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Reform des Übergangssystems Schule-Beruf

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<strong>Reform</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Übergangssystems</strong><br />

<strong>Schule</strong>-<strong>Beruf</strong><br />

8. Mai 2012 FABI-Mitgliederversammlung 1


Überblick<br />

1. Bun<strong>des</strong>weite Entwicklungen<br />

2. <strong>Reform</strong>prozess in NRW<br />

3. Ergebnisse <strong>des</strong> Expertenworkshops<br />

der LAG FW am 21. März 2012<br />

4. Ausblick<br />

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1. Bun<strong>des</strong>weite Entwicklungen<br />

→ Bun<strong>des</strong>programme erproben präventive/ arbeitsmarktnahe<br />

Ansätze/ regionale Steuerungsmöglichkeiten/<br />

Netzwerke<br />

- BMBF-Programm „Bildungsketten“ (KC, BO, BerEB)<br />

- BMBF-Programm „Perspektive <strong>Beruf</strong>sabschluss“ – Förderschwerpunkt<br />

„Regionales Übergangsmanagement“: verschiedene,<br />

bereits vorhandene Förderangebote und Unterstützungsleistungen<br />

sollen aufeinander abgestimmt werden<br />

- BMFSFJ-Programm „Jugend stärken“ – Modellprogramm<br />

„Aktiv in der Region“: dient der Vernetzung der bereits vorhandenen<br />

Angebote<br />

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1. Bun<strong>des</strong>weite Entwicklungen<br />

→ diverse Aktivitäten unterschiedlicher Akteure<br />

- Initiative der Bertelsmannstiftung „ Übergänge mit System“<br />

- Kriterien, Anforderungen, Empfehlungen, Leitlinie, Qualitätsstandards,<br />

Positionspapiere werden entwickelt (z. B. Kooperationsverbund<br />

Jugendsozialarbeit, Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge,<br />

BAG ÖRT, BAG KJS,….)<br />

→ Verknüpfung mit den Themen demografischer Wandel und<br />

Fachkräftemangel<br />

- BIBB-Modul zur <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />

- Aspekt in der Demografiestrategie der Bun<strong>des</strong>regierung<br />

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1. Bun<strong>des</strong>weite Entwicklungen<br />

→ Instrumente und Geschäftspolitik der BA: Umsteuerung von<br />

nachsorgenden Instrumenten hin zu präventiven +<br />

arbeitsmarktnahen Angeboten<br />

• <strong>Beruf</strong>seinstiegsbegleitung (§ 49 SGB III) als Regelinstrument<br />

<strong>des</strong> SGB III<br />

• vertiefte <strong>Beruf</strong>sorientierung (§ 48 SGB III) und erweiterte<br />

<strong>Beruf</strong>sorientierung (§ 48 in Verbindung mit § 130 SGB III) werden<br />

weiter gefördert<br />

• Reduzierung der Zahl der BaE-Plätze und BvB Plätze<br />

• Kooperative statt integrative BaE<br />

Fazit: Massiver Rückbau der Platzzahlen/ Einsparungen<br />

in den klassischen Angeboten <strong>des</strong> Übergangssystem<br />

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2. <strong>Reform</strong>prozess in NRW - Zahlen zum Übergangssystem in NRW<br />

(IAT Vorstudie…2011)<br />

Neuzugänge ins Übergangssystem in NRW:<br />

2000: 42,8%<br />

2004: 46,9%<br />

2006: 42,2%<br />

2008: 36,4%<br />

2010: 22,5% bun<strong>des</strong>weit<br />

Verteilung der Neuzugänge in die drei Sektoren <strong>des</strong> beruflichen<br />

Bildungssystems in NRW in 2008:<br />

97.088 Übergangssystem (36,4%)<br />

47.046 Schulberufssystem (17,7%)<br />

122.229 duales System (45,9%)<br />

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<strong>Reform</strong>prozess in NRW - Zahlen zum Übergangssystem in<br />

NRW (IAT Vorstudie…2011)<br />

Schätzung der in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2009<br />

aufgewendeten<br />

Mittel den Übergangsbereich (IAT Vorstudie…2011):<br />

Fördermittel <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>: 90 Mio.€<br />

Kosten der Bildungsgänge der BK`s: 371 Mio.€<br />

Bun<strong>des</strong>programme mit NRW-Bezug: 80 Mio.€<br />

BA-Mittel für den Übergang 304 Mio.€<br />

NRW Insgesamt 845 Mio.€<br />

Minister spricht von 600 Mio.€<br />

8. Mai 2012 FABI-Mitgliederversammlung 7


2. <strong>Reform</strong>prozess in NRW<br />

10.02.2011 - Ausbildungskonsens NRW beschließt Umbau <strong>des</strong><br />

<strong>Übergangssystems</strong> und flächendeckende<br />

<strong>Beruf</strong>sorientierung<br />

01.06.2011 - Ausbildungskonsens NRW beschließt Eckpunkte<br />

zur qualitativen Weiterentwicklung + setzt 4 AGs<br />

ein zur Bearbeitung der Themen BO, Übergangssystem,<br />

Attraktivität duales System, kommunale<br />

Koordinierung<br />

Juni 2011 - LAG FW fordert Beteiligung am <strong>Reform</strong>prozess/<br />

am Ausbildungskonsens NRW<br />

Juli 2011 - Ministerium lehnt Beteiligung der FW am<br />

Ausbildungskonsens NRW ab<br />

24. 08.2011 - 7 Referenzkommunen werden benannt<br />

8. Mai 2012 FABI-Mitgliederversammlung 8


2. <strong>Reform</strong>prozess in NRW<br />

Oktober 2011 - Positionspapier LAG-FW „Eckpunkte zur<br />

qualitativen Weiterentwicklung <strong>des</strong> <strong>Übergangssystems</strong><br />

<strong>Schule</strong>-<strong>Beruf</strong> in NRW<br />

18.11.2011 - Umsetzungspapier <strong>des</strong> Ausbildungskonsens NRW<br />

(Ergebnisse der AGs) – ohne Beschlüsse zu den<br />

Angeboten der Benachteiligtenförderung<br />

22.11.2011 - Gespräch <strong>des</strong> Ausschusses Arbeit/<br />

Arbeitslosigkeit - LAG-FW mit MAIS NRW<br />

02.02.2012 - Gespräch <strong>des</strong> Ausschusses Arbeit/Arbeitslosigkeit -<br />

LAG-FW mit Bündnis 90/ Die Grünen<br />

08.02.2012 - Informationsveranstaltung für Referenzkommunen<br />

21.03.2012 - Expertenworkshop der Freien Wohlfahrtspflege<br />

24.04.2012 - weitere Kommunen werden über die Lan<strong>des</strong>förderung<br />

informiert<br />

8. Mai 2012 FABI-Mitgliederversammlung 9


2. <strong>Reform</strong>prozess in NRW – wesentliche Aspekte<br />

� Prävention statt Nachsorge<br />

� Kommunale Koordinierung aller Angebote der<br />

<strong>Beruf</strong>sorientierung und <strong>Beruf</strong>svorbereitung<br />

� Verknüpfung der <strong>Reform</strong> mit dem Thema<br />

Fachkräftemangel<br />

� so genannte „Warteschleifen“ abbauen<br />

� Annahme: Die Ressourcen <strong>des</strong> Systems sind<br />

ausreichend, sie müssen nur effizienter genutzt<br />

werden<br />

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<strong>Reform</strong> <strong>des</strong> <strong>Übergangssystems</strong> in NRW<br />

� flächendeckende, standardisierte, geschlechtersensible<br />

Min<strong>des</strong>tstandards zu <strong>Beruf</strong>sorientierungsangeboten<br />

� statt der bisherigen Angebote der <strong>Beruf</strong>skollegs zur<br />

<strong>Beruf</strong>svorbereitung (BOJ, BGJ, KSoB) → dualisierte<br />

Ausbildungsvorbereitung<br />

� Ausbildungsangebote für alle ausbildungsreifen<br />

Jugendlichen (dual oder vollzeitschulisch)<br />

� Bestandsaufnahme und Entwicklung schlankerer<br />

Übergangsstrukturen<br />

� regionales Übergangsmanagement einführen, stärken,<br />

unterstützen<br />

� Attraktivität <strong>des</strong> Dualen Systems stärken, vor allem durch<br />

frühere Kontakte zu Unternehmen<br />

→ zunächst in den Referenzkommunen<br />

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3. Ergebnisse <strong>des</strong> Expertenworkshops der LAG FW am 21. März 2012<br />

– Anteil von Jugendlichen, die ins Übergangssystem einmünden, hat sich<br />

reduziert bzw. reduziert sich<br />

– jedoch die demografische Entwicklung entschärft die<br />

Übergangsproblematik nur „partiell“<br />

– es besteht ein Passungsproblem zwischen den Anforderungen <strong>des</strong><br />

Ausbildungsmarktes und den Qualifikationen der Schulabsolventen<br />

– das allgemein bildende Schulsystem ist bei der Herstellung der<br />

Passfähigkeit überfordert<br />

Fazit: Das Übergangssystem ist als Unterstützungs- und Bindeglied<br />

zwischen <strong>Schule</strong> und Ausbildung/Arbeit für einen Teil der<br />

Jugendlichen weiter notwendig.<br />

Schätzung DJI: für 20% der Schulabsolventen<br />

Wir brauchen Angebote für benachteiligte Jugendliche über 20 Jahre mit<br />

diversen Abbruch Erfahrungen.<br />

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3. Ergebnisse <strong>des</strong> Expertenworkshops der LAG-FW: Anforderungen<br />

an ein kohärentes Fördersystem für benachteiligte Jugendliche<br />

Zielgruppe:<br />

– Jugendliche, die nicht vermittelbar sind (Vermeidung der Zuschreibung<br />

ausbildungsreif/ nicht ausbildungsreif<br />

– Jugendliche ohne jegliche Ausbildungsperspektive<br />

– Jugendliche, die an <strong>Schule</strong> gescheitert sind<br />

Berücksichtigung finden müssen auch Jugendliche, die nicht mehr<br />

berufsschulpflichtig sind<br />

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3. Ergebnisse <strong>des</strong> Expertenworkshops der LAG-FW - Anforderungen<br />

an ein kohärentes Fördersystem für benachteiligte Jugendliche<br />

– abgestuftes Fördersystem<br />

– Angebote am konkreten Bedarf der Jugendlichen ausrichten<br />

– Gleichzeitigkeit sozialer + beruflicher Förderung<br />

– Verfügbarkeit passgenauer Instrumente zur individuellen Förderung<br />

– anschlussfähige Bildungsketten<br />

– Übergangsbegleitung und – betreuung<br />

– individuelle Dokumentation <strong>des</strong> Förderverlaufs<br />

– differenzierte Diagnostik der Ausgangslage durch unabhängige Stelle<br />

– ressourcenorientierte Förderung<br />

– methodische Erweiterung der Angebote für Benachteiligte<br />

– flächendeckende Jugendwerkstätten<br />

– Einführung <strong>des</strong> Produktionsschulansatzes<br />

– Modularisierung von Förderbausteinen<br />

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3. Ergebnisse <strong>des</strong> Expertenworkshops der LAG-FW: Anforderungen<br />

an ein kohärentes Fördersystem für benachteiligte Jugendliche<br />

– übergreifende regionale Koordination<br />

– Vernetzung <strong>Schule</strong>-Jugendhilfe-Träger-<strong>Beruf</strong>skolleg<br />

– regionale psychologische Beratungsstelle<br />

– Qualitätssicherung<br />

– verpflichtende Anforderungen an Fachlichkeit<br />

– verpflichtende Qualitätsstandards<br />

– Standards für die Kommunikation<br />

– Finanzierung<br />

– verlässliche Finanzierung von Fachlichkeit<br />

– ein Finanzierungstopf<br />

– Lan<strong>des</strong>mittel für die Förderung benachteiligter Jugendlicher (Umwidmung<br />

von Mitteln <strong>des</strong> MSW, Aufstockung <strong>des</strong> Kinder- und Jugendförderplans,<br />

MAIS darf sich nicht aus der Förderung der Zielgruppe zurück ziehen<br />

– Einsatz der Mittel der Freien Förderung (§16 f SGB II) für die Zielgruppe<br />

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4. Ausblick<br />

• Forderungen an Parteien im Vorfeld der Landtagswahlen:<br />

– Beteiligung der FW am <strong>Reform</strong>prozess<br />

– Einführung eines Produktionsschulansatzes in NRW<br />

– Flächendeckende Ausweitung <strong>des</strong> Jugendwerkstattansatzes<br />

und entsprechende Erhöhung der KJFP-Mittel<br />

• Entwicklung eines Papiers für Politik, Verwaltung +<br />

Ausbildungskonsens NRW aus den Ergebnissen <strong>des</strong><br />

Expertenworkshops<br />

• Veranstaltung „Bauanleitung Produktionsschule“ am 3. Juli 2012<br />

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Herzlichen Dank für ihre<br />

Aufmerksamkeit<br />

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