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- 18 - BESTEHT HEUTE IN WESTDEUTSCHLAND IM WESENTLI CHEN EINE KONKRETE SITUATION WIE 1932 IN DE UTS CHLAND? ================================================================= Strauß als Kanzler bedeutet noch kei neswegs den Machtantritt de s Faschi smus in Wes tdeutschland. Di ej enigen Opportunisten , di e das behaupten, argumentieren so : Strauß ist ein Faschist, also bedeutet se ine Wahl den Machtantritt des Faschismus . Das ist eine durch und durch faule Argumentation . Ob in einern Land Faschi smus herrscht , ist eine Frage der F 0 r m der Ausübung der Diktatur der Bourgeoisie und keine Frage de r P e r s 0 n die an der Spi�ze de r Regie rung steht . Und so ist es für die F�age der Form der D�kta�ur �er Bourgeoisie in Westdeütschland heute ganz und gar nebensachl�ch, ob Strauß nun ein Faschist ist oder nicht ob Schmidt kein Faschist ist ode r doch . Wir denketi gar nicht daran , uns auf eine Polemik einzul asse n, daß Strauß k e i n Faschist se i ! Und dennoch behaupten wi r, daß Strauß als Kanz ler nicht bede utet : Machtantr itt des Faschismus in West­ deutschland . Wir lassen uns ab er auch nicht auf eine Polemik ein, die be hauptet , Schmidt sei k e i n Faschist , w e i l heute hier ke ine faschi­ stische Diktatur herrscht . Es geht uns hier ni cht darum , Strauß oder Schmidt vor der Bezeich­ nung "Faschist" in Schutz zu nehmen , sondern wir wollen klarstellen , daß eine Berufung auf vers chiedene faschistische Äußerungen dieser beiden ehemal i gen Offiziere der faschistischen Wehrmacht überhaupt nicht di e Frage klären kann, welche Staatsform heute in Westdeutsch­ land besteht . Di e An alyse des Übe rgangs von der bürge.rlich-de mokratischen Republ ik als Staats form Weimars zur faschistischen Form der Diktatur des Fi­ nanzkapitals 19 32-1933 zeigt uns einige wichtige Kriterien , die uns he lfen, auch die h e u t i g e Situation in Westdeuts chland besser zu ve rstehen . Wir wollen aber n icht versäumen , klarzustellen , daß es ke ineswegs darum gehen kann , den heute sich rapide entwi ckelnden Prozeß der F a s c h i s i e r u n g zu übersehen , der sich in Westdeutschland in allen Lebensbere ichen entwi ckelt und einhergeht mit einer massi ­ ven Propagierung de s M i I i t a r i s m u s . Dieser Prozeß wird vorn westdeuts chen Staatsapparat vorangetrieben gerade auch zur Ver­ wirklichung seiner Kri egsziele , die dieser Staatsapparat im Auftrag de s westdeutschen Impe rialismus ve rfolgt . Wir wo llen auch alle faulen Vergleiche zurückwe isen , die mi t dem Hinwe is auf 19 33 alle ine die Aufmerksamkeit auf einen Machtantritt des Faschismus in der Form der Machtergre i fung des Hitlerfaschismus lenken und gle ichzeitig von einer "schleichenden Faschisierung" ab lenken . ZUR SITUATION 1932 /33 Es gibt e inige primitive Vo rste l lungen von Faschismus , die einfach die Abschaffung de s Parlame nts als d a s Kriterium des Faschismu s betrachten . Bereits frühzeitig hat die Komintern gegen solche Auf fassungen po lemi siert und aufgezeigt , daß auch die faschisti­ sche Form der Diktatur der Bourgeoisie mit par lamentari scher Ma ske errichtet werden kann • '

- 19 - Fas chismus ist mit oder ohne Parlament mö glich. Wa s aber die Charak­ terisie rung de r ande ren de r be iden hauptsächlichen Formen der Dik­ tatur der Bourgeoi sie in imperialistischen Ländern angeht , nämlich die bürgerlich-demokratische Republik, so ist für diese Form de r Diktatur de r Bourgeoisie e i n wichtiges Kennzeichen , da ß es ein Parlame nt gibt . Und zwar ein Parlament , in dem pr inzip iell die Mö gli chkeit für Kommunisten existiert , gewählt zu we rden und kommu­ nistische Propaganda zu tre iben . In Deutschland ents tand die parlame ntarische Republik im Ge folge der Novemberrevo lution 1918, die eine bürgerlich-demokratische Re ­ vo lution war , den Kaiser davonj agte , abe r die kapitalistische . Ordnung nicht ums türzte . Ein we sentliches Kennzeichen der nun errichteten Form der Diktatur der Bourgeoisie war , wie Lenin bereits in seiner Schri ft "Linksradi kalismus " analysierte , daß die Kommunisten die Mö glichke it und Pflicht hatten , das faulende , parasitäre imperia­ listische System auch von der Tribüne de s Parlaments aus anzuprangern , sich in das Parlame nt wählen zu lassen und ge rade auch die parlamenta­ rischen Illusionen de r arbei tenden Massen aus dem Parlament heraus zu entlarven . Wir greifen hier bewußt d ie Frage der Au snutzung des Parlaments heraus , da uns die Charakterisierung der "bürgerlichen Demokratie " nicht ab strakt interessiert , sondern nur in "der Hinsicht , we lche Sch lußfolgerungen die Kommun isten aus der Existenz einer "bürger­ lichen Demokratie " ziehen müs sen . Die KPD unter Führung Thälmanns zeigte , da ß diese von Lenin gefor­ de rte Benut zung de s Parlame nts qls Tribüne der Re volution möglich un d richtig war : Die KPD selbst wuch s und erstarkte und führte imme r größe re Te ile der Arbe iterklasse und anderer Werktätiger in den Kamp f gegen die Diktat ur de r Bourgeoisie für die proletarische Revolution . In diesem Zusamme nhang ist ein we iteres "Kr iterium die legale Existenz einer die Revolution vo rbere itenden Kommun istischen Parte i. (Es erüb rigt sich zu sagen , daß die KPQ Thälmanns selbstverständlich unter den Bedingungen der "bürgerlichen Demokratie " in der We imarer Republik sowoh l bei der Ausübung ihrer Propaganda und Ag itation im Parlament ständig behindert wurde, als auch ständig polizeilich schikaniert, ja zeitweilig ve rboten und zensiert wurde etc .Wir sagen selbstverständlich insofern , als auch in dieser Zeit die Diktatur der Bourgeoi sie exi stierte und wi rkte ) Durch die konsequente ma rxi stisch-leninistische Politik der KPD Thä lmanns nutzte die Form der bürgerlichen "Demokratie" schließ­ lich de r revolut ionären Arbe iterbewegung m e h r als der impe­ rialistischen de utschen Bourgeoi sie. Die Mög lichkei� durch sozialfaschistischen Terror der Sozia ldemokratie die Kommunisten zu zerschlagen, hatte - wie der Blutma i 1929 zeigte ­ einen ganz großen Haken : Die soz ialdemokratische Führung verlor be i Ausübung sozialfaschistischen Terrors ihre Funktion als Träger de s Re formismus und somit ihre Funktion , wichtige Teile der Arbeiter­ klasse an die parlamentarische Illusion und den "friedlic hen We g zum Sozialismus" zu binden . Die entschlossene Propaganda der KPD gegen den sozialfaschistischen Terror 1929 hatte beträchtliche po sitive Wirkung unter den sozialdemokratisch gebundenen Arbeitern . Es zeigte sich , daß nur eine faschistische Ma ssenbewegung, die Er­ richtung einer faschistischen Diktatu� die für die imperialistische Bourgeois ie gefährlicher werdende Situation bereinigen konnte .

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BESTEHT HEUTE IN WESTDEUTSCHLAND IM WESENTLI CHEN EINE KONKRETE<br />

SITUATION WIE 1932 IN DE UTS CHLAND?<br />

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Strauß als Kanzler bedeutet noch kei neswegs den Machtantritt de s<br />

Faschi smus in Wes tdeutschland. Di ej enigen Opportunisten , di e das<br />

behaupten, argumentieren so :<br />

Strauß ist ein Faschist, also bedeutet se ine Wahl den Machtantritt<br />

des Faschismus .<br />

Das ist eine durch und durch faule Argumentation . Ob in einern Land<br />

Faschi smus herrscht , ist eine Frage der F 0 r m der Ausübung der<br />

Diktatur der Bourgeoisie und keine Frage de r P e r s 0 n <strong>die</strong><br />

an der Spi�ze de r Regie rung steht . Und so ist es für <strong>die</strong> F�age der<br />

Form der D�kta�ur �er Bourgeoisie in Westdeütschland heute ganz<br />

und gar nebensachl�ch, ob Strauß nun ein Faschist ist oder nicht<br />

ob Schmidt kein Faschist ist ode r doch .<br />

Wir denketi gar nicht daran , uns auf eine Polemik einzul asse n, daß<br />

Strauß k e i n Faschist se i ! Und dennoch behaupten wi r, daß Strauß<br />

als Kanz ler nicht bede utet : Machtantr itt des Faschismus in West­<br />

deutschland .<br />

Wir lassen uns ab er auch nicht auf eine Polemik ein, <strong>die</strong> be hauptet ,<br />

Schmidt sei k e i n Faschist , w e i l heute hier ke ine faschi­<br />

stische Diktatur herrscht .<br />

Es geht uns hier ni cht darum , Strauß oder Schmidt vor der Bezeich­<br />

nung "Faschist" in Schutz zu nehmen , sondern wir wollen klarstellen ,<br />

daß eine Berufung auf vers chiedene faschistische Äußerungen <strong>die</strong>ser<br />

beiden ehemal i gen Offiziere der faschistischen Wehrmacht überhaupt<br />

nicht di e Frage klären kann, welche Staatsform heute in Westdeutsch­<br />

land besteht .<br />

Di e An alyse des Übe rgangs von der bürge.rlich-de mokratischen Republ ik<br />

als Staats form Weimars zur faschistischen Form der Diktatur des Fi­<br />

nanzkapitals 19 32-1933 zeigt uns einige wichtige Kriterien , <strong>die</strong> uns<br />

he lfen, auch <strong>die</strong> h e u t i g e Situation in Westdeuts chland besser<br />

zu ve rstehen .<br />

Wir wollen aber n icht versäumen , klarzustellen , daß es ke ineswegs<br />

darum gehen kann , den heute sich rapide entwi ckelnden Prozeß der<br />

F a s c h i s i e r u n g zu übersehen , der sich in Westdeutschland<br />

in allen Lebensbere ichen entwi ckelt und einhergeht mit einer massi ­<br />

ven Propagierung de s M i I i t a r i s m u s . Dieser Prozeß wird<br />

vorn westdeuts chen Staatsapparat vorangetrieben gerade auch zur Ver­<br />

wirklichung seiner Kri egsziele , <strong>die</strong> <strong>die</strong>ser Staatsapparat im Auftrag<br />

de s westdeutschen Impe rialismus ve rfolgt . Wir wo llen auch alle faulen<br />

Vergleiche zurückwe isen , <strong>die</strong> mi t dem Hinwe is auf 19 33 alle ine <strong>die</strong><br />

Aufmerksamkeit auf einen Machtantritt des Faschismus in der Form der<br />

Machtergre i fung des Hitlerfaschismus lenken und gle ichzeitig von<br />

einer "schleichenden Faschisierung" ab lenken .<br />

ZUR SITUATION 1932 /33<br />

Es gibt e inige primitive Vo rste l lungen von Faschismus , <strong>die</strong> einfach<br />

<strong>die</strong> Abschaffung de s Parlame nts als d a s Kriterium des Faschismu s<br />

betrachten . Bereits frühzeitig hat <strong>die</strong> Komintern gegen solche<br />

Auf fassungen po lemi siert und aufgezeigt , daß auch <strong>die</strong> faschisti­<br />

sche Form der Diktatur der Bourgeoisie mit par lamentari scher Ma ske<br />

errichtet werden kann •<br />

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