Download PDF - Gegen die Strömung
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"Die SPD ist für das Prole<br />
tariat das 'kleinere Übel'''.<br />
( * )<br />
Da können auch solche Beteuerun<br />
gen nicht helfen, daß das "na<br />
türlich nicht" bedeute,<br />
"daß wir dabei <strong>die</strong> Massen<br />
auf <strong>die</strong> SPD als 'kleineres<br />
Übel' gegenüber der Strauß<br />
Partei orientieren würden"<br />
("Roter Morgen" 7/80,6.Sp.),<br />
denn mit einer derartigen Pro<br />
paganda treibt <strong>die</strong> KPD/ML <strong>die</strong><br />
fortschrittlichen Arbeiter ge<br />
radezu in <strong>die</strong> Arme "kritisch�r<br />
Wahlhelfer" für <strong>die</strong> SPD wie<br />
dem Grafiker Staeck und seiner<br />
Aktion "Freiheit statt Strauß".<br />
Die KPD/ML scheint <strong>die</strong>s offen<br />
sichtlich selbst bemerkt zu<br />
haben und schrieb deshalb<br />
bald einen weiteren Artikel<br />
mi t dem Ti tel "Wer Strauß<br />
stoppen will, kann nicht<br />
Schmidt unterstützen." ("Ro<br />
ter Morgen" 11/80, S. 6)<br />
Offenbar wiederum um Kritik<br />
aus den eigenen Reihen mit<br />
einigen Lippenbekenntnissen zu<br />
beruhigen, wird hierin versucht,<br />
sich von der Gruppe um Staeck ab<br />
zugrenzen, <strong>die</strong> offen zur Wahl<br />
der SPD aufruft. Darin wird<br />
zwar propagiert, daß es "bei<br />
allen Unterschieden" zwischen<br />
SPD und CDU/CSU "keine chinesi<br />
sche Mauer" gebe und beide ein<br />
"gemeinsames Klasseninteresse"<br />
verbinde (ebenda, 5.Sp.). Im<br />
Kern werden jedoch <strong>die</strong> gleichen<br />
Thesen der "zwei- Wege des Finanz<br />
kapitals" aufrechterhalten, wenn<br />
Strauß als "starker Mann der<br />
reaktionärsten und aggressivsten<br />
- 13 -<br />
Kräfte des Finanzkapi tals" (2. Sp. )<br />
hingestellt wird, der einen anderen<br />
Weg gehen wird als <strong>die</strong> SPD unter<br />
Schmidt, deren Aufgabe es viel<br />
mehr sei,<br />
"das Instrumentarium zu schaffen,<br />
mit dem ein Strauß sein weit<br />
gehend reaktionäres Programm<br />
durchsetzen könnte." (5.Sp.)<br />
Der Artikel zum Wahlergebnis<br />
in NRW ("Roter Morgen" 20/80, S.2)<br />
zeigt uns sehr deutlich in der<br />
praktischen Politik <strong>die</strong> Wahlhilfe<br />
für <strong>die</strong> SPD.<br />
"Schwere Niederlage für Strauß,<br />
SPD wird allein regieren"<br />
heißt <strong>die</strong> Überschrift des Ar<br />
tikels - womit eigentlich schon<br />
<strong>die</strong> Haltung der KPD/ML erfaßt<br />
ist. Positiv wird kommentiert, daß<br />
<strong>die</strong> "in breitem Maße" durchgeführte<br />
uMobilisierung der Werktätigen im<br />
Ruhrgebiet" durch <strong>die</strong> SPD "als<br />
Votum gegen Strauß zu werten"<br />
sei, und Strauß damit "einen emp<br />
findlichen Dämpfer" bekommen ha-<br />
be (2. Sp.). Vom Kampf gegen <strong>die</strong><br />
Sozialdemokratie fehlt jedes Wort.<br />
Aber <strong>die</strong> KPD/ML geht nicht nur<br />
so weit, <strong>die</strong> SPD als "kleineres<br />
Übel" darzustellen, sondern<br />
sie geht sogar so weit, <strong>die</strong><br />
SPD überhaupt nicht mehr als<br />
Partei der westdeutschen Mono<br />
polbourgeoisie anzugreifen,<br />
wenn sie schreibt:<br />
"Diese Partei (<strong>die</strong> SPD) ist<br />
keine wirkliche Alternative<br />
und ihr gegenwärtiges Kompro<br />
mißlertum gegenüber Strauß<br />
ebnet ihm und den hinter<br />
ihm stehenden Kräften des<br />
Monopolkapitals nur den Weg."<br />
(6.Sp.)<br />
(* ) Die von der KPD/ML gegründete und massiv unterstützte "Volksfront gegen Reaktion,<br />
Faschismus und Krieg" propagiert ähnliches und macht damit das Argument<br />
vom "kleineren Übel" salonfähig, indem sie es grundsätzlich akzeptiert:<br />
"Als das 'kleiner Übel' ist <strong>die</strong> 8PD keine wählbare Alternative".<br />
("Programm zur Bundestagswah1 1980", 8.4)