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Doch <strong>die</strong>se Ent sprechung ist nicht starr und mechanisch , sondern<br />

dialekt isch , oft auch wi derspruchsvoll , beweglich , so daß das Ab­<br />

gleiten zu einer fal schen Linie in we sent lichen Fragen nicht auto­<br />

mat isch und sofort den ma r xistisch- l eninist i schen Charakter einer<br />

Pa rt ei aufhebt und sie in eine kont errevolut ionäre Partei ver­<br />

wa ndelt . Vom Au ftreten schwe rer Fehler in Einzelfragen bi s zur<br />

V erknüpfung <strong>die</strong>ser Fehler zu einer falschen Linie , und von der<br />

Annahme einer falschen Linie bis zum Ver lust des mar xistisch­<br />

leninistischen Cha rakters der Partei selbst gibt es viele Zwi­<br />

schenpha sen , Übergänge und Entwi cklungen , <strong>die</strong> ke i nesweg s unum­<br />

kehrbar sind . Gibt es in der Partei starke und gesunde ma r xistisc�<br />

lenini s tische Krä fte und haben sie noch echte Möglichkeiten des<br />

Wirkens und der Einflußnahme , so we rden sie natürlich für <strong>die</strong><br />

Beseit igung. der Fehler und <strong>die</strong> Ber i cht igung der Linie kämpfen und<br />

erweist ma n ihnen einen sehr schl echten Dienst , we nn man <strong>die</strong><br />

Erfolgsmöglichkei ten ihres Kampfes von vornherein leugnet . Be ­<br />

tl achtet man <strong>die</strong> Entwicklung von der Annahme einer falschen Linie<br />

in we sent lichen Fr agen zum Ve rlust des revo lut ionären , ma r xist isc�<br />

leni nistischen Charakters einer Pa rtei a priori als unvermeidl ich<br />

und unumk eh rbar od er setzt bei des in der Praxis fakt isch gleich,<br />

nimmt man sich auch alle Möglichkei ten , zugunsten ei ner Be richt i­<br />

gung der Linie durch solidari sche Kritik einzugrei fen und inter­<br />

nat ionalistische Hi lfe zu geben , ja stiftet schwe ren Schaden und<br />

trägt sogar ungewollt dazu bei , <strong>die</strong> negat ive EntWicklung zu ver­<br />

festig�n und den Kampf der gesunden , marxistisch- leninistischen<br />

Kräfte in der bet re ffenden Parte i und in der ganzen Weltb�wegung<br />

zu erschweren .<br />

Natürlich kann ma n es auch zu we it treiben . Bezeichnet ma n eine<br />

bereits revisioni stisch entartete bzw . konterr�� olutionä� gewo r­<br />

dene Part ei noch als "marxistisch-leninist isch" , so schafft man<br />

ge fährliche Illusionen . Ist <strong>die</strong> innerparteiliche Demokratie in<br />

einer Pa r tei bere its durch Kasernenhofme thoden ersetzt , der demo­<br />

kratische Zentr alismus durch bürokratischen Zent ra lismus abg elöst ,<br />

<strong>die</strong> bewußte , freiwillige , auf Einsicht in <strong>die</strong> Notwend igkeit beru­<br />

hende Disz ipl in von militärischer Gehorsamspflicht verdrängt wor­<br />

den li�d we rden gegen aufbegehrende marxist i sch- leninistische Krä f­<br />

te im Massenumfang admini strat ive, disz ipl inäre und Unterdrückungs­<br />

maßnahmen angewandt , herrscht in der Pa rtei vielleicht schon der<br />

Gei st faschistischen Terrors , der ehrlichen Me inung säu ßerungen<br />

unter Strafsankt ionen stellt p sachl iche Diskussion und ernsthafte<br />

Kritik unmöglich macht , so wä re es natürlich ein Verbrechen ,<br />

<strong>die</strong> betreffende Partei ni cht als res�los entartet , du rch und du �rh<br />

revis ioni stisch , obj ektiv als konterrevo lut ionär einzuschät zen<br />

und dement sprechend �u bekämpfen . Abe r <strong>die</strong> Exi stenz s o l c h e r<br />

Ve rhältnisse muß man zuerst einma l klipp und klar b e w e i s e n<br />

und darf sie nicht leicht fertig behaupten und unterstel len ode r<br />

bloß aus wi llkürlich und tendenziös ausgewählten De tails ableiten ,<br />

<strong>die</strong> mögl icherweise wirklich ernstz unehmen sind , abe r noch nicht<br />

das durchgehende best immende Merkmal sind.<br />

Um das Gesagte an einem B e i s p i e 1 zu illustrieren : Nach<br />

dem XX . Parteitag der KPdSU dominierte in China offensicht lich<br />

eine revisionistische Linie, <strong>die</strong> auf dem 8. Parteitag der KP<br />

Ch inas und danach in viel en Formen zum Ausd ruck kam. Nach außen<br />

nahm zumindest 7 Jahre , eher 10 Jahre lang , kein einz iges wirklich<br />

marxisti sch-leninist isches Dokument öffentlich gegen <strong>die</strong>sen Revi­<br />

sionismus Stellung . Zweifellos war das ein ernster Mangel , und<br />

wäre solidarische , offene Kritik der Marxisten-Len inisten der an­<br />

deren Länder von hoher Wichtigke it gewesen . Es wä re aber ganz

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