Lektion (PDF) - Die Homepage von Joachim Mohr
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Start Musik <strong>Lektion</strong>enübersicht<br />
4. <strong>Lektion</strong>: Das Centmaß für Intervalle<br />
Siehe auch: Erläuterung für Nichtmathematiker zu den Cent-Angaben für Tonhöhenunterschiede<br />
Kurzgefasst wird im Folgenden erklärt:<br />
Als Einheit wählen wir die Oktave.<br />
Jedes Intervall kann als Vielfaches der Oktav dargestellt werden.<br />
Zum Beispiel Qui=0,585Ok.<br />
<strong>Die</strong> Oktave wird in 1200 Cent (12 Halbtöne) unterteilt: 1Ok = 1200Cent.<br />
Dann gilt zum Beispiel für die Quinte Qui=0,585Ok=0,585·1200 Cent =702Cent.<br />
Der Zusammenhang Frequenzverhältnis zu Intervall ist ein logarithmischer.<br />
<strong>Die</strong> Centangabe wird vorteilhaft bei Verstimmungen verwendet. Grob gesagt:<br />
� Abweichung bis 10 Cent - wie bei mitteltönigen Stimmungen, bei denen nur C-Dur nahe Akkorde verwendet<br />
werden, bringen im Vergleich zur reinen Stimmung Farbe in die Musik.<br />
� Mit 15 Cent Abweichung hat man sich schweren Herzens abgefunden. Anders könnte man auf<br />
Tasteninstrumenten nicht alle Tonleitern spielen.<br />
� Fürchterlich klingen Verstimmungen um die 40 Cent (ein Fünftel eines Ganztones) wie zum Beispiel beim "Wolf"<br />
bei der ansonsten so herrlichen mitteltönigen Stimmung, bei Cis-Des oder bei As-Fis.<br />
Nun Ausführlich:<br />
In unserer Vorstellung haben zwei gleiche Oktaven, allgemein zwei gleiche Intervalle, immer denselben Abstand.<br />
Wir sprechen <strong>von</strong> 1, 2, 3 Oktaven u.s.w. <strong>Die</strong> Frequenzverhältnisse sind jedoch 2, 4, 8 u. s. w.<br />
Veranschaulichung der Frequenzverhältnisse im Gegensatz zu unserer Vorstellung:<br />
Maßstab: Frequenzen:<br />
Interpretation: -1Ok: Eine Oktave tiefer (Frequenzverhältnis 1:2)<br />
0Ok: Prim (Frequenzverhältnis 1:1)<br />
1Ok: Eine Oktave höher (Frequenzverhältnis 2:1)<br />
2Ok: Zwei Oktaven höher (Frequenzverhältnis 4:1)<br />
3Ok: Drei Oktaven höher (Frequenzverhältnis 8:1)<br />
Mit der Bezeichnung: lb ist der Logarithmus zur Basis 2 und der Feinunterteilung: 1Ok = 1200Cent)<br />
Intervall = lb(Frequenzverhältnis)·Ok<br />
y = lb(x)Ok = lb(x)·1200Cent<br />
(Das Intervall y als Teil der Oktave Ok in Abhängigkeit vom Frequenzverhältnis x)<br />
Zum Beispiel ist das Frequenzverhältnis <strong>von</strong> 3 Okaven x = 2·2·2 = 2 3 = 8 und damit das Intervall y = lb(8)Ok = 3Ok (muß ja so sein!).<br />
Begründung:lb(8) ist der Zweierlogarithmus <strong>von</strong> 8, also die Zahl, mit der ich zwei potenzieren muß, um 8 zu erhalten, somit lb(8) = 3. Der<br />
Zweierlogarithmus macht das Potenzieren rückgängig.<br />
Allgemein ist der Zweierlogarithmus lb(x) als die Zahl definiert, mit der man zwei potenzieren muß, um x zu erhalten:<br />
y<br />
y=lb(x) 2 = x Der Zweierlogatithmus und die Potenzen zur Basis 2 sind als<br />
Ausführlicher: siehe Einführung in den Logarithmus.<br />
Funktionen betrachtet Umkehrfunktionen <strong>von</strong> einander.<br />
Jedes Intervall wird nun auf die Oktav bezogen mit dem Maß Cent.<br />
Zum Beispiel:<br />
Maßstab: Unser Höreindruck (das Weber-Fechnersche Gesetz):<br />
1 Ok = 1 200 Cent<br />
2 Ok = 2 400 Cent<br />
3 Ok = 3 600 Cent<br />
...<br />
Das Frequenzverhältnis <strong>von</strong> einer, <strong>von</strong> zwei, <strong>von</strong> drei, ... Oktaven ist 2,4,8 ...<br />
Mit den Beziehungen 1 = lb(2), 2 = lb(4), 3 = lb(8), ... können wir deshalb auch schreiben: