Download Magazin - Badischer Fußballverband
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WM 2006<br />
Ein ideales Trainingsquartier – die wfv-Sportschule Ruit<br />
Die NationalmannschaftenArgentiniens<br />
und Russlands,<br />
Dynamo Kiew, Lokomotive<br />
Moskau<br />
und auch die deutscheFußball-Nationalmannschaft<br />
– in<br />
Ruit ist man den<br />
Umgang mit prominenten<br />
Gästen, aber auch mit Mannschaften<br />
aus dem Amateurbereich gewohnt.<br />
Weniger bekannt sind die Spieler<br />
aus Angola, das bei der WM gegen<br />
Mexiko, den Iran und Portugal seine<br />
Außenseiterchancen suchen und sich<br />
in Ruit die dafür nötige Form holen wird.<br />
Hervorragende Trainingsbedingungen auf<br />
Top-Spielfeldern, zentrale Lage mit perfekter<br />
Stadtanbindung trotz Ruhe und Abgeschiedenheit,<br />
direkte Flughafennähe – das<br />
sind die Vorzüge mit denen für die wfv-<br />
Sportschule Werbung betrieben werben<br />
kann. Dabei wird der Begriff „Sportschule”<br />
den örtlichen Gegebenheiten schon lange<br />
nicht mehr gerecht. Vorbei sind die Zeiten<br />
von muffigen Zimmern und Kasernenhofatmosphäre.<br />
Mit dem Waldhaus stehen den<br />
Gästen Räumlichkeiten in 4-Sterne-Qualität<br />
zur Verfügung. Zudem wurden durch verschiedenste<br />
Modernisierungmaßnahmen in<br />
den vergangenen Jahren vor den Toren des<br />
WM-Spielorts Stuttgart die Sportschule auf<br />
den neuesten Stand gebracht und für die<br />
Anforderungen vor der WM, aber auch in<br />
der Zukunft danach, fit gemacht. Ende vergangenen<br />
Jahres wurde dann mit der Verlegung<br />
der bisherigen Zufahrt durch die Zins-<br />
holzstraße auch die lang<br />
diskutierte Campuslösung<br />
realisiert und das<br />
Gelände der Sportschule<br />
zu einem Komplex vereinheitlicht.<br />
Diese Verlagerung<br />
des Verkehrs bedeutet<br />
für die größte<br />
Sportschule Baden-<br />
Württembergs langfristig<br />
einen riesigen Qualitätsgewinn,<br />
da nun<br />
sämtliche Nutzflächen<br />
und das erfolgreiche Rehazentrum<br />
„Reaktiv“ in<br />
einen insgesamt 16 Hektar umfassenden<br />
Campus integriert wurden. Bereits im Jahr<br />
2002 wurden mit dem Bau eines Verbindungssteges<br />
zwei südlich gelegene Sportplätze<br />
mit dem Geländekomplex verbunden.<br />
Angola holt sich die WM-Form in Ruit<br />
Lange hatte man in Ruit aufgrund hervorragender<br />
Kontakte aus der Vergangenheit auf<br />
die Teilnahme Russlands gehofft, das sich<br />
schlussendlich aber nicht qualifizieren konnte.<br />
Ebenfalls als heißer Kandidat für das<br />
WM-Quartier nahe Stuttgart galt die Ukraine,<br />
die sich aber zwischenzeitlich für die Unterbringung<br />
in einem Luxushotel in Potsdam<br />
entschieden hat. Nun kommt mit Angola ein<br />
Vertreter aus dem Südwesten Afrikas in die<br />
Sportschule Ruit und damit eine Mannschaft,<br />
deren Spieler nur absoluten Insidern<br />
ein Begriff sind. Dabei kann die Republik<br />
Angola, die etwa viermal so groß ist wie<br />
Deutschland, auf ein relativ großes Potenzial<br />
aktiver Fußballer zurück greifen, denn etwa<br />
fünf der insgesamt<br />
gut 13 Millionen<br />
Einwohner des<br />
portugiesischsprachigen<br />
Landes spielen<br />
aktiv Fußball. In<br />
der Qualifikationsgruppe<br />
4 konnte man<br />
den haushohen Favo-<br />
Der neue Steg als<br />
Verbindung zu den<br />
Trainingsplätzen.<br />
Fotos: wfv<br />
riten, die „Super-Eagles” aus Nigeria, auf<br />
den zweiten Platz verweisen und im Stadion<br />
„La Citadela” der Hauptstadt Luanda erwies<br />
sich das Team Angolas als unbezwingbar.<br />
An der Sportschule Ruit freuen sich die Verantwortlichen<br />
über den gelungenen Coup<br />
mit dem WM-Teilnehmer, der vor Beginn<br />
des Turniers nach Hannover umziehen wird.<br />
„Für unseren laufenden Betrieb bedeutet<br />
das Trainingslager Angolas keine größeren<br />
Einschränkungen, denn diese haben keine<br />
besonderen Privilegien gegenüber den anderen<br />
Gästen. So laufen die Seminare des<br />
Württembergischen <strong>Fußballverband</strong>es im<br />
normalen Betrieb weiter”, erklärt Sportschulleiter<br />
Franz Bartholmes, für den die<br />
Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland<br />
den Abschluss seiner Tätigkeit bilden wird.<br />
Nach 32 Jahren in verantwortlicher Position<br />
wird der 62-Jährige dann in den Ruhestand<br />
verabschiedet und für die Nachfolge ist<br />
schon gesorgt. „Mit Volker Stark haben wir<br />
einen Mann für diese wichtige Position gewinnen<br />
können, der eine große sportfachliche<br />
und sportpolitische Erfahrung mitbringt”,<br />
zeigt sich wfv-Präsident Herbert<br />
Rösch zufrieden mit der Auswahl. Stark, seit<br />
zwei Jahren verantwortlicher Abteilungsleiter<br />
des Volunteers-Programms für die WM,<br />
war zuvor beim Landessportverband Baden-<br />
Württemberg als Sportdirektor tätig. So ist<br />
die Sportschule Ruit infrastrukturell als<br />
auch personell gut aufgestellt für zukünftige<br />
Aufgaben und bietet auch nach der Weltmeisterschaft<br />
die Basis guter fußballerischer<br />
Leistungen – sowohl der wfv-Auswahlen<br />
als auch diverser Nationalmannschaften.<br />
Heiner Baumeister<br />
BFV-wfv-MAGAZIN 01/2006 7