ILG-Workshop Prososynmorphsempragmatistik, Februar 2007
ILG-Workshop Prososynmorphsempragmatistik, Februar 2007
ILG-Workshop Prososynmorphsempragmatistik, Februar 2007
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Stand: 6.02.07<br />
<strong>ILG</strong>-<strong>Workshop</strong><br />
<strong>Prososynmorphsempragmatistik</strong><br />
am Freitag, den 9. <strong>Februar</strong> <strong>2007</strong><br />
Organisation: Ljudmila Geist<br />
Ort: KII. R. 17:98<br />
Programm<br />
Chair: Udo Klein<br />
09:00 - 09:30 Uhr Carola Trips<br />
Neue Einsichten in die Rivalität von Suffixen<br />
09:30 -10:00 Uhr Britta Sauereisen:<br />
(Adjektive)<br />
10:00 -10:30 Uhr Edgar Onea<br />
Kontextsensitive Wahlfunktionen und die Interpretation von NPs<br />
10:30 -10:50 Uhr Kaffeepause<br />
Chair: Klaus von Heusinger<br />
10:50 -11:10 Uhr Zorica Trpcevska:<br />
Definitheit/Indefinitheit im Mazedonischen<br />
11:10 - 11:30 Uhr Dolgor Guntsetseg:<br />
Determination im Mongolischen<br />
11:30 - 11:50 Uhr Johannes Wespel:<br />
Die Grammatikalisierung nominaler Referenz: synchrone<br />
Aspekte<br />
11:50 -13:00 Gemeinsames Mittagessen (Mensa)<br />
Chair: Britta Sauereisen<br />
13:00 -13:30 Uhr Elisabeth Löbel<br />
Klassifikatoren und Numerus<br />
13:30 -14:00 Uhr Udo Klein<br />
Funktionale Applikation und Kasusmarkierung<br />
14:00 -14:15 Uhr Kaffeepause<br />
Chair: Carola Trips<br />
14:15 -14:35 Uhr Steffen Frömel<br />
Überlegungen zur Topologie und Konstituentenstruktur<br />
14:35 - 14:55 Uhr Manuela Korth<br />
Prosodische und syntaktische Strukturen<br />
14:55 – 15:15 Uhr Regine Brandtner<br />
Konzeptuelle Bedeutungsverschiebungen<br />
15:15 – 15:30 Uhr Kaffeepause<br />
Chair: Elisabeth Löbel<br />
15:30 – 16:00 Uhr Jürgen Pafel<br />
Über die reine Anführung (pure quotation)<br />
16:00 – 16:30 Uhr Ljudmila Geist<br />
Kasusalternation und NP-Interpretation<br />
ab 18:00 Uhr Party bei Klaus von Heusinger (Jeder bringt was mit)<br />
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Stand: 6.02.07<br />
Abstracts<br />
Ljudmila Geist<br />
Kasusalternation und NP-Interpretation<br />
Nominalphrasen im Russischen können unter bestimmten Bedingungen alternativ zu<br />
strukturellem Kasus (Nominativ oder Akkusativ) im Genitiv stehen. Als<br />
Einflussfaktoren für die Kasuswahl wurden in der Literatur Definitheit, Spezifizität<br />
sowie Existenzpräsupposition vorgeschlagen. Ich werde zeigen, dass die Kasuswahl<br />
jedoch eher davon abhängt, ob der Referent der NP in der Topiksituation referenziell<br />
verankert ist. Dieser Faktor weist "Familienähnlichkeiten" mit den in der Literatur<br />
bisher identifizierten Einflussfaktoren wie Spezifizität auf, wird jedoch den<br />
Gegebenheiten im Russischen besser gerecht.<br />
Udo Klein<br />
Funktionale Applikation und Kasusmarkierung<br />
In bestimmten semantischen Theorien wird angenommen, dass beide Argumente<br />
eines transitiven Prädikats mittels derselben semantischen Funktion, i.e. funktionale<br />
Applikation, mit dem Prädikat verbunden werden. Wenn dies so wäre, dann wäre es<br />
nicht nötig, die Phrasen die diese Argumente ausdrücken unterschiedlich zu<br />
kodieren. Damit lässt sich die unterschiedliche morphosyntaktische Kodierung von A<br />
und P Argumenten in vielen Sprachen nicht prinzipiell erklären. Ich werde<br />
vorschlagen, dass A und P Argumente mittels unterschiedlicher semantischer<br />
Funktionen mit dem Prädikat verbunden werden. Wenn dies so wäre, hätte man eine<br />
prinzipielle Erklärung für die obige Beobachtung: die unterschiedliche<br />
morphosyntaktische Kodierung von A und P symbolisiert die unterschiedliche<br />
semantische Kombination dieser Argumente mit dem Prädikat.<br />
Elisabeth Löbel<br />
Klassifikatoren und Numerus<br />
Nomina in Klassifikatorsprachen zeichnen sich dadurch aus, dass sie<br />
numerusindifferent sind und nur mittels Klassifikatoren "zählbar" gemacht, d. h. mit<br />
Zahlen verbunden werden können. Am Beispiel des Vietnamesischen wird der Frage<br />
nachgegangen, welchen Status Klassifikatoren wie 'Frucht' in 'eine Frucht Orange'<br />
oder 'Lebewesen' in 'ein Lebewesen Tier' im Vergleich zu anderen Nomina haben.<br />
Schwerpunkte dieses Vortrags sind: (i) das Problem der Subklassen von Nomina und<br />
deren Merkmale sowie (ii) die Frage, ob es sich bei Klassifikatoren tatsächlich, wie<br />
vielfach angenommen, um eine geschlossene Klasse handelt.<br />
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Stand: 6.02.07<br />
Edgar Onea<br />
Kontextsensitive Wahlfunktionen und die Interpretation von NPs<br />
Abstract:<br />
In der Präsentation geht es um einige Überlegungen zur kontextuellen Spezifikation<br />
von referentiellen Eigenschaften von NPs. Insbesondere darum, wie spezifische,<br />
nonspezifische, prädikative etc. Lesarten von NPs aufgrund des sprachlichen und<br />
pragmatischen Kontextes formal so modelliert werden können, dass dabei die Idee<br />
einer einheitlichen Grundbedeutung nicht aufgegeben wird. Es handelt sich beim<br />
Vortrag um erste Schritte in der Ausarbeitung eines kontextsensitiven Formalismus<br />
und nicht um ein ausgereiftes System, deshalb wird es im wesentlichen um die<br />
Schilderung der Grundidee und einiger noch nicht ganz gelöster Probleme gehen.<br />
Jürgen Pafel<br />
Über die reine Anführung (pure quotation)<br />
In der Diskussion zur Problematik von Anführungen (quotations) werden<br />
insbesondere drei Arten der Anführung unterschieden: (i) die reine Anführung (wie in:<br />
'Vor' ist ein Präposition), (ii) das direkte Zitat (wie in: Heine hat gesagt "Moritz ist mir<br />
der liebste"), (iii) das gemischte Zitat (wie in: Benedikt Erenz hält Karl Philipp Moritz<br />
für »Deutschlands jüngsten Klassiker«). Etwas überspitzt ausgedrückt kann man<br />
sagen, dass die Diskussion zur Problematik der Anführungen von zwei Dogmen<br />
geprägt ist:<br />
Dogma 1 Reine Anführungen sind singuläre Terme.<br />
Dogma 2 Die verschiedenen Anführungsarten sind gleich zu behandeln.<br />
Ich möchte, indem ich Syntax und Semantik der reinen Anführung ewas genauer<br />
beleuchte, Gründe dafür geben, die beiden Dogmen fallen zu lassen.<br />
Britta Sauereisen<br />
Mit einer Cell-Assembly-Theorie (Hebb 1949, Pulvermüller 1996) lässt sich erklären,<br />
wie bei der Komposition von Adjektiven und Nomen sich diese gegenseitig in ihrer<br />
Bedeutung beeinflussen (z. B. rote Zwiebel, der alte Kanzler). Ein Problem für diese<br />
Theorie stellt jedoch die Lesarten-Restriktion bei der prädikativen Verwendung von<br />
Adjektiven dar (der Freund ist alt - nur Person, nicht Freundschaft). Ich gehe deshalb<br />
von einem Syntax-Modul aus, das innerhalb bestimmter Templates (NP) freie<br />
Assoziationen zulässt, an Template-Grenzen jedoch einen Cell-Assembly-Zustand<br />
fixiert (hier Freund=Person), der nur mit großen kognitiven Kosten überschrieben<br />
werden kann.<br />
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Stand: 6.02.07<br />
Carola Trips<br />
Neue Einsichten in die Rivalität von Suffixen<br />
In meinem Vortrag werde ich die so genannte Rivalität der englischen Suffixe -hood,<br />
-dom und -ship von einem diachronen Standpunkt aus beleuchten. In der Literatur<br />
wird generell angenommen, dass diese drei Suffixe abstrakte Nomen bilden und den<br />
Zustand des durch N bezeichneten Individuums denotieren, was impliziert, dass also<br />
Derivate wie kinghood, kingdom und kingship das selbe bedeuten. Ich werde mit<br />
diachronen Daten zeigen, dass dies nicht der Fall ist, da diese Suffixe sich aus freien<br />
Morphemen mit unterschiedlichen salienten Bedeutungen entwickelt haben und auch<br />
heute noch diese Bedeutungen tragen. Berücksichtigt man also die Diachronie, stellt<br />
man fest, dass es sich hier gar nicht um Rivalität handelt.<br />
ABSTRACTS ZU DISSERTATIONSPROJEKTEN<br />
Regine Brandtner<br />
Im Hinblick auf das SFB Projekt B1 zur Formation und Interpretation von abgeleiteten<br />
Nomen beschäftige ich mich in meiner Magisterarbeit mit konzeptuellen<br />
Bedeutungsverschiebungen (speziell Bierwisch, Pustejovsky und Nunberg). Dabei<br />
geht es um die linguistischen Mechanismen, die diese Bedeutungsverschiebungen<br />
spezifizieren, und die Rolle, die der Kontext hierbei spielt. Weitergehende Fragen<br />
werden z.B. den Anteil der Pragmatik an solchen Prozessen und die Übertragung auf<br />
Nominalisierungen betreffen.<br />
Dolgor Guntsetseg:<br />
Determination im Mongolischen<br />
Abstract: Die Referenzbestimmung einer NP erfolgt im Mongolischen auf<br />
unterschiedliche Weise erfolgt, und zwar durch die Kombination mit Demonstrativen<br />
wie ene / ter oder mit dem Zahlwort neg oder auch mit possessiven Ausdrücken wie<br />
Possessivpronomen und reflexiv-possessiven Suffix. Die Kasusmarkierung des<br />
direkten Objektes spielt dabei auch eine Rolle.<br />
Steffen Frömel:<br />
Überlegungen zur Topologie und Konstituentenstruktur deutscher<br />
Nominalgruppen<br />
In meiner Dissertation mit dem Arbeitstitel „Überlegungen zur Topologie und<br />
Konstituentenstruktur deutscher Nominalgruppen“ möchte ich zunächst die<br />
topologische Struktur deutscher Nominalgruppen darstellen, um daraus anschließend<br />
Rückschlüsse auf ihre Konstituentenstruktur ziehen zu können. Darüber hinaus<br />
sollen auf dieser Grundlage Zusammenhänge zwischen Satz und nominalen<br />
Syntagmen untersucht werden.<br />
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Stand: 6.02.07<br />
Manuela Korth<br />
Ich möchte das Thema meiner Dissertation vorstellen, in der ich mich mit den<br />
Beziehungen zwischen prosodischen und syntaktischen Strukturen befasse, v.a. mit<br />
der Frage, welche prosodischen Konstituenten für die Analyse des Deutschen<br />
notwendig sind und wie die Strukturaufbauprozesse darzustellen sind.<br />
Zorica Trpcevska<br />
Definitheit/Indefinitheit im Mazedonischen"<br />
An folgende Punkte möchte ich mich halten:<br />
1) Der definite Artikel im Mazedonischen<br />
2) Der Status des Lexems "eden" im Mazedonischen<br />
3) Die Opposition des bestimmten Artikels, des Lexems "eden" und des sogenannten<br />
"Nullartikels" im Mazedonischen.<br />
Joannes Wespel<br />
Die Grammatikalisierung nominaler Referenz: synchrone Aspekte<br />
Die Studie befasst sich mit Fragen der DP-Interpretation an der Schnittstelle von<br />
Semantik und Pragmatik. Es geht unter anderem darum herauszufinden, ob<br />
Kategorien wie „Familiarität“ oder „Rigidität“ Teil der Bedeutung von Determinierern<br />
sein können, und wie sich etwa ein definiter Artikel hier von einem demonstrativen<br />
Determinierer unterscheidet. Es werden auch Vergleiche zwischen Sprachen<br />
gezogen, wobei Daten aus französischen Kreolsprachen die Vergleichsbasis bilden.<br />
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