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- 20 - Es begann die Zeit der faschistischen Massenaufmärsche , die schritt­ we ise Eroberung der Straße durch die SA . All dies signalisierte , daß ein umfassender Massenterror gegen die Kommun isten und die Arbe iterbewegung überhaupt bevorstand . Die selbstkritische An alyse der KPD auf dem VII. We ltkongreß der Komintern ste llte fest , daß diese deutlichen Hinweise nicht umfassend genug mit ·� iner richtigen Taktik beantwortet wurden . Es zeigte sich, daß die bürgerlich­ demokrat ische Staats form (das heißt u.a. die Möglichke it der legalen Exi stenz der KPD und ihrer Arbe it auch innerhalb des Parlaments) ver­ nichtet wurde und eine qualitativ neue Staats form , die faschistische Diktatur errichtet wurde . ------- .- Al s eine we sentliche Ursache für diesen Einschnitt analysierte Stalin neben der Schwäche der durch die So zialdemokratie gespaltenen Arbeiter­ bewegung auch d i e Schwäche der Bourgeoisie : "In diesem Z usamme nhan g darf man d en S i e g des Fa schismus in De utschland ni cht nur als ein Zeichen der Schwä che der Ar­ beiterklasse und als Ergebnis de r Ve rrätereien an de r Arbe i­ terklasse seitens der Sozialdemokratie betrachten, die dem Faschismus den Weg ebnete . Man muß ihn auch als Zeichen der Schwäche der Bourgeoi sie betrach ten , als Zei chen da f ür, daß die Bourgeoisie nicht meh r imstande ist, mi t den alten Methoden des Parlamentarismus und der bürgerlichen Demokra­ t i e zu h e rrs che n , und in Anbetracht dessen ge zw ungen ist,i n der Innenpol itik zu tirroristischen Regierungsmethoden zu grei fen . . . " ( Rech enschaftsbericht an den XVI I . Parteitag der KPdSU (B) , 19 3 4, Stalin We rke Bd . 1 3, S.261-62) IM VERGLEICH DA ZU DIE SITUATION 1980 IN WESTDEUTSCHLAND Ein wesentlicher Unterschied in der konkreten Situation heute und dama ls ist offensichtlich das Fehlen einer mi llionenstarken kom­ munistisch orientierten Arbe iterbewegung und einer starken pr in­ zipienfesten marxistisch- leninistischen Kommun istis�hen Parte i . Die Klasse nkampfsitua tion kann unter diesem Ge sichtspunkt heute gar nicht mit der damaligen Lage verglichen werden . (Wer dies dennoch tut wie die Hochstapler von der KPD!ML ·macht sich not­ wendigerwe ise be i jedem ernsthaften Re vo lut ionär lächer lich ) . Das be deutet jedoch , da ß unter di esem Ge s lchtspunkt ein quali­ t a t ive r Formwechs el in der Diktatur de r we stdeutschen Bourgeoi sie gar nicht n ö t i g ist . Dieser Aspekt kann jedoch nur erfaßt werden, wenn man gegenübe r der Behaupt unq , heute bestünde eine "bürgerliche Demokra tie" wie zur Z e it der We imarer Republik, äußerst skeptisch ist . Denn un ter den he utigen Bedi ngungen in We stdeutschland ist der "Parla­ me ntarismus " vie l eher das Fe igenblatt für einen mi litaristischen Po lizeistaat als reale Möglichkeit für eine Kommun istische Partei , revolutionäre Propa ganda und Agi tation zu betre iben . Bekanntlich ist die KPD seit 1956 verboten wo rden . Die he utige lega le Ex istenz sich kommun istisch nennender Organisationen ist nicht das Ergebnis ihrer Stärke , sondern Erg ebn is ihrer Schwäche , sowie der nicht schlechten Rechnung der herrschenden Klasse , daß die mei sten

- 21 - dieser Organisationen sich be i nötigem Druck als Hi lfsorgane de r So ­ zialdemokratie ode r als abschreckende Karikatur auf kommun istische Organi sationen verwenden lassen . Unter diesem Ge sichtspunkt können ebenfalls we sentl iche Kriterien , die die Weimarer Repub lik als bürgerlich-demokratis�h bestimmen , n i e h t auf We stdeutschland 1980 angewandt werden . In Westdeutschland heute existieren spätestens seit dem Ve rbot der KPD 1956 höchs tens noch Splitter jener bürgerlich-demokratischen Freiheiten , die in der We imarer Repub lik erkämpft waren . Au ch das ist ein wi chtiges Argument , um zu verstehen , daß ein qua­ litat iver Formwech sel der Diktatur de r Bourgeoi sie heute in We st ­ deutschland im Ve rgleich zur Lage 1932/33 gar ni cht möglich und notwendig ist . Un serer Meinung nach existieren heute fließende Übergänge zwi s chen Resten einer "bürgerlichen Demokratie" und einer zunehmenden Fa­ schisierung des Staatsapparats , die bereits (etwa in den Gefäng- nissen) erhebliche Au smaße erreicht hat . Das System der Takt ik der Kommun isten in Bezug auf ihre Massenar­ beit kann daher keinesfalls über einen längeren Zeitraum mit der lega len Existenz de r Kommun istischen Partei rechnen oder es gar als realistisch ansehen , da s Parlame nt heute als eine Tribüne re­ volut i onärer Propaganda ausnut zen zu können . Das Grundprob lem ist heute die Schwäche der Arbeite rbewegung in­ folge de s Ve rrats de r modernen Revisionisten und auch obj ektiver Faktoren . Unter di esen Bedingungen schreitet heute die Faschisierung in We st­ deu tschland zügig voran , die heute für den westdeut schen Imperia­ lismus im wesentlichen nötig ist für die Verwirklichung seiner imperialistischen Ziele , die ihn zur i n t e n s i v e n K r i e g s v o r b e r e i t u n g zwingt . Dazu gehört nicht nur die rasche Mi litarisierung , militärische Au früs tung , die zunehmende Erset zung des Pazifismus in der Propaganda durch den M i 1 i t a - r i s m u s , dazu gehört insbesondere auch die Sicherung des Hin­ terlandes im Fa lle von imperialistischen Kriegen , das heißt , die Sicherung der "Fri edhofsruhe " de r we s tdeut schen Bevölkerung . Die heute betriebene und ständig intensivierte Faschisierung ist gera­ de deshalb unerläßlich. Diej enigen Opportunisten , die heute versuchen,. den Machtantritt des Fas chi smus mi t der Kanzlerwah l Strauß gleichzusetzen , "übersehen " geflissentlich all diese von un s hier angeschnittenen Ge sichtspunk­ te , widersprechen sie doch ihren Vorstellungen von einer "Versöh­ nung" mit wenigstens einem Te il der westdeutschen Bourgeoisie. Besonders ge fäh�lich ist diese opportunistische Propaganda auch de s­ halb , we il dami t auch die noch ungeheuren Steigerungsmöglichkeiten der Faschisierung im heutigen Westdeutschland ge l eugnet werden , die Illus ion erweckt wi rd , als sei mi ttlerw eile gewisserma ßen schon der "Endpunkt " erre icht , der "�achtantritt de s Fa schismus " . Noch ge fährlicher aber ist die Kehrseite de r. Meda ille, di e sich in de r opportunistischen Parole de r KPD/ML ausdrückt : "Gegen Re aktion und Faschi smus , für Freiheit und Demokratie" (Aus einer Rede von E. Aust , Vorsitzender der KPD/ML , RM 24/79 , S. 3 ) Statt des Kampfes gegen die heut ige , tagtäglich prakt izierte Pol i­ tik des we stdeuts ch en Imperialismus , gegen dessen Po litik der stän­ dig we iter vorangetriebenen Fa schisierung - Kamp f für "Demok ratie" . .

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<strong>die</strong>ser Organisationen sich be i nötigem Druck als Hi lfsorgane de r So ­<br />

zialdemokratie ode r als abschreckende Karikatur auf kommun istische<br />

Organi sationen verwenden lassen .<br />

Unter <strong>die</strong>sem Ge sichtspunkt können ebenfalls we sentl iche Kriterien ,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Weimarer Repub lik als bürgerlich-demokratis�h bestimmen ,<br />

n i e h t auf We stdeutschland 1980 angewandt werden .<br />

In Westdeutschland heute existieren spätestens seit dem Ve rbot der<br />

KPD 1956 höchs tens noch Splitter jener bürgerlich-demokratischen<br />

Freiheiten , <strong>die</strong> in der We imarer Repub lik erkämpft waren .<br />

Au ch das ist ein wi chtiges Argument , um zu verstehen , daß ein qua­<br />

litat iver Formwech sel der Diktatur de r Bourgeoi sie heute in We st ­<br />

deutschland im Ve rgleich zur Lage 1932/33 gar ni cht möglich und<br />

notwendig ist .<br />

Un serer Meinung nach existieren heute fließende Übergänge zwi s chen<br />

Resten einer "bürgerlichen Demokratie" und einer zunehmenden Fa­<br />

schisierung des Staatsapparats , <strong>die</strong> bereits (etwa in den Gefäng-<br />

nissen) erhebliche Au smaße erreicht hat .<br />

Das System der Takt ik der Kommun isten in Bezug auf ihre Massenar­<br />

beit kann daher keinesfalls über einen längeren Zeitraum mit der<br />

lega len Existenz de r Kommun istischen Partei rechnen oder es gar<br />

als realistisch ansehen , da s Parlame nt heute als eine Tribüne re­<br />

volut i onärer Propaganda ausnut zen zu können .<br />

Das Grundprob lem ist heute <strong>die</strong> Schwäche der Arbeite rbewegung in­<br />

folge de s Ve rrats de r modernen Revisionisten und auch obj ektiver<br />

Faktoren .<br />

Unter di esen Bedingungen schreitet heute <strong>die</strong> Faschisierung in We st­<br />

deu tschland zügig voran , <strong>die</strong> heute für den westdeut schen Imperia­<br />

lismus im wesentlichen nötig ist für <strong>die</strong> Verwirklichung seiner<br />

imperialistischen Ziele , <strong>die</strong> ihn zur i n t e n s i v e n<br />

K r i e g s v o r b e r e i t u n g zwingt . Dazu gehört nicht nur<br />

<strong>die</strong> rasche Mi litarisierung , militärische Au früs tung , <strong>die</strong> zunehmende<br />

Erset zung des Pazifismus in der Propaganda durch den M i 1 i t a -<br />

r i s m u s , dazu gehört insbesondere auch <strong>die</strong> Sicherung des Hin­<br />

terlandes im Fa lle von imperialistischen Kriegen , das heißt , <strong>die</strong><br />

Sicherung der "Fri edhofsruhe " de r we s tdeut schen Bevölkerung . Die<br />

heute betriebene und ständig intensivierte Faschisierung ist gera­<br />

de deshalb unerläßlich.<br />

Diej enigen Opportunisten , <strong>die</strong> heute versuchen,. den Machtantritt des<br />

Fas chi smus mi t der Kanzlerwah l Strauß gleichzusetzen , "übersehen "<br />

geflissentlich all <strong>die</strong>se von un s hier angeschnittenen Ge sichtspunk­<br />

te , widersprechen sie doch ihren Vorstellungen von einer "Versöh­<br />

nung" mit wenigstens einem Te il der westdeutschen Bourgeoisie.<br />

Besonders ge fäh�lich ist <strong>die</strong>se opportunistische Propaganda auch de s­<br />

halb , we il dami t auch <strong>die</strong> noch ungeheuren Steigerungsmöglichkeiten<br />

der Faschisierung im heutigen Westdeutschland ge l eugnet werden , <strong>die</strong><br />

Illus ion erweckt wi rd , als sei mi ttlerw eile gewisserma ßen schon<br />

der "Endpunkt " erre icht , der "�achtantritt de s Fa schismus " .<br />

Noch ge fährlicher aber ist <strong>die</strong> Kehrseite de r. Meda ille, di e sich<br />

in de r opportunistischen Parole de r KPD/ML ausdrückt :<br />

"<strong>Gegen</strong> Re aktion und Faschi smus , für Freiheit und Demokratie" (Aus<br />

einer Rede von E. Aust , Vorsitzender der KPD/ML , RM 24/79 , S. 3 )<br />

Statt des Kampfes gegen <strong>die</strong> heut ige , tagtäglich prakt izierte Pol i­<br />

tik des we stdeuts ch en Imperialismus , gegen dessen Po litik der stän­<br />

dig we iter vorangetriebenen Fa schisierung - Kamp f für "Demok ratie" .<br />

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