß Cent ausgedrückt:<br />

gT = 0,321 928·1200 Cent = 386 Cent (gerundet).<br />

Der große Nachteil ist, dass die Reinheit <strong>von</strong> Intervallen, deren Frequenzverhältnis einfache Verhältnisse sind, in der<br />

Centschreibeweise nicht erkennbar ist, der Vorteil ist ihre gute Vergleichbarkeit.<br />

Bemerkung: In dem Werk "Teilung des Kanons" (siehe 6. <strong>Lektion</strong>) addiert Euklid die Intervalle Qua+Qui=Ok und<br />

bemerkt dazu, dass dies der Multiplikation der Verhältnisse (4:3)·(3:2) = (2:1) entspricht.<br />

Er wußte auch, dass die Qui ungefähr der 7/12-te Teil der Oktave ist (12 Quinten fast gleich 8 Oktaven). Er kannte<br />

noch keine Dezimalzahlen (7/12 = 0,583) und noch keine Logarithmen (lb(3/2)=0,585).<br />

Wenn wir Qua + Qui = 498 Cent + 702 Cent = 1 200 Cent, oder etwas genauer<br />

Qua + Qui = 498,044 999 135 Cent + 701,955 000 865 Cent = 1 200 Cent, schreiben, wird nicht einmal erkennbar,<br />

dass das zugehörige Zahlenverhältnis rational ist.<br />

<strong>Die</strong> Probe:<br />

498,044 999 135 Cent 498,044999135/1200<br />

2 = 2 = 1,333 333 333<br />

zeigt uns ebenfalls nicht mit absoluter Sicherheit, dass das Verhältnis 4/3, also die Quart, dahinter steckt.<br />

Vom Höhren her ist Qui=lb(3/2)Ok (Interpretation Qui = 0,585-te Teil der Oktave) nicht nachvollziebar, da lb(3/2)<br />

irrational ist. Das heißt: Es gibt kein gemeinsames kleineres Intervall, dessen Vielfaches die Oktave und ein anderes<br />

Vielfaches die Quinte ist.<br />

Allgemein gilt: Vom Hören her kann man Intervalle nicht beliebig teilen. Ich kann nur feststellen, ob Vielfache eines<br />

Intervalls größer als Vielfache eines anderen Intervalls sind und damit Intervalle äußerst genau vergleichen.<br />

Durch die geniale pythagoreische Zuordnung <strong>von</strong> Intervallen zu Verhältnissen wurde die Vergleichbarkeit<br />

mathematisiert.<br />

Auch für uns "moderne" Menschen ist die Aussage Qui = lb(3/2)Ok unwesentlich. Wir können damit allenfalls<br />

musikalische Aussagen besser nachrechnen.<br />

Berechnung <strong>von</strong> Frequenzverhältnissen<br />

Wie kann ich nun umgekehrt aus Intervallen als Teil der Oktave die Frequenzverhältnisse wieder berechnen?<br />

1. Beispiel: Welches Frequenzverhältnis x hat das Intervall y=7 Oktaven?<br />

Lösung: Wir müssen die Gleichung y=lb(x)=7 nach x auflösen.<br />

Erinnern wir uns:<br />

y=lb(x) 2 y = x. Auf unser Beispiel angewandt: 7 = lb(x) 2 7 =x.<br />

Somit gilt für das Frequenzverhältnis x <strong>von</strong> 7 Oktaven: x = 2 7 =128.<br />

2. Beispiel: Welches Frequenzverhältnis x hat das Intervall y = gT = 0,322Ok?<br />

0,322 4<br />

Lösung: lb(x)=0,322 x=2 =1,25 = - (Frequenzverhältnis der großen Terz)<br />

5<br />

Wir haben hier mit Näherungswerten gerechnet. <strong>Die</strong> exakte Rechnung lautet:<br />

5

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