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oder sogar überhaupt nicht zu beachten. Dabe i ist <strong>die</strong>se klassenmäßige<br />

Einschätzung <strong>die</strong> G r u n d I a g e für ein Ve rständnis der<br />

weiteren Aussage Dimitroffs übe r den Faschismus , - <strong>die</strong> zwar sehr<br />

häufig zitiert , abe r fast ebensooft auch entstellt wird:<br />

"Der Faschismus an der Macht ist ... <strong>die</strong> offene ->te rroristische<br />

Diktatur der reaktionärsten , chauvinistischs ten , am me isten impe<br />

rialistischen Elemente des Finanzkapitals.," (ebenda , S.322)<br />

Oberflächlich betrachtet , ohne sich in <strong>die</strong>sen Fragenkomplex ·hineinzudenken<br />

, scheint hier ein un lösbarer Widerspruch zu bes tehen :<br />

EJnerseits Faschismus als Diktatur des Finan zkapitals selbst,<br />

andererseits als Diktatur be s timmte r Elemente de s Finanzkapitals.<br />

Opportunisten wie <strong>die</strong> de r KPD/ML frohlocken und bieten ihre "Lösung"an:<br />

"Bei ihre r An alyse de s Faschismus nahm <strong>die</strong> Komintern z.B. seinerzeit<br />

an , daß es F r a k t i o n e n (Hervorhebung von uns ) de s<br />

Finan zkapitals gab , <strong>die</strong> 'am me isten reaktionä r und am me isten<br />

aggressiv ' waren. "(So i,rn Roten Morgen 3/71 S.7 in einer angeblichen<br />

"Selbstkritik" de r KPD/ML , <strong>die</strong> jedoch ge rade <strong>die</strong> Existen z<br />

von "Fraktionen des Finan zkapitals" un ters trich)<br />

Die KPD/ML-Schreibe rlinge haben in revisionistischer Man ier einfach<br />

<strong>die</strong> "Elemente des Finanzkapitals", von denen Dimitroff sprach ,<br />

umge logen in "Fraktionen ". Dieser Ausdruck beschreibt etwas viel<br />

festeres und stabileres. Diese umge logenen "Fraktionen " führen<br />

scheinbar - will man den Ausführungen de r Revisionisten Glauben<br />

schenken - einen Kampf auf Leben und Tod um <strong>die</strong> Staatsmacht.' Und<br />

dann ist es ke in großer Schritt mehr ,zu schlußfolgern , nur e i n e<br />

Fraktion de s Finanzkapitals benut ze de n Staatsapparat für ihre Interessen.<br />

Ehe man sich ve rsieht , ist der erste Te il der De finition Dimi troffs,<br />

<strong>die</strong> grundlegende , k l a s s e n m ä ß i g e De finition verschwunden<br />

, der sche inbare Widerspruch gelöst !<br />

Wer aber den ge s amten Zusammenhang der Aussagen Dimitroffs näher<br />

prüft , dem wird klar , da ß Dimitroff in Wirklichkeit mit "Eleme nte<br />

des Finanzkapitals " <strong>die</strong> Hitle rleute , <strong>die</strong> faschistische Partei me int ,<br />

<strong>die</strong> di e anderen Elemente , <strong>die</strong> sogenannten "bürgerlichen Parteien "<br />

abgelöst haben. Das Finanzkapital als ganzes stellt bestimmten Eleme<br />

nten bzw. Te i len de r imperialistischen Bourgeoisie <strong>die</strong> Aufgabe ,<br />

d i e V 0 1 k s m a s s e n z u b e t r ü g e n . Für <strong>die</strong>se<br />

Aufgabe stehen dem Finanzkapital verschiedene Parteien und Politiker<br />

zur Ve rfügung , de ren es sich je nach Einschätzung der Lage<br />

b e d i e n t .<br />

Die faschistische Partei unterschied sich von der Sozialdemokratie<br />

nicht wegen der Ve rschiedenartigkeit der "Persönlichkeit" der jewe<br />

iligen Parteiführe r, sondern durch ihr Au ftreten gegenüber den<br />

Vo lksmassen, durch ihre Propaganda gegenüber den Massen und durch<br />

ihre unterschiedlichen Möglichkeiten, <strong>die</strong> Volksmassen zu unterdrükken<br />

und imperialistische 'Kriege an zuzetteln.<br />

Die faschistische Partei war ein bestimmter Teil der Bourgeoisie ,<br />

e�ne bestimmte politische Gruppe ,-keine ·ö�onomische Gruppierungde<br />

ren Politik davon gekenn zeichnet war , daß sie "am me isten impe ­<br />

rialistisch" -a uftrat. Damit wi rd völlig exakt <strong>die</strong> politische Funktion<br />

der Faschisten-Partei im Unterschied zur Partei der Sozialdemokratie<br />

beschrieben . Es geht dabei nicht um das subjek tive Bewußtsein<br />

de r Mitglieder oder auch Führer <strong>die</strong>ser Parte ien , es geht<br />

um <strong>die</strong> ob jektive Realität , um <strong>die</strong> Funkt ion, '<strong>die</strong> <strong>die</strong>se Parte ien jeweils<br />

für das Finanzkapital ausüben.

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