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+++ Zeitschrift für Stadtteilgeschichte(n)+++ Nr. 31+++ April/Mai 2007 Moje Weer Reif für die Insel? 11.-13. Mai: 48-Stunden Shipyard Island Theaterperformance auf der Vogelinsel Weitere Themen: G-Town-Jugend macht Kunst Ausstellung »doing it« in der Stephanikirche Nix Albertz Neuer Name für evangelische Gemeinde? Waterfront Was kommt nach Space-Park? War da was? Stolpersteine in der Buxtehuderstraße Wunschgewicht? TURA hilft Umzug Gesundheitstreffpunkt meets Bibliothek Erzählst du uns was? Feuerspuren 07 auf neuen Wegen

+++ Zeitschrift für Stadtteilgeschichte(n)+++ Nr. 31+++ April/Mai 2007<br />

Moje Weer<br />

Reif für die Insel?<br />

11.-13. Mai: 48-Stunden Shipyard Island<br />

Theaterperformance auf der Vogelinsel<br />

Weitere Themen:<br />

G-Town-Jugend macht Kunst<br />

Ausstellung »doing it« in der Stephanikirche<br />

Nix Albertz<br />

Neuer Name für evangelische Gemeinde?<br />

Waterfront<br />

Was kommt nach Space-Park?<br />

War da was?<br />

Stolpersteine in der Buxtehuderstraße<br />

Wunschgewicht?<br />

TURA hilft<br />

Umzug<br />

Gesundheitstreffpunkt meets Bibliothek<br />

Erzählst du uns was?<br />

Feuerspuren 07 auf neuen Wegen


gröpelinger querschau<br />

querschau<br />

röpelinger<br />

Murales auf dem Bunker<br />

Pastorenweg wird restauriert<br />

1978 entstand das umfangreiche Wandgemälde über ein<br />

Jahrhundert Geschichte von Professor Jürgen Waller am<br />

Bunker im Pastorenweg. In den letzten Jahren hat das Bild<br />

sehr gelitten durch Verwitterung und Baumängel am Gebäude.<br />

Jürgen Waller brachte den Stein ins Rollen. Er<br />

konnte in dem maroden Bild sein Werk nicht mehr wiedererkennen.<br />

Er und ein ehemaliger Schüler von ihm und Restaurator,<br />

Akbar Keshravi, restaurieren nun das Bild am Bunker. Das<br />

Wandgemälde mit seiner künstlerischen und historischen<br />

Qualität steht unter Denkmalschutz. Es muss dringend saniert<br />

werden, darum laufen die Arbeiten auch in der kalten<br />

Jahreszeit. Da das behördliche Procedere langatmig ist<br />

und die Gelder von der Behörde auf sich warten lassen, ist<br />

Jürgen Waller erstmal in <strong>Vor</strong>leistung getreten. Den beiden<br />

kommen im Kontakt mit Passanten bei ihrer Arbeit ausschließlich<br />

positive Äußerungen zu Ohren. Waller: „Stadtteilgeschichte<br />

hat eine nicht zu unterschätzende Bedeutung<br />

für die Menschen.“ Es wäre schön, wenn das Gemälde im<br />

neuen Glanz erscheint, auch die Fläche um den Bunker<br />

herum betretbar wäre, und nicht als Hundeklo und Abfallplatz<br />

dient.<br />

Impressum<br />

Moje Weer, c/o <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

Liegnitzstraße 63, 28237 Bremen, Tel. 0421-6197727<br />

e-mail: kulturvorort@torhaus-nord.de,<br />

www.torhaus-nord.de<br />

Konto: Sparkasse Bremen BLZ 290 501 01,<br />

Kto.-Nr. 108 79 56<br />

Anzeigen Claudia Ruthard, 0421-6169438<br />

Redaktion Eike Hemmer (V.i.S.d.P.),<br />

Claudia Ruthard, Claus Pöllen, Heinfried Becker,<br />

Thomas Berger, Lutz Liffers<br />

Claudia Ruthard<br />

Jürgen Waller auf dem Gerüst (Foto: Claudia Ruthard)<br />

Gröpelingen in den 1970er Jahren (Foto: Claudia Ruthard)<br />

Öko in Gröpelingen?<br />

Kein Problem!<br />

Blockhaus Walle liefert auch nach Gröpelingen<br />

– alles was das Öko-Herz begehrt<br />

Naturkost frei Haus ab 30 Euro<br />

Tel. 39 45 0


Gedenk-Steine im Gehweg<br />

Stolpersteine wurden am 19. März vor dem Haus Buxtehuder Str. 9 verlegt.<br />

Mit diesen in den Gehweg eingelassenen Metallquadern wird an<br />

drei Frauen erinnert, die dort lebten und wegen ihrer jüdischen Abstammung<br />

in der Nazizeit ermordet wurden. Es sind Else de Jonge, Jahrgang<br />

1904, 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert, ermordet in Auschwitz;<br />

Jenny de Vries, Jahrgang 1871, 1942 nach Theresienstadt deportiert, dort<br />

am 13.12.1942 gestorben; Bertha Koh, Jahrgang 1865, 1942 nach Theresienstadt<br />

deportiert, ermordet in Treblinka.<br />

Der Kölner Bildhauer Gunter Demnig hat inzwischen mehr als 9000<br />

Steine verlegt, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die von<br />

den Nationalsozialisten deportiert und umgebracht wurden. Ausser in<br />

Deutschland gibt es inzwischen Stolpersteine in Österreich, Italien und<br />

den Niederlanden. Sie werden finanziert durch Spenden, Sammlungen<br />

und Patenschaften. Für die drei Stolpersteine in der Buxtehuder Straße<br />

übernahmen Menschen aus Gröpelingen die Patenschaft.<br />

Eike Hemmer<br />

Informationen: http://www.stolpersteine.com/<br />

Weltgeschichtentag Am 20. März, dem Weltgeschichtentag,<br />

wurden auch in Gröpelingen Geschichten auf die Reise<br />

geschickt: Geschichten, die Wandern. Eingeladen von <strong>Kultur</strong> vor<br />

<strong>Ort</strong> erzählten Julia Klein und Marco Holmer in mehreren Gröpelinger<br />

Schulklassen von der Wiedereroberung des Feuers durch die<br />

Tiere. Gestenreich und im Zusammenspiel mit den Kindern forderten<br />

die professionellen GeschichtenerzählerInnen jede Klasse auf,<br />

der mitgebrachten Erzählung etwas Eigenes hinzuzufügen. Kurz darauf<br />

erzählten die SchülerInnen selbstständig ihre Version der benachbarten<br />

Klasse weiter. Und wie jeder, der wandert, sich verän-<br />

Foto: Thomas Berger<br />

dert, veränderten sich dabei auch die Geschichten auf ihrem Weg<br />

durch Gröpelingen und darüber hinaus: Das eigene Lieblingstier<br />

wird der Held der Geschichte, neue Lösungen zur Eroberung des<br />

Feuers werden gefunden ...und dringend gebraucht: Denn für die<br />

Feuerspuren im Herbst 2007 sammelt <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> jetzt schon<br />

viele Geschichten, die dann am Feuer erzählt werden.<br />

Die Geschichten der beteiligten SchülerInnen sind im Schaufenster<br />

der Galerie Lindenhofstraße/Heerstraße zu lesen.<br />

Katrin Wischnath<br />

[Informationen zu Feuerspuren 07 unter www.kultur-vor-ort.com]<br />

Dienstfahrrad für <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

Uwe Grote von der Polizeiwache Gröpelingen überreichte der Geschäftsführerin<br />

von <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>, Christiane Gartner, ein Dienstfahrrad.<br />

Natürlich wurde auch dieses Dienstfahrrad kodiert!<br />

Die Kooperation bei der Codierung von Fahrrädern zwischen der<br />

WABEQ (Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsinitiative) und<br />

dem Polizeirevier Gröpelingen geht nach einem erfolgreichen Anlauf<br />

nun ins zweite Jahr. »Wir haben unsere geplanten Aktivitäten deutlich<br />

gesteigert.« berichtet Grote. »So werden wir unter anderem ab April<br />

regelmäßig einmal im Monat eine kostenlose Codieraktion auf dem<br />

Gröpelinger Wochemarkt (Bürgermeister-Ehlers-Platz) anbieten.«. <strong>Kultur</strong><br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> unterstützt die Codieraktion und berät bei Fragen.<br />

Die Termine sind:<br />

12.04.07, 10 bis 13 Uhr<br />

10.05.07, 10 bis 13 Uhr,<br />

14.06.07, 10 bis 13 Uhr,<br />

12.07.07, 10 bis 13 Uhr,<br />

09.08.07, 10 bis 13 Uhr und<br />

13.09.07, 10 bis 13 Uhr.<br />

Mitzubringen sind unbedingt ein Eigentumsnachweis für das Fahrrad und der Personalausweis!<br />

Wir bitten um telefonische Anmeldung unter 362-18211.<br />

Das Codieren von Fahrrädern ist als Diebstahlschutz sehr geeignet. Die aktuelle<br />

Auswertung zeigt, dass nur sehr wenige so gekennzeichnete Räder gestohlen<br />

wurden. In Verbindung mit einem guten Schloss und dem bewussten Anschließen<br />

an einen Fahrradbügel, Zaun etc. ergibt sich eine wirklich effektive Sicherung.<br />

Ansprechpartner Gröpelinger Polizei: Uwe Grote ( (04 21) 362 - 18211 <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong><br />

0rt e.V. im Torhaus Nord Christiane Gartner<br />

Liegnitzstr.63, 28237 Bremen, Tel. 0421 6197727<br />

Foto: Christiane Gartner<br />

3


gröpelinger querschau<br />

querschau<br />

öpelinger<br />

Belebter Bibliotheksplatz beim Gröpelinger Sommer (Foto: Lutz Liffers)<br />

Der Gesundheitstreffpunkt zieht in die Stadtbibliothek West<br />

Nach achtjährigem Bestehen geht die Stadtbibliothek<br />

West ab April 2007 einen neuen<br />

Weg. Ursprünglich gehörte zum Gesamtkonzept<br />

der Bibliothek, das stark auf hohe<br />

Aufenthaltsqualität setzt, das Angebot eines<br />

Cafes im Haus. Dies wurde leider in den<br />

letzten Jahren nicht so stark genutzt, dass<br />

sich ein Betreiber dauerhaft halten konnte.<br />

Das ist sehr schade, aber daraus erwächst<br />

die große Chance für etwas Neues!<br />

Mitte April 2007 wird der Gesundheitstreffpunkt<br />

West in die Bibliothek einziehen.<br />

Mit dem Umzug aus der Gröpelinger<br />

Heerstr. in die Lindenhofstr. 53 wird sich<br />

für die MitarbeiterInnen beider Einrichtungen<br />

vieles ändern. Bis zum Sommer ist<br />

der GTP außer samstags zu den gleichen<br />

Zeiten wie die Bibliothek geöffnet und unter<br />

Tel. 617079 erreichbar.<br />

Die beiden Einrichtungen kannten sich<br />

schon seit Eröffnung der neuen Stadtteilbibliothek<br />

im März 1999 durch zahlreiche<br />

Veranstaltungen. Jetzt besteht die Gelegenheit,<br />

durch stärkere Verzahnung beider Angebote<br />

einen Mehrwert für Gröpelingen zu<br />

erzielen. So hat der GTP neben den angemieteten<br />

Räumlichkeiten, den Zugriff auf<br />

die gesamte Bibliothek mit 800 qm für größere<br />

Veranstaltungen und das auch an den<br />

Schließungstagen der Bibliothek und am<br />

Wochenende. Ferner ist die Bibliothek im<br />

Gegensatz zum alten Standort barrierefrei<br />

gebaut und hält ein behindertengerechtes<br />

4<br />

WC bereit. Mit den zur Zeit vier MitarbeiterInnen<br />

kommen ganz neue Kompetenzen<br />

(u.a. Arbeit mit Senioren, Suchthilfe, Gewaltprävention,<br />

Jugendarbeit) ins Haus.<br />

Neben der Organisation von Veranstaltungen<br />

und Beratungen zum Thema Gesundheit<br />

und der Steuerung von Arbeitsgruppen<br />

und Selbsthilfegruppen, setzt der<br />

GTP mit einem türkisch sprechenden Mitarbeiter<br />

ein wichtiges Signal. Er bietet die<br />

Begleitung bei Behördengängen und die<br />

Übersetzung bzw. Erklärung von behördlichen<br />

Schreiben an.<br />

Mit dem Umzug wird sich auch die Zielsetzung<br />

des GTP ändern (müssen). Ein wichtiges<br />

Ziel ist die aktivere Nutzung des Bibliotheksplatzes.<br />

Bisher fand hier kein ge-<br />

Gute Ideen gesucht<br />

zieltes Angebot für Kinder und Jugendliche<br />

statt. Der Platz bietet sich aber aufgrund<br />

seiner Größe und Lage im Lindenhofviertel<br />

dazu an. Geplant ist in Kooperation mit allen<br />

angrenzenden Einrichtungen und Vereinen<br />

ein dauerhaftes und verlässliches Angebot<br />

über Spielangebote etc. zu schaffen.<br />

Für die Bibliothek bietet sich die Chance,<br />

neben der besseren Mediennutzung einzelner<br />

Bestände, als Veranstaltungsort und<br />

Partner für noch mehr Gröpelinger ins Bewusstsein<br />

zu rücken und damit noch stärker<br />

im Stadtteil verankert zu sein. Es wird<br />

in Zukunft immer mehr - auch bibliotheksuntypische<br />

- Anlässe geben in die Lindenhofstr.<br />

53 zu kommen.<br />

Es können wieder Projekte eingereicht werden, die zur Verbesserung des sozialen und<br />

kulturellen Klimas oder des Erscheinungsbildes Gröpelingens beitragen, z.B. Bepflanzungen,<br />

Straßenfeste, kulturelle Veranstaltungen oder Kindernachmittage. Der Phantasie<br />

sind keine Grenzen gesetzt. Die Förderung wird finanziert aus den Überschüssen<br />

der Gröpelinger Kundenkarte, die zusammen von <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> und dem Gröpelinger<br />

Marketing angeboten wird. Einsendeschluss für die nächste Staffel ist der<br />

28. Juni 2007.<br />

Infos: Torhaus Nord, Liegnitzstr. 63, Tel. 61697727, e-mail: info@kultur-vor-ort.com<br />

Andreas Gebauer<br />

1


3 Minuten<br />

13 Minuten<br />

Packendes Theaterstück über den Hitler-Attentäter Georg Elser<br />

Am 9. April 1945 ermordete ein SS-Mann<br />

den Hitler-Attentäter Georg Elser im KZ<br />

Dachau. Damit starb kurz vor der Befreiung<br />

ein mutiger Mann, der es allein fast<br />

geschafft hätte, den größenwahnsinnigen<br />

Diktator und einen Kreis seiner engsten<br />

Kumpane aus dem Weg zu räumen. Das<br />

Sprengstoff-Attentat am 8. November 1939<br />

scheiterte, weil Hitler 13 Minuten vor der<br />

Explosion unvorhergesehen den Münchener<br />

Bürgerbräukeller verlassen hatte.<br />

„Ich wollte den Krieg verhindern“, sagte<br />

Elser in den Gestapoverhören. Wie wäre<br />

die Weltgeschichte verlaufen, wenn seine<br />

mutige Tat Erfolg gehabt hätte?<br />

Lange wurde Elsers Rolle in der Nachkriegszeit<br />

diffamiert und totgeschwiegen.<br />

Die Georg-Elser-Initiative Bremen hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, Elsers Tat als Symbol für<br />

den immer noch vielfach unbekannten Widerstand<br />

der „kleinen Leute“ im öffentlichen<br />

Bewußtsein zu verankern. Sie will<br />

gleichzeitig auch die Bedeutung von Zivilcourage<br />

und Widerstand gegen undemokratische<br />

Entwicklungen in der Gegenwart<br />

unterstreichen. Zur Erinnerung an Elsers<br />

Ermordung gibt es im April mehrere Veranstaltungen.<br />

Am Donnerstag, 19. April um 11.30 Uhr<br />

führt das Trias-Theater Ruhr im Schulzentrum<br />

Lange Reihe das Theaterstück „13<br />

Minuten“ für Schülerinnen und Schüler<br />

auf. (Bereits am Mittwoch. 18. April, um<br />

20.00 Uhr ist dieses Theaterstück in der<br />

Freien Waldorfschule, Touler Str. Schwachhausen,<br />

zu sehen. Offen für alle Interessierten.)<br />

Kein isolierter Einzelkämpfer: Georg Elser (Mitte), ein Mann aus dem Volke<br />

Am Freitag, 20. April beginnt um 15.00<br />

Uhr im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen<br />

eine Diskussionsveranstaltung zum<br />

Thema „Gewalt auf Demonstrationen“.<br />

Sie will anknüpfen an die Erfahrungen der<br />

Demonstration gegen die NPD am 4. November<br />

2006 und unter anderem die Frage<br />

nach einer Demokratisierung der Polizei<br />

stellen.<br />

Informationen Trias-Theater:<br />

www.triastheater.de<br />

Von Mitgliedern für<br />

Mitglieder<br />

Die Notgemeinschaft für das<br />

GE·BE·IN war keine Versicherung,<br />

sondern „eine soziale Gegenwarts-<br />

und Familienhilfe“, in Form einer Solidaritätskasse,<br />

in der jedermann Mitglied<br />

werden konnte. Der monatliche<br />

Beitrag betrug einheitlich zunächst<br />

35, später 50 Pfennige. Die Gegenleistung<br />

bestand in der „Übernahme<br />

der unentgeltlichen Bestattung nach<br />

den Sätzen des GE·BE·IN“.<br />

Aus dieser Idee der sozialen Familienhilfe<br />

ist der heutige Versicherungsverein<br />

auf Gegenseitigkeit, der<br />

GE·BE·IN Versicherungen VVaG,<br />

entstanden.<br />

Wer eine Sterbegeldversicherung<br />

abschließt wird zugleich Mitglied<br />

des Versicherungsvereins. Das bedeutet:<br />

nur die Mitglieder, also die<br />

Versicherten, ziehen <strong>Vor</strong>teile aus<br />

ihrer Versicherung. Und über die<br />

GE·BE·IN Versicherung VVaG<br />

bestimmen die Mitglieder - und<br />

niemand sonst. Keine Aktionäre.<br />

Keine Teilhaber.<br />

Und damit das so bleibt, wachen gewählte<br />

Vertreter der Versicherten als<br />

Kontrollgremium über die GE·BE·IN<br />

Versicherungen VVaG.<br />

<strong>Vor</strong>sorge als Fürsorge<br />

Um bei einem Trauerfall die Angehörigen<br />

nicht auch noch mit der<br />

finanziellen Belastung einer Bestattung<br />

zu konfrontieren, gibt es die<br />

Sterbegeldversicherung. Mit ihr trifft<br />

man <strong>Vor</strong>sorge: für den Ehepartner,<br />

für die Kinder oder Enkel. Wenigstens<br />

finanziell kann man ihnen dann<br />

noch beistehen. So wird <strong>Vor</strong>sorge zur<br />

Fürsorge...<br />

Deshalb auf Nummer Sicher gehen<br />

und eine Sterbegeldversicherung<br />

bei den Experten abschließen: beim<br />

GE·BE·IN. Von Mitgliedern für Mitglieder.<br />

Aus Fürsorge für die Angehörigen.<br />

5


thema<br />

th<br />

Was wird aus dem Space Park?<br />

Endlich herrscht Klarheit: Im ehemaligen<br />

Space-Park entsteht kein Spielcasino und<br />

auch nicht die größte Indoor-Auto-Scooteranlage<br />

Nordeuropas. Moje Weer sprach mit<br />

dem LNC-Entwicklungsleiter Dr. Jan Miller<br />

über die Zukunft des Projektes.<br />

Der Name Ihres Projektes Waterfront ist<br />

ein Versprechen: Sie wollen die Stadt zurück<br />

ans Weserufer bringen, die Lage am<br />

Wasser pointieren, eine belebte Weserpromenade<br />

schaffen. Unser Eindruck ist, dass<br />

die Space Park Betreiber sich bei ihrem Bemühen<br />

um die Weserfront selbst ein Bein<br />

gestellt haben. Der massive, abweisende Bau<br />

des Space Parks schottet geradezu den Fluss<br />

vom Stadtteil ab. Wie wollen Sie dieses Problem<br />

lösen?<br />

Wir werden das Gebäude zum Wasser hin in<br />

breiten Teilen öffnen und die derzeit vorhandene<br />

bauliche Abschottung aufheben. Der<br />

Nutzen dieser wassernahen Lagen wird sich<br />

dann zum Wasser ausrichten, beispielsweise<br />

mit Gastronomie. Die Aufwertung und Belebung<br />

der Waterfront Promenade geht hierzu<br />

Hand in Hand.<br />

Im Rahmen der Sanierung Gröpelingens<br />

wurde ein Fähranleger gebaut, ein regelmäßiger<br />

Fährverkehr, der Waterfront mit<br />

den Entwicklungsgebieten Überseestadt,<br />

mit Pusdorf und Zentrum verbindet, lässt<br />

auf sich warten. Können Sie sich vorstellen,<br />

auch hier investiv tätig zu werden?<br />

Eine Fährverbindung aus der Innenstadt, aus<br />

Bremen Nord oder auch vom linken Weserufer<br />

zur Waterfront Bremen würden wir natürlich<br />

begrüßen. Ein Anleger ist schließlich bereits<br />

vorhanden. Indes sind wir keine Reederei,<br />

bzw. kein Fährbetreiber.<br />

LNC, der Betreiber von Waterfront ist ein<br />

Global Player und das Projekt in Bremen<br />

zielt auf einen Einzugsbereich weit über<br />

Bremen hinaus. In der Presse ist die Rede<br />

von 25.000 Tagesgästen. Hat der Markt<br />

vor <strong>Ort</strong> – in Gröpelingen wohnen immerhin<br />

35.000 Menschen, Findorff, Walle, Vegesack<br />

liegen sozusagen um die Ecke – eine<br />

Bedeutung für Sie? Und wie wollen Sie das<br />

Projekt an diese Stadtteile andocken?<br />

Wir möchten letztlich allen Bremern, d.h.<br />

auch den Bewohnern der umliegenden Stadtteile,<br />

mit der Waterfront Bremen ein Angebot<br />

machen und unser Ziel ist es, darüber hinaus<br />

auch die Metropolregion Bremens zu erreichen.<br />

Dafür müssen wir dafür sorgen, dass die<br />

Waterfront ein Bestandteil Bremens wird und<br />

nicht ein Fremdkörper bleibt. Dieses Ziel erfordert<br />

bauliche und inhaltliche Maßnahmen<br />

und natürlich eine Verbesserung der Erschließung<br />

bzw. der städtischen Anbindung in allen<br />

Bereichen.<br />

Waterfront hat viele Nachbarn: An der<br />

Wasserseite das Veranstaltungszentrum Pier<br />

2, in unmittelbarer Nachbarschaft die Firma<br />

Wandel und Co im Getreidespeicher<br />

und quasi gegenüber dem Haupteingang<br />

Lichthaus und Torhaus Nord, zwei wichtige<br />

Zentren für Bildung und <strong>Kultur</strong>. Das<br />

ehemalige Space Center zeigte wenig Interesse<br />

an diesen gewachsenen Strukturen und<br />

den damit verbundenen Potentialen. Wie<br />

verstehen Sie Ihr Projekt in diesen Nachbarschaften?<br />

Eine gute Beziehung zu unseren Nachbarn ist<br />

für uns nicht nur eine Frage der Höflichkeit<br />

sondern auch Bestandteil der Integrationsbemühung.<br />

Ich freue mich über die guten Nach-<br />

Dr. Jan Miller


arschaftlichen Beziehungen, die wir an der<br />

Waterfront Bremen in kürzester Zeit aufbauen<br />

konnten.<br />

Der Eingangsbereich zur Waterfront soll<br />

umgestaltet werden. Parkhäuser entstehen<br />

und bringen Besucher näher ans Center.<br />

Gibt es Pläne zur Aufwertung der großen,<br />

öden Parkplatzareale?<br />

Unsere Ansätze zur Umgestaltung betreffen<br />

nicht nur den Gebäudekomplex, sondern das<br />

gesamte Areal der Waterfront Bremen. Dabei<br />

geht es uns vor allem um eine Steigerung der<br />

Qualität, weniger um eine Maximierung der<br />

Flächen.<br />

Sie zeigen Interesse an den so genannten<br />

Bananengrundstücken, die zur Zeit noch<br />

Sanierungseigentum sind. Die Grundstücke<br />

könnten zu einer Brücke zwischen Stadtteil<br />

und Waterfront werden. Welche Perspektiven<br />

verbinden Sie mit dem Erwerb der beiden<br />

Grundstücke?<br />

Ab wann können wir Waterfront besuchen?<br />

Was werden Sie bieten? Welcher Branchenmix<br />

erwartet die Kunden?<br />

Diese Fragen möchte ich im Interesse der Sache<br />

derzeit noch nicht beantworten. Ich bitte<br />

um Nachsicht.<br />

Das Interview führte Eike Hemmer<br />

Waterfront Kapstadt - Ein starkes Stück<br />

thema<br />

the<br />

Als ich zum ersten mal hörte, dass die neuen irischen Investoren das alte bebaute A.G.<br />

»Weser«-Gelände nun jetzt Waterfront nennen, musste ich sofort an das wohl bisher erfolgreichste<br />

Waterfront Projekt, die Waterfront in Kapstadt / Südafrika denken, das ich<br />

bei einem Besuch in Südafrika im vergangenen Winter besuchen konnte. Und tatsächlich<br />

tauchen viele Parallelen zu dem Bremer <strong>Vor</strong>haben auf.<br />

Wo die heutige Waterfront in Kapstadt ihren Platz hat, erstreckte sich das historische Hafen-<br />

und Werftenviertel. Diese alten Hafengebiete waren vor gut 15 Jahren eine der verwahrlosesten<br />

Gegenden der Stadt.<br />

Seit etwa 1975 konnten die ältesten Hafenbereiche in Kapstadt nicht mehr wirtschaftlich<br />

für den Hafenbetrieb genutzt werden - die dortigen Hafenanlagen sowie Kais wurden wegen<br />

der neuen Schiffstiefen kaum genutzt - und die Anlegestellen, Becken sowie Lagerhallen<br />

verfielen.<br />

Ab etwa 1985 wollte man das ungenutzte, brachliegende Hafenviertel beleben und so gründete<br />

die Stadt mit der Hafenverwaltung 1988 die Victoria and Alfred Waterfront Company.<br />

Diese entwickelte ein Sanierungskonzept für die historischen Gebäude und verpachtete<br />

auch Grundstücke an Investoren. Zum Beispiel wurde ein altes Lagerhaus in eine Shopping<br />

Mall umgewandelt, im Pumpenhaus befinden sich heute Restaurants und im ehemaligen<br />

Gefängnis ist ein Hotel untergebracht.<br />

Innerhalb von wenigen Jahren verwandelte sich der Hafen zu einen lebendigen Vergnügungsviertel<br />

und ist damit zu einer der erfolgreichsten Investitionen Südafrikas geworden.<br />

Heute ist die V&A Waterfront eine der am meisten besuchten Attraktionen von Kapstadt.<br />

Über 50 Restaurants und Kneipen, Designer-Boutiquen und Geschenkläden, Kinos sowie<br />

das Two Oceans Aquarium warten auf die Besucher. Das Aquarium ist täglich von 9:30<br />

Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet, die Shopping Mall schließt erst um 21:00 Uhr. Das Besondere:<br />

es gibt keine Sonn- und Feiertage, zu denen es schließen würde. Es ist immer geöffnet.<br />

Mittlerweile wurde die Waterfront an das London & Regional Consortium verkauft. Sie<br />

erhielten den Zuschlag, weil sie Erfahrungen mit ähnlichen Projekten wie The Palm, The<br />

World und The Dubai Waterfront mitbrachten.<br />

Der Hauptanteilseigner des Konsortiums sitzt, wie die oben genannten Projekte vermuten<br />

lassen, nun in Dubai. Eine Besonderheit in Südafrika ist das Black Economic Empowerment<br />

„Gesetz“. Für den Verkauf der Waterfront bedeutete dieses, dass 23,1% des Konsortiumsanteils<br />

an Schwarze Eigentümer ging und weitere 2% des Anteils den Schwarzen Angestellten<br />

der Waterfront zu Gute kommen musste.<br />

Ich bin gespannt wie sich unsere Waterfront in Bremen entwickeln wird. Das neue Konzept<br />

ist Erfolgversprechend; hoffentlich nicht nur für den Investor, sondern für uns Gröpelinger<br />

und Bremer auch.<br />

Heinfried Becker<br />

Informationen: www.suedafrika-reise.net/westkap/attraktionen/waterfront.htm<br />

Blick in das inszenierte Hafenbecken<br />

von Waterfront<br />

Kapstadt


48 Stunden Shipyard Island<br />

Zwei Tage lang wird sich die kleine künstliche<br />

Insel zwischen Space Park und Weser in einen<br />

<strong>Ort</strong> voller Erzählungen verwandeln: In den<br />

Bäumen wispern Erinnerungen an ein vergangenes<br />

Gröpelingen und flüstern Sehnsüchte<br />

nach einer verlorenen Heimat, bei Sonnenuntergang<br />

genießen die Besucher Tanz und Musik<br />

unter der glutroten Abendsonne über den<br />

Stahlwerken und im Morgengrauen huschen<br />

verlassene Prinzessinnen zwischen den Pappeln.<br />

Schon seit Monaten recherchieren die Theatermacherinnen<br />

Annekatrin Stauß und Meike<br />

Klapprodt für das gemeinsame Projekt der<br />

Fachhochschule Ottersberg und <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong><br />

<strong>Ort</strong>. Die jungen Frauen sprechen mit ehemaligen<br />

Werftarbeitern, alten und jungen Migranten,<br />

Passanten, gelassenen Erwerbslosen<br />

und hektisch Betriebsamen über Gröpelingen,<br />

über Schiffe und Raketen, Müll und Kunst,<br />

Heimat und Fremdheit. Ein spannungsvoller<br />

Erzählprozess, bei dem gegenseitiges Vertrauen<br />

ebenso notwendig ist, wie die Mühe, aus<br />

einer Plauderei eine Erzählung werden zu lassen.<br />

Einzug der Eiländer<br />

Vom 11. bis zum 13. Mai verdichten sich die<br />

vielen verschiedenen Erzählungen zu einer Inszienierung<br />

voller starker Bilder und echter<br />

Begegnungen. Mit 48 Stunden Shipyard Island<br />

fliegt nicht ein Tourneetheater ein, um<br />

an einem hippen <strong>Ort</strong> ein Stück aufzuführen<br />

– stattdessen lassen Klapprodt und Stauß den<br />

Stadtteil zu Wort kommen, gestalten Anlässe<br />

der Auseinandersetzung und machen aus dem<br />

Steinwall in der Weser eine Einladung an ganz<br />

Bremen, zwischen Horizont und Treibgut eigenen<br />

Sehnsüchten hinter her zu hängen.<br />

Am 11. Mai startet das Projekt um 17 Uhr mit<br />

dem „Einzug der Eiländer“, die mit dem Publikum<br />

auf die Insel reisen. <strong>Vor</strong>bei am Denkmal<br />

der 263 Schiffe und an Treibt Gut gelangen<br />

die Besucher auf den Marktplatz, dem<br />

Treffpunkt für Besucher und Akteure.<br />

Verlassene Prinzessinnen<br />

Am nächsten Tag gibt es viele Anlässe, die<br />

Insel zu besuchen: Kaffeetrinken bei Musik<br />

des Mandolinen-Orchesters Stolzenfels, die<br />

Tanzperformance Einzeller von Rée de Smit,<br />

den Geschichtenkubus, eine Installation von<br />

Stauß und Klapprodt in Zusammenarbeit<br />

mit der Elternschule Gröpelingen, Lausch-<br />

48 Stunden Shipyard Island<br />

kunsts<br />

kunststück<br />

baum, das Mandolinenorchester Stolzenfels<br />

und nicht zu vergessen die auf der Insel Verlassenen<br />

Prinzessinen (Die Kratzbürsten / Oslebshausen).<br />

Einer der vielen Höhepunkte wird das openair<br />

Konzert mit Willy Schwarz am Schlimmes<br />

Ende sein, wo mit Blick auf die Unterweser<br />

das Publikum Songs aus fünf Jahrhunderten<br />

Emigration hören kann.<br />

Wer will, kann an diesem Wochenende<br />

<strong>Ort</strong> und Termine vergessen, und inmitten<br />

des großen grauen Weserstroms Zeit und<br />

Gedanken vorbei fließen lassen. Auf dem<br />

Nachhauseweg sind alle Gäste eingeladen,<br />

im tick-tick-tick einen Gruß oder Gedanken<br />

für die Insel zu hinterlassen.<br />

Das Inselfestival endet mit einem öffentlichen<br />

Massenpicknick am Sonntag ab 11 Uhr.<br />

Lutz Liffers<br />

Freitag, 11. Mai, 17 h, Eröffnung<br />

Samstag, 12. Mai, ganztägig geöffnet, u.a. Mandolinenorchester Stolzenfels,<br />

»Einzeller«-Tanzperformance, »Exit« Konzert mit Willy Schwarz,<br />

Sonntag, 13. Mai, ab 11 h, öffentliches Picknick<br />

Tageskarte: 9 Euro [5 Euro]<br />

Sonntag bei Mitbringen von Picknickkorb Eintritt frei!<br />

Kartenvorverkauf: <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>, Tel. 0421-6197727, info@kultur-vor-ort.com<br />

Sa+So 10 h, 14 h, 17 h: Führungen über die Insel: In 48 Schritten um die Welt mit<br />

Stewardess Anke [5/3 Euro]


kuns<br />

kunststück<br />

doing – junge Kunst<br />

Installationen aus Gröpelingen – 30. Mai bis 10. Juni in der <strong>Kultur</strong>kirche St. Stephani<br />

doing – junge kunst kommt vom Stadtrand.<br />

Die Gröpelinger Initiative <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> hat<br />

Jugendliche aus dem Quartier eingeladen, sich<br />

mit ihrer Geschichte, ihren Hoffnungen, ihrer<br />

Zukunft auseinander zu setzen. Mit Unterstützung<br />

der bildenden Künstlerin Anja Fußbach<br />

und ihren Kollegen Frank Bertoldi und<br />

Marco Tiede haben sie sich auf das Wagnis<br />

eingelassen, in großen Objekten und Installationen<br />

ein Selbstportrait zu entwerfen und<br />

damit etwas von sich zu erzählen. Die manchmal<br />

geheimnisvollen, oft witzigen oder auch<br />

anrührenden Objekte finden in der <strong>Kultur</strong>kirche<br />

einen ganz besonderen Raum – so besonders<br />

wie die Talente und Persönlichkeiten der<br />

jungen Künstler aus dem Bremer Westen.<br />

Mit doing – junge kunst will <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

e.V. die verborgenen Talente und Potentiale<br />

Gröpelinger Jugendlicher fördern und dem<br />

Bremer Publikum zeigen. Die Ausstellung ist<br />

Teil eines Gesamtprojektes, mit dem <strong>Kultur</strong><br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> alternative Bildungs-Möglichkeiten in<br />

einem System aufzeigt, das Jugendlichen aus<br />

den <strong>Vor</strong>orten meist wenig Chancen gibt, ihre<br />

Fähigkeiten zu entdecken und auszuprobieren.<br />

Die 28 entstandenen Arbeiten spiegeln -<br />

so unterschiedlich wie die Künstler selbst sind<br />

- ein breites Spektrum jugendlicher Stile und<br />

Themen.<br />

doing – junge kunst ist ein Projekt von <strong>Kultur</strong><br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> in Kooperation mit der Gesamtschule<br />

West und der ISS J. H. Pestalozzi, unterstützt<br />

vom LernNetzwerk/Arbeitnehmerkammer<br />

Bremen und dem Landesprogramm<br />

LOS (Lokales Kapital für soziale Zwecke).<br />

Informationen: Katrin Mencz<br />

<strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>, Tel. 0421-6197727<br />

»doing it«<br />

30. Mai - 8. Juni in der<br />

<strong>Kultur</strong>kirche St. Stephani<br />

Mittwoch, 30. Mai, 18 h<br />

Vernissage<br />

Eröffnung mit Arie Hartog<br />

Kurze Reden an langen Tischen. Führungen<br />

durch die Ausstellung. Fest.<br />

Sonntag, 3. Juni, 11 h<br />

Paten gesucht! Matinée<br />

Führung durch die Ausstellung, Gespräch<br />

& Begegnung<br />

<strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> sucht anlässlich der Ausstellung<br />

doing Paten für das Kinder- und<br />

Jugendatelier in Gröpelingen.<br />

Mittwoch, 6. Juni,<br />

18 h Junge Kunst!<br />

Führung durch die Ausstellung<br />

19 h Kunst. Biographie. Raum<br />

<strong>Vor</strong>trag<br />

Freitag, 8. Juni, 17 h, Finissage<br />

Gerne bieten wir Führungen für Gruppen<br />

und Schulklassen an. Vereinbaren<br />

Sie mit uns einen Termin. <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>,<br />

Tel. 0421-6197727.<br />

Zum Gröpelinger Sommer ist die Ausstellung<br />

auch im LICHTHAUS zu sehen.<br />

9


eportage<br />

portage<br />

Nix Albertz<br />

Gröpelinger Kirchengemeinde mit vorläufigem Namen<br />

Nix Albertz<br />

Zum 1. Januar diesen Jahres haben die bislang<br />

selbstständigen evangelischen Gemeinden<br />

Gröpelingen und Oslebshausen fusioniert.<br />

Nötig wurde dieser Schritt, um die Ausgaben<br />

angesichts fallender Kirchensteuereinnahmen<br />

zu reduzieren. Die neue Gemeinde trägt den<br />

etwas sperrigen Namen „Ev. Gemeinde Gröpelingen<br />

und Oslebshausen“.<br />

Noch im letzten Quartal des vergangenen Jahres<br />

verkündete der Gemeinderundbrief, dass<br />

die neue Gemeinde den Namen des in Bremen<br />

verstorbenen Theologen und Politikers<br />

Heinrich Albertz tragen werde. Es kam aber<br />

anders als geplant. Die Gemeindegremien hatten<br />

sich mit relativer Mehrheit (47%) für diesen<br />

Namen entschieden. Dabei wurde übersehen,<br />

dass auch ein neuer Name – wie alle<br />

anderen Änderungen der Gemeindeordnung<br />

– eine 2/3-Mehrheit erforderlich macht. Erst<br />

die Kirchenkanzlei der BEK musste die zwei<br />

Gemeinden auf dieses Versäumnis aufmerksam<br />

machen. Im Übrigen „der einzige Fehler“,<br />

der im Verlauf des Fusionsprozesses unterlaufen<br />

sei, wie Pastor Holger Gehrke, der <strong>Vor</strong>sitzende<br />

des Fusionsausschusses, einräumt. Allerdings<br />

an empfindlicher Stelle. Zunächst lagen<br />

elf Namensvorschläge vor, aus denen drei<br />

für die abschließende Entscheidung ausgewählt<br />

wurden: Trinitatis (lat. für die Dreifaltigkeit<br />

und angeregt durch die drei Kirchen, die<br />

nun zusammen unter einem Dach sind), Maria<br />

Magdalena und Heinrich Albertz. Bei dieser<br />

<strong>Vor</strong>entscheidung sprach sich eine Mehrheit<br />

für den Namen Trinitatis aus. Der <strong>Vor</strong>schlag,<br />

die neue Gemeinde nach Heinrich Albertz<br />

zu benennen, war von einem Gemeindeglied<br />

der Oslebshauser Gemeinde eingereicht<br />

worden, u.a. mit der Begründung, dass Albertz<br />

während seiner letzten Jahre in Bremen<br />

auch in Oslebshausen gepredigt habe, außerdem<br />

sei eine Gemeinde mit diesem Namen<br />

unverwechselbar. Von Anfang an sorgte dieser<br />

<strong>Vor</strong>schlag für reichlich Diskussionsstoff, wohl<br />

nicht zwischen den Gemeinden, sondern jeweils<br />

innerhalb der Gemeinden; von Seiten<br />

der BEK, die in dieser Angelegenheit nichts<br />

zu bestimmen hat, weil die Gemeinden autonom<br />

sind, kam die deutliche Mitteilung, dass<br />

dieser Name nicht erwünscht sei. Eingewandt<br />

wurde, dass es nicht üblich sei, eine Kirchengemeinde<br />

nach einem Politiker zu nennen, zumal<br />

wenn damit zu rechnen sei, dass in 50<br />

Jahren niemand mehr dessen Namen kenne;<br />

die Nähe zu einer bestimmten politischen<br />

0<br />

Partei sei zu vermeiden; wohl sei Albertz auch<br />

Theologe gewesen, aber nicht für seine Überzeugungen<br />

gestorben wie etwa Dietrich Bonhoeffer,<br />

dessen Name eine andere Gemeinde<br />

in Bremen trägt. Nach längerer Diskussion ergab<br />

sich schließlich eine relative und damit<br />

unzureichende Mehrheit für den Namen „Ev.<br />

Heinrich-Albertz-Gemeinde“. Nachdem der<br />

Fehler bemerkt worden war, ergab auch eine<br />

weitere Abstimmung nicht das notwendige<br />

Quorum. Da die neue Gemeinde nicht ohne<br />

Name starten konnte, votierte schließlich die<br />

notwendige Mehrheit für den Notnagel „Ev.<br />

Heinrich Albertz<br />

Gemeinde Gröpelingen und Oslebshausen“.<br />

Sollte die Namens-Debatte nochmals neu aufgerollt<br />

werden, werden einige Jahre ins Land<br />

gegangen sein. Erst einmal ist die neue Gemeinde<br />

mit den alltäglichen Mühen des Zusammenwachsens<br />

beschäftigt. Außerdem, da<br />

ist sich Gehrke sicher, seien alle bisher debattierten<br />

Namen „verbrannt“.<br />

Abschließend lässt sich noch sagen, dass<br />

die vorgesehene Bennennung der neuen Gemeinde<br />

nach Heinrich Albertz von dessen<br />

Familie ausdrücklich begrüßt worden ist.<br />

Thomas Berger<br />

Heinrich Albertz – eine kurze Biografie<br />

Immer wieder aufs Neue gibt es großes öffentliches Geschrei, wenn sich ein Theologe zu<br />

politischen Fragen äußert, schon gar, wenn er nicht darum gebeten wurde. Für diese Mischung<br />

aus politisch eigenständig sowie theologisch fundiert stehen in der Bundesrepublik<br />

die Namen von Heinrich Gollwitzer, Walter Jens, Dorothee Sölle, Uta Ranke-Heinemann<br />

und eben Heinrich Albertz.<br />

Geboren wurde Albertz 1915 in Breslau; er studierte evangelische Theologie und schloss<br />

sich während der Nazi-Diktatur der Bekennenden Kirche an, was mehrere Verhaftungen<br />

zur Folge hatte. Nach Kriegsende wurde Albertz die Leitung des städtischen Flüchtlingsamtes<br />

in Celle übertragen. Er trat der SPD bei und wurde 1948 als Minister für Flüchtlingsfragen<br />

in die niedersächsische Landesregierung berufen, 1951 übernahm er das Sozialressort.<br />

Von 1950 bis 1965 amtierte er zusätzlich als <strong>Vor</strong>sitzender der Arbeiterwohlfahrt.<br />

1955 wechselte Albertz als Senatsdirektor nach Berlin. 1959 machte ihn Willy Brandt zum<br />

Chef der Senatskanzlei, im Dezember 1961 folgte die Ernennung zum Innensenator („auf<br />

diesem Stuhl muss einer sitzen, der die zehn Gebote kennt“, so Brandt), 1963 wurde er<br />

Bürgermeister und Senator für Polizei, Sicherheit und Ordnung. Es war die Zeit des Mauerbaues,<br />

der ersten Todesschüsse an der deutsch-deutschen Grenze. Albertz zimmerte das<br />

erste Passierscheinabkommen und damit eine erste konkrete Entspannungsbrücke zwischen<br />

Ost und West. Als Brandt im Dezember 1966 Außenminister in der Großen Koalition<br />

wurde, wählte das Berliner Abgeordnetenhaus Albertz zum Regierenden Bürgermeister.<br />

Ende September 1967 brach Albertz radikal mit seiner Funktion und der offiziellen Politik.<br />

Gewissenskonflikte angesichts der tödlichen Schüsse auf Benno Ohnesorg, der Eindruck,<br />

von der eigenen Polizei und Verwaltung hintergangen worden zu sein, und vor allem das<br />

Kesseltreiben der eigenen Partei gegen ihn ließen ihm nur einen Ausweg: Er trat zurück<br />

und übernahm nach Zwischenstationen eine Pastorenstelle in Berlin-Schlachtensee; dort<br />

blieb er bis zu seiner Pensionierung 1979.<br />

Auch nach 1967 sorgte Albertz immer wieder für Unruhe. Sei es als Vermittler zwischen<br />

Hausbesetzern und Berliner Senat, als Demonstrant in Brockdorf oder als entschiedener<br />

Gegner des NATO-Doppelbeschlusses. 1975 ließ er sich bei der Entführung des CDU-Politikers<br />

Lorenz durch die terroristische „Bewegung 2. Juni“ als Geisel nach Aden ausfliegen.<br />

1983 blockierte er am Antikriegstag das Mutlanger Atomwaffenlager.<br />

Heinrich Albertz verließ Berlin 1986 und verbrachte seinen Lebensabend in Bremen. Immer<br />

wieder predigte er in verschiedenen Bremer Gemeinden, so auch in Oslebshausen; er<br />

selbst gehörte zur Gemeinde St. Stephani, die zur Bekennenden Kirche gehört hatte.<br />

Heinrich Albertz starb in der Nacht zum 18. Mai 1993. Er hinterließ seine Witwe Ilse Albertz,<br />

mit der er seit 1939 verheiratet war, sowie drei Kinder.


TURA: Gegen Stress und auf dem Weg zum Wunschgewicht<br />

Die Gesundheitswerkstatt von TURA Bremen<br />

lädt in den kommenden Wochen zu interessanten<br />

Kursen und Workshops sowie speziellen<br />

Angebote im Fitness- und Gesundheitsstudio<br />

an der Lissaer Straße ein. Ab 17. April<br />

leitet Diplom-Psychologin Brigitte Karrasch jeweils<br />

dienstags von 19 bis 20.30 Uhr den Kurs:<br />

„Zu jeder Zeit Ruhe und Gelassenheit“. Bei<br />

diesem Angebot geht es darum, Stress-Situationen<br />

zu erkennen, zu benennen und Möglichkeiten<br />

kennen zu lernen, diese zu bewältigen<br />

und neue Sichtweisen zu entwickeln.<br />

„Der Königin neue Kleider“ heißt ein weiterer<br />

neuer Kurs, der ab 3. Mai interessierte<br />

Frauen auf ihrem Weg zum Wunschgewicht<br />

begleitet. Zu den Inhalten gehören Informationen<br />

über Ernährung und Essverhalten,<br />

Sport an Geräten und psychologische Beratung.<br />

„Dabei geht es um die Balance zwischen<br />

dem Genuss beim Essen und dem damit<br />

verbundenen Essverhalten in Verbindung<br />

sport im westen<br />

im west<br />

sport<br />

Brigitte Karrasch von der Gesundheitswerkstatt<br />

leitet neue Kurse, hier im Interview mit<br />

Ekkehard Lentz in der Fernsehsendung „TURA<br />

aktuell“. (Foto, Gerold Gerdes)<br />

mit unterschiedlichen Formen von Bewegung<br />

zur Anregung des Stoffwechsels“ erläutert Brigitte<br />

Karrasch. Dieser Kurs wird donnerstags<br />

von 19 bis 22 Uhr im TURA-Vereinszentrum<br />

an der Lissaer Straße 60 angeboten.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.tura-bremen.de, Telefon 61 34 10 oder per Mail (info@tura-bremen.de).<br />

Ein kostenloser TURA-Newsletter per E-Mail kann bei<br />

Ekkehard Lentz@tura-bremen.de abonniert werden.<br />

Sprachen<br />

Gesundheit<br />

Kunst & <strong>Kultur</strong><br />

Kurse im<br />

Bremer Westen<br />

Bremer Volkshochschule West<br />

Gröpelinger Heerstraße 226<br />

Tel.: 361-8208, www.vhs-bremen.de


ulturku<br />

kulturkurier<br />

<strong>Kultur</strong> in Gröpelingen<br />

3. Mai, 19 h<br />

Marion Lehmann –<br />

Skulpturen und Objekte<br />

Vernissage<br />

6. Mai, 11-17 h<br />

Tag der offenen Tür<br />

Stiftungsdorf Gröpelingen<br />

mit umfangreichen Programm<br />

u.a. 10 h<br />

Kunstfrühstück<br />

zu Marion Lehmann Objekt »Lindsay«<br />

Atelierhaus Roter Hahn<br />

11.-13. Mai<br />

Shipyard Island- eine Sehnsucht<br />

Performance Projekt für Jung und Alt auf<br />

der Insel vor dem Space-Park-Gelände<br />

13. Mai, 15 h<br />

Kräuterpfad<br />

Kräuterspaziergänge mit Petra Eggers<br />

Treffpunkt: Waller Feldmarksee, hinterer<br />

Parkplatz, stadtauswärts (ca. 1,5 Stunden,<br />

Anmeldung Tel. 0421-6197727)<br />

30. Mai, 18 h<br />

doing it - junge kunst aus gröpelingen<br />

Vernissage in der <strong>Kultur</strong>kirche St. Stephani<br />

Stephanikirchhof 8<br />

3. Mai, 19 h, Vernissage<br />

Marion Lehmann: Skulpturen und Objekte<br />

Mobiles Atelier MOKU auf dem Schulhof Fischerhuder Straße<br />

Das Mobile Atelier von <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> und der FH Ottersberg steht auch im April wieder<br />

auf dem Schulhof der Grundschule an der Fischerhuder Str. Verschiedenste Malutensilien,<br />

Staffeleien, Ton, Glitzer ... alles, was zum kreativen Arbeiten benötigt wird, bringen<br />

wir für euch in unserem fahrenden Atelier mit.<br />

Das Angebot findet bei Regenwetter in der Schule statt. Kostenloses Angebot ohne <strong>Vor</strong>anmeldung!<br />

Veranstaltungsort: Schule an der Fischerhuder Straße, Gröpelingen<br />

1.5., 8.5., 15.5., 22.5 u. 29.5. jeweils 15-18 Uhr<br />

GO! Frühjahr 2007<br />

Das Frühjahrprogramm GO! startet<br />

mit zwei neuen Rundgängen: Mit »Im<br />

Nachtflug durch die Bremer Innenstadt«<br />

fliegen Sie mit der Gröpelinger Stewardess<br />

Anke (Inga Resseguier) jetzt auch<br />

bei Nacht mitten durch die Bremer City.<br />

In Gröpelingen gibt es ein neues Angebot<br />

speziell für Kinder. »Die Reise zum „Blauen<br />

Planeten« ist ein Rundgang durch Gröpelingen<br />

für Kinder der Klasse 4-7<br />

Der neue Flyer mit dem kompletten programm ist<br />

im Torhaus Nord erhältlich und liegt überall aus.<br />

Am 3. Mai lädt <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> und das<br />

Gerhard Marcks Haus zur Vernissage in die<br />

Galerie im Atelierhaus Roter Hahn.<br />

Gezeigt werden Objekte der Bremer Künstlerin<br />

Marion Lehmann, unter anderem<br />

»Lindsay«.<br />

Es spricht Arie Hartog (Gerhard Marcks<br />

Haus)<br />

Atelierhaus Roter Hahn<br />

Gröpelinger Heerstr. 226<br />

»Lindsay«

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