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STUDIUM<br />

DUALE Informationsblatt<br />

Ausgabe 2·2003<br />

Herausforderung und Chance<br />

ZZuurr IInntteeggrraattiioonn ddeerr BBeerruuffssaakkaaddeemmiiee BBeerrlliinn iinn ddiiee FFaacchhhhoocchhsscchhuullee ffüürr WWiirrttsscchhaafftt BBeerrlliinn<br />

VVoonn PPrrooff.. DDrr.. FFrraannzz HHeerrbbeerrtt RRiieeggeerr,, RReekkttoorr ddeerr FFHHWW BBeerrlliinn<br />

Der Gesetzgeber hat die Integration der Berufsakademie<br />

Berlin in die Fachhochschule für Wirtschaft Berlin<br />

beschlossen. Wir freuen uns über diesen Beschluss,<br />

denn die <strong>duale</strong>n Studiengänge der Berufsakademie sind<br />

für uns eine hervorragende Ergänzung zu unseren eigenen<br />

Angeboten. Für uns als Spezialhochschule für Wirtschaft<br />

ist es eine außerordentliche Herausforderung und<br />

Chance, in diesem Maße, in dieser Qualität und Quantität<br />

<strong>duale</strong> Studiengänge an uns zu binden.<br />

Seit Jahren drängt der Wissenschaftsrat auf die Verstärkung<br />

<strong>duale</strong>r Angebote an den Fachhochschulen. Mit<br />

der Einrichtung des Kooperativen Studiengangs Betriebswirtschaft<br />

(Bachelor), insbesondere gemeinsam mit der<br />

Siemens AG, haben wir auf diese Empfehlung reagiert<br />

und respektable Ergebnisse erreicht. Es war zumindest<br />

ein Anfang.<br />

Jetzt aber geht es um andere „Größenordnungen“. Wir<br />

sind gefordert und haben die Chance, eine renommierte<br />

Studieneinrichtung mit 1.500 Studierenden, deren<br />

Spezialität das <strong>duale</strong> Studium ist und die in den zehn<br />

Jahren seit ihrer Gründung 1993 zu einer Qualitätsmarke<br />

geworden ist, in unsere Hochschule zu integrieren. Wir<br />

gehen davon aus, dass aus diesem anspruchsvollen Vorhaben<br />

günstige Ergebnisse für alle: für die Organisation<br />

des Studiums, für die Studierenden selber, aber genauso<br />

auch für die beteiligten Unternehmen erreicht werden.<br />

Deshalb freuen wir uns, dass die Berufsakademie<br />

jetzt ein Fachbereich der FHW Berlin ist.<br />

Die Eingliederung wird allen Vorteile bringen. Die FHW<br />

Berlin wird nicht nur ihr Fächerspektrum verbreitern<br />

und ihre Praxiskontakte markant verstärken, nein, sie<br />

macht eine Studieneinrichtung zu ihrem Fachbereich,<br />

die – weil bisher außerhalb des Hochschulrahmens<br />

und seiner Experimentierklauseln - eine in vielerlei Hinsicht<br />

andere Organisation des Studierens erprobt und<br />

entwickelt hat. Davon sind zahlreiche neue Anstöße<br />

für die FHW Berlin zu erwarten.<br />

Für die Berufsakademie bringt die Integration ebenso<br />

viele Vorteile, vor allem mehr Sicherheit. Denn angesichts<br />

der Finanzzwänge des Landes und immer neuer<br />

Kürzungsabsichten bringt die Zugehörigkeit zu unserer<br />

Hochschule, die mit dem Land stabile Verträge hat, eine<br />

Bestandsgarantie. Das Eingliederungsgesetz garantiert<br />

1.355 Studienplätze, damit auch die entsprechenden Professoren-<br />

und Mitarbeiterstellen. Durch den Strukturfonds<br />

dürfen wir aber auch Zuwächse erwarten, die<br />

der Berufsakademie wieder eine Wachstumsperspektive<br />

geben.<br />

Sicherheit und Perspektive für die <strong>duale</strong>n Studiengänge<br />

der Berufsakademie geben auch den kooperierenden<br />

Ausbildungsbetrieben mehr Sicherheit in ihrer Ausbildungsplanung<br />

und Personalpolitik. Die gesetzliche Garantie<br />

der Studienkapazität ist eine komfortable Grundlage<br />

dafür.<br />

Zu den markanten Vorteilen für die Betriebe gehört auch,<br />

Bundesstiftung Umwelt<br />

bewilligt Projekt EISAN<br />

Erfolg für Steinbeis-Zentrum<br />

der Berufsakademie<br />

Die deutsche Bundesstiftung<br />

Umwelt hat das vom Steinbeis-Transferzentrum<br />

(STZ)<br />

für umweltbewusstes Bauen<br />

und Baustoffe an der Berufsakademie<br />

Berlin beantragte<br />

Projekt "EISAN" mit einer<br />

Fördersumme in Höhe von<br />

250.000 € bewilligt.<br />

Im Rahmen von EISAN werden<br />

in den nächsten 24<br />

Monaten innovative Verfahren<br />

zur nachträglichen Wärmedämmung<br />

von Altbauten<br />

Fortsetzung siehe Seite 2 Fortsetzung siehe Seite 2<br />

FREUNDLICHE ÜBERNAHME Foto: Himsel


STOLZ PRÄSENTIEREN SICH DIE BESTEN ABSOLVENTEN des Studienjahrgangs<br />

2000 bei der Abschlussfeier nach der Preisverleihung dem ganzen Auditorium<br />

Bundesstiftung Umwelt<br />

bewilligt Projekt EISAN<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

auf der Basis nachwachsender<br />

Rohstoffe untersucht.<br />

Kooperationspartner des<br />

Steinbeis-Zentrums der<br />

Berufsakademie sind Kleinund<br />

Mittelständische Unternehmen<br />

in den neuen Bundesländern,<br />

ein Architekturbüro<br />

sowie das<br />

Institut für<br />

Industrieelle<br />

Bauproduktion an der Universität<br />

Karlsruhe. Ziel des<br />

Projektes, welches von dem<br />

Leiter des Steinbeis-Zentrums<br />

und BA-Dozenten der<br />

Fachrichtung Bauwesen,<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Hans-<br />

Volker Huth, geleitet wird, ist<br />

neben der digitalen Erfassung<br />

der Gebäudedaten mittels<br />

bildgebender Verfahren,<br />

die Herstellung des gesamten<br />

Dämmsystems unter definiertenProduktionsbedingungen.<br />

Mit dem Projekt wird angestrebt,<br />

neue Wege bei der<br />

Umsetzung der Energieeinsparverordnung<br />

sowie der<br />

architektonischen und nachhaltigen<br />

Gestaltung von Altbaufassaden<br />

unter Anwendung<br />

ökologischer Baustoffe<br />

(z.B. Holz, Flachs, Chinaschilf,<br />

Hanf) und kostengünstiger<br />

Bautechnologien zu<br />

beschreiten. HVH<br />

Herausforderung...<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

dass mit der Einrichtung der sog. Dualen Kommission<br />

ihre erheblichen Möglichkeiten der Mitgestaltung bei<br />

den Studien- und Prüfungsordnungen erhalten bleiben.<br />

Auch die Auswahl der geeigneten Studienkandidaten<br />

bleibt bei den Unternehmen, die Studierenden am<br />

Fachbereich Berufsakademie sind ihre (vergüteten) Mitarbeiter<br />

„zur Ausbildung“. Vor allem aber werden die<br />

Partnerfirmen erheblich davon profitieren können, dass<br />

die Absolventen der <strong>duale</strong>n Studiengänge am Fachbereich<br />

Berufsakademie künftig einen Hochschulabschluss<br />

erhalten.<br />

Natürlich hängt die Akzeptanz und Reputation eines Studienabschlusses<br />

nicht am Titel. Dies gilt jedenfalls solange,<br />

wie die Absolventen der Berufsakademie den „typischen“<br />

Weg gehen, nämlich den in die berufliche Praxis.<br />

Hier zählen die tatsächlichen Studien- und Prüfungsanforderungen,<br />

die man kennt und mitgestaltet hat.<br />

Anerkennungsprobleme können da sekundär erscheinen.<br />

In dem Maße aber, wie heute auch aus betrieblicher Sicht<br />

weiterführende und Aufbaustudiengänge immer wichtiger,<br />

vielfach unverzichtbar werden, erhält auch die Frage<br />

der Abschlüsse für die Betriebe eine andere Bedeutung.<br />

Abschlüsse, deren Durchlässigkeit zum Hochschulsystem<br />

problematisch ist, die sich international<br />

nicht behaupten können, werden eindeutig zum Wettbewerbsnachteil.<br />

Das ist erst recht für die Studierenden wichtig. Dass<br />

ihnen künftig der Hochschulabschluss Bachelor angeboten<br />

wird, gehört für sie zu den großen Vorteilen der<br />

Integration. Sie wissen, dass das Studienangebot, auch<br />

die komfortable Organisation des Studierens in ihrem<br />

Fachbereich erhalten bleibt. Zugleich können sie alle<br />

Vorteile einer großen und spezialisierten Wirtschaftshochschule<br />

nutzen. Sie haben die Möglichkeit, auch weiterführende<br />

Studienangebote (Master) wahrzunehmen.<br />

Natürlich bleibt es dabei, dass die Absolventen <strong>duale</strong>r<br />

Studiengänge primär in die berufliche Praxis streben.<br />

Das Weiterstudieren ist nicht der Normalfall. Aber – wie<br />

gesagt - auch in der beruflichen Praxis wird es immer<br />

selbstverständlicher, weiterführende und Aufbaustudiengänge<br />

zu besuchen.<br />

Hier hatten die Absolventen mit einem Berufsakademie-<br />

Diplom immer wieder Probleme, vor allem in jenen<br />

Bundesländern, die keine Berufsakademie haben, und<br />

erst recht im Ausland. Jetzt wird ihnen ein Bachelor-<br />

Abschluss geboten, der – folgt man den neuesten KMK-<br />

Beschlüssen – nicht einmal mehr eine generelle Differenz<br />

zwischen Fachhochschulen und Universitäten beansprucht.<br />

Ich freue mich für die Studierenden unseres<br />

Fachbereichs Berufakademie über die mit dem neuen<br />

Abschluss verbundenen Chancen. Selbstverständlich<br />

erhalten sie auch jene Vergünstigungen und Ermäßigungen,<br />

die der Studentenausweis der FHW impliziert.<br />

Natürlich macht die Integration auch strukturelle und<br />

organisatorische Änderungen erforderlich. Im Zentrum<br />

steht jedoch für uns alle weiterhin der reibungslose<br />

Ablauf des Studienbetriebs. Es soll zunächst so<br />

wenig wie möglich umstrukturiert werden.<br />

Unabweislich sind einige gesetzliche Vorgaben. Das Eingliederungsgesetz<br />

schreibt u. a. die Bildung von Fachbereichen<br />

vor, von denen einer der Fachbereich Berufsakademie<br />

sein wird, der andere der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften,<br />

bestehend aus der ursprünglichen<br />

FHW Berlin.<br />

Ebenfalls vom Eingliederungsgesetz vorgegeben ist der<br />

Zeitraum, innerhalb dessen gemeinsame Gremienwahlen<br />

durchgeführt werden müssen: genau vier Monate<br />

Zeit gibt der Gesetzgeber der FHW Berlin. Daher werden<br />

im Januar 2004 in beiden Fachbereichen die Fachbereichsräte<br />

und die zentralen akademischen Gremien<br />

gewählt werden. Aus der Mitte der jeweiligen Fachbereichsräte<br />

erfolgt anschließend die Wahl eines Dekans,<br />

der den Fachbereich leitet.<br />

Neben den gesetzlichen Vorgaben wird auch die Gliederung<br />

der FHW Berlin in Fachbereiche strukturelle<br />

Änderungen erforderlich machen. Bestimmte Bereiche<br />

werden zweckmäßigerweise den Fachbereichen<br />

zuzuordnen sein, also dezentral organisiert werden, andere<br />

– fachbereichsübergreifend tätige – sollten zentral<br />

angesiedelt sein. Diese zukünftige Struktur wird in den<br />

nächsten Monaten erarbeitet werden. Die Hochschulleitung<br />

wünscht sich dabei einen Dialog und die Abstimmung<br />

zwischen Berufsakademie und FHW Berlin, damit<br />

eine sinnvolle und dauerhaft funktionsfähige Struktur<br />

erarbeitet werden kann. Insgesamt sollen die Verantwortlichkeiten<br />

so dezentral wie möglich angesiedelt werden.<br />

Zusätzlich zu den nötigen Strukturreformen werden auch<br />

organisatorische Fragen zu klären sein. Dazu gehören<br />

Zuständigkeiten und Gestaltung von Abläufen, das äußere<br />

Erscheinungsbild, aber auch Detailfragen der Studienverwaltung<br />

und -organisation. Vor allem bei diesen<br />

organisatorischen Fragestellungen erscheint es sinnvoll,<br />

dass sich die jeweils zuständigen Bereiche beider Standorte<br />

abstimmen und Vorschläge erarbeiten, wie die<br />

Abläufe in Zukunft gestaltet werden können.<br />

Ingesamt liegt viel Arbeit vor uns. Aber es ist eine Arbeit<br />

mit günstigen Aussichten, die wir deshalb gerne gemeinsam<br />

bewältigen werden.<br />

2 STUDIUM DUALE 2·03


BA-Absolventen im Beruf<br />

Ein „Jahresrückblick“<br />

VVoonn DDiipplloomm-BBeettrriieebbsswwiirrttiinn ((BBAA)) EEllkkee KKööhhlleerr<br />

Bis zum Ende der 11. Klasse hatte ich keine genaue Vorstellung<br />

davon, was ich nach dem Abitur tun will. Nur<br />

eines schien mit klar: Auf keinen Fall studieren! In Brandenburg<br />

hatten wir ohnehin „die Ehre“, dreizehn Jahre<br />

lang „die Schulbank drücken“ zu dürfen – da fehlte<br />

mir die Motivation für weitere fünf Jahre (oder länger)<br />

des Studiums. Das Abi war nicht das schlechteste<br />

– da kam eine „einfache“ Ausbildung für mich auch<br />

nicht in Frage. In einer Zeitung las ich einen Artikel über<br />

Berufsakademien – die ideale Alternative war also gefunden:<br />

eine Kombination aus Studium und Ausbildung im<br />

Betrieb mit der Möglichkeit, Theorie und Praxis sofort<br />

zu verbinden; eine kurze Studiendauer sowie finanzielle<br />

Unabhängigkeit von Anfang an.<br />

Dass ich aus der Vielzahl der angebotenen Fachrichtungen<br />

den Bereich Tourismusbetriebswirtschaft ausgewählt<br />

habe, geschah nicht ganz zufällig: ich hatte<br />

schon ein Praktikum in einem Hotel absolviert und die<br />

Arbeit dort als interessant und abwechslungsreich empfunden.<br />

Mich interessierte aber nicht nur, wie man Gäste<br />

optimal betreut, sondern auch, wie man überhaupt Gäste<br />

für eine Destination gewinnt.<br />

Am Tag der Offenen Tür an der Berufsakademie bin ich<br />

im Verzeichnis möglicher Ausbildungsbetriebe auch auf<br />

die Deutsche Zentrale für Tourismus e. V. (DZT) aufmerksam<br />

geworden. Die DZT war denn auch das erste<br />

Unternehmen, das auf meine Bewerbungen (positiv) reagierte.<br />

Ich wurde zunächst zu schriftlichen Tests und<br />

später zu einem Vorstellungsgespräch nach Frankfurt/Main<br />

eingeladen. Obwohl ich ganz und gar nicht<br />

das Gefühl hatte, mich gut „verkauft“ zu haben, kam<br />

nur eine Woche später die Zusage seitens der DZT und<br />

ich hatte damit meinen Praxispartner für das BA-Studium<br />

gefunden.<br />

Die DZT ist das nationale „Tourist Board“ Deutschlands<br />

(mit 154 Mitarbeitern eines der kleinsten NTBs der Welt)<br />

mit Sitz in Frankfurt/Main. Sie versteht sich als kompetenter<br />

und innovativer Marketing-Dienstleister für das<br />

Reiseland Deutschland und engagiert sich im Auftrag<br />

der Bundesregierung seit über fünf Jahren im weltweiten<br />

Marketing. Mit 13 Auslandsvertretungen und 15 weiteren<br />

Vertriebsagenturen bei Partnern sowie Akquisition<br />

und Messepräsenz auf weiteren fünf Märkten ist<br />

sie weltweit auf den wichtigsten Märkten präsent.<br />

Seit 1999 engagiert sich die DZT auch überregional<br />

im Inland. Kernauftrag ist die Pflege des positiven Images<br />

des Reiselandes Deutschland im In- und Ausland.<br />

Die sich daraus ergebenden Ziele sind u. a.: Steigerung<br />

des Reiseaufkommens nach und in Deutschland<br />

bei Wahrung des Neutralitätsprinzips und damit Stärkung<br />

des Wirtschaftsfaktors Tourismus in Deutschland,<br />

Marketing und Vertrieb in den wichtigsten ausländischen<br />

Märkten sowie Zusammenarbeit mit den Marketing-<br />

STUDIUM DUALE 2·03<br />

organisationen der Bundesländer bei der Produktgestaltung.<br />

Damit fördert die DZT die überwiegend mittelständisch<br />

geprägte Reiseindustrie in Deutschland und<br />

leistet einen bedeutenden Beitrag zur Attraktivität des<br />

Wirtschaftsstandortes Deutschland.<br />

Foto: privat<br />

Die Vorteile der DZT als Partnerunternehmen traten nach<br />

und nach zutage: Die Rotation durch alle Unternehmensbereiche<br />

vermittelte schnell ein umfassendes Verständnis<br />

des Unternehmens. Außerdem hatte ich die<br />

Möglichkeit, einen Teil meiner Praxisphase im Ausland<br />

zu absolvieren und so eine unserer Auslandsvertretungen<br />

kennen zu lernen - mich zog es nach London: laut,<br />

hektisch aber faszinierend. Ein zusätzlicher externer Einsatz<br />

in einer Kurverwaltung half mir, meine Kenntnisse<br />

der Öffentlichen Tourismuswirtschaft praktisch anzuwenden<br />

und zu erweitern.<br />

Rückblickend muss ich sagen, dass ich kein besonders<br />

realistisches Bild vom Alltag an der Berufsakademie<br />

hatte: der straffe Vorlesungsplan und der Stress durch<br />

die Ortswechsel und die Doppelbelastung von Praxisphase<br />

und Semesterberichten/Hausarbeit entsprach überhaupt<br />

nicht dem, was man sich unter „Studentenleben“<br />

vorstellt. Ich würde den Weg allerdings jederzeit<br />

wieder gehen und auch weiterempfehlen. Ich hoffe sehr,<br />

dass die Berufsakademie durch die Eingliederung in die<br />

FHW nicht ihre Identität verliert und diese optimale Verbindung<br />

von Theorie und Praxis nicht dem Rotstift des<br />

Berliner Senats zum Opfer fällt.<br />

3<br />

Auszeichnungen<br />

für beste Diplome<br />

BEREICH WIRTSCHAFT<br />

FR Bank<br />

Fritz, Andreas<br />

Dresdner Bank AG<br />

Ahlschläger¸ Jan<br />

Dresdner Bank AG<br />

Mehling, Marcel<br />

Commerzbank AG<br />

FR Handel<br />

Wissing, Christian<br />

Karstadt Warenhaus AG<br />

Dietze, Stine<br />

Kaufhof Warenhaus AG<br />

FR Immobilienwirtschaft<br />

Wrusch, Stefanie<br />

Bankgesellschaft Berlin AG<br />

FR Industrie<br />

Oertel, Judith<br />

Vattenfall Europe<br />

Niebecker, Ronald<br />

Schering AG<br />

Thanner, Dirk<br />

IBM Deutschland AG<br />

Borchhardt, Göran<br />

Schering AG<br />

FR Spedition/Logistik<br />

Nelgen, Yvonne<br />

DB Cargo AG<br />

FR Steuern<br />

Scharlock, Lars<br />

Steuerberater P. Brinkhaus<br />

FR Tourismus<br />

Heerwagen, Kathleen<br />

Berlin Tourismus Marketing<br />

GmbH<br />

FR Versicherung<br />

Lüdecke, Susann<br />

DaimlerChrysler Services AG<br />

Fortsetzung siehe Seite 4 Fortsetzung siehe Seite 4


Berufsperspektiven<br />

im Tourismus<br />

„Berufsperspektiven im Tourismus<br />

heute“ – so das Thema<br />

einer Veranstaltung an der<br />

Berufsakademie im Rahmen<br />

der Asien-Pazifik-Wochen, die<br />

im September in Berlin stattfanden.<br />

Schwerpunkt war in diesem<br />

Jahr Indien. Dementsprechend<br />

befasste sich die stark<br />

nachgefragte Diskussionsveranstaltung<br />

an der Berufsakademie<br />

insbesondere mit<br />

der Situation des Tourismus<br />

in Indien. Der Leiter der Fachrichtung<br />

Tourismus an der<br />

Berufsakademie, Prof. Dr.<br />

habil. Jörg Soller, informierte<br />

die aktuelle Situation des Tourismus<br />

in Indien und veranschaulichte<br />

dem Auditorium<br />

Indien als Tourismusziel.<br />

Video-Berichte über das weltberühmte<br />

Taj Mahal und das<br />

„Rote Fort von Agra“ lieferten<br />

die entsprechenden Bilder.<br />

Weiterer Diskussionsschwerpunkt<br />

waren die Berufsperspektiven<br />

für deutsche Tourismusabsolventen.<br />

Dabei<br />

wurden insbesondere die<br />

Ausbildungsvorteile im <strong>duale</strong>n<br />

System und die weltweiten<br />

Möglichkeiten einer Auslandstätigkeit<br />

in der Tourismusbranche<br />

erörtert.<br />

Auszeichnungen<br />

für beste Diplome<br />

Fortsetzung von Seite 3<br />

STUDIENBEREICH<br />

TECHNIK<br />

FR Bauwesen<br />

Schreiber, Torsten<br />

Wolff & Müller<br />

GmbH & Co. KG<br />

FR Informatik<br />

Tränkner, Torsten<br />

Alcatel SEL AG<br />

FR Maschinenbau<br />

Müller, Oliver<br />

Bombardier Transportation<br />

Hennigsdorf<br />

Ein „Jahresrückblick“<br />

Fortsetzung von Seite 3<br />

Es ist jetzt über ein Jahr her, dass ich mein Studium an<br />

der Berufsakademie Berlin als Diplom-Betriebswirtin<br />

(BA) abgeschlossen habe. Im Oktober 2002 konnte<br />

ich die Fachrichtung Tourismusbetriebswirtschaft in der<br />

Runde der „Jahrgangsbesten“ repräsentieren. Stark beeindruckt<br />

hat mich, dass meine Ausbildungsleiterin Frau<br />

Zehle es sich trotz eines engen Terminplanes nicht hat<br />

nehmen lassen, von Frankfurt/Main nach Berlin zu fahren,<br />

um mir persönlich und im Auftrag der DZT zu<br />

gratulieren. Meine Ausbildungsleiterin war jedoch nicht<br />

nur beim „Finale“ dabei, sondern sie stand während der<br />

gesamten Ausbildungszeit allen „BAlern“ und Azubis<br />

zur Verfügung. Sie setzte sich für zusätzliche Bildungsangebote<br />

ein (z. B. Produktkenntnisreise auf dem<br />

Rhein) und hat alle geduldig und engagiert gefördert<br />

und (z.B. bei Semesterberichten und anderen Arbeiten)<br />

unterstützt.<br />

Dabei ging es längst nicht nur um die alltäglichen Lernund<br />

Ausbildungsinhalte, nein, durch die Praxisausbildung<br />

bei der DZT habe ich überhaupt erst die deutsche<br />

Tourismuswirtschaft mit ihren konkurrierenden<br />

(manchmal auch kooperierenden) Unternehmen, Organisationen<br />

und Verbänden verstehen gelernt.<br />

Genauso prägend waren natürlich auch die Studienzeiten,<br />

weshalb ich meinen Professoren und allen Dozentinnen<br />

dankbar bin, dass sie uns nicht nur mit gediegenem<br />

Fachwissen ausgestattet, sondern in den meisten<br />

Fällen auch als Gesprächs- und Arbeitspartner zur Verfügung<br />

gestanden haben. Ich glaube, ich habe ihr Engagement<br />

erst im Nachhinein richtig schätzen gelernt!<br />

Wie ging es weiter? Ich bin der DZT weiterhin „treu<br />

geblieben“. Seit Oktober 2002 bin ich als Vertriebsassistentin<br />

tätig. Der Vertrieb bildet den Schwerpunkt<br />

der Aktivitäten der DZT. Für den Weg zum Endverbraucher<br />

hat er zentrale Bedeutung und wird systematisch<br />

ausgebaut. Zu den vielfältigen Aufgaben meiner<br />

Position gehören nicht nur die „alltäglichen“ Jobs wie<br />

Terminkoordination, Vorbereitung von in- und externen<br />

GÄSTE DER FEIER im Konzertsaal<br />

der Universität der<br />

Künste für die erfolgreichen<br />

Absolventen des Jahrgangs<br />

2000 der Berufsakademie<br />

war in diesem Jahr auch die<br />

Hochschulleitung der FHW<br />

Berlin: Rektor Prof. Dr. Franz<br />

Rieger (2.v.r.) und Prorektor<br />

Prof. Dr. Bernd Pfeiffer (r.).<br />

Die Gäste aus Schöneberg<br />

wurden herzlich begrüßt<br />

von Dekan Prof. Dr. Hartmund<br />

Barth (noch Direktor<br />

der Berufsakademie) und<br />

seinem damaligen Stellvertreter,<br />

Prof. Dr.-Ing. Jürgen<br />

Krautzig (l.)<br />

Meetings, Workshops und Tagungen, Erstellung von<br />

Präsentationen, Projektkoordination für den gesamten<br />

Vertriebsbereich etc.. Ich wirke auch in zwei der drei<br />

Vertriebsbereiche (Messen und Workshops, Studienreisen,<br />

Vertriebskooperationen) aktiv mit: So bin ich unter<br />

anderem eingebunden in die Kommunikation mit Mitgliedern<br />

und Partnern der DZT, die Erstellung von Verkaufsförderungsschriften<br />

und die Weiterentwicklung des<br />

Key-Account-Managements (Vertriebskooperationen)<br />

sowie in die Vorbereitung und On-Site-Organisation von<br />

Messen und Workshops. Die Betreuung des Informations-Counters<br />

am DZT-Stand auf der ITB (inkl. Materialzusammenstellung<br />

& fachlicher Betreuung der dort<br />

eingesetzten Mitarbeiter) und des Message-Counters auf<br />

dem DZT-eigenen Workshop „Germany Travel Mart“<br />

(GTM) lagen beispielsweise in meiner Verantwortung.<br />

Die vielfältigen Aufgaben geben mir nicht nur die Möglichkeit<br />

sondern spornen mich auch immer wieder an,<br />

etwas dazuzulernen bzw. bestehende Kenntnisse zu vertiefen.<br />

Späterer Positions- und/oder Firmenwechsel nicht<br />

ausgeschlossen…<br />

Mein Fazit: <strong>duale</strong>s Studium + kompetenter Ausbildungsbetrieb<br />

= optimale Basis für die Verwirklichung<br />

individueller beruflicher Ziele.<br />

Neuwahlen der Studierendenvertretung<br />

Zum Vorsitzenden im Studierendenausschuss der<br />

Studierendenvertretung der Berufsakademie ist auf<br />

der Wahlversammlung am 7. Oktober 2003 Heiko<br />

Mussmann (FR International Business Administration<br />

Jg. 2002 ) gewählt worden.<br />

Zu Stellvertretern wurden (1.) Ulrike Schultze (FR Spedition<br />

Jg. 2003) und (2.) Christoph Belzin (FR Wirtschaftsinformatik<br />

Jg. 2003) gewählt.<br />

Aufgrund der erfolgten Integration der Berufsakademie<br />

Berlin in die Fachhochschule für Wirtschaft Berlin<br />

reicht das Mandat der Berufsakademie-Studierenden-Vertretung<br />

nur bis zu den ASTA-Neuwahlen<br />

Anfang des nächsten Jahres.<br />

4 STUDIUM DUALE 2·03


BA-Absolventen genießen hohe Akzeptanz auf dem Arbeitsmarkt<br />

STUDIUM DUALE 2·03<br />

Feierliche Abschlussfeier für die Diplomanden des Studienjahrgangs 2000<br />

Schon eine stabile Tradition sind die festlichen Veranstaltungen im Konzertsaal der Universität der Künste<br />

(UdK), mit der die erfolgreichen Absolventen der Berufsakademie feierlich in Berufsleben verabschiedet werden.<br />

In diesem Jahr waren es 424 Diplomanden jener genau 517 Studienanfänger des Jahres 2000, die in der<br />

Regelstudienzeit von drei Jahren ihre Abschlussprüfung bestanden haben. Das sind 82 Prozent – ein respektables<br />

Ergebnis! Das Durchschnittsalter der Absolventen liegt bei 23,6 Prozent.<br />

In einem Grußwort an die erfolgreichen Absolventen äußerte sich der Regierende Bürgermeister von Berlin,<br />

Klaus Wowereit, überzeugt, dass sich die Absolventen „mit dem Diplom der Berufsakademie Berlin in der<br />

Tasche um einen erfolgreichen Start in das Berufsleben nicht sorgen“ müssten.<br />

Vertrauen in die eigene<br />

Leistungsfähigkeit<br />

Vorrtrrag vvon DDrr. JJörrg FFrranke,Vorrsiitzendderr<br />

ddes BBörrsenrrats dderr BBerrlliinerr BBörrse AAGG<br />

Es passt zum spezifischen Profil der Berufsakademie,<br />

dass die Hauptredner bei den Abschlussfeiern für die<br />

erfolgreichen Absolventen immer namhafte Repräsentanten<br />

des Wirtschaftlebens sind (siehe die Aufstellung<br />

anbei!). Denn die Wirtschaft ist an den Absolventen <strong>duale</strong>r<br />

Studiengänge sehr interessiert.<br />

Die aktuellen Beschäftigungschancen für Hochschulabsolventen<br />

waren denn auch Thema für den diesjährigen<br />

Redner: Dr. Jörg Franke, Vorstandssprecher der Berliner<br />

Effektengesellschaft AG und Vorsitzender des Börsenrats<br />

der Berliner Börse AG. Im Blick auf die aktuelle<br />

wirtschaftliche Situation konstatierte der Redner ein<br />

DR. JÖRG FRANKE: Vertrauen in die Erreichbarkeit der<br />

selbstgesteckten Ziele<br />

deutliches Defizit an Vertrauen in der Gesellschaft. Diese<br />

– wie er sagte - Vertrauenskrise sei in vielen Teilen<br />

der Gesellschaft und vielerlei Hinsicht überdeutlich. Er<br />

Fortsetzung siehe Seite 7<br />

DIPLOM-BETRIEBSWIRT (BA) MARCEL MEHLING:<br />

Vorteile der FH-Integration erkannt<br />

„Erfolgsmodell“<br />

<strong>duale</strong>s Studieren<br />

Aus dderr AAnsprrache ddes AAbsollventensprrecherrs<br />

DDiipllom-BBetrriiebswiirrt ((BBA) MMarrcell MMehlliing<br />

Sprecher der Absolventen war in diesem Jahr Diplom-<br />

Betriebswirt (BA) Marcel Mehling von der Commerzbank<br />

AG. Im kritischen Rückblick auf die Studienzeit<br />

sprach er davon, dass die Erwartungen und Ansprüche,<br />

denen man an den verschienenen Lernorten begegnet<br />

wäre, eine ständige Herausforderung zu Engagement<br />

und Flexibilität dargestellt hätten. Die Beanspruchung<br />

durch das Studium, die Präsenzpflicht und die zahlreichen<br />

Prüfungen und Klausuren hätten sie alle sehr in<br />

Anspruch genommen. Für Privates wäre wenig Zeit<br />

geblieben. Deshalb könne er resümieren: „Absolventen<br />

dieses Berufsakademie<strong>studium</strong>s - wir - haben all diese<br />

Anforderungen erfüllt und uns allen verschiedenen Herausforderungen<br />

erfolgreich gestellt. Daher sage ich: Wir<br />

können stolz sein auf unsere erbrachten Leistungen und<br />

den erreichten Abschluss!“<br />

Fortsetzung siehe Seite 8<br />

5<br />

Als „Wunschkind“<br />

der Wirtschaft<br />

Wirtschaftsvertreter<br />

loben <strong>duale</strong>s Studium<br />

Im Jahre 1996, drei Jahre<br />

nach ihrer Gründung<br />

1993, konnte die Berufsakademie<br />

Berlin erstmals<br />

mit einer festlichen Veranstaltung<br />

knapp 100<br />

Absolventen und Absolventinnen<br />

ins Berufsleben<br />

„entlassen“. (Die Zahl<br />

der Absolventen verdoppelte<br />

sich dann jährlich,<br />

um sich schließlich<br />

- entsprechend unserer<br />

Studienkapazität - bei<br />

rd. 400 einzupendeln.)<br />

Von Anfang an haben bei<br />

den Feiern für die erfolgreichen<br />

Absolventen<br />

führende Wirtschaftsvertreter<br />

die Festansprache<br />

gehalten, um die Wertschätzung<br />

der Betriebe<br />

und Unternehmen für<br />

ihr “Wunschkind“, das<br />

<strong>duale</strong> Studiensystem, zu<br />

unterstreichen.<br />

Redner waren bisher:<br />

1996:<br />

Hubertus Moser,<br />

Vorstandssprecher der<br />

Bankgesellschaft Berlin<br />

1997:<br />

Dr. Manfred Gentz,<br />

Mitglied des Vorstands<br />

der Daimler Benz AG<br />

1998:<br />

Dr. Hubertus Erlen,<br />

Mitglied des Vorstands<br />

der Schering AG<br />

1999:<br />

Heinz Plagge,<br />

Mitglied des Vorstand der<br />

Karstadt AG<br />

Fortsetzung siehe Seite 7


Regelung zur<br />

Nachgraduierung<br />

Auf Wunsch „Bachelor“<br />

Anträge ab 2004<br />

Alle bisherigen Absolventen<br />

und Absolventinnen der<br />

Berufsakademie Berlin, die<br />

ihre Ausbildung vor der Integration<br />

in die FHW Berlin<br />

abgeschlossen haben, können<br />

innerhalb von zwei Jahren<br />

nach Inkrafttreten des Eingliederungsgesetzes<br />

(12.10.<br />

2003) beantragen, an Stelle<br />

des Diplomgrades mit dem<br />

Zusatz „Berufsakademie“<br />

bzw. „(BA)“ den entsprechenden<br />

Bachelorgrad zu<br />

führen (§ 6 Art 3 EinglG).<br />

Auf Antrag wird den Berechtigten<br />

einen Urkunde der FHW<br />

Berlin ausgestellt. Hierfür wird<br />

eine Gebühr von 100,- € erhoben.<br />

Anträge können ab<br />

Anfang 2004 gestellt werden.<br />

Wie gehe ich vor?<br />

An dieser Nachgraduierung<br />

interessierte Absolventen richten<br />

einen Antrag auf Nachgraduierung<br />

an der Dekan der<br />

Berufsakademie in der Fachhochschule<br />

für Wirtschaft<br />

Berlin, Neue Bahnhofstraße<br />

11 – 17, 10245 Berlin.<br />

Dem Antrag beigefügt werden:<br />

- Original-Diplomurkunde<br />

der Berufsakademie<br />

- der Überweisungsbeleg<br />

(Die Kontoverbindung<br />

wird Anfang 2004<br />

bekannt gegeben!)<br />

Vgl. auch Hinweise unter:<br />

„www.ba-berlin.de/aktuelles“<br />

Entsprechend den Studiengängen<br />

(Fachrichtungen),<br />

in denen die BA-Absolventen<br />

ihr Diplom abgeschlossen<br />

haben, erhalten die Antragsteller<br />

in den Wirtschaftsfächern<br />

den akademischen<br />

Grad Bachelor of Arts (B.A.)<br />

und in den technischen Fachrichtungen<br />

den akademischen<br />

Grad Bachelor of<br />

Engineering (B.Eng.) bzw.<br />

(Informatik) den Bachelor of<br />

Science (B.Sc.).<br />

Neue Studienrichtungen vorgestellt:<br />

International Business<br />

Administration (IBA)<br />

EEiinn dduuaalleess BBWWLL-SSttuuddiiuumm - ffüürr IInndduussttrriieebbeettrriieebbee mmiitt iinntteerrnnaattiioonnaalleerr AAuussrriicchhttuunngg<br />

„Wenn wir alle lateinamerikanischen Standorte schließen,<br />

werden wir wichtige Marktanteile auf dem südamerikanischen<br />

Kontinent verlieren! Außerdem,“ fügt Antonio<br />

Oliviera aufbrausend hinzu, „sind unsere Produktionskosten<br />

in Mexiko und Argentinien so niedrig wie<br />

nirgendwo sonst auf der Welt.“ Daraufhin entbrennt eine<br />

fiebrige Debatte darüber, ob und welche Produktionsstandorte<br />

der japanische Schweißgerätehersteller Hachijo<br />

in Übersee schließen sollte. Einig werden sich die<br />

Teilnehmer des Meetings nicht – Personalabbau ist<br />

schließlich immer schmerzhaft.<br />

Diese Szene entstammt nicht etwa den Konsolidierungsverhandlungen<br />

eines krisengeschüttelten Industrieunternehmens,<br />

sondern gehört zu einer Simulation<br />

von Meetings im Studienfach Cross Cultural Management<br />

(CCM). Im Curriculum für das 3. Semester sind<br />

nämlich Teamarbeit, Meetings und Rollenspiele im internationalen<br />

Kontext vorgesehen.<br />

Mitte September diesen Jahres wurde an der Berufsakademie<br />

Berlin der zweite Studienjahrgang in der Fachrichtung<br />

International Business Administration (IBA)<br />

„eingeschult“. IBA ist eine abgewandelte Form des<br />

traditionellen Studienganges „Industrie“, geschaffen, um<br />

auch Berufsakademie-Studierenden die Vorzüge einer<br />

internationalen Ausrichtung zu bieten. Dies lag insofern<br />

nahe, „als ohnehin schon viele Industriestudierende von<br />

ihren Firmen die Möglichkeit erhielten, Auslandspraktika<br />

wahrzunehmen“. So Prof. Dr. Reinhard Vilk, Fachbereichsleiter<br />

für wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge<br />

an der Berufsakademie.<br />

Es sind vor allem zwei Dinge, die diesen Studiengang<br />

gegenüber der Fachrichtung Industrie unterscheiden:<br />

Zum einen sind es Besonderheiten im Curriculum. So<br />

wurde eigens das anfangs erwähnte Studienfach CCM<br />

geschaffen, aber auch in anderen Bereichen sind Unterschiede<br />

zur ursprünglichen Fachrichtung Industrie zu<br />

sehen. „Im 6. Semester ist die Mitarbeiterführung dem<br />

Projektmanagement gewichen, das Fach Steuern wurde<br />

gekürzt, und die deutschen Bilanzregeln haben einen<br />

geringeren Zeitanteil erhalten. Das Rechtsprogramm<br />

wurde zugunsten internationaler Rechtskonzeptionen<br />

zurückgedrängt. In den Vertiefungsfächern werden Informatikelemente<br />

angeboten, die im Industriecurriculum<br />

fehlen,“ erläutert Prof. Vilk. Die andere „Spezialität“ ist<br />

natürlich die Betonung der Unterrichtssprache Englisch,<br />

in welcher mindestens 50 % aller Vorlesungen abgehalten<br />

werden. Schon bei der Vorauswahl der Studierenden<br />

wird dies berücksichtigt: die Zulassung für die<br />

Fachrichtung IBA ist an das Bestehen eines anerkannten<br />

Englischtests gekoppelt (siehe anbei „Voraussetzungen“!).<br />

6<br />

Letztlich zeichnet sich IBAdadurch aus, dass die kooperierenden<br />

Firmen ihre „Schützlinge“ für einige Zeit außerhalb<br />

Deutschlands ausbilden. Es gehört zum Curriculum,<br />

dass ein zeitlich geschlossener Block von etwa drei<br />

Monaten im Ausland verbracht wird. Für gewöhnlich<br />

fällt dieser Block auf den Anfang des dritten Ausbildungsjahres.<br />

Die Studierenden verbringen diese Zeit bei<br />

Tochtergesellschaften, Außenstellen oder Partnerunternehmen<br />

ihrer Arbeitgeber.<br />

Ziel dieses Auslandsaufenthalts ist es, internationale<br />

Erfahrung zu sammeln, d.h. die Auslandsstudenten lernen,<br />

sich in einem unbekannten Arbeitsumfeld selbst-<br />

Grundvoraussetzungen für IBA:<br />

- Hochschulzugangsberechtigung (§ 10 BerlHG)<br />

- Abschluss eines Ausbildungsvertrages mit einer<br />

geeigneten Ausbildungsstätte<br />

(mehrstufiges Bewerbungsverfahren)<br />

- außerdem Sprachtest:<br />

entweder TOEFL-Test mit mindestens<br />

550 Punkten (Computertest: 212 Punkte)<br />

(s.a. www.toefl.org) Kosten: ca. 130$<br />

oder ELSA-Test mit mindestens 383 Punkten<br />

London Chamber of Commerce and Industry LCCI<br />

ständig zurecht zu finden. Aber auch das Training der<br />

sprachlichen Fähigkeiten ist beabsichtigt. Viele Studierende<br />

nehmen am Ende noch mal Urlaub und bereisen<br />

selbstständig das Gastland. So bekommen sie mehr<br />

Einsicht in die Kultur, lernen aber auch Sitten, Gebräuche<br />

und Bewohner des Gastlandes besser kennen. Die<br />

anfallenden Reisekosten sind in der Regel vom Arbeitgeber<br />

zu bezahlen, mehrere akademische Fördergesellschaften<br />

stellen aber Stipendienplätze in Aussicht.<br />

Unter den ausbildenden Betrieben befinden sich global<br />

agierende Unternehmen wie die Schering AG, DaimlerChrysler<br />

Services und die in die Vattenfall Europe<br />

Gruppe integrierte Bewag. Aber auch kleinere Unternehmen<br />

mit internationalem Kundenstamm in Logistik,<br />

Consulting oder der Automobilbranche nutzen die Möglichkeit<br />

des IBA-Studiums. Die Unternehmen sehen die<br />

Vorteile u.a. in der Vermittlung von englischem Fachvokabular<br />

und interkulturellen Kompetenzen. Eva Witz-<br />

Fortsetzung siehe Seite 8<br />

STUDIUM DUALE 2·03


Neuauflage<br />

eines Klassikers<br />

PPuusscchhmmaannnnss ""PPrraaxxiiss ddeess VVeerrssiicchheerruunnggssmmaarrkkeettiinnggss""<br />

vvöölllliigg nneeuu üübbeerraarrbbeeiitteett<br />

Wie nie zuvor erlebt die Branche strukturelle, technische,<br />

gesellschaftliche und rechtliche Veränderungen.<br />

Die Bildung größerer Angebotseinheiten, das Ausloten<br />

neuer Geschäftsmodelle, Umbrüche in den Sozialsystemen,<br />

Allfinanz, Asset Management, Assistanceleistungen<br />

beschreiben die Situation. Das alles vollzieht<br />

sich in einem selbstbewusst-aufgeklärten Käufermarkt,<br />

mit zunehmend hybridem Kaufverhalten, dem ein nahezu<br />

unbegrenztes, nicht patentgeschütztes Angebot<br />

gegenübersteht. Folge ist, dass der Kunde konsequent<br />

in den Fokus aller Marktaktivitäten rückt. Das betrifft<br />

insbesondere die Produktgestaltung, mit möglichst vielem<br />

Zusatznutzen, angemessenen Preisen, adäquaten<br />

Vertriebsmethoden und vermehrt branchenübergreifenden<br />

Lösungskonzepten.<br />

Puschmanns Klassiker zur „Praxis des Versicherungsmarketings“<br />

gab bei seiner Ersterscheinung (1986) konkrete<br />

Hilfen zur Implementierung der Marketingarbeit<br />

ins Versicherungswesen. Auch die neue Auflage trifft<br />

den Kern und zeigt Lösungswege für eine erfolgreiche<br />

Bewältigung der marktlichen Herausforderungen. Das<br />

Buch vermittelt Marketingverständnis, -strategien, -planung<br />

und beschreibt einen Marktoptimierungsprozess,<br />

bei dem der Autor alle wesentlichen Gedanken, im Sinne<br />

eines umfassenden und koordinierten Marketingkonzeptes,<br />

bündelt. Dabei werden auch die gängigen<br />

Managementmethoden auf ihre Tauglichkeit bewertet<br />

und anschließend die im Versicherungswesen relevanten<br />

Marketinginstrumente detailliert dargestellt.<br />

Weiter behandelt das Buch die zweckmäßigste Organisation,<br />

d. h. die Schaffung einer Marketing-Exekutive<br />

im Anbieterunternehmen, wie ebenso die regionale<br />

Marketingarbeit der Geschäftsstellen und – sehr ausführlich,<br />

mit vielen Checklisten – der Vermittlerbetriebe.<br />

Abschließend werden die Erkenntnisse mit der übergreifenden<br />

Vorsorgebranche verknüpft, ohne jedoch die<br />

notwendige Praxistiefe des Versicherungsmarketings<br />

aufzugeben.<br />

In Konsequenz seines Titels wendet sich das Buch an<br />

alle Praktiker der Anbieterunternehmen für Vorsorgeprodukte<br />

(VU, Banken, Investmenthäuser, Bausparkassen),<br />

dabei insbes. an Marketing- und Vertriebsreferenten,<br />

Geschäftsstellenleiter und Vermittler. Nicht zu<br />

vergessen aber auch die Anbieter von Gesundheitsvorsorge,<br />

Sicherheits- und Assistanceleistungen, weil der<br />

Autor Wert auf die Integration eines effizienten Riskmanagements<br />

legt. Außerdem kann das Buch Beratern,<br />

die sich mit Marketing der Finanzdienstleistungen<br />

befassen, sowie den Lehrkräften und Studierenden<br />

der Versicherungsbetriebslehre eine gute Arbeitsbzw.<br />

Studiengrundlage sein. Der Leser wird mit tiefer<br />

Themengliederung, vielzähligen Abbildungen, Verzeichnissen<br />

und mit über 2.300 Stichworten geführt.<br />

Damit liegt nicht nur ein geeignetes Lehrbuch zur voll-<br />

STUDIUM DUALE 2·03<br />

umfänglichen Einarbeitung in das Marketing vor, sondern<br />

auch ein unentbehrliches Nachschlagewerk.<br />

VVW<br />

Puschmann, Karl-Heinz: Praxis des Versicherungsmarketings,<br />

2., vollst. überarb. u. erw. Aufl., Verlag Versicherungswirtschaft,<br />

Karlsruhe 2003<br />

Vertrauen in die eigene...<br />

Fortsetzung von Seite 5<br />

nannte Beispiele aus allen Bereichen: Sport, Bildung,<br />

Kultur, Finanzwirtschaft, Politik.<br />

Dieser negativen Analyse stellte Franke die Forderung<br />

nach Vertrauen in der Gesellschaft entgegen. Er berief<br />

sich auf den namhaften Ökonomen Francis Fukuyama<br />

(Bologna), der davon gesprochen hat, daß Wohlstand<br />

und Wettbewerbsfähigkeit eines Staates vom Vertrauen<br />

innerhalb der Gesellschaft abhängig wäre. Vertrauen<br />

sei sogar wichtiger als das Vorhandensein natürlicher<br />

Ressourcen.<br />

„Das beste Mittel gegen Verdrossenheit ist, sich selbst<br />

zu aktivieren“, zitierte er Altbundespräsident Richard<br />

von Weizsäcker. „Sie entscheiden, wie Sie in dieser Hinsicht<br />

Ihren Beruf ausüben: Zeigen Sie, dass es anders<br />

geht. Zeigen Sie, dass Sie Vertrauen haben in Ihre umfassende<br />

Ausbildung, in Ihre Leistungsfähigkeit. Haben Sie<br />

Vertrauen zu sich, wird man Ihnen Vertrauen schenken,<br />

Vertrauen in Ihr Engagement und in Ihre Leistungsbereitschaft.<br />

So erlangen Sie das nötige (Selbst-)Vertrauen in die<br />

Erreichbarkeit Ihrer Ziele.“<br />

7<br />

Ein „Thinkpad“ als<br />

erster Preis von IBM<br />

Auf der Ausbildungsmesse<br />

„Einstieg Abi“ hatte<br />

IBM Deutschland, wichtigsterAusbildungspartner<br />

der Berufsakademie<br />

in der Fachrichtung Wirtschaftsinformatik,<br />

einen<br />

leistungsfähigen Laptop<br />

als Preis ausgelobt.<br />

Als Gewinnerin wurde Ulrike<br />

Sonnekalb, eine Schülerin<br />

der 11. Klasse des<br />

Lise-Meitner-Gymnasiums<br />

aus Falkensee ermittelt .<br />

Unser Foto zeigt die IBM-<br />

Ausbildungsleiterin Uta<br />

Menges und den Dekan<br />

der Berufsakademie, Prof.<br />

Hartmund Barth, bei der<br />

Verlosung.<br />

Als „Wunschkind“<br />

der Wirtschaft<br />

Wirtschaftsvertreter<br />

loben <strong>duale</strong>s Studium<br />

Fortsetzung von Seite 5<br />

2000:<br />

Birgit Gantz-Rathmann,<br />

Mitglied des Vorstands<br />

der DB Cargo AG<br />

2001:<br />

Dipl.-Ing. Franz R. Hauk,<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der<br />

F.R. Hauk Stahl- und<br />

Leichtmetallbau GmbH<br />

2002:<br />

Konsul Wilhelm Zeller,<br />

Vorsitzender<br />

des Vorstands<br />

der Hannover<br />

Rückversicherungs-AG<br />

2003:<br />

Dr. Jörg Franke,<br />

Sprecher des Vorstands<br />

der Berliner<br />

Effektengesellschaft AG,<br />

Vorsitzender<br />

des Börsenrats<br />

der Berliner Börse AG


Vortragsveranstaltungen<br />

der Alcatel SEL Stiftung<br />

an der Berufsakademie<br />

Im Rahmen des Kolloquiums<br />

der Alcatel SEL Stiftung stehen<br />

im Dezember/Januar<br />

(immer 16.30 bis 19.00 h, Aula)<br />

noch folgende Vorträge auf<br />

dem Programm:<br />

18. Dezember 2003:<br />

Wolfgang Hünnekens (Managing<br />

Partner PUBLICIS Werbeagentur<br />

Berlin): „La Holistic<br />

Difference – Integrierte Markenkommunikation“<br />

08. Januar 2004:<br />

Prof. Dr. Dieter Herbst (Autor<br />

und Honorarprofessor der<br />

UdK Berlin): „Bedeutung der<br />

Internen Kommunikation in<br />

Zeiten dynamischen Wandels“<br />

09. Januar 2004:<br />

Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer<br />

(Institute of Electronic<br />

Business, UdK Berlin): „Interaktionsvisionen.MedienunterstützteWirtschaftskommunikation“<br />

15. Januar 2004:<br />

Uli Mayer-Johanssen (CEO<br />

MetaDesign Berlin und EAP<br />

Berlin): „Corporate Design als<br />

strategisches Führungsinstrument<br />

der Unternehmenskommunikation“<br />

16. Januar 2004:<br />

Antje Leinemann (Geschäftsführerin<br />

Karstadt Hamburg):<br />

„Strategische Konzeption und<br />

Implementierung des neuen<br />

Markenauftritts von Karstadt“<br />

Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

Der Dekan der<br />

Berufsakademie<br />

in der FHW Berlin<br />

Redaktion:<br />

Helmut Lück<br />

http://www. ba-berlin.de<br />

presse@ba-berlin.de<br />

Reproduktion und Druck:<br />

Eppler & Buntdruck<br />

Strategisches Kommunikationsmanagement<br />

Interdisziplinäres Kolloquiums der Alcatel SEL Stiftung an der Berufsakademie<br />

„Theorie und Praxis der Wirtschaftskommunikation – Wettbewerbsvorteile durch Strategisches Kommunikationsmanagement“<br />

– so lautet der Titel eines Interdisziplinären Kolloquiums der Alcatel SEL Stiftung an der<br />

Berufsakademie unter Leitung der Professoren und Marketingspezialisten Dr. Dorrit Peter-Ollrogge und Dr.<br />

Frank Sistenich. Die Veranstaltungsreihe der gemeinnützigen Alcatel SEL Stiftung wendet sich besonders an<br />

die Studienbereiche Wirtschaft, Technik und Kommunikation, steht aber auch interessierten Besuchern offen.<br />

Das Alcatel SEL Stiftungs-Verbundkolleg Berlin fördert die Wissenschaft im Themenbereich Informationsgesellschaft,<br />

zu dem im interdisziplinären Rahmen an den Berliner Hochschulen übergreifend Lehrveranstaltungen, Kolloquien,<br />

Vorträge, Hearings, Konferenzen und Publikationen angeboten werden.<br />

Die Vortragssreihe begann am 13. November 2003 mit einem Vortrag von Prof. Carl-Frank Westermann, Head<br />

of Corporate-Sound MetaDesign Berlin und Gastprofessor an der UdK Berlin, zum Thema: „Sound-Branding:<br />

Der Klang der Marke“. (weitere Veranstaltungen s. Randspalte).<br />

International Business<br />

Administration (IBA)<br />

Fortsetzung von Seite 6<br />

gall, Leiterin der Kaufmännischen Ausbildung der Schering<br />

AG sieht IBA als sinnvolle Ergänzung zu den drei<br />

anderen Studiengängen Industrie, Wirtschaftsinformatik<br />

und Informatik, in denen das Unternehmen bereits<br />

in Kooperation mit der Berufsakademie ausbildet. Neben<br />

der sprachlichen Komponente „integriert IBAim Haupt<strong>studium</strong><br />

außerdem Software Engineering, eine Richtung,<br />

die immer wichtiger wird. Wir schätzen den etwas<br />

breiteren Ansatz, der außerdem die Komplexität eines<br />

modernen Unternehmens stärker berücksichtigt“, so die<br />

„Erfolgsmodell“ <strong>duale</strong>s<br />

Studieren<br />

Fortsetzung von Seite 5<br />

Viele Absolventen würden sich jetzt fragen: Habe ich<br />

vor drei Jahren die richtige Entscheidung getroffen, dieses<br />

Studium an der Berufsakademie zu beginnen und all<br />

dies auf mich zu nehmen?<br />

Nach dem Abitur hätte für viele die Frage geheißen:<br />

Ausbildung oder Studium. Wie eine günstige Kombination<br />

der Vorteile aus beiden Varianten erscheint dabei<br />

das <strong>duale</strong> Studium. Manche wären eher zufällig darauf<br />

gestoßen, andere hätten es „von langer Hand“ geplant.<br />

Trotzdem wäre heute - infolge der allgemeinen wirtschaftlichen<br />

Situation - die „Lage“ für sie nicht mehr so<br />

glänzend, wie vor drei Jahren erwartet! Da fällt<br />

überall der Berufseinstieg schwerer, die Komponente<br />

Glück gewinne in dieser Situation an Bedeutung.<br />

Aber diese Schwierigkeit würden alle Hochschulabsolventen<br />

teilen. Die <strong>duale</strong> Ausbildung bleibe trotz-<br />

Betreuerin der BA-Studenten der Fachrichtungen IBA<br />

und Industrie.<br />

IBA-Studierende sollen später ähnlich den Kommilitonen<br />

der Fachrichtung Industrie als „Generalisten“ vielfältig<br />

im Betrieb einsetzbar sein. Der besondere Zuschnitt<br />

des IBA-Studiums dient der Einsatzperspektive in beruflichen<br />

Querschnitts- und Führungspositionen, sagt Prof.<br />

Vilk, „mit dem Augenmerk auf Stärkung der kommunikativen<br />

Kompetenz im internationalen Rahmen“. Eva<br />

Witzgall kann sich die „IBA-ler“ bei Schering in den<br />

verschiedensten Positionen vorstellen, sei es in Berlin<br />

oder bei Tochtergesellschaften im Ausland: “Es kommt<br />

sehr auf die persönliche Leistung, die individuelle Interessenlage<br />

und die Mobilität an, wenn es darum geht,<br />

was ein „IBA-ler“ später einmal bei Schering machen<br />

wird.“ IBA 02<br />

dem eine optimale Grundlage. Für alle gelte „ die gleiche<br />

wirtschaftliche Situation“ und „wir müssen uns sicher<br />

nicht verstecken“.<br />

Ebenso richtig sei allerdings, dass die eigene Weiterqualifizierung<br />

immer mehr Bedeutung erlange. Das Ausruhen<br />

auf dem bis heute Erreichten genüge nicht mehr.<br />

Durch die Integration der Berufsakademie in die FHW<br />

würden auch hier Probleme „verjagt“: Die Abschlüsse<br />

werden zum Hochschulsystem hin durchlässig und das<br />

bringe für die Berufsakademie-Absolventen deutliche<br />

Vorteile.<br />

Der Studentenvertreter schloss seine Rede mit einem<br />

Appell an die Politik: „ Erhalten Sie diese Bildungsmöglichkeit<br />

auch für zukünftige Studiengänge in Berlin<br />

und bewahren Sie das Erfolgsmodell des <strong>duale</strong>n<br />

Systems!“ Und an die Vertreter der begleitenden Unternehmen<br />

gerichtet fügte er hinzu: „Hängen Sie nicht<br />

nur kurzfristigen Kostensenkungstendenzen an, sondern<br />

seien sie flexibel und verfolgen Sie eine langfristig<br />

orientierte Personalpolitik, so dass den heutigen und<br />

zukünftigen Absolventen eine realistische Chance gegeben<br />

werden kann, ihr Wissen motiviert umzusetzen und<br />

zu erweitern.“<br />

8 STUDIUM DUALE 2·03

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